4,99 €
Der erste Teil des Buches ist in Versform abgefasst. Dieser beschreibt die Suche nach der Wahrheit der menschlichen Existenz und die Wege, die durch Religionen angeboten werden. Diese Wege werden kritisch beleuchtet. Der zweite Teil führt den Leser in die Heimat des Buddha, in die Himalaya-Region. Buddhas Lehre wird mit den westlichen Religionen konfrontiert und die Gottesfrage diskutiert. Die Begleiter dieser Reise werden in die Gedankengänge des Theo Heiden eingebunden, was das gemeinsame Erleben bestimmt.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 171
Veröffentlichungsjahr: 2015
www.tredition.de
„Om mani padme hum“
„Ein Mann, der stets nach Höh‘rem strebtund nicht nur für den kurzen Vorteil lebtist Vorbild, Leitbild für so manchendie ihre Zeit vergeuden und verramschen.“
Udo Fischer
Udo Fischer
Die verordneten Götter
Expedition zum heiligen Berg Kailash
www.tredition.de
© 2015 Udo Fischer
Umschlaggestaltung: Corinna Podlech, Hamburg
Bildrechte Cover: © baldas1950 Fotolia
Bildrechte Fotos und Illustrationen Innenteil:
© vekha – Fotolia, © V.R.Murralinath - Fotolia, © netsuthep – Fotolia, © lihana – Fotolia
© Udo Fischer (Privatarchiv)
Lektorat: Corinna Podlech, Hamburg
Verlag: tredition GmbH, Hamburg
ISBN
Paperback
978-3-7323-4563-2
Hardcover
978-3-7323-4564-9
e-Book
978-3-7323-4565-6
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Inhaltsverzeichnis
Die große Illusion
Bibel-Geschichten im Zusammenhang mit anderen religiösen und kulturellen Strömungen
Die Scheinleistungen der Religionen
Der Buddhismus
Buddha formuliert die Vier Edlen Wahrheiten:
Der Achtfache Pfad
Leben ohne Götter
Theo Heidens Reise nach Tibet zum heiligen Berg Kailash
Endlichkeit
Der Himalaya-Staat Nepal
Die Expedition zum heiligen Berg Kailash
Der heilige Berg Kailash
Zurück nach Kathmandu
Die klassische Musik, Sternstunde der Menschheit und Ersatz für Meditation?
Abschied und Versuch einer Neuorientierung
Die große Illusion
Fragen gibt es viele, Antworten nur wenige
Die Illusion vom Anfang
Am Anfang ist kein Anfang noch Ende
alle Wege führen ins Nichts,
Jetzt ist von Gestern kein Erbe
und Morgen nimmt Jetzt nicht in Pflicht.
Der Anfang könnte am Ende
ein Ende von einem Anfang sein,
es schließt der Anfang das Ende
so könnt es doch auch gewesen sein.
Am Anfang könnte auch gar nichts
so gar nichts vorhanden sein,
am Anfang war ich am Ende
mit meinen Gedanken allein.
Am Anfang war die Ewigkeit
mir stockt der Atem, geht das zu weit?
Ist jeder Anfang nicht Schein
wenn es kein Werden gibt, nur Sein?
Ist es Ewigkeit
was uns auf Erden so scheint,
ist nur ein Abbild von Vergangenheit
am Anfang war die Zeit.
Befreit schöpfe ich Atem
das muss es doch sein,
ohne Zeit ist kein Dasein
oder prägt Dasein die Zeit?
Nein …, Zeit ist es nicht
was am Anfang einst stand,
Zeit ist nur etwas
was Bewegung verband.
Am Anfang war Apsu und Tiamat
die Spiegelwelt der Ganzheit,
der Atem des Einen
fügt Chaos und Weisheit.
Das sagen die Alten
verborgen bleibt mir der Sinn,
ein Körnchen von Wahrheit
ist sicher darin.
Ein Gral vielleicht
vor Zeiten erdacht,
lenkt unsere Sinne
zur alles umfassender Pracht.
Nein, einfacher noch
nicht meinbar sollte es sein,
das teil ich mit Beethoven
dem seine Sonaten bis zur Apassionata
zu reichlich erscheint.
Die Suche nach dem Anfang
sie bringt uns nichts ein,
sie führt in die Irre
und lässt uns allein.
Das Heute hat keine Bestimmung
weil es ein Morgen nicht gibt,
an Gestern ist keine Erinn‘rung
weil Morgen auch Gestern schon ist.
Zukunft kann niemanden leiten
Vergangenes hat kein Gesicht,
beides hat unendlich viel Seiten
und Lösungen sind nicht in Sicht.
Kausale sind nur ein Märchen
unsere Sinne, sie leiten uns nicht,
in allen Ebenen krumm wie ein Härchen
scheuen sie Irrationale auch nicht.
Ereignisse sind nicht zu fassen
Zeit ist ein garstiges Tier,
von meiner Zeit kann ich nicht lassen
denn meine Zeit ist in mir.
Mit Zeit lieg ich schrecklich im Argen
könnt ich sie anhalten, blieb was von mir?
Macht ich sie schneller und rasend
könnt ich uralt werden mit ihr.
Kommen Gedanken zu Ende
bewegen sich schnell wie das Licht,
nicht sichtbare Schranken weisen auf Wände
doch sehen wirst du sie nicht.
Hier - ist keine Bestimmung
und dort keine Angabe für sich,
wo - nimmt dir die Besinnung
und führt dich hinter das Licht.
Räume sind ohne Grenzen
geformt von Allem was ist,
doch kann ich nicht alle Formen mir denken
und ohne Ereignisse sind sie ein Nichts.
Ist alles unendlich in einem
oder alles sehr nahe bei mir,
spiegeln nicht Bilder die Weiten
und Räume verbiegen sie hier.
Sehen kann ich von Allem nur wenig
die wirkenden Kräfte versteh’ ich noch nicht,
verschwindet am Ende alles auf ewig
oder verglüht es in gleißendem Licht.
Nichts ist für immer von Dauer
und nichts bleibt von gleicher Gestalt,
Veränderung liegt stets auf der Lauer
und neu ist morgen schon alt.
Symmetrisch führt alles zusammen
doch bleiben kann es so nicht,
fluktisches Wirrwarr stiftet den Samen
dass alles erneut auseinander bricht.
Ich habe nur meine fünf Sinne
einem Käfig gleich sperr‘n sie mich ein,
ich bräuchte noch vielmehr Antennen
um auf der Höhe der Schöpfung zu sein.
Ich frage nach allem was Sinn macht
doch einen Sinn sehe ich nicht,
wozu diese riesigen Räume
zu groß für das rasende Licht.
Wozu diese riesigen Zeiten
leer an Gedanken, an fruchtbarem Sein,
sind wir so unbedeutend
Spiel des Zufalls zu sein.
Am Ende ist alles nur Täuschung
nichts ist, wie wir es so seh‘n,
vergebens ist alle Mühe
nur wenig werden wir von allem versteh‘n.
Den Geist, der in uns wohnet
den hat uns die gütige Erde geschenkt,
doch sind die Gedanken nicht so verwoben
weil unser Sinn auf die kleine Erde beschränkt.
Nur mühsam können wir uns erheben
und den Blick von der Erde gewandt,
welch Wunderwelten konnten wir hier erleben
als wir den Geist in den Weltraum gesandt.
Alles dort ist auf ewig verborgen
nur kleinste Wahrheiten kommen ans Licht,
es ist so unendlich ineinander verwoben
dass auch der größte Genius nicht sticht.
Das Nichts ist die Triebkraft der Dinge
das Etwas ist Störung der ewigen Ruh,
nur kurz zeigen sich Bilder und Ringe
dann gibt Dunkelheit Schwärze hinzu.
Das Nichts gebiert dann gewaltige Kräfte
unbeschreiblich der Zustand des Seins,
in allen Räumen brodeln wie Säfte
das Etwas und formet den Keim.
Harmonie kann nur kurz hier verweilen
und kurz ist kein Wesen für sich,
flüchtig verwehen wie Schleier
die Bilder in gleißendem Licht.
Es schwinget im Raum und durcheilet die Nacht
die Wellen aus unzähligen Räumen,
doch das Licht, das ich schaue am heutigen Tag
zeigt mir Vergang‘nes aus meinen Träumen.
Orpheus brachte das Feuer hernieder
mit ihm stieg der Mensch in das Licht,
doch Schwere senkt sich auf seine Lider
viel Wahrheiten sieht er noch nicht.
Nach allen Himmeln verschwindet‘s
riesenhaft klein aus dem Blick,
bleibt dann am Ende für uns nur die Mitte
aus dem es kein Entrinnen mehr gibt?
So greif ich zu List und zur Tücke
und ruf den Pascalschen Dämon herbei,
mit Trillionen von Augen schaut er in jede Lücke
aber schaut er die Wahrheit herbei?
Was wird er mir sagen
wie schwer wird der Kalkül für mich sein,
kann ich die Last auch ertragen
die Lust am edelsten Wein.
So könnt‘ es doch sein in irdischen Tagen
dass das Kleinste ich schau und begreife,
wie es wechselt, sich wandelt
- und ich hätt‘ keine Fragen.
So würd‘ er mir vielleicht zeigen
ein Gespinst aus sehr feinen Fäden,
das alles umspannt, Keim aller Keime
so klein, dass das Kleinste ich riesenhaft sähe.
Nimm mich mit dir, mein Dämon
zieh mich aus meiner beschränkten Welt,
führe mich in die verborgenen Räume
die letztgültige Wahrheit enthält.
Erleuchte mein Auge und mache mich frei
doch behutsam führe mich weiter,
ach, ich fühle, das Ende wird sein
zu steil ist diese Erkenntnis - Leiter.
All sehender Dämon, zeig deine Spur
eil nicht so schnell vor mir her,
wie … schon bist du im siebenten Flur
und ich dachte, ab vier wäre alles noch leer.
„Siehst du den Tunnel dort hinten in Sechs
und nimm dir die richtige Kraft
mehr ist nicht nötig, es ist nicht verhext
ein Leichtes, der das nicht schafft.”
Ich seh‘ weder Tunnel, noch find ich die Kraft
zu tauchen in deine verschlungenen Welten,
selbst in die Vier habe ich‘s noch niemals geschafft
ein anderes Sein wird für mich gelten.
„Die eingerollten Welten, siehst du“
hör ich ihn spotten, „tauch einfach hindurch,
erschrick nicht über andere Zeiten
und verweile nicht in ängstlicher Furcht.“
Zeitschleifen sollen dich nicht stören
Verzerrungen nimm einfach hin,
doch lass dich nicht vom Horizont betören
der dich in den Abgrund schiebt.
In der Fünf wird die Hauptmelodie erklingen
die Obertöne hörst du erst in der Sechs,
dann wird es dir gelingen
die Botschaft heraus zu lesen aus dem uralten Text.
Geheimnisvolles Wispern von den Anfängen der Zeit
geben dir Kunde von der Leuchtschrift des Anfangs,
geflüsterte Botschaften kosmischen Ausmaßes
codieren die Bauanleitung der Evolution im Versmaß.
Am Ende wird alles schwingen
unvorstellbar dünne Fäden in Multi-Räumen
formen sich in feurigen Ringen
die rücklaufende Zeit sollte ich nicht versäumen.
„So nimm den Stab”, hör ich ihn sagen
„und ziehe das Kleinste da hervor,
mische neu, mit anderen Farben
trau dich, sei doch kein Tor”.
Den Stab konnt‘ ich nicht halten
die Winzlinge fand ich auch nicht,
in diesen Welten kann ich nicht walten
weder mit Lupen noch hellstem Licht.
Ständig narrt mich der ewige Wandel
das Kleinste hat keine Gestalt,
Ursache gebiert wohl die Wirkung
doch Wirkung auch die Ursache erfand.
„Du darfst nicht trennen”, hör ich ihn mahnen
„das Ganze nur gibt dir den Sinn,
ein Teil lässt dich nur ahnen
was der andere Teil von dir will“.
Zwei Seiten könnt‘ ich wohl sehen
wie eine Medaille sie hat,
ich kann sie leicht drehen
und weiß, was die hintere Seite dann macht.
„Auch ich komme an Grenzen“
der Dämon kleinlaut zu mir spricht,
„mein Sehstrahl schon stört die Harmonie des Kleinen
sodass es seinen Ursprung für immer vergisst“.
Wandlung, alles ist Wandlung
hat Thales uns einst schon gelehrt,
die Philosophen aus Alten Zeiten
ich habe sie immer verehrt.
Charakterköpfe, in Marmor gehauen
schauen uns Heutige an,
ihre klugen Gedanken
brachten die Menschheit auf ihrem Wege voran.
Sie ahnten schon vor tausenden Jahren
was wir erst mit Kalkül in Zahlen bestellt,
mit Goethes Worten gesprochen
was die Welt im Innersten zusammen hält.
Dichterfürst Goethe
war so manchem Geheimnisse auf der Spur,
doch seine Werkzeuge waren zu grob
er musste irren auf weiter Flur.
Werde das Kleinste ich schon nicht erschauen
das Große sollte ich wohl versteh‘n,
noch einmal will ich auf die Stärke des Dämon bauen
und in die Tiefen der unendlichen Räume seh‘n.
Ich will nicht hören auf seine Warnung
meine Welt wäre die Erde, nur hier,
nichts gäbe der Hoffnung Nahrung
zwecklos mein Tun, meine Gier.
Meinen Sehstrahl könnt‘ er wohl lenken
hinaus in nie geahnte Gefilde,
sein Wissen muss er mir schenken
das ist mein unumstößlicher Wille.
„Aber”, gab ich zu bedenken
„meine Zeit ist zu kurz dafür,
die Unendlichkeit zu durchstreifen
ich komme doch grad vor die Tür“.
„Die Beschränkungen irdischer Denker
ich setze sie außer Vollzug,
Zeit und Raum zu verschränken
erfordert nicht allzu viel Mut.“
Noch einmal hör ich ihn mahnen
„nur wer das Kleinste wird sehen,
kann das Große und Ganze
in seinem Wesen verstehen“.
Ich will nicht auf ihn hören
meine Geduld ist dahin,
Ermahnungen wirken nur störend
einen Sinn sehe ich nicht darin.
So führt er mich in die unendlichen Weiten
die noch kein Sterblicher vorher konnt‘ seh‘n,
willig ließ ich mich leiten
und sah, wie Welten kommen und gehen.
Es ist alles noch so viel größer
als ich jemals gedacht,
höher und immer noch geht’s höher
und niemals wird es hier Nacht.
Er zeigt mir die wirkenden Kräfte
die alles gestalten,
ich seh aber nur,
wie sie nur alles verwalten.
Wie das Ziehen und Zerren einst ausgeht
wusste er nicht,
ob alles zum Punkt wird
oder verschwindet im Nichts.
Ich kann nicht entscheiden
ist mein Sehstrahl so schnell,
oder rast der Raum um mich her
und deshalb ist es so hell.
Am Ende denk ich
er führt mich im Kreise,
weiß am Ende selber nicht weiter
und verschwindet dann leise.
„Sag endlich die Wahrheit“,
herrsche ich ihn an,
„du magst dem Menschen zwar überlegen,
doch Grenzen sind auch dir hier gegeben“.
Erneut nahm er mich mit in and‘re Gefilde
auf dem Wege dorthin färbte sich alles rot,
es zerreißt mich in tausend Stücke
ich bin schon an der Schwelle zum Tod.
Sollt ich am Ende hier sterben
weil meine Neugier zu groß,
des Menschen Ziel hier auf Erden
nicht das Erben, sterben, ist hier sein Los.
Das sollte mich jetzt noch nicht treffen
bin ich doch schon nah an meinem Ziel,
„zeig mir mein Dämon, die bewegende Kraft
die alles in Gang hält, alles hier schafft“.
„Um diese Kraft ist ein großes Geheimnis“
der Dämon verlegen und ratlos sich gibt,
„auf meinem Wege in alle Räume
diese Frage bisher unbeantwortet blieb“.
„Niemand weiß, wo sie ist, ob es sie gibt
eine Ewigkeit schon schau ich überall hin,
eine weitere Ewigkeit werde ich brauchen
ich glaube bald, es hat keinen Sinn.“
„Auch die größten aller Dämonen
haben diese Kraft noch niemals geseh‘n,
es sind auch zu viele Welten
die wir noch gar nicht versteh‘n.“
Wie könnte sie aussehen, diese schaffende Kraft
mit gewaltigen Muskeln, mit grauem wallenden Bart
wie Leonardo sie in der Sixtina
einst sah und in Szene gebracht?
„Nein“, hör ich ihn sagen
„der menschliche Maßstab hat keinen Sinn,
nur Giga und Terra und darüber hinaus
führen vielleicht zu diesen Gefilden hin“.
„Unsre Welt ist nicht die deine
beschränkt erst recht deine Sicht,
ich könnte sie drehen und wenden
und dir zeigen das hellste Licht.“
„Wo bin ich, was machst du
ich halt das nicht aus,
setze mich wieder auf meine schöne Erde
ich will wieder nach Haus“.
Und das, was ich nicht sehe
doch weiß, dass es ist,
eines Tages werden wir sehen
dass des Menschen Geist alles vermisst.
Der Dämon kann mir nicht helfen
einfache Antworten gibt es auch nicht,
ich muss mich bescheiden in meinem Wissen
mich begnügen mit meiner beengten Sicht.
Als aus Billiarden Grad heißem Feuer
die Materie sich formte und ihre Vielfalt entstand,
da wich das Dunkel dem Sehen und Leuchten
obwohl sich ein Sehender nirgends befand.
Ein Schauspiel entstand ohnegleichen
auf einer Bühne ohne beschreibbare Grenzen,
das Nichts musste einem Raume weichen
in dem die Akteure sich drehen und glänzen.
Gibt es ein Drehbuch für dieses gewaltige Drama
wo das Für und das Wider mit feinem Kalküle gezogen,
oder fließt alles wie glühende Lava
chaotisch geformt und keinem Gesetze befohlen?
Wo liegt der Sinn und der Zweck dieser leeren Räume
die unfassbar sich weiten und einst verschwinden im Nichts,
dann sind die Sterne verbrannt und treiben wie leblose Träume
und alles wird finster, erloschen das strahlende Licht.
Ich sehe die riesigen Zeiten, die bisher schon verstrichen
doch Zuschauer sehe ich nicht,
folglich muss alles sich so entwickeln
was Zufall geformt ohne ordnende Pflicht.
Doch was ist denn Zeit, wie ich sie begreife
ein Teil von mir selbst, auf die kleine Erde bezogen,
wirkliche Zeit, der Maßstab der mich befreite
bleibt mir wohl immer verborgen.
Oder ist Zeit nur begrenzt, wie alles begrenzt ist
ist Zeit auch, wenn sich nichts dreht,
wie kann ich Zeit messen, wenn Nichts ist
und kann Nichts sich denn dreh‘n?
Von Ewigkeit zu Ewigkeit, sagt die Legende
walten Weltenschöpfer in unerklärlichem Sein,
für die herrlichen Dinge nur das Nichts ward verwendet
doch schließt das Nichts die Ewigkeit ein?
Und was ist denn Raum, wie ich ihn erlebe
ein Gebilde in dem Etwas sich dreht?
sind nicht Überräume, die ich nicht sehe
die Antwort auf alles, was mich bewegt.
Das ewige Nichts ist am Ende nicht wirklich das Ende
alles was fern war, strömt wieder zu Hauf,
Vergang‘nes zerrinnt für immer in Feuerwände
und Zukunft steigt neu aus dem Chaos herauf.
Ewige Wiederkehr ist das Drehbuch
den Verfasser kennen wir nicht,
er hält sich schon lange verborgen
fürchtet wohl unsre Kritik?
Viele sehen in allem höchste Vollendung
und loben unsre geschmälerte Sicht,
die ganze Wahrheit wäre das Ende
der Menschengeist vertrüge das nicht.
Der Dämon kann mir nicht helfen
und folgen kann ich ihm nicht,
es sind noch zu viele Wände
die mir versperren die wahre Sicht.
Ich muss mich bescheiden
nur mühsam kommt die Wahrheit ans Licht,
„denn Leben heißt Leiden“
der Erleuchtete zu uns spricht.
Und ich leide für immer
an meinem frühen Erscheinen hier auf Erden,
könnt ich doch in tausend Jahren sehen
was aus uns Menschen konnt‘ werden.
Aber, kommt mir sofort in den Sinn
was sind Tausende von weiteren Jahren,
wenn ich nicht weiß
was ich danach hätte noch alles erfahren.
Den Stein der Weisen wird‘ ich nicht finden
der Gral bleibt verschlossen für mich,
mir bleiben nur meine Träume
sie bleiben meine einzige Sicht.
Schon Ikarus, Daidalus Sohn
brachte Tod und Verderben sein Übermut,
die Sonne zu fangen
er verbrannte in der himmlischen Glut.
Der mystische Mensch
Nach Milliarden von irdischen Jahren
als der Zufall uns reichte die Hand,
und die eigene Sonne uns wärmte
und die Erde das Leben erfand.
Mit unendlichen Mühen und Irrtum gepaart
formt sich aus toter Materie das Leben,
aus einfachen Bausteinen in Vielfalt verzahnt
tritt uns das höhere Leben entgegen.
Des Rätsels erhabenste Lösung
wird auch heut noch durch Schleier verdeckt,
Der Anfang, der Keim, wurde er hier geboren
oder ist er in des Universums Weiten versteckt?
Nicht zufällig sind wir, dass wissen wir heute
die Nachbarn beschützen uns, halten uns fest,
ein feines Gespinst umhüllt uns wie eine Beute
gibt Lebensraum wie ein sicheres Nest.
Die Gewalt der kosmischen Kräfte
brachten das Gleichgewicht oft noch zu Fall
doch das Lebendige zeigt seine Stärke
dass es wandelbar und sich anpassen kann.
Der Mensch trat grade erst in die Geschichte
nach seinem Denken aber schon Millionen von Jahr,
aber erst heute kann er berichten
wie es in grauer Vorzeit einst war.
Die Wahrheit blieb lang ihm verschlossen
und auch heute weiß er nicht viel,
außer Legenden blieb vieles noch offen
und auch das Wann, Warum und das Wie.
Das Unwissen war schwer zu ertragen
sein Dasein nur kurz und auch leer,
er begann nach dem Sinn dieses Lebens zu fragen
doch Antworten fallen sehr schwer.
Sein Leben glich einst dem der Tiere
und das Meiste seines Daseins erkannte er nicht
er lebte sehr oft in Angst und Schrecken
und Beistand fehlte aus seiner Sicht.
Auch später, als manches entdeckt war
blieben noch Fragen und Antwort zurück,
doch alle Antworten führten zu neuen Fragen
die Mühen brachten nur flüchtiges Glück.
Warum sind wir hier, was sollen wir machen
wonach lohnt es zu streben in diesem Leben,
warum soll ich gut sein und nicht andere verlachen
und warum sollt‘ ich den Armen was geben.
Eine höh‘re Instanz, auch göttlich genannt
soll Ursache sein und Wirkung zugleich,
doch Ziele und Absichten sind nicht bekannt
es ist alles von einem anderen Reich.
Was konnte den Zustand verändern
wer konnte der Urheber von allem wohl sein,
würde sich alles zum Besseren wenden
wenn wir stiften einen goldenen Schrein?
Oder sollten wir rufen und singen
nach den Machern von allem was ist,
vielleicht räuchern und im Tanze uns schwingen
bis man alles und sich selber vergisst.
Doch unsichtbar sind all diese Mächte
warum treten sie nicht in das Licht,
wollen sie nicht unsere Fragen
und auch antworten wollen sie nicht?
Es wird nicht getan sein mit einfachen Fragen
und einfache Antworten gibt es auch nicht,
mystisch verbrämt und vom Halbdunkel getragen
sehen nur Eingeweihte von Ferne ein Licht.
Wer weihte sie ein in dieses Mysterium
zu wissen, was andre nicht spüren,
sie sagen, dass Pein und unendliche Schmerzen
sie zu Klarheit und Einsicht verführen.
Aus grauer Vorzeit wird uns berichtet
das vor sehr langer Zeit
bedeutende Männer sich selbst verpflichtet
zu leben in kasteiender Einsamkeit.
Sie flohen die menschlichen Werke
zu verweilen in Stille und Nacht,
sie lenkten die Sinne von dieser Erde
zu lauschen der unendlichen Macht.
Sie senkten den Blick nach innen
und forschten ihr Innerstes aus,
dann schweifte ihr Blick in den Himmel
und es erfasste sie Schaudern und Graus.
Sie gingen dorthin
wo noch nie eines Menschen Fuß sich befand,
in tiefen Höhlen wurden sie blind
auf Bergen von Kälte und Sonne verbrannt.
So verbrachten sie Tage und Jahre
und stellten Fragen an das unendliche Sein,
schneeweiß wurden ihre Haare
doch Antwort stellt sich nicht ein.
Von einigen Männern wird überliefert
dass in der Wüste sie suchten ihr Heil,
ohne Wasser und Nahrung wollten sie tiefer
eindringen in das unerklärliche Sein.
Mit schwachen Gliedern, dem Tode sehr nahe
entsprang ihre Seele der irdenen Hülle,
in wirrem Geist und
dass der Höchste sie setzte ins Bilde.
Die Geschichte weiß auch zu berichten,
von Männern, die Rausch und Hallu nicht scheuten,
sie glaubten, dass weitere Sphären sich lichten