Die Vorbereitung auf das Jenseits - Abd-ul-Hakim Al-Almani - E-Book

Die Vorbereitung auf das Jenseits E-Book

Abd-ul-Hakim Al-Almani

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Beschreibung

Stell dir vor, du begibst dich auf eine lange Reise ins Jenseits. Du weißt nicht, wann sie beginnt, aber am Ende erwartet dich entweder das Paradies oder eine schreckliche Bestimmung. Deine Vorbereitung besteht aus deinen Taten: gut oder schlecht. Geld, Familie, Ruhm werden zurückgelassen; nur deine Taten begleiten dich. Welche guten Taten hast du vorausgeschickt für das Paradies? Unser Herr hat uns durch Offenbarung wertvolle Perlen geschenkt - rechtschaffene Taten und edle Eigenschaften, die Er am meisten liebt und am stärksten belohnt. Autor Abd-ul-Hakim Al-Almani hat diese Perlen gesammelt, um uns auf diese Reise vorzubereiten. Weißt du, wann deine Reise beginnt? Starte jetzt mit deinen Vorbereitungen!

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Seitenzahl: 242

Veröffentlichungsjahr: 2024

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INHALTSVERZEICHNIS

Vorwort

Über den Autor

Über den Lektor aš-Šayḫ Muḥammad ʾAbū Fāṭimah

Die Methodik

Die Aufrichtigkeit [al-ʾIḫlāṣ] und die Annahme der Taten

Geehrte EigenschaftenZahlreiche Belohnungen

Die Erben von Ǧannat-al-Firdaws: Die Gläubigen

Die Diener des Allerbarmers

Ein großartiger Lohn und die Vergebung Aḷḷāhs

Die Sābiqūn (die Überholenden)

Vorzügliche TatenReichliche Belohnungen

Der Vorzug der Rezitation des Qurʾāns

Der Vorzug des Strebens nach Wissen

Der Vorzug des Gedenkens Aḷḷāhs (aḏ-Ḏikr)

Der Vorzug der Bittgebete für einen Bruder bzw. eine Schwester im ʾIslām

Der Vorzug der Hilfe, die man Geschwistern in der Religion leistet

Der Friedensgruß [as-Salām]

Als hätte man einen Hausdiener befreit

Das Zufußgehen zum Freitagsgebet

Das Sitzenbleiben zwischen dem Morgengebet und dem Sonnenaufgang

Ein Haus im Paradies

Das Betreten des Paradieses durch welches Tor man will

Das Betreten des Paradieses ohne Abrechnung

Anhang

Schlusswort

Erklärung der Symbole

Die arabischen Buchstaben

Glossar

Außerdem bei diesem Verlag erschienen

VORWORT

Im Namen Aḷḷāhs, des Allerbarmers, des Barmherzigen.

Alles Lob gebührt Aḷḷāh, Ihn loben wir, Ihn bitten wir um Hilfe, Ihn bitten wir um Vergebung und zu Ihm kehren wir reumütig zurück. Und wir suchen Zuflucht bei Aḷḷāh vor dem Schlechten unserer eigenen Seelen und den Sündhaften unserer Taten. Wen Aḷḷāh rechtleitet, so gibt es für ihn keinen, der ihn in die Irre führt. Und wen Er in die Irre gehen lässt, so gibt es für ihn keinen, der ihn rechtleitet. Und ich bezeuge, dass es keinen anbetungswürdigen Gott gibt, außer Aḷḷāh, dem Einzigen, der keinen Partner hat; und ich bezeuge, dass Muḥammad Sein Diener und Sein Gesandter ist; möge Aḷḷāhs Segen und Heil auf ihm, seiner Familie, seinen Gefährten und jenen sein, die ihnen im Guten folgen, bis zum Jüngsten Tag.

„Oh die ihr glaubt, fürchtet Aḷḷāh in gebührender Furcht und sterbt nicht anders, denn als (Aḷḷāh) Ergebene!“ 1

„Oh ihr Menschen, fürchtet euren Herrn, Der euch aus einem einzigen Wesen erschuf; und aus ihm schuf Er seine Gattin und lies aus beiden viele Männer und Frauen sich (auf der Erde) verbreiten. Und fürchtet Aḷḷāh, in Dessen (Namen) ihr einander bittet, und die Verwandtschaftsbande. Gewiss, Aḷḷāh ist Wächter über euch.“ 2

„Oh die ihr glaubt, fürchtet Aḷḷāh und sagt besonnene Worte, so lässt Er eure Werke als gut gelten und vergibt euch eure Sünden. Und wer Aḷḷāh und Seinem Gesandten gehorcht, der erzielt ja einen großartigen Erfolg.“ 3

Folglich:

Jede Menschenseele wünscht sich ein paradiesisches Leben und strebt nach Perfektion: Jeder wünscht sich ein perfektes Haus, eine perfekte Familie, perfekte Kleidung, perfekte Speisen und perfekte Getränke, keine Probleme, nur Glück und Freude... alles, was zu einem perfekten Leben dazugehört. Dieses perfekte Leben werden wir jedoch im Diesseits niemals erreichen, ganz egal wie sehr wir uns auch dafür anstrengen. Diese ernüchternde Tatsache lehrt uns zwei äußerst wichtige Erkenntnisse:

Zum einen sind unsere Seelen nicht für den permanenten Aufenthalt in dieser Welt erschaffen. Sie begehren eine Vollkommenheit und Perfektion, die diese Welt nicht zu bieten hat. Unser wahres Leben beginnt erst im Jenseits 4, wo das Paradies die Vollkommenheit und Perfektion, die unsere Seelen begehren, sogar übertrifft. Unsere Seelen sehnen sich nach dem Paradies, um dort bis in alle Ewigkeit zu leben. Und was sind 80 oder sogar 100 Jahre des irdischen Lebens im Vergleich zur Ewigkeit? Selbst wenn dort eine Million Jahre vergangen sind, ist das immer noch nichts im Vergleich zur Ewigkeit! Aus diesem Grund sollte sich jeder anstrengen, das wahre Leben in ewiger paradiesischer Wonne zu erreichen.

Und zum anderen ist diese Welt kein Ort des Genusses, sondern vielmehr ist diese Welt ein Ort der Prüfung 5. Es geht in ihr nicht darum, ein paradiesisches Leben zu führen, sonst hätten wir auch schließlich direkt im Paradies erschaffen werden können. Es ist wichtig zu verstehen, dass diese Welt nicht das Paradies ist und dass es dazu gehört, dass Schicksalsschläge einen treffen, dass das Leben auch harte Zeiten bereithält und dass man ständig in Bewegung bleiben muss, um gute Taten zu verrichten, damit man im Jenseits erfolgreich sein wird. Diese Welt ist im Vergleich zu dem, was Aḷḷāh für Seine gläubigen Diener vorbereitet hat, nichts wert, denn der Gesandte Aḷḷāhs sagte über sie: „Wenn das Diesseits bei Aḷḷāh den Wert des Flügels einer Mücke hätte, (so würde) er keinem Leugner Wasser zu trinken geben.“ 6 Wenn Aḷḷāh dieser Welt nicht einmal den Wert des Flügels einer Mücke gibt, wie gewaltig, wie prächtig und wie umwerfend schön muss dann das Paradies erst sein, wenn sogar Aḷḷāh das Leben in ihm als einen „gewaltigen Erfolg“ 7 und einen „großen Lohn“ 8 bezeichnet? Der Gesandte Aḷḷāhs sagte: „Aḷḷāh sagt: ‚Ich habe für Meine rechtschaffenen Diener (Dinge im Paradies) vorbereitet, die noch kein Auge gesehen, noch kein Ohr gehört und sich noch kein Herz irgendeines Menschen vorgestellt hat.‘ So lest, wenn ihr wollt: ‚So weiß keine Seele, welche Freuden für sie im Verborgen (vorbereitet) wurden: Als Lohn für das, was sie zu tun pflegten.‘ 9“ 10

Genau diese guten Taten, für die – so Aḷḷāh will – das Paradies der Lohn sein wird, werden in diesem Buch thematisiert. Dabei ist das Ziel, diejenigen Eigenschaften und Taten hervorzuheben, die die möglichst größten Belohnungen im Jenseits einbringen werden. Jedoch sei betont, dass die wichtigsten und grundlegendsten Taten überhaupt die fünf Säulen des ʾIslāms sind. Jeder Muslim sollte zuerst die fünf Säulen durchführen 11, bevor er über weitere Taten nachdenkt. Ebenso sei aber auch betont, dass die fünf Säulen an sich schon ausreichen, um das Paradies zu erreichen, denn dies zeigt die folgende Begebenheit zur Zeit des Propheten Muḥammad

Ein Beduine 12 mit wuscheligem Kopf(haar), dessen Hall seiner Stimme gehört wurde, jedoch nicht verstanden wurde, was er sagte, bis er sich näherte, kam zum Gesandten Aḷḷāhs Als er (ihn) dann über den ʾIslām frug, antwortete ihm der Gesandte Aḷḷāhs „Fünf Gebete am Tag und in der Nacht.“ Er frug: „Muss ich mehr machen als diese (fünf Gebete)?“ Der Prophet antwortete: „Nein, außer dass du folgsam bist. Und dass du im Monat Ramaḍān fastest.“ Er frug: „Muss ich mehr machen als dieses (Fasten)?“ Der Prophet antwortete: „Nein, außer dass du folgsam bist.“ Und der Gesandte Aḷḷāhs erwähnte ihm gegenüber die Zakāh. So sagte er: „Muss ich mehr machen als diese (Spende)?“ Der Prophet antwortete: „Nein, außer dass du folgsam bist.“ So kehrte (ihm) der Mann den Rücken und sagte: „Ich werde nicht mehr und nicht weniger machen als das.“ So sagte der Gesandte Aḷḷāhs „Er wird (im Jenseits) erfolgreich sein, wenn er sich an das hält, was er gesagt hat.“ 13

Dieser Ḥadīṯ lehrt uns, dass die Durchführung der fünf Säulen des ʾIslāms zum einen die absolute Grundlage dafür ist, um das Paradies zu betreten, und zum anderen warnt er uns davor, dass wir die fünf Säulen unterlassen. Bezüglich ihrer Unterlassung gibt es unter den Gelehrten sowohl die Meinung, dass dies ein Hinderungsgrund dafür sein kann, um das Paradies direkt nach der Abrechnung zu betreten, ohne zuvor die Qualen des Höllenfeuers erleiden zu müssen, als auch dass derjenige, der sie unterlässt, das Paradies niemals betritt – und dies ist sogar eine sehr starke Meinung, die viele Gelehrten vertreten haben.

Bezüglich dieses Buches sei noch weiter ausgeführt, dass dessen Schwerpunkt auf denjenigen guten Taten und den Eigenschaften liegt, die einen nicht einfach nur irgendwie ins Paradies bringen, sondern mit Aḷḷāhs Barmherzigkeit möglichst viele Belohnungen und die höchsten Paradiesstufen als Lohn zur Folge haben.

Des Weiteren ist es nicht als ein theoretisches Buch zu verstehen, sondern vielmehr als ein praktisches Buch für die Anwendung: Das, was wir lesen verinnerlichen wir, und das, was wir verinnerlicht haben, setzen wir um. Es wäre sogar am besten, sich vorzunehmen, kein neues Kapitel zu beginnen, bis man nicht das gelesene Kapitel in seinem Leben umgesetzt hat, denn Aḷḷāh sagt in Seinem edlen Buch:

„Das Gleichnis derjenigen, denen die Tora aufgetragen wurde, die sie hierauf aber doch nicht getragen haben, ist das eines Esels, der Bücher trägt. Schlimm ist das Gleichnis der Leute, die Aḷḷāhs Zeichen für Lüge erklären. Und Aḷḷāh leitet das ungerechte Volk nicht recht.“ 14

Aḷḷāh spricht im Qurʾān nicht (nur) über die Juden, damit sie, wenn sie seine Verse hören oder lesen, reumütig zu Ihm zurückkehren und den ʾIslām annehmen, sondern vielmehr berichtet Er uns von ihnen und ihren Eigenschaften, damit wir sie als Negativbeispiele haben und nicht die gleichen Fehler machen wie sie.

Genauso wie ein Jude, der seine Religion gelernt hat, diese aber nicht praktiziert, ist auch ein Muslim, der seine Religion gelernt hat, sie aber nicht praktiziert, wie ein Esel, der einfach nur Bücher (auf seinem Rücken) trägt.

Für das Umsetzen des Gelernten wird in diesem Buch nicht ausdrücklich an jeder Stelle darauf eingegangen, ob etwas verpflichtend [wāǧib] oder „nur“ erwünscht [mustaḥab] ist, sondern die Sunnah des Propheten wird als ganzheitlich erstrebenswert betrachtet, um sie auf das Leben möglichst vollständig anzuwenden. Denn zum einen geht mit dem Praktizieren die Liebe und der Schutz Aḷḷāhs einher und zum anderen die wahre Zufriedenheit des Herzens.

So sagt Aḷḷāh in Seinem edlen Buch: „(Oh Muḥammad,) sag: ‚Wenn ihr Aḷḷāh liebt, dann folgt mir! So liebt euch Aḷḷāh und vergibt euch eure Sünden. Aḷḷāh ist allvergebend und barmherzig.‘“ 15

Jeder Muslim gibt an, dass er Aḷḷāh liebt. Aber dass Aḷḷāh uns als Seine Diener liebt ist nicht selbstverständlich, denn dies ist mit dem Folgen des Propheten Muḥammad verbunden – nicht nur in Hinblick auf die Pflichten, sondern auch in Hinsicht auf die freiwilligen Taten.

Hierauf weist auch die folgende Aussage des Des Weiteren sagte der Gesandten Aḷḷāhs hin: „Wahrlich, Aḷḷāh sagte: ‚Wer einen Meiner Diener anfeindet, der unter Meinem Schutz steht, dem habe Ich den Krieg erklärt. Und Mein Diener nähert sich Mir nicht mit etwas, was Ich mehr liebe als mit dem, (was) Ich ihm (an religiösen Pflichten) auferlegt habe. Und Mein Diener hört nicht auf, sich Mir mit freiwilligen Taten zu nähern, bis Ich ihn liebe. So wenn Ich ihn liebe, (dann) bin Ich sein Hören, mit dem er hört, und sein Sehen, mit dem er sieht, und seine Hand, mit der er greift, und sein Fuß, mit dem er geht. Und wenn er Mich um etwas bittet, so gebe Ich (es) ihm. Und wenn er Zuflucht bei Mir sucht, so gewähre Ich sie ihm. Und Ich zögere nicht (so sehr) bei etwas, wie Ich zögere, der Seele des Gläubigen etwas Schlechtes zuzufügen. Er hasst [den Schmerz im Zustand des Sterbens 16] und Ich hasse es, ihn (währenddessen) im Stich zu lassen.‘“ 17

Außerdem sagt Aḷḷāh „[…] Was nun der Gesandte euch (an Geboten) gibt, das nehmt; und was er euch (durch Verbote) untersagt, dessen enthaltet euch. Und fürchtet Aḷḷāh! Gewiss, Aḷḷāh ist streng im Bestrafen.“ 18

Wenn wir solch gewaltige und vielversprechende Aussagen von Aḷḷāh und Seinem Gesandten lesen, dann begreifen wir schnell, dass auch wenn die freiwilligen Taten nicht verpflichtend sind, wir uns dennoch vornehmen sollten, diese so gut und so viele von ihnen wie möglich durchzuführen – besonders, um die höchsten Paradiesstufen zu erreichen.

Das Einzige, was uns im Regelfall davon abhält, viele gute Taten durchzuführen, ist neben dem mangelnden Wissen über sie unsere eigene Faulheit und unsere Unachtsamkeit. Aḷḷāh sagt: „Nahegerückt ist den Menschen ihre Abrechnung, während sie sich in Unachtsamkeit abwenden. Keine (neulich) offenbarte Ermahnung kommt von ihrem Herrn zu ihnen, ohne dass sie sie hören, während sie spielen und ihre Herzen zerstreut sind. [...]“ 19

„Es steigen die Engel und der Geist [Ǧibril ] zu Ihm auf – an einem Tag, dessen Ausmaß fünfzigtausend Jahre beträgt. Darum gedulde dich in schöner Geduld. Gewiss, sie 20 sehen sie [die Stunde] (als) weit entfernt, Wir aber sehen sie [die Stunde] (als) nahe.“ 21

Wir treffen zahlreiche Vorkehrungen, um für die Prüfungen gerüstet zu sein, die Aḷḷāh uns auferlegen könnte. Dabei legen wir Geld beiseite und nutzen andere Methoden, um uns beispielsweise auf das Alter vorzubereiten, obwohl wir nicht wissen, ob wir es überhaupt erreichen werden. Ähnlich verhält es sich, wenn wir uns beispielsweise durch KFZ-Versicherungen auf Autounfälle vorbereiten, obwohl es durchaus sein kann, dass wir nie in einen verwickelt sein werden.

Aber bezüglich dessen, was uns alle auf jeden Fall erreicht, und keinen einzigen von uns verfehlen wird, sind wir unachtsam: des Todes... und der Auferstehung am Jüngsten Tag...

Aḷḷāh warnt uns mit den folgenden Versen: „Er [der Höllenbewohner] wird sagen: ‚O hätte ich doch für mein (wahres) Leben (etwas) vorausgeschickt!‘ An jenem Tag wird niemand so strafen, wie Er [Aḷḷāh] straft, und niemand wird fesseln, wie Er [Aḷḷāh] fesselt.“ 22

An diesem Tag geht es nur darum, dass so viele gute Taten wie nur möglich die Waagschalen erschweren: „Wessen Waagschalen schwer sein werden, dies sind die Erfolgreichen. Wessen Waagschalen aber leicht sein werden, dies sind diejenigen, die ihre Seelen verloren haben; in der Hölle werden sie ewig bleiben. Das Feuer schlägt in ihre Gesichter, und sie werden darin erblasst sein.“ 23

Und wer für sich selbst keine guten Taten vorausgeschickt hat, dem kann an diesem gewaltigen Tag keine Menschenseele helfen: „An jenem Tage wir keine Seele einer anderen Seele nützen können. Und der Befehl gehört (an diesem Tag) Aḷḷāh.“ 24

So bitten wir Aḷḷāh darum, dieses Buch zu einem Nutzen für uns alle zu machen, auf dass wir mit vielen guten Taten zu Ihm zurückkehren und wir sowohl die wahre Glückseligkeit im Diesseits als Ihm Nahestehende verspüren als auch erfolgreich im Jenseits als Bewohner des Paradieses sein werden.

Möge Aḷḷāh jeden Leugner rechtleiten und jeden Muslim in der Religion bekräftigen; möge Er uns alle segnen in allem, was wir tun, und überall, wo wir sind; möge Er unser Wissen mehren und uns erlauben, es vollständig anzuwenden; möge Er uns alle Eigenschaften geben, die er liebt, und uns alle Eigenschaften nehmen, die ihm verhasst sind; möge Er uns zu den Wenigen machen 25; Möge Er uns am Jüngsten Tag keiner Abrechnung unterziehen und uns in die höchste Paradiesstufe eingehen lassen; aḷḷāhumma ʾāmīn!

1 Sūrah (3) ʾĀli ʿImrān, Vers 102.

2 Sūrah (4) an-Nisāʾ, Vers 1.

3 Sūrah (33) al-ʾAḥzāb, Vers 70-71.

4 Sūrah (89) al-Faǧr, Vers 24.

5 Sūrah (2) al-Baqarah, Vers 35-37.

6 at-Tirmiḏiyy (2320), Riyāḍ uṣ-Ṣāliḥīn (477), Ḥadīṯ ḥasan ṣaḥīḥ; mit ähnlichem Wortlaut in Ibn Māǧah (4110), Ḥadīṯ ḥasan.

7 Sūrah (4) an-Nisāʾ, Vers 13; Sūrah (5) al-Māʾidah, Vers 119; Sūrah (9) at-Tawbah, Vers 72, 89, 100, 111; Sūrah (10) Yūnus, Vers 64; Sūrah (17) aṣ-Ṣāffāt, Vers 60; Sūrah (40) Ġāfir, Vers 9; Sūrah (44) ad-Duḫān, Vers 57.

8 Sūrah (11) Hūd, Vers 11; Sūrah (17) al-ʾIsrāʾ, Vers 9; Sūrah (35) Fāṭir, Vers 7; Sūrah (57) al-Ḥadīd, Vers 7; Sūrah (67) al-Mulk, Vers 12.

9 Sūrah (32) as-Saǧdah, Vers 17.

10 Ṣaḥīḥ al-Buḫāriyy (4780), at-Tirmiḏiyy (3197), Ḥadīṯ ṣaḥīḥ; mit ähnlichem Wortlaut in Ṣaḥīḥ al-Buḫāriyy (3244, 7498), Ṣaḥīḥ Muslim (2824).

11 Wenn man finanziell oder gesundheitlich nicht in der Lage ist, die fünfte Säule des ʾIslāms die Pilgerfahrt [Ḥaǧǧ] nach Makkah durchzuführen, dann ist man davon entschuldigt und es trifft einen keine Sünde für dessen Unterlassung.

12 In anderen Versionen ist der folgende Wortlaut überliefert: „ein Mann von den Bewohnern von Naǧd [Eine Region im Zentrum des heutigen Saudi Arabiens].“

13 Ṣaḥīḥ al-Buḫāiyy (46, 1891, 2678), Ṣaḥīḥ Muslim (11), ʾAbū Dāwūd (391), an-Nasāʾiyy (458, 2090, 5028), Musnad ʾImām ʾAḥmad (1390), Ḥadīṯ ṣaḥīḥ; mit ähnlichem Wortlaut in Ṣaḥīḥ Muslim (12, 14).

14 Sūrah (61) al-Ǧumuʿah, Vers 5.

15 Sūrah (3) Āli ʿImrān, Vers 31.

16 Wörtl.: „Er hasst den Tod“, Ibn Ḥaǧar al-ʾAsqlāniyy erklärt in seinem Buch Fatḥ ul-Bāriyy (11/340), dass hiermit die Schmerzen gemeint sind, die der Mensch verspürt, während bzw. kurz bevor seine Seele aus seinem Körper genommen wird.

17 Ṣaḥīḥ al-Buḫāriyy (6502), al-Ḥadīṯ al-Qudsī (25).

18 Sūrah (59) al-Ḥašr, Vers 7.

19 Sūrah (21) al-ʾAnbiyāʾ, Vers 1-3.

20 Im Tafsīr von al-Qurṭubiyy erklärt der Autor, dass damit diejenigen von den Mekkanern gemeint sind, die Aḷḷāh und den Jüngsten Tag leugnen und diesen als weit entfernt im Sinne von nicht vorhanden ansehen. Und Aḷḷāh weiß es am besten.

21 Sūrah (70) al-Maʿāriǧ, Vers 4-7.

22 Sūrah (89) al-Faǧr, Vers 24-26.

23 Sūrah (23) al-Muʾminūn, Vers 102-104.

24 Sūrah (82) al-ʾInfiṭār, Vers 19.

25 Im Qurʾān erwähnt Aḷḷāh häufig negative Eigenschaften mit der Masse, wie: „[...] aber die meisten von ihnen glauben nicht.“ (Sūrah (2) al-Baqarah, Vers 100) Oder: „[...] die meisten von ihnen sind Frevler.“ (Sūrah (3) ʾĀli ʿImrān, Vers 110) Oder: „[...] die meisten von ihnen begreifen nicht.“ (Sūrah (5) al-Māʾidah, Vers 103) Diese Beispiele lassen sich in einer Vielzahl fortsetzen. Und genau deswegen, weil die Masse mit negativen Eigenschaften behaftet ist, bitten wir Aḷḷāh darum, uns zu dem genauen Gegenteil zu machen: zu den Wenigen mit guten Eigenschaften.

ÜBER DEN AUTOR

ʿAbd-ul-Ḥakīm al-ʾAlmāniyy hat im Alter von 15 Jahren den Islam angenommen, nachdem er sich mit ihm drei Jahre lang durch Online-Vorträge und Bücher auseinandergesetzt hat. Seit dem Tag, an dem er konvertiert ist, lernte er sieben Jahre lang bei der Daʿwah-Gruppe der örtlichen Moschee im Rahmen eines aufbauenden Lernprogramms Themen wie ʿAqīdah [islamische Glaubenslehre], Fiqh [islamische Normenlehre] und Sīrah [Propheten-Biografie] sowie durch mehrere islamische Bildungsseminare weitere verschiedene Themen. Zwei Jahre lang übernahm er dort auch die Rolle eines Vorstandsmitgliedes, wodurch er auch Veranstaltungen organisierte, bei verschiedenen Projekten mitwirkte und als Tutor tätig war.

Des Weiteren studierte er drei Jahre lang bei aš-Šayḫ Muḥammad ʾAbū Fāṭimah, bei dem er arabische Grammatik, ʾUṣūl al-Fiqh [die Grundlagen des Fiqh], Fiqh [islamische Normenlehre], ʿUṣūl at-Tafsīr [die Grundlagen der Qurʾān-Erläuterung], Muṣṭalaḥ al-Ḥadīṯ [die Termini der Ḥadīṯ-Wissenschaft] und Sīrah [Propheten-Biografie] lernte.

Arabisch sowie den Qurʾān lernte er insgesamt neun Jahre lang bei mehreren Lehrern und unterschiedlichen Instituten, von denen besonders sein universitäres Studium der Arabistik und Islamwissenschaft zu nennen ist. Mittlerweile lehrt er die arabische Sprache in einem Online-Kurs.

ÜBER DEN LEKTOR AŠ-ŠAYḪ MUḤAMMAD ʾABŪ FĀṬIMAH

Muḥammad ʾAbū Fāṭimah ist selbst arabischer Muttersprachler und studierte viele verschiedene islamische Fächer bei einer Reihe von Lehrern und Instituten – insbesondere in Marokko und Mauretanien. Im Folgenden werden diese stichpunktartig aufgelistet.

Islamische Schulen und Institutionen:

Islamisches Institut Holland (Aqidah, Tafsir, Arabisch)

Alte Universität Tenkert Südmarokko - (800 Jahre alt) - (Usul ul Fiqh, Fiqh, arabische Grammatik)

Mauretanien: Arabische Grammatik

Alte Schule Nordmarokko (Hadith, Grammatik)

Šuyūḫ und islamischen Lehrer:

Shaikh Safar al Hawwali (Aqidah)

Shaikh Samadi (Hadith, Fiqh, Usul ul Fiqh)

Shaikh Dr. Al-Qaadi Barhuun, ein Schüler von Shaikh Taqiy ad Dien al Hilaali (Tafsir, Hadith)

Shaikh Mohamed Suhal (Tafsir, Hadith)

Shaikh Abdu-Rahmaan Aliwi, ein Schüler von Shaikh Taqiy ad Dien al Hilaali (Fiqh, arab. Grammatik)

Shaikh Mukhtar U’addi (Usul ul Fiqh, arab. Grammatik)

Shaikh Abdullah Djlauli (arab. Grammatik)

Onlinestudium bei:

Shaikh Abdu Rahmaan al Barraak (Aqidah, verschiedene Bücher)

Shaikh Abdul Karim Al Khudir (Hadith, Usul ul Fiqh)

Shaikh Abdulllah al-Fawzaan (Usul ul Fiqh, arab. Grammatik)

Hier in Deutschland war der Šayḫ bereits in einigen verschiedenen Moscheen ʾImām und hielt dort eine ganze Reihe an Unterrichten, Predigten, Vorträge und Seminare. Er unterrichtet schon seit vielen Jahren und leitet auch seine eigene Islam-Schule, deren Unterrichte online stattfinden.

DIE METHODIK

Dieses Werk baut nach bestem Wissen und Gewissen ausschließlich auf authentischen Überlieferungen [auf Arabisch „ʾAḥādīṯ“] auf, die in den Fußnoten durch eine konkrete Quellenangabe belegt werden. Bei umstrittenen ʾAḥādīṯ wurde die Authentifizierung von aš-Šayḫ al-ʾAlbāniyy einem zeitgenössischen Ḥadīṯ-Gelehrten, herangezogen. Dies, weil leider teilweise Praktiken verbreitet sind, die nicht authentisch auf den Propheten Muḥammad zurückzuführen sind.

Dies dürfen wir nicht auf die leichte Schulter nehmen, denn zu behaupten, der Prophet hätte etwas gesagt oder getan, was nicht der Wahrheit entspricht, ist sehr gefährlich, weil der Ṣaḥābī ʾAnas sagte: „Wahrlich, das, was mich daran hindert, euch viele Überlieferungen zu berichten, ist, dass der Gesandte Aḷḷāhs sagte: „Wer beabsichtigt, über mich zu lügen, so soll er seinen Platz im (Höllen-)Feuer einnehmen.“ 26 Es reicht demnach schon aus, zu beabsichtigen, etwas Falsches über den Propheten Muḥammad zu sagen, damit man sich das Höllenfeuer verdient. Aus diesem Grund sollten wir Muslime immer darauf achten, dass wir unsere Religion von authentischen Quellen lernen.

Außerdem sei an dieser Stelle erwähnt, dass die Überlieferungen möglichst wortgetreu übersetzt wurden, jedoch bei längeren Überlieferungen, in denen häufig das Verb „qāla“, zu Deutsch „sagen“, vorkommt, dieses in verschiedenen Variationen wie „entgegnen“, „erwidern“, „antworten“ oder ähnliche Verben übertragen wurde, damit der Lesefluss im Deutschen nicht allzu monoton gestaltet ist.

Des Weiteren werden Fremdwörter, die durch Kursivschreibung hervorgehoben wurden, in einem Glossar am Ende des Buches im Anhang erklärt. Sollten solche Begriffe unklar sein, können diese ganz einfach dort nachgeschlagen werden.

Genauso befinden sich im Anhang Erklärungen der Umschrift der arabischen Buchstaben sowie der verwendeten Symbole wie z.B. hinter dem Prophetennamen. Wem diese neu oder etwas unklar sind, kann sich dort bezüglich dieser einlesen.

Als Verlag und Autor hoffen wir, dass dieses Buch ein Nutzen für die muslimische Gemeinschaft im deutschsprachigen Raum allgemein und auch ganz speziell für dich persönlich sein wird.

Wenn du Verbesserungsvorschläge, Kritik oder Anregungen an uns hast, dann schreib uns gerne eine E-Mail an „[email protected]“. Wir freuen uns sehr auf dein Feedback sowie über deine Bewertung bei Amazon.

Wir bitten Aḷḷāh darum, dieses Werk zu einer Bereicherung für dich zu machen, dir viele rechtschaffene Taten zu ermöglichen und dich nach deinem Tod mit der höchsten Paradiesstufe zu belohnen, aḷḷāhumma ʾāmīn.

26 Ṣaḥīḥ al-Buḫāriyy (108), Ṣaḥīḥ Muslim (2), mit ähnlichem Wortlaut in Ṣaḥīḥ al-Buḫāriyy (1291), Ṣaḥīḥ Muslim (1,3,4), Musnad ʾImām Aḥmad (507), Ḥadīṯ ṣaḥīḥ.

DIE AUFRICHTIGKEIT [AL-ʾIḪLĀṢ] UND DIE ANNAHME DER TATEN

Vom Führer der Gläubigen, ʾAbū Ḥafṣ ʿUmar Ibn al-Ḫaṭṭāb (wird berichtet, dass er) sagte: „Ich hörte den Gesandten Aḷḷāhs sagen: ‚Wahrlich, die Taten entsprechen den Absichten; und wahrlich, jede Person bekommt das, was sie beabsichtigte. Wessen Auswanderung also zu Aḷḷāh und seinem Gesandten war, so war dessen Auswanderung zu Aḷḷāh und seinem Gesandten. Und wessen Auswanderung für das diesseitige Leben (durchgeführt wurde), um danach zu streben oder (um) eine Frau zu heiraten, so ist seine Auswanderung für das, wofür er ausgewandert ist.‘“ 27

Dieser Ḥadīṯ lehrt uns, dass unsere Absichten der Maßstab für unsere Taten sind. Wenn unsere Absicht aufrichtig für Aḷḷāh und somit gut ist, dann ist auch die darauf basierende Tat gut. Und wenn unsere Absicht andere Ziele verfolgt und somit schlecht ist, dann ist auch die darauf aufbauende Tat schlecht.

Wenn eine Person beispielsweise auf eine schöne Art und Weise betet und während der Qurʾān-Rezitation die Stimme verschönert, um den Leuten zu gefallen und um gelobt zu werden, dann ist das eine schlechte Absicht, wodurch die Tat, die ja eigentlich gut ist, dann aber schlecht wird. Betet diese Person hingegen auf eine schöne Art und Weise und verschönert ihre Stimme während der Qurʾān-Rezitation, weil Aḷḷāh dies liebt, die Person Aḷḷāh gefallen will, das Paradies anstrebt und die Hölle fürchtet, dann ist die Tat gut, weil die ihr vorausgegangene Absicht gut war.

Wenn eine Person es aber unterlässt, das Gebet auf eine schöne Art und Weise zu beten und ihre Stimme bei der Qurʾān-Rezitation zu verschönern, weil sie Angst hat, dass sie dies nicht aufrichtig tun würde, dann ist auch dies ebenso Augendienerei; denn der Gelehrte al-Fuḍayl Ibn ʿAyyāḍ erklärte: „Das Unterlassen der Tat um der Leute willen ist Augendienerei und ihre Ausführung um der Leute willen ist Širk. Aufrichtigkeit ist, wenn dich Aḷḷāh vor beidem bewahrt.“

Des Weiteren ist anzumerken, dass die Absicht keine Sünde zu einer guten Tat machen kann. Der Gelehrte al-Ḥāriṯ al-Muḥāsibiyy sagte: „In verbotenen oder verpönten Dingen kann ebenfalls keine Aufrichtigkeit geübt werden. Das ist so, als ob jemand etwas ansieht, was ihm nicht erlaubt ist anzusehen, und behauptet, er sähe es an, um über die Schöpfung Aḷḷāhs nachzudenken.“

Ein vielleicht klareres Beispiel hierfür wäre aus der heutigen Zeit folgende Situation: Ein junger muslimischer und praktizierender Mann setzt sich mit seinen alten Freunden in die Shisha-Bar und raucht mit ihnen, am Tisch wird Alkohol getrunken und einiges mehr. Dies legitimiert er mit der Begründung: „Ich sitze hier, um mit ihnen über den Islam zu sprechen und ihnen das Gebet sowie die allgemeine Praxis der Religion nahezulegen.“ Aufgrund dieser Absicht werden die Sünden, die er und seine alten Freunde machen, aber nicht auf einmal zu guten Taten, sondern bleiben Sünden.

Damit eine Tat zu einer guten Tat wird, die verbunden mit einer guten und aufrichtigen Absicht für Aḷḷāh zu einer Anbetung und somit im Jenseits belohnt wird, bedarf es also einer zweiten Voraussetzung: al-Mutābaʿah – der Befolgung des Propheten Muḥammad

Der Gelehrte Muḥammad Ibn Ṣāliḥ al-ʿUṯaymīn erklärt, dass die Absicht den inneren und al-Mutābaʿah den äußeren Teil einer Tat darstellen. Diese Befolgung des Propheten ist in mehreren ʾĀyāt des Qurʾāns sowie zahlreichen ʾAḥādīṯ begründet, wobei er den Ḥadīṯ von ʿĀʾišah hervorhebt, in dem sie von dem Gesandten Aḷḷāhs berichtet, dass er sagte: „Wer in dieser unserer Angelegenheit 28 etwas Neues bringt, was nicht von ihr ist, so ist es abgewiesen.“ 29

Al-ʾImām an-Nawawiyy erklärt diesen Ḥadīṯ damit, dass Gottesdienste wie die Gebetswaschung, das Gebet oder das Fasten abgelehnt werden, wenn sie auf eine Art und Weise durchgeführt werden, die weder im Qurʾān noch in der Sunnah beschrieben wurde. Außerdem erklärt er, dass Erneuerungen in den Anbetungen, die nicht aus dem Qurʾān und der Sunnah abgeleitet wurden, sogar Sünden sind und derjenige, der sie durchführt, die Drohung mit der Strafe im Jenseits verdient hat, denn der Gesandte Aḷḷāhs sagte: „[…] Wer eine Erneuerung (hier in Madīnah) einführt, so liegt auf ihm der Fluch Aḷḷāhs, (der Fluch) der Engel und (der Fluch) aller Menschen […].“ 30

Das bedeutet, dass eine Tat nur dann eine gute Tat ist, wenn sie im Qurʾān oder der Sunnah belegt ist wie beispielsweise das Pflegen der Verwandtschaftsbande, die Güte zu den Eltern, das Gebet, das Spenden oder das Fasten – bei korrekter Durchführung. Wenn jemand hingegen etwas Neues in die Religion einführt, indem er beispielsweise sich einen großen Hut anzieht, sich im Kreis dreht und dann sagt, dass dies eine gute Tat sei, dann ist dies zurückzuweisen, weil es dafür keinen Beweis im Qurʾān oder der Sunnah gibt.

Somit sind sowohl die aufrichtige Absicht als auch die Befolgung des Propheten Muḥammad die Voraussetzungen, damit eine Tat auch als gute Tat von den Engeln aufgeschrieben und somit im Jenseits belohnt werden kann.

Möge Aḷḷāh unsere Absichten immer reinigen und uns Seinem Gesandten auf die bestmögliche Art und Weise folgen lassen, aḷḷāhumma ʾāmīn.

Mit diesen Worten steigen wir nun in den ersten Teil dieses Buches ein...

27 Ṣaḥīḥ al-Buḫāriyy (1, 54, 2529, 3898, 6689, 6953), Ṣaḥīḥ Muslim (1907), ʾAbū Dāwūd (2201), at-Tirmiḏiyy (1647), an-Nasāʾiyy (75, 3437, 3794), Ibn Māǧah (4227), Musnad ʾImām ʾAḥmad (168), Ḥadīṯ ṣaḥīḥ. Wortlaut aus al-ʾArbaʿūn an-Nawawiyyah (ʾImām an-Nawawiyy) (1).

28 Gemeint ist Aḷḷāhs Religion: Der ʾIslām.

29 Ṣaḥīḥ al-Buḫāriyy (2697), Ṣaḥīḥ Muslim (1718), ʾAbū Dāwūd (4606), Ibn Māǧah (14), Ḥadīṯ ṣaḥīḥ. Ebenso erwähnt in al-ʾArbaʿūn an-Nawawiyyah (ʾImām an-Nawawiyy) (5).

30 Ṣaḥīḥ al-Buḫāriyy (1867), Ṣaḥīḥ Muslim (1366), ʾAbū Dāwūd (4530), Ḥadīṯ ṣaḥīḥ.

Geehrte Eigenschaften Zahlreiche Belohnungen

DIE ERBEN VON ǦANNAT-AL-FIRDAWS: DIE GLÄUBIGEN

„Wahrlich, erfolgreich sind die Gläubigen! (1) Diejenigen, die in ihren Gebeten demütig sind; (2) und diejenigen, die sich von unbedachter Rede fernhalten; (3) und diejenigen, die die Zakāh durchführen; (4) und diejenigen, die ihre Schamteile hüten, (5) außer gegenüber ihren Ehefrauen oder dem, was ihre rechte Hand (an Sklavinnen) besitzt, denn darin sind sie nicht zu tadeln. (6) Und wer darüber hinaus (etwas) begehrt, so sind diese die Übertreter! (7) Und diejenigen, die auf die ihnen anvertrauten Güter und ihre Verträge achtgeben; (8) und diejenigen, die ihre Gebete bewahren; (9) diese sind die Erben, (10) diejenigen, die al-Firdaws erben werden; ewig werden sie darin bleiben. (11)“ 31

Aḷḷāh gibt uns in diesen elf Versen eine Anleitung, wie wir al-Firdaws erlangen können. Doch was lässt uns wissen, was al-Firdawsist, sodass wir wissen, was es so erstrebenswert macht, dass wir uns diese Eigenschaften aneignen?

Umm ar-Rubayyʿ bint al-Barāʾ, die Mutter von Ḥāriṯah Ibn Sarāqah, kam zum Propheten so sagte sie: „Oh Prophet Aḷḷāhs, kannst du mir nicht von Ḥāriṯah berichten? Er wurde am Tag von Badr von einem Speer getötet, der von einer unbekannten Person geworfen wurde. Wenn er im Paradies ist, so bin ich geduldig. Und ist er das nicht, so werde ich bitterlich um ihn weinen.“ Er sagte: „Oh Mutter von Ḥāriṯah; wahrlich, es sind Gärten im Paradies; und wahrlich, dein Sohn ist ein Bewohner von Firdaws al-ʾAʿlā!“ 32

Die Gelehrten sagen, dass diese kurze Hinzufügung des Propheten al-ʾAʿlā nach Firdaws eine ganz wichtige Information beinhaltet: al-ʾAʿlā ist das Höchste! Somit ist Ǧannat-al-Firdaws al-ʾAʿlā die höchste Paradiesstufe, die ein Mensch erreichen kann!

Des Weiteren sagte der Gesandte Aḷḷāhs „Das Paradies hat einhundert Stufen. Zwischen jeder Stufe ist (an Abstand das,) was (als Abstand) zwischen dem Himmel und der Erde ist. Und wahrlich, die höchste (Stufe des Paradieses) ist al-Firdaws