Die Seele der Planeten - Antonia Langsdorf - E-Book

Die Seele der Planeten E-Book

Antonia Langsdorf

0,0
20,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.

Mehr erfahren.
Beschreibung

Mit diesem Buch ermöglicht Astrologin Antonia Langsdorf einen völlig neuen Zugang zur Astrologie: Statt an den 12 Sternzeichen orientiert sie sich an der Kraft der Planeten und ergänzt diese durch Chiron, den verwundeten Heiler, die innere Schamanin Lilith sowie die Schicksalsanzeiger Mondknoten. Außerdem erläutert sie das Konzept der "Big Three" (Sonne, Mond und Aszendent) und verblüfft mit einer neuen Perspektive auf die Erde im Horoskop.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 302

Veröffentlichungsjahr: 2025

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Cover for EPUB

Vorwort

Als Antonia mich gebeten hat, dieses Vorwort zu schreiben, habe ich keine Sekunde gezögert – und das, obwohl ich mich nicht besonders mit Astrologie beschäftige. ABER: Den wichtigsten Menschen in meinem Leben habe ich zu besonderen Anlässen schon immer ein Horoskop von Antonia geschenkt. Weil sie mit ihren Aussagen durch ihren Blick auf die Sternen-Konstellationen einfach immer ins Schwarze getroffen hat.

Wir kennen uns seit fast 30 Jahren und deshalb weiß ich, dass Antonia eine besondere Gabe hat. Sie ist absolut nicht das, was man gerne mal als „Eso-Tante“ abtut! Antonia ist ein Freigeist, aber auch eine außerordentlich kluge und gebildete Frau, die mitten im Leben steht. Für mich hat sie einen Zugang zu einer Welt, die auch ich mir nicht erklären kann.

Die Menschen, die ich mit ihren Horoskopen beschenkt habe, waren alle beeindruckt von dem, wie sie von ihr beschrieben wurden und was sie über deren Konstellationen gesehen hat. Ich gratuliere ihr zu diesem neuen Buch – und ich weiß, mit welcher Akribie sie arbeitet und wie ernst es ihr damit ist, Menschen zu helfen, ohne sie zu belehren.

Katja Burkard, TV-Moderatorin und Autorin

Die Sprache des Himmels

„Wir alle sind verbunden mit einem höheren, universellen Bewusstsein, das uns umgibt und im Kosmos wirkt. Es spricht zu uns durch die Bewegung der Planeten vor dem Hintergrund des Sternenhimmels – durch Muster, die zu Zeichen werden, zu Wegweisern und Inspirationen für ein sinnerfülltes Leben.“

Ray Merriman

Aufbruch unter neuen Sternen

Etwas Großes ist im Gange. Gewaltige Konstellationen am Himmel begleiten eine Zeit des Wandels, die tief bis in unser Denken, Fühlen und Handeln hineinreicht. Die Welt, wie wir sie kannten, verändert sich unwiderruflich. Alle spüren die Zeitenwende, ganz gleich, wo sie stehen oder leben. Die Heftigkeit und Geschwindigkeit dieses Umbruchs überrascht die meisten – doch die Astrologie hat ihn kommen sehen. Schon lange zeichnete sich am Himmel ab, dass eine alte Epoche zu Ende geht und eine neue beginnt. Nach 200 Jahren materiell geprägter Erdepoche, die auf Besitz, Sicherheit und industrielle Produktion ausgerichtet war, beginnt jetzt die neue Ära der Luftepoche. Vernetzung, Freiheit, Innovation, neues Denken und die Herausforderung der künstlichen Intelligenz werden die kommenden 160 Jahre prägen. Wir müssen uns innerlich neu ausrichten und gewohnte Sicherheiten hinter uns lassen – ein Übergang, der viel Mut und neue Ideen erfordert.

Angesichts dieser Entwicklung erweist sich ausgerechnet die Astrologie als eines der effektivsten Werkzeuge, um sich im Chaos der Zeitenwende zurechtzufinden. Ihre uralte Weisheit ist im digitalen Zeitalter angekommen – lebendig, zugänglich und kraftvoll wie nie zuvor. Überall begegnen uns Horoskope, Deutungen und astrologische Impulse. Millionen Menschen suchen nach Sinn, nach Erklärungen für die bewegten Zeiten, nach einer Verbindung zum größeren Ganzen. Doch in dem großen Erfolg liegt auch eine Gefahr: Im schnell getakteten Umfeld der Social Media und der Informationsflut können wichtige Inhalte verflachen und tiefere Zusammenhänge verloren gehen.

Genau hier setzt dieses Buch an und möchte dir eine verlässliche Quelle für fundiertes Wissen sein. 30 Jahre intensiver astrologischer Praxis und die Erfahrung aus Tausenden Horoskopdeutungen sind hier eingeflossen. Auf dieser Grundlage erhältst du den Zugang zu einem umfassenden Verständnis der Seelenkräfte des Horoskops. Außerdem lade ich dich ein, die Astrologie aus neuen, inspirierenden Perspektiven zu entdecken:

• DasHoroskop zeigt sich als Planetennetzwerk, in dem alle Kräfte miteinander in Resonanz stehen.

• Der Aszendent wird nicht nur als Kraftpunkt der Persönlichkeit, sondern auch als Verbindung zur Erde im Horoskop neu verstanden.

• Die „Big Three“ – Sonne, Mond und Aszendent –spiegeln die universelle Triade von Geist, Seele und Körper und eröffnen dir einen neuen Zugang zu deinem Horoskop.

 

Darüber hinaus findest du in diesem Buch nicht nur die Seelen-Archetypen der Planeten beschrieben, sondern auch ihre Verbindungen zu Körper, Psyche und Gesundheit. Inspirationen zum Umgang mit den Planetenkräften runden jedes Kapitel ab – damit du die Kräfte von Körper, Seele und Geist als lebendige Einheit erkennen und bewusst für dein eigenes Leben nutzen kannst.

Eine neue Bilderwelt

Die Inhalte dieses Buches werden begleitet von Illustrationen, die ich mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) gestaltet habe. Als ich erstmals in diese Bilderwelt eintauchte, fühlte ich mich, als sei ich ins kollektive Unbewusste eingetreten, in Neptuns Reich der Bilder und Träume! Für mich war das besonders emotional, denn ich habe selbst Freie Kunst studiert und das Malen und Zeichnen später zugunsten meiner Medien- und Astrologiekarriere aufgegeben. Heute nutze ich die KI so wie früher Pinsel und Leinwand, um die Bilder zu erschaffen, von denen ich immer geträumt habe, und ein Ergebnis zu erreichen, das meinen ganz persönlichen Vorstellungen entspricht und meine Botschaft widergibt. Diese Möglichkeit ist für mich ein Geschenk, mit dem ich eine ganz neue astrologische Bilderwelt erschaffen habe. Jedes einzelne Werk erforderte intensive Arbeit. Das Saturn-Motiv auf Seite 114 zum Beispiel durchlief zahllose Generationen, bis jedes Detail passte. Die großen Sanduhren, Saturn als Planet und die Uhr im Boden entstanden separat, bevor meine Grafikerin Lara Baum und ich das Bild dann liebevoll zusammensetzten. Lara unterstützte mich kreativ bei fast allen Illustrationen.

Eine kleine ausgewählte Gruppe meiner Community nahm an der Erschaffung dieser Motive teil – und ganz typisch für die anbrechende Luftepoche entstand die Bilderwelt zu den Planeten also aus einem gemeinsamen Austausch. Mich hat der Prozess wie auch das Ergebnis begeistert – und meine Community ebenso.

Es ist Zeit, die Sprache des Himmels neu zu entdecken!

Astrologie ist eine Sprache. Wenn du sie verstehst, spricht der Himmel zu dir.

Dane Rudhyar

Kosmische Zeichen

 

Ein Rätsel am Himmel: wie alles begann

Der Nachthimmel war für die Menschen der Antike nicht nur ein faszinierendes Rätsel, sondern auch ein Kompass des Lebens. Schon vor über 3000 Jahren begannen systematische Himmelsbeobachtungen. Im alten Ägypten, das die älteste bekannte Darstellung eines Horoskopkreises im Tempel von Dendera (51 v. Chr.) beherbergt, wusste man, dass bestimmte Konstellationen zuverlässig das Nilhochwasser ankündigten. Das half den Menschen dabei, diese wichtige Periode landwirtschaftlich zur Bewässerung des Wüstenstaates zu nutzen, und so wurde Ägypten entlang des Nils zu einer fruchtbaren Hochkultur. Auch die Seefahrer haben sich sehr früh an Sternbildern orientiert, die ihnen während der Nacht, ohne das richtungsweisende Licht der Sonne, als Kompass dienten.

© Dainis Derics

Die Geburt einer Wissenschaft

Seit dem Beginn der Sternbeobachtung waren Astrologie und Astronomie eins: Ein Sternenkundler erforschte die Gestirne nicht nur, er deutete sie auch – in Bezug auf irdische Wetterphänomene, die Ernte, das menschliche Verhalten oder Prognosen für die Herrschenden. Diese umfassende Sternenkunde war vermutlich die älteste aller Wissenschaften. Erst mit dem Zeitalter der Aufklärung ab 1700 gab es hier einen tiefen Einschnitt und die wissenschaftliche Untersuchung der Sterne wurde von ihrer Deutung getrennt. Die Astronomie blickt seither immer tiefer in den Kosmos und fördert erstaunliche Erkenntnisse zutage – meist mit wenig Relevanz für unseren Alltag. Die Astrologie entschlüsselt weiterhin die Bedeutung der Gestirnsbewegungen und zieht daraus einen praktischen Nutzen für uns Menschen. Zwar wurde versucht, sie zum Aberglauben herabzustufen, doch ihre Popularität blieb bestehen und ihre Techniken wurden immer weiter verfeinert.

Die Botschaft der Planeten

Im Laufe der Jahrhunderte wurde in der Astrologie immer mehr Gewicht auf das Verhalten und die Bewegungen der Planeten unseres Sonnensystems gelegt, wohingegen die Deutung der Fixsterne in den Hintergrund rückte. Denn die Fixsterne sind irgendwo weit draußen im riesigen, leeren All, während uns die Planeten im Vergleich dazu relativ nahe sind. Sie sind Teil unseres Sonnensystems, dem wir entstammen und mit dem wir zutiefst verbunden sind. Die Bewegungen der Planeten können wir in Echtzeit verfolgen und vorausberechnen, während uns das Licht ferner Supernovae und anderer kosmischer Ereignisse erst erreicht, wenn das eigentliche Event schon lange vergangen ist.

Obwohl wir in der Astrologie auch heutzutage immer noch davon sprechen, wie „die Sterne stehen“, meinen wir doch in Wirklichkeit, wie „die Planeten stehen“. Einige Fixsterne werden auch heute noch gedeutet, aber die Planeten machen den entscheidenden Teil aus. Sie gehören zu unserem Sonnensystem, in dem wir Menschen entstanden sind und dessen Energie wir in uns tragen. Die Fixsterne weit draußen haben einst den Sternbildern den Namen gegeben, aber sie haben nicht wirklich viel Bezug zu unserem Leben hier auf der Erde.

Was unser Leben beeinflusst sind die Kräfte, die von den Planeten ausgehen. Bei Mond, Sonne und Erde ist offensichtlich, wie sehr sie unser Leben bestimmen beziehungsweise überhaupt erst möglich machen. Auch bei Jupiter, der in der Astrologie als „Wohltäter“ gilt, ist inzwischen erwiesen, dass sein schützender Einfluss essenziell für die Entwicklung des irdischen Lebens war und ist. Wie sich der Einfluss der übrigen Planeten auf unser Leben gestaltet, wissen wir bisher noch nicht. Es scheint jedoch angesichts der Erkenntnisse der Quantenphysik nur eine Frage der Zeit zu sein, bis sich auch hier wissenschaftlich belegen lässt, dass wir mit der Energie aller Planeten unseres Sonnensystems mitschwingen. Bis dahin können wir uns vielleicht mit der Analogie behelfen, dass die Planeten ähnlich wie die Zeiger einer Uhr funktionieren: Sie zeigen Ereignisse an, doch sie beeinflussen diese nicht. Genau wie die Zeiger einer Uhr die Zeit anzeigen, jedoch nichts mit der Zeit selbst zu tun haben.

Astrologie im digitalen Zeitalter

Im Laufe der Jahrhunderte hat sich die Astrologie verändert, von einer Wissenschaft, die nur den Königen und Herrschern vorbehalten war, hin zu einer Quelle der Weisheit, die uns im Alltag wertvolle Impulse gibt und von jedem Menschen individuell genutzt werden kann. Auch die Technik verfeinerte sich, und innerhalb der letzten 50 Jahre hat die Astrologie sehr vom Siegeszug des Computers und des Internets profitiert. Es ist leicht geworden, die Planetenbewegungen lange im Voraus zu berechnen und sich ein Bild davon zu machen, ebenso auch, die Geschichte astrologisch zu untersuchen und zu erkennen, welche Planetenzyklen mit welchen historischen Ereignissen übereinstimmen. Mithilfe dieser Berechnungen lassen sich gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungen einordnen sowie auch zeitliche Abläufe vorausschauend erkennen.

Ich darf in diesem Zusammenhang daran erinnern, dass die tiefen Umwälzungen, die 2020 ihren Anfang nahmen, von mir und namhaften Kollegen als erste mit dem Ausdruck „Zeitenwende“ beschrieben wurden. Auch lässt sich nachweisen, dass einige der Top-Kolleginnen und -Kollegen unserer Zunft den Systembruch von 2020 schon Jahre zuvor prognostiziert hatten. Und diese Voraussagen gründen sich nicht auf die Beobachtung von Fixsternen oder irgendwelche jahrtausendealte Astrologietechniken, sondern auf die modernen Techniken der Planetenzyklen und der sogenannten „Aspekte“, die die Planeten zueinander bilden. Techniken, die sich erst mit fortgeschrittener Mathematik und Computertechnik kompakt und schlüssig darstellen und auswerten lassen. Nicht nur im persönlichen Horoskop, auch bei solchen gesellschaftlichen Entwicklungen spielen die Planeten und ihr Wesen, ihre Seele, die absolute Hauptrolle.

Die Computertechnologie und das Internet haben die Entwicklung weiter beschleunigt, wonach die Astrologie ein immer breitenwirksameres Wissen wird. Mehr und mehr Menschen interessieren sich dafür und informieren sich bei den vielfältigen Quellen, wie die „Sterne“ beziehungsweise die Planeten gerade stehen und welche kosmischen Energien auf das persönliche Horoskop einwirken. Die Faszination der Idee, dass die Planeten unseres Sonnensystems mit ihren Bewegungen und Zyklen die Entwicklungen in unserem Leben wie auch in größeren historischen Zusammenhängen widerspiegeln, ist größer denn je. Das mag auch daran liegen, dass wir wie nie zuvor die Möglichkeit haben, den Wahrheitsgehalt von Deutungen und Prognosen zu überprüfen. Eine Vielzahl von Astrologinnen und Astrologen informiert mittlerweile ihre Follower auf diversen Sozialen Medien darüber, welche aktuellen Konstellationen gerade anstehen, was diese bedeuten und was wir aus vergangenen Ereignissen lernen können.

Auf einmal wird nachvollziehbar, warum es ein Unterschied ist, ob der aktuelle Neumond in einer Verbindung zum kriegerischen Mars stattfindet oder zur sanften Venus. Und was es mit uns macht, wenn Merkur gerade rückläufig ist. Die Menschen können es erkennen. Sie suchen nach dem Verständnis für das Große und Ganze, für das Auf und Ab des Lebens, und dies kann ihnen die Astrologie bieten. Sie spiegelt unser Wesen und gibt uns einen Einblick in die Potenziale und Herausforderungen, die uns erwarten. Sie macht uns aber keine Vorschriften, wie wir damit umzugehen haben, und erlegt uns auch keine moralischen Maßstäbe auf. Oder wie es einer der berühmten Weisen der Astrologie, Dane Rudhyar, formulierte: „Astrology is a language. If you understand this language, the sky speaks to you” (Astrologie ist eine Sprache. Wenn du diese Sprache verstehst, spricht der Himmel zu dir).

Wie das Horoskop entsteht

Dein astrologischer Lebensplan

Aus spiritueller Sicht ist der Beginn unseres Lebens kein Zufall, sondern Teil eines größeren Plans. Die unsterbliche Seele wählt den Zeitpunkt der Geburt so, dass die Planeten genau jene Konstellation formen, die unserer neuen Inkarnation entspricht. Alles, was im Horoskop sichtbar wird – die harmonischen Verbindungen ebenso wie die Herausforderungen – spiegelt die Erfahrungen, die wir aus früheren Inkarnationen mitbringen. Ebenso die Potenziale, die sich in unserem neuen Leben entfalten wollen. Dein Geburtshoroskop erzählt damit eine Geschichte: die Geschichte deiner Seele, die sich weiterentwickeln möchte – mit allem, was du bereits in dir trägst, und allem, was du noch werden kannst.

Doch auch ohne den Glauben an eine unsterbliche Seele oder an frühere Leben können wir das Geburtshoroskop als inneren Kompass nutzen, der uns auf unserem Lebensweg Orientierung gibt. Eine moderne Sichtweise wäre es, das Horoskop als kosmisches Genom zu verstehen – als eine energetische Signatur, die unser Wesen beschreibt, so wie das biologische Genom in der DNA die Anlagen unseres Körpers trägt. Und so wie die junge Wissenschaft der Epigenetik zeigt, dass Erfahrungen, Lebensumstände und Entscheidungen unser genetisches Erbe prägen und verändern können, so wirken die Transite der Planeten auf dieses kosmische Genom ein. Sie berühren, aktivieren und verwandeln es – und damit auch uns – fortwährend im Lauf unseres Lebens.

Himmelslichter und Archetypen

Wenn wir ein Horoskop betrachten, sprechen wir von Planeten und meinen damit ALLE Gestirne des Horoskops, unabhängig davon, ob sie wissenschaftlich als Stern, Erdtrabant oder Zwergplanet gelten. Die astrophysikalische Unterscheidung spielt in der Astrologie keine Rolle, denn sie betrachtet alle „Planeten“ gleichrangig als Träger archetypischer Energien.

So ist die Sonne, obwohl sie astronomisch ein Stern ist, der Herrscherplanet des Löwen. Der Mond, eigentlich „nur“ ein Trabant der Erde, ist der Seelenplanet des Zeichens Krebs. Und Pluto, der von der Astronomie inzwischen als Zwergplanet eingestuft wird, bleibt in der Astrologie der mächtige Herrscher über das Zeichen Skorpion. Die astrologische Bedeutung dieser Planeten liegt nicht in ihrer physikalischen Kategorie, sondern in den Kräften, die sie symbolisieren.

Die klassischen sieben Planeten – Sonne, Mond, Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn – stehen seit Jahrtausenden im Fokus der astrologischen Deutung, weil wir sie mit bloßem Auge beobachten können. Jeder dieser Planeten trägt eine eigene Symbolik, die tief in unsere Kultur eingebettet ist. So verbinden wir mit der Venus Schönheit und Liebe, während Mars für Durchsetzungskraft und Dynamik steht.

Mit der Entdeckung der „neuen Planeten“, wie Uranus, Neptun und Pluto, wurde das Spektrum der astrologischen Deutung erweitert. Uranus, der Revolutionär, symbolisiert Veränderung und Fortschritt, während Neptun für Visionen und spirituelle Einsicht steht. Und Pluto, der geheimnisvolle Transformator, verkörpert die Kraft des gesellschaftlichen Wandels, das Werden und Vergehen ganzer Gesellschaften.

© Lara Baum nach Vorlage von Antonia Langsdorf

Doch warum taucht unser eigener Planet, die Erde, im Horoskop nicht auf? Ganz einfach: Sie ist nicht als Himmelskörper im Horoskop eingezeichnet, sondern spiegelt sich im Aszendenten wider – jener Schnittstelle zwischen unserer physischen Präsenz und der kosmischen Ordnung. Die Erde steht damit im Zentrum unseres Horoskops, sowohl buchstäblich als auch symbolisch.

Im Horoskop sind die Planeten mehr als nur astronomische Objekte. Sie sind Archetypen, die tief in unserer Seele verankert sind. Ihre Bewegungen und Zyklen bieten uns Orientierung und Einblicke in unser persönliches Wachstum. Vielleicht ist es gerade diese Verbindung zwischen Himmel und Erde, die für uns die Astrologie so faszinierend macht.

Die „Chaldäische Reihe“ ordnet die 7 klassischen Planeten nach ihrer wahrgenommenen Umlaufgeschwindigkeit, vom langsamsten (Saturn) bis zum schnellsten (Mond).© Daniela Petrini nach Vorlage von Antonia Langsdorf

Der universelle Siebener-Rhythmus der Planeten, Basis für die Benennung der Wochentage, Stundenherrscher und Jahresherrscher.© Daniela Petrini nach Vorlage von Antonia Langsdorf

Ein Erbe der Sternenkunde

Wie tief die Planetenkräfte unsere Kultur durchdrungen haben, zeigt sich auch in den Namen der Wochentage, die in vielen Sprachen den klassischen Planeten gewidmet sind. Im Deutschen erinnern Sonntag und Montag an Sonne und Mond, die Hauptlichter des Horoskops. Das Französische bewahrt diese Tradition noch deutlicher: Mardi, der Dienstag, steht für den Mars, während mercredi (Mittwoch) den Merkur ehrt. Jeudi (Donnerstag) ist Jupiter gewidmet, und vendredi (Freitag) gehört der Venus. Im Englischen ist Saturn im Samstag, dem Saturday, verewigt. Dieses Erbe zeigt, wie sehr die astrologischen Archetypen in unseren Alltag eingebettet sind – ein Beweis für ihre kulturelle Bedeutung, die bis heute fortbesteht.

Im deutschsprachigen Raum gibt es außerdem die Tradition der astrologischen Jahresherrscher, die sich, ähnlich den Wochentagen, in einem Siebener-Rhythmus wiederholen und dabei einem magischen Muster folgen: der sogenannten „Chaldäischen Reihe“. Sie haben keine Relevanz im Sinne aktueller Konstellationen, aber sie können dem jeweiligen Jahr ein Motto und eine Planeten-Inspiration geben. So ist zum Beispiel 2025 ein Venus-Jahr, verbunden mit der Inspiration, inmitten all der zunehmenden, kriegerischen Marskräfte, die sich durch die Konstellationen zeigen, die Venus-Tugenden der guten Beziehungen und Verbindungen nicht aus den Augen zu verlieren. 2026 wird ein Merkur-Jahr, hier könnte die Inspiration sein, sich von Neugier und Offenheit leiten zu lassen, statt von Misstrauen und Vorbehalten.

Beide Systeme, die Wochentage und die Jahresherrscher, lassen sich in einem alchemistischen Muster wunderbar darstellen. Dieses Modell wurde in der antiken Astrologie auch genutzt, um Vorhersagen zu machen.

Seelenplaneten und Sensitive Punkte

Die Herrscherplaneten

• Sonne – Löwe

• Mond – Krebs

• Merkur – Zwillinge, Jungfrau

• Venus – Stier, Waage

• Mars – Widder

• Jupiter – Schütze

• Saturn – Steinbock

• Uranus – Wassermann

• Neptun – Fische

• Pluto – Skorpion

Die Seelenplaneten: Sonne bis Pluto

In der klassischen Astrologie herrschen die sieben sichtbaren Planeten über die zwölf Sternzeichen. Sonne und Mond – die beiden Hauptlichter des Horoskops – haben dabei jeweils ein Zeichen exklusiv für sich: Die Sonne regiert den Löwen, der Mond den Krebs. Die übrigen zehn Zeichen wurden traditionell von fünf Planeten „geteilt“, wobei jeder Planet zwei Zeichen zugeordnet war.

Mit der Entdeckung neuer Himmelskörper änderte sich dieses System: Uranus, der 1781 entdeckt wurde, erhielt den Wassermann als Herrschaftsbereich. Neptun folgte 1846 und wurde dem Zeichen Fische zugeordnet. Pluto, der 1930 auf der astronomischen Bühne erschien, wurde zum Herrscher des Skorpions. Heute arbeiten wir mit zehn astrologischen Herrscherplaneten.

Noch später als Pluto wurde 1977 Chiron entdeckt – ein faszinierender Himmelskörper, halb Planetoid, halb Komet, der auf seiner exzentrischen Bahn die Wege von Saturn und Uranus kreuzt. In der Astrologie hat sich Chiron als „verwundeter Heiler“ etabliert, ein Archetyp, der uns zeigt, wie wir aus unseren Verletzungen Wachstum und Weisheit schöpfen können. Immer mehr Astrologinnen und Astrologen sehen in Chiron den modernen Herrscher der Jungfrau, einem Zeichen, das traditionell mit Heilung und Gesundheit in Verbindung gebracht wird.

Obwohl er eigentlich ein Sensitiver Punkt ist, führe ich den Aszendenten auch unter den Planetenkräften auf, denn er repräsentiert gemeinsam mit den Häusern des Horoskops die Erde selbst. Er ist eine zentrale Kraft im Horoskop: der Punkt, an dem unser irdisches Sein mit den kosmischen Kräften in Verbindung tritt.

Dies sind die Energien der Seelenplaneten, die ich dir in diesem Buch vorstellen möchte. Jeder von ihnen verkörpert eine tief verwurzelte archetypische Kraft, die uns sowohl auf persönlicher als auch auf gesellschaftlicher Ebene prägt. Ich möchte dir zeigen, wie diese kosmischen Kräfte in deinem Leben wirken und was sie dir über deine eigene Seelenreise verraten können.

Die Sensitiven Punkte: Lilith und die Mondknoten

Neben den Planeten gibt es im Horoskop noch zwei weitere wichtige Energien, die keine physischen Körper sind, aber dennoch große astrologische Bedeutung haben: Lilith und die Mondknoten.

Die Mondknoten sind die Schicksalsanzeiger des Horoskops. Sie entstehen durch die Schnittpunkte der Mondbahn mit der Ekliptik, also der Umlaufbahn der Erde um die Sonne. Dabei verbinden sie symbolisch Vergangenheit und Zukunft und bündeln die Kräfte der beiden Hauptlichter – Mond und Sonne. In der Astrologie stehen die Mondknoten für unseren Seelenweg und schicksalhafte Begegnungen. Alle Finsternisse, ob Sonnen- oder Mondfinsternis, ereignen sich in Verbindung mit diesen Punkten und betonen ihre transformative Kraft.

Lilith, auch „Schwarzer Mond“ genannt, können wir uns als unsere „innere Schamanin“ vorstellen. Ihre Position im Horoskop wird aus der Bahn des Mondes um die Erde errechnet. Sie repräsentiert unsere instinktive, oft unbewusste Urkraft und steht in enger Verbindung mit den weiblichen Energien von Mond und Erde. Lilith ist ein Symbol für die Weisheit unserer wilden, ungezähmten inneren Natur, die sich nicht von gesellschaftlichen Normen einschränken lässt.

Auch diese Sensitiven Punkte werde ich hier vorstellen, denn sie sind essenzielle Bestandteile eines modernen Horoskops und erlauben uns, tiefer in die geheimnisvollen Verflechtungen zwischen Kosmos und Seele einzutauchen. Gemeinsam mit den Planeten eröffnen sie uns einen vollständigen Blick auf die kosmischen Kräfte, die uns prägen und begleiten.

Das vernetzte Horoskop

In jedem Kapitel über einen Seelenplaneten oder Sensitiven Punkt erhältst du eine Übersicht, wie er sich durch seine Position in den zwölf Sternzeichen auf unterschiedliche Weise entfaltet. Dabei erfährst du auch, was er in deinem eigenen Horoskop bedeutet. Wenn du dir diese Interpretationen durchliest, wirst du feststellen, dass sich bestimmte Themen wiederholen, weil sich die Planeten und ihre Themen miteinander vernetzen. Steht ein Planet oder dein Aszendent beispielsweise im Skorpion, aktiviert er dessen Herrscher, den durchdringenden Pluto, und erhält dadurch eine tiefschürfende Note, wo es um Ausschließlichkeit, Transformation und das Erleben in der Tiefe geht. Planeten oder Sensitive Punkte im Zeichen des stolzen Löwen aktivieren die Sonne als Königin des Horoskops und bekommen deshalb etwas Strahlendes, Selbstbewusstes und den Wunsch, etwas Besonderes zu sein. Befinden sich Horoskopkräfte im lustvollen Stier, wecken sie den Wunsch, zu genießen und sich materiell abzusichern, denn sie werden von Venus als Göttin des körperlichen Genusses und der Kostbarkeiten beeinflusst. Horoskopfaktoren im Schützen vernetzen sich mit dem großzügigen Jupiter, im Steinbock dagegen mit dem strengen Meisterplaneten Saturn. Auf diese Weise bildet dein Horoskop ein Planetennetzwerk, in dem die Urkäfte der Seele, die Archetypen der zwölf Sternzeichen, in einem komplexen Muster ihren Ausdruck finden. Wer mit wem vernetzt ist, habe ich jeweils bei der Deutung genau aufgeführt.

Wissenswertes über die rückläufigen Planeten

In diesem Buch gehe ich auch auf die Rückläufigkeit von Merkur, Venus und Mars ein – den Planeten, deren scheinbare Rückläufigkeit im persönlichen Erleben eine spürbare Rolle spielt. In Wirklichkeit werden sie natürlich nicht rückläufig, dieser Effekt entsteht durch die unterschiedlichen Umlaufbahnen der Planeten um die Sonne. Im persönlichen Erleben machen sich jedoch die Wochen, während derer Merkur, Venus und Mars scheinbar rückwärts laufen, deutlich bemerkbar. Das liegt daran, dass sie sich im Vergleich deutlich öfter im Direktlauf befinden. Merkur wird alle 3 Monate für 3 Wochen rückläufig, das ist ein spürbarer Rhythmus. Die Venus wird alle 18 Monate für 40 Tage rückläufig, auch dies ist ein deutlicher Einschnitt. Ebenso bei Mars, der nur alle 2 Jahre für 6 bis 8 Wochen rückläufig ist. Wie sich das auswirkt und worauf dabei zu achten ist, erfährst du in den entsprechenden Kapiteln.

Anders sieht es aus bei den langsamer laufenden Planeten von Jupiter bis Pluto. Sie sind fast die Hälfte der Zeit rückläufig und die Erfahrung hat gezeigt, dass dieses Auf und Ab von Rückläufigkeit und Direktläufigkeit sich im persönlichen Empfinden gewissermaßen auslevelt. Man könnte auch sagen, dass die Wirkung dieser Planeten nicht so stark von ihrer jeweiligen „Richtung“ im Horoskop abhängt. Dennoch spüren wir den Effekt, und zwar in den Tagen rund um den scheinbaren Richtungswechsel. Entscheidend ist also nicht die gesamte Zeit der Rückläufigkeit (bis zu 7 Monate), sondern vor allem die sogenannte „stationäre Phase“, wenn der Planet scheinbar zum Stillstand kommt und dann seine Bewegung „umkehrt“. Bis zu einer Woche vorher und nachher wirken seine Kräfte dann besonders intensiv. Diese Beobachtung geht auf die Studien des Finanz-Astrologen Ray Merriman zurück, der festgestellt hat, dass die planetaren „Richtungswechsel“ deutliche Marker für Ausschläge an den Finanzmärkten darstellen. Diese Tage oder Wochen können durchaus kritisch sein, doch wie sie sich genau auswirken, hängt auch von den übrigen aktuellen Konstellationen und vom Kontext ab. Über die allgemeine Bedeutung ihrer Rückläufigkeit wird zwar viel spekuliert, doch es gibt keine wirklich schlüssigen Erfahrungen und Hinweise, die ich hier bei den einzelnen Langsam-Läufern aufführen könnte.

In diesem Buch habe ich mich deshalb auf die Rückläufigkeiten der Planeten konzentriert, die im Alltag wirklich erfahrbar sind und deren Einfluss du unmittelbar in deinem eigenen Leben spüren kannst. Ein Hinweis noch zum Schluss: Die Sonne als Stern und der Mond als Trabant der Erde werden im Horoskop niemals rückläufig, auch nicht Lilith oder der Aszendent. Die Mondknoten hingegen laufen insgesamt rückwärts durch den Horoskopkreis.

Rückläufige Planeten laden uns ein, nach innen zu reisen und das Unausgesprochene zu hören.

Erin Sullivan (Astrologin und Autorin von „Retrograde Planets“)

Innen die Sternzeichen, außen die aufgrund der Präzession verschobenen Sternbilder (lateinisch). Vom Schlangenträger Ophiuchus ragt nur ein kleiner Teil in den Horoskopkreis.© Antonia Langsdorf unter Verwendung von zwei Vektorgrafiken von shutterstock: Olha Polishchuk und zackamad mix

Das 13. Sternzeichen und andere Missverständnisse

 

Bevor wir uns gemeinsam auf die Reise zu den Planeten begeben, möchte ich ein Thema ansprechen, das immer wieder für Stirnrunzeln sorgt – und bei vielen Menschen Fragen aufwirft: das ominöse 13. Sternzeichen. Vielleicht hast du auch schon gehört, dass die Sternzeichen „gar nicht mehr stimmen“, weil es noch ein weiteres gebe – den „Schlangenträger“. Oder dass sich die Sternzeichen verschoben hätten und deshalb das Horoskop falsch sei. Solche Aussagen können verwirren – vor allem wenn man beginnt, sich intensiver mit Astrologie zu beschäftigen. Und sie werfen Fragen auf: Was genau sind „Sternzeichen“ eigentlich? Wie unterscheiden sie sich von den „Sternbildern“? Und was ist mit dem sogenannten „Tierkreis“ und den Tierkreiszeichen?

In diesem Buch spreche ich ganz bewusst von Sternzeichen – nicht von Tierkreiszeichen. Und ich spreche vom „Horoskopkreis“, nicht vom Tierkreis. Warum? Weil diese Begriffe für mich präziser und zugleich stimmiger klingen. Die Sternzeichen orientieren sich an der Sonne – unserem Stern – und sie beschreiben symbolische Felder, die sich aus dem Jahreslauf ergeben. Der Begriff „Tierkreiszeichen“ wirkt dagegen antiquiert und missverständlich. Nicht alle Sternzeichen haben Tiergestalt und es geht nicht um zoologische Kategorien, sondern eine symbolische Sprache seelischer Qualitäten. Auch Horoskopkreis erscheint mir passender als Tierkreis. Er ist der Kreis, auf dem alle Deutungen basieren – nicht einfach ein Ring aus Tierbildern, sondern ein Sinnbild für Zeit, Entwicklung und seelische Rhythmen. In einer guten Lage sind hier die englischsprachigen Astrologen: Sie haben für Tierkreis das schöne Wort zodiac und nennen die Sternzeichen zodiac signs, noch populärer ist der Begriff sun signs – „Sonnenzeichen“.

Warum es nur 12 Sternzeichen gibt

Die Sternzeichen oder Sonnenzeichen unterscheiden sich klar von den Sternbildern, und darum gibt es viele Missverständnisse. Das bekannteste ist: „Die Sternzeichen stimmen gar nicht“ – in Wirklichkeit stimmen sie bloß nicht mehr mit den Sternbildern überein. Gefolgt von der Aussage: „Es gibt ein 13. Sternzeichen, den Schlangenträger“ – doch dieser ist ein Sternbild, kein Sternzeichen. Das wird alles meist vermengt und verwechselt, und daraus folgt dann das beliebte Argument der Astrologie-Kritiker: „Seht ihr, das Horoskop und damit auch die Astrologie sind fehlerhaft und falsch!“ Diese Irritation ist sogar verständlich, wenn man nichts über die Herleitung des Horoskopkreises weiß, und sie kann auch Fans der Astrologie verunsichern.

Deshalb möchte ich die Gelegenheit nutzen, um den scheinbaren Widerspruch aufzulösen. Dazu müssen wir noch einmal einen Blick in die Geschichte der Astrologie werfen, nämlich zurück in die Zeit um 100 vor Christus. Damals stand zur Frühjahrs-Tagundnachtgleiche die Sonne – von der Erde aus gesehen – am Beginn des Sternbilds Widder, und der Horoskopkreis fand seine heutige Form. Beginnend mit dem Sternzeichen Widder wurde er in 12 gleiche Abschnitte eingeteilt, die 12 Sonnenmonate. Diese waren inspiriert von den Sternbildern, die entlang der Ekliptik liegen (das ist die Himmelsebene der Erdumlaufbahn um die Sonne), aber sie stimmten nie wirklich mit ihnen überein, denn die Sternbilder sind sehr unterschiedlich groß. Und das 13. Sternbild, der Schlangenträger, zwischen Skorpion und Schütze gelegen, passte nicht in diese kosmische Ordnung. Es wurde nie als eigenständiges Sternzeichen in das Symbolsystem aufgenommen, sondern stattdessen in das sehr schmale Sternbild des Skorpions integriert. Die Schlange ist auch Teil der Skorpion-Symbolik, vermutlich wurde die Bedeutung der beiden Sternbilder in der Antike miteinander verschmolzen.

© Lara Baum nach Vorlage von Antonia Langsdorf

Während die 12 Sternzeichen ihren Siegeszug als Seelen-Archetypen antraten und sich tief in unserer Psyche und Kultur verankerten, beobachteten die Sternenkundler, dass sich die Sternbilder ihnen gegenüber allmählich verschoben. Irgendwann stand die Sonne zur Frühjahrs-Tagundnachtgleiche gar nicht mehr am Anfang des Widderzeichens, sondern dieser Punkt, auch „Frühlingspunkt“ genannt, bewegte sich langsam rückwärts und steht jetzt im Zeichen Fische. Der Grund dafür liegt in einem realen astronomischen Phänomen: der Präzession der Erdachse. Die Erde ist in ihrer Drehung leicht geneigt – ähnlich wie ein Kreisel, der ein wenig taumelt. Dieser „kosmische Tanz“ bewirkt, dass sich die Ausrichtung der Erdachse über sehr lange Zeiträume langsam verändert. Von der Erde aus betrachtet sieht es dadurch so aus, als würden sich die Sternbilder im Laufe der Jahrtausende allmählich verschieben – obwohl sie in Wirklichkeit unverändert am Himmel stehen. Das bedeutet: die Verschiebung betrifft nicht den Horoskopkreis oder die Sternzeichen selbst – er bleibt an den Jahreszeiten und den vier Sonnenwendpunkten orientiert. Was sich verändert, ist lediglich der Hintergrund der Sternbilder, der von der Erde aus gesehen langsam zurückwandert.

Symbol der kosmischen Ordnung

Der Horoskopkreis mit seinen 12 Sternzeichen besteht unverändert bis heute. Mit seinen 360 Grad bildet er den Jahreslauf mit seinen 365 Tagen auf fast perfekte Weise ab, dabei entspricht jeder einzelne Grad einem Tag des Jahres (genau genommen 0° 59' 10"). Seine Struktur orientiert sich an den vier großen Sonnenwendpunkten des Jahres: der Frühjahrs-Tagundnachtgleiche (0° Widder), zugleich der Beginn des astrologischen Jahres, der Sommersonnenwende (0° Krebs), der Herbst-Tagundnachtgleiche (0° Waage) und der Wintersonnenwende (0° Steinbock).

Die Zahl 12 beinhaltet zudem eine faszinierende Zahlenmystik. 12 ergibt sich aus 4 mal 3: 4 Jahreszeiten zu je 3 Monaten. 4 Elemente (Feuer, Erde, Luft und Wasser) mit jeweils 3 Sternzeichen. 3 Qualitäten (kardinal, fix und veränderlich) zu je 4 Sternzeichen. 4 plus 3 schließlich ergibt 7, die Anzahl der Wochentage, von denen jeder 12 Tagesstunden und 12 Nachtstunden hat.

Aus dieser Ordnung heraus entstand ein astrologisches System, das bis heute trägt: klar gegliedert, tief verwoben mit dem Rhythmus der Natur und verankert in der Bewegung der Erde um die Sonne. Der moderne Horoskopkreis – geboren in der Antike und basierend auf den vier Sonnenwendpunkten – ist zeitlos in seiner Gültigkeit. Er liefert bis heute großartige Ergebnisse und bildet die Grundlage für alles, was in diesem Buch folgt.

Die Kräfte des Horoskops

Die Planeten und die Sensitiven Punkte sind Träger archetypischer Kräfte, mit denen wir auf tiefer Ebene in Resonanz stehen. Im Horoskop bilden sie ein lebendiges Kraftfeld, das uns mit allen Schichten unseres Seins verbindet.Durch ihre Dynamik werden innere Bewegungen und äußere Ereignisse sichtbar. Sie zeigen uns, was in uns schwingt – und wonach unsere Seele strebt.

Die „Big Three“ – Sonne, Mond und Aszendent

Am Anfang deiner Reise durch das Horoskop stehen drei Kräfte, die dich tiefer berühren als alle anderen: Sonne, Mond und Aszendent. Sie sind die Wegweiser deines Lebens – deine „Big Three“. Jede dieser Kräfte prägt eine zentrale Ebene deines Wesens und entfaltet dabei ihre ganz eigene Kraft entlang deines Lebenswegs.

Diese Matrix bildet die lebendige Landkarte unseres Seins. Deshalb nennen wir Astrologinnen und Astrologen sie respektvoll die „Großen Drei“, die „Big Three“. Alle anderen Faktoren des Horoskops – Planeten, Aspekte, Häuser – ordnen sich ihnen unter oder ergänzen ihre Wirkung.

Die „Big Three"

Die Sonne definiert dein Sternzeichen, symbolisiert deinen Geist und deine Vision von Zukunft. Sie zeigt dir, was dich antreibt und welche Richtung dein Leben nehmen möchte.

Der Mond hütet deine Seele, deine Gefühle und deine Erinnerungen. Er verknüpft dich mit deiner Vergangenheit und deiner emotionalen Herkunft – der Basis, auf der du heute Entscheidungen triffst.

Der Aszendent beschreibt deinen Körper, dein Auftreten und deine Verbindung zur Gegenwart – den Moment, in dem Vergangenheit und Zukunft aufeinandertreffen und du handelst.

Gemeinsam spiegeln diese drei Kräfte die großen Dimensionen deines Lebens:

Sonne

Mond

Aszendent

Zukunft

Vergangenheit

Gegenwart

Geist

Seele

Körper

Die übergeordnete Bedeutung der Big Three im Horoskop spiegelt zudem eine ganz existenzielle Wahrheit wider: Ohne sie gäbe es unser Leben gar nicht! Die Sonne bestimmt nicht nur unser Sternzeichen, sie ist auch das Licht und die Energiequelle unseres Daseins. Der Mond symbolisiert nicht nur unsere Seele, wie man heute weiß ist er auch essenziell für unser Leben. Seine Gravitation, die uns den Rhythmus der Gezeiten schenkt, stabilisiert die Rotation der Erde. Und der Aszendent repräsentiert nicht nur unseren Körper und unsere Gegenwart, sondern er verbindet uns auch mit der Erde selbst als Trägerin allen Lebens. Die Big Three entsprechen also auch der Triade von Sonne, Mond und Erde! Wie die Verbindung von Erde und Aszendent zustande kommt und warum dieser besondere Punkt eine so zentrale Rolle spielt, erfährst du im Kapitel über den Aszendenten.

Wenn du deine Big Three kennenlernst und verstehst, hältst du die wichtigsten Schlüssel zu deinem persönlichen Horoskop bereits in der Hand. Weil diese drei Kräfte eine so zentrale Rolle spielen, habe ich ihnen jeweils eine eigene Meditation gewidmet. Du findest sie in den Kapiteln über die Sonne, den Mond und den Aszendenten – als Einladung, auf einer tieferen Ebene mit ihren Kräften in Resonanz zu treten.

Sonne: Herzensenergie und Lebenskraft

Die Essenz der Sonne

• Seelenplanet des Löwen

• Teil des himmlischen Paares Sonne und Mond, der Dualität des Männlichen und des Weiblichen, Yin und Yang. In der klassischen Astrologie ist die Sonne männlich und symbolisiert das Prinzip des Vaters.

• Unser Zentralgestirn definiert unser Sternzeichen. Der Satz „Ich bin ein Löwe“ bedeutet, dass wir in der Zeit geboren wurden, in der die Sonne im Zeichen Löwe stand.

• Im Horoskop steht die Sonne für Lebenskraft, Geist und Vitalität. Sie ist das Symbol für unsere Identität und unsere Zukunft.

• Ihre Kräfte beschreiben den bewussten Anteil unserer Persönlichkeit, unser aktives Leben, die Entscheidungen, die wir treffen, den Weg, den wir wählen.

• Wissenschaft: Stern und Mittelpunkt unseres Sonnensystems, um den alle anderen Planeten kreisen

Das Zentrum des Lebens

Die Sonne ist unser Zentralgestirn, die Königin unseres Sonnensystems und auch des Horoskops. Zusammen mit Mond und Aszendent (Erde) macht sie unser Menschsein überhaupt erst möglich: Die Sonne ist unsere Energiequelle und hüllt uns ein mit dem Sonnenwind, der uns vor der tödlichen kosmischen Strahlung schützt. Die Erde spendet uns den Lebensgrund und der Mond schließlich stabilisiert die Rotationsbewegung der Erde und sorgt dadurch für ein lebensfreundliches Klima. Hier ist wohl unstrittig, welch großen Einfluss diese Gestirne des Horoskops tatsächlich auf unser Leben haben!

Herrin des Lichts: Die Sonne in der Mythologie

Als Symbol des Lichts, der Wahrheit und des ewigen Wandels spielt die Sonne in den Mythen vieler Kulturen eine zentrale Rolle. In der griechischen Mythologie durchquert Sonnengott Helios täglich den Himmel auf seinem feurigen Wagen, angetrieben von vier strahlenden Pferden. Apollon, ebenfalls mit der Sonne verbunden, leuchtet als Sinnbild spiritueller Klarheit und heilender Kraft; ein Gott, dessen Licht uns nicht nur den Weg zeigt, sondern auch zu innerer Erkenntnis und Heilung führen kann.

Im alten Ägypten war Ra der strahlende Schöpfer, der mit seiner goldenen Barke täglich den Himmel durchquerte und nachts durch die Unterwelt zog. Sein ewiger Kreislauf symbolisierte Tod und Wiedergeburt, Dunkelheit und Erneuerung. Auch in der nordischen Mythologie findet sich die Sonne als kraftvolles Bild des Lebens: Göttin Sol, gejagt vom Wolf Sköll, fährt ihren Wagen rastlos über den Himmel. Zur Polarnacht wird sie bei Ragnarök, der großen Weltenwende, vom Wolf verschlungen und strahlend wiedergeboren, wenn der nordische Sommer beginnt. Dies sind nur einige der wundervollen Geschichten zur Kraft der Sonne, und stets ist sie ein Sinnbild für die ewige Balance zwischen Licht und Schatten, Wachstum und Vergänglichkeit, Leben und Transformation. In ihrem täglichen Lauf und ihren zeitlosen Mythen spiegelt sie uns die universellen Wahrheiten des Seins.