Die Linke wählen? - Rainer Rilling - E-Book

Die Linke wählen? E-Book

Rainer Rilling

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Beschreibung

Der Soziologie-Professor Rainer Rilling bespricht in seinem Beitrag in Kursbuch 174 die Rolle von "Die Linke" als Einzelgänger und Außenseiterpartei - und warum sie als Partei der Zukunft aber stets relevant bleiben wird. Der Text versteht sich als Ergänzung und Abgrenzung zu den anderen Essays in Kursbuch 174, die sich mit der Wählbarkeit der anderen Parteien auseinandersetzen.

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Seitenzahl: 14

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Rainer Rilling

Die Linke wählen?

Sozialismus statt Wohlfühlkapitalismus

In Wahlzeiten kehrt die Politik zurück, mit Straßengesängen, Clicks, Spots und einer Menge Anlagekapital. Alle Akteure geben vor, endlich allein und also sie selbst sein zu können, frei von den Fesseln der Allianzen, Koalitionen, Taktiken und Optionen. Wunderbare Freundschaften sind vergessen, alle sind umringt von Gegnern, wenn nicht Feinden. Politik wird so ehrlich. Die Wähler der Parteien sollen wissen, mit wem sie es wirklich zu tun haben und welche Zukunft ihnen blüht. Im Kampf gegen alle sind sich nun alle gleich– und schon ist es wieder vorbei. Die Stimmen sind gezählt. Die Politik zieht sich wieder zurück, beste Freunde treffen sich und die Unterschiede fallen ziemlich in sich zusammen. Anschlussverwendungen und Rückrufaktionen wechseln sich ab, die Kompromisskünste der Selbstfesselung und -verbiegung kommen nun wieder zu ihrem Recht. Mal mehr, wenn es zu Machterhalt oder -gewinn gereicht hat, mal weniger, wenn am Ende des ganzen Unternehmens nur die Opposition steht ohne Zuwachs an Regierungskraft.

Zauber

Zuweilen jedoch gibt es Merkwürdigkeiten. Oskar Lafontaine versuchte im März 2013, den Wahlkampfton seiner Partei vorzugeben, und sprach von einem »Einparteiensystem mit vier Flügeln« oder einer »bundesdeutschen Einheitspartei«, von der Die Linke ausgeschlossen bleibe. »Wir ziehen daraus die Konsequenz«, sekundierte der Bundesvorsitzende Bernd Riexinger tags darauf, »dass ein Lagerwahlkampf ausfällt und wir nur auf uns schauen.« In dieser Figur steht Die Linke allein gegen alle als je Einzelne, die sich gleichen