Die schönsten Familienwanderungen in Salzburg - Christian Heugl - E-Book

Die schönsten Familienwanderungen in Salzburg E-Book

Christian Heugl

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Beschreibung

Die Autoren:Christian Heugl beschäftigte sich schon frühzeitig mit Bergen in allen Höhen und Lagen, wobei zunehmend die weniger bekannten, dafür umso spannenderen Ziele in den Mittelpunkt rückten. Es folgten zahlreiche Alpinpublikationen und die Betreuung der Wandertipp-Seite in den Salzburger Nachrichten zusammen mit Wolfgang Tonis.Christian Heugl lebt mit seiner Familie und Kater Findus in Rehhof bei Hallein.Wolfgang Tonis, Jahrgang 1959, wurde in Oberndorf bei Salzburg geboren. Seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit in einer Jugendorganisation weckte schon früh und nachhaltig sein Interesse für die Natur und Umwelt seiner Heimat. In der Bergwelt des Salzburger Landes ist er seit Jahrzehnten unterwegs und veröffentlichte zahlreiche Tourenvorschläge zum Wandern und Bergsteigen Wolfgang Tonis lebt in Bürmoos, in der Nähe von Salzburg.

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Übersicht

Salzburg Stadt und Umgebung

  1 Hellbrunn

  2 Rauchenbichl (Gaisberg)

  3 Aigner Park

  4 Kapuzinerberg

  5 Leopoldskron und Mönchsberg

  6 Untersberg und Schellenberger Eishöhle

  7 Untersberg (Überquerung)

  8 Aschauer Weiher – Märchenpfad

  9 Johanneshögl bei Piding

Flachgau

10 Weidmoos, Ibmer Moor

11 Teufelsgraben bei Seeham

12 Naturpark Buchberg

13 Tiefensteinklamm

14 Naturerlebnisweg Seekirchen und Wenger Moor

15 Dichtlalm (Wunderfichte) und Ruine Lichtentann

16 Ruine Plainburg und Wolfschwang

17 Trockene Klamm

18 Plötz und Ebenauer Mühlenwanderweg

19 Nockstein

20 Nocksteinschlucht

21 Gruberalm und Feichtensteinalm

22 Hintersee und Eiskapelle

23 Waldzauber Hintersee

24 Loibersbacher Höhe

25 Rund um den Kugelberg

26 Rund um den Fuschlsee

27 Wartenfels

28 Pitschenberg

Salzkammergut

29 Lindenkapelle

30 Großer Schoberstein

31 Steinklüfte

32 Zwölferhorn

33 Bleckwand

34 Über den Falkenstein

35 Schafberg

36 Vormauerstein

37 Schwarzensee

Tennengau

38 Bad Dürrnberg über den Knappensteig

39 Barmsteine

40 Ruine Gutrat

41 Vollererhof und Erentrudisalm

42 Adneter Moos und Marmorbrüche

43 Krispler Höhenweg (von Krispl nach Zillreith)

44 Wieserhörndl und Spielberg

45 Ladenberg- und Zisterbergalm

46 Tauglweg bei Bad Vigaun

47 Georgenberg bei Kuchl

48 Rabenstein bei Golling

49 Bluntautal

50 Seewaldsee

51 Trattberg und Hoher First

52 Lammeröfen und Wallingalm

53 Tricklfall, Dachserfall und Winnerfall

54 Seitenalm und Rocheralm

55 Mahdalm-Losegg-Rundweg

56 Stuhlalm und Theodor-Körner-Hütte

Pongau

57 Lammertaler Urwald

58 Ostermaisspitze

59 Mahdegg und Elmaualm

60 Mahdegg und Samerhof

61 Elmaualm und Wengsee

62 Werfenwenger Almpfad

63 Sound of Music Trail in Werfen

64 Sieben-Mühlen-Weg in Pfarrwerfen

65 Hochgründeck

66 Vier Hütten auf der Widdersbergalm

67 Penkkopf (Großarltal)

68 Amoseralmen

69 Gasteiner Höhenweg (Martin-Lodinger-Weg)

70 Gadauner Hochalmen

71 Poserhöhe im Kötschachtal

72 Bachlalm unter dem Rötelstein

73 Wildsee und Südwiener Hütte

Pinzgau

74 Loferer Alm

75 Vorderkaserklamm

76 Naturpark Weißbach

77 Birnbachloch

78 Steinalm und Einsiedelei am Palfen

79 Ritzensee in Saalfelden

80 Lettenalm und Gabühel

81 Erichhütte bei Dienten

82 Kitzlochklamm

83 Krumltal

84 Rauriser Urwald

85 Auf der Platte und Pihapper

Lungau

86 Naturpark Riedingtal und Franz-Fischer-Hütte

87 Tappenkarsee

88 Landawirseen im Göriachtal

89 Murursprung

90 Karwassersee

91 Königstuhl

Top-Sieben-Familienwanderungen

Aigner Park (Tour 3, Salzburg Stadt)

Einst einer der Besuchermagneten in Salzburg, ist es um diese wildromantische, versunkene Welt am Fuße des Gaisbergs still geworden. Aber es gibt noch genug Grotten, einsame Steige und Aussichtskanzeln zu entdecken und auch die vorgestellte Runde über Mahlbach folgt außergewöhnlichen Wegen.

Plötz und Ebenauer Mühlenwanderweg (Tour 18, Flachgau)

Zum Auftakt gibt es gleich die beeindruckende Waschlmühle mit den beiden riesigen Wasserrädern. Eindeutiger Höhepunkt aber ist die Plötz, ein Bachabschnitt, in dem sich der Rettenbach in allen nur erdenklichen Formen präsentiert. Ein 20 Meter hoher Wasserfall gehört genauso dazu wie ein romantisches Felsenbad

Vormauerstein (Tour 36, Salzkammergut)

Der Vormauerstein hoch über St. Wolfgang lässt sich lange nicht in die Karten schauen. Ganz oben aber, genau zum richtigen Zeitpunkt, breitet sich eine wunderbare Almlandschaft aus, in der es sich ganz entspannt rasten oder herumtollen lässt. Je nachdem.

Krispler Höhenweg (Tour 43, Tennengau)

Diese sonnige Höhenrundwanderung beginnt im Bergdorf Krispl und führt bis zum beliebten Gasthaus Zillreith. Dazwischen liegen herrliche Wälder, ideale Spielwiesen und eine überraschende Entdeckung, die man hier heroben wirklich nicht erwarten würde.

Penkkopf (Tour 67, Pongau)

Großarl ist das Tal der Almen. Diese Rundwanderung auf den sanften Penkkopf führt gleich zu vier von ihnen, wobei die Karseggalm mit ihrer offenen Feuerstelle eine der ältesten Almen des Tales ist. Die tollsten Spielgeräte stehen aber bei der Breitenebenalm.

Rauriser Urwald (Tour 84, Pinzgau)

Schon die Reise in das Zentrum der Goldberggruppe in den Nationalparkort Kolm Saigurn ist faszinierend. Ganz in der Nähe befi ndet sich der Rauriser Urwald, eine urtümliche Landschaftsform aus riesigen Felsblöcken, dunklen Moorlacken und mit Flechten behangenen Baumriesen.

Naturpark Riedingtal (Tour 86, Lungau)

Im Naturpark Riedingtal wird den Besuchern eine ganze Menge geboten. Ein Tälerbus fährt bis in das Talende zur Königalm und eröffnet viele Möglichkeiten. Eine davon ist eine „Alpenüberquerung“ zum Tappenkarsee, eine andere führt zur Franz-Fischer-Hütte und zu wunderbaren Bergseen.

Vorwort

Berge bringen neue Perspektiven. Aber nicht nur, wenn man auf einem Gipfel sitzt und die Spielzeuglandschaft darunter betrachtet. Die Vogelperspektive schafft zwar interessante Ansichten, für Kinder beginnt das Puzzlespiel aus Eindrücken aber bereits viel früher. Schon der Weg auf den Gipfel ist voller Abenteuer und überraschender Wendungen, die viel Zeit und Anteilnahme erfordern. Diese gemeinsame Zeit draußen in der Natur ist eine lohnende Investition, sich mit Kindern auf den Weg machen, ist immer ein Gewinn, ist eine Reise ins Glück. Egal, ob die Wanderung nun auf die Berge, zu ebener Erde oder ganz einfach durch das tägliche Leben führt.

Draußen sein tut Kindern und Jugendlichen in ihrer Entwicklung gut. Wandern verbessert die motorischen Fähigkeiten, stärkt den Zusammenhalt und das Selbstvertrauen, weckt Neugier und Mut. Noch dazu regt die Natur die Phantasie an – gerade wenn man dem kindlichen Blick auf Details Raum lässt. Auf den folgenden Seiten werden Vorschläge für gemeinsame Erlebnisse in der schönen Salzburger Bergwelt vorgestellt. Urtümliche Baumriesen, versteckte Bergseen oder geheimnisvolle Grotten versprechen abwechslungsreiche Abenteuer in der Natur und begeisterte Kinder.

Garantie gibt es keine, aber vielleicht entsteht auf den gemeinsamen Expeditionen ja jenes gemeinschaftliche Gefühl, von dem alle profitieren: die Natur durch Wertschätzung und natürlich wir selbst, durch gemeinsame Erlebnisse, die auch im Alltag nachwirken. Kann schon sein, dass die Begeisterung für Berge und Natur bei den Kleinen zwischendurch einmal verflacht, aber die Chance, dass hier ein Kern mit Nachhaltigkeitseffekt entsteht, ist groß. Wie auch immer, genießen wir im Hier und Heute bergeweise herrlich unbeschwerte gemeinsame Zeit!

Viel Spaß beim Entdecken wünschen

Christian Heugl und Wolfgang Tonis

 

 

Nützliche Hinweise

Was die Berge betrifft, wird es den Familien in Salzburg leicht gemacht. In diesem Wanderparadies gibt es wirklich für jeden Anlass und für jede Altersstufe das passende Angebot. Die geologischen Verhältnisse schaffen einen spannenden Bogen, der von der sanft hügeligen Flyschzone im Alpenvorland über die Berge der Nördlichen Kalkalpen (u.a. Berchtesgadener Alpen, Chiemgauer Alpen, Loferer- und Leoganger Steinberge, Tennengebirge, Dachsteingebirge und Osterhorngruppe) bis zur südlich anschließenden Grauwackenzone in das Gebiet der mächtigen Hohen Tauern bzw. der östlich angrenzenden Niederen Tauern reicht. Die Einteilung der Touren in diesem Buch orientiert sich an den fünf Salzburger Gauen, zusätzlich werden aber noch die Begriffe „Salzburg-Stadt und Umgebung“, sowie „Salzkammergut“ verwendet.

So wie die Auswahl der Wanderziele von den kinderleichten Hügeln im Alpenvorland bis in die Vorhöfe der höchsten Berge Österreichs reicht, erstreckt sich auch das Altersprofil von den einigermaßen gehfesten Zweijährigen bis in das Jugendlichenalter. Wobei der Hinweis auf die richtige Altersstufe nur ein ungefährer ist, denn zu groß sind da die individuellen Unterschiede. Als Orientierung diente der Alpenvereinsrichtwert, wobei die Tour im Kindergartenalter maximal drei bis vier Stunden dauern soll, während Schulkinder bereits zu kleineren Tagestouren in der Lage sind. Aber nicht vergessen: Das wohl wichtigste Kriterium beim Wandern mit Kindern ist der Spaß.

Dementsprechend schwierig ist auch die Zeitangabe, die der großzügig bemessenen Normalgehzeit für Erwachsene entspricht. Also in der Stunde 350 bis 400 Höhenmeter und etwa drei bis vier Kilometer Streckenlänge. Sind Sie mit kleineren Kindern unterwegs, bitte den eineinhalbfachen Wert zugrunde legen. Wenn nicht anders vermerkt, beziehen sich die Angaben auf die gesamte Strecke, also Auf- und Abstieg.

Die abgebildeten Karten sind Ausschnitte der ÖK (Österreichische Karte) des BEV (Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen) im Maßstab 1:50.000. Die Blattangabe bezieht sich auf das neue, weltweit standardisierte UTM-System (Universale Transversale Mercator System), das die bisher verwendete Gauß-Krüger-Projektion ablöst. In Klammer sind die Kartenangaben nach diesem alten System aber noch vermerkt.

Einige nützliche Internet-Adressen, die Verkehrsmittel betreffen:

www.salzburg-verkehr.at, www.oebb.at, www.postbus.at, www.taelerbus.at, www.mobilito.at, www.stadtbus.at, www.nationalpark.at/Nationalparktaxis

Nützliche Apps: ÖBB-App, SalzburgMobil, Sbg Verkehr

Hütteninformationen im Internet: www.alpenverein.at, www.alpenvereinshuetten.at, www.oenj.at, www.salzburg.naturfreunde.at

Wetterinformationen im Internet: www.zamg.ac.at/wetter/prognose/salzburg/, www.wetter.orf.at/sbg

Zu den Icons

Der Hinweis auf die Tauglichkeit für geländegängige Kinderwagen erfolgt auch, wenn nur Teile der Tour dafür geeignet sind.

Die meisten der Touren sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Genauere Details zu den Bussen oder Zügen stehen im Infoteil.

Zum größten Teil sind die beschriebenen Touren als Rundwanderung angelegt.

Weil es bei den Kindern sehr gut ankommt, trifft man bei sehr vielen Touren auf irgendeine Art der Bademöglichkeit.

Einige Tipps für einen erfolgreichen Familienwandertag

Die Kinder stehen im Mittelpunkt. Kinder sind keine „kleinen Erwachsenen“! Spielend einfach geht’s mit gleichaltrigen Freunden oder Geschwistern.

Monotone Strecken vermeiden. Am Bergbach entlang läuft es sich wie von alleine, auch gegen den Strom. Lange Forststraßen hingegen sind ein Motivationskiller.

Klingt nach Binsenweisheit, aber besonders bei den Vorschulkindern trifft es punktgenau zu: Der Weg ist das Ziel. Die „Sensationen“ am Wegesrand sind vielleicht wichtiger als der Gipfel. Später, im Jugendlichenalter, etwa ab 13 Jahren, kann es natürlich schon ein „vorzeigbarer“ Gipfel sein.

Das Jausenweckerl im Rucksack ist gut fürs Gemüt und für die Stimmung, der ausreichende Trinkvorrat aber ist lebenswichtig. Kinder dehydrieren schnell und machen unter Umständen zu spät auf Flüssigkeitsmangel aufmerksam.

Jungen Hunden und Kindern ist eines gemeinsam: viele, viele zusätzliche (Höhen-)Meter während eines Ausflugs. Beide (Hund und Kind) ermüden sehr schnell, sind aber auch ebenso rasch wieder am Damm. Daher Pausen einlegen, wann immer sie danach verlangen.

Der eigene Rucksack ist wichtig, soll aber die richtige Größe haben. Als Faustregel gilt, dass er bei den Drei- bis Fünfjährigen maximal ein Kilogramm, bei den Sechs- bis Achtjährigen drei Kilogramm und bei den Neun- bis Zwölfjährigen nicht mehr als fünf Kilogramm wiegen sollte.

Während im Kinderrucksack vielleicht bloß der Lieblingshase sitzt, muss im Rucksack der Großen Platz für Getränke (und Proviant), Erste-Hilfe-Packerl, Wanderkarte, leichte Stirnlampe und Schlechtwetterausrüstung (Handschuhe, Haube …) sein.

Eine gute Ausrüstung macht sich bezahlt. Manchmal reichen ja solide Sportschuhe, Bergschuhe bieten aber den besseren Halt.

Das Alpine Notsignal sollte nur dann zur Anwendung kommen, wenn es unbedingt nötig ist. Es basiert auf einem Signal beliebiger Art, das sechsmal in der Minute wiederholt wird. Dann folgt eine Pause von einer Minute, bevor wieder sechs Signale abgesetzt werden. Die Europäische Notrufnummer lautet 112, die Nummer der Österreichischen Bergrettung 140.

1 Hellbrunn

Kalte Schnauze, g’sunder Hund. Hellbrunn zum Angreifen.

Hellbrunn ist wirklich ein Fest für alle Sinne. Eine abwechslungsreiche Schnuppertour durch die verspielte Wunderwelt des Salzburger Barock.

Alter: ab drei Jahren

Voraussetzung: ausreichende Gehlust

Ausrüstung: Turnschuhe

Mountainbuggy: ja

Anfahrt, Ausgangspunkt: über die A 10, Ausfahrt Salzburg Süd Richtung Anif, in die Morzgerstraße nach Hellbrunn

Öffentliche Verkehrsmittel: Bus 25, Bushaltestelle Fürstenweg, Schloss Hellbrunn

Beste Zeit: ganzes Jahr

Wegcharakter: breite Gehwege

Gehzeit: 1:30 Std.

Weglänge: 4,7 km, geringer Höhenunterschied

Einkehrmöglichkeiten: Hellbrunn, Gastronomie in Morzg

Attraktionen: Schlosspark, Spielplatz, Wasserspiele, Steintheater, Tierpark

Informationen:www.stadt-salzburg.at, www.hellbrunn.at

Karte: ÖK 1:50.000 Blatt 3210 (63)

Hellbrunn! Schon der Name ist Programm, hier strömt Wasser in allen erdenklichen Formen. Dazu gehören natürlich auch die einzigartigen Wasserspiele: nicht nur Ausdruck barocker Lebenslust, sondern auch ein technisches Meisterwerk aus dem 17. Jahrhundert. In Richtung großer Parkwiese wurde dann vor einiger Zeit ein kleiner Parcours mit neuen Wasserspielstationen inklusive Kneippbecken errichtet. Natürlich übt auch der phantastische Spielplatz bei den großen Weiden eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus. Herrlich ebenso die Wiese: hier wird gepicknickt, gespielt und Platz genug für luftige Drachentänze ist auch noch da. Südländisches Lebensgefühl auf englischem Rasen! Wirklich einzigartig dann wieder das Steintheater, in dem schon vor beinahe 400 Jahren barocke Opern aufgeführt wurden und in dem nun das Kinderlachen die lebendige Hauptrolle spielt.

Blick in fremde Gärten: Schloss Emslieb an der Hellbrunner Allee.

Der Weg: Von den Parkplätzen geht es über den Fürstenweg an der Schlossmauer entlang ein paar Meter aufwärts zum Zebrastreifen über die Morzgerstraße (Bushaltestelle). Über den Zebrastreifen, dann rechts in die Zufahrt und gleich wieder rechts durch die Obstbaumallee auf den Montforterhof zu. Am prachtvollen Herrensitz über das Feldwegerl rechts vorbei auf den an der Rückseite verlaufenden Weg, nun nach links am sonnigen Morzgerhügel entlang, dann rechts durch den Wald, den Dossenweg queren und vor dem Fußballfeld rechts in die Siedlung Morzg. An der Kirche vorbei die Morzgerstraße queren und kurz dem Bliemhofweg folgen. Links erhebt sich Schloss Emsburg, 1619 im Auftrag von Markus Sittikus angeblich für die von ihm verehrte Frau von Mabon erbaut. Edle Pferde traben auf der Wiese Richtung Hellbrunner Allee und es scheint, als ob sie sich der Exklusivität dieses Ortes recht bewusst wären. Dann geht es nach rechts in die Hellbrunner Allee, in der es sogar noch einige Baumriesen aus der Entstehungszeit (1613–1615) gibt. Auch Schloss Emslieb auf der linken Seite wurde in dieser Zeit errichtet. In Auftrag gab es ein Neffe Markus Sittikus’, der sich allerdings auf Grund seiner Maßlosigkeit nicht sehr lange in diesem Prachtbau aufhielt. Eine interessante Verbindung zur Moderne schafft der jetzige Benutzer, der bekannte Salzburger Galerist Thaddäus Ropac. Faszinierende Skulpturen verzaubern den Park und das Schloss. Am Ende der Allee öffnet sich aber erst die Wunderwelt von Hellbrunn, wo die barocke Schatzsuche so richtig beginnen kann. Schön ist es hier zu jeder Jahreszeit und los ist in diesem einzigartigen Park auch immer was. Genauso wie im Tiergarten Hellbrunn, der immer einen Besuch wert ist.

Im Zoo um die Ecke wartet das echte Nashorn.

2 Rauchenbichl (Gaisberg)

Der Abstieg über den alten Fagerweg.

Zum Glück für die Stadt-Salzburger gibt es beinahe direkt vor der Haustüre den Gaisberg. Die herrliche Rundwanderung über den Rauchenbichl kann sogar ab der O-Bushaltestelle Glasenbach beginnen.

Alter: ab vier Jahren

Voraussetzung: ausreichende Basiskondition

Ausrüstung: Wanderausrüstung

Mountainbuggy: nein

Anfahrt, Ausgangspunkt: von der A 10, Abfahrt Salzburg Süd, über die Alpenstraße und die Hellbrunner Brücke nach Glasenbach. Im Kreisverkehr (Ausgangspunkt O-Bushaltestelle) rechts und gleich wieder links in die Auffahrt „Oberwinkl, Vorderfager“. Nach 2,2 km Parkplatz Vorderfager (links).

Öffentliche Verkehrsmittel: städt. O-Buslinie 7 (Haltestelle Glasenbach)

Beste Zeit: Frühling bis Herbst

Wegcharakter: Wald- und Wiesenwege

Gehzeit: ab Glasenbach 3:30 Std., ab Vorderfager 2 Std.

Höhenunterschied, Weglänge: ab Glasenbach (O-Bushaltestelle) 500 Hm., 7 km, ab Vorderfager 300 Hm., 4,4 km

Einkehrmöglichkeiten: Rauchenbichlhütte (geöffnet Freitag, Samstag und Sonntag), Gasthof Mitteregg

Attraktionen: Wandern in der Stadt, Rauchenbichlhütte

Karte: ÖK 1:50.000 Blatt 3210 (64)

Den Salzburger Hausberg, den ehrwürdigen Gaisberg, braucht man wohl nicht mehr extra vorzustellen. Und trotzdem hat auch dieses beliebte Wanderziel der Stadt-Salzburger seine weniger bekannten Seiten. Dazu gehört vielleicht auch der südliche Vormugl Rauchenbichl und noch vielmehr die Rauchenbichlhütte. Diese auf den ersten Blick recht einfache Hütte der Salzburger Naturfreunde liegt ziemlich versteckt zwischen dem Gasthof Mitteregg und der Zistelalm. Die vorzügliche Hüttenküche ist, obwohl nur an den Wochenenden geöffnet, allerdings alles andere als einfach. Zu diesem Feinschmeckerziel führen zwei unterschiedliche Genussvarianten: die längere beginnt direkt bei der O-Bushaltestelle in Glasenbach, die andere, halb so lange Runde startet einen Stock höher auf dem Wanderparkplatz Vorderfager.

Wie ein verstecktes Hexenhäuschen: der Feinschmeckertreffpunkt Rauchenbichlhütte.

Ein Schauerlebnis hoch über der Stadt Salzburg.

Der Weg: Von der Bushaltestelle Glasenbach Kreisverkehr geht es quer über die Straße zur Abzweigung der Auffahrt „Vorderfager, Oberwinkl“. Der angeschriebene Weg 10 (oder Weitwanderweg 810) Richtung Rauchenbichl quert in der Folge noch zweimal die Bergstraße. Der schöne Buchenwald ist wohl zu jeder Jahreszeit attraktiv, egal ob im frühlingshaft frischen Grün oder leuchtend gelb im Herbst. Nach einer halben Stunde bei den ersten Häusern wird das Gelände offener, hier stoßen nun die Wanderer mit dem Ausgangspunkt „Parkplatz Vorderfager“ dazu. Am linken, äußeren Waldrand entlang geht es sehr aussichtsreich mit dem Weg 10 zügig bergan. Nach einer schönen Lichtung führt der Steig noch einmal über eine kurze Steilstufe in den Wald, links zweigt hier der kurze Abstecher auf den nicht wirklich lohnenden Rauchenbichlgipfel (985 m) ab. An jener Stelle, wo der nun flache Waldweg wieder auf eine Lichtung hinausführt, zweigt ein unmarkierter Wiesenpfad nach rechts zur nahen Rauchenbichlhütte (950 m) ab. Der Rückweg folgt der Hauszufahrt, dann wenige Meter nach rechts entlang der Straße zum Gasthof Mitteregg und hier mit der Route 10a „Elsbethen über Oberberg“ abermals nach rechts (S). Großteils über eine breite Wegtrasse geht es an einem ehemaligen Bergbauernhof vorbei zurück auf den Parkplatz Vorderfager. Der weitere Abstieg zur O-Bushaltestelle orientiert sich nun 300 Meter an der Gemeindestraße Richtung Elsbethen, zweigt dann aber in Höhe des schönen Fagerhofes (Straßenkilometer 1,8) nach links ab und folgt rechter Hand der alten Fagerwegtrasse. Dieser Abschnitt ist in schneereichen Wintern eine beliebte Rodelbahn, die in der ersten Kurve der Gemeindestraße endet. Entlang dieser 300 Meter zum Kreisverkehr in Glasenbach (O-Bushaltestelle).

3 Aigner Park

Höhlenforscher im Aigner Park.

Der Zauber von damals ist ein wenig zugewachsen, aber es gibt sie noch, die verschlungenen Wege, Aussichtspunkte und Grotten wie etwa das mystische Hexenloch. Der Aigner Park ist ein Paradies für Romantiker und abenteuerlustige Kinder!

Alter: Aigner Park-Runde ab vier, große Runde ab fünf Jahren

Voraussetzung: Basiskondition

Ausrüstung: Wanderausrüstung, festes Schuhwerk

Mountainbuggy: nein

Anfahrt, Ausgangspunkt: aus dem Zentrum über Rudolfskai und Bürglsteinstraße in die Aignerstraße bis zur Abzweigung Ernst-Grein-Straße. Über die Ziegelstadl-Straße und Revertera-Allee zu Kirche und Schloss und 50 Meter weiter zum kleinen Parkplatz am Beginn der Lotte-Lehmann-Promenade.

Öffentliche Verkehrsmittel: mit Bahn (Bahnhof Aigen) oder Stadtbus 7 in die Aignerstraße (Haltestelle Salzachstraße). Durch die Fußgängerunterführung gegenüber Olivier-Straße, in die Revertera-Allee. Zwischen Kirche und Schloss vorbei zum linken Parkeingang (Baumlehrpfad).

Beste Zeit: Frühling bis Herbst

Wegcharakter: teils steile Wege

Gehzeit: Aigner-Park-Runde 1 Stunde, große Runde 2:30 Std.

Höhenunterschied, Weglänge: Aigner-Park-Runde 100 Hm., 1,8 km, große Runde 350 Hm., 6,8 km

Einkehrmöglichkeiten: Schlosswirt Aigen, Campingplatz Aigen

Attraktionen: Abenteuer-Naturlandschaft mit Höhlen, Bächen und Felsen

Informationen:www.stadt-salzburg.at

Karte: ÖK 1:50.000 Blatt 3210 (63, 64)

Ein Besuch im Aigner Park gehörte für die Reisenden des 19. Jahrhunderts zum Salzburger Pflichtprogramm. Vom einstigen Glanz der teils künstlich angelegten Landschaft im Schwarzenbergschen Privatgarten ist noch genau so viel zu sehen und zu spüren, wie unsere Phantasie benötigt, um ein Stück Geschichte lebendig werden zu lassen. Da eine alte Inschrift, dort ein verfallenes Gemäuer oder eine verborgene Höhle. Der Aigner Park liegt im Dornröschenschlaf, was manchmal viel besser ist als Wachküssen, denn der Zauber von damals wäre dann vermutlich sauber weggeputzt.

Der Weg: „Aigenartigerweise“ ist gerade die schönste, im Folgenden vorgestellte Runde über Mahbach leider recht dürftig markiert. Aber wie gesagt, ein wenig herumirren ist im Aigner Park kein großer Verlust. Wie überhaupt ein Besuch im Aigner Park mit seinem klassischen, etwa einstündigen Rundweg auch schon Tagesprogramm sein kann. Diese „kleine“ Aigner-Park-Runde führt zunächst mit dem Weg 15 am Felberbach entlang. Noch bevor es steil wird, zweigt ein Stichweg über ein Brückerl zum Hexenloch, einer kleinen, wasserführenden Höhle, ab. Ebenfalls an diesem Bachbett, aber auf der gegenüberliegenden Seite, befindet sich wenig unterhalb des obersten Überganges eine weitere, allerdings sehr gut getarnte Höhle, in der eine alte Inschrift angebracht ist. Am Graben entlang geht es steil aufwärts, dann nach rechts über den Scheitelpunkt wieder zurück. Am höchsten Punkt führt ein kurzer Abstecher auf eine der viel gepriesenen Aussichtskanzeln, die Jägerhöhe.

Die „große Runde“ über Mahbach.

Die Runde über Mahbach aber führt über den eigentlichen Parkbereich weit hinaus. Vom Parkplatz zuerst mit dem Weg 15 („Zistel“), später dem Weg 15d steil bergauf, bis dieser nach einer halben Stunde auf eine Zufahrt trifft. Dieser rechts entlang herrlich sonnig bis zum Edelanwesen Obersteinwänder. Bald danach (Straßenschild „1,5 Tonnen“), also kurz unterhalb der Gaisbergstraße, den Weg 15 nach rechts abzweigend verlassen und der flachen Zufahrt Richtung Baching einen Kilometer folgen. Bei der ersten scharfen Linkskurve in den nun wieder deutlich rot markierten Waldweg nach rechts abwärts zum Speckgut und von dort wenige Meter links zum Hof Mahbach. Über einen steilen Wirtschaftsweg geht es mit herrlichem Ausblick in den lichten Wald und weiter zum Campingplatz Aigen. Das letzte, ein Kilometer lange Wegstück führt rechts abzweigend weitgehend eben über einen Bach und an der Hubertuskapelle vorbei zurück an den Ausgangspunkt.

Im Frühling verwandelt sich der Aigner Park in einen grünen Bärlauchgarten.

4 Kapuzinerberg

Die Kapuzinerberg-Gams unter dem Basteiturm hat den Überblick.

Wo gibt’s denn so was? Gämsen mitten in der Stadt! Mit etwas Glück lassen sie sich am Kapuzinerberg blicken. Der alte Basteiweg führt vom Kapuzinerkloster über viele Stufen zum Franziskischlössl am nordöstlichsten Punkt.

Alter: ab vier Jahren

Voraussetzung: Basiskondition

Ausrüstung: feste Wanderschuhe

Mountainbuggy: Ein – allerdings sehr steiler – Weg für Mountainbuggys führt von der Linzergasse zum Franziskischlössl.

Anfahrt, Ausgangspunkt: von der A 1, Abfahrt Salzburg Nord, über die Voglweider-, Sterneck-, Fürbergund Gaisbergstraße zum Volksgarten

Öffentliche Verkehrsmittel: Stadtbusse 6, 7, 10 Haltestelle Volksgarten

Beste Zeit: ganzjährig, allerdings nur bei schneefreien Bedingungen

Wegcharakter: Stiegen, Steige, Gehwege

Gehzeit: 2 Std.

Höhenunterschied, Weglänge: 200 Hm., 5,6 km

Einkehrmöglichkeiten: Franziskischlössl

Attraktionen: alte Befestigungsmauer, Begegnungen verschiedenster Art

Informationen:www.stadt-salzburg.at, www.salzburg.info

Karte: ÖK 1:50.000 Blatt 3204 (63), Stadtplan

Man muss nicht unbedingt hinter den Pass Lueg fahren, um einen richtigen Berg zu erwandern. Es geht auch mitten in der Stadt Salzburg! Ein paar Schritte auf den Kapuzinerberg und in diesem alpinen Zaubergarten öffnet sich eine andere Welt. Sogar Gämsen gibt es hier heroben mitten im Zentrum der Stadt. Sie sind vor vielen Generationen vom weit entfernten Untersberg zugezogen. Gäbe es nicht das Kloster, das Franziskischlössl und die Befestigungsmauer, würde man sich wirklich irgendwo weit drinnen im Gebirge wähnen. So aber folgt unsere Route quer über den Kapuzinerberg dem alten Basteiweg, der vor einiger Zeit dank einer Initiative des Alpenvereines und der Stadt Salzburg mit Hilfe eines Sozialprojektes wieder aus dem Dornröschenschlaf geweckt wurde und durchgehend begehbar ist.

Uneinnehmbares Bollwerk aus dem Dreißigjährigen Krieg. Heute ist im Franziskischlössl ein Gastronomiebetrieb untergebracht.

Der Weg: Ein gutes „Basecamp“ für die Expedition Kapuzinerberg ist der Volksgarten. Von hier nun ein paar Meter entlang der verkehrsreichen Bürglsteinstraße zentrumeinwärts. Ganz interessant, vor allem aus archäologischer Sicht, ist der beinahe in Vergessenheit geratene Bürglstein rechts in der Kurve vor dem Unfallkrankenhaus. Ein geschickt angelegter Rundsteig führt in ein paar Minuten über dieses geheimnisvolle Berglein. Nach dieser kleinen Vorexkursion geht es am Krankenhaus vorbei an den Fuß des Kapuzinerberges und nun entlang der Steingasse bis zur Imbergstiege. Am Johanneskircherl vorüber zweigt unterhalb der Klostermauern der zweieinhalb Kilometer lange Basteiweg nach rechts ab. Bis auf einen kurzen Abschnitt folgt der Weg in stetigem Auf und Ab der alten Mauer mit ihren teils wieder besetzten, teils fest versperrten Wehrtürmen. Von dieser Seite öffnen sich die spektakulärsten Ausblicke auf die Altstadt und den dahinter liegenden Untersberg. Am höchsten Punkt der Wehranlage steht das unter Paris Lodron errichtete Franziskischlössl, in dem heute eine Jausenstation mit einem einladend netten Innenhof untergebracht ist. Von hier führt der eineinhalb Kilometer lange Doblersteig über unzählige Stufen hinab nach Schallmoos. Wieder in der Stadt zweigt ein Fußweg nach rechts ab und führt hinter dem Einkaufszentrum „ZIB“ am Berg entlang zur belebten Fürbergstraße hinüber. Entlang dieser geht es nach zehn Minuten in die Borromäumsstraße nach rechts. Kurz vor dem Straßenende zweigt eine Treppe nach links in die Elsenheimerstraße, über die es zum Basislager Volksgarten zurückgeht.

Die Mozartbüste am alten Standort des „Zauberflötenhäuschens“ nahe der Eingangspforte auf den Kapuzinerberg.

5 Leopoldskron und Mönchsberg

Abtauchen unter der Festung.

Ein bisschen Afrika, ein wenig mittelalterliche Ingenieurskunst, ein kurzer Blick in eine riesige, mit Trinkwasser gefüllte Kaverne und dann vielleicht noch Badespaß im „Lepi“: Diese Stadt hat doch einiges zu bieten!

Alter: ab vier Jahren

Voraussetzung: Basiskondition

Ausrüstung: Turnschuhe

Mountainbuggy: bis zum Stiegenabgang Richtung Neutor ja, dann aber entweder auf dem gleichen Weg zurück oder mit dem Mönchsbergaufzug (Museum der Moderne) in die Stadt hinab

Anfahrt, Ausgangspunkt: über die Moosstraße oder die Sinnhubstraße in die Leopoldskronerstraße bis zum Parkplatz Freibad

Öffentliche Verkehrsmittel: Bus 23 Haltestelle beim Bad (nur im Sommer), mit den Stadtbussen 22 oder 21 zur Haltestelle Firmianstraße

Beste Zeit: ganzjährig, mit Badbesuch natürlich Sommer

Wegcharakter: gut befestigte, allwettertaugliche Wege

Gehzeit: 1:30 Std.

Höhenunterschied, Weglänge: 80 Hm., 3,5 km

Einkehrmöglichkeiten: Stadtalm und Kiosk am Mönchsberg

Attraktionen: Flamingos, fallweise Almkanalstollen, Trinkwasserhochbehälter, Freibad

Informationen:www.almkanal.at, www.stadt-salzburg.at, Wasserhochbehälter Mönchsberg Öffnungszeiten So. 10 bis 16 Uhr, Mai bis Okt. Fr., Sa., So. 10 bis 16 Uhr, Führungen nach Bedarf

Karte: Stadtplan. ÖK 1:50.000 Blatt 3204, 3210 (63)

Salzburg ist immer wieder für Überraschungen gut, aber dass hier, zumindest aus geologischer Sicht, mitten durch die Stadt die Grenze zwischen Afrika und Europa verläuft ist doch mehr als überraschend. Neben der 250 Millionen Jahre alten, bis hierher verschobenen afrikanischen Gesteinslinie gibt es aber immerhin noch eine stattliche Kolonie Flamingos inmitten der St. Peter-Weiher. Auch die Wasserversorgung der Teiche verdient Beachtung, denn das dafür verantwortliche Almkanalsystem reicht bis in das achte Jahrhundert zurück und ist damit ein einzigartiges Wirtschaftsdenkmal. Vor allem der 400 Meter lange Stiftarmstollen durch den Festungsberg (errichtet 1136 bis 1143) ist ein bautechnisches Meisterwerk, dass man sogar einmal im Jahr, mit Stiefeln und Taschenlampe bewaffnet, durchwandern kann! Ein ebenso grandioses Erlebnis ist ein Besuch des Wasserhochbehälters am Mönchsberg, der ebenfalls an diesem Wanderweg liegt. Irgendwie spielt also bei dieser allwettertauglichen Stadtwanderung das Wasser eine Hauptrolle. Und sollte dieses nicht in Form eines Salzburger Schnürlregens von oben kommen, dann könnte die interessante Runde ja durchaus um einige lustige Stunden im Leopoldskronerbad verlängert werden.

Multi-Kulti am St. Peter-Weiher.

Der Weg: Ausgangspunkt ist das Leopoldskroner Freibad, von den Stadtsalzburgern „Lepi“ genannt. Vom Parkplatz also die Allee queren und in der Schwimmschulstraße bis zum Almkanal stadteinwärts. Diesem künstlichen Bachverlauf folgend nun nach rechts und über Wiesen zum „Peterer-Weiher“ mit den köstlichen, rosaroten Flamingos, die da einbeinig die (Wasser-)Welt beobachten. Es geht leicht aufwärts über die Leopoldskroner-Allee und dann links zu einem weiteren Weiher. Der Weg begleitet nun den Almkanal, bis dieses 1200 Jahre alte Meisterwerk hochmittelalterlicher Baukunst im Berg verschwindet. Der „normale Fußweg“ aber quert die Brunnhausgasse und verläuft ein sehr steiles Stück durch das sogenannte Bürgermeisterloch auf den Festungsberg. Hier nun über den Bergrücken nach links (W) zu einer weiteren Wassersensation, dem riesigen unterirdischen Hochbehälter, in dem 25.000 Kubikmeter glasklares Trinkwasser gespeichert sind. Der Weg führt an der Abzweigung Richterhöhe vorbei, wo es gute Spielmöglichkeiten und eine grandiose Aussicht gibt. Weiter geht es hoch über dem Neutor an der Abzweigung zur netten Stadtalm vorbei, dann durch das Tor der Befestigungsmauer und bald darauf nach links über viele Stufen steil abwärts zurück in die städtische Betriebsamkeit. Nun links am Berg entlang die Neutorstraße queren und über die Bucklreuthstraße aufwärts am Rainberg vorbei zur Sinnhubstraße. Auch diese queren und über die Schwimmschulstraße zurück an den Ausgangspunkt.

Der St. Peter-Weiher unter der Richterhöhe.

6 Untersberg und Schellenberger Eishöhle

Gondelblick auf Familie Watzmann links, die Toni-Lenz-Hütte in der Bildmitte und der Berchtesgadener Hochthron rechts.

Eine sagenhaft schöne Begehung über und durch den Untersberg führt zur Toni-Lenz-Hütte, macht einen frostigen Abstecher in die Eishöhle, benützt einen spektakulären Felsendurchstieg in die Mittagsscharte und endet bei der Seilbahnstation.

Alter: ab acht Jahren

Voraussetzung: sehr gute Kondition, sonst ist die umgekehrte Reihenfolge, also Auffahrt mit der Seilbahn und Abstieg nach Markt Schellenberg sinnvoller. Beide Varianten erfordern aber Trittsicherheit und Schwindelfreiheit.

Ausrüstung: Wanderausrüstung. Warme Kleidung für die Eishöhle nicht vergessen.

Mountainbuggy: nein

Anfahrt, Ausgangspunkt: von der Tauernautobahn A 10 (Abfahrt Salzburg Süd) oder der Stadt Salzburg über die B 160 (Alpenstraße) zum Parkplatz Untersbergseilbahn in St. Leonhard oder 3 km weiter entlang der Deutschen Alpenstraße auf den Wanderparkplatz kurz vor dem markanten Befestigungsturm bei Markt Schellenberg.

Öffentliche Verkehrsmittel: Linie 840 (Watzmannexpress), Haltestelle Markt Schellenberg, Abzw. Eishöhle bzw. Haltestelle Grödig Untersbergbahn (Bundesstraße); www.albus.at

Beste Zeit: Sommer bis Spätherbst (Südausrichtung!)

Wegcharakter: alpine Steige

Gehzeit: Aufstieg 3:30 bis 4 Std., zur Eishöhle 2:30 Std.

Höhenunterschied, Weglänge: ges. 1350 Meter, zur Eishöhle 1000 Meter, ges. Weglänge 7,5 km

Einkehrmöglichkeiten: Toni-Lenz-Hütte, Hochalm

Attraktionen: Eishöhle, Thomas-Eder-Felsensteig, Seilbahn

Informationen:www.marktschellenberg.de, Führungen in die Eishöhle im Sommer 10 bis 16 Uhr, Dauer 45 Min.

Karte: ÖK 1:50.000 Blatt 3209 u. 3210 (93)

Dohlen am Untersberg sind das Schlafmittel für Kaiser Karl.

Unübersehbar steht der Untersberg als eine der letzten großen Bastionen der Nördlichen Kalkalpen vor den Toren der Stadt Salzburg. Er markiert gewissermaßen den Übergang von den (Berchtesgadener) Alpen in das hügelige, sanfte Alpenvorland. So vielseitig wie der Untersberg selbst ist der anspruchsvolle Weg über die Toni-Lenz-Hütte und die Mittagsscharte auf den Salzburger Hochthron (1853 m). Eine Eishöhle, ein abenteuerlicher Felssteig und zur Belohnung die Rückfahrt mit der Gondel sind dabei nur einige Höhepunkte. Natürlich kann die Untersbergwanderung auch umgekehrt erfolgen. Trittsicherheit und gutes Gehvermögen sind jedoch immer gefragt.

In der Schellenberger Eishöhle.

Der Weg: Ausgangspunkt ist der große Parkplatz bzw. die Haltestelle eineinhalb Kilometer nach dem Grenzübergang Hangenden Stein auf der linken Seite der Deutschen Alpenstraße. Der erste Abschnitt zur Toni-Lenz-Hütte benützt noch kurz die geteerte Zufahrt, folgt dann mäßig ansteigend dem breiten Hüttenweg und geht schließlich in einen schmalen Steig über. Kurz vor der Toni-Lenz-Hütte gibt es noch eine letzte kleine Quelle. Von der aussichtsreich gelegenen Hütte (1411 m) nun weiter Richtung Mittagsscharte, bald zweigt ein Stichweg zur Schellenberger Eishöhle ab. Die Temperaturen liegen auch im Sommer nur um den Gefrierpunkt, warme Kleidung ist also sehr ratsam. Durch die 70 Meter lange und bis acht Meter hohe Eingangshalle geht es über Eisfälle immer tiefer in diese statische Eishöhle. Die schätzungsweise 60.000 Kubikmeter Eis erreichen eine Mächtigkeit von bis zu 30 Meter.

Wieder in der warmen Tagessonne wartet schon die nächste Attraktion. Die weitere Route in die Mittagsscharte ist ein Meisterwerk alpiner Wegemacher. In den 30er-Jahren des 19. Jahrhunderts wurde dieses schwindelerregend steile Verbindungsstück mit einem Höhenunterschied von 130 Meter durch den Fels getrieben. Benannt ist der wohl spektakulärste Felsensteig im Berchtesgadener Land nach dem Höhlenpionier Thomas Eder. Übrigens gehörte in der prähistorischen Zeit die Mittagsscharte genauso wie die Hauptgipfel zu einer tropischen Hügellandschaft, auf deren Nordseite jenes Gestein abgelagert wurde, das heute als Untersberger Marmor weltberühmt ist. Nach einer kurzen Erholungsphase in der Mittagsscharte (1671 m) geht es Richtung Salzburger Hochthron schon wieder steil bergan. Allmählich verflacht das Gelände, aber richtig eben wird das von Dolinen und Latschen geprägte Plateau nicht. Die letzten 20 Minuten hinüber zur Seilbahnstation folgt der Weg der breiten Schneise, die im Winter als Skiabfahrt dient. Von der Talstation St. Leonhard mit dem Bus (Haltestelle an der Bundesstraße) zurück an den Ausgangspunkt.

7 Untersberg (Überquerung)

Rast am Salzburger Hochthron (1853 m).

Bei dieser langen Tour über den Untersberg zeigt dieser wuchtige Eckpfeiler der Berchtesgadener Alpen sein wahres Gesicht – spektakuläre Ausblicke inkludiert.

Alter: ab zehn Jahren

Voraussetzung: Berg- und Wandererfahrung, sehr gute Kondition, nicht bei Nebel, markierte Wege keinesfalls verlassen!

Ausrüstung: Bergausrüstung (Hüttenschlafsack)

Mountainbuggy: nein

Anfahrt, Ausgangspunkt: nach St. Leonhard zur Talstation der Untersbergseilbahn (bei Übernachtung im Zeppezauerhaus mit der letzten Gondel auf den Berg)

Öffentliche Verkehrsmittel: Buslinie 25 zur Talstation der Untersbergseilbahn, Buslinie 837 (RVO, vom Gasthof Bachgütl in Hintergern nach Berchtesgaden), Buslinie 840 (Watzmannexpress/RVO, von Berchtesgaden nach St. Leonhard zurück)

Beste Zeit: Juli bis Mitte Sept.

Wegcharakter: Alpine Steige, Waldweg (im unteren Bereich vor Hintergern)

Gehzeit: 6:30 Std.

Höhenunterschied, Weglänge: 1500 Hm. (Abstiege)/550 Hm. (Anstiege), 11,5 km

Einkehrmöglichkeiten: Zeppezauerhaus, Stöhrhaus, Gasthaus Bachgütl

Attraktionen: Seilbahnfahrt, Hüttenübernachtung

Informationen:www.rvo-bus.de, www.svv-info.at, www.untersbergbahn.at; Zeppezauerhaus (ÖAV), Tel. 0650/7794032; Stöhrhaus (DAV), Tel. 0049/8652/7233

Karte: ÖK 1:50.000 Blatt 3210 u. 3209 (93)

Letzte Schritte zum Bayerischen Hochthron.