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...Der Luftballon sah schlapp und müde aus, drum legte ich ihn in meine Märchentruhe damit er sich ausschlafen konnte. Es dauerte nicht lange, da schlief er auch schon tief und lächelte im Schlaf. Leise holte ich meine rosarote Brille, damit ich ihn in seinen Traum begleiten konnte, und dann erlebte ich die unglaublichen Abenteuer eines blauen Luftballons...
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Veröffentlichungsjahr: 2014
Weil wir am Sonntag Zeit hatten und nichts Besonderes planten, gingen wir durch den Wald spazieren und ließen uns von Sat führen. Sat ist unser Hund, ein gemütlicher alter Schäferhund mit zwei außergewöhnlich großen Ohren. Eines dieser Ohren kann er in alle Richtungen drehen, dann sieht es aus wie eine Satellitenschüssel, deshalb bekam er den Namen „Sat“. Plötzlich blieb der Hund stehen und fing an, mit seinem Ohr auf Empfang zu gehen. Dann hielt er das Ohr still und schaute in das Dickicht. Wir sahen ihm an, dass er etwas hören konnte. Vielleicht ein Tier, oder ein Hilferuf?
Lilli, die groß ist und daher alles sehen kann, entdeckte dann im Gebüsch eine Karte, die mit zwei weißen Bändern um einen Zweig geschlungen war. „Was ist das“? fragte sie. Nun sah ich es auch: Zu gerne hätte Sat die Karte geholt, aber er weiß genau, dass er im Wald nicht vom Weg herunter darf, und darum blieb er brav sitzen. Lilly machte sich auf den Weg durch die Dornen und das Gestrüpp. „Da hängt noch ein blauer Ballon an der Karte, ich bringe mal alles mit!“
Gleich machte sie sich wieder auf den Rückweg durch das Gestrüpp von Himbeer- und Brombeersträuchern. Sat schnupperte aufgeregt an dem Ballon. Der hatte um Hilfe gerufen. Auf dem Heimweg betrachteten wir eingehend die Karte und das schöne Bild, auf der Rückseite. Am nächsten Tag würden wir herausfinden, woher die Karte kam, denn aus Deutschland war sie nicht. Der Luftballon sah schlapp und müde aus, drum legte ich ihn in meine Märchentruhe, damit er sich ausschlafen konnte. Es dauerte nicht lange, da schlief er auch schon tief und lächelte im Schlaf.
Leise holte ich meine rosarote Brille, damit ich ihn in seinem Traum begleiten konnte, und dann erlebte ich die unglaublichen Abenteuer eines blauen Luftballons:
Wir sind in einem kleinen Städtchen in der Schweiz, auf einem großen Platz – vielleicht ist das ein Schulhof. Die Kinder feiern ein Fest mit ihren Eltern. Alle haben Luftballons mit langen Bändern, daran binden sie Karten mit selbstgemalten Bildern fest. Da ist auch Niklas.
Er hat auf seine Karte einen blauen Luftballon gemalt, eine Sonne und natürlich sich selbst. Seine Karte bindet er an einen blauen Luftballon. Dann lässt er ihn los, und der Ballon steigt hoch in die Luft hinauf. Da oben sind schon viele Ballons in allen Farben, mit und ohne Gesicht. Sie schwätzen munter miteinander und lachen fröhlich. „Ich fliege nach Süden“ ruft einer und löst sich aus der Menge, und ein paar andere fliegen auch mit. „Da sind mir die Berge zu hoch“ meint ein anderer “ich fliege lieber ans Meer“ und wieder fliegen ein paar bunte Luftballons in eine andere Richtung.
Plötzlich kommt ein Windstoß und alle Ballons fliegen auseinander. Unser blauer Ballon schwebt jetzt allein in Richtung Norden.