Das Storchennest - Anneliese Koch - E-Book

Das Storchennest E-Book

Anneliese Koch

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Beschreibung

Vor Jahren hatte sich Brunhilde, eine schöne Storchendame, in dem Nest auf dem Schloss niedergelassen. Nun hielt sie Ausschau nach einem Lebensgefährten. Es dauerte nicht lange, da kamen die jungen Störche und machten ihr den Hof. Ja, Brunhilde war wählerisch. Sie schenkte Martin ihr Herz. Seitdem kommen sie jedes Jahr wieder hierher. 

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Veröffentlichungsjahr: 2015

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Anneliese Koch

Das Storchennest

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Brunhilde ist zurück

Gerade ist Fasching vorbei und alle Leute sind damit beschäftigt den Gehsteig zu kehren und von Konfetti zu säubern. Es ist richtig kalt und der Winter will kein Ende nehmen. Der alte Friseurmeister ruft den Straßenarbeitern zu: „Kommt mal rüber, ich geb `ne Runde heißen Tee aus!“ „Ja“, meinen die Arbeiter, „bei der Kälte kann das nicht schaden!“ So sammeln sie sich vor dem Friseursalon und warten, bis der Meister mit seiner Thermoskanne  kommt. „Ja son kleiner Obstler wäre mir lieber!“, meint einer von ihnen und stützt sich auf seine Schaufel. „Kein Alkohol, während der Arbeitszeit!“, bestimmt der Vorarbeiter, „aber ihr könnt ihn euch ja denken.“ Was nun jeder denkt, wer weiß? Sie trinken ihren Tee und gucken zum Schloss hinüber, das genau vor ihnen auf einem kleinen Hügel steht.

Der Friseur füllt noch einmal die Tassen. Fröstelnd wärmt der Lehrling seine kalten Finger an dem Becher und murmelt: „Ich vertrage sowieso keinen Alkohol, ich brauche ihn nur anzusehen, dann habe ich schon den größten Rausch.“ Kaum hat er ausgesprochen, da fällt ihm der Besen aus der Hand und er steht mit weit aufgerissenem Mund da und starrt zum Himmel hinauf. „Was ist mit dir?“, fragt sein Vorarbeiter besorgt, „hast du einen Geist gesehen?“ Der Junge grinst: „Nee keinen Geist, aber einen Storch.“

Der alte Friseur schüttelt den Kopf: „Das kann nun wirklich nicht sein, Störche kommen erst im  März! Seit 40 Jahren habe ich hier meinen Laden, aber im Februar ist noch kein Storch angekommen.“ Ja er muss wohl Recht haben, denn noch nie war am 16. Februar ein Storch angekommen. Der Junge kann sich das ja nur eingebildet haben. 

 Die Arbeiter kehren indessen den Marktplatz. Sie denken nur daran, danach in die warme Stube zu kommen, als plötzlich eine Feder herunter schwebt. „Eine Engelsfeder!“, ruft einer der Männer erfreut. Alle schauen nach oben. Da segelt tatsächlich hoch über dem Schloss ein Storch. Plötzlich bleiben alle Leute in der Stadt stehen und sehen dem Storch bei seiner Landung zu. Die Kinder winken hinauf und rufen: „Hallo, Storch!“ Die Erwachsenen aber wissen: „Brunhilde ist zurück!“

Wiedersehen mit Martin

 Stolz steht Brunhilde in ihrem Nest ganz oben auf dem Schloss. Sie reckt sich und klappert mit ihrem Schnabel so, dass auch der letzte Einwohner im Ort es hören kann. Ach, wie fühlt sie sich geehrt, wenn ihr die Leute  zuwinken und ihren Namen rufen. Hier ist sie zu Hause und hier wird sie geliebt.

Damit das auch so bleibt, ist sie an ihrem Urlaubsort in Spanien extra früh aufgebrochen, als alle anderen Störche noch schliefen. Sie machte sich allein auf die lange Reise, denn im letzten Jahr da kam sie zu spät und eine fremde Störchin hatte es sich in ihrem Nest gemütlich gemacht. Sie hatten sich einen erbitterten Kampf geliefert, den sie um ein Haar verloren hätte. Aber da war dieser Autofahrer, der beherzt auf seine Hupe gedrückt hatte. Da war die Fremde einen Augenblick unaufmerksam und Brunhilde konnte sie vertreiben.

Nein, soweit soll es nicht wieder kommen!  

 

 Brunhilde schüttelt ihre Flügel aus. „Was mache ich hier? Es ist affenkalt und das Nest ist vereist, darin kann ich mich nicht einmal ausruhen ohne zu erfrieren!“