15,99 €
Erwecke die Naturmagie auf kleinem Raum – mit deinem eigenen magischen Hochbeet!
Tauche ein in die Welt der grünen Magie und erfahre, wie du selbst auf kleinstem Raum einen kraftvollen Hexengarten gestalten kannst. Die bekannte Insta-Hexe Sabine Strassmair (@heilkraeuterhexe) führt in die faszinierende Welt der Heilkräuter und Naturmedizin ein. Lerne, wie du mit Hilfe von neun sorgfältig ausgearbeiteten Beetplänen dein eigenes Hochbeet zu einem Kraftort der Ruhe, Motivation und Gesundheit verwandelst. Dieses Buch vereint traditionelles Pflanzenwissen, die Kraft der Natur und modernes Gärtnern im Hochbeet – ein Muss für alle, die ihr Zuhause in einen magischen Rückzugsort verwandeln möchten.
Grüne Magie auf wenig Raum: Praktisches Hochbeetwissen, Grundlagen der Grünen Magie und wertvolle Tipps und Tricks für die Naturapotheke
9 magische Beetpläne im Hochbeet: inspirierende Beetpläne, die speziell dafür entwickelt wurden, mehr Energie, Motivation, Entspannung oder geistige Ruhe in dein Leben zu bringen.
Traditionelles Pflanzenwissen: Dank umfangreicher Pflanzenporträts die Eigenschaften heimischer Heilpflanzen kennenlernen und erfahren, wie sie im Garten, in der Küche oder als natürliche Heilmittel angewendet werden können.
Viele Rezepte für deine Naturapotheke: Von heilenden Salben über wohltuende Tees bis hin zu kraftspendenden Tinkturen. Alles, was du brauchst, wächst direkt vor deiner Haustür!
Egal, ob du Anfänger*in oder erfahrene Gärtner*in bist, hier findest du alles, was du brauchst, um deinen eigenen kleinen Zaubergarten zu erschaffen und die Heil- und Zauberkraft heimischer Kräuter optimal zu nutzen.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 165
Veröffentlichungsjahr: 2025
Hexen-
kräuter
im
hoch-
beet
Alle in diesem Buch veröffentlichten Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nur mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung des Verlags gewerblich genutzt werden. Eine Vervielfältigung oder Verbreitung der Inhalte des Buchs ist untersagt und wird zivil- und strafrechtlich verfolgt. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Die im Buch veröffentlichten Aussagen und Ratschläge wurden von Verfasserin und Verlag sorgfältig erarbeitet und geprüft. Eine Garantie für das Gelingen kann jedoch nicht übernommen werden, ebenso ist die Haftung der Verfasserin bzw. des Verlags und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ausgeschlossen.
Bei Fragen zur Produktsicherheit wenden Sie sich an
Edition Michael Fischer GmbH
Kistlerhofstr. 70
81379 München
Bei der Verwendung im Unterricht ist auf dieses Buch hinzuweisen.
Die automatisierte Analyse des Werkes, um daraus Informationen insbesondere über Muster, Trends und Korrelationen gemäß § 44b UrhG („Text und Data Mining“) zu gewinnen, ist untersagt.
EIN E-BOOK DER EDITION MICHAEL FISCHER
1. Auflage 2025
© 2025 Edition Michael Fischer GmbH
Cover, Layout & Satz: Sarah Lukic
Redaktion und Lektorat: Corinna Scherr
Herstellung: Miriam Janner
ISBN 978-3-7459-2894-5
www.emf-verlag.de
Haftungsausschluss: Die Verfasserin gibt weder direkt noch indirekt medizinische Ratschläge. Sie stellt keine Diagnosen und erteilt keine Verordnungen. Herausgeber, Verfasserin und Verlag übernehmen keine Verantwortung für mögliche Folgen einer Anwendung. Jede Anwendung der Kräuter und Rezepte erfolgt auf Eigenverantwortung und sollte im Vorfeld mit einem Arzt oder einer Ärztin abgeklärt werden, insbesondere wenn (dauerhafte) Medikamente eingenommen werden. Die Anwendung von Heilpflanzen ersetzt keinesfalls den Besuch beim Arzt oder der Ärztin. Die einzelnen Rezepte sind mitunter nicht für Schwangere, stillende Mütter und Kleinkinder geeignet. Es gilt zu beachten, dass bestimmte Kräuter und Inhaltsstoffe allergische Reaktionen hervorrufen können. Deshalb bei bekannten Allergien oder Unverträglichkeiten die Anwendung vorab mit dem/der behandelnden Arzt oder Ärztin besprechen.
Bildnachweis:
Cover: ©Shutterstock: Cat_arch_angel, WatercolorGardens, anitapol, IFofito, Anastasia Lembrik, Hermit Crab Designs, Galakam, Yuliya Derbisheva VLG, Inna Sinano, katiko.dp, lyubava.21, Light-Dew, NatalyFox. Fotos ©Sabine Strassmair.
Vor- und Nachsatz: ©Shutterstock: lisima, Kate Kreker, NatalyFox, WatercolorGardens.
Fotos: ©Sabine Strassmair außer ©Shutterstock: zlikovec (18), ©Patrick Hatt (19), JulieK2 (21), NataliaL (23), Allison Edrington (27), Nat YS (49), Tommimarc (51), ju_see (66), Kylbabka (74, 75, 119), New Africa (78), M. Schuppich (98), Anna Gratys (99), Nina Lishchuk (102), efoArt (103), MacBen (116), Busiukas (117), penofoto (119), Mariola Anna S (120), milroy fernando (120), Katerina Maksymenko (121), olko1975 (122), JasminaS (123), Denis Shitikoff (124), Helmut Lechner (125), Janthima Sang (125), Elena Pavlovich (126), Eldost Gadirov (127), KatharinaRau (127), Wut_Moppie (128), Bruno M Photographie (129), Danny Hummel (129), barmalini (131), Orest lyzhechka (132), Lyudmila Zavyalova (133), Bunphot Phairoh (133), Lartos_82 (134), Madeleine Steinbach (134), Nador.Virag.An (135), Studio Barcelona (135), Wagner Campelo (136), J.J. Gouin (136), Duet PandG (137), FotoHelin (137).
Illustrationen: ©Shutterstock: lyubava.21 (1,32, 42, 52, 60, 70, 80, 88, 96, 106), Magician ART (2, 60, 85), Oksana Kuliesh (2, 78, 96, 101), Yuliya Derbisheva VLG (3, 10, 80, 86, 87, 111, 113), WatercolorGardens (3, 4, 7, 14, 24, 32, 34, 36, 39, 40, 45–47, 52, 57, 58,62, 63, 67, 74, 80, 90, 113), NatalyFox (4, 32, 42, 60, 80, 96, 106), photonova (10–13, 32, 42, 52, 60, 70, 80, 88, 96, 101–103, 106, 116–136), chrupka (11), lisima (11–13, 30, 79, 92), Elena Emchuk (12), Kair (12), Pavlo S (13), Chelpanoff (13), Kristyna Henkeova (13), Pia von Miller (20), Ekaterina Gerasimchuk (29, 60), Sprio (32, 42, 52, 80, 88, 96, 106), Cat_arch_angel (32, 34, 81, 96, 100), Anastasia Lembrik (32, 42, 62, 70, 144), ruozhou (32, 54), Masha Dav (33, 43, 53, 71, 97, 107), piixypeach (33, 97), AllaMa (33), Zhemchuzhina (33, 53), Feodora_21 (33, 61), Hermit Crab Designs (36, 52), Inna Sinano (41, 52), Tata Pilip (42, 70, 77, 106, 112), IFofito (42), Kate Kreker (42, 68, 143), cuttlefish84 (43), GoodStudio (43), AcantStudio (43), Elta11 (43, 107), NINA IMAGES (43, 97), Merfin (43, 53, 71, 81, 106), Ekatmarts (52, 106, 108), Foxyliam (53, 71, 89, 97, 107), Olena Ly (53), cla78 (60), DashaDasha (60), Longklong (60), ashbusiness (60), campanasonia (60, 71), iryna shorokhova (60), Elizaveta Melentyeva (60), olies (68), IngridsI (68), katiko.dp (70, 74, 79), Farzanak (70, 76), Eugenia Petrovskaya (71), logaryphmic (71), Elena_Medvedeva (74, 80), Helga Wigandt (80, 87), rraya (81), dinadankers (81), Love-Lava (88), jana_lorijana (88, 94), Vac1 (88), Galakam (88), Nikiparonak (89), EVdesing EV (89), Katrinshine (93, 143), Light-Dew (94), anitapol (96), FarbaKolerova (97), Epine (97), Alisa Pravotorova (97), Aluna1 (97), Anna Light (118).
Vorwort
Leben und gärtnern im Einklang mit der Natur
Die Kräuterhexe
Die Magie der Natur
Das Jahr der Hexen
Warum ein Hochbeet?
Verschiedene Hochbeet-Modelle
Wie baue ich ein Hochbeet?
Eine gute Basis
Die richtige Planung – welche Pflanzen möchten bei dir einziehen?
Die Magie beginnt – vom Saatkorn zur Heilpflanze
Ab in die Erde – mit starken Wurzeln verbunden
Deine Hexenkräuter ernten und trocknen
Winterschlaf fürs Kräuterbeet
Die richtige Pflege – Tipps und Tricks für deinen Hexengarten
Das Pflanzjahr im Mond-Beet
Rezepte Mond-Hochbeet
Entspannendes Oxymel
Rosenöl
Lavendelbadesalz
Baderitual, um zur Ruhe zu kommen
Erdende Räucherung
Das Pfanzjahr im Sonnen-Hochbeet
Rezepte Sonnen-Beet
Wundheilende Salbe
Alanttinktur
Johanniskrautöl (Rotöl)
Rotölsalbe
Pure-Freude-Sonnenöl
Sonnentee
Das Pflanzjahr im Frauenpower-Hochbeet
Rezepte Frauenpower-Beet
Rotkleesirup
Mutterkrauttinktur
Rotkleetinktur
Frauenkräutertee
Tee „Zyklusharmonie“
Das Pflanzjahr im Liebeszauber-Hochbeet
Rezepte Liebeszauber-Beet
Energy Balls mit Brennnesselsamen
Liebeszaubertee
Räuchermischung "Liebeszauber“
Hexentalisman
Baderitual für mehr Liebe im Leben
Kerzenritual für deine Liebeswünsche
Das Pflanzjahr im Erkältungs-Hochbeet
Rezepte bei Erkältungen
Eibischsirup
Echinaceatinktur
Erkältungskräuterhonig
Erkältungstee
Hustentee
Das Pflanzjahr im Bauchwohl-Hochbeet
Rezepte bei Verdauungsproblemen
Salbeisirup
Rosmarintinktur
Bauchwohltee
Bauchwohlhonig
Das Pflanzjahr im Vorbeugungs-Hochbeet
Rezepte zur Vorbeugung
Erkältungssirup
Erkältungstee mit Zistrose
Pflanzliches Antibiotikum
Immunstärkendes Oxymel
Das Pflanzjahr im Räucher-Hochbeet
Übers Räuchern
Rezepte für Räuchermischungen
Reinigende Räuchermischung
Entspannende Räuchermischung
Seelensonne Räuchermischung
Finde deine Mitte Räuchermischung
Das Pflanzjahr im Hautpflege-Hochbeet
Rezepte zur Hautpflege
Vogelmierensalbe
Gänseblümchensalbe
Beruhigender Balsam
Immortellenöl
Räuchermischung „Harmonie“
Wie verarbeite ich meine Kräuter?
Über die Autorin
Die Natur ist für mich so viel mehr als nur „draußen“. Sie ist Rückzugsort, Kraftquelle, Inspiration und Erholung. Als naturverbundener Mensch weiß ich: Wir alle sind Teil der Natur! In der heutigen, modernen Zeit und unserem schnelllebigen Alltag haben viele Menschen die Verbindung zu Mutter Natur leider aus den Augen verloren. Dabei gibt es so viele Möglichkeiten, uns wieder daran zu erinnern, wo wir herkommen und welche Kraft wir aus der Natur schöpfen können. Mit der Vielfalt ihrer Pflanzen und Kräuter bietet unsere Umwelt eine Fülle an Helfern, die uns im Alltag und bei der Erhaltung unserer Gesundheit unterstützen können. Das Wissen um die Kraft der Heilkräuter war über Jahrtausende präsent und wurde von Generation zu Generation weitergegeben. Doch was unsere Großeltern und deren Eltern noch wussten, ist über die Jahre leider zum Teil verloren gegangen. Heute entdecken wir dieses Wissen wieder neu für uns und tauchen ein in die Kraft der alten Hexenkräuter.
Natürlich hat nicht jeder die Chance, sich einen großen Kräutergarten anzulegen. Das Hochbeet bietet eine wundervolle Alternative, um auch auf begrenztem Raum Zugang zur Natur zu bekommen und seine eigenen Pflanzen zu ziehen. Es gibt sie in den verschiedensten Größen, die auch auf kleinen Balkonen Platz finden. Und selbst wenn du keinen passenden Platz für ein Hochbeet haben solltest, lassen sich viele der in diesem Buch beschriebenen Pflanzen auch in Pflanzkübeln oder Blumenkästen kultivieren.
Lass uns also mit jedem Kraut, das wir gemeinsam pflanzen, unsere Verbindung zur Natur stärken und ihre Schätze wiederentdecken.
Sabine
Gärtnern ist ein wunderbarer Weg, um sich wieder mehr mit der Natur und der Welt um uns herum verbunden zu fühlen. Erlebe den Kreislauf des Lebens – vom kleinen Samenkorn, das du im Frühling in die Erde legst, aus dem sich dann zuerst ein zartes Pflänzchen und später eine starke Pflanze entwickelt. Diese Pflanze beschenkt dich reich mit ihren Blättern, Blüten und Wurzeln, bis sie im Herbst langsam zu verwelken beginnt und sich für ihre Winterruhe in die Erde zurückzieht.
Einen Garten oder ein Hochbeet zu pflegen, ist mehr als nur das Platzieren von Samen und das Gießen von Wasser. Es ist eine Lebensweise, die Achtsamkeit und Respekt gegenüber jeder Pflanze, jedem Insekt und jedem Regentropfen erfordert. Wir lernen, im Einklang mit der Natur und ihrem natürlichen Rhythmus zu leben, die Zeichen der Jahreszeiten zu deuten und den Pflanzen die Liebe und Aufmerksamkeit zu schenken, die sie brauchen und verdienen. Aus diesen Pflanzen zubereitete Hausmittel, Naturkosmetik oder auch kulinarische Rezepte haben dadurch noch einmal ganz besondere Kraft und einen besonderen Wert. Ich stelle immer wieder fest, dass die Kräuter aus meinen eigenen Beeten kräftiger sind und eine bessere Qualität haben als gekaufte, industriell angebaute und verarbeitete Kräuter.
Die Pflanzen schenken uns nicht nur ihren Geschmack, wenn wir sie in der Küche als Gewürze einsetzen. Jede Pflanze, die ich dir in diesem Buch vorstelle, hat besondere Heilkräfte und traditionelle Verwendungsmöglichkeiten in der Naturheilkunde. In deinem Kräuterhexengarten entfalten die magischen Eigenschaften jeder Pflanze ihr volles Potenzial. Von der beruhigenden und kühlenden Wirkung der Minze bis zur Zitronenmelisse, die sowohl beleben als auch beruhigen kann. Von der schützenden und pflegenden Ringelblume bis hin zur reinigenden Brennnessel – jede Pflanze hat ihre eigene Geschichte zu erzählen und entfaltet ihre ganz besonderen Eigenschaften und Wirkungsweisen. Indem wir ihre Kräfte nutzen, um uns selbst und unsere Umgebung zu heilen, öffnen wir eine Tür zu einer Welt voller Möglichkeiten und Wunder.
Doch das Gärtnern im Hochbeet ist nicht nur eine Quelle der Magie und Inspiration, sondern auch eine Verpflichtung. Wir sind die Hüterinnen und Hüter dieses kleinen Fleckchens Natur und tragen die Verantwortung dafür, es zu pflegen und zu schützen. Aus Respekt für die Natur sollten wir dabei auf chemische Pestizide und synthetische Düngemittel verzichten und so dazu beitragen, die Erde zu einem besseren Ort für uns und alle Lebewesen zu machen.
Aber es muss nicht immer Arbeit sein. Setze dich einmal zu deinem Beet, betrachte die eine oder andere Pflanze und präge sie dir genau ein. In vielen indigenen Völkern auf dieser Welt empfangen die Weisen, die Heiler des Stammes, Botschaften von den Pflanzen, in denen sie ihnen mitteilen, auf welche Art sie hilfreich für Mensch oder Tier sein können. Hattest du vielleicht auch schon einmal eine Eingebung, wie du eine Pflanze verwenden kannst oder eine Idee für ein neues, leckeres Rezept, während du mit deinem Garten oder Hochbeet beschäftigt warst?
Gärtnern kann auch wie eine Therapie wirken. Es ist eine Auszeit vom hektischen Alltag. Im Garten hat unser Kopf Pause, während unsere Hände mit der Pflege der Pflanzen beschäftigt sind. Der Geist kommt zur Ruhe und wir können abschalten und neue Kraft und Inspiration schöpfen. Hier, in diesem kleinen Reich der Kräuter, entfaltet sich ein harmonisches Zusammenspiel zwischen Mensch und Natur, das nicht nur die Sinne erfreut, sondern auch die Seele nährt.
Vieles, was wir aus der Naturheilkunde kennen, ist überliefertes Wissen. Wir wissen, dass viele Hausmittel funktionieren, weil sie über Jahrhunderte erfolgreich angewendet wurden und Menschen bei der Heilung unterstützt haben. Durch diverse Studien konnte die Wirkung einiger Pflanzen heute auch schon wissenschaftlich belegt werden. Allerdings konnten noch nicht alle Pflanzen und deren Aspekte erforscht werden, und bei manchen Hausmitteln stützten wir uns deshalb rein auf die Überlieferung ihrer Wirkung und Anwendung.
Als Hexen wurden in früheren Zeiten oft Frauen (oder auch Männer) bezeichnet, die Kenntnis von den heilenden Kräften der Natur hatten und wussten, welche Pflanzen oder Hausmittel man gegen verschiedene Leiden und Gebrechen einsetzen konnte. Diese Personen waren Heiler*innen, Hebammen, Apotheker*innen, aber auch Witwen oder Frauen, die in ihrem Leben und Denken von der Norm abwichen und sich nicht an die religiösen oder gesellschaftlichen Vorgaben in ihrer Gemeinschaft hielten. Hexen sagte man auch nach, magische Kräfte für ihre persönlichen Zwecke einzusetzen und Rituale und Zaubersprüche zu wirken. Deswegen wurden sie in vielen Kulturen und historischen Perioden als Bedrohung angesehen und von religiösen Gemeinschaften mit dem Bösen und dem Teufel in Verbindung gebracht. In der westlichen Welt gab es vor allem zwischen dem 15. und dem 18. Jahrhundert Hexenverfolgungen, bei denen tausende Frauen, ebenso wie einige Männer, wegen Hexerei verfolgt, gefoltert und hingerichtet wurden. Das Wissen dieser weisen Frauen (und Männer) jedoch konnte nie ganz ausgelöscht werden. Als Folklore und Volksheilkunde bestand es fort, wurde über Generationen weitergegeben und überliefert. Erst mit der Industrialisierung, als Arzneien, Kosmetika und Lebensmittel einfach zu erwerben waren und nicht mehr unbedingt selbst hergestellt werden mussten, verloren viele Menschen den Bezug zur Welt der Natur und ihrer Heilkunde. Umso schöner finde ich es, dass dieses alte Wissen heute wieder ein Revival erlebt!
Auch der Begriff Hexe erfreut sich nun wieder großer Beliebtheit. Wir haben heute die Freiheit, unsere Spiritualität und unsere Interessen offen auszuleben, auch wenn sie nicht der Norm entsprechen. So gibt es viele Arten von Hexen – manche führen Rituale durch, um Energien zu lenken und Wünsche zu manifestieren. Andere leben ihre Magie in der Küche aus und zaubern Gerichte mit den wunderbarsten Wirkungen. Kräuterhexen, wie ich eine bin, beschäftigen sich hauptsächlich mit der Natur und ihren heilenden Fähigkeiten. Eines haben aber alle Hexen gemein: die Liebe zur Natur und die Verehrung von Mutter Erde.
Ich habe mich schon als Kind als Hexe gefühlt. Alles, was mit dem Thema Magie oder Hexerei zu tun hatte, hat mich wie magisch angezogen. Während ich mich damals hauptsächlich mit Kristallen und ihrer Wirkung beschäftigte, habe ich ganz nebenbei von meiner Oma einen kleinen Wissensschatz aus der Naturheilkunde mitbekommen. Meine Oma war eine kräuterkundige Frau, die viele der Pflanzen, die um sie herum wuchsen, genau kannte. In meiner Kindheit wohnten meine Großeltern in einem kleinen Häuschen am Waldrand, mit einem großen Garten und viel Obst, Gemüse und Kräutern, die in diesem Garten angebaut wurden. Wenn meine Schwester und ich bei meiner Oma zu Besuch waren, nahm sie uns mit in den Wald oder auf die Wiesen rundherum. Sie zeigte uns essbare Pflanzen wie Waldbeeren, Sauerklee oder Gänseblümchen. Im Frühling nahm sie uns mit zum Sammeln von Fichtenwipfeln, um daraus einen Hustensirup für die Erkältungszeit herzustellen. Und sie zeigte uns auch, wie man Spitzwegerich für Wunden und Insektenstiche verwenden kann, um nur einige Beispiele zu nennen.
Dieses Wissen habe ich damals aufgesogen und irgendwann begonnen, selbst mit den Kräutern zu arbeiten – als Kind noch auf spielerischer Ebene und einer Schuhschachtel voll verschiedener getrockneter Kräuter unter meinem Bett (sehr zum Leidwesen meiner Mutter damals, denn der Geruch im Kinderzimmer war durch den Kräutermix wohl recht eigenwillig).
Mit Anfang 20 habe ich dann gemerkt, dass ich mehr über diese Welt der Pflanzen und ihre Geheimnisse wissen wollte. Nach einigen kleineren Kursen rund um die Themen Kräuter, Naturheilkunde und Naturkosmetik habe ich eine Ausbildung zur Kräuterexpertin gemacht, die mir einen völlig neuen Werkzeugkasten für meine Arbeit mit der Natur an die Hand gab. Ich vertiefte und verinnerlichte das Wissen über die Pflanzen, die vor unserer Haustür wachsen, und lernte viele neue Möglichkeiten kennen, sie zu verwenden. Bei diesem einen Kurs blieb es dann übrigens nicht, denn die Verwendungsmöglichkeiten und das überlieferte Wissen zu den Kräutern ist ebenso vielseitig wie regional unterschiedlich. Es gibt so viel zu lernen von und mit der Natur, dass man sich ein Leben lang damit beschäftigen kann.
Heute arbeite ich sehr intuitiv mit der Natur. Neben den vielen Verwendungsmöglichkeiten, die ich inzwischen kennengelernt habe, lasse ich mich von meiner Intuition und den Pflanzen leiten. Wenn ich in der Natur bin, um eine bestimmte Pflanze zu sammeln, oder wenn ich mich im Garten um meine Kräuter kümmere, bekomme ich oft eine Art Eingebung, wie die Pflanze verwendet werden könnte. Oder mir kommt eine Idee für eine neue Kombination verschiedener Pflanzen, um eine bestimmte Wirkung zu erzielen. Solche intuitiven Rezepte probiere ich gern aus und bin meistens sehr positiv überrascht. Wenn ich mir unsicher bin, lese ich noch einmal in meiner Kräuterliteratur über die jeweilige Pflanze und ihre Eigenschaften nach, was in vielen Fällen mein Bauchgefühl bestätigt.
Und das ist es auch, was eine Kräuterhexe für mich ausmacht: sich nicht nur stur an die Literatur und überlieferte Rezepte zu halten, sondern mit offenen Augen und offenem Geist durch die Natur zu gehen, um die Seelen und die Essenz der Pflanzen zu erkennen. Die Natur nicht nur zu nutzen, sondern auf sie zu hören und mit ihr zu arbeiten.
Das Leben und Arbeiten mit der Natur, sich auf diese Art von Magie einzulassen, bedeutet, das Leben zu feiern. Der Dialog mit unserer Umwelt bereichert nicht nur unser Leben, sondern auch die Natur selbst. Wenn du diese Art von Magie praktizierst, lässt du dich voll und ganz auf Mutter Erde ein. Du schenkst ihr dein Vertrauen, kümmerst dich um sie, so wie die Natur sich um uns kümmert. Sie schenkt uns alles, was wir brauchen. Luft zum Atmen, lebensnotwendiges Wasser, Sonnenschein, Früchte, um uns zu ernähren, und Kräuter, um uns zu heilen. Im Gegenzug bekommt sie von unserer heutigen Gesellschaft wenig zurück – im Gegenteil, die Erde wird mehr und mehr ausgebeutet. In unserer von Technik getriebenen Gesellschaft haben viele Menschen den Bezug zur Natur und ihren Wurzeln verloren. Heute aber spüren immer mehr Menschen in ihrem Herzen, dass ihnen etwas fehlt. Den inneren Ruf, sich wieder mit ihrer Umwelt zu verbinden und sich ihrer Magie zuzuwenden. Und wenn wir im Dialog mit der Natur leben, heilen wir nicht nur uns selbst, sondern auch die Erde.
Seit ich mich auf die Grüne Magie einlasse, erlebe ich alles in der Natur beseelt. Nicht nur Menschen und Tiere, auch Pflanzen und sogar Steine haben ihren eigenen Charakter, ihre eigenen Energien, Eigenschaften und Bedürfnisse, auf die man eingehen sollte, um erfolgreich mit ihnen zu arbeiten. So habe ich für mich auch ein kleines Pflanzritual entwickelt, das ich mit dir teilen möchte:
Um die Kräuter, die du in dein Hochbeet pflanzt, besonders gut auf ihre Aufgaben einzustimmen, sprich leise mit ihnen, während du sie in die Erde bettest. Teile jeder Pflanze deine Wünsche und Absichten mit und visualisiere dabei, wie sie gedeiht und zu einer starken Pflanze heranwächst. Bedanke dich auch bei der Erde für ihre Gaben. So schaffst du schon von Beginn an eine starke Verbindung zu deinen Kräutern. Auch beim Gießen oder beim täglichen Bestaunen der Beete spreche ich gern mit meinen Pflanzen. Ernte ich Teile von ihnen, bedanke ich mich für das Geschenk, das sie mir damit machen. Das ist für mich zu einer ganz selbstverständlichen Praxis geworden.
Wenn du dich mit Liebe und Hingabe um deine Kräuter kümmerst, entfalten sie ihre ganz besondere Magie und werden so zu noch wirkungsvolleren Bestandteilen deiner Rezepte. Denn Grüne Magie ist die Kunst, mit der Natur zu arbeiten, um Harmonie und Heilung zu fördern – für uns selbst und für Mutter Natur.
Wenn man naturverbunden lebt, sind die Jahreskreisfeste eine wunderschöne Art, die Rhythmen der Natur aktiv zu erleben und zu feiern. Es gibt acht Feste im Jahreskreis, vier Sonnenfeste und vier Mondfeste. Das Jahr wird nicht als etwas in sich Geschlossenes betrachtet, sondern stellt einen wiederkehrenden Zyklus dar. Darum wird der Jahreskreis oft als Rad oder Kreis dargestellt, in dem jedes Fest ein eigenes Segment einnimmt.
1./2. Februar bzw. der erste Vollmond im Februar
Zu Imbolc feiern wir, dass die Tage wieder merklich länger werden und das Licht der Sonne an Stärke gewinnt. Die dunkle Jahreszeit ist fast zu Ende und es geht mit großen Schritten Richtung Frühling. Traditionell bringt man frisches Grün in die Wohnung und lässt beispielsweise Birken-, Weiden- oder Haselnusszweige in der Vase austreiben.
Imbolc ist auch ein Fest der Reinigung. Man löst sich von Altem und Ausgedientem und reinigt mit kleinen Ritualen den Wohnraum, Körper und Geist. In Haus und Garten kann man einen Frühjahrsputz oder eine energetische Reinigung durchführen und alles Alte hinauskehren. Imbolc ist eine gute Zeit für den Beginn von Fastenkuren, um den Körper von innen heraus zu reinigen.
21./22. März