Die Kunst, nicht auf alles zu reagieren - Ryushun Kusanagi - E-Book

Die Kunst, nicht auf alles zu reagieren E-Book

Ryushun Kusanagi

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Beschreibung

Entdecken Sie die befreiende Kraft der Nicht-Reaktion und finden Sie zu einem Leben zurück, das von innerer Ruhe, Zufriedenheit und wahrem Glück erfüllt ist. Fühlen Sie sich oft gestresst, überreizt und von den Anforderungen des Alltags erschöpft? Wünschen Sie sich mehr innere Ruhe, aber Ihr Kopf steckt fest im Gedankenkarussell? In unserer modernen Welt, die von ständiger Ablenkung und Stress geprägt ist, haben wir das Gefühl, auf alles reagieren zu müssen: auf jede E-Mail, jede Nachricht, jede Meinung und jede Erwartung. Das Ergebnis: Wir sind unruhig, unzufrieden und machen uns ständig Sorgen um die Zukunft. Basierend auf der zeitlosen Weisheit des Buddhismus vermittelt dieses Buch Ihnen die Werkzeuge, um: - Negative Gedankenspiralen zu durchbrechen - Souverän mit schwierigen Menschen umzugehen - Den ständigen Vergleich mit anderen zu beenden - Ängste vor der Zukunft loszulassen Ryushun Kusanagi – einer der derzeit bekanntesten Mönche Asiens für seinen neuen Stil, Buddhismus als mentale Kunst und nicht als Religion zu lehren – zeigt in diesem Bestseller aus Japan einen einfachen und revolutionären Weg, wie Sie unnütze Reaktionen erkennen und bewusst unterlassen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 207

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Ryushun Kusanagi

Die Kunst, nicht auf alles zu reagieren

Die eine Erkenntnis, die dein Leben verändert

Aus dem Japanischen von Karina Hermes

Kurzübersicht

Buch lesen

Titelseite

Über Ryushun Kusanagi

Über dieses Buch

Inhaltsverzeichnis

Impressum

Hinweise zur Darstellung dieses E-Books

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Über Ryushun Kusanagi

Ryushun Kusanagi ist ein buddhistischer Mönch und Autor aus Japan. Er ist als »der berühmteste Mönch der Universität Tokio« bekannt und Leiter eines buddhistisches Zentrums dort. Er verfolgt einen ausgesprochen unkonventionellen Ansatz, indem er den Buddhismus als einen Weg zur Verbesserung des Lebens und nicht als eine Religion propagiert. Kusanagi wird regelmäßig zu Vorträgen und Workshops an so unterschiedlichen Orten wie Kultureinrichtungen, Schulen, Unternehmen und sogar lokalen Regierungsstellen eingeladen. Sein Buch »The Pracitse of Doing Nothing« ist in Japan ein großer Bestseller.

 

Karina Hermes, 1989 geboren, hat in Düsseldorf Philosophie und Modernes Japan studiert. Seit 2019 arbeitet sie als freiberufliche Übersetzerin und übersetzt u.a. Sachbücher, Romane und Theaterstücke. In ihrer Freizeit geht sie gern wandern und zum Balletttraining.

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Über dieses Buch

Ryushun Kusanagi ist als »der berühmteste Mönch der Universität Tokio« bekannt. Er verfolgt den ausgesprochen unkonventionellen Ansatz, den Buddhismus als einen Weg zur Verbesserung des Lebens statt als eine Religion anzusehen. »Die Sorgenfrei-Methode« ist seit vielen Jahren ein Bestseller in Japan.

In unserem modernen Leben, das von Ablenkung, Technologie und Stress im Überfluss geprägt ist, verfallen wir allzu schnell in einen Modus der Verzweiflung, wenn Sorgen die Oberhand gewinnen. Gern lassen wir uns von der Vorstellung leiten, dass das Leben nun mal schwer sei. Ryushun Kusanagi leitet seine Leser:innen an, die richtigen Denkweisen zu kultivieren, denn Sorgen entstehen letztlich durch unsere inneren Reaktionen und nicht durch äußere Ereignisse. In einfachen Schritten erläutert er diesen einen Gedanken, der unser aller Leben sofort und dauerhaft vereinfachen kann.

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Impressum

Verlag Kiepenheuer & Witsch GmbH & Co. KGBahnhofsvorplatz 150667 Köln

Titel der Originalausgabe: The Practice of Non-Reaction

HANNO SHINAI RENSHU

© Ryushun Kusanagi 2015

First published in Japan in 2015 by KADOKAWA CORPORATION, Tokyo. German translation rights arranged with KADOKAWA CORPORATION, Tokyo through Emily Books Agency LTD. and Casanovas & Lynch Literary Agency.

Aus dem Japanischen von Karina Hermes

© 2025, Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln

Alle Rechte vorbehalten

Covergestaltung: Barbara Thoben, Köln

 

ISBN978-3-462-31379-6

 

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Inhaltsverzeichnis

Motto

Vorwort

Es gibt eine simple »Denkweise«, die jegliche Sorgen überwindet

Kapitel 1 Erst begreifen, dann reagieren

Sorgen begreifen

Ein Schritt voran

Anleitung zur Problemlösung

Alltäglicher Kummer

Eine Weisheit von vor 2500 Jahren

Dem Grund auf der Spur

Unser Leben, ein reißender Fluss

Umgang mit unzufriedenen Herzen

Was soll das bedeuten?

Wenn Kummer zu Hoffnung wird

Genaue Beobachtung

1) Worte der Bestätigung

2) Sinneswahrnehmungen

3) Ordnung im Kopf

Illusionen

Aufräumen im Gehen

Die drei Geistesgifte

Kapitel 2 Urteile: »Richtig oder falsch«, »gut oder schlecht«?

Nutzloses Beurteilen

Kategorien meiden

Für das gute Gefühl

Toxische Urteile

Wie ein Bach

Was existiert?

Leiden loslassen

Übel der »Überheblichkeit«

Was habe ich davon?

Recht haben

Unbedacht beurteilen

1) Urteile erkennen

2) »Ich bin ich.«

3) Mehr Demut

Verleugnen Sie sich nicht selbst. Niemals

Die Wut in uns

Übung: Ein freies Herz zurückerlangen

1) Schritt für Schritt

2) Die Weite der Welt

3) Sagen wir »Ja«

Leben fließen lassen

Wahres Selbstvertrauen

Ein unlogischer Wunsch

Was kann ich genau jetzt tun?

Kampf um Selbstvertrauen

Erfahrungen sammeln

Kapitel 3 Unbeeinträchtigt durch negative Emotionen

Emotionen weder steigern noch dämpfen

Sorgen ordnen

Nicht reagieren als höchster Sieg

Deine Reaktion ist nicht meine Reaktion

Leid und Sorgen halbieren

Ein Yakuza zeigt seine Tränen

Umgang mit schwierigen Zeitgenossen

Nicht beurteilen

Vergangenheit »vergessen«

Der andere ist immer neu

Einander verstehen

Ausrichtung des Lebens im Buddhismus

Wichtiges Prinzip – »Vergnügen« achten

Wie?! Ich darf meinen Wünschen folgen?

Das Beste aus Wünschen und Begierden machen

Vergnügen steigern, Verdruss senken

Kapitel 4 Die Meinungen anderer Leute

Wertungen anderer

Warum diese Angst?

Illusionen nicht für bare Münze nehmen

Unüberprüfbares

Distanz zu erdrückenden Personen

Warum bin ich immer gereizt?

»Verknotete« Wut

Ende jahrelangen Leidens

Eigene Angelegenheiten

Vergleichen ist irrational

Korrektes Bestreben

Verbesserung, Konzentration, Überzeugung

Eine Weisheit des Zen-Buddhismus

In absoluter Gleichmütigkeit unser Bestes geben

Kapitel 5 Richtiges Konkurrieren

Ist dieser Konkurrenzkampf eine Illusion?

Der Mechanismus

Siegen ist nicht alles

Absolute Gewinner gibt es nicht

Vorbereitung

Der Zen-Priester sagt: »Augen zu!«

Buddha sagt: »Augen auf!«

Die richtige Motivation

»Vier Einstellungen« für zwischenmenschliche Beziehungen

Grundlage für ein zufriedenes Leben

Die Mühe der anderen

Die wunderbare Kraft von Freundschaft, Mitgefühl, Mitfreude und Gelassenheit

Solange jemandem geholfen ist

Vorsicht vor den »fünf Hindernissen«

Eine Aufzählung

Die »fünf Hindernisse« überwinden

Gleichung unseres Lebens

»Ich habe versagt!«

Missgunst im Jetzt, Schuldgefühle aus der Vergangenheit

Kenne dich selbst!

Die eigene Rolle

In der Welt, aber unbeschadet

Letztes Kapitel Ein Fundament für unser Denken

Kehren Sie zur rechten Herzenshaltung zurück. Immer wieder

In voller Zufriedenheit mit dem eigenen Leben

Dharma – Unsere Lebensgrundlage

Sich auf sich selbst verlassen

Voran, zurück, weiter

Richtige Richtung

Buddha, der große Pessimist?

Höchstmaß an Selbstüberzeugung

Vertrauen in das eigene Dasein

Deshalb wird alles überwindbar

Ganz bestimmt!

»Ich nehme deine Worte der Kritik nicht an. Nimm sie, wie sie sind und kehre nach Hause zurück.«

BUDDHA

Vorwort

Es gibt eine simple »Denkweise«, die jegliche Sorgen überwindet

In unserem Leben ist allerhand los. Und oft haben wir das Gefühl, dass dieses Leben nicht leicht ist. Doch es gibt eine Methode, mit der sich dieser tagtägliche Eindruck elegant überwinden lässt. Tatsächlich entstehen all unsere Sorgen »nur durch eine einzige Sache«. Wenn wir das verstanden haben, ist es möglich, im nächsten Schritt durch die richtige Denkweise jegliche Sorgen zu überwinden. Genau das ist die bedeutendste Erkenntnis, die ich Ihnen in diesem Buch vermitteln möchte.

 

Doch was sind das überhaupt für »Sorgen und Probleme«, die uns Menschen permanent beschäftigen?

Der Alltag treibt uns vor sich her und unser Herz ist unruhig.

Wir sind mit unserer aktuellen Arbeitssituation unzufrieden, und wenn wir an die Zukunft denken, machen wir uns Sorgen.

Unangenehme Vorkommnisse, unglückliche Ereignisse und vermehrte Misserfolge deprimieren uns.

Wir haben mit Menschen zu tun, mit denen wir nicht auf einer Wellenlänge sind. Die zwischenmenschliche Beziehung mit ihnen stresst uns.

Auf den ersten Blick halten wir solche Probleme für langwierig und glauben, dass wir sie nicht alleine lösen können. Doch so viel steht fest: das stimmt nicht. Denn diese Art von Sorgen werden allesamt von der »Reaktion des Herzens« hervorgebracht. Vermutlich gibt es nicht sonderlich viele Menschen, die sofort begreifen, was gemeint ist, wenn ich von der »Reaktion des Herzens« spreche. Aber in Wahrheit ist es nicht übertrieben zu sagen, dass es die Reaktion des Herzens ist, die unsere Alltagswelt bestimmt. Ein Beispiel: Sie stecken mitten im morgendlichen Berufsverkehr und denken total genervt daran, dass schon wieder so viel los ist und Sie nicht vorankommen. Das ist eine Reaktion, durch die man schlecht gelaunt wird. Oder man ärgert sich über das rücksichtslose Verhalten einer anderen Person. Dann ist das eine Reaktion, die in uns Wut hervorruft. Oder man denkt in einer wichtigen Situation daran, dass man womöglich total versagen wird und malt sich negative Szenarien aus. Es ist eine Reaktion, die zu Unsicherheit und Anspannung führt. Egal, ob wir andere Menschen treffen, bei der Arbeit sind, oder draußen durch die Gegend laufen: immer zeigt unser Herz eine Reaktion. Folge dieser Reaktionen sind »Sorgen« wie tagtägliche Gereiztheit, Niedergeschlagenheit, Angst vor der Zukunft und Druck sowie tiefes Bedauern angesichts zurückliegender Fehlschläge. Das bedeutet, dass zu Beginn jeder Sorge zwangsweise eine »Reaktion des Herzens« steht. Ein Herz, das unbewusst schaltet und waltet – genau das ist »die einzige Sache«, aus der heraus Leid und Sorgen entstehen. Doch wenn dem so ist, existiert auch eine Methode, mit der alle Sorgen radikal beseitigt werden können. Und diese Methode lautet: »unnütze Reaktionen unterlassen«. Stellen Sie sich einmal vor, wie viel einfacher Ihr Leben sein würde, wenn Sie nicht mehr unnütz reagieren würden. Sie wären nicht mehr unruhig, deprimiert oder verärgert, Sie würden keinen Druck mehr verspüren, wären nicht angespannt beim Sprechen vor Zuhörern, würden nicht mehr voller Bedauern auf Vergangenes schauen und nicht mehr verzweifeln beim Blick in die Zukunft. Liegt nicht genau darin »die Erlösung für das menschliche Dasein«? Sie werden von Ihren Sorgen befreit. Und dadurch kommen Sie dem Glück näher. Nicht-Reaktion bedeutet jedoch nicht, sich dazu zu zwingen, etwas auszuhalten, etwas absichtlich zu ignorieren oder Dingen gegenüber gleichgültig zu sein. Das ist ein Missverständnis, dem viele leicht erliegen. Vielmehr geht es darum, unnütze Reaktionen, die nur dazu führen, dass sich Sorgen vermehren, »von vornherein zu unterlassen«. Und wenn dunkle Gefühle wie Wut, Angst oder Selbstzweifel auftauchen, diese Reaktion unverzüglich abzubrechen und die Gefühle aufzulösen. So viele schmerzliche Misserfolge und Sorgen haben wir durchlebt, nur weil wir überflüssige Reaktionen zugelassen haben! Mein Vorschlag lautet, sich ab sofort einen Lebensstil ohne unnütze Reaktionen als Ziel zu setzen.

 

Derjenige, der uns diese Kunst der Nicht-Reaktion lehrt, ist ein Weiser aus dem alten Indien, Buddha, »der Erwachte«. Ursprünglich ging es bei der Lehre Buddhas um eine Methode, allen Sorgen und allem Leid zu entkommen, indem man die unnützen Reaktionen des Herzens stoppt. Diese Methode lässt sich in zwei Teile unterteilen: 1) Beobachtung der Reaktion des Herzens, 2) logisches Denken.

Mit 1) Beobachtung des Herzens ist so was wie die im Buddhismus bekannte Zazen-Meditation, mindfulness, die neuerdings in aller Munde ist, oder die Vipassanâ-Meditation gemeint. Interessanterweise kommt das rastlose Herz zur Ruhe, wenn wir seine Reaktionen und Regungen genau beobachten. Es ist eine exzellente Methode, um Stress abzubauen und auf andere Gedanken zu kommen. Lesen Sie zu diesem Thema unbedingt das erste Kapitel dieses Buches. Darüber hinaus bezieht sich das 2) logische Denken darauf, schlüssig zu handeln und zu überlegen, um unsere Vorhaben zu erreichen. In diesem Buch besteht unser Ziel darin, nicht auf alles zu reagieren und Sorgen nicht zu steigern. Dazu sollten wir:

keine Urteile über Dinge fällen, die uns nichts angehen und überflüssig sind. Unser eigenes Ich niemals ablehnen (Kapitel 2)

uns nicht mit negativen Gefühlen wie Unzufriedenheit oder Stress quälen (Kapitel 3)

uns keine Gedanken um die Meinung anderer machen und unser Leben so leben, wie es unserem Ich entspricht (Kapitel 4)

endlich nicht mehr auf Kategorien wie Sieg/Niederlage oder Überlegenheit/Minderwertigkeit fixiert sein (Kapitel 5)

von nun an nach einem Leben streben, mit dem wir aus tiefstem Herzen zufrieden sind (letztes Kapitel)

Mit solchen Themen, die für jeden relevant sind und in Buddhas Lehre zur Sprache kommen, werden wir uns näher befassen. Die Besonderheit dieses Buches liegt darin, dass man hier die Denkweise Buddhas zur Beseitigung der Sorgen vom »ursprünglichen Buddhismus« lernt. Beim ursprünglichen Buddhismus handelt es sich um eine äußerst alte Lehre, die vor über 2500 Jahren in Indien von Buddha verkündet wurde. In diesem Buch werden Sie auf Zitate Buddhas voller Weisheit in leicht verständlicher Übersetzung stoßen. Anders als die meisten Menschen annehmen, die aufgrund eines gleichen Schriftzeichens im japanischen Wort für »Buddhismus« und »Religion« auf einen »religionsartigen« Inhalt schließen, ist der ursprüngliche Buddhismus erfüllt von einer Denkweise, die zweckmäßig, vernunftgeleitet und selbst in dieser modernen Welt anwendbar ist. Es ist mir ein großes Anliegen, dass Sie diesen Aspekt des Buddhismus in Ihrem alltäglichen Leben gewinnbringend anwenden können.

 

Man muss sich nicht mehr sorgen. Jeden Tag wollen wir uns aufs Neue vornehmen, nicht sinnlos zu reagieren, und egal, was uns begegnet, auf die richtige Art über unsere Sorgen nachzudenken und sie dadurch zu beseitigen, ganz wie Buddha uns lehrt. Denn dies wird zu unserem wichtigsten Vorsatz, durch den innere Ruhe, Zufriedenheit und Glück in unser Leben einkehren. Lassen Sie uns beginnen.

 

Ryushun Kusanagi

Kapitel 1Erst begreifen, dann reagieren

Sorgen begreifen

Oft wird behauptet, dass Sorgen zum menschlichen Leben dazugehören. Doch überraschenderweise gibt es nur sehr wenige unter uns, die die wahre Natur der menschlichen Sorgen erfasst haben. Selbst wenn sie meinen, dass ihr Leben eigentlich ganz gut läuft, tragen die meisten Menschen eine vage Unzufriedenheit mit sich rum, die sie kaum loswerden können, weil sie den Kern ihrer Sorgen nicht verstehen. Egal, ob am Arbeitsplatz oder in der Familie, wenn Gefühle wie Kummer, Wut, Enttäuschung, Niedergeschlagenheit oder Unsicherheit auf ihnen lasten, wird sich diese Unzufriedenheit ewig fortsetzen, da ihnen die Denkweise, mit der sie diese Sorgen beseitigen könnten, unbekannt ist. Buddhas Denkweise setzt genau an dem Punkt an: Wir müssen zunächst die Sorgen, mit denen wir tagtäglich zu tun haben, begreifen:

1) Es gibt Sorgen → 2) Diese Sorgen haben einen Grund → 3) Für diese Sorgen gibt es eine Lösungsstrategie.

Folgen wir diesem Ablauf und begreifen auf diese Art das Problem, nutzen wir die logische Denkweise Buddhas, mit der wir jegliche Sorgen tatsächlich beseitigen können.

Ein Schritt voran

Wie sehen die Gemütszustände (innersten Gefühle) aus, mit denen wir tagtäglich zu tun haben?

die Arbeit erfüllt unsere Erwartungen nicht, und wir glauben, die Mühe lohnt sich nicht

der Umgang mit anderen Menschen fällt uns schwer

wir haben eine schwere Vergangenheit, die wir niemals überwinden können

wir sind gestresst, weil wir nicht gut darin sind, uns mitzuteilen

wir verspüren eine unbestimmte Angst und fragen uns, wie wir in Zukunft leben sollen

Daneben gibt es Leiden, die jeden Einzelnen betreffen, wie plötzliche Unfälle oder Naturkatastrophen. Oder Menschen erkranken, haben mit Problemen bei der Kindererziehung oder im Familienleben zu kämpfen. Buddha nennt diese Sorgen, auf die wir im Laufe unseres menschlichen Lebens stoßen, die Acht Qualen.

Oh ihr, die ihr den Weg lebt, Leben ist Leiden (1). Altern ist Leiden (2), Krankheit ist Leiden (3), Sterben ist Leiden (4). Auch die Begegnung mit unerwünschten Menschen (5) und die Trennung von Menschen, die wir lieben, (6) ist Leiden. Nicht das bekommen zu können, wonach man strebt, (7) und das menschliche Herz, das sich nicht fügen will (8), ist Leiden.

DIE ERSTE PREDIGT BUDDHAS; NACH DEM MAHÂVAGGA

Das Leiden, von dem Buddha hier spricht, wird in den Worten des alten Indiens als »Dukkha« bezeichnet. Dieses Wort vereint in sich die Bedeutung der beiden Bestandteile »Du« für »Schwierigkeit« oder »Hindernis« und »Kha«, was »nicht auffüllbare Leere« bedeutet. In diesem Wort übermittelt sich der lebhafte Eindruck der Menschen, wonach das Leben niemals leicht ist. Das Besondere an Buddhas Lehre ist, dass hier ganz zu Beginn die Tatsache anerkannt wird, dass Sorgen und Probleme im menschlichen Leben vorhanden sind. Hier ist die Bestätigung, dass Gefühle wie Unerfülltheit, Mühseligkeit des Daseins oder Schwermut, die wir Menschen jeden Tag erleben, existieren. Diese Kühnheit und Logik sind Charakteristika des Buddhismus. Darauf mögen einige erwidern, dass es durchaus hart ist, die Wirklichkeit akzeptieren zu sollen. Das ist aber nicht gemeint. Es geht hier lediglich darum, Vorhandenes tatsächlich als existent zu begreifen. Wir müssen zweifelsfrei für uns erkennen, dass es etwas gibt, das uns plagt, dass wir ein ungelöstes Problem haben. Und unmittelbar danach sollten wir daran denken, dass wir es dennoch mit Sicherheit überwinden können. Wie man das macht, wird im Folgenden als Denkweise Buddhas gelehrt. Bisher haben wir in einem Zustand des vagen Vor-Sich-Hin-Leidens gelebt. Da wir es nicht geschafft haben, unser Gefühl der Unerfülltheit eindeutig zu erfassen, hat sich dieser Zustand des Unbehagens immer weiter fortgesetzt. Doch wenn wir vollständig begriffen haben, dass es diese Unerfülltheit und Sorgen in uns gibt, können wir gedanklich einen Schritt vorankommen und nach einer Möglichkeit suchen, diese zu überwinden. Was da ist, existiert. Das müssen wir als Erstes verstehen. Uns muss bewusst werden, dass in uns Unerfülltheit herrscht und wir unter ungelösten Problemen leiden. Nur dann besteht Hoffnung auf eine Lösung.

Anleitung zur Problemlösung

Haben wir begriffen, dass wir Sorgen haben, sollten wir als Nächstes darüber nachdenken, was denn eigentlich der wahre Kern (die Ursache) dieser Sorge ist. Buddha fasst den Ablauf zur Bewältigung von Sorgen und Problemen in den folgenden vier Punkten verständlich zusammen.

Das Leben bringt »Leid« mit sich.

Das Leid hat eine »Ursache«.

Es ist möglich, das Leid zu »beseitigen«.

Es gibt eine »Methode«, das Leid zu beseitigen.

OFFENBARUNG FÜR DIE ERSTEN FÜNF MÖNCHE IN SARNATH; SAṂYUTTA NIKÂYA

Im Buddhismus nennt man dies die »vier Wahrheiten« (die vier edlen Wahrheiten). Schon auf den ersten Blick ist eindeutig, dass es sich hier nicht um eine Religion handelt, die von Menschen verlangt, an irgendetwas zu glauben, damit sie Erlösung finden. Vielmehr haben wir es hier mit einer einfachen Methode des Denkens zu tun, nach der es möglich ist, aus den Sorgen und dem Leiden zu entfliehen, wenn wir auf eine bestimmte Weise nachdenken. Die Denkweise Buddhas, bei der wir die »Realität«, dass es Sorgen gibt, anerkennen, dann die »Ursache« dieser Sorgen begreifen und so eine »Methode« zur Lösung in die Tat umsetzen, ist eine verständliche Anleitung, die auch der Vorgehensweise in der hochmodernen Medizin ähnelt.

Alltäglicher Kummer

Was ist also die »Ursache« für unsere Sorgen und unser Leid? Im Buddhismus wird oft gesagt, dass die Ursache für das Leiden die »Anhänglichkeit« ist. Anhänglichkeit bezieht sich hier auf ein Herz, das außerstande ist loszulassen. Komme, was wolle, man klammert sich an etwas, ist total fixiert auf eine bestimmte Sache oder ein Ereignis. Diese Haltung ruft eine Vielzahl an Gefühlen wie Wut, Reue und Begierde hervor. Tatsächlich gibt es eine asketische Übung speziell für das Loslassen, die allgemein auch als Zazen- oder Vipassanâ-Meditation bekannt ist. Wenn wir uns in eine solche Übung vertiefen, lässt sich eine noch tiefere Ursache erkennen. Wenn wir uns die Frage stellen, warum Menschen nicht in der Lage sind, ihre Sorgen oder Anhänglichkeiten ziehen zu lassen, oder wieso sie tagein, tagaus mit verschiedenen Problemen zu kämpfen haben, wird klar, dass eine derart qualvolle Realität von der »Reaktion des Herzens« erschaffen wird. Natürlich reagieren wir in unserem alltäglichen Leben oder bei der Arbeit auf alles Mögliche. Ein Gedanke geht uns durch den Kopf. Etwas Unangenehmes geschieht und ganz automatisch macht uns das wütend. Etwas läuft nicht ganz so, wie wir erhofft hatten, und wir werden unruhig. Wir spüren die Blicke der anderen und fürchten, etwas falsch gemacht zu haben und werden dadurch verunsichert. All das sind Beispiele für Reaktionen unseres Herzens. Doch was folgt aus diesen Reaktionen des Herzens? Wenn man aufbrausend ist und einfach seiner Wut freien Lauf lässt, macht man dadurch die Beziehung zu anderen Menschen kaputt. Wenn man im entscheidenden Moment seine Nervosität nicht im Griff hat, kann man sein Können nicht unter Beweis stellen und wird scheitern. Wenn wir uns unüberlegt an die schmerzliche Vergangenheit erinnern und uns wünschen, dieses und jenes damals anders gemacht zu haben, geben wir uns bitteren Reuegefühlen hin. Und wenn wir zu viel gegrübelt haben und zu dem Schluss kommen, dass wir tatsächlich zu nichts zu gebrauchen sind, sind wir deprimiert. Auch das alles sind »Reaktionen«.

 

Es gibt etwas, das noch vor den »Anhänglichkeiten« Sorgen erzeugt. Dies sind ebenjene »Reaktionen des Herzens«. Sicher können Sie mir so weit zustimmen und haben gesehen, dass auch Sie immer irgendwie reagieren und infolgedessen Kummer und Leid entstehen. Es geht allen Menschen so, dass sie auf irgendwelche Gedanken kommen. Doch hinter unseren Sorgen steckt genau diese Reaktion. Gerade die Reaktion des Herzens ist es, die den Kummer und das Leiden auslöst. Wenn dem so ist, gibt es folglich eine Sache, die wir uns täglich fest vornehmen müssen: nicht auf alles reagieren.

Eine Weisheit von vor 2500 Jahren

Werden Menschen unmittelbar mit Sorgen konfrontiert, reagieren sie unüberlegt und wollen diese Sorgen bekämpfen. Wenn sie sich in der Lage befinden, dass sie mit jemand Unangenehmem zu tun haben oder die gegenwärtige Situation nicht so ist wie erhofft, reagieren die Menschen und bemühen sich verzweifelt, irgendetwas zu ändern oder zu überwinden. Doch in Wahrheit kommen solche Szenarien, in denen man sozusagen in den Kampf zieht und daraus glorreich hervorgeht, in unserem Leben so gut wie nie vor. Egal, welchen Status, wie viel Autorität oder wie viel Besitz Sie erlangen mögen, egal, wie viel stärker Sie von nun an noch werden mögen, das Gefühl, dass die Gegenwart nicht ganz so ist, wie Sie möchten, wird Sie weiter begleiten. Als Buddha vor 2500 Jahren die Tatsache erläuterte, dass das Leben Leid mit sich bringt, benannte er damit eine ewige Wahrheit. Und diese Realität lässt sich niemals nur mit einer Idee des Kampfes überwinden. Erforderlich sind eine neue Art des Lebens sowie eine viel rationalere Denkweise. Und ein Teil dieser rationalen Denkweise ist der Vorsatz, unnütze Reaktionen zu unterlassen. Sicher fragen Sie sich nun, wie genau man das denn anstellen soll. Buddha lehrt uns eine Vielzahl an Methoden, die ich Ihnen im Folgenden erläutern möchte.

Dem Grund auf der Spur

Als ersten Schritt auf dem Weg zum Verständnis halten wir fest, dass alle Sorgen aus der Reaktion des Herzens entstehen. Doch warum nur lassen wir uns zu solchen Reaktionen verleiten? Angenommen, etwas Dummes ist passiert und wir ärgern uns darüber. In dem Fall ist klar, dass der Grund für unsere verärgerte Reaktion dieser dumme Vorfall ist. Jedoch ist es im Leben oft so, dass wir gar nicht genau wissen, warum wir auf diese und jene Weise reagieren. Manche Leute machen sich mithilfe von Wahrsagerei, Beratungsangeboten oder Gesprächen zur Lebensführung auf die Suche nach allen möglichen Gründen. Doch wenn wir uns die Weisheit Buddhas zunutze machen, wird dieses Rätsel mit einem Mal gelüftet.

 

Nehmen wir mal an, Sie schlagen sich mit folgender Situation herum: Seit einiger Zeit reißt Ihnen bei Ihren Mitmenschen immer öfter der Geduldsfaden. Egal, was die Menschen um Sie herum tun oder lassen, Sie regen sich darüber auf. Mit Ihrer Familie sind Sie schon sehr lange nicht mehr wirklich zufrieden. Aber nun haben Sie auch gegenüber den Arbeitskollegen und Freunden eine Art Widerwillen entwickelt. Wenn Sie ehrlich sind, hat sich ein beträchtliches Stresslevel und viel Frustration angesammelt. Wie um alles in der Welt sollen Sie dieses Problem lösen? Fragt man in so einer Lage seine Mitmenschen um Rat, hört man oft so was wie: »Ich kann das sehr gut nachvollziehen, aber vielleicht solltest du es dir nicht so schwer machen?«, »Es ist total ungesund, etwas zu wollen, das man eh nicht haben kann. Denk doch lieber mal an was Positives.« Auch wenn Sie das Gefühl haben, dass das sicherlich richtig ist, hilft es Ihnen nicht weiter. Wenn Sie zurück im Alltag sind, geraten Sie aufs Neue in Situationen, in denen Sie wütend werden, kennen den Grund aber noch immer nicht. Wie also sollten Sie besser damit gedanklich umgehen?

Unser Leben, ein reißender Fluss

Auch für solche Sorgen, die sich nur schwer fassen lassen, gibt es eine sichere Lösungsstrategie. Dazu gehen wir gedanklich zurück bis zu dem eigentlichen Grund, der eine Reaktion hervorruft. Zu den Gründen für Unzufriedenheit und dem Gefühl des Mangels, die die Menschen plagen, sagt Buddha:

Man sollte verstehen, woher das Leiden kommt. Das Leiden wird von einem »verlangenden Herzen« verursacht, das nie müde wird, Vergnügen (Freude) zu fordern.

SUTRA ANDREHEN DES RADES DER LEHRE; SAṂYUTTA NIKÂYA

Das von Buddha entdeckte »verlangende Herz«, auf Pali Taṇhâ, ist gewissermaßen die Energie eines unablässig reagierenden Herzens. Es ist die Empfindung, die im tiefsten Inneren der Menschen ein Leben lang dahinströmt. Nach seiner Entstehung verzweigt sich das »verlangende Herz« weiter und bringt die »sieben Begierden« hervor. Greifen wir auf das Wissen der modernen Psychologie zurück, so handelt es sich bei den sieben Begierden um 1) Lebenswillen (ich will leben), 2) Verlangen nach Schlaf (ich will schlafen), 3) Appetit (ich will essen), 4) Sexualtrieb (ich will Sex haben), 5) Wunsch nach Müßiggang (ich will es bequem haben), 6) Verlangen nach Sinnesfreuden (ich möchte mich an Musik, visuellen oder anderen Sinneseindrücken erfreuen) und 7)