Die verbotenen Früchte der Wollust Teil 2 - Lilian Green - E-Book

Die verbotenen Früchte der Wollust Teil 2 E-Book

Lilian Green

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  • Herausgeber: SALAX
  • Kategorie: Erotik
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2013
Beschreibung

Mit ihrem Erstling katapultierte Lilian Green sich an die Spitze der Erotikautorinnen. Ihre Geschichten gleichen einem Fegefeuer, in das sie den Leser ohne Vorwarnung hineinstürzt. Und auch im zweiten Teil dieser außergewöhnlichen Kurzgeschichtensammlung wird Lilian Green auf sprachlich hohem Niveau mit Geschichten begeistern, die ihresgleichen suchen. In den fesselnden Geschichten geht es um die verruchte Lust, die in uns allen schlummert, es geht um sündige Damen, lüsterne Herren und um die Leidenschaft, die zu zügeln wir nicht die Kraft haben. Pressemeinungen zu Band 1: "Knisternde Erotik, bizarre (S)Exzesse voller Ausschweifungen!" Penthouse "Ein schonungslos erotischer Lesetrip. Fesselnd, faszinierend und grenzwertig." PO Magazin

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Seitenzahl: 191

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Lilian Green

Die verbotenen Früchte der Wollust II

– Erotik –

1. Auflage März 2012

Titelbild: Magic Zyks

www.magiczyks.de

©opyright 2012 by Lilian Green

Lektorat: Franziska Köhler

Satz: nimatypografik

ISBN: 978-3-939239-88-8

Alle Rechte vorbehalten. Ein Nachdruck oder

eine andere Verwertung ist nur mit schriftlicher

Genehmigung des Verlags gestattet.

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U-line UG (haftungsbeschränkt)

Neudorf 6 | 64756 Mossautal

www.u-line-verlag.de

Inhalt

Insel der verbotenen Träume

Duft der Angst

Der Venusgarten

Pissing Beauty

Boudoir Belle

Zwillingsstern

Pandora

Appassionata

THE MORE YOU SEEK THE TRUTH,

THE MORE IT ESCAPES YOU.

Insel der verbotenen Träume

Auf dem ersten Zettel, den Serena entdeckte, standen nur drei Worte: Ich bewundere Sie.

Jemand hatte den Zettel offensichtlich unter ihrer Zimmertür durchgeschoben, während Serena mit Jasmin am Strand gelegen hatte. Genau so wie am darauffolgenden Tag, als sie die zweite Nachricht entdeckte: Ihre Schönheit ist makellos.

Mit pochendem Herzen überflog Serena die Botschaft, wirbelte auf dem Absatz herum und verschloss hinter sich die Tür des Zimmers. Ein heimlicher Verehrer? Jemand aus dem Hotel? Oder jemand, dem sie am Strand begegnet war? In der Bar? Serenas Puls ging schneller. Vielleicht ein Verrückter? Irgendein perverser Irrer, der sie heimlich beobachtete, sich einen Spaß daraus machte, sie mit seinen von Hand beschriebenen Zettelchen in Angst zu versetzen, und sich dabei einen runterholte, während er jede ihrer Bewegungen durch ein Fernglas verfolgte?

Am dritten Tag kreisten Serenas Gedanken unablässig um die geheimnisvollen Botschaften, die ihr der Unbekannte zukommen ließ. Was, wenn es gar kein Außenstehender war? Sondern vielleicht jemand, der zum Personal gehörte? Jemand, der sich mühelos Zutritt zu ihrem Zimmer verschaffen konnte?

Misstrauisch beäugte sie ihre Umgebung. Jeder Mann zwischen achtzehn und fünfundsechzig erschien ihr mit einem­ Mal von Grund auf verdächtig. Je freundlicher jemand wirkte,­ desto größer wurde Serenas Unbehagen.

Sie hatte schon überlegt, ob sie Jasmin nicht einweihen sollte. Andererseits wollte sie ihrer besten Freundin nicht den Urlaub verderben, und Angst machen wollte sie ihr noch weniger. Womöglich noch unnötige Angst. Denn vielleicht war der unbekannte Zettelschreiber ja wirklich nur ein heimlich verliebter Don Juan, vor denen es auf dieser Insel mit ihren Palmen, weißen Sandstränden und ihrem türkisfarbenen Meer nur so wimmelte.

Der nächste Tag verlief eigentlich so wie immer, seit sie auf der Insel angekommen waren: Morgens aufstehen, ins Bad, anziehen, frühstücken und ab an den Strand. Sobald die Mittagsglut anfing unerträglich zu werden, der Rückzug ins Hotel. Kurz duschen, umziehen, Mittagessen und Siesta. Anschließend wieder zum Strand, die geölten Körper in der Sonne grillen, zur Erfrischung ein paar Runden ins Wasser, dabei die bewundernden Blicke der Gaffer sowie die eifersüchtigen Blicke der Gaffer-Begleiterinnen zufrieden zur Kenntnis nehmen, aber so tun, als würde man sie ignorieren oder sogar lästig finden. Dann wieder Brüste, Po und Schenkel am Strand brutzeln wie Steaks auf offener Flamme. Anschließend einen langen Spaziergang am Strand, in die nächstbeste Strandbar, um in Gesellschaft superwabbeliger, vor Schweiß triefender Jabba the Hutt-Imitatoren ein Eis oder einen Eiskaffee zu verdrücken. Dann endlich der Rückzug ins Hotel.

Serena hatte heute am Strand zu viel geraucht. Jasmin verkniff sich dazu zwar ihre neunmalklugen Kommentare, hatte­ dennoch jedes Mal vielsagend geblickt, wenn Serena eine Zigarette ausgedrückt und sich direkt die nächste wieder­ angesteckt hatte. Aber Serena hatte über den eigentlichen Grund für ihre Nervosität geschwiegen.

«Nicht vergessen», sagte Jasmin später im Hotelflur zu ihr, «um halb sieben gibt’s Abendessen!» Statt zu antworten kniff sich Serena in die Hüfte, um mit aller Gewalt ohnehin kaum vorhandenen Speck hervorquellen zu lassen.

Jasmin lachte nur. «Was soll ich denn sagen?» Damit reckte sie ihr den Hintern entgegen und schlug sich mit der flachen Hand auf die linke Pobacke, dass es nur so klatschte. «Also, keine Widerrede! Halb sieben! Bis gleich!»

«Okay», sagte Serena. Sogar ein Lächeln brachte sie über die Lippen, obwohl ihr weiß Gott nicht nach Scherzen zumute war. Auch die splitterfasernackten Rundungen von Jasmins gebräuntem Po konnten daran kaum etwas ändern.

Zwar hatte Serena das brasilianische Nichts von Strand­bekleidung ihrer besten Freundin anfangs schon für ziemlich gewagt gehalten – ein handelsüblicher G-String nahm sich dagegen fast wie ein üppiger Pelzmantel aus –, aber mittlerweile machte sie sich ernsthaft Sorgen. Wenn Jasmin ­geahnt hätte, was in diesem Hotel vor sich ging, vielleicht hätte sie es sich dann zwei Mal überlegt, in welcher Bekleidung sie ihren prallen Hintern öffentlich zeigte.

Zögerlich öffnete Serena die Zimmertür und trat über die Schwelle. Ein mulmiges Gefühl machte sich in ihr breit. War sie wirklich allein? Lauerte da jemand im Zwielicht des Zimmers? Eine Spur hastiger als gewohnt tastete sie nach dem Lichtschalter. Ein Klicken und schon fiel ein heller Schein auf den Eingangsbereich, in dem sich auch die Garderobe befand – nichts. Niemand. Hier war niemand, außer ihr selbst und der in Panik wirbelnde Gedankensturm in ihrem Kopf.

Kein Zettel. Keine weitere Botschaft.

Vielleicht hatte ihr heimlicher Beobachter sich mittlerweile ein neues Opfer gesucht? Hatte einfach das Interesse an ihr verloren? Serena schloss für einen Moment die Augen und atmete tief durch.

Dann endlich warf sie ihre Tasche aufs Bett, streifte das klamme Oberteil ab und schlüpfte aus ihrem Bikini-Höschen. Sekunden später rieselte das angenehm warme Wasser der Dusche über ihre Haut, spülte Sand, Meeressalz, Shampoo und Seife ab und versickerte gluckernd im Abfluss. Dichte, wohlriechende Dampfschwaden erfüllten das Bad wie in einem türkischen Hamam. Serena spürte beinahe körperlich, wie sie leichter wurde und eine zentnerschwere­ Last von ihr abfiel. Gut, teilweise lag das sicher auch am verdammten Plätschern der Dusche, das sie jedes Mal dazu brachte, sich in der Duschkabine wie ein ungezogenes Mädchen aufzuführen. Das musste irgendwas Psychologisches sein. Aber sie hatte in einem Interview mit Madonna einmal gelesen, dass die Entertainerin dem hypnotischen Drang des Wasserplätscherns auch nicht widerstehen konnte. Wenigstens war sie also nicht die einzige Frau, der es unter einer prasselnden Dusche so ging.

Zur Hälfte in ein flauschiges Handtuch gewickelt öffnete Serena die Badezimmertür und trat in den Eingangsbereich des Hotelzimmers. Als sie nach dem Fön griff, setzte ihr Herz vor Schreck einen Schlag aus! Reflexhaft ließ Serena den Fön los, der dumpf auf dem Teppich aufschlug, und zog beide Arme schützend vor ihrem Busen zusammen. Durch die hektische Bewegung löste sich nun auch das Handtuch und rauschte hinter ihr zu Boden.

Das Gesicht verzerrt, die Augen weit aufgerissen, wich sie einen Schritt zurück und starrte auf den hellen, quadratischen Fleck vor ihren Füßen. Der Anblick verschlug ihr einen Moment lang den Atem. Auf dem Zettel stand: Lebe deine verbotenen Träume.

***

Alle vier TFT-Monitore waren eingeschaltet. Vierundzwanzig Zoll. HD-fähig. Der erste zeigte den Eingangsbereich mit der Garderobe. Monitor drei zeigte das eigentliche Hotelzimmer in einer Totalen. Bildschirm vier präsentierte das Bett in einer Nah-Einstellung. Mit einem simplen Mausklick ließ der Zoom sich aber verstellen, je nach Bedarf. Es war kein Problem noch näher auf Details ranzuzoomen oder zurückzufahren, ganz so wie es angebracht war.

Die neueste Nachricht war platziert und so wurde die Aufmerksamkeit des Mannes im Moment völlig von Monitor Nummer zwei in Anspruch genommen, der das Badezimmer aus einer schrägen Vogelperspektive abbildete. Badewanne, Duschkabine, Toilette, Waschbecken. Alles aus edelstem schwarzem Marmor, alles auf einen Blick.

Gott, wie schön sie ist …

Er schwenkte die versteckte Kamera und zoomte dann näher heran. Die cappuccinobraune Haut seiner Traumfrau schimmerte unter dem darüber perlenden Wasservorhang der Brause. Ihre blonde Mähne hatte sich wie ein Vlies an ihre Schultern geschmiegt. Serenas Bräune war beinahe nahtlos und glänzte feucht.

Sein Mund hingegen fühlte sich ausgedörrt an, die Lippen spröde. Ohne auch nur einmal zu blinzeln, verfolgte er, wie die Blonde sich nun den Kopf einschäumte und die Haare zu einem kleinen Turban auftürmte. Ihre Brüste wippten bei jeder Bewegung. Dann seifte sie sich Arme und Beine ein, glitt mit den Händen über ihre Pobacken, zwischen die Schenkel und, so gut es ging, auch über die Schultern und Teile des Rückens. Dann endlich umfasste sie ihren Busen und schäumte auch ihn unter zärtlich kreisenden Bewegungen ein. Mit einer Hand verstrich sie den Schaum über ihrem flachen Bauch. Zuletzt widmete sie sich den Füßen, erst dem linken, dann dem rechten Fuß.

Schließlich stellte sie sich, leicht gegrätscht, unter den prasselnden Duschkopf, schloss die Augen und hob das ­Gesicht an, so als wolle sie direkt in die versteckt angebrachte­ Kamera­ schauen. Ein Ausdruck größter Verzückung spie­gelte sich in ihrer Miene, während das Wasser die Konturen von Stirn, Nase, Mund und Kinn nachzog, um anschließend über ihren Hals hinabzufließen und in Myriaden kleinster Tropfen ihre Brustwarzen zu liebkosen, sich an ihren erigiert vorstehenden Nippeln zu brechen und sie wie Miniaturstrudel zu umschmeicheln.

Fasziniert zoomte er auf ihren Bauchnabel und lenkte das verborgene Objektiv abwärts, auf ihr glatt rasiertes Geschlecht. Er wusste nicht, warum sie das jedes Mal tat, wenn sie unter der Dusche stand, und er wusste auch nicht, wieso es ihn jedes Mal aufs Neue in seinen Bann zog. Aber er konnte den Blick nicht von ihr lassen, wenn sie ihre Beine spreizte und ihm einen intimen Anblick ermöglichte, der seine Fantasie bis zum Siedepunkt erhitzte und das Blut in seinen Adern schneller voranpeitschte.

Es war ein riskantes Spiel, das er da trieb. Das war ihm bewusst. Dennoch war er nicht dazu imstande, den Blick von ihr abzuwenden. In Gedanken sah er sich, wie er plötzlich aufstand, sich auszog und zu Serena unter die Dusche trat. Wie er von hinten an sie herantreten, zärtlich ihren Nacken küssen und mit beiden Händen ihre Schultern streicheln würde. Die Wasserstrahlen der Dusche, die heiß auf ihre Körper prasselten, ihre Haut massierten, während Serena­ sich sinnlich unter seinen Berührungen wand. Wie die blonde Liebesgöttin stöhnte und es genoss seine Finger über ihren Luxuskörper gleiten zu lassen. Seine Hände, die über ihre Brustwarzen wanderten, um ihre Brüste einfühlsam zu umschließen, sie mit sanfter Gewalt zu kneten und gegeneinanderzupressen.

Endlich würde sie sich in seiner Umarmung umdrehen, mit ihren erigierten Nippeln seinen Brustkorb berühren und ihre Lippen fordernd auf seine eigenen drücken. Wie zwei Verdurstende, die sich an einer Wasserflasche festsogen, würden ihre Münder einander suchen. Serenas schlüpfrige Zunge würde seine Lippen spalten und sich schlängelnd in seinen Mund bewegen, um seine eigene Zunge zu liebkosen und gegen Gaumen und Zähne anzustürmen. Er stellte sich vor, wie ihre vollen Lippen sich anfühlen würden, glatt und prall und anschmiegsam. Wie seine Arme sich fest um ihren schlanken durchtrainierten Körper schlingen würden. Er spürte mit beinahe sinnlicher Intensität, wie sich seine Hände um ihren Hinterkopf schlossen und durch das nasse, schwere Goldhaar wühlten. Fühlte ihre Hände, die seine Muskeln betasteten, jeden Quadratzentimeter seines gestählten Körpers erkundeten. Während der Kuss sich zu einer ekstatischen Ewigkeit ausdehnte und ihre Hände nach seinen Pobacken griffen, ihn mit aller Macht an sich heranzogen.

Seine Fantasie entzündete sich an ihrer Schönheit und ihrer vollkommenen Gestalt. Gemeinsam würden sie wie in Zeitlupe zu Boden sinken, umgeben von dichten Dampfschwaden, trunken vom parfümierten Aroma des anderen und berauscht vom Taumel der Sinne. Er wagte nicht darüber nachzudenken, wie es sich anfühlen mochte, wenn sie seiner Lust schließlich nachgab, die Schenkel unter ihm öffnete, um ihn vollends in sich aufzunehmen. Diesem ­paradiesischen Genuss wäre er hilflos ausgeliefert. Sie würde­ ihn ganz einfach verschlingen, mit Haut und Haaren, ganz tief in sich hineinlassen …

***

Lebe deine verbotenen Träume.

Serena konnte nicht genau sagen, woher dieser plötzliche Impuls kam. Im ersten Moment wurde sie von Erschrecken gepackt. Sie spielte mit dem Gedanken, die Tür aufzureißen und in den Hotelflur hinauszulaufen. Vielleicht würde sie noch eine Chance haben, den unbekannten Autor der Notizzettel zu stellen? Vielleicht stand er noch vor der Tür? Doch dann verwarf sie diesen Gedanken wieder und spürte mit einem Mal eine nicht in Worte zu fassende Woge weißglühender Lust und Erregung in sich aufsteigen.

Ihre verbotenen Träume sollte sie ausleben?

Ja, warum eigentlich nicht?

Es gab eine Menge «verbotener» Träume, die sie in sich trug. Von denen sie noch niemals jemandem etwas verraten hatte. Hier war sie schließlich völlig allein und unbeobachtet. Eine feuchte Hitze breitete sich in ihrem Geschlecht aus. Sie fühlte, wie auch ihre Nippel steif wurden und sich zu kleinen Türmchen aufrichteten.

Mit einer Hand strich sie sich über die glatt rasierten Labien­ und spürte die Feuchtigkeit, die sich auf ihren Fingerkuppen ausbreitete. Das Blut strömte ihr in die Schamlippen und ließ sie unversehens anschwellen. Serenas Finger drangen zwischen sie und streichelten sie der Länge nach. Als sie ihre Klitoris berührte, durchzuckte sie ein elektrisierender Blitz, der sich nach oben und unten gleichzeitig entlud. Von den Zehen bis in die Haarspitzen.

Was war das nur? Wieso auf einmal diese Erregung, woher diese Geilheit? So heiß, prickelnd und intensiv, wie sie es schon eine ganze Weile nicht mehr verspürt hatte.

Ohne darüber nachzudenken, trat sie ins Zimmer und warf sich nackt aufs Bett. Diese Lust war dermaßen fordernd und überwältigend, dass sie sie nicht länger unterdrücken konnte.­ Sie musste dieses lodernde Verlangen umgehend stillen, ehe es sie völlig verrückt machen würde. Was hätte sie dafür gegeben, wenn sich die Tür ihres Hotelzimmers jetzt öffnete und ein gut aussehender Fremder zu ihr käme …

Anfangs würde sie nur seine Silhouette zu Gesicht bekommen. Nicht mehr als ein schattenhafter Umriss, der allerdings bereits deutlich versprach, wie muskulös und durchtrainiert der Mann war. In ihrer Vorstellung war er splitterfasernackt. Ein sexy Dreitagebart und ein männliches, gut aussehendes Gesicht mit markanten Zügen.

Serenas Handflächen strichen weich über die Spitzen ihrer Brüste. Sie sank ins Kissen zurück und schloss die Augen. Dafür öffnete sie den Mund einen Spalt weit und stöhnte fiebrig.

Der Mann würde sich vom Fußende des Bettes her nähern, sanft mit beiden Händen über die samtige Haut ihrer Beine streicheln bis hinauf zu ihren Hüften. Serena malte sich aus, wie er den Kopf über ihrem flach atmenden Bauch senken und sie mit seinen Haarspitzen kitzeln würde, während er mit seiner Zunge ihren Nabel liebkoste.

Ihre Hände wanderten tiefer, umkreisten den Bauchnabel, um die Wirkung ihrer erotischen Vorstellung durch den Sinnesreiz zu verstärken.

Als nächstes würde der sexy Fremde sich weiter aufwärts bewegen und ihre Brüste verwöhnen. Serena befeuchtete ihre Fingerkuppen mit dem Nektar, der zwischen ihren Labien hervorquoll und begann ihre Nippel damit einzucremen. Mit Daumen und Zeigefinger triezte sie ihre Knospen und sah in ihrer Fantasie den Schatten des unbekannten Verführers über sich – seinen breiten Brustkorb, die unwiderstehlich­ geformten Muskeln seines Bauchs, seiner Lenden … die starken Arme, die sie so zärtlich hielten. Er würde sie küssen und ihr den Atem rauben, bis ihr vor Leidenschaft beinahe die Sinne schwanden. Dann würde er sich wieder zurückziehen und mit sanfter Gewalt ihre Schenkel auseinanderzwingen, um seinen Kopf in ihrem Schoß zu versenken. Sein Mund an ihrem Geschlecht …

Serena keuchte und biss sich vor Verlangen auf die Unterlippe. Sie spürte wie sich ihre Nackenhärchen aufrichteten. Mit der linken Hand fuhr sie fort ihre Brüste zu verwöhnen, während die rechte zwischen ihren Oberschenkeln verschwand. Sie ahmte es nach, wie es sein würde, seine Zunge­ dort zu spüren. Seine Zunge, die über ihre Schamlippen gleiten, sie feucht und mit brennender Gier teilen und ihre Klitoris­ mit regelmäßigen Schlägen stimulieren würde.

Serena wurde fast wahnsinnig vor Erregung. Sie sehnte sich danach, dass dieser Traum wahr werden würde. Wollte endlich diesen fremden, männlichen Körper auf sich spüren, seinen Geruch einatmen, seine nackte, warme Haut auf ihrer eigenen fühlen. Das Zucken seines Geschlechts in ihrer Hand, mit der sie es auf ihren Mund zuführte. Mit brennenden Wangen nahm sie seinen Penis in Empfang und schob in ihren Gedanken die Vorhaut mit sanften, neckenden Bewegungen vor und zurück, eben weit genug, um den Scheitel seiner ­Eichel freizulegen. Sie wollte sich vorbeugen und die weiche, runde Schwanzspitze in ihren Mund schlüpfen lassen. An ihm lecken, knabbern und seine anschwellende Eichel lutschen, aus der die ersten Tropfen der flüssigen Lust auf ihre Zunge quollen. Sie fühlte die Wärme seines Fleisches ihre Lippen dehnen. Er war drall und stramm und schwoll weiter an … Züngelnd stieß sie zu und roch seinen scharfen Geruch, schmeckte das salzige Tröpfeln auf ihrer Zunge.

Mit der freien Hand massierte sie seine Hoden, grub ihre langen Fingernägel in die empfindsame Haut, die sie umhüllte. Serena schloss die andere Hand fest um seinen Schaft, schob mit rhythmisch-melkenden Bewegungen seine Vorhaut vor und zurück, bis dieser ganz besondere Blick in seine Pupillen trat. Dieser animalische, gierige Blick, der ihr anzeigte, dass er bereit war, sie so ausdauernd und hingebungsvoll zu lieben, wie keine andere vor ihr.

«Lebe deine verbotenen Träume», raunte er mit heiserer ­Stimme.

Serenas Zeige- und Mittelfinger glitten in ihr Paradies.

«Ah …» Ihre Stimme war zu einem lasziven Gurren geworden. Sie empfand es nach, welche Lüste er ihr bereiten würde, sobald sein Geschlecht, hart und prall angeschwollen, in sie eindrang und ihr Allerheiligstes berührte. Sie fühlte die schlüpfrige Enge, als sie sich um seine wartende Erektion­ schmiegte. Spürte, wie er sich bewegte, nicht länger tastend, sondern hungrig und verlangend. Wie er mit tierhafter Gier seinen elementarsten Instinkten nachgab. Das Gefühl vollständig ausgefüllt zu sein, während sie vor und zurückschaukelte. Ihr fülliger Busen an seiner Brust. Die pulsierende ­Nässe ihres Geschlechts. Die leidenschaftlichen Worte, die er ihr zuflüsterte. Seine Stimme ging ihr durch und durch.

Sein muskulöses Gesäß bewegte sich rhythmisch und sein Unterleib prallte manchmal mit solcher Wucht gegen sie, dass Serena erneut laut aufschrie. Er ergötzte sich an ihrem Anblick und Serena genoss es, wie er den Moment der größten Lust immer wieder hinauszögerte, ihren letzten Ausbruch jedes Mal aufs Neue vereitelte, nur um dann umso dominanter wieder in sie einzudringen, ihren Körper einmal mehr unter lustvollen Schaudern erbeben zu lassen.

Der weiche Fluss ihrer geschmeidigen Bewegungen passte sich ganz dem harten Fleisch an, das ihr entgegenschnellte. Nicht ein Zentimeter ihres Körpers gehörte jetzt noch ihr. Er kostete sie nach seinen Wünschen aus, formte sie neu.

Serena wand sich vor Lust und Erregung. Eine Lust, die niemals gestillt werden konnte. Sie lieferte sich ihm aus, unterwarf sich, gab sich hin.

Serena ruckte und bockte. Sie bewegte sich mit ihm, während er abwechselnd ihre Lippen verzehrte und ihre Brüste küsste. Serena spürte seine Hände, die sich ins elastische Fleisch ihrer Pobacken gruben.

Erneut stieß er in sie und wälzte sich mit ihr auf dem Bett, bis ihre Körper heiß erglühten.

Ihre Hände schoben sich unter seine dunklen, behaarten Hoden, ertasteten die fordernde Erektion, die warm und schwer in ihren Händen lag, vor und zurückgleitend, immer wieder in ihre Lustöffnung hineinstoßend.

Die Begierde schwoll an, verdichtete sich und ergriff sie von innen her, während er all seine Leidenschaft in sie hin­einpumpte, dass es sie nur so schüttelte … bis sie endlich ihren Höhepunkt fand!

Er brachte sie bis auf den höchsten Gipfel, nahm sie mit hinüber – und ihr ganzer Leib taumelte in einen Strudel markerschütternder Geilheit, die in abwechselnd heißen und kalten Schaudern von innen und außen an sie heranwogten.

Serena schrie und keuchte und stöhnte! Der Orgasmus, der sie bis in die letzte Zelle erbeben ließ, war echt und so intensiv, dass sie es beinahe nicht mehr ertragen konnte.

Vor ihrem inneren Auge sah sie die gewaltige Fontäne, in der ihr geheimnisvoller Liebhaber sich gleichzeitig über ihr Gesicht, ihre Brüste und Schamlippen ergoss. Sie nahm das Zittern war, das seine Muskeln erschütterte, das Beben seiner Finger und glaubte sogar hören zu können, wie alles in seinem Leib noch immer summte.

Serenas Orgasmus wollte und wollte einfach nicht abklingen …

Urplötzlich riss sie die Augen auf, schnellte auf und krümmte ihren Oberkörper wie unter Krämpfen. Sie verzog ihr Gesicht zu einem stummen Schrei! Es war unglaublich – so einen Orgasmus hatte sie schon seit Monaten nicht mehr erlebt …

Lebe deine verbotenen Träume. Diese magischen Worte hallten wie ein fernes Echo in Serenas Geist wider. Mit einem Mal erfasste sie eine stille Gewissheit, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis aus ihren Fantasien Wirklichkeit werden würden. Sie lächelte zufrieden.

Na, wie hat es dir gefallen, mir zuzusehen, während ich es mir selbst mache? Denn sie war hier – auf der Insel der verbotenen Träume.

Ich weiß, dass du mich heimlich aus deinem Versteck heraus beobachtest. Außerdem hatte sie soeben die Kamera entdeckt, die die ganze Zeit über auf ihr Bett gerichtet war.

Duft der Angst

Diesmal steht für Stefanie alles auf dem Spiel! Sie darf einfach nicht verlieren! Alles hängt davon ab, dass sie diesmal gewinnt. Stefanies sexy und kurvenreicher Körper spannt sich wie der einer Wettläuferin kurz vorm Start. Im Hintergrund tickt leise und rhythmisch eine Uhr.

Irgendwo raschelt etwas, die Tür des Hinterhof-Casinos wird für einen Moment aufgestoßen und jemand geht raus. Oder ist reingekommen. Heart vermutlich, denkt ein Teil von ihr. Sharon Heart. Schließlich ist es ihr nuttiges Parfum, das sich plötzlich im Raum ausbreitet wie eine Pestwolke.

Sharon Heart ist hier, ohne jeden Zweifel – auch wenn sie sie noch nicht gesehen hat. Sie ist persönlich hergekommen, in den heißen Wüstensand. Hierher, nach Las Vegas. In die Stadt der zerbrochenen Träume, die man überall in den Staaten nur Sin City – Stadt der Sünde – nennt.

Stefanie Murphy registriert das alles nur unterbewusst, wie durch einen dämpfenden Nebel, der sich tatsächlich in Form von dicken, blaugrauen Rauchschwaden über dem Tisch manifestiert zu haben scheint. Das Zeugnis der übergequollenen Aschenbecher vor ihnen. Der Rauch brennt ihr in der Nase, lässt die Augen tränen.

Die rotblonde Schönheit wischt sich mit einer fahrigen Bewegung über die Stirn. Schweißperlen glitzern und rinnen ihr in feinen Rinnsalen von der Schläfe. Stefanies Gesicht hat die Farbe einer überreifen Tomate angenommen und ihre Augen sind starr und konzentriert nach vorn gerichtet. Doch ihr Blick ist nach innen gewandt.

Reiß dich verdammt noch mal zusammen, du Pussy!, zuckt ein Gedanke durch ihren Kopf, als sie unversehens die Feuchtigkeit bemerkt, die sich auch zwischen ihren Labien ausgebreitet hat. Warm und klebrig quillt die Lust aus ihr hervor. Flüssig gewordene Erregung, die Stefanies String-Tanga längst mit elektrisierendem Kribbeln durchtränkt und links und rechts die Oberschenkel mit einem silbrigen Film benetzt hat. Du darfst dich jetzt auf gar keinen Fall aus der Konzentration bringen lassen!

Nein, sie musste einfach gewinnen.

Jetzt oder nie.

Die schlanke, hochgewachsene Frauengestalt hinter ihr, die von dem penetranten Nuttenparfum umweht wurde wie von einer ­unangenehmen Ausstrahlung, schnappt sich einen Stuhl und setzt sich ein wenig abseits.

Irgendjemand rechts von ihr sagt plötzlich etwas, und Stefanies Herzschlag beschleunigt sich. Sie hat die Worte nicht wirklich verstanden – aber sie weiß, dass sie gemeint ist. Der Augenblick der Entscheidung ist gekommen.

Jetzt. Hier.

Stefanie späht ein letztes Mal zu den gebündelten Geldscheinen auf dem Tisch hinüber. Sie scheinen im Zigarettendunst ihre Konturen eingebüßt zu haben. Sie schluckt. Im Bauch dieses Geldstapels befinden sich ihre letzten Ersparnisse. Sie hat alles gesetzt, was ihr noch geblieben ist. Die Rettung, der große Gewinn ist zum Greifen nah. Keine dreißig Zentimeter von ihr entfernt. Sie braucht bloß die Hand auszustrecken, und –

das Gefühl ist entsetzlich.