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Das Evangelium bedeutet mehr als nur einzelne Seelen zu erretten. Christen sind berufen, ihr Umfeld positiv zu beeinflussen - aber nicht als Einzelkämpfer, sondern gemeinsam als Kirche. Für diese herausfordernde Sicht liefert das Buch von Prof. Dr. Johannes Reimer eine fundierte biblische Begründung und zeigt anwendbare Praxisschritte. Ein unverzichtbarer Diskussionsbeitrag im Gespräch zwischen den theologischen Strömungen der heutigen Christenheit.
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Seitenzahl: 244
Veröffentlichungsjahr: 2021
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SCM R.Brockhaus ist ein Imprint der SCM Verlagsgruppe, die zur Stiftung Christliche Medien gehört, einer gemeinnützigen Stiftung, die sich für die Förderung und Verbreitung christlicher Bücher, Zeitschriften, Filme und Musik einsetzt.
ISBN 978-3-417-27022-8 (E-Book)
ISBN 978-3-417-24169-3 (lieferbare Buchausgabe)
Datenkonvertierung E-Book: CPI books GmbH, Leck
Originally published in English under the title:
Missio politica, The Mission of Church and Politics,
by Johannes Reimer, Langham Global Library, Carlisle UK, 2017
© 2021 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH
Max-Eyth-Straße 41 · 71088 Holzgerlingen
Internet: www.scm-brockhaus.de; E-Mail: [email protected]
Die Bibelverse sind, wenn nicht anders angegeben, folgender Ausgabe entnommen:
Neues Leben. Die Bibel, © der deutschen Ausgabe 2002 und 2006 SCM R.Brockhaus
in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Witten/Holzgerlingen.
Weiter wurden verwendet:
(ELB) Elberfelder Bibel 2006,
© 2006 by SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Witten/Holzgerlingen.
(LUT) Lutherbibel, revidiert 2017,
© 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.
Lektorat: Jürgen Kuberski
Umschlaggestaltung: Stephan Schulze, Stuttgart
Autorenfoto: © Uwe Klössing – werdewelt GmbH
Satz: Lieverkus.Media, www.lieverkus.de
Dr. Willem A. Saayman (1942–2015) gewidmet
Über den Autor
1 Einleitung
1.1 Meine Suche nach Antworten
1.2 Abwarten ist keine Option
1.3 Theologische Perspektiven
1.4 Die ökumenische Bewegung – ein rotes Tuch
1.5 Die entscheidende Frage
1.6 Es kommt auf die Perspektive an
2 Gott und seine Mission im Alten Testament
2.1 Gott – die Quelle und das Fundament
2.2 Die Bestimmung der Schöpfung
2.3 Gottes Plan für die Menschheit
2.4 Gott offenbart sich in der Geschichte
2.5 Gott will seine Schöpfung heilen
2.6 Israel – Vorbild und Paradigma
2.7 Ein heiliges Volk inmitten der Völker
2.8 Der Messias kommt aus Israel
3 Mission und Politik im Alten Testament
3.1 Der Schöpfungsauftrag – ein kulturelles Mandat
3.2 Gesegnet, um ein Segen für die Völker zu sein
3.3 Gott rettet und erneuert
3.4 Gottes Mission gilt allen Völkern
3.5 Der Messias Israels
3.6 Gottes Mission und Politik im Alten Testament
4 Mission im Neuen Testament
4.1 Der Gott des Neuen Testaments
4.2 Die Mission des Vaters – die Grundlagen legen
4.3 Mission Christi – Gottes Weg, die Welt zu verändern
4.4 Mission des Geistes – Gottes Handeln, um die Welt zu verändern
4.5 Die Mission des dreieinen Gottes
4.6 Ist Gottes Mission eine politische?
5 Natur und Mission der Kirche Christi
5.1 Zur Verantwortung gerufen
5.2 Als Licht in die Welt gesandt
6 Die politische Aufgabe der Kirche
6.1 Eine politisch verantwortliche Institution
6.2 Ein Priester für die Gemeinschaft
6.3 Ein königlicher Diener
6.4 Ein prophetischer Zeuge
6.5 Der Ort der politischen Beteiligung
6.6 Die alternative Gesellschaft
7 Missio politica – eine Friedensmission
7.1 Männer und Frauen des Friedens
7.2 Mission, Gewalt und Frieden
7.3 Eine Person des Friedens fördert den Frieden
7.4 Frieden stiften – das Herz von Gottes Mission
7.5 Friedensarbeit im Kontext
8 Die Politik der Kirche – hinaus in die Öffentlichkeit
8.1 Der Ausgangspunkt
8.1.1 Die drei Pole der Welt
8.1.2 Die vier Stufen der Kultur
8.2 Gott in der Welt – schließe dich ihm an
8.3 Die Menschen in der Welt – tu dich mit ihnen zusammen
8.4 Die Festungen der Finsternis – kämpfe gegen sie
9 Die Politik der Kirche – ein Praxismodell
9.1 Die Notwendigkeit einer Praxistheorie
9.2 Der Praxiszyklus – hin zu einer kontextuellen Theologie des politischen Engagements
9.3 Gemeinsam handeln – hin zum partizipativen Engagement
10 Christliche Gemeinwesenarbeit
10.1 Was ist Gemeinwesenarbeit?
10.2 Christliche Gemeinwesenarbeit – Geschichte und Entwicklung
10.3 Gemeinsam für die Gemeinschaft
10.4 Der Kreislauf der christlichen Gemeinwesenarbeit
10.5 Ein Schritt nach dem anderen
10.6 Das Gesicht der Stadt verändern
10.6.1 Tag des sauberen Bürgersteigs
10.6.2 Bezahlbarer Wohnraum
10.6.3 Den Marktplatz fegen
10.6.4 Die Schaffung von Arbeitsplätzen
10.6.5 Soziale Angebote
10.6.6 Treffpunkte für Familien
10.6.7 Freizeitangebote
10.6.8 Die Kirche als Versöhnungszentrum
10.6.9 Unbegrenzte Möglichkeiten
11 Eine gesellschaftlich orientierte Kirche – eine Frage der Leitung?
11.1 Gemeinschaftlich orientierte Leitung
11.2 Ein theologisch reflektiertes Ältestenamt
11.3 Strategische Kompetenz
11.4 Geistliche Kompetenz
11.5 Kommunikationskompetenz
11.6 Mentoring-Kompetenz
11.7 Theologische Kompetenz
11.8 Weniger ist fatal
12 Zu Hause und darüber hinaus
12.1 Lokale Wurzeln und globale Flügel
12.2 Globalisierung – ungerechte Strukturen und Gewalten
12.2.1 Wirtschaftliche Ungerechtigkeit
12.2.2 Das globale Flüchtlingsproblem
12.2.3 Friedensmissionen
12.2.4 Kampf gegen kriminelle Strukturen
12.3 Sehen und Beten
Literaturverzeichnis
[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
Dr. Johannes Reimer ist Professor für Missionswissenschaft und Interkulturelle Theologie an der Theologischen Hochschule Ewersbach und der University of South Afrika. Er leitet das Department of Public Engagement und das Netzwerk für Frieden und Versöhnung der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA).
[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
Ich wuchs in einem kommunistischen Land auf und komme aus einer nonkonformistischen Kirchentradition. Vor meiner Bekehrung war ich politisch aktiv, in der Kirche wurde ich jedoch sorgfältig instruiert, mich von allen politischen Aktivitäten zurückzuziehen. »Die Kirche Jesu Christi ist von ihrer Natur her unpolitisch«, lehrte mich mein Pastor. »Politisch aktive Christen werden ihren Glauben kompromittieren, denn in der Politik geht es grundsätzlich um Kompromisse. Politik ist ein schmutziges Geschäft. Unsere Rede sei ja, ja; nein, nein, wie Jesus lehrte. Kompromisse sind prinzipiell von Übel.« Ich gehorchte meinem Pastor.
Bald distanzierten sich alle meine nichtchristlichen Freunde von mir. Abgesehen von ein paar provokativen evangelistischen Aktionen zog ich mich aus der Öffentlichkeit zurück. Als ich den Militärdienst antreten sollte, weigerte ich mich aufgrund meiner nonkonformistischen theologischen Überzeugungen. Die Konsequenzen waren Verfolgung, Gefängnis und das Arbeitslager. Meine Verfolger begründeten die schlechte Behandlung mit meinen politischen Aktionen.1
Ich begann, meine Überzeugungen grundsätzlich zu überdenken. Ich hatte mich von einem politisch motivierten Verhalten abgewandt und wurde gerade dadurch in den Augen der Regierung zum politischen Aktivisten. Mühelos erinnerte ich mich an zahlreiche weitere Vorfälle, in denen unserer Kirche vorgeworfen wurde, den politischen Status quo im Land zu unterminieren. Tatsächlich war keiner meiner Glaubensgeschwister aufgrund seines oder ihres Glaubens an Christus inhaftiert worden. Die offizielle Begründung bezog sich stets auf politisch subversives Verhalten. Unser Glaube schien Unruhe zu stiften. Wir waren keiner politischen Partei beigetreten, vielmehr hatten wir uns von aller politischen Verantwortung zurückgezogen. Und doch provozierte jede Berührung mit der Öffentlichkeit deren Reaktion. Wir beteiligten uns nicht an den allgemeinen korrupten Praktiken, wir betrogen nicht um des eigenen Vorteils willen. Befragte man uns als Zeugen in einem Verfahren, sprachen wir die Wahrheit. In einer von Betrug und Manipulation geprägten Kultur ist ein solches Verhalten politisch hochgradig unangepasst.
Sind also »politisch Unkorrekte« automatisch politisch aktiv? Stellt ein alternativer Lebensstil ein politisches Statement dar? Solche Gedanken beschäftigten mich und zwangen mich, diese Fragen zu durchdenken. Als die politischen Mächte der Sowjetunion uns das Leben unerträglich machten, flohen wir aus dem Land.
Hier im Westen durfte ich endlich alle meine Fragen stellen. Erstaunt beobachtete ich meine christlichen Brüder und Schwestern. Ihr Handeln stand oft in direktem Widerspruch zur Ansicht meines Pastors zu Hause. Sie traten bewusst politischen Parteien bei. Prominente Politiker bezeugten ihren Glauben an Jesus Christus. Zudem fand ich Bücher über soziales und politisches Engagement der Kirche. Scheinbar akzeptierte man politische Aktivitäten mit einer für mich erstaunlichen Selbstverständlichkeit. Natürlich gab es auch hier Christen, die dem Thema ebenso kritisch gegenüberstanden wie meine Heimatkirche, und mir wurde klar, dass es diesbezüglich tiefgreifende Auseinandersetzungen gab. Andererseits bemerkte ich schnell, wie wenig Einfluss das »christliche Element« auf das politische Leben wirklich hatte. Wenn Christen nach ihrer Motivation gefragt wurden, sich politisch zu engagieren, führten sie selten theologische Gründe an. Solche Argumente schien es kaum zu geben. Christen in der Politik benahmen sich manchmal schlimmer als Nichtchristen.
So stand ich nun vor mehr Fragen als vorher. Besitzt die Kirche Christi ein politisches Mandat? Und wenn ja, wie lässt es sich biblisch begründen? Ich verbrachte Jahre mit der Suche nach einer Antwort. Dieses Buch bietet eine kurze Zusammenfassung meiner Ergebnisse.
Meine persönliche Suche nach Antworten spitzte sich im Jahr 1991 zu. Die sowjetische Republik Litauen erklärte ihre Unabhängigkeit von der Sowjetunion und geriet unter starken Druck vonseiten des durch Moskau kontrollierten sowjetischen Regimes. Eines Tages rief mich ein Freund an und sagte: »Johannes, du kannst nicht einfach zu Hause sitzen bleiben und nichts unternehmen. Unsere Leute kämpfen für die Freiheit. Sie brauchen unsere Unterstützung.«
Sein Anruf wurde zu einem Weckruf für mich. Zwar würde ich sicher nicht nach Litauen reisen, die Waffen ergreifen und für die Freiheit kämpfen, aber ich konnte für die Menschen beten! Meine Anwesenheit im Land würde die Art und Weise nicht beeinflussen, wie die Sowjets mit dem kleinen baltischen Land verfahren würden. Aber könnte ich nicht den Menschen in Litauen predigen und sie zu Jesus führen, der ihnen das Bewusstsein für ihre Würde stärken und ihnen Mut geben konnte? Ja, ich konnte und sollte das tun!
Wir brachen also auf. Zwei Wochen lang reisten wir durch das Land, predigten in großen Versammlungshallen und Stadien und luden Menschen ein, Jesus als dem Herrn zu folgen, der die Menschen von allen Fesseln befreit, einschließlich der politischen. Tausende antworteten dem Ruf.2 Gegen Ende der Mission erhielt ich einen Anruf des Kulturministers von Litauen, das eben erst seine Unabhängigkeit erlangt hatte. Er lud mich in sein Büro ein. Überrascht über die Einladung suchte ich sein Büro auf, nur um eine noch weit größere Überraschung zu erleben. Der Minister drängte mich, nach Hause zurückzukehren und die protestantischen Gemeinden in Westeuropa zu motivieren, die litauische Regierung beim Aufbau einer »Christlichen Universität« zu unterstützen. »Wir müssen die Denkweise unseres Volkes verwandeln. Dies kann nur durch Christen geschehen, die Jesus kennen und ihm folgen«, sagte er. »Ich bin Atheist, doch der Atheismus hat uns nur die Sklaverei gebracht. Sie predigen, dass Jesus Wahrheit, moralische Integrität und Würde anbietet und sie sagen, die einzige Vorbedingung dafür ist zu verstehen, was Wahrheit ist. Dem stimme ich zu, deshalb kommen Sie und lehren mein Volk die Wahrheit!« Er versprach uns jede politische Unterstützung für den Aufbau einer litauischen christlichen Universität. »Solch eine Universität ist eine politische Notwendigkeit«, schloss er seine Bitte.
Heute ist die Internationale Universität LCC in Klaipeda in jeder Hinsicht ein lebendiges christliches Zeugnis und eine bedeutende Bildungseinrichtung in einer aufsteigenden Nation, die seit langer Zeit Mitglied der Europäischen Union ist. Hunderte ihrer Absolventen wurden zu treuen Christen und zugleich zu einflussreichen Bürgern, die ihren Staat zum Guten prägen, wie der Minister es von mir Jahre zuvor erbeten hatte.3
Erst Jahre später begriff ich, wie politisch diese Initiative, eine christliche Institution in Litauen zu etablieren, gewesen war. Sie hat offensichtlich einen großen Beitrag zur Demokratisierung und zur gesellschaftlichen Entwicklung in einem Land geleistet, das früher Teil der Sowjetunion war. Ich erkannte auch, welch entscheidende Rolle Christen bei der Auflösung des sowjetischen Unrechtssystems spielten. Die Kraft der Veränderung bestand weniger in Waffengewalt, sondern in einem alternativen Lebensstil und in der Kraft, die Würde gerade auch dort zu bewahren, wo dies bedeutete, sie vollständig zu verlieren.4
Meine persönlichen Erfahrungen veranlassten mich, mein Verständnis der Zusammenhänge durch weitere Forschungen zu vertiefen. Besonders danke ich meinen theologischen Lehrern an der University of South Africa (UNISA), vor allem David J. Bosch und Willem A. Saayman, sowie dem mennonitischen Theologen John Howard Yoder, die mich bei meiner Suche nach einer Theologie des politischen Engagements begleiteten.
Es war Professor Saayman, der viele Jahre als Missionar in Sambia gewirkt und anschließend eine Professur für Missiologie an der University of South Africa erhalten hatte, der ausdrücklich auf die Notwendigkeit hinwies, Inhalt und Umfang eines politischen Mandats der Kirche zu bestimmen. Er wies darauf hin, dass Mission immer mit Politik zu tun hat. Tatsächlich, so Saayman, hingen Mission und Politik zusammen.5 Eine rein »ekklesiologische (auch missionarische) Neutralität« gibt es nicht.6 Saayman stimmt dem niederländischen Missiologen Johannes Verkuyl darin zu, dass jedes Bekenntnis Israels »Jahwe ist Gott« und jedes Bekenntnis der Kirche »Jesus ist Herr« »schon immer sowohl ein Glaubensbekenntnis als auch eine politische Aussage darstellte, die unweigerlich in politische Entscheidungen und Aufgaben mündet«.7 Dabei bezog er sich auf John Howard Yoders Theologie des Kreuzes als Zentrum von Jesu Lehre.8 Yoder und konsequenterweise auch Saayman sahen im Kreuz »das politische, juristisch zu erwartende Ergebnis des moralischen Zusammenstoßes mit den die Gesellschaft beherrschenden Mächten«.9 Nach Yoder ist es nicht möglich, die Lehren Jesu von Politik zu trennen. Seine Argumente haben meine Theologie der Mission entscheidend geprägt.
Saayman setzt seinerseits Mission und Theologie insofern in Beziehung, als Gott in menschlicher Geschichte handelt, den sozialen Raum nach seinem Willen gestaltet und seine Herrschaft gerecht ist. Gott stellt Gerechtigkeit, eine genuin politische Dimension, in der menschlichen Geschichte her. Sein Interesse gilt dem Nächsten und seinem Befinden. Saayman schreibt: »Aufgrund dieser grundsätzlichen Entscheidung für den Nächsten ist Gerechtigkeit ein Kernaspekt kirchlicher Mission – und bindet sie fest an die menschliche Gesellschaftsordnung.«10 Er geht so weit, dem Statement des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) zuzustimmen: »Es gibt keine Erlösung außerhalb der Gerechtigkeit.«11
Saaymans Argumente und Schlussfolgerungen beeindruckten mich und forderten mich persönlich heraus, nach einem biblisch fundierten und zugleich anwendungsbezogenen Verständnis des Verhältnisses zwischen Mission und Politik zu suchen. Hier sprach ein Missionar, dem die Evangelisierung derer auf dem Herzen lag, die nichts von Gott wussten, und der sich zugleich als biblischer Realist Gott und seiner Mission zutiefst verpflichtet fühlte. Einige dieser Lektionen meines verehrten, inzwischen verstorbenen Professors stelle ich in diesem Buch vor.
Das Konzept einer missio politica wurde im Rahmen der ökumenischen Bewegung entwickelt. Es war der Internationale Missionsrat (IMR), und nachdem dieser 1961 im ÖRK aufging, dessen Kommission der Kirchen für Internationale Angelegenheiten (KKIA), die die theologischen Grundlagen für die damals sogenannte missio politica oecumenica legte.12 Das dort entwickelte Konzept ermutigte Kirchen weltweit, ihr politisches Engagement als grundlegenden Teil ihrer missionarischen Arbeit zu begreifen.13 Der niederländische Missiologe Johannes Verkuyl erweiterte das Konzept und stellte es auf eine solide evangelikale theologische Basis.14
Vor diesem Hintergrund gehen bei dem Ausdruck missio politica in evangelikalen Kreisen alle Warnlichter an. Das politische Engagement des ÖRK war in vielerlei Hinsicht problematisch. Der Begriff wurde in enger Verbindung zu einer Theologie gebraucht, die einseitig Wohlergehen mit Heil gleichsetzte, das ewige Heil als solches ausblendete und das Königreich Gottes als ein humanitäres Projekt verstand. So trug zum Beispiel die Unterstützung des ÖRK für die Freiheitsbewegungen in Afrika oder Lateinamerika durch die Lieferung von Waffen dazu bei, einen Keil zwischen Landeskirchen und evangelikale Christen zu treiben. Diese kritische Haltung brachte ich also als mein rotes Tuch mit, als ich in Südafrika meine Studien bei David J. Bosch und Willem A. Saayman fortsetzte. Dafür gab es eine Reihe plausibler Gründe. David Bosch hatte sich nicht dagegen ausgesprochen. Ganz im Gegenteil, er befürwortete meine Kritik und bereicherte sie mit vielen wertvollen Einsichten. Er schien sein eigenes rotes Tuch zu schwenken, doch eines Tages stellte er mir eine einfache Frage, die mich veranlasste, meines für immer niederzulegen: »Johannes, was sagt Gott zu der Ungerechtigkeit in der Welt? Die ökumenische Bewegung mag sich irren, Gott tut es nicht. Erlaube es denen, die unrecht tun, nicht, deine Theologie zu bestimmen, überlass das der Bibel. Weise das Falsche zurück, nimm das Richtige an und pauschalisiere niemals.« Dies war nur eine der vielen überraschend schlichten Einsichten, die David Bosch mit mir teilte. Deshalb bin ich bereit, von jedem zu lernen, solange sich seine Aussagen in der Heiligen Schrift widerspiegeln.
Natürlich sehe ich, wie problematisch die Frage nach der Terminologie ist, vor allem wenn es um Politik und Kirche geht. Der britische Theologe John Stott schrieb einmal:
Beim Gebrauch des Wortes »politisch« beginnen in den Köpfen vieler Evangelikalen rote Warnlichter zu blinken. Schon immer haben sie sich in der humanitären Arbeit engagiert, besonders in medizinischen und Bildungsprogrammen; vor politischer Aktivität scheuen sie jedoch oft zurück.15
Stott arbeitete sich intensiv durch die sprachlichen Probleme und die problematischen Theologien, die dahinterstanden, bis er zu seinem eigenen Verständnis von Mission mit einer klaren politischen Dimension kam. In dieser Zeit erfolgte die Gründung des Lausanner Komitees für Weltevangelisation (LCWE), die eine tiefe Spaltung der weltweiten Christenheit markierte, gleichzeitig gewann eine Bewegung unter evangelikalen Christen, die für soziale Gerechtigkeit eintraten und ein integrales Verständnis von Gottes Mission in der Welt vertraten (Evangelicals for Social Justice – ESJ), zunehmend Einfluss. Wie viele andere Evangelikale öffnete sich auch Stott für eine ganzheitlichere Sicht auf das, was die Mission Gottes in dieser Welt umfasst.
Es ist meine Hoffnung, dass diese Studie die Leser ermutigt, selbst die Bibel durchzuarbeiten und diese Fragen für sich selbst zu klären. Vor allem wer in der Mission involviert ist, muss seine Mission in der Welt auf eine solide Grundlage stellen. Ohne rechte Erkenntnis gehen die Menschen zugrunde (Hos 4,6), aber die Erkenntnis der Wahrheit führt zur Freiheit und angemessenem Handeln (Joh 8,32).
In diesem Buch untersuchen wir die Berechtigung eines theologischen Engagements der Kirche. Besitzt die Kirche ein politisches Mandat? Ist politisches Engagement vielleicht sogar ein wesentlicher Bestandteil von Mission? Oder sollte sich die Kirche als Institution von jeder Form von Politik distanzieren, sich von einer aktiven Teilnahme am Weltgeschehen zurückziehen und sich auf eine rein religiöse Rolle beschränken? Ist eine solche Rolle überhaupt realistisch?
Diese Fragen sind keineswegs neu. Christen haben zu unterschiedlichen Zeiten und in unterschiedlichen Kontexten nach Lösungen gesucht. So haben z.B. die orthodoxe Kirche16, die römisch-katholische Kirche17 oder die protestantischen Landeskirchen18 politische Funktionen übernommen. Andere jedoch, wie z.B. die Wiedertäufer, zogen sich von jeder gesellschaftlichen Beteiligung zurück19 und wurden zu den sogenannten »Stillen im Lande«20, die den anderen vorwarfen, das Evangelium aus dem Blick verloren zu haben.
Wer hat hier recht? Das Thema der politischen Beteiligung von Christen spaltet die Christenheit weltweit noch immer in konformistische und nichtkonformistische Lager. Wir brauchen bei dieser Frage eine theologische Begründung und eine biblische Perspektive, denn die Bibel ist die letzte Instanz für uns Christen in allen Fragen des Lebens und der Mission. Was sagt die Bibel über unsere Mission in der Welt? Haben wir politische Verantwortung für die Gesellschaft oder nicht?
Die überwiegende Mehrheit der Christen weltweit versteht aufgrund ihrer Lektüre der Bibel Mission als die Mission Gottes.21 Er ist der Ursprung aller Mission und ihr Hauptakteur. Will man die Mission der Kirche bestimmen, muss man bei Gott, seinem Plan für und seinem Handeln in der Welt beginnen. Dabei sind folgende Fragen zu beantworten:
• Mit welcher Absicht schuf Gott die Welt und mitten darin uns Menschen?
• Wohin führt er die Welt?
• Was ist unsere Bestimmung als Menschen?
• Wie sieht die große Geschichte aus, das große Bild, das Gott für die Welt im Sinn hat?
• Was genau ist seine Mission?
Antworten auf solche Fragen finden wir in der Bibel – und nur in der Bibel. Sie ist Gottes große Erzählung, die wir entschlüsseln müssen, wenn wir verstehen wollen, was seine Mission für die Welt ist. Nur sein Verständnis von Mission gibt uns den angemessenen Referenzrahmen für die Mission der Kirche. Nur innerhalb dieses Referenzrahmens sind auch die Details angemessen zu verstehen. Wir wollen daher die Schrift aus einer missiologischen Perspektive lesen. Die Bibel aus einer engeren Perspektive verstehen zu wollen, führt den Leser in die Irre und verwirrt ihn mehr, als dass sich dadurch Antworten auf die Frage nach der politischen Verantwortung der Christen gewinnen lassen. Wenn wir aber nach Antworten im Gesamtrahmen des göttlichen Willens suchen, wird unser Blick dafür geschärft, was er selbst als gut und böse, richtig und falsch bestimmt hat.
[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
Das Alte Testament offenbart uns Gott als den Schöpfer des Universums, als allgegenwärtiges und allmächtiges Wesen. Israel, Gottes Volk, wird aufgefordert, zu bekennen: »Höre Israel! Der HERR ist unser Gott, der HERR allein« (5Mo 6,4 ELB). Gott ist jedoch nicht nur ihr Gott, er ist Gott der ganzen Erde (1Mo 18,25; Ps 22,28-29 u.ö.; Jer 10,6-7; Dan 2,47). »Die ganze Erde gehört mir«, sagt Gott (2Mo 19,5). Die Völker berufen sich auf eigene Götter (2Mo 9,14; 5Mo 3,24; Ps 96,5), doch in Wahrheit sind sie keine Götter, sondern von Menschen geschaffene Götzenbilder (Jes 37,19). Israel erhält das Gebot, keine anderen Götter neben Jahwe zu haben (2Mo 20,3). Der Prophet Jesaja zitiert Gott mit den Worten: »Denn ich bin Gott, und sonst keiner« (Jes 46,9 LUT).
Die Perspektive des Alten Testaments auf Gott und die Götter ist von grundlegender Bedeutung für eine Theologie der Mission. Warum? Zunächst etabliert sie ein Grundmuster der Autorität: Was auch immer wir Menschen über das Leben und seine Bedeutung auf der Erde aussagen, muss sich zurückbeziehen auf den Urheber des Lebens – Gott, die Quelle allen Seins! Dies bezieht auch die Mission mit ein. Es kann keinen anderen Grund für Mission geben als den, welchen Gott als gültigen Grund bestimmt. Mission muss daher theologisch durchdacht und diskutiert werden. Sie ist zuallererst Gottes Mission.
Zum Zweiten schließt das Alte Testament andere sekundäre Quellen und Begründungen für den Sinn des Lebens aus. Die Götter der Menschen sind nichts und ihre Religionen sind nur ein schwacher Abklatsch von dem, was Jahwe, der einzig wahre Gott, anbietet. Mission wird niemals auf ihre Einsichten zurückgreifen, außer in den Fällen, in denen diese Einsichten mit dem übereinstimmen, was Gott uns in seinem Wort offenbart hat.
Das Gottesbild des Alten Testaments stellt für uns den ersten Bezugsrahmen für eine biblische Theologie der Mission dar. Es bezieht Mission auf die ureigenste Natur Gottes und beschreibt Mission als Handlung des souveränen Gottes. Wir werden unsere Antwort nach dem Verhältnis von Mission und Politik nur angemessen beantworten können, wenn wir herausfinden, worin die Mission Gottes besteht. Dafür beginnen wir dort, wo Gottes Missionsgeschichte beginnt: im Alten Testament.
Die erste Selbstoffenbarung Gottes ist die als Schöpfer der Welt. Laut dem Alten Testament schuf er die Welt ex nihilo, aus dem Nichts (1Mo 1,1ff). Vor ihm existierte kein Universum. Er ist der Urheber der Welt. Der Prophet Jesaja zitiert Gott mit den Worten: »So spricht der HERR: Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel meiner Füße! Was ist denn das für ein Haus, das ihr mir bauen könntet, oder welches ist die Stätte, da ich ruhen sollte? Meine Hand hat alles gemacht, was da ist, spricht der HERR« (Jes 66,1-2 LUT).22
Gott ist der Schöpfer der Welt und was auch immer er schafft, hat eine Bedeutung. Hinter allem, was Gott tut, steht ein göttlicher Plan. Gott verfolgte eine Mission, als er das Universum schuf. Der Schöpfungsakt muss daher als ein Akt der Mission verstanden werden, was uns den zweiten Aspekt einer biblischen Theologie der Mission eröffnet. Jede Auseinandersetzung mit Gottes Mission in der Welt muss mit der Schöpfung beginnen. Hier begann jegliche Form von Mission. Dabei ist Gott sowohl der Sendende als auch der Gesandte. Er ist die Quelle seiner eigenen Mission. Daher ist jede Mission zuallererst Gottes Mission – missio Dei. Gott ist der Herr der Mission und der ausführende Missionar in einer Person! In seiner Weisheit wurde die Welt durch ihn geschaffen, und er schuf die Welt, um seinen Plan zu verwirklichen. Der Zusammenhang von Schöpfung und Mission ist der zweite Bezugsrahmen, den uns das Alte Testament bietet. Gott, der Missionar, beginnt seine Mission für die Welt dadurch, dass er sie mit einer Bestimmung erschafft.
Die alttestamentliche Perspektive auf die Schöpfung ist eine wichtige Grundlage für eine Theologie der Mission. Sie gibt der Mission ihren Rahmen. Gott geht es nicht nur um uns Menschen – er setzt ein Universum in Bewegung. Dieses Universum als Ganzes ist Gegenstand seines Wirkens durch die Geschichte. Mission muss daher immer die Schöpfung in ihrer Ganzheit einschließen, niemals nur Teilaspekte.
Gott schuf die Welt und stellte mitten in seine Schöpfung den Menschen, geschaffen nach seinem Bild (1Mo 1,26). Adam und Eva, die ersten Menschen, wurden geschaffen, um zu herrschen, sich zu vermehren und die Erde zu bebauen (1Mo 1,28). Sie wurden gottähnlich geschaffen und seine Mission wurde in ihre Hände übergeben (1Mo 1,26). Diese Mission lässt sich am treffendsten als kulturelles Mandat beschreiben.23 Er schuf die Welt, und die Menschen sollten sie bebauen und als einen Ort gottgefälligen Lebens gestalten, indem sie das Land kultivieren, Städte bauen, die Musik erfinden und das Leben genießen (1Mo 5).24 Gott als der eigentliche Missionar beruft Männer und Frauen, um seinen Willen in Zeit und Raum zu verwirklichen.
Darin lässt er die Menschheit jedoch nicht allein. Seine Berufung beginnt mit einem Segen (1Mo 1,28a). Gottes Segen und seine Mission gehören zusammen. Wen er sendet, den segnet er zuvor, ja, er wird ihm zum Bündnispartner und sagt ihm seine Gegenwart in allen Situationen zu, in die der Gesandte geraten mag. Beispiele dafür bieten der Bund mit Noah (1Mo 6,1-19), mit Abram (1Mo 12,1-3) und viele weitere. Sendung und Segen bilden den dritten Bezugsrahmen für Mission, den uns das Alte Testament aufzeigt.
Gott schafft die Welt und erhält sie. Das Alte Testament bezeugt auf vielfältige Weise Gottes heilvolles Eingreifen in der Welt. Von den ersten Seiten der Genesis bis zum letzten Propheten des Alten Testaments begegnen wir einem fürsorgenden Gott. Das Alte Testament vergeistigt Gottes Gegenwart nicht. Sein Eingreifen ist real und verwirklicht sich in der Geschichte seines Volkes. Die anderen Götter erscheinen vergeistigt und verborgen, Jahwe dagegen offenbart sich in lebendigen Taten. Er ist ein Gott, der sich mitten unter die Menschen begibt, seine Gegenwart ist wahrnehmbar. Um das auszudrücken, verwendet das Alte Testament anthropomorphe Sprache: Gott wandert durch den Garten (1Mo 3,8), er spricht zu den Menschen und der Schlange (1Mo 3,14-15; 4,6-16; 7,1-5 u.ö.).
Menschen lernen Gott durch Erfahrung kennen. Er sucht von sich aus den Dialog und die Gemeinschaft der Menschen und wird bekannt als der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs. Er erwählt einzelne Personen, offenbart ihnen seinen Willen und wirkt durch sie.
Wer das missionarische Herz Gottes kennenlernen will, muss ihn in der Geschichte suchen. Gottes Mission findet in Zeit und Raum statt, sie verwirklicht sich in der Welt. Er offenbart sich selbst mitten im wirklichen Leben. Es gibt keinen Lebensbereich, an dem er nicht teilhaben will. Er gründet Nationen wie Israel (1Mo 15,1-3) und etabliert dieses Volk in einem verheißenen Land, nachdem er es aus der Knechtschaft in Ägypten geführt hat (2. Buch Mose). Er bietet dem Volk ein detailreiches, lebensnahes Gesetzeswerk an, das alle sozialen, ökonomischen, politischen und geistlichen Lebensbereiche umfasst (3. Buch Mose). Wo Gott inmitten seines Volkes erscheint, wird das Leben bereichert, wo er spricht, betrifft es das Leben im Kern. Für unsere Theologie der Mission ergibt sich als vierter Bezugsrahmen das Verhältnis von Offenbarung und Geschichte, Mission und ihrem Kontext.
Gott schuf den Menschen mit einem freien Willen und unsere Vorfahren entschieden sich dafür, ihm ungehorsam zu sein, indem sie die Geschichte der Menschheit in Leid und Schmerz stürzten (1Mo 3-6). So verloren sie das ewige Leben; der Tod zog in die menschliche Geschichte ein. Dennoch vernichtete Gott die Menschheit nicht völlig, sondern offenbarte stattdessen seine Gnade und seine Liebe.
Die Autoren des Alten Testaments betonen beides: das menschliche Dilemma der Sünde und Gottes wiederholtes Rettungshandeln. Das Thema der Erlösung zieht sich durch sämtliche Bücher des Alten Testaments. Gott straft Sünde, aber er zieht seinen Segen und seine fürsorgliche Hand nicht von seiner Schöpfung zurück. Er sendet eine Flut der Zerstörung, schließt jedoch anschließend einen Bund mit Noah (1Mo 6). Er zerstreut die Völker, aber erwählt im Anschluss Abram dazu, ein Segen für alle Nationen zu sein (1Mo 11–12; 12,3). Schließlich erwählt er Israel aus allen Nationen, um ein Segen für die Welt zu werden.25 Das Ziel all dieser missionarischen Energie, die aus dem Herzen Gottes fließt, findet ihren Höhepunkt in der »Rettung für die ganze Welt« (Jes 49,6). Jeder Versuch einer biblischen Theologie der Mission muss sich auf Gottes Erlösungswillen beziehen. Befreiung und Wiederherstellung sind zentrale Themen des Alten Testaments. Der fünfte Bezugsrahmen, der in eine Begründung der Mission auf der Basis des Alten Testaments einbezogen werden muss, ist der Aspekt von Mission und Wiederherstellung, Mission und Erlösung. »Die tragische Entfremdung des Menschen von Gott und seinen Mitmenschen ist die Tatsache, die hinter der christlichen Mission steht«.26
Das Alte Testament beschäftigt sich fast ausschließlich mit der Geschichte Israels. Gott schuf Israel, um den Nationen der Welt seinen Willen aufzuzeigen. In 5Mo 28,9-10 lesen wir:
Der Herr wird dich zum heiligen Volk für sich erheben, wie er dir geschworen hat, weil du die Gebote des Herrn, deines Gottes, hältst und in seinen Wegen wandelst. Und alle Völker auf Erden werden sehen, dass über dir der Name des Herrn genannt ist, und werden sich vor dir fürchten (LUT).
Israel existiert, weil es Gott letztlich um alle Völker geht. Samuel und Sudgen betonen mit Recht die besondere Berufung Israels als Licht für die Nationen (z.B. 1Mo 17,6; Jes 42,6; 49,6), als Modell einer Nation nach dem Willen und Herzen Gottes.27