Die Wandlung - Darla Black - E-Book

Die Wandlung E-Book

Darla Black

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Beschreibung

Die Geschichte von drei Halbgeschwistern, die durch einen Fluch zu Vampiren werden und die Geschichte einer großen aber unerlaubten Liebe. Spannung garantiert

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Veröffentlichungsjahr: 2014

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Darla Black

Die Wandlung

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

0.0.1

Tiffany Baxter ging durch die engen Gassen ihrer kleinen Heimatstadt, sie liebte es hier, sie mochte alles und jeden hier. Auch sie und ihre Familie waren sehr beliebt, jeder kannte die Familie Baxter. „Hallo Tiffany!“ Grüßte Mrs Long, eine alte Dame des Ortes. „Hallo!“ Grüßte Tiffany zurück, sie glaubte kein Wort vom Gerede in der Stadt, die Leute sagten das Mrs Long eine Zigeunerin wäre und schwarze Magie betreiben würde. So einen Unfug gab es nicht – auch ihr älterer Bruder Gabriel konnte das Gerede nicht zustimmen, immerhin ging dieser mit Annabelle Long. Annabelle war ein liebes junges Mädchen, das bei seiner Großmutter lebte. Gabriel hatte sich auf Anhieb in die Frau verliebt – leider tat ihr Bruder dies oft, was ihm auch schon Probleme eingebracht hatte. Doch Tiffany hatte immer zu ihrem Bruder gehalten. „Kleine Schwester, was machst du so spät noch hier draußen?“ Samuel ihr anderer Bruder kehrte gerade mit seinen Freunden von der Arbeit in der Mine zurück und machte sich sofort wieder Sorgen, er war der Ruhige von den beiden Brüdern. „Ich mache einen Spaziergang!“

„Weiß Papa und Mama davon?“ Es war ein Jammer, aber seit einiger Zeit war die Lage auf den Straßen gefährlich geworden, viele Leute hatten schon ihr Leben verloren und zudem kamen diese schrecklichen Krankheiten, die an jeder Ecke lauerten. „Ja“ Tiffany log nicht gerne, doch nun musste es sein. Samuel schien sie zu durchschauen, denn er starrte sie ungläubig an und runzelte die Stirn. „Was?“

„Tiffany, du weißt ich will dir nichts Böses, aber sage bitte einem von uns Bescheid und gehe nicht alleine.“ Die ständige Sorge Samuels konnte auch auf die Nerven gehen, immerhin war sie kein Kind mehr und niemand wusste genau, wie die anderen Leute ums Leben gekommen waren. Gemunkelt wurde nur irgendwelche Räuberbanden zogen durchs Land. „Sam …“

„Ich meine es nur gut.“

„Oh Bruder sei nicht so eine Nervensäge!“ Weder Tiffany noch Samuel hatten Gabriel bemerkt, bis dieser direkt hinter Sam stand und ihm einen Arm auf eine Schulter legte. „Machst du dir keine Gedanken?“

„Nein!“ Gabriel machte sich um gar nichts Gedanken, er lebte einfach so in den Tag hinein und genoss sein Leben in vollen Zügen, für was Tiffany ihn bewunderte. Sie als Frau konnte so nicht Leben, sie musste auf die Männer, die über sie bestimmen wollten und konnten hören. „Wo ist Annabelle?“ Fragte Tiffany, in der Hoffnung noch eine weitere junge Frau würde auf den Straßen unterwegs sein, so wäre sie nicht alleine „Was weiß ich, vermutlich zuhause!“ Dass klang aber nicht gut, wahrscheinlich war das Interesse ihres Bruders an der jungen Frau abgekühlt - arme Annabelle. „Lasst uns nach Hause gehen!“ Der Vorschlag kam von Gabriel, was schon verwunderlich war, denn er und der Vater verstanden sich nicht immer und zwischen den Beiden kam es oft zu Streit. Was vor allem an Gabriels Lotterleben lag. Tiffany hakte sich bei ihren Brüdern unter und gemeinsam traten sie den Heimweg an. Wie es zu erwarten war, begann der Vater sofort bei der Heimkehr seiner Kinder zu schimpfen, Tiffany wurde auf ihr Zimmer geschickt, da sie es gewagt hatte – ohne männliche Begleitung das Haus zu verlassen. Was nicht nur wegen den Todesfällen ein Unding war, immerhin hatte eine unverheiratete Frau um diese Zeit nichts mehr auf der Straße zu suchen schon gar nicht alleine. Tiffany gehorchte, es blieb ihr nichts anderes übrig, oben in ihrem Schlafzimmer entkleidete sie sich und legte sich ins Bett. Von unten drangen noch laute Stimmen an ihre Ohren, ihre Brüder und ihr Vater stritten sich mal wieder, weshalb Tiffany auch froh war in ihrem Zimmer zu sein. Obwohl sie müde war, gelang es ihr nicht in den Schlaf zu finden, sie wälzte sich unruhig von einer zur anderen Seite und versuchte ihre finstere Gedanken zu vertreiben. Sie spürte instinktiv, dass sich schon bald vieles verändern würde – nur sie konnte einfach nicht sagen, was? Zudem kamen diese schrecklichen Träume, die sie quälten aber dessen Inhalt sie nicht weitergeben könnte – auch wenn sie es wollte. Vielleicht irrte sie sich auch und ihre ständigen Albträume lagen am Beruf ihres Vaters, immerhin war er Leichenbestatter und Tiffany hatte ihm schon oft geholfen. Dadurch hatte sie oft grausames gesehen, vermutlich kamen daher ihre Visionen und Ängste. Irgendwann musste der Schlaf dann doch gekommen sein, denn Tiffany erwachte kaum ausgeschlafen am nächsten Morgen ganz früh, sie hörte den Hahn gerade das erste Mal krähen. „Guten Morgen, mein Kind!“ Natürlich war ihre Mutter längst wach und bereitete das Frühstück zu. „Morgen Mama, kann ich dir helfen?“

„Ja, hole bitte frisches Wasser aus dem Brunnen.“ Tiffany schnappte sich den dafür vorgesehenen Eimer und ging nach draußen. Zuerst bemerkte sie die ältere Dame, die vor dem Haus stand gar nicht, doch als Tiffany die Frau erblickte, lief ihr ein Schauer über den Rücken. Sie hatte die ältere Dame schon öfters gesehen und Tiffany wusste auch, was diese hier wollte. Die Frau jagte ihr eine Heidenangst ein. Kaum hatte Tiffany sich von dem Schrecken erholt, begann die Frau auch schon mit ihrem Klagelied „Armer Mann, bist so geizig und gemein, willst nichts geben, doch der Tod, der wird von dir nehmen.“ Dies wiederholte sie immer wieder, Tiffany konnte die Dame gut verstehen, obwohl ihr Vater ein guter Mensch war – kannte er beruflich kein Mitleid, was diese Frau am eigenen Leib erfahren musste. Tiffany presste ihre Hände an ihre Ohren, als die Frau erneut begann ihren Reim aufzusagen „Das Unheil wird über dich und deine Familie kommen und du alleine trägst Schuld daran.“ Fügte sie ihrem Spruch noch bei. Tiffany hielt es nicht mehr aus, sie sank auf die Knie und schrie so laut sie konnte um den Klageruf dieses Klageweibes zu übertonen. Bald darauf spürte sie starke Hände auf ihre Schultern und eine Stimme die beruhigend zu ihr sprach, es war Samuel der nach draußen geeilt war, um ihr zu helfen. Auch ihr Vater und Gabriel waren zur Stelle und verscheuchten die alte Frau, die begann hämisch zu lachen. Tiffany schlotterten so sehr die Knie, dass sie nicht alleine aufstehen und laufen konnte, weshalb Samuel sie hoch hob und ins Haus trug. „Jage sie doch weg!“ Sagte ihr Vater im grimmigen Tonfall „Wie soll ich es, sie ist traurig und weiß sich nicht zu helfen.“

„Sie ist ein dummes Weib, sie musste doch wissen, dass meine Dienste Geld kosten.“

„Das wusste sie sicher auch Vater, aber sie hatte dich angefleht es ihr günstiger zu lassen, hatte dir gesagt, wie es bei ihr aussieht. Aber du bist eiskalt geblieben und hast ihren geliebten Mann einfach am Wegesrand begraben, als wäre er ein Hund.“

„Schluss jetzt!“ Für Tiffanys Vater war die Diskussion beendet, er hatte seinen Standpunkt und er glaubte sich im Recht. „Vater …“ Sie wollte ihn bitten es sich nochmal zu überlegen, aber er ging einfach weg und beachtete sie gar nicht mehr. Erst nach dem Frühstück sprach er wieder zur ihr: „Du wirst mich heute begleiten, ich habe einen Job!“ Stimmte er hatte es gestern Nacht noch kurz angedeutet. Tiffany hatte zwar keine Lust aber sich mit ihrem Vater streiten, wollte sie auch nicht, er würde eh gewinnen. „Gabriel du kommst auch mit!“

„Nee ich habe keine Lust!“ Gabriel riskierte natürlich einen Streit, er genoss die Auseinandersetzungen, denn er liebte es als Sieger hervorzugehen „Du bist mein Sohn und mein Erbe, du sollst das Geschäft eines Tages übernehmen.“

„Das ist nicht mein Ding!“

„Und was ist dein Ding?“

„Weiß ich noch nicht!“ Bevor ihr Vater noch etwas erwidern konnte, stand Gabriel einfach auf und verließ das Haus. „Tiffany warf einen Blick auf Samuel, der Jüngere der Brüder wirkte traurig, denn er wurde vom Vater oft übersehen und musste schließlich doch herhalten. „Was ist mit dir?“

„Ich komme natürlich mit!“

„Das ist mein Sohn!“ So zärtlich ihr Vater mit Samuel umging, ging er mit Gabriel nicht um, er sah diesen nur als Erben, da Gabriel der Ältere war – doch die Liebe des Vaters galt Samuel. Kurz darauf machten sich die Drei auf den Weg, ihr Vater lenkte die Kutsche vorbei aus der Stadt heraus bis in den Wald. Die Hütte vor der sie schließlich hielten kannte Tiffany, sie waren erst vor kurzem hier gewesen und hatten den Eigentümer, einen alten Mann, dessen Frau jämmerlich geweint hatte, abgeholt. „Vater …“ Sie klammerte sich an ihrem Vater, denn ein seltsames Gefühl machte sich in ihrer Brust breit, eine Vorahnung beherrschte sie.

0.0.2

Stell dich nicht so an!“ Sagte ihr Vater und schüttelte Tiffany von sich ab, langsam und ängstlich folgte sie ihrem Vater und Samuel in das Haus. „Wen sollen wir hier abholen?“

„Weiß ich nicht, der Bürgermeister hat mich nur hierher geschickt.“ So lief das immer, denn der Bürgermeister war auf dem neusten Stand und über alle Vorkommnisse im Dorf informiert. Er bekam seine Informationen von anderen Bewohnern, sie waren eine Gemeinschaft und halfen sich gegenseitig. Tiffany stellte sich hinter Samuel und schloss ihre Augen, sie ahnte, wen sie hier abholen sollten – auch wenn dies unmöglich war. Ihr Verdacht bestätigte sich, als sie Sam sagen hörte: „Das gibt es doch nicht.“ Tiffany wollte es nicht, doch nun warf sie doch einen Blick auf das Bett, in dem die Leiche einer alten Frau lag. „Wann ist das denn passiert?“

„Gestern Morgen!“ Antwortete ihr Vater auf Sams Frage, auch er wirkte versteinert und blickte ungläubig. Kein Wunder, denn vor ihnen lag die alte Frau, die heute Morgen noch ihr Klagelied zum Besten gegeben hatte, obwohl sie da schon lange tot gewesen ist. Tiffany drehte sich um und lief aus dem Haus, sie konnte dort nicht länger bleiben, denn ihr Vater trug die Schuld am Tod dieser Dame. Die Frau war vor lauter Kummer das Herz gebrochen. Sie lief weiter, obwohl sie die Stimme ihres Vaters hörte, der hinter ihr herrief, es würde bestimmt Ärger geben aber sie musste einfach weg. Schließlich, nachdem sie eine Weile gelaufen war, blieb sie vor einem Haus stehen. Tiffany atmete tief ein und aus um wieder Luft zu bekommen „Alles in Ordnung?“

„Hallo Mrs Long, ja es geht mir gut!“

„So siehst du nicht aus, komm erstmal herein.“ Tiffany sollte lieber mach Hause gehen und ihren Vater um Verzeihung bitten, aber sie war dafür noch nicht in der Lage. Sie nickte und folgte Mrs Long ins Haus. „Habe keine Angst, niemand wird erfahren, dass du hier warst.“ Mrs Longs Haus, war wegen den Gerüchten strengstens verboten, sollte es herauskommen, dass sie hier gewesen war, würde es noch mehr Ärger zuhause geben. „Was ist passiert?“ Fragte Annabelles Großmutter, die so freundlich war, dass die Gerüchte nur dummes Gerede sein musste, dass wiederum daran liegen musste, dass die alte Dame sich von der Gemeinschaft zurückzog. Tiffany konnte nicht über ihr erlebtes sprechen, es klang einfach zu verrückt. Verlegen schüttelte sie den Kopf „Du kannst mir alles sagen.“ Vielleicht war dem so, aber wie sollte sie beginnen? „Sprich dich einfach aus!“ Das Lächeln der Frau wirkte so warm und so freundlich, dass Tiffany schließlich doch den Mut fand, sie erzählte Mrs Long von ihren Träumen und von der alten Frau – dem Klageweib. Als sie fertig war, rechnete Tiffany damit, dass die ältere Frau sie auslachen würde, aber nichts geschah. Es dauerte eine Minute, dann sagte Mrs Long:“ Du hast Visionen, du weißt, was geschehen wird. Und ich muss dir leider sagen, du hast mit allem Recht. Das Schicksal wird bald zuschlagen und Euer Leben wird dich ändern.“ Tiffany konnte Mrs Long nur anstarren. Dies hätte sie im Leben nicht erwartet, sie hatte gehofft, die Frau würde sie trösten und irgendetwas sagen, aber dies … Für Tiffany war dies zu viel, sie stand so abrupt auf, dass der Stuhl nach hinten kippte „Ich muss nach Hause …“

„Tiffany dich trifft keine Schuld, es tut mir leid.“ Zuerst verstand Tiffany diese Worte nicht, sie sollte erst später erfahren, warum Mrs Long dies gesagt hatte. Tiffany rannte aus dem Haus der alten Dame und lief über den kleinen holprigen Weg. Sie hatte noch keine Lust nach Hause, sie wollte sich noch nicht die Vorwürfe ihres Vaters anhören, deshalb bog sie nach rechts ab, um zu ihrem Lieblingsplatz zu gelangen. Die Wiese mit den schönen Blumen, wo es immer so herrlich roch, hatte er schon als Kind gefallen und hier fand sie immer Trost. Leider war sie heute nicht alleine hier – ein junger unbekannter Mann saß im Gras und starrte in den Himmel. Tiffany beschloss sich von ihm fernzuhalten, sie hatte ihn noch nie gesehen und ein leichtes Unbehagen machte sich in ihr breit. Sie brachte genügend Abstand zwischen sich und ihm und ließ sich dann ins Gras fallen, umgeben von den vielen herrlichen Blumen und ihrem Duft beruhigte sie sich so langsam wieder und versuchte das Gesehene zu vergessen „Entschuldigung!“ Tiffany zuckte zusammen, als der Mann von oben plötzlich neben ihr stand, sie hatte ihn nicht kommen gehört und fand es nun gar nicht berauschend in dieser Lage zu sein. „Ja bitte?“

„Ich bin auf der Suche nach Arbeit, wissen Sie, ob jemand in der Stadt einen starken Helfer braucht? Ich bin mir zu nichts zu schade.“ Sicher suchten immer mal wieder Bauern oder auch ihr eigener Vater Leute die anpacken konnten, aber seit den Überfällen und Morde waren die Bewohner gegenüber Fremden misstrauisch geworden. „Kann ich Ihnen nicht sagen.“

„Schade!“ Er lächelte sie freundlich an und Tiffanys Angst verschwand, es war vielleicht verrückt aber sie ahnte, sie brauchte vor ihm keine Angst zu haben „Soll ich mich mal umhören?“

„Das wäre nett, ich heiße übrigens Sebastian.“

„Freut mich, ich heiße Tiffany … na ja eigentlich Tiffany Annika.“ Wieder lächelte Sebastian und ließ sich neben ihr ins Gras fallen „Wo kann ich Sie finden?“

„Hier!“ Tiffany wollte ihm wirklich helfen, er war freundlich und sie musste gestehen, sie mochte ihn, was kaum möglich war, sie verstand sich ja selber kaum, sie kannte ihn ja nicht einmal. „Schön ist es hier!“

„Ja!“ Tiffany legte sich zurück und stützte sich mit den Armen ab, sie reckte ihr Gesicht zum Himmel und genoss die Sonnenstrahlen, sie spürte, dass Sebastian sie beobachtete, sie konnte seine Blicke auf sich spüren. So war es also von einem Mann bewundert zu werden. Ein schönes Gefühl.

*

Anastasia Long warf grimmige Blicke zu ihrer Enkeltochter und dessen Verehrer, die Beiden saßen im Garten und schienen sich nichts zu sagen zu haben. Anastasia sah es nicht gerne, dass ausgerechnet Annabelle sich in Gabriel Baxter verlieben musste. Der junge Mann war ein Taugenichts und er würde Unheil über seine Familie bringen. Anastasia gab nichts um die Familie Baxter, die meisten hatten ihr baldiges Schicksal, für dass sie nicht unschuldig war, verdient. Nur die arme Tiffany tat Anastasia schon leid, das Mädchen konnte eigentlich nichts dafür. Doch der Fluch hatte schon begonnen und es gebe kein zurück. Auch Tiffany würde betroffen sein, so hatte Anastasia es in der Vision gesehen. „Du Egoist!“ Hörte sie Annabelle rufen, es war also soweit, der Stein war ins Rollen gebracht worden, nun würde es nicht mehr lange dauern.

*

Tiffany hatte die Zeit mit Sebastian genossen, sie hatten gemeinsam in der Sonne gelegen und sich unterhalten, als sie sich schließlich verabschiedet hatten, hatte er ihr einen Kuss auf die Wange gegeben. Es war schön gewesen, doch nun war sie fast Zuhause und machte sich auf das Donnerwetter bereit, dass sie dort sicher erwarten würde. Doch ihr Vater achtete kaum auf sie, als sie an ihm und den Bürgermeister vorbei ins Haus ging, die Männer schienen sich zu streiten und Tiffany wurde Zeugin, wie ihr Vater den Anderen schubste. Ihre Mutter versuchte die Streithähne zu trennen aber es gelang ihr kaum, außerdem richtete sich die Wut von Tiffanys Vater nun an seiner Frau: „Du Schlampe!“ Schrie er sie an „Ohne dich hätte ich diese Sorgen doch gar nicht!“ An den Bürgermeister gewandt sagte er:“ Besorge mir Aufträge, dass bist du mir schuldig!“ Tiffany verstand kein Wort, sie war irritiert und fragend, aber sie würde ihren Vater sicherlich nicht fragen, sie ging ins Haus und setzte sich zu Samuel an den Tisch. „Was war los mit dir?“

„Ich hatte Angst und war fassungslos!“

„Ich auch, aber Tiffany vielleicht hatten wir uns auch heute Morgen geirrt. Sie konnte nicht bei uns gewesen sein. „Wenn Sam sich dies einreden wollte, sollte er es ruhig tun, sie wiederum wollte und würde darüber nicht nachdenken. „Wo bist du gewesen?“

„Bin herumgelaufen!“

„Aha!“ Samuel genügte diese Erklärung, jedoch würde Tiffany bei ihrem Vater mehr erklären müssen, selbst dann wäre er sicher noch nicht zufrieden. Kurz darauf kamen die Eltern zurück ins Haus, Tiffany duckte sich, als ihr Vater wütend auf sie zukam. Doch ihre Sorge war umsonst, er ging einfach an ihr vorbei und schlug die Tür zum Elternschlafzimmer hinter sich zu. Die Mutter folgte ihm – wenn auch zögernd. „Was ist hier los?“

„Frag nicht!“ Sagte Samuel und winkte ab, sie war sich sicher, dass ihr Bruder etwas wusste, aber er würde sein Wissen nicht mit ihr teilen. Tiffany wollte es im Grunde auch nicht wissen, sie war nur froh noch Ruhe zu haben, doch diese wäre sicher bald vorbei.

0.0.3

Gabriel Baxter verließ gegen Mitternacht die kleine Dorfkneipe, er war betrunken und befriedigt. Kurz nachdem er Annabelle verlassen hatte, war er hier eingekehrt hatte Wein getrunken und mit Emma, der Wirtstochter in einem Nebenraum Sex gehabt. Er wusste, dass seinem Vater sein Lebensstil nicht gefiel, aber auf der anderen Seite konnte der Typ ihm gar nichts sagen. Es interessierte Gabriel nicht einmal was der Mann seiner Mutter ihm sagte. Gabriel hätte gut auf seine Familie verzichten können, zwar respektierte er seinen Bruder und liebte seine kleine Schwester, aber seine Eltern … auf diese konnte er verzichten. Sein „Vater“ war ein Arsch und seine Mutter hatte ihn belogen, was er ihr nie verzeihen würde. Der Weg nach Hause war schwer, denn seine Beine wollten nicht mehr laufen, er torkelte mehr, als das er ging und schließlich ließ er sich am Wegesrand fallen und beschloss seinen Rausch hier auszuschlafen. Nach Hause drängte ihn sowieso nichts. Immer wieder hörte er Annabelles Stimme, die ihm sagte:“ Ich bin schwanger!“ Schön für sie, aber sicher war es nicht von ihm und falls doch? War es ihm gleich, er wollte weder sie noch das Kind. Das Problem war nur, sie wollte es seinem Vater sagen und diese Tatsache würde den nächsten Streit hervorrufen. Zwar war der Mann ihm egal, aber immerhin finanzierte er auch Gabriels Lebensstil, der nicht gerade günstig war. Gabriel schloss seine Augen und dachte angestrengt nach, er musste sich unbedingt etwas einfallen lassen.

*