3,99 €
Die hier von Friedrich Blass übersetzten Bücher III-V der insgesamt 14 Bücher umfassenden Sammlung jüdischer und christlicher prophetischer Orakelsprüche gelten als die ältesten der Sammlung. Buch III ist im zweiten Jahrhundert vor Christus entstanden; Buch IV in den 80er Jahren des ersten Jahrhunderts nach Christus; Buch V etwas später.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 122
Veröffentlichungsjahr: 2020
Die sibyllinischen Orakel
DIE VERLORENEN BÜCHER DER BIBEL
Die sibyllinischen Orakel
Jazzybee Verlag Jürgen Beck
86450 Altenmünster, Loschberg 9
Deutschland
ISBN: 9783849659516
www.jazzybee-verlag.de
Einführung in "Die Verlorenen Bücher Der Bibel.". 1
Prooemium... 2
Drittes Buch.5
Viertes Buch.30
Fünftes Buch.37
Erläuterung. 58
In dieser Serie, einer der umfassendsten Sammlungen apokrypher und pseudepigraphischer Literatur, die je veröffentlicht wurde, finden sich die Kindheitsevangelien, der Brief Jesu an Abgar V., das Nikodemus-Evangelium, die Apostelgeschichte von Paulus und Thekla, die Briefe des Klemens und des Barnabas, der Hirte des Hermas und viele weitere alte Bücher, die immer noch in hohen Ehren stehen, aber letztlich nicht in die Bibel aufgenommen wurden.
Möge der Leser selbst über die Authentizität der einzelnen Werke entscheiden.
Der Herausgeber.
(citiert bei Theophilus ad Autolyeum II, 36).
1 O ihr sterblichen und fleischernen Menschen, die ihr nichts seid, 2 wie erhebt ihr euch so schnell, indem ihr das Ende eures Lebens nicht anseht? 3 Nicht zittert ihr vor Gott, nicht fürchtet ihr ihn, euren Aufseher, 4 den Höchsten, den Erkennenden, den Allsehenden, den Zeugen für alle(s), 5 den allnährenden Schöpfer, welcher den süßen Lebenshauch in alles 6 gelegt und ’den Menschen‘[1] zum Führer über alles gemacht hat. 7 Ein Gott [ist], der allein herrscht, übergroß, ungeworden, 8allmächtig, unsichtbar, selbst allein alles sehend, 9 während er selbst nicht gesehen wird von allem sterblichen Fleische; 10 denn welches Fleisch kann den himmlischen und wahren, 11 unsterblichen Gott mit seinen Augen sehen, ihn, der das Himmelsgewölbe bewohnt? 12 Vielmehr nicht einmal entgegen den Strahlen der Sonne 13 vermögen die Menschen zu stehen, die sterblich geborenen 14 Männer, die da ..... [2] Adern und Fleisch sind. 15 Ihn selbst, den allein Seienden, verehrt, den Lenker der Welt, 16 der allein in Ewigkeit und von Ewigkeit ist, 17 in sich selbst seinen Ursprung habend, ungeworden, alles beherrschend durch alle Zeit, 18 allen Sterblichen die Urteilskraft ’gebend‘[3] im gemeinsamen Lichte. 19 Aber ihr werdet so für eure Thorheit den würdigen Lohn empfangen, 20 weil ihr es aufgegeben habt, den wahren und ewigen Gott 21 zu preisen und ihm heilige Opfer zu bringen, 22 und [dafür] den Dämonen, die in der Unterwelt [wohnen][4], eure Opfer veranstaltet habt. 23 In Verblendung und Wahnsinn wandelt ihr, und den rechten, geraden Weg 24 aufgebend seid ihr hingegangen auf dem, der durch Dornen 25 und spitzes Gestrüpp führt[5]. Was irrt ihr Sterblichen? Hört auf, ihr Thoren, 26 umherzuschweifen im Dunkel und in finsterer, schwarzer Nacht. 27 Verlaßt das Dunkel der Nacht, dem Lichte strebt zu! 28 Seht, er ist für alle deutlich, nie irrend vorhanden; so 29 kommt, sucht nicht stets das Dunkel und die Finsternis! 30 Seht, der Sonne süßblickendes Licht leuchtet herrlich. 31 Erkennt es, indem ihr Weisheit in eurer Brust einkehren laßt, 32 [daß] [185] ein Gott ist, der da Regen, Winde und Erdbeben schickt 33 und Blitze, Hungersnöte, Pestilenzen und traurige Regen 34 und Schneegestöber [und] Eis. Was zähle ich es einzeln auf? 35 Den Himmel lenkt er, der Erde Herrschaft ist er selbst[6].
* * *
(Theophilus ebend.)
39 Wenn aber das Gewordene überhaupt auch wieder zu Grunde geht, so kann nicht 40 aus den Schenkeln des Mannes und dem Mutterschoß ein Gott gebildet sein, 41 sondern [es ist] nur ein Gott, der Alleroberste, der 42 den Himmel und die Sonne und die Sterne und den Mond gemacht hat, 43 dazu die fruchttragende Erde und die Wasserwogen des Meers 44 und die hohen Berge und die immerrinnenden Fluten der Quellen; 45 wiederum von den Wassertieren das zahllose, massenhafte ’Geschlecht‘[7], 46 dazu das auf der Erde sich regende ’und vom Kalten sich nährende‘[8] Gewürm 47 und der ’Vögel‘[9] bunte, hellstimmige, zwitschernde, 48 braune [Arten], hell mit dem Gefieder schwirrend, die Luft aufregend mit ihren Flügeln. 49 In die Waldschluchten der Berge aber setzte er das wilde Geschlecht der Tiere 50 und uns, den Menschen, so ordnete er alles Vieh unter; 51 über alles setzte er einen gottgeschaffenen Regierer 52 und ordnete dem Manne das unendlich Mannigfaltige ’und nicht‘[10] zu Erfassende unter. 53 Denn welches Fleisch der Sterblichen kann dies alles erkennen? 54 Vielmehr er selbst weiß es allein, der von Anfang dies geschaffen, 55 der unvergängliche, ewige Schöpfer, im Himmel wohnend, 56 er, der den Guten viel größeren guten Lohn darbringt, 57 den Bösen aber und den Ungerechten Groll und Zorn erregt, 58 mit Krieg und Pestilenz, und thränenreiche Schmerzen. 59 Ihr Menschen, was entwurzelt ihr euch, indem ihr euch eitel erhebt? 60 Schämt euch, daß ihr so ’Katzen‘[11] und Untiere vergöttert! 61 ’Nimmt‘[12] nicht Wahnsinn und Raserei des Geistes auch den ’Verstand‘[13] des Geistes? 62 ’Oder‘[14] naschen [etwa] Götter von Tellern und lecken Töpfe aus? 63 Statt das goldene Himmelsgewölbe ’und die fette Erde‘[15] 64 sieht er [der Gott] Mottenfräßiges und ist mit dichtem Spinnengewebe übersponnen. 65 Schlangen, Hunde und Katzen betet ihr an, ihr Thoren, 66 und verehrt Vögel und kriechende Tiere der Erde, 67 dazu steinerne Bilder und von Händen gemachte Bildnisse 68 und Steinhaufen an den Straßen[16]; das verehrt ihr 69 und vieles andere Eitle, was auch schändlich ist zu sagen. 70 ’Solche‘ Götter sind ’Schädiger‘[17] der thörichten Menschenkinder; 71 aus ihrem Munde schon ’fließt‘[18] todbringendes Gift. 72 Ihm aber, bei dem das Leben ist und unvergängliches ewiges Licht, 73 und der Freude für die Menschen, süßer als Honig, 74 hervorströmen läßt, dem allein beuge den Nacken, 75 und ’er wird‘[19] einen Pfad in frommen Ewigkeiten erschließen (?). 76 Das alles habt ihr gelassen und habt den vollen Kelch der Rache, 77 ganz lauter, mächtig, beschwert, ’gehörig ungemischt‘[20], 78 allesamt in Thorheit [und] in rasendem Sinne geschlürft 79 und wollt nicht nüchtern werden und zu besonnener Vernunft kommen 80 und den König Gott erkennen, den Aufseher über alles. 81 Darum kommt der Glanz brennenden Feuers gegen euch heran; 82 mit [186] Fackeln werdet ihr verbrannt werden in Ewigkeit alle Tage, 83 die ihr euch mit Lügen geschändet habt bei unnützen Götzen. 84 Aber die Verehrer des wahren und ewigen Gottes 85 ererben das Leben, indem sie die ewige Zeit 86 immerfort des Paradieses grünenden Garten bewohnen 87 [und] süßes Brot vom gestirnten Himmel speisen.
1. ↑ Auratus; Hdschr. des Theoph. „der Menschen“ („also zum Führer aller Menschen“); bei Lactantius steht „Gott“ (christlich). Vgl. unten V. 51.
2. ↑ Verdorbene Worte, nicht sicher hergestellt.
3. ↑ Maranus; Hdschr. „in allen St. enthalten“.
4. ↑ Den abgeschiedenen (bösen) Geistern alter Könige, wie Zeus u. s. w.; ähnlich VIII, 47. 393.
5. ↑ V. 24. 25 so nach Clemens Alexandrinus, der die St. ebenfalls citiert. Nach Theoph.: „seid dahingegangen und irrtet durch D. und sp. Gestr. Hört auf, thörichte St.“
6. ↑ Nach der Emendation von Schwartz u. A.: „die Erde beherrscht er, die Unterwelt regiert er“.
7. ↑ L. γένναν nicht γεννᾶν (Hdschr.) oder γεννᾷ (Konjektur).
8. ↑ Nach Clausers Übers.; ψυχροτραφῆτε st. ψυχοτροφεῖτε (ψυχροτρ.).
9. ↑ Thienemann: Hdschr. „des Viehes“.
10. ↑ Castalio: Hdschr. „leicht“.
11. ↑ Opsopoeus (γαλᾶς statt τάλας). Vgl. 62, wo unzweideutig der ägyptische Katzenkult verhöhnt wird. Unter den „Untieren“ sind nach Bleekdie ebenfalls verehrten Krokodile zu verstehen.
12. ↑ Alexandre; in den Hdschr. sinnlose Korruptel.
13. ↑ Alexandre; in den Hdschr. sinnlose Korruptel.
14. ↑ Konjektur: Hdschr. „wenn“.
15. ↑ Clausers Übers. (καὶ πίοντα γαῖαν); gew. Text „statt im goldenen, fetten Himmelsg. zu wohnen“.
16. ↑ Solche Steinhaufen waren dem Hermes heilig.
17. ↑ Alex.; Hdschr. „trugherzige“; „solche“ („diese“) ist von Turnebus eingesetzt.
18. ↑ Castalio; Hdschr. „liegt“.
19. ↑ Der futur. Sinn läßt sich leicht herstellen (überl. ἀνακλῐνοῖ Optat. Fut., unmetrisch), da in den Sibyllinen oft der Opt. Aor. (also -ῑναι) futurischen Sinn hat. Indes, der ganze Vers ist wenig sinnvoll.
20. ↑ Auratus; Hdschr. sinnlos.
36 Wehe, blutdürstiges und arglistiges Geschlecht von Bösen[1] und Gottlosen, 37 von Lügnern und zweizüngigen, bösartigen Menschen, 38 von Ehebrechern, Götzendienern, arglistigen Sinn Hegenden, 39 denen ’ein böser‘[2], rasender Trieb im Herzen wohnt, 40 die für sich selber zusammenraffen, schamlosen Sinns. 41 Denn niemand, der da reich ist und hat, wird einem anderen davon abgeben, 42 sondern arge Schlechtigkeit wird bei allen Menschen sein; 43 keine Treue überhaupt werden sie halten, und viele verwitwete Frauen 44 werden heimlich andere lieben aus Gewinnsucht, 45 und auch die, welche Männer erlangt haben, halten nicht die Richtschnur des Lebens inne.
46 Aber wenn Rom auch über Ägypten herrschen wird, 47 zu einem Ziele lenkend (?), dann wird sich das größte Königtum 48 des unsterblichen Königs den Menschen zeigen. 49 Es wird kommen der heilige Herrscher, der das Scepter über die ganze Erde innehaben wird 50 in alle Ewigkeiten der dahineilenden Zeit. 51 Und dann [wird] unerbittlicher Zorn über die latinischen Männer [kommen]; 52 drei werden Rom in jammervollem Geschicke zu Grunde richten. 53 Alle Menschen werden in den eignen Häusern umkommen, 54 wenn dann vom Himmel ein feuriger Gießbach herabströmt. 55 Wehe mir Ärmster! Wann wird jener Tag kommen 56 und das Gericht des unsterblichen Gottes, des großen Königs? 57 Jetzt baut ihr euch, ihr Städte, und schmückt euch alle 58 mit Tempeln und Rennbahnen, mit Märkten, mit Bildern von Gold 59 und Silber und Stein, damit ihr zu dem bitteren Tage gelanget. 60 Denn es wird kommen [der Tag], wo der Geruch des Schwefels hindurchdringt 61 bei allen Menschen. Aber ’was soll ich‘[3] das Einzelne sagen, 62 in wie vielen Städten die Menschen vom Elend betroffen werden?
68 Von den Sebastenern[4] wird nachher Beliar kommen 64 und wird hohe Berge erstehen machen, stillstehen machen das Meer, 65 die feurige große Sonne und den glänzenden Mond, 66 und auch die Toten wird er erstehen machen und viele Zeichen 67 bei den Menschen thun. Aber nicht Vollendung wird in ihm sein, 68 sondern [nur] Irreführung, und so wird er viele Menschen irre machen, 69 sowohl gläubige und auserwählte Hebräer als auch andere gesetzlose 70 Männer, die noch nie die Rede Gottes gehört haben. 71 Aber wenn dann die Drohungen des großen Gottes herannahen, 72 und eine feurige Macht durch die Wasserwoge ans Land kommt 73 und den Beliar verbrennt und die übermütigen Menschen, 74 alle, die diesem Glauben schenkt haben: 75 dann wird die ’ganze‘ [5] Welt unter den Händen eines Weibes 76 regiert werden und ihr in allem gehorchen. 77 ’Dann‘[6], wenn eine Witwe über die ganze Welt Königin geworden ist 78 und das Gold und das Silber in die hehre Salzflut hingeworfen 79 und das Kupfer und das Eisen der kurzlebigen Menschen 80 ins Meer geworfen hat, dann werden alle Elemente 81 der Welt verlassen [7], wenn der im Äther wohnende Gott 82 den Himmel aufrollt, [187] wie wenn eine Buchrolle aufgewickelt wird, 83 und fallen wird das ganze vielgestaltige Himmelsgewölbe auf die hehre Erde 84 und in das Meer, und es wird fließen ein Gießbach mächtigen Feuers 85 unermüdlich, verbrennend die Erde, verbrennend das Meer, 86 und wird das Himmelsgewölbe und die Tage (?) und die Schöpfung selbst 87 in eins zusammenschmelzen und reinlich auseinanderlesen. 88 Und nicht mehr [werden sein] die prunkenden Kugeln der Himmelsleuchten, 89 nicht Nacht, nicht Morgen, nicht viele Tage der Sorge, 90 nicht Frühling, nicht Winter, nicht auch Sommer, nicht Herbst. 91 Und dann wird das Gericht des großen Gottes erscheinen 92 in der großen Zeit, wann dies alles geschehen ist[8].
* * *
97 Aber wenn die Drohungen des großen Gottes erfüllt werden, 98 die er einstmals den Sterblichen androhte, ’als sie‘[9] den Turm bauten 99 im assyrischen Lande — sie waren aber alle von gleicher Sprache 100 und wollten emporsteigen zum gestirnten Himmel. 101 Alsbald aber ’legte‘ der Unsterbliche den Winden ’mächtigen Zwang auf‘[10], 102 und da warfen die Stürme den großen Turm ’von hoch‘[11] 103 hinab und erregten den Sterblichen Streit gegeneinander; 104 darum gaben denn die Menschen der Stadt den Namen Babylon. 105 Als aber der Turm gefallen war, und die Zungen der Menschen 106 sich in mannigfache Sprachen verkehrt hatten, aber die ganze 107 Erde mit Sterblichen sich füllte, indem die ’Königreiche‘[12] sich teilten: 108 da [war] das zehnte Geschlecht der redenden Menschen[13], 109 seitdem die Sintflut über die früheren Männer gekommen war, 110 und es wurden Herrscher Kronos, Titan und Japetos. 111 Treffliche Kinder der Gaia [Erde] und des Uranos [Himmels] wurden sie bei den Menschen genannt, 112 mit den Namen der Erde und des Himmels, 113 weil sie die Hervorragendsten waren unter den redenden Menschen. 114 Drei Teile der Erde [waren], für das Los eines jeden, 115 und ein jeder wurde Herrscher in seinem Teile, ohne daß sie kämpften; 116 denn Eidschwüre waren durch ihren Vater geschehen und gerechte Teilung. 117 Da nun kam für den Vater die volle Zeit des Alters, 118 und er starb, und die Söhne, indem sie die Eidschwüre 119 arg übertraten, erregten Streit widereinander, 120 wer im Besitze der königlichen Ehre über alle Sterblichen 121 herrschen sollte. So kämpften Kronos und Titan gegeneinander; 122 aber ’Rhea‘[14] und Gaia und die kränzeliebende Aphrodite, 123 samt Demeter und Hestia und der schöngelockten Dione, 124 versöhnten sie wieder, indem sie zusammenbrachten alle Könige 125 und die Brüder und die Blutsverwandten und auch die anderen 126 Menschen, die von dem Blut und den Eltern waren, 127 und sie entschieden, daß Kronos als König über alle herrschen solle, 128 weil er der Älteste war und von Gestalt der Trefflichste. 129 Aber Titan verpflichtete den Kronos mit großen Eidschwüren, 130 daß er keinen männlichen Nachwuchs von Kindern aufziehen wolle, damit er selber König würde, 131 wenn dem Kronos das Alter und das Todesgeschick komme. 132 So oft aber Rhea gebären sollte, so saßen bei ihr 133 die Titanen und zerrissen alle männlichen Kinder, 134 die weiblichen dagegen ließen sie lebendig, daß sie bei der Mutter aufwuchsen. 135 Als nun die hehre Rhea zum dritten Male gebar, 136 da gebar sie zuerst die Hera, und als die wilden Männer, die Titanen, 137 das weibliche Geschlecht mit den Augen sahen, gingen sie nach Hause. 138 Und dann gebar Rhea ein männliches Kind; 139 das schickte sie schnell nach Phrygien hinüber, daß es in Heimlichkeit ’und Abgeschiedenheit‘[15] aufwüchse, 140 indem sie drei kretische Männer nahm, die sie mit Eiden verband. 141 Darum nannten sie ihn Zeus, weil er [188] hinübergeschickt wurde[16]. 142 Ebenso schickte sie heimlich den Poseidon hinüber. 143 Zum dritten gebar Rhea, die Hehre unter den Frauen, den Pluton, 144 als sie bei Dodona vorüberging, woher der feuchte Pfad 145 des Flusses ’Europos‘[17] ausging, und das Wasser in das Meer ’rann‘[18] 146 mit dem Peneios vermischt; den stygischen [Fluß] nennt man ihn. 147 Als aber die Titanen erfuhren, daß heimlich Söhne da waren, 148 welche Kronos und seine Gemahlin Rhea erzeugt hatten, 149 da sammelte Titan seine sechzig Söhne 150 und hielt den Kronos und seine Gemahlin Rhea in Fesseln 151 und barg sie in der Erde und hütete sie in Banden. 152 Und da erfuhren es die Söhne des gewaltigen Kronos 153 und erregten gegen ihn großen Krieg und Kampfgetümmel. 154 Dies ist der Anfang des Kriegs für alle Sterblichen; 155 denn dies ist für die Sterblichen der erste Anfang des Kriegs[19]. 156 Und da verlieh Gott den Titanen Unheil 157 Und alle Nachkommen der Titanen und des Kronos 158 starben. Aber dann im Umschwunge der Zeit 159 entstand das Königreich Ägyptens, dann [das] der Perser, 160 der Meder, der Äthioper und des assyrischen Babylon, 161 dann das der Makedonier, wiederum das von Ägypten, dann das von Rom.
162 Und da ’trat‘[20] mir die Rede des großen Gottes ins Herz 163 und hieß mich weissagen auf der ganzen 164 Erde und den Königen und ihnen das Künftige in den Sinn legen. 165 Und dies zuerst hat mit Gott ’in den Geist‘[21] gegeben, 166