Die Wächterdämonen: Dämonensiegel, Blut und Federschwingen - Lena Seidel - E-Book

Die Wächterdämonen: Dämonensiegel, Blut und Federschwingen E-Book

Lena Seidel

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Beschreibung

Seit Anbeginn der Zeit hat der Teufel Pakte und Verträge mit den Menschen geschlossen. Auch wenn seine Ausbeute gut war, schafften es doch immer wieder Menschen, mit Bauernschläue und Tricks eine Hintertür aus solchen Pakten zu finden. Früher war das nicht weiter schlimm für den Herrn der Finsternis, es gab genügend Opfer, deren Seele er in die Hölle reißen konnte. Die Zeiten änderten sich, die Zahl der Menschen, die um dämonischen Beistand baten, nahm ab. Heute ist es eine Katastrophe für die Hölle, wenn ein Mensch es schafft, aus einem solchen Vertrag zu entkommen. Um das zu verhindern, entsandte der Teufel Dämonen auf die Erde, die überwachten, dass die Abmachungen eingehalten werden – und die neue Vertragspartner akquirierten. Leonard, Dantalion und Seere sind drei solcher Dämonen, die menschliche Gestalt und Namen annahmen, um als Menschen unter Menschen zu leben. Die meiste Zeit jedenfalls … Die Gesamtausgabe enthält die Titel Das Dämonensiegel Federschwingen Die Bruderschaft Dark Fantasy Romance

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Seitenzahl: 1019

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Lena Seidel

Simone Singer

Die Wächterdämonen

Dämonische Siegel,

Blut und Federschwingen

Impressum

© dead soft verlag, Mettingen 2025

http://www.deadsoft.de

Für alle Belange rund um Verlag und Produktion:

dead soft verlag

Querenbergstr. 26

D-49497 Mettingen

[email protected]

© die Autoren

© Artwork shounenglitter

Cover: LAB Buchdesign - Lea Böttcher

unter Verwendung von Bildern von stock.adobe.com

http://www.lab-buchdesign.com

Gesamtausgabe

Enthält die Titel:

Dämonensiegel

Federschwingen

Die Bruderschaft

1. Auflage

ISBN 978-3-96089-754-5

Inhalt:

Seit Anbeginn der Zeit hat der Teufel Pakte und Verträge mit den Menschen geschlossen. Auch wenn seine Ausbeute gut war, schafften es doch immer wieder Menschen, mit Bauernschläue und Tricks eine Hintertür aus solchen Pakten zu finden. Früher war das nicht weiter schlimm für den Herrn der Finsternis, es gab genügend Opfer, deren Seele er in die Hölle reißen konnte.

Die Zeiten änderten sich, die Zahl der Menschen, die um dämonischen Beistand baten, nahm ab. Heute ist es eine Katastrophe für die Hölle, wenn ein Mensch es schafft, aus einem solchen Vertrag zu entkommen.

Um das zu verhindern, entsandte er Dämonen auf die Erde, die überwachten, dass die Abmachungen eingehalten werden und die neue Vertragspartner akquirierten.

Leonard, Dantalion und Seere sind drei solcher Dämonen, die menschliche Gestalt und Namen annahmen, um als Menschen unter Menschen zu leben. Die meiste Zeit jedenfalls …

Für Kristina, Janina und Nadine.

Ohne euch wäre ich nicht so weit gekommen. Danke.

Lena

1. Kapitel

Morten Rykers lehnte sich gemütlich in dem Stuhl der Flughafencafeteria zurück und schmunzelte still vor sich hin, während er darauf wartete, dass ihm die Bedienung seinen bestellten Espresso brachte. Während er sich die blonden Locken aus dem Gesicht strich, stellte er fest, dass er wieder einmal unglaubliches Glück gehabt hatte. Wenn man eines der bekanntesten Gemälde dieser Welt aus einem der berühmtesten Museen dieser Welt stahl – und das mit Erfolg! – musste man ein gutes Quantum Glück haben. Können allein reichte da nicht aus.

Sein Blick fiel auf die unscheinbare Plastiktüte, die auf dem Stuhl neben ihm stand, und aus seinem Schmunzeln wurde ein breites selbstzufriedenes Grinsen. Niemand würde vermuten, dass sich in dieser Tüte das Objekt befand, das gerade in diesem Moment rund um den Erdball fieberhaft gesucht wurde. Und niemand würde vermuten dass er, ein zwar gut aussehender, aber nicht besonders auffälliger junger Mann, ein Kunsträuber war, nach dem die Polizei mehrerer Länder verzweifelt fahndete. Der dickste Staub hatte sich allerdings schon gelegt, denn er hatte das Gemälde bereits seit gut einer Woche in Besitz. Mit kochend heißer Ware sollte man nicht handeln. Morten wartete lieber, bis sie ein wenig abgekühlt war.

Beiläufig sah Morten auf die Uhr. Sein Auftraggeber hatte noch eine Viertelstunde Zeit bis zu ihrem Treffen, bei dem das Gemälde und eine große Menge Bargeld den Besitzer wechseln würden.

Morten streckte die langen schlanken Beine, die in engen Jeans steckten, weit unter dem Tisch aus. Die Bedienung, ein leicht gestresst wirkendes Mädchen, kam zurück und stellte die Tasse mit dem Espresso vor ihm ab. Er nickte ihr dankend zu, griff nach der Tasse und trank einen Schluck. Das tat gut und würde ihn für die nächste Zeit hoffentlich so wach halten, dass er diesen Deal über die Bühne bringen und ohne einzuschlafen nach Hause fahren konnte. Das Flugzeug seines Klienten sollte laut Anzeigetafel pünktlich ankommen.

Wieder sah er sich in dem Café um – und stockte, als er den Mann musterte, der soeben das Lokal betrat. Die blutrote Mähne hatte eine Signalwirkung auf Morten, und für eine Sekunde blieb ihm der Atem weg, als er einen Blick aus intensiv grünen Augen auffing.

Die schlanke Gestalt bewegte sich elegant und geschmeidig durch den Gang, auf der Suche nach einem freien Tisch. Jede einzelne Bewegung hatte etwas Anziehendes und Großartiges an sich, das ihm einen Schauer nach dem anderen über den Rücken jagte und in seinem Inneren ein Kribbeln auslöste, dem er sich nicht entziehen konnte.

Dieses Kribbeln verstärkte sich, als der schöne Fremde auf seinen Tisch zukam. Morten konnte gerade noch verhindern, dass ihm der Mund aufklappte, denn diese hypnotischen Augen hatten seinen Blick eingefangen und hielten den Kontakt aufrecht, mit jedem Schritt, den der Mann sich ihm näherte.

Die Welt schien stillzustehen, die Realität verblasste, einzig der Rothaarige füllte Mortens Wahrnehmung aus.

Morten war selbstbewusst genug, um sich davon nicht einschüchtern zu lassen, eher im Gegenteil. Fest erwiderte er das Starren, das in ein visuelles Verschlingen ausartete. Dies animierte den Unbekannten zu einem breiten Grinsen. Morten meinte, darin – neben der Belustigung – so etwas wie Anerkennung zu sehen. Oder bildete er sich das nur ein?

Mortens Anspannung wuchs von Sekunde zu Sekunde und er musste sich beherrschen, um sich nicht auf die Unterlippe zu beißen. Gerade, als er direkt vor ihm stand und die Spannung kaum aushaltbar war, löste der andere mit einem kehligen Lachen den Blick und ging an seinem Tisch vorbei, um sich einige Plätze weiter in einer dunkleren Nische niederzulassen.

Es kostete Morten sehr viel Anstrengung, sich nicht den Hals bei dem Versuch zu verrenken, den Mann hinter sich anzustarren. Das wäre nicht nur auffällig, sondern auch albern gewesen. Also schaute er ihm nicht hinterher, sondern heuchelte Desinteresse. Um sich ein wenig abzuregen, trank er seinen Espresso aus, der inzwischen leicht abgekühlt war. Dadurch schmeckte er zwar nicht mehr ganz so gut, der Koffeinkick hielt ihn aber wach. Er hatte in der Nacht zuvor zu lange an seiner Spielkonsole gesessen und erst bemerkt, wie spät es war, als der Morgen graute. Nervosität war für Morten ein Fremdwort, zumindest, wenn es sich um Kundentermine handelte.

Kaum hatte er die Tasse mit einem leisen Klacken wieder auf dem Tisch abgesetzt, hörte er neben sich ein gekünsteltes Räuspern, das ihn aufsehen ließ. Er musterte einen Mann im mittleren Alter vom Typ ‚reicher Geschäftsmann'. Genau das war er ja auch, soweit Morten wusste. Jedenfalls reich genug, um einen Geldbetrag in einer Höhe bei sich zu tragen, dessen Nennung bei den meisten Menschen einen Schwindelanfall ausgelöst hätte.

Morten nickte seinem Auftraggeber freundlich zu und deutete mit der Hand höflich auf den freien Stuhl an seinem Tisch.

„Haben Sie es?“, lautete die erste Frage, die sein Auftraggeber ohne eine Begrüßung an Morten stellte.

„Natürlich“, erwiderte er mit einem Nicken auf die Tüte, die nachlässig neben ihm auf dem Stuhl lag. „Haben Sie das Geld?“

Morten konnte sich nicht helfen, er kam sich gerade vor wie in einem schlechten Krimi aus den 50er Jahren. Normalerweise lieferte er seine Ware bei einem Mittelsmann des Auftraggebers oder in dessen Büro ab und erhielt sein Geld per Überweisung auf ein gesichertes Auslandskonto. Dieses Treffen hier war Oldschool und hatte etwas Skurriles an sich. Persönliche Meetings fanden normalerweise nur beim Erstkontakt mit neuen Kunden statt. Allzu oft kam das nicht vor, denn er hatte einen festen Kundenstamm, den er sich mittels Mundpropaganda über mehrere Jahre hart erarbeitet hatte. Da dieser Mann jedoch ein Stammkunde war, machte Morten für ihn eine Ausnahme.

Sein Gegenüber schob ihm eine lederne Aktentasche über den Tisch zu, die das Gefühl der Absurdität bei Morten nur verstärkte. Mit eisernem Willen verbot er sich ein dreckiges Grinsen. Er griff nach der Plastiktüte und reichte sie dem anderen, nahm dafür im Gegenzug die Aktentasche an. Er stellte sie neben sich auf dem Stuhl ab und ließ den Verschluss aufschnappen. Morten schaute kurz in das Innere, strich mit den Fingerspitzen über die gebündelten Scheine. Jetzt eines davon herauszuholen und es genauer zu überprüfen, wäre allerdings zu auffällig gewesen, also musste er sich mit dieser raschen, nicht sonderlich genauen Kontrolle zufriedengeben. Der ältere Herr, dessen Namen Morten nicht kannte, warf ebenfalls nur einen flüchtigen Blick in die Tüte, nickte dann knapp und stand anschließend auf.

„Es war angenehm, mit Ihnen Geschäfte zu machen“, sagte der Mann mit einem kleinen Lächeln und gierig blitzenden Augen, wandte sich ab und verließ das Café, bevor die Bedienung überhaupt Gelegenheit hatte, an den Tisch zu kommen und eine Bestellung aufzunehmen.

Für die kurze Zeit dieses ‚Geschäftstreffens‘ hatte Morten alles um sich herum ausgeblendet und damit den rothaarigen Mann vergessen, der hinter ihm saß.

Als er fertig war, blinzelte er über die Schulter, nur um zu bemerken, dass der schöne Mann ihn direkt mit seinen durchdringenden Augen fixierte.

Morten bemerkte, dass er ein Glas Orangensaft vor sich stehen hatte. Doch er hatte nicht viel davon getrunken, das Getränk wirkte weitgehend unangetastet.

Morten schaute nun wieder auf seine leere Espressotasse. Hatte der Typ ihn etwa die ganze Zeit beobachtet? Und, was viel wichtiger war: Hatte er etwas gesehen?

Selbst wenn, versuchte Morten sich zu beruhigen, es hätte ein vollkommen normales Geschäft sein können. Ein normaler Handel.

Sicher, saubere Geschäfte wurden bestimmt in der Öffentlichkeit getätigt, an einem neutralen Ort, spottete er über sich selbst. Und dabei wurde immer mit einem riesigen Koffer voller Bargeld bezahlt. Morten hoffte bloß, dass der Fremde nicht erspäht hatte, was sich in seinem Koffer befand. Aber nein, dazu war der Moment des geöffneten Koffers zu flüchtig gewesen, der Winkel, in dem er das Behältnis der fünf Millionen geöffnet hatte, viel zu klein. Er selbst hatte nicht überprüfen können, ob der Koffer in der Tat bis zum Boden mit Geldscheinen gefüllt war. Sein Käufer hatte sich auch darauf verlassen müssen, dass es tatsächlich das Original war.

Morten war in der Szene dafür bekannt, gute Arbeit zu leisten, und deswegen war ihm bisher nie ein Betrug untergekommen. Zumindest nicht, seit er für Leute mit Einfluss tätig war.

Er schaute sich noch einmal um und sah, wie der Mann gerade eine Nummer auf seinem Handy wählte – eine kurze Nummer – um ihn dann wieder mit einem gefährlichen Grinsen anzustarren. Der Typ hatte doch jetzt nicht die Polizei gerufen, oder? Oder gehörte er etwa selbst zu dem Verein? Morten schmunzelte über diese Eingebung. Er hatte das sichere Gefühl, dass dieser Kerl absolut nichts von einem Polizisten an sich hatte. Trotzdem war Vorsicht die Mutter des Fabergé-Eis. Deswegen wurde es Zeit, zu verschwinden.

Er schaute auf die Uhr und mimte ein Stirnrunzeln, nahm seinen Koffer und ging nach vorn zur Theke, um seinen Espresso zu bezahlen. Gerade wies Morten das Wechselgeld zurück, als er eine melodische Stimme hinter sich hörte, die die Kellnerin neugierig aufblicken ließ.

„Wollen Sie etwa schon gehen?“

Ein Blick nach hinten bestätigte den unwohlen Verdacht, dass es sich dabei um den rothaarigen Fremden handelte.

„Dabei habe ich extra eine Verabredung abgesagt, in der Hoffnung, ein paar Worte mit Ihnen wechseln zu können.“

Die Enttäuschung in der Stimme des anderen wirkte gespielt. Morten drehte sich nun herum und war erstaunt festzustellen, dass der Mann nur wenige Zentimeter größer war als er selbst. Vom Sitzen aus betrachtet hatte seine gesamte Erscheinung ihn wirken lassen, als sei er zwei Meter groß.

Und obwohl Morten immer schlagfertig und kaum um eine Antwort verlegen war, starrte er jetzt in die grünen Augen seines Gegenübers und merkte, dass ihm die Worte fehlten. Dafür hatte er das seltsame Gefühl, als würde sich die Luft um ihn herum elektrisch aufladen und seine Nervenenden zum Kribbeln bringen. Seine Finger schlossen sich fester um den Griff der Aktentasche, und diese einfache Geste ließ ihn wieder er selbst werden.

„Sie wechseln doch schon ein paar Worte mit mir“, entgegnete er freundlich, aber reserviert. Er hatte noch immer keine Ahnung, wie er den Fremden einschätzen sollte. Außer, dass er verdammt gut aussah und, wie er nun zu hören bekam, ein raues Lachen hatte, das durchaus sexy wirkte. Überrascht stellte Morten fest, dass sein Mund trocken wurde und ein Schauer wie ein Blitzschlag durch seine Lenden raste.

„Haben Sie es wirklich so eilig, dass wir nicht einen Kaffee zusammen trinken können?“, hörte er den anderen wie durch eine Watteschicht hindurch fragen und spürte, wie er bereits langsam nickte, bevor der Rothaarige ausgesprochen hatte.

„Kommen Sie, ich lade Sie ein. Wir können auch gern woanders hingehen, wenn es Ihnen hier zu ungemütlich ist“, erklärte der Mann freundlich. Als hätte er Mortens Fluchtimpuls geahnt, fügte er hinzu: „Kennen Sie sich in der Stadt aus und können mir etwas empfehlen?“

Morten glaubte zu träumen. Er war außerstande, sich den hypnotischen Augen zu entziehen. Ehe er begriff, was er tat, nickte er. Schon wieder.

„Ich kenne ein nettes kleines Café“, murmelte er wie ferngesteuert, festigte seinen Griff um den Bügel der Tasche und marschierte aus dem Restaurant, ohne darauf zu achten, ob der andere ihm nun folgte oder nicht.

Tatsächlich schritt der Mann an Mortens Seite her.

„Das ist schön. Ich bin Damian“, sagte der Fremde und stellte sich damit ungefragt vor.

Nachdem Morten ebenfalls seinen Namen genannt hatte, kam das Gespräch zum Erliegen. Der Flughafen eignete sich nun wirklich nicht für eine Unterhaltung. Zwischen etlichen Reisenden, die hektisch und mit Koffern und Taschen beladen umherliefen, bildeten sie eine richtige Ausnahme. Sie waren fast wie zwei ruhende Pole in einem schnellen Fluss der Menschheit. Die meisten wirkten nervös oder in Eile, abgesehen von einigen Geschäftsleuten, die an das Fliegen gewöhnt waren. Man sah viele lächelnde Gesichter, erschöpfte Heimkehrer, freudige Wiedervereinigungen und Menschen, die sehr ernüchtert und um etliche Scheine erleichtert den Zoll verließen.

Morten und Damian wollten ein Taxi nehmen und verließen daher die Ebene der Terminals, um nach draußen zu gelangen.

Je länger er sich in Damians Gegenwart befand, desto merkwürdiger und geheimnisvoller kam er Morten vor. Es war nicht nur das Aussehen des anderen Mannes, das eine gewisse Anziehung auf ihn ausübte. Nein, irgendwie kam es ihm vor, als stecke mehr dahinter. Eine Menge mehr. Morten war neugierig genug, um dieses ‚mehr‘ ergründen zu wollen.

Um ihn herum schienen die Menschen den außergewöhnlichen Mann in seiner Begleitung gar nicht wahrzunehmen. Jedenfalls konnte er niemanden entdecken, der Damians unnatürlich roten Haaren auch nur einen flüchtigen Blick zuwarf. Die Passanten wichen zu beiläufig aus, als wüssten sie nicht, was sie taten, sondern als handelten sie instinktiv. Fast so, als wäre er gar nicht da.

Fragend betrachtete Morten seinen Begleiter. Verdammt, was zum Geier stimmte da nicht? War er einfach nur übermüdet und bekam nicht alles mit, was um ihn herum geschah?

Damian grinste ihn lediglich an und zeigte keinerlei Anzeichen dafür, dass irgendetwas eigenartig war.

Als sie am Taxistand angekommen waren, übernahm Morten erneut die Führung, stieg ein und nannte dem Taxifahrer die Adresse eines Cafés, in dem er sich öfter aufhielt. Die Fahrt über verbrachten sie schweigend.

Die Stille war Morten unangenehm, andererseits war er auch froh, dass Damian nicht nach dem Inhalt seines Koffers fragte. Morten blieb gern so lange bei der Wahrheit, wie es möglich war. So ließen sich die Lügen leichter verstecken.

Das Taxi entließ sie an der Mündung einer Fußgängerzone. Morten bezahlte und marschierte vor Damian her. Mehr oder weniger jedenfalls, denn der andere war nur einen halben Schritt hinter ihm. Er war erleichtert, als das kleine Café in Sicht kam, zu dem er Damian bringen wollte, langsam wurde das andauernde Schweigen unerträglich. Das Café lag ganz in der Nähe seiner Wohnung und war ein richtiger Insidertipp. Um diese Uhrzeit war es fast leer, was Morten bevorzugte, weil er sich in größeren Menschenmengen schnell unwohl fühlte und sie vermied, wo er nur konnte.

Morten stieß die Glastür auf, ein kleines Glöckchen bimmelte hell, die Verkäuferin hinter der Bäckertheke hob den Kopf und lächelte ihre Gäste freundlich an.

Erst als sie in gemütlichen, altmodischen Korbstühlen saßen, die bei jeder Bewegung leicht knarzten, und auf dem kleinen Tisch mit der Marmorplatte vor ihnen dampfender Espresso stand, musterte Morten Damian erneut und kam einmal mehr nicht umhin, ihn verdammt anziehend zu finden. Eigentlich mehr als das. Der Typ war heiß!

„Wohnen Sie eigentlich hier oder sind Sie nur zu Besuch?“, fragte Damian und brach damit endlich das Schweigen. Dabei klang er weit weniger neugierig, als der Inhalt dieser Frage vermuten ließ. Vielmehr schien sein Begleiter sich zu langweilen und wollte sich deshalb mit ihm unterhalten.

„Ich wohne hier“, erklärte er, nachdem er seine Espressotasse nach einem genießenden Schluck wieder auf die winzige Untertasse gestellt hatte. Er versank für einen kleinen Moment in diesen Augen, die ihn so faszinierten.

„Hier im Café?“, fragte Damian scherzend nach.

Während er so breit grinste, konnte Morten einen genaueren Blick auf das Gesicht seines Gegenübers werfen. Hinter den schmalen Lippen entblößte sich eine makellose weiße Zahnreihe. Interessant war dabei, dass seine Eckzähne etwas länger zu sein schienen, als die Norm war. Solche Menschen hatte Morten noch nicht oft gesehen. Erschreckenderweise war einer davon der Chirurg gewesen, der ihm den Blinddarm entfernt hatte.

Im Gegensatz zu den Passanten schien die Bedienung Damian sehr wohl wahrzunehmen und betrachtete ihn mit großen Augen und einem besonders freundlichen Lächeln. Neben dem auffälligen Mann ging Mortens Erscheinung geradezu unter, so war zumindest sein Eindruck. Seine dunkelblonden, schulterlangen Locken wirkten im Gegensatz zu Damians schillernder Erscheinung direkt langweilig. Trotzdem nahm Damian keine Sekunde die Augen von ihm, auch wenn die Kellnerin ihn nicht unbedingt unauffällig anflirtete.

„Was?“ Morten blinzelte verwirrt. Er war so in Gedanken gewesen, dass er gar nicht mitbekommen hatte, was Damian gesagt hatte. Geduldig und mit einem schiefen Schmunzeln wiederholte Damian seine Frage, was Morten auflachen ließ.

„Nein, nicht hier im Café. Ein paar Straßen weiter, in einer kleinen Wohnung. Wie man das üblicherweise macht, wenn man irgendwo wohnt.“

Morten stützte den Ellbogen auf die Tischplatte und legte sein Kinn in die Handfläche, sein Blick hing wie festgeklebt am Gesicht seines Gegenübers. Nur beiläufig bekam er mit, dass die Bedienung immer wieder um sie herumschwirrte.

Damian hob bereits seine leere Tasse in ihre Richtung, damit sie sie auffüllen konnte. Das irritierte Morten, denn sein Espresso war noch viel zu heiß, als dass er nur daran denken konnte, ihn zu trinken. Hatte Damian etwa eine höhere Hitzeresistenz?

„Wohnen Sie auch hier in der Stadt?“, erkundigte sich Morten. Sie befanden sich in einer Großstadt, die Chancen standen also nicht allzu schlecht, dass Damian ebenfalls hier lebte.

Hm, überlegte Morten. Wieso war das überhaupt interessant? Er würde den Kerl nicht wiedersehen. Das war viel zu … gefährlich. In mehr als nur einer Hinsicht.

„Ja, ich lebe seit Kurzem in dieser Stadt. Nicht ganz freiwillig zwar, aber … nun ja.“

Für einen Moment schaute Damian die junge Kellnerin an, doch dann widmete er seine Aufmerksamkeit wieder Morten.

„Nicht freiwillig?“, hakte Morten nach. Auch wenn er es lieber sein lassen sollte, der Mann interessierte ihn.

„Berufliche Gründe“, erklärte Damian salopp.

Offensichtlich hatte er keine Lust, das Thema zu vertiefen.

„Was machen Sie eigentlich beruflich?“, fragte er Morten mit einer Handbewegung zum Aktenkoffer. „War das vorhin ein ... Geschäftstreffen?“ So, wie Damian die Stimme senkte und ihn angrinste, war mehr als klar, dass er zumindest eine grobe Ahnung davon hatte, was da vorhin am Flughafen über den Tisch gegangen war.

Einen Augenblick stockte Morten und hielt unbewusst die Luft an. Wirklich unvorbereitet traf ihn die Frage jetzt nicht, doch er hatte ehrlich gehofft, ihr zu entkommen. Fehlanzeige.

So zuckte er nur vage die Schultern und hob einen Mundwinkel zu einem schiefen Lausbubengrinsen.

„Ich bin Spezialist für Wiederbeschaffung“, umschrieb er seine Tätigkeit geschickt. „Und ja, das war ein Geschäftstreffen.“

Sein Ton machte deutlich, dass er darüber nicht reden wollte, egal wie viel Damian ahnte oder nicht ahnte. Dafür drehte er aber den Spieß um, nachdem sie gerade beim Thema waren. Dass Damian kein Bulle und ihm daher nicht auf den Fersen war, war ihm aus einem unerklärlichen Grund vollkommen klar. Bisher hatte er sich noch nie bei so etwas getäuscht, und ihm waren bei Gott schon so einige Undercoverpolizisten untergekommen.

„Was machen Sie beruflich?“, stellte er die Gegenfrage, obwohl es ihn eigentlich nicht wirklich interessierte. Das hier war schließlich nur eine zufällige Bekanntschaft und nicht der Anfang einer Beziehung. Auch wenn Morten den unverschämt gut aussehenden Rotschopf sicher nicht von der Bettkante schubsen würde.

Damian lachte leise und stürzte seinen zweiten Espresso in einem Zug hinunter.

„Ich bin im Außendienst tätig. Und ich übernehme unter anderem Teile des Controllings.“

Wieder schlug Mortens Instinkt an und sagte ihm, dass das nicht die ganze Wahrheit war. Vielleicht ein Teil davon. Auf jeden Fall schien mehr dahinter zu stecken.

„Lassen Sie uns nicht über Berufliches sprechen. Heute ist mein freier Tag und ich habe wenig Lust, ihn mit solchen Themen zu vergeuden. Mit meiner Freizeit weiß ich wirklich Besseres anzufangen.“

„Was denn zum Beispiel?“, hörte Morten sich fragen. Die Worte waren von allein über seine Lippen gekommen, wie automatisch. Damian hatte wahrhaftig eine paralysierende Wirkung auf ihn.

„Zum Beispiel mit einem netten Mann einen Kaffee zu trinken“, entgegnete Damian. Sein Blick ging tief und ließ erahnen, dass er mehr von seinem freien Tag wollte als das.

Kurz schoss Morten die Frage durch den Kopf, woher Damian eigentlich die Gewissheit nahm, dass er bei ihm landen konnte. Hatte er „homosexuell“ quer über die Stirn tätowiert und wusste nichts davon?

Damians Ausdruck verscheuchte diesen winzigen Anflug von Rationalität nur zu schnell wieder und Morten ging wie ferngesteuert in den Flirtmodus über. Er lächelte Damian leicht an und legte dabei den Kopf ein wenig schief, strich sich die blonden Locken aus der Stirn und lehnte sich seinem Gesprächspartner entgegen. Bei der ganzen Aktion nahm er keine Sekunde lang die Augen von dem unglaublich hübschen Gesicht, das von den Haaren eingerahmt wurde wie ein kostbares Gemälde von einem Platinrahmen. Stilvoll, außergewöhnlich, edel und doch in gewisser Weise verwegen.

„Nun, das machst du ja gerade. Dann hat sich dein freier Tag doch schon gelohnt“, tat er mit rauer Stimme kund, wobei plötzlich die Hoffnung in ihm aufstieg, dass es nicht beim Kaffeetrinken bleiben würde.

Möglicherweise war das sogar der Fall, denn Damian lehnte sich ebenfalls vor, stützte seinen Arm auf den Tisch und bettete das Kinn in seiner Handfläche. Mit einem Finger fuhr er sich über die Lippen, eine eindeutige und anzügliche Reaktion auf Mortens offensichtliche Flirtversuche. Der Wechsel vom distanzierten ‚Sie‘ zum vertraulichen ‚Du‘ war unbemerkt und fließend vonstattengegangen.

„Es ist zumindest kein schlechter Anfang“, sagte Damian und ließ diese Aussage im Raum stehen. Mehr musste er nicht sagen, Morten verstand ihn auch so. Erneut fuhr er sich durch seine Locken. Kaum zu glauben, dieser Mann schaffte es tatsächlich, ihn nervös werden zu lassen. Dieses Gefühl steigerte sich, als Damian schließlich eine weitere Frage stellte.

„Hast du heute schon was vor?“

„Bis jetzt nicht“, lautete Mortens Antwort, die von einem lasziven Lächeln begleitet wurde. „Aber wer weiß, eventuell fällt mir mittendrin etwas Interessantes ein. Oder vielleicht bekomme ich ja ein Angebot, das ich nicht ausschlagen kann.“

Okay, das war frech. Aber hey, er war ein Meisterdieb, und das wurde man nicht ohne eine gewisse Portion Frechheit.

Nun lag der Ball auf jeden Fall auf Damians Spielfeld und Morten war mehr als nur gespannt, ob und was Damian daraus machte. Ein nervöses Kribbeln nistete sich in seinem Bauch ein und breitete sich von dort wie ein hartnäckiger Virus in seinem Körper aus. Besonders in seinen Lenden, die erwartungsvoll zogen. Morten stutzte. Das war sonst nicht seine Art, gleich so auf einen Mann zu reagieren. Egal, wie hübsch er auch sein mochte. Normalerweise war Morten eher kühl und überlegt und ließ sich kaum zu solchen spontanen Aktionen hinreißen.

„Soso“, sagte Damian weiterhin grinsend und beschloss anscheinend, ein wenig länger in Ballbesitz zu bleiben. Zu schnell nach vorn zu spielen konnte schließlich dazu führen, dass man das Tor verfehlte. So zumindest Mortens interner Spielbericht. Trotzdem wünschte er sich, dass Damian den Ball endlich nach vorn dribbeln oder ihm deutlich machen würde, dass sie nicht in der gleichen Liga spielten.

„Vielleicht habe ich tatsächlich ein Angebot für dich. Zumindest, wenn du wirklich dafür geeignet bist. Dazu komme ich später. Jetzt kannst du dir schon einmal überlegen, ob du erst mit mir schlafen willst oder ob ich erst deine ganze Welt und alles, was du bisher geglaubt hast, auf den Kopf stellen soll.“

Das war eine sehr interessante Aussage, fand Morten. Wenigstens war sein Begleiter nicht so vermessen, ihm zu sagen, dass er seine Welt auf den Kopf stellen würde, INDEM er mit ihm schlief. Trotzdem hatte es das Angebot in sich. Morten rieselte ein erregender Schauer über den Rücken und das Ziehen in seinen Lenden verstärkte sich auf eine drängende Weise.

„Ich würde sagen, ich lasse mich erst einmal überraschen, ob du im Bett gut genug bist, um irgendwas auf den Kopf zu stellen, bevor ich dir meine gesamte Welt überlasse.“ Ein freches Grinsen schloss diese Aufforderung ab, das von einer heißen Gier in seinem Innern begleitet wurde.

„Gut, dann sind wir uns ja einig. Ich muss auch erst sichergehen, dass du in meiner Welt bestehen könntest, ehe ich sie dir vollständig offenbare“, war Damians schelmische Antwort, mit der Morten wenig anfangen konnte.

Entweder war der Kerl ein Scherzkeks oder ein Spinner. Doch beides waren keine Ausschlusskategorien für ihn. Dazu war Damian einfach zu heiß.

„Also, wenn du hier in der Nähe wohnst, könnten wir zu dir gehen, sofern dir das recht ist. Ansonsten spendiere ich uns ein Hotel.“

Himmel, da kam Damian direkt zum Punkt und noch schneller zur Sache. Einen kurzen Moment zögerte Morten seine Antwort heraus und überlegte dabei fieberhaft, ob er das, auf was er sich da einzulassen schien, vor sich selbst vertreten konnte.

Er wusste nichts über Damian. Außer dass er irrational scharf auf ihn war. Andererseits war er ja nicht total hilflos, sollte sich sein Begleiter als gefährlich erweisen. Gefährlich für seine Gesundheit oder sein Leben, korrigierte Morten sich amüsiert. Für alles andere war er nämlich eindeutig gefährlich – und dagegen hatte Morten rein gar nichts einzuwenden.

„Wir können zu mir gehen“, entschied er dann und wunderte sich, warum in seinem Magen ein wilder Ball heißer Vorfreude platzte.

„Schön“, sagte Damian, der mit einem Mal so zufrieden lächelte, als hätte er den Deal seines Lebens abgeschlossen. Jetzt wirkte er tatsächlich ein wenig kühler, fast schon abgeklärt, was Morten nicht so wirklich in den Kram passte. Dennoch konnte er es nicht erwarten, endlich zu zahlen.

Nun, da alles gesagt war, schwieg Damian erneut.

Erst als Morten die Tür zu seinem Loft aufschloss, gab Damian einen anerkennenden Pfiff von sich.

Was hatte er in dieser vorzüglichen Wohngegend erwartet? Eine Studentenbude?

„Nicht schlecht“, ließ Damian dann auch verlauten und Morten konnte sich ein zufriedenes Grinsen endgültig nicht mehr verkneifen.

Er führte seinen Gast in das stilvoll eingerichtete, weitläufige Wohnzimmer. Viel weiter schaffte er es aber nicht. Irgendeine Sicherung brannte bei ihm durch und er wirbelte herum, warf seine Arme um Damians Hals und küsste ihn mit einem Hunger, den er in dieser Art von sich nicht kannte.

Morten war schon ein wenig angefressen, als Damian in den Kuss kicherte, so als ob er das erwartet hätte. Er gab dem Geldkoffer, den er eilig abgestellt hatte, einen ärgerlichen Tritt, sodass er genau in der Nische zwischen einer kleinen Anrichte und einer schweren Bodenvase Platz fand, ohne dafür seine Lippen von Damians zu nehmen.

Mortens Wut wurde besänftigt, als sich Damians starke Arme um seine Taille schlangen und sein Kuss genauso leidenschaftlich erwidert wurde.

Unsanft wurde Morten rückwärts zum Sofa gelotst, ein weißes, halbrundes Designermöbel mit einer breiten Ottomane.

„Praktisches Ding“, raunte Damian und schubste Morten lieblos auf die Sitzfläche. Damian leckte sich über die Lippen und für einen Moment bildete sich Morten ein, dass die grünen Iriden von sich aus leuchteten.

Morten blinzelte. Nein, da hatte er sich wohl geirrt. Damians Augen waren einfach nur von einem unglaublich intensiven Grün und sie schienen bis auf den Grund seiner Seele schauen zu können. Er fühlte sich paralysiert unter diesem stechenden Blick.

Er griff nach Damians Hand und zog ihn mit einem Ruck zu sich auf die Couch, keuchte leise auf, als er seine Hände unter Damians Pullover schob und die warme, beinahe schon heiße Haut unter seinen Fingerkuppen zu spüren bekam.

Und wieder lachte Damian ihn anscheinend aus, während er seine Lippen an seinen Hals legte und sanft hinein biss.

Mit einem Bein kniete er zwischen Mortens Schenkeln, mit dem anderen neben ihm. Damian drückte ihn mit den Fingerspitzen nach unten, aber nur, um sofort über ihm zu sein und seinen Mund in einem weiteren Kuss zu verschließen.

Gierig und unbeherrscht erwiderte Morten den neuen Kuss, während er unter Damian vor Erregung zu zittern begann. Himmel, was war das nur? Wie konnte ein einzelner Mann eine solche Wirkung auf ihn haben? So schnell? Sie kannten sich nicht einmal zwei Stunden … Trotzdem glaubte Morten, dass er auf der Stelle jämmerlich eingehen würde, wenn er Damian nicht sofort zu spüren bekam. Ein leises, sehnsüchtiges Wimmern presste sich aus seiner Kehle und wurde von Damians Mund gedämpft. Er fühlte Damians Knie zwischen seinen Beinen, nahe an seinem Schritt. Nahe, aber noch lange nicht nahe genug.

Wie eine Schlange wand er sich unter Damian und rutschte das kleine Stück hinunter, das gefehlt hatte, um dessen Bein an einer sehr empfindlichen Stelle zu haben.

Lachend löste Damian den Kontakt zwischen ihnen.

„Ungeduldig?“, fragte er ihn.

Morten spürte eine Hand auf sich, die sich auf einem klaren Kurs nach unten befand. Das heizte Morten nur noch weiter an und es ärgerte ihn, dass Damian sich im Gegensatz zu ihm so gelassen gab. Es wurde Zeit, zum Gegenangriff überzugehen!

Dabei stellte er fest, dass Damian gar nicht so cool war, wie er tat. Im Gegenteil, er war verdammt heiß. Auf mehrere Arten.

Zuerst einmal im tatsächlichen Sinn, denn der erste Eindruck, den Morten gehabt hatte – der, dass Damian glühte – bestätigte sich jetzt wieder. Damians Haut war heiß, als hätte er hohes Fieber. Als seine Fingerspitzen über Damians Jeans strichen, fühlte er eine wirklich mächtige Beule. Überrascht hob er die Brauen und setzte sich mit einem Ruck auf, um das, was er da soeben gespürt hatte, mit eigenen Augen zu sehen. Vorsichtig und mit einiger Anstrengung zog er den Reißverschluss nach unten und ließ den Knopf aufspringen. Er zerrte die Hose über Damians Hüften und bugsierte die Shorts gleich hinterher. Damians Glied sprang aus der Unterhose und wippte munter vor seinem Nabel.

Morten schnappte nach Luft. Das war ein Hammer. Im wahrsten Sinn des Wortes.

„Du siehst beeindruckt aus“, stellte Damian sichtlich amüsiert fest.

Noch bevor Morten etwas erwidern konnte, wurden seine Überlegungen wie mit einem Schwamm vom Whiteboard gewischt. Gleißende Hitze explodierte in seinem Inneren, als Damian ihm seine Hose herunterzog und sie achtlos neben die Couch warf.

„Nicht schlecht“, hörte Morten wie durch einen Wattebausch und zitterte, als sanfte Fingerspitzen über seine erhitzte Länge streichelten. Die Berührung wurde nur angedeutet und Morten verlangte wimmernd nach mehr. Er zeigte ihm, wie er es haben wollte, und griff nach Damians enormem Glied, das er eben gerade so mit der Hand umschließen konnte. Allein der Gedanke, diese Größe in sich zu haben, erfüllte ihn mit nervöser Vorfreude und latenter Furcht.

Himmel, was machte dieser Mann, der ihm praktisch fremd war, nur mit ihm?

Selbst wenn das für ihn gerade die Mutter aller Fragen war, so verflüchtigte sie sich im Bruchteil einer Sekunde, als er die warmen Finger um sein hartes Fleisch fühlte. Ein Stöhnen perlte über seine Lippen, wie von selbst hoben sich seine Hüften der geschickten Hand entgegen. Für einen Moment krampfte sich sein Griff um Damians Härte zusammen, bis der leise aufzischte. Entschuldigend sah Morten seinen Lover an, der nicht wirklich sauer über diese Behandlung wirkte. Eher noch schien es ihm gefallen zu haben.

Mortens Lider senkten sich, als würden sie Tonnen wiegen. Lasziv rekelte er sich unter den Händen, die überall und nirgends waren und ihn in einer Weise erregten, die er sich nicht mal im Traum vorgestellt hatte.

Dabei machte Damian nicht einmal etwas Besonderes mit ihm, sondern streichelte ihn nur an allen Stellen, die er erreichen konnte, und schob ihm dabei sein Hemd bis unters Kinn, ohne es zu öffnen.

Damians Körpertemperatur war seltsam, sie schien so viel höher zu sein als seine eigene. Diese Hitze auf seiner Haut machte Morten nur noch mehr an, besonders, als Damian sich nun über seinen Körper entlang küsste, mit deutlicher Tendenz nach Süden.

Morten schauderte, als Damians Mund sich um eine seiner Brustwarzen schloss und er sie mit seinen scharfen Eckzähnen bearbeitete. Wie mochte es erst sein, diesen Mund an einer anderen Stelle zu fühlen?

Sein Griff um Damians Glied wurde unkonzentriert und locker. Schließlich entzog sich Damian ihm ganz und krabbelte weiter nach unten, leckte über Mortens bebende Bauchdecke und seinen Nabel. Mortens Augen drehten sich hinter seinen geschlossenen Lidern in die Höhlen. Er griff nach Damians langen Haaren, die sich zu seinem Erstaunen nicht so weich anfühlten, wie sie aussahen. Sie erinnerten ihn eher an eine struppige Pferdemähne. Doch das war jetzt gerade egal, da Damian mit seinem Mund zwischen seinen Beinen ankam.

Mortens Hände krallten sich in das weiche Leder der Ottomane. Zischend sog er die Luft ein, als ihn Damians heißer Atem an seiner empfindlichsten Stelle traf. Sein Herz legte einen Spurt ein und er schauderte kurz bei dem Gedanken daran, Damians Lippen und diese agile Zunge an seinem mittlerweile steinharten Schwanz zu spüren. Es kam ihm vor, als würde es Jahre dauern, bis er die feuchte Zungenspitze endlich an seiner geschwollenen Eichel fühlte. Er stieß den Atem, den er unbewusst angehalten hatte, in einem keuchenden Stoß aus. Himmel, dieser Kerl machte ihn wahnsinnig!

Er schielte nach unten und fing den Blick aus Damians Augen auf, die einmal mehr wie zwei grüne Kohlestücke zu glühen schienen. Damian fixierte ihn weiter, auch, als er seine heißen Lippen schließlich um seine Männlichkeit schloss. Morten seufzte gequält und zugleich erleichtert und musste erneut dem Gewicht seiner schweren Lider nachgeben, die sich wie von selbst senkten.

Mortens Hand krallte sich wieder in die langen Haare, diesmal fester, was Damian ein leises Kichern entlockte. Erst wollte Morten sich beschweren, doch in der gleichen Sekunde begann Damian, ihn um den Verstand zu saugen, sodass er bald keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte.

Bei allen Göttern, DAS hatte er so noch nicht erlebt! So albern es klang, Morten hatte das Gefühl, er würde einfach dahinschmelzen, während Damian ihm die Seele aus dem Leib saugte. In ihm braute sich schon jetzt ein Energieball zusammen, der auf einen absolut vernichtenden Höhepunkt zusteuerte – und Morten war mehr als bereit dazu, von Damian vernichtet zu werden. Ein ekstatisches Beben schüttelte ihn durch, er konnte kaum nach Luft schnappen und es kostete ihn fast übermenschliche Anstrengung, ein wenig fester an den roten Haaren zu ziehen, damit er Damians Kopf von seinem Geschlecht bekam.

„Nicht … nicht so!“, hörte er sich selber hecheln und ohrfeigte sich gedanklich dabei. Wenn er Pech hatte, brachte er sich hier gerade um eine Menge Spaß.

Damian aber wirkte nicht verärgert, sondern nur köstlich amüsiert. Er leckte sich über die Lippen und lachte kehlig. Eigentlich war es eine Frechheit, wie der Kerl mit ihm umging, zumal er ihn überhaupt nicht kannte.

„Nicht? Wie denn dann?“ Damian fuhr mit einer Hand über Mortens Hoden, den Damm und streichelte seinen Eingang.

„So etwa?“ Versuchsweise drückte er gegen den fest gespannten Muskelring und schaute Morten dabei direkt in die Augen.

Der musste erst einmal schlucken, ehe er eine Antwort geben konnte.

„Ja!“, krächzte er mit vor Erregung zittriger Stimme. Wie von selbst hob sich sein Becken an, drängte sich dem neckenden Finger entgegen, der so viel versprach, ohne es derzeit zu halten. So viele Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Er war im Begriff mit jemandem zu schlafen, den er gerade ein paar Stunden kannte. Für einen Moment fühlte er sich verdorben und geradezu schmutzig, doch das war zu schnell vorbei, um sich wirklich damit zu befassen.

„Mach schon … Fick mich!“, forderte er heiser und zittrig und spreizte die Beine, soweit er konnte.

Mit einem Mal fühlte Morten etwas Kaltes, Feuchtes, das von Damians Fingern an seinem Eingang einmassiert wurde. Wo hatte Damian plötzlich das Gleitmittel her, fragte sich Morten erstaunt, denn hier im Wohnzimmer hatte er nichts gelagert und Damian war überdies ebenfalls komplett ausgezogen. Also konnte er es schwerlich aus seiner Hosentasche geholt haben.

Lange konnte er sich darüber keine Gedanken mehr machen, da ihn ein schlanker Finger ohne großen Widerstand eroberte. Stöhnend bog Morten den Rücken durch. Das war gut, aber noch viel zu wenig. Als hätte Damian sein stilles Flehen gehört, kamen bald ein zweiter und ein dritter Finger hinzu, um Morten zu dehnen, indem er ihn mit langsamen Stößen malträtierte.

Allein das war so wahnsinnig erregend, dass Morten dachte, er würde jeden Moment die Beherrschung verlieren und sich haltlos über seinen Bauch ergießen. Doch genau in diesem Augenblick zog Damian seine Finger zurück und hinterließ eine fast körperlich schmerzende Leere. Gerade als Morten frustriert aufschnauben wollte, fühlte er Damians Spitze an seinem Eingang. Gleich darauf glaubte er, zerrissen und gepfählt zu werden, als sich Damian gleichmäßig in ihn drängte. Morten schnappte nach Luft und versuchte sich zu entspannen, während sein Eingang unbarmherzig aufgezwängt wurde.

Damian hatte keine Worte zur Beruhigung für ihn übrig. Dafür verschloss er Mortens Mund mit einem heißen Kuss, um den Schrei, der daraus quoll, abzudämpfen und regelrecht zu verschlingen.

Dankenswerterweise hielt Damian erst einmal inne, als er sich vollständig in ihm versenkt hatte, und Morten hatte ein paar kostbare Sekunden Zeit, um sich an diese extreme Füllung zu gewöhnen. Die ungewöhnlich hohe Temperatur, die von Damians Härte ausging, war angenehm und sorgte dafür, dass Morten sich zunehmend entspannte. Nach einer Weile ließ der unmittelbare Schmerz nach. Die Länge war nicht das eigentliche Problem, übermäßig lang war Damians Geschlecht nicht, dafür aber umso dicker. Langsam begann Morten Damians Länge – und noch viel mehr den beängstigenden Umfang – zu genießen.

Ein dunkles, lustvolles Stöhnen perlte über seine Lippen, und Morten schlug seine Fingernägel in Damians Schultern. Er bekam seinen Atem nicht mehr unter Kontrolle, obwohl sich Damian kaum bewegte. Trotzdem fühlte Morten mit jeder Sekunde das enorme Volumen in sich intensiver und seine Erregung stieg ins Unermessliche. Fast automatisch hob er sein Becken ein klein wenig an, zum Zeichen, dass mit ihm alles okay war, und erntete dafür das übliche raukehlige Lachen Damians, das ihm diesmal einen heftigen Schauer über den Rücken jagte. Endlich begann sich Damian zu bewegen, Morten bog bereits beim ersten harten Stoß den Rücken durch und keuchte unbeherrscht auf. Damian schien sein Inneres in Flammen zu setzen, mehr noch, er schien mittlerweile seinen gesamten Unterleib auszufüllen – ein Gefühl, das Morten beinahe von dem kühlen Leder hob, auf dem er lag.

Er schlang seine Beine um Damians Oberschenkel und flüsterte ihm unter Stöhnen einige Schweinereien zu, wie geil es sich anfühlte, ihn in sich zu haben und dass es der helle Wahnsinn war, von ihm durchgefickt zu werden, obwohl das sonst so gar nicht seine Art war. Dirty Talk war etwas, das er nur selten und nur mit Partnern machte, die er gut genug kannte, aber keinesfalls mit Fremden. Doch irgendwie schien Damian sämtliche Regeln außer Kraft zu setzen, nur war Morten gerade nicht in der Lage, das auch zu realisieren. Er gebärdete sich wie wild unter ihm, klammerte sich an ihn, verbiss sich in ihm. In seinem Inneren stieg ein ihm unbekanntes Feuer auf und ließ ihm gar keine Chance, sich ein wenig zu beherrschen.

Schwerfällig blinzelte er die Lider nach oben und sah über sich die grün leuchtenden Augen, die ihn zu hypnotisieren schienen.

Damians Wimpern waren halb gesenkt und in seinem Blick lag die pure Lust, die das amüsierte Grinsen, das dahinter schimmerte, ein wenig verschleierte.

„Du bist echt unglaublich“, murmelte Damian und gluckste leise.

Morten schoss der flüchtige Gedanke durch den Kopf, dass der Mann ihn auslachte, da wurden seine Beine in den Kniekehlen gepackt und nach oben gedrängt, sodass er Damian und seinen Launen völlig ausgeliefert war.

Mortens anfänglicher Protest über diese ungewollte Unterwerfung endete in einem lauten Stöhnen. Diese Position ging tief und traf ihn jedes Mal an der richtigen Stelle. Trotzdem – oder vielleicht gerade deswegen – nahm Damian ihn in harten, langen Zügen, in denen er sich fast komplett aus Morten zurückzog, um ihn dann wieder mit seiner ganzen Länge aufzuspießen.

Morten fiel in einen Rausch, alles um ihn herum wurde unwichtig, einzig die wahnwitzigen Gefühle und die Energie, die sich in seinem Inneren zusammenballte, beherrschte sein Denken. Schneller als ihm lieb war – und vor allem schneller, als er es von sich gewohnt war – spürte er das Beben seiner Bauchdecke und das darauf folgende Zusammenziehen seines Unterleibs. Er biss die Zähne fest zusammen, um sich ein wenig länger zurückhalten zu können, doch es hatte keinen Sinn mehr. Damian trieb ihn in Riesenschritten auf seine Erlösung zu, und Morten konnte nicht anders, als sich hilflos dem zu ergeben, was Damian mit ihm tat.

Mit einem unterdrückten Keuchen, das hinter seinen gefletschten Zähnen hervorbrach, spürte Morten schließlich, wie die Welle der Erregung ihn überflutete und in einem heftigen Orgasmus mit sich riss.

Er war vor tiefer Befriedigung und Verzückung so berauscht, dass er kaum bemerkte, wie Damian ihn mit einigen harten Stößen weiter nahm. Als Morten nach seinem Höhenflug langsam wieder landete, konnte er Damian dabei beobachten, wie er sich schließlich seine Erfüllung von ihm holte. Dabei sah der Mann gar nicht mehr so kontrolliert und spöttisch aus wie zuvor. Seine Wangen waren gerötet und die Augen genießerisch geschlossen, während sein Mund leicht offenstand. Morten spürte den heißen, unkontrollierten Atem auf seiner Brust, der in einem heiseren Stöhnen schließlich seinen Höhepunkt fand. Erst als Morten nun Damians unnatürlich warmen Erguss in sich fühlte, wurde ihm klar, dass er gerade bareback mit einem völlig Fremden geschlafen hatte. Doch die Gedanken, die darauf folgen wollten, sowie den Ärger über diesen Leichtsinn schob er schnell beiseite. Morten streichelte ihn sanft, bis auch Damian Lebenszeichen von sich gab.

Kaum, dass Damian sich wieder unter Kontrolle hatte, grinste er Morten breit an.

„Das war geil“, bewertete Damian die überstürzte Nummer auf der Couch.

Dem konnte Morten eigentlich nur zustimmen, trotz des unguten Gefühls, das sich inzwischen in ihm breitmachte und das er nach wie vor zu verdrängen versuchte. Er hatte überhaupt keine Ahnung, wie ihm das hatte passieren können. Normalerweise war er sehr auf seine Gesundheit bedacht und hätte lieber komplett auf Sex verzichtet, statt sich so einer Gefahr auszusetzen. Oh, er liebte die Gefahr, keine Frage, sonst hätte er sich einen anderen Beruf ausgesucht, doch das war kalkulierbares Risiko. In der Regel, jedenfalls. Das hier dagegen … Das war Russisches Roulette. So dämlich war er eigentlich nicht. Wut wallte in ihm auf, er beherrschte sich aber, wollte sie nicht offen zeigen. Noch nicht.

„Allerdings“, stimmte er mit einem zittrigen Ausatmen zu, das von seinem Höhenflug herrührte, von dem er sich bisher nicht so ganz erholt hatte. Oh ja, es war geil gewesen, gar keine Frage.

Die Entspannung überfiel ihn unerwartet stark, mit einem erledigten Schnauben schloss er seine Augen und atmete tief durch. Er spürte Damian in sich pulsieren, die Wärme, die von ihm ausging, hatte seltsamerweise etwas Beruhigendes. Wie das Gift einer Schlange oder Spinne, die ihr Opfer damit ruhigstellt, um es anschließend ungestört fressen zu können. Tatsächlich umgarnte Damian ihn weiter, küsste und streichelte ihn sanft, während sie beide darauf warteten, dass sich ihr Herzschlag wieder in einem Bereich befand, der nicht dem eines Leistungssportlers glich.

„Ich muss dir etwas sagen“, hörte er Damians Stimme.

Morten musste sich richtiggehend überwinden, ihm die nötige Aufmerksamkeit zu schenken. Viel lieber hätte er die Augen geschlossen und ein wenig mit seinem Lover im Arm gedöst. Mit Mühe schaute er Damian konzentriert an und hoffte nur, dass das jetzt keine Liebeserklärung wurde. Oder ein Geständnis der schlimmen Art, worüber er lieber gar nicht nachdenken wollte. Doch so keck, wie Damian grinste, war das eher unwahrscheinlich.

„Ich bin positiv …“, hörte er Damians spielerische Stimme, die wie ein kleiner Singsang über seine Lippen kam, als wäre es eine Nebensächlichkeit.

Morten gefror innerlich und sah seine schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Dabei grinste dieser verfluchte Mistkerl auch noch! Unglaublicher Zorn braute sich in Sekundenschnelle zusammen und wollte sich gerade entladen, als Damian fortfuhr: „Also ich meine, wirklich positiv überrascht, dass du so abgehen kannst, dass du es sogar ohne Gummi treibst. War aber schon etwas leichtsinnig, denkst du nicht? Wär ich infiziert, hättest du dich jetzt vielleicht angesteckt.“

Damian zog sich aus ihm zurück und Morten spürte gleich, wie etwas vom heißen Samen dieses Mistkerls aus ihm heraus und auf seine teure Ledercouch lief.

„Hast du sie noch alle?“, fauchte er ihn an. Das Adrenalin, das Damians Worte ihm durch die Adern gepumpt hatte, ließ ihn am ganzen Körper zittern. Ohne auf das heisere Gelächter zu achten, sprang er auf und marschierte ins Bad. Gott, er brauchte jetzt ein paar Sekunden für sich, um all das, was in den letzten Minuten passiert war, verdauen zu können.

Morten knallte die Tür hinter sich zu, stellte sich an das Waschbecken und stützte sich mit beiden Händen darauf ab, während er einen beiläufigen Blick in den Spiegel warf. Er schaute sich selbst in die Augen und fing dann hysterisch zu lachen an, als ihm aufging, wie durchgenommen er aussah. Das hatte selten einer seiner ohnehin nicht zahlreichen Sexpartner geschafft. Darüber hinaus war er normalerweise nicht so gerne Bottom. Was war das nur für ein Mann, der all seine Prinzipien innerhalb kürzester Zeit über den Haufen werfen konnte, ohne dass er sich dagegen auch nur ansatzweise wehrte? Und warum zum Teufel machte er es ohne Kondom?! Blieb nur zu hoffen, dass Damian die Wahrheit gesagt hatte und keine Geschlechtskrankheiten oder Schlimmeres mit sich herumschleppte.

Morten seufzte, stellte das kalte Wasser an, spritzte sich ein paar Hände voll davon ins Gesicht und wusch sich den Bauch mit einem Waschlappen, entschied sich dann zusätzlich noch für eine kurze Dusche. Ein wenig klärte das seine Gedanken, allerdings nicht so sehr, wie er es gerne gehabt hätte. Über sich selbst den Kopf schüttelnd, drehte er den Wasserhahn zu, wickelte sich in einen flauschigen Bademantel, atmete einmal bewusst tief durch und ging dann ein wenig ruhiger zurück ins Wohnzimmer. Damian saß noch immer auf der Couch und grinste breit, was Mortens Wut erneut aufflackern ließ.

„Du bist ein Idiot!“, schnaufte er, als er sich neben ihm niederließ und den exotischen Mann musterte.

„Und du bist erstaunlich schockresistent. Ich glaube, du wärst gut geeignet“, erklärte Damian kryptisch. Sein Grinsen erlosch und er musterte Morten mit nachdenklicher Miene von oben bis unten. „Du bist nicht schlecht gebaut. Trainierst du?“

Morten legte den Kopf schief und zog die Augenbrauen zusammen. Was sollte dieser ganze Mist? Die gesamte Situation wurde zunehmend bizarrer, als Damian ihm in einer Weise über die festen Bauchmuskeln fuhr, in der man ein Pferd begutachtete, das man kaufen wollte. Es war eine analytische, austestende Berührung, die komplett der erotischen Reizung und des Verlangens entbehrte, das zuvor zwischen ihnen gewesen war.

„Was soll das?! Hör auf damit!“, zischte Morten und schlug Damians Hand weg, der darüber nur vergnügt lachte. Dann wurde sein Blick abermals ernst, fast schon hypnotisch.

„Ich habe dir doch gesagt, dass ich deine Welt auf den Kopf stellen werde. Du könntest Dinge sehen und tun, die du nie für möglich gehalten hast. Du könntest Teile der Welt lenken wie ein Marionettenspieler, so wie ich dich auf diese Couch gelenkt habe. Wenn du einsteigst … Wenn du begreifst, wie viel Macht du haben kannst, wirst du nie wieder so kontrolliert werden wie eben. Hast du Lust, in diese Welt einzutauchen? Es ist gefährlich dort. Viel gefährlicher, als ungeschützt mit einem völlig Fremden herumzuficken. Glaubst du, du könntest die ständige Gefahr aushalten?“

Damian setzte eine kleine suggestive Pause, die lang genug war, um das sacken zu lassen, was er soeben vorgetragen hatte, und kurz genug, um selbst dem schlagfertigen Morten eine Antwortmöglichkeit zu entziehen.

„Kannst du das, Kunstdieb Morten Rykers?“

Im ersten Moment nach dieser Anrede kniff Morten die Augen zu engen Schlitzen zusammen und zischte leise auf. Was sollte das alles? Was waren das für merkwürdige Andeutungen? Nein, zu einer solchen Unterhaltung hatte er wirklich keine Lust! Allmählich bestätigte sich sein Verdacht, dass Damian viel verrückter war, als er zuerst für möglich gehalten hatte.

„Gefahr ist jetzt schon mein Alltag“, erwiderte er, entgegen seinem Entschluss, sich nicht auf dieses seltsame Gespräch einzulassen.

„Und solange ich nicht weiß, wovon du eigentlich redest, werde ich nicht mal in Erwägung ziehen, dir zu antworten.“

Hatte Damian ihm vielleicht aufgelauert, um ihm einen großen und lukrativen Coup anzubieten? War Morten ihm von einem seiner Kunden empfohlen worden? Das würde erklären, weshalb er seinen vollständigen Namen und sein Betätigungsfeld kannte.

„Wer bist du?“, kam ihm misstrauisch über die Lippen. Die Vorsicht, die gerade sämtliche Alarmglocken in ihm schrillen ließ, sorgte dafür, dass er ein wenig von Damian abrückte und ihn lauernd betrachtete.

Das Grinsen, das Damian ihm zeigte, konnte man gut und gerne als teuflisch bezeichnen. Die grünen Augen schienen von innen heraus zu leuchten, und wieder schob Morten dies auf eine Sinnestäuschung oder den Lichteinfall.

„Willst du das wirklich wissen? Wenn ich es dir erzähle, gibt es kein Zurück mehr. Wie weit bist du bereit, für deine Neugier zu gehen?“

Oh Himmel, geheimnisvoller konnte Damian ja wohl nicht tun, oder? Was konnte er schon sein, im Höchstfall ein Bulle von Interpol oder etwas Ähnliches, der seinen Anteil vom Kuchen wollte … Morten schnaubte amüsiert.

„Na, weiter als ins Gefängnis kann ich wohl nicht gehen“, stellte er mit einer Art Galgenhumor fest und schaute Damian dabei mit einer Mischung aus Belustigung und Ärger an.

„Also ... Entweder du sagst mir jetzt, wer du bist, oder du lässt deine dämlichen Anspielungen, denn dann kann es gar nicht so interessant sein.“

„Darüber sprechen wir gleich noch einmal“, sagte Damian mit einem dunklen Lächeln und einer ebensolchen Stimme. Das Glimmen in den grünen Iriden verstärkte sich, und der Mann rückte näher an ihn heran.

Morten wurde die Sache unheimlich, inzwischen überzeugte ihn nämlich Damians Blick davon, dass seine Augen wirklich leuchteten. Erschrocken wich er zurück. Weit kam er aber nicht, da er an der Rückenlehne der Couch anstieß.

„Du gehst nicht ins Gefängnis, Morten. Du gehst mit mir geradewegs in die Hölle.“ Damians Worte nahm er nur am Rande wahr, denn was er sah, lähmte sein Denken und ließ seine Kinnlade ungläubig nach unten klappen. Er beobachtete, wie aus Damians Schläfen zwei gedrehte Hörner wuchsen.

Zunehmend schockiert konnte Morten sich keinen Millimeter bewegen. Erst als er etwas Warmes, Glattes auf seinem Unterschenkel fühlte, kam wieder Leben in ihn und er konnte seinen Blick von Damians Gesicht ablenken und herausfinden, was da wie eine Schlange über sein Bein kroch. Zu seiner endgültigen Bestürzung entdeckte er, dass es sich dabei um einen langen, haarlosen Schwanz handelte, wie der nackte Greifschwanz eines Affen, der in Damians Steiß mündete.

„Na? Hältst du das für uninteressant?“, fragte der gehörnte und geschweifte Damian vergnügt.

Okay. Damian hatte ihm irgendwelche Drogen eingeflößt. Oder er war schlicht und ergreifend verrückt geworden. Was er da sah, konnte nicht wahr sein. So etwas gab es nicht! Es gab keine … Teufel oder was immer er sich hier einbildete, vor sich zu haben.

Mortens starrte Damian fassungslos an. Er zitterte am ganzen Leib und kalter Schweiß stand ihm auf der Stirn.

„Das ist … nicht real!“, krächzte er entsetzt, während er versuchte, weiter von Damian wegzukriechen. Ohne Erfolg, Damian setzte ihm einfach nach.

In Mortens Magen explodierte eine Übelkeit, die ihm die Eingeweide zu zerfetzen drohte, er schlug sich die Hand vor den Mund, damit er sich nicht direkt vor diesem … Wesen übergab. Morten sprang vom Sofa auf – buchstäblich wie von Teufeln gehetzt – und rannte ins Bad.

Sein Weg dorthin wurde von einem lauten, spöttischen Lachen begleitet. Das kümmerte ihn wenig, denn er hatte anderes zu tun. Zum Beispiel, sich die Haare aus dem Gesicht zu halten, während er sich übergab.

So mit sich und seinen Eingeweiden beschäftigt bemerkte er zunächst nicht, dass Damian ihm gefolgt war.

Erst als er sich das Gesicht wusch und nach einem Handtuch tastete, hörte er Damians raue Stimme hinter sich.

„Du hättest mir ruhig sagen können, wenn du mich zum Kotzen findest“, bemerkte Damian ironisch.

Mit nassem Gesicht fuhr Morten herum und entdeckte Damian, der im Türrahmen lehnte. Splitterfasernackt, mit verschränkten Armen, Widderhörnern und einem Schwanz, der sich so geschmeidig hin- und herdrehte wie der einer Katze.

„Ich rede nicht mit Hirngespinsten“, erwiderte Morten ebenso bissig und wollte an Damian vorbei aus dem Bad flüchten. Er hatte jedoch nicht mit der Agilität des Dämonenschwanzes gerechnet, dessen Spitze sich blitzschnell um eines seiner Handgelenke wickelte und ihn aufhielt.

Er riss die Augen auf und starrte erschüttert auf das warme, glatte und vor allem widerlich lebendige Ding, das ihn da berührte. In diesem Moment setzte irgendwas bei ihm aus, er hob den Kopf und schaute direkt und sehr wütend in Damians glimmende Augen.

„Lass mich los! Egal, was du bist, lass mich auf der Stelle los, oder du wirst mich kennenlernen!“

„Erst mal solltest du mich kennenlernen. Das wolltest du doch, oder?“, raunte Damian und zerrte ihn mit dem Schwanz zu sich. Dann packte er mit diesem ekelhaften Tentakel Mortens linkes Handgelenk und drängte ihn rückwärts gegen den Türstock des Badezimmers. Damian näherte sich Morten wieder so weit an, dass der seine unnatürliche Körperwärme fühlen konnte. Nein, das war kein Hirngespinst, dazu war das alles hier viel zu real.

„Ich bin Seere, ein Dämon, wie du vielleicht schon erraten hast. Und ich will dir einen Deal vorschlagen, den du nicht ablehnen solltest.“

Morten fühlte sich wie ein Kaninchen vor einer Schlange, und ähnlich hypnotisiert benahm er sich, als er fassungslos in die leuchtenden Augen des unheimlichen Mannes stierte, der ihn mit seinem Körper an der Tür festpinnte.

Zu seiner Erleichterung verschwand der Greifschwanz von seinem Handgelenk, ein Umstand, der Morten aufatmen ließ. Gleich darauf spürte er jedoch mit wachsendem Schrecken das warme, harte Ding sein Bein hinauf streifen.

„Was willst du von mir?“, brachte er tonlos heraus.

„Ich will, dass du für mich arbeitest. Und vielleicht können wir unsere … Bekanntschaft ein wenig …“, Damians Schwanz schlängelte sich höher und strebte Mortens Körpermitte an, „… vertiefen.“ Die Stimme des Dämons ließ dabei eine nicht unerhebliche Wollust erkennen.

Morten allerdings fand Damians zusätzliche Extremität eher abstoßend.

„Für dich arbeiten?“ So sehr er es auch unterdrücken wollte, Morten quiekte vor Entsetzen wie ein Mädchen. Auch vor Ekel, denn seine Hand schoss nach unten und versuchte, sich den immer höher schlängelnden Schwanz vom Leib zu halten. Oh nein! Er wollte auf keinen Fall mit diesem … Ding berührt werden, und DA schon gar nicht!

Der nächste Blick in die Augen des Dämons, die regelrecht zu pulsieren schienen, ließ ihn jegliche Gegenwehr vergessen und sich entspannen. Was hatte er gerade sagen wollen? Morten fühlte sich auf einmal schläfrig, matt und irgendwie leicht erregt.

„Was soll ich denn machen?“, hörte er sich wie durch Watte fragen, während er unverwandt weiter in die glühenden Iriden schaute.

„Aaach, dies und das“, antwortete Damian gedehnt. „Hauptsächlich Botengänge, letztendlich nicht viel anderes als das, was du bisher gemacht hast. Wir haben dich schon längere Zeit im Auge, Morten. Und ich denke, du bist hervorragend für diesen Job geeignet. Dass du nicht schreiend davonläufst, ist ein zusätzliches Plus. Du musst keine Angst haben. Was soll ich dir denn tun, hm?“

Der Dämon schmiegte sich nun wieder mit seinem ganzen Körper an Morten, sodass er auf eine fiebrig-anregende Art gewärmt wurde.

Zunehmend wich Mortens Scheu vor diesem fremdartigen Wesen. Damians Dämonenschwanz umschlang Mortens Handgelenk und krabbelte zu seiner Ellenbeuge hoch, wo er ihn sanft kitzelte. Anscheinend versuchte er Mortens Gewöhnungsprozess an dieses eklige, haarlose Ding noch zu bestärken.

„Siehst du, ich bin vollkommen harmlos“, flüsterte er lockend. „Das alles gehört zu mir und war auch schon da, als du noch nicht wusstest, was ich bin.“

Morten atmete laut aus, es klang fast wie das Schnauben eines Rennpferdes kurz vor dem Aufspringen der Startklappe. Seine Augenlider sanken nach unten und Damians, nein, Seeres sanfte, dunkle Stimme hüllte ihn ein wie schwerer Samt. Kraftlos ließ er sich gegen den heißen Körper sinken und nickte ohne eigenen Willen. Sein Kopf war leicht, jeder Gedanke hatte ihn verlassen und er wurde von den schmeichelnden Worten erfüllt, die ihn verführten und reizten.

An seinem Bauch spürte er, wie sich Damians Männlichkeit aufrichtete, und er sog scharf die Luft ein, als blitzartig die Erinnerung durch seinen Körper strömte, wie es gewesen war, als Damian ihn so exquisit ausgefüllt hatte. Gerade, als Morten bereit war, den Verlockungen des Dämons nachzugeben, machte Seere einen Schritt zurück. Dabei wirkte er sehr unwillig, ein wenig verärgert und entnervt.

„Ach verdammt“, knurrte er. „Deine Hormone spielen echt verrückt, wie es aussieht. Gut, ich gebe zu, das ist meine Schuld. Du wirst dich an meine Präsenz gewöhnen müssen, ohne dass wir sofort übereinander herfallen. Wir können das hier gern noch fortsetzen, aber ich brauche eine Antwort von dir, die du mit einem klaren Kopf gibst und nicht angetrieben durch meine Pheromone.“

Und schon war es wieder weg, dieses warme, angenehme Gefühl, die Lust, die langsam in ihm aufgebrandet war. Morten blinzelte verwirrt, als würde er aus einem Traum erwachen.

„Was?“, fragte er nach, weil er irgendwie die unbestimmte Ahnung hatte, etwas nicht so ganz mitbekommen zu haben.

Er sah Damian an, nahm jede Kleinigkeit in sich auf, angefangen bei den langen Haaren über die Widderhörner, den traumhaft gebauten Körper bis hin zu dem sacht schwingenden Schwanz und dem leicht zitternden Glied, das vor seinem Bauch dezent wippte.

In seinem Kopf rasten die verschiedensten Antwortmöglichkeiten, so schnell, dass er keine davon wirklich fassen und bis zur letzten Konsequenz durchdenken konnte.

„Was hab ich davon, wenn ich für dich arbeite? Abgesehen von …“ Er deutete auf das Gesamtbild, das sich ihm bot. „… dem da.“

„Nun, zuerst bist du vor der Polizei sicher. Was du tun wirst, verstößt zwar manchmal auch gegen weltliche Gesetze, doch der Bestohlene wird es niemals wagen, dich anzuklagen, da er sonst Probleme mit MIR bekommt.“

Damian grinste. „Und glaub mir, das will keiner. Außerdem gibt es viel, vieeel Geld für diesen Job, mehr als du je mit deinem Gemäldeklau verdienen könntest. Und du hast nicht das Problem, hinterher einen Käufer für die brisante Ware finden oder sie heimlich ins Land schmuggeln zu müssen. Kurz – dieser Job bietet dir Sicherheit. Aber er ist auf eine andere Weise gefährlich. Solltest du unseren Arbeitsvertrag brechen, bekommst du nicht nur eine Abmahnung.“ Damian fixierte Morten in der dämonischen Manier, die Morten eine Gänsehaut über den Rücken jagte.

Das Geld, das Damian erwähnte, reizte Morten fraglos. Andererseits …

„Ist das das einzige Risiko?“, wollte er skeptisch wissen. Für ihn war diese Frage nicht unwesentlich. Morten war aus einem anderen Grund als nur dem Geld ein Dieb: Er war ein Adrenalinjunkie. Ohne eine gewisse Gefahr reizte ihn kein Job, und die Aussicht, vom Zoll oder der Polizei geschnappt zu werden, war da nur ein kleiner Bruchteil dessen, was den Reiz ausmachte.

„Nun … Wenn die einzige Bedrohung darin besteht, dass ich dir dein kleines süßes Herz aus dem Leib reiße, wenn du vertragsbrüchig wirst, dann ist das doch schon genug, oder?“, sagte Damian grinsend. Sein Dämonenschwanz zuckte so aufgeregt wie der eines Katers auf der Jagd.

„Ach und manche … Zielpersonen haben eine eigene scharfe Security. Aber ich werde dich nicht allein an Orte schicken, an denen die Möglichkeit besteht, dass du nicht zurückkommst.“

Stirnrunzelnd dachte Morten über das Angebot nach. Er zog tatsächlich in Erwägung, diesen Deal einzugehen, so irrsinnig sich das anhörte. Andererseits, was war nicht irrsinnig gewesen, seit er mit Damian seine Wohnung betreten hatte? Außerdem glaubte er ja immer noch, dass er halluzinierte. Welche Gefahr konnte schon von einer Halluzination ausgehen?

„Einverstanden“, sagte er also, ein kleines Lachen drängte sich aus seiner Kehle, das etwas Hysterisches und Verzweifeltes an sich hatte. Ein Pakt mit einem Dämon … War das nun so etwas wie ein Pakt mit dem Teufel? Nicht ganz, oder? Aber … machte es einen Unterschied?

Morten sah Damian aufmerksam und neugierig an und war gespannt darauf, was nun passieren mochte. Rauchschwaden, Schwefelgestank? Ein Loch in seinem Bauch, weil er quasi seine Seele verkauft hatte? Noch fühlte er sich nicht anders.

„Ich denke, ich lasse dich eine Nacht darüber schlafen, ehe ich den Vertrag mit dir mache. Denn im Moment sieht es aus, als ob ich alles von dir kriegen könnte. Muss wohl an mir liegen“, sagte Damian großspurig.

Das passte Morten zwar gar nicht, bis zu einem gewissen Punkt jedoch hatte der Mann … Dämon sogar recht.

„Und was machen wir nun mit dem angebrochenen Abend?“ Damian hob seinen Schwanz an, der erstaunlich lang und beweglich war. Er winkte Morten damit zu und versuchte ihn damit zu sich zu locken.

„Was ist, bist du nicht neugierig, was ein Kerl mit zwei Schwänzen alles zu bieten hat?“