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Jack, ein unschuldig verurteilter Mann, befindet sich in einem geheimen und grausamen Gefängnis, das von der Gesellschaft längst vergessen wurde. Dieses Gefängnis, das weder den Regeln noch den Gesetzen folgt, ist ein Ort des Spiels und der Qualen, wo Sträflinge um ihre Freiheit kämpfen müssen. Wer verliert, wird zum Sklaven und muss alles tun, was ihm aufgetragen wird – eine Position, die man besser nie einnimmt. Der Protagonist, der für ein Verbrechen verurteilt wurde, das er nicht begangen hat, wird in die finstere Welt dieses Gefängnisses hineingezogen. Hier sind die Gefangenen nicht nur physisch gefangen, sondern auch in einem Spiel der Macht und Kontrolle, das die Grenzen von Menschlichkeit und Grausamkeit überschreitet. Die Männer kämpfen gegeneinander, um ihre Zellen zu verbessern, um mehr zu essen und vor allem, um ihre Freiheit zu behalten. Doch es gibt einen Preis, den man zahlen muss, um zu überleben. Jack, der nicht in das System passt, weil er empfindsam und sensibel ist, muss sich immer wieder beweisen – gegen die unbarmherzige Brutalität seiner Mitgefangenen und das ausbeuterische System der Wärter. Doch während er sich in dieser verdrehten Welt bewegt, muss er feststellen, dass die wahren Gefangenen nicht immer hinter Gitterstäben sitzen. In einer Umgebung, in der Vertrauen und Menschlichkeit längst verloren gegangen sind, muss Jack kämpfen, nicht nur um sein Überleben, sondern auch um seine geistige Freiheit. Doch der wahre Horror wartet am Ende, als Jack in einem Spiel verliert, das nicht nur seinen Körper, sondern auch seine Seele zerstören könnte. Die Mauern des Gefängnisses mögen bröckeln, doch die gelebte Angst und die Erinnerungen der Gefangenen bleiben für immer bestehen.
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Seitenzahl: 49
Veröffentlichungsjahr: 2025
Texte:© Copyright by Madita Strätgen
Umschlaggestaltung © Copyright by Madita Strätgen
Verlag :
Madita Strätgen
Taigelbrand 7
58640 Iserlohn
Herstellung: epubli- ein Service der neopubli GmbH, Köpenicker Straße 154a, 10997 Berlin
Kontaktadressen nach EU- Produktsicherheitsverordnung :
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Die Gefängniscafeteria war ein Chaos aus Stimmen, Geschirrklirren und dem beständigen Summen von Neonröhren an der Decke. Jack Carter balancierte sein Tablett vorsichtig in den Händen, während er sich einen Überblick über den Raum verschaffte. Jeder Tisch war besetzt – einige von Männern, die sich über ihr Essen hermachten, andere von Gruppen, die sich leise unterhielten oder Karten spielten.
Sein Magen knurrte. Er wusste, dass er sich irgendwo hinsetzen musste, aber hier gab es ungeschriebene Regeln. Manche Plätze waren reserviert, und wer sich falsch setzte, konnte am Ende mit einem gebrochenen Kiefer auf dem Boden landen.
Schließlich blieb sein Blick an einem Tisch hängen, an dem sechs Männer saßen. Sie waren riesig, muskulös, ihre Haut mit Narben und Tattoos übersät. Der Anführer – ein bulliger Typ mit rasiertem Kopf und einer Narbe über der Wange – schob gerade mit gelangweilter Miene sein Tablett beiseite.
Jack atmete tief durch und trat an den Tisch. „Ist hier noch Platz?“
Der Anführer drehte sich langsam zu ihm um, als hätte er nicht richtig gehört. Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus.
„Na klar“, sagte er betont freundlich. „Stell schon mal dein Essen hin.“
Jack stellte sein Tablett vorsichtig auf den Tisch und wollte sich gerade setzen, als der Anführer es blitzschnell packte. Er hob es mit einer schnellen Bewegung hoch und schleuderte den gesamten Inhalt in Jacks Gesicht.
Gelächter brach am Tisch aus.
„Mein Bruder!“, rief einer der Männer, der dem Anführer auffallend ähnlich sah. „Essensschlacht!“
Plötzlich flog Essen durch die Luft. Kartoffelpüree klatschte gegen Wände, Fleischbrocken landeten auf dem Boden. Überall brach Chaos aus – einige lachten, andere beteiligten sich, während Jack noch den Geschmack von Sauce in seinem Mund hatte.
Ein scharfer Pfiff zerriss das Durcheinander.
Die Cafeteria verstummte fast augenblicklich.
Ein Wärter trat nach vorne. Er war groß, mit finsterem Blick, breiten Schultern und einer tiefen, autoritären Stimme. In seinen Händen hielt er einen Schlagstock, den er langsam gegen seine Handfläche schlug.
„Keine Essensschlacht“, sagte er ruhig, aber mit einer Härte, die jedem klar machte, dass er es ernst meinte. „Ihr kennt die Regeln. Also werden wir das anders regeln.“
Ein anderer Wärter brachte eine Spieleschachtel herein. Monopoly.
Jack runzelte die Stirn. War das ein Scherz?
„Hier ist eure Strafe“, verkündete der erste Wärter. „Der Verlierer trägt die Konsequenzen.“
Die Männer am Tisch wurden plötzlich ernst.
Das Spiel begann.
Jack saß zwischen seinen Gegnern. Er konnte ihre Anspannung förmlich spüren, während der Wärter das Spielfeld aufbaute.
„Also gut“, sagte der Wärter grinsend. „Ihr spielt. Wer verliert, bekommt eine Strafe.“
Jack versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Er hatte als Kind oft Monopoly gespielt – aber hier ging es nicht um Spaß.
Die Männer begannen mit verbissenem Gesichtsausdruck zu spielen. Sie verbündeten sich gegen ihn, versuchten, ihn in die Enge zu treiben, ihm jede Möglichkeit zu nehmen.
Doch Jack blieb ruhig.
Er kannte die Regeln besser als sie.
Nach einer Stunde waren nur noch er und Logan Brooks, der Anführer der Gruppe, übrig. Der riesige Mann schwitzte, seine Kiefer mahlten.
„Wir können das anders lösen“, murmelte Logan schließlich. „Ich kann dir etwas anbieten. Ich habe ein Haus in Miami. Geld, Autos …“
Der Wärter schüttelte langsam den Kopf. „Die Regeln sind klar.“
Ein Moment der Stille.
Dann fiel die Entscheidung.
Jack hatte gewonnen.
Logan starrte auf das Spielbrett, als könne er es nicht fassen. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, sein Atem ging schwer.
„Moment mal …“, begann er.
Der Wärter packte seinen Arm.
Logans Blick wurde panisch.
„Nein, nein, wartet!“, sagte er hastig. „Ich kann euch Geld geben! Ich kann euch einen verdammten Ferrari besorgen!“
Der Wärter ignorierte ihn.
Ein erstickter Schrei ertönte.
Jack konnte nicht wegsehen. Sein Magen zog sich zusammen.
„Wie fühlt es sich an, als Gewinner?“, fragte der Wärter belustigt.
Jack starrte auf den Tisch. Sein Herz schlug heftig.
„Schrecklich“, murmelte er. „Ich hätte lieber verloren.“
Der Wärter lachte. „Das wirst du noch anders sehen.“
Jack spürte nur eine kalte Leere.
Später im Zellenblock hörte Jack zum ersten Mal von den Gezeichneten.
Wer in den Spielen verlor, wurde zum Ausgestoßenen – jemand, den jeder bestrafen, verspotten und schikanieren konnte.
Er sah einen Mann mit gesenktem Kopf durch den Hof schlurfen. Andere riefen ihm Spott hinterher.
„Das ist Kenny Dawson“, sagte ein Mitinsasse. „Er war mal einer der Stärksten. Jetzt … ist er nur noch ein Schatten.“
Jack wusste: Er durfte niemals in diese Position geraten.
Es gab keine Freunde in diesem Gefängnis.
Jack lernte das auf die harte Tour.
Lenny Carter war einer der wenigen, die freundlich zu ihm gewesen waren. Ein ruhiger Mann mit sanfter Stimme.
Doch als Jack in Schwierigkeiten geriet, wandte Lenny sich ab.
„Lektion eins, Neuling“, sagte einer der Männer, die Jack gegen die Wand drängten. „Niemand ist dein Freund.“
Jack biss die Zähne zusammen.
Er musste lernen, alleine zu überleben.
Nach einem Zusammenstoß in der Nacht wurde Jack auf die Krankenstation gebracht.
Ein Wärter mit einer schwarzen Maske beugte sich über ihn.
„Du bist zäher als du aussiehst“, murmelte er.
Jack sagte nichts.
„Ich werde dich im Auge behalten.“
Jack wusste nicht, ob das eine Drohung oder ein Versprechen war.
Die Wärter ließen sich immer neue Spiele einfallen.
Dieses Mal war es eine Herausforderung, die nur einen Sieger haben konnte.
Jack wusste: Wenn er verlor, würde er zu den Gezeichneten gehören.
Er durfte nicht verlieren.
Jack gewann erneut.
Nicht, weil er stärker war.
Sondern weil er klüger war.
Doch er wusste: Jeder Sieg machte ihn zur Zielscheibe.