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Kolb, Annette

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The Project Gutenberg EBook of Die Last, by Annette KolbThis eBook is for the use of anyone anywhere at no cost and withalmost no restrictions whatsoever.  You may copy it, give it away orre-use it under the terms of the Project Gutenberg License includedwith this eBook or online at www.gutenberg.orgTitle: Die LastAuthor: Annette KolbRelease Date: November 23, 2013 [EBook #44258]Language: German*** START OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK DIE LAST ***Produced by Jens Sadowski

ANNETTE KOLBDIE LAST

Max Rascher Verlag A.-G. in Zürich 1918

1. bis 3. Tausend

Copyright by Max Rascher Verlag A. G., in Zürich 1918

Buchdruckerei zur Alten Universität, Zürich

Epilog zu den Briefen an einen Toten.

Es gibt Leute, welche die Worte: „Ich bin nicht gekommen, den Frieden zu bringen, sondern das Schwert“ mit besonderer Vorliebe herausgreifen, andere wieder, welche meinen, Christus könne sich unmöglich so geäussert haben. Ich zweifle keinen Augenblick, dass er so sprach, so wenig ich glaube, dass er dabei an unsere heutigen Stickgase, Flatterminen und Sprengbomben dachte. Aber ich weiss eine Schlacht, zu der ich noch als ein Schatten jubelnd hinstürmen würde, tagte er endlich, der grosse europäische Bruch mit unseren Trollen, unseren Ab- und Unterarten und dem Tross der Seelenlosen, deren Triumph das heutige Chaos besiegelt. Denn eines Tages werden wir es vor uns herjagen, das Heer der böswilligen Toren wie der Unterworfenen, nicht länger gewillt, ihre Übermacht zu ertragen. Von langer Hand ist der Rache vorzuarbeiten, von jetzt ab schon und inmitten der unerhörten Niederlage noch, welche die Kinder des Lichts von den Söhnen der Finsternis erdulden. Ist das, was sich heute ereignet, etwas anderes als das erweiterte Bild desjenigen Krieges, der unablässig auf der Erde wütet, das Glück der Familien untergräbt und die Häuser niederreisst? Haben die Knechtischen jemals aufgehört, den Besonnenen zu verfolgen? Ist je ein Waffenstillstand zwischen ihnen gewesen? Liessen sie je ab, den Edlen zu bedrängen, auf dass er stürze oder sein Wirken wieder vereitelt werde? Kein Gesetz, nichts auf Erden störte sie je, das goldene Saitenspiel seines Herzens zu zerschlagen. Wir wissen genug. Wer brennenden Auges in diese Welt hineinsah, dem ist dieser Krieg kein Rätsel, noch die Worte desjenigen, dessen Kommen der Engelsruf verkündete: „Friede den Menschen, die guten Willens sind,“ und der doch gesagt hat: „Ich bin nicht gekommen, den Frieden zu bringen, sondern das Schwert.“ Die weit verstreuten Menschen sind heute überall die Unterlegenen, die ihre Einigung noch nicht festlegten, um als das auserwählte Volk — furchtbar genug — den Fuss auf den Nacken der Schlechten, der Unentwickelten, der Unterarten zu setzen, nicht mehr willens, mit ihnen, die nichts so sehr scheuen wie ihre Namen, die Herrschaft über diesen Planeten zu teilen. Durch alle Nationen, alle ihre Schichten hindurch ist der Genius dieses Krieges, seinem Charakter entsprechend, der Würgengel der Besten gewesen, der besten Söhne überall, und der ungeborenen Söhne dieser Söhne. Fragt einen Arbeitgeber, wo immer Ihr wollt: seine besten Leute sind es, die er beklagt. Rache für sie, für alle Prediger in der Wüste, für alle jene Staatsmänner auch, die — hier und drüben — mit reinen Händen in diesen Krieg gerissen wurden, Rache für sie und ihren Gram. Ihre Erhebung und ihr Zusammenschluss ist die grosse Notwendigkeit. Man sage mir nicht, dass es unmöglich sei. Ein Ruf dringt schon durch das Getöse. Wie mit Feuerzungen ist schon die Luft von den Stimmen der Dichter erfüllt. Inmitten welcher Drangsal, welcher Todesnot, aus ihren Gräben, ihren Gräbern ach! haben sie nach der Herrschaft des guten Menschen gerufen.

„Sein ist die Kraft, das Regiment der Sterne.“

Und es gilt nicht von Utopien zu reden. Es gibt keine Utopien. Er wäre denn nur ein Utopist gewesen, der nicht gekommen ist, den Frieden zu bringen, sondern das Schwert, und der gesagt hat: „Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Erdreich besitzen.“

Ausblick.

In einem Essay über die Markgräfin von Bayreuth schrieb ich vor einigen Jahren, der Frau fehle es zwar nicht an literarischer Begabung, wohl aber an literarischer Perspektive, und für die Realität des geschriebenen Wortes wohne ihr auch nicht entfernt dasselbe scharfe Gefühl inne wie dem Manne. Heute füge ich hinzu, ihr Interesse und ihr Verständnis für Presse wie für Parteiwesen sei in der Regel gering, und auf jene allerletzten Endes so gedankenlose Parole: right or wrong my country (an welche sich übrigens die überlegteren Engländer während des Burenkrieges nicht hielten), wäre die Frau nicht verfallen.