Die wundersame Reise des Käfersammlers - Jürgen Brater - E-Book

Die wundersame Reise des Käfersammlers E-Book

Jürgen Brater

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Beschreibung

Visionäres Genie und skurriler Zeitgenosse: der spannende Roman über den Entdecker der Evolution. "Eine schicht Muscheln, offensichtlich mariner natur, in dieser Höhe. Erstaunlich." "Wie sind die denn hierher gekommen!", fragte King. Die hat Gott in seinem famosen Ratschluss hochgeschleppt, wollte Darwin schon antworten. Doch im letzten Moment biss er sich auf die Zunge. "Keine Ahnung. Ich werde auf jeden Fall einen Brocken mitnehmen." Die Weltreise auf des Beagle wird sein Leben verändern - und das der Menschheit … Wo Charles Darwin auch hinkommt, erforscht er Pflanzen, Tiere und Gestein, kämpft sich durch den Urwald, katalogisiert sämtliche Käfer, die ihm unter die Finger kommen und findet mehrfach beinahe den Tod. Gleichzeitig bemüht er sich verzweifelt, seine "gottlosen" Erkenntnisse über die Entstehung der Arten zu verdrängen. Hin- und hergerissen zwischen der Liebe zu seiner Frau und seiner Forschung, muss er sich schließlich entscheiden.

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Seitenzahl: 425

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Jürgen Brater

Die wundersame Reise des Käfersammlers

oder wie Darwin das Ende der Schöpfung entdeckte

Roman

LangenMüller

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www.langen-mueller-verlag.de

© für die Originalausgabe: 2008 by LangenMüller in der F. A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH, München

© für das ebook: 2015 by LangenMüller in der F. A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten

Umschlaggestaltung: Wolfgang Heinzel

Umschlagbild: akg-images, Berlin

eBook-Produktion: F. A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH, München

ISBN 978-3-7844-8252-1

Inhalt

Erster Teil: Die Reise

Plymouth

Edinburgh

Cambridge

Nordatlantik

Westlich Afrika

Brasilien

Feuerland

Galapagos

Pazifischer und Indischer Ozean

Zweiter Teil: Die Idee

Shrewsbury

London

Downe

Swanley

Downe

Oxford

Erster Teil:Die Reise

Plymouth

An einem Dezembernachmittag des Jahres 1831 stand ein Landpfarrer in spe in Davenport, dem Hafen von Plymouth, und zitterte. Um sich so gut wie möglich vor dem Regen zu schützen, den ein eisiger Südwestwind erbarmungslos vor sich hertrieb, stellte er den Kragen seines Mantels hoch und zog den von einem breitkrempigen Hut bedeckten Kopf zwischen die Schultern. Doch das verschaffte ihm keine Linderung. Nach wie vor schlotterte er am ganzen Körper. Widerstrebend gestand er sich ein, dass er sich keineswegs der beißenden Kälte wegen so unwohl fühlte, dass daran vielmehr eine Krankheit schuld war, die ihn schon seit Tagen quälte. Obschon er sich nach Kräften bemühte, die stechenden Schmerzen in der Brust zu ignorieren, wurde ihm bewusst, dass sein Herz nicht nur ungewöhnlich heftig, sondern vor allem ganz und gar unregelmäßig schlug. Immer wieder setzte es für ein, zwei Takte aus, um dann mit umso heftigerem Poltern wieder loszuhämmern. Und wenn er ehrlich war, wusste er genau, warum er so entsetzlich fror: des Schweißes wegen, der ihm mit Macht aus allen Poren brach und auf seiner Haut verdunstete.

Zu gerne hätte er sich einen Moment gesetzt oder, noch besser, hingelegt. Aber das wäre, selbst wenn er dazu Gelegenheit gehabt hätte, ganz und gar unmöglich gewesen. Da hätte er sich ja gleich von einem Arzt – in seinem Fall vom eigenen Vater – untersuchen lassen können. Der hätte ihn zweifellos sofort ins Bett geschickt. Dann wäre es mit der bevorstehenden Seereise zu Ende gewesen, noch ehe sie begonnen hatte. Und wenn ihm auch bei dem Gedanken angst und bange wurde, Freunde, Familie und ganz besonders seine geliebte Fanny für mehrere Jahre verlassen und, allein auf sich gestellt, mit unabsehbaren Widrigkeiten fertig werden zu müssen, so war er doch entschlossen, die einmal geplante Reise anzutreten und bis zum Ende durchzustehen.

Der junge, hoch aufgeschossene Mann – er hieß Charles Darwin – hob ein wenig den Kopf und blickte sich unter der Hutkrempe hervor aufmerksam um. Sogleich traf ihn eine hef­ti­ge Regenbö im Gesicht und zwang ihn, die dunkelbraunen Augen zu Schlitzen zusammenzukneifen. Der dichte Backenbart, der das ovale Gesicht einrahmte und so gar nicht zu der eher spärlichen Kopfbehaarung passen wollte, war längst durchnässt, und vom runden Kinn lief ebenso wie von der etwas zu langen Nase ein stetiges Rinnsal auf das Kopfsteinpflaster der Pier.

In den letzten Minuten war der Regen noch stärker ge­wor­den. Dicke Tropfen zerplatzten auf dem grauen Wasser des Ha­fenbeckens wie Seifenblasen, Spiegelbilder von Schiffen und Lagerhäusern zerliefen in den Pfützen, in der Ferne verschwamm das Meer mit dem Horizont. Einige unerschro­cke­ne Möwen kreisten auf der Jagd nach Fischen tief über den kabbeligen Wellen. Irgendwo bellte, heiser und stockend, ein Hund.

Darwins linke Hand schloss sich fester um die Bibel in seiner Manteltasche. Doch seltsamerweise brachte ihm das keine Erleichterung. Er drehte sich so, dass ihn Wind und Regen im Rücken trafen, und zog Henslows Brief hervor. Den Brief, den er schon so oft gelesen hatte, dass er den Inhalt auswendig kannte. Wenn ihm etwas Mut und Zuversicht einflößen konnte, dann dieses Schreiben. John Henslow, der berühmte Bota­ni­ker und – wie Darwin sich nicht ohne Stolz eingestand – sein väterlicher Freund, wäre gewiss maßlos enttäuscht, wenn er jetzt, gleichsam in letzter Minute, einen Rückzieher machte. Er hatte geschrieben, er suche im Auftrag der britischen Regierung einen Naturforscher, der einen gewissen Kapitän Robert FitzRoy auf einer etwa zweijährigen Reise rund um die Erde begleiten solle. An Bord der Beagle, eines eigens zu diesem Zweck aus- und umgerüsteten Schiffes. FitzRoys Aufgabe be­stehe darin, die Küsten von Südamerika, namentlich von Pata­go­nien und Feuerland, zu vermessen, sie neu zu kartieren und in verschiedenen Teilen der Welt chronologische Aufzeichnungen zur Bestimmung der Längengrade zu machen. Das al­les, um für die englischen Schiffe auf den Weltmeeren die bes­ten Routen und strategisch günstigsten Landungsplätze zu finden.

Wieder lief Darwin, als er Henslows krakelige Schrift las, ein Schauer über den Rücken. »Ich habe sofort an Sie gedacht«, schrieb der Professor, »denn zweifellos sind Sie die am besten qualifizierte Person für diese Aufgabe. Ich sage dies nicht etwa in der Überzeugung, dass ich Sie als fertigen Wissenschaftler betrachte, sondern vielmehr als einen, der wie kein anderer be­fähigt ist, unermüdlich zu sammeln, zu beobachten und alles akribisch zu notieren, was einer Aufzeichnung auf dem Gebiete der Naturgeschichte wert ist.«

Nein, das Vertrauen, das Henslow in ihn setzte, durfte und wollte er nicht enttäuschen. Er würde diese Gelegenheit ergreifen und den einmal gefassten Plan zu einem guten Ende führen, trotz Herzschmerzen und Heimweh, trotz der Sorgen, die er sich wegen der Enge an Bord machte, und trotz seiner er­bärmlichen Angst vor der Seekrankheit. Ein einziges Mal hat­te er bislang eine Schiffsreise unternommen: nur eine kurze Über­querung des Kanals, um Paris kennenzulernen. So­wohl auf der Hin- als auch auf der Rückfahrt hatte er gedacht, er stürbe.

Und nun lag sie vor ihm: die Beagle, auf unabsehbare Zeit sein Zuhause. Das Schiff erschien ihm groß und klein zu­gleich. Größer als Darwin je eines gesehen hatte, aber viel zu klein, um sich vorzustellen, darauf zwei, vielleicht sogar drei Jahre lang zusammen mit siebzig Menschen zu wohnen. Henslow hatte ihm geschrieben, es handele sich um eine Zweimastbrigg, und jetzt dämmerte ihm, was darunter zu ver­stehen war. Die Masten waren so hoch, dass ihre Spitzen sich wie Harpunen in die tief hängenden Wolken bohrten, und das Bugspriet sah aus wie der Kopfschmuck eines gewaltigen ­­Ein­horns. Zu beiden Seiten des Rumpfes waren mehrere kleine Boote vertäut. Bei dem Gedanken, sich im Fall eines Schiffbruchs in einer dieser Nussschalen aufs Meer wagen zu müssen, spürte Darwin, wie das Zittern, das seinen Körper in fros­tigen Wellen durchlief, gleich um etliches stärker wurde. Und die bronzenen Kanonen, die er auf dem Oberdeck jenseits ­der Reling erkannte, trugen auch nicht gerade dazu bei, dass er sich weniger mulmig fühlte.

Mittschiffs waren ein paar vermummte Gestalten damit beschäftigt, Unmengen von Fässern, die sich auf der Pier sta­pel­­ten, mithilfe einer Winde an Bord zu hieven. Darwin nahm an, dass sie Proviant enthielten: gepökeltes Fleisch vermutlich, eingelegtes Gemüse, Brot und hoffentlich auch ge­trocknete Apfelschnitze sowie Zitrusfrüchte, um dem ge­fürch­teten Skorbut zu entgehen.

Einer der an den Seilen arbeitenden Männer, ein vierschrötiger Kerl, dessen fleckiges, von einem schwarzen Vollbart um­rahmtes Gesicht Darwin sogleich an Pocken denken ließ, wur­de auf ihn aufmerksam. »He, du da!«, grölte er über die Re­ling hinunter. »Was glotzt du so dämlich?« Und als Darwin gegen seinen Willen wie ein beim Abschreiben ertappter Schuljunge den Blick senkte, setzte er mürrisch hinzu: »Wer bist du überhaupt?«

»Darwin«, rief Darwin zurück, woraufhin der Ton des Mannes sofort um einige Grade höflicher wurde: »Ah, Mr. Darwin. Kommen Sie an Bord, Sir. Der Käpt’n erwartet Sie schon.«

Mit wackeligen Knien stieg Darwin die Gangway hinauf ­und stand kurz darauf auf dem Oberdeck der Beagle. Allerdings war vom Deck nicht viel zu sehen, und nur mit Mühe gelang es ihm, sich zwischen Massen von Ausrüstungsgegenständen hindurchzuzwängen, die sich überall zu riesigen Stapeln türmten. Endlich stand er dem pockennarbigen Seemann gegenüber.

»Ich bin Lodgewick, Sir«, brummte der und neigte grüßend den bärtigen Kopf.

Wer er sei, wisse er ja schon, erwiderte Darwin, und ob er vielleicht die Güte habe, für kurze Zeit seine gewiss anstrengende Tätigkeit zu unterbrechen, um ihn zu Kapitän Fitz­Roy zu führen.

Bei der Erwähnung des Namens zuckte Lodgewick heftig zu­sammen. Doch dann gab er sich einen Ruck, brummte ir­gendetwas, das wie »Muss wohl« klang, und bedeutete Darwin mit einer knappen Kopfbewegung, ihm zu folgen. Sie klet­ter­ten einen steilen Niedergang hinab. Um nicht abzurutschen, klammerte Darwin sich krampfhaft am Geländer fest, konnte jedoch nicht verhindern, dass er sich nacheinander beide Knie anschlug. Der scharfe Schmerz ließ ihn zusammenzucken. Nur indem er sich auf die Zunge biss, gelang es ihm, einen Schrei zu unterdrücken.

Kurz darauf standen sie vor einer schmalen Tür. Nachdem Lodgewick zaghaft angeklopft hatte, erklang von innen ein schar­­fes »Herein«, das sich weit weniger wie eine Einladung als vielmehr wie ein Befehl anhörte. Obwohl der Seemann da­mit die offizielle Erlaubnis hatte, die Tür aufzustoßen, schien ihn das erhebliche Überwindung zu kosten. Mit einer respektvollen Verbeugung ließ er Darwin den Vortritt, nu­schel­te »Mr. Darwin, Sir« und war im selben Augenblick schon wieder verschwunden.

In der Kabine war es so düster, dass Darwin eine Weile brauchte, um sich zurechtzufinden. Das durch eine recht­eckige Dachluke hereinfallende Tageslicht beleuchtete nur einen Teil des winzigen Raums, und die zwei von der Decke baumelnden Ölfunzeln verbreiteten erheblich mehr Ruß ­und Gestank als Helligkeit. Es roch nach abgestandenem Kohl, und Darwin meinte, darüber ein schwaches Aroma von Rum wahrzunehmen. Von allen Seiten drang der Klang von Wasser in seine Ohren: von oben das unablässige Prasseln des Regens, von unten das schmatzende Glucksen der Wellen im Hafenbecken. Während er hoffte, das Geräusch von oben möge bald ein Ende haben, wurde ihm klar, dass er sich an das andere notgedrungen würde gewöhnen müssen.

FitzRoy empfing ihn an einen Tisch gelehnt, der mehr als ein Drittel der Kabine einnahm und dessen Platte von einem Dokument, offensichtlich einer Seekarte, vollständig bedeckt wurde. Die niedrige Decke zwang ihn, sich mit eingezo­ge­­nem Kopf nach vorne zu beugen. In dieser höchst unbequem wirkenden Haltung streckte er Darwin seine Hand entgegen, und dieser sah sich nach einem ebenso geräuschvollen wie schmerzhaften Anprall seines Hinterkopfes gegen einen Holzbalken genötigt, eine ähnlich verkrampfte Stellung einzunehmen.

FitzRoy war ein großer, hagerer Mann mit schmalem, aris­to­­­kra­tisch anmutendem Gesicht, einer hohen Stirn und ab­­­ste­henden Ohren, über deren Vorderrand sich ein lockiger Ba­ckenbart kräuselte. Er mochte Ende zwanzig sein und schien mit seiner schmucken Offiziersuniform derart verwachsen, dass Darwin sich unwillkürlich fragte, ob er das Kleidungsstück wohl auch im Schlaf anließ.

»Sie sind also Mr. Darwin«, sagte FitzRoy überflüssiger­weise und trat einen Schritt näher an seinen Gast heran. Leise vor sich hin summend unterzog er dessen Gesicht einer eingehenden Musterung, ohne ihm jedoch in die Augen zu blicken. »Verzeihen Sie meine Ehrlichkeit«, sagte er dann, »aber Ihre Na­se gefällt mir nicht.«

»Meine Nase?«, fragte Darwin irritiert und griff sich unwillkürlich an sein Riechorgan. »Was ist mit ihr?«

»Knubbelig«, sagte FitzRoy und kratzte sich ausgiebig am Kinn. »Sie ist zu knollig.« Er erkannte die Ratlosigkeit in Darwins Gesicht und fügte erklärend hinzu, als überzeugter Physiognomiker könne er nicht umhin, aus der Form der Nase den Schluss zu ziehen, dass es seinem Gegenüber ganz entschieden an Energie und Entschlusskraft mangele.

Darwin ließ seine Nase los und sagte: »Aha.«

Energie und Entschlusskraft, dozierte FitzRoy weiter, seien aber just jene Eigenschaften, auf die es ihm bei seinem künf­tigen Reisebegleiter – außer so selbstverständlichen Tugenden wie angenehmem Betragen und fundiertem Fachwissen natürlich – vor allem anderen ankomme. Was er benötige, sei erst in zweiter Linie ein Forscher und in erster ein Gentleman. ­Darwin müsse daher, so leid es ihm tue, verstehen, dass er ihn des eindeutigen Attributs wegen nicht als Expeditionsmitglied akzeptieren könne.

Darwin wandte sich um und fragte FitzRoy, ob er die Güte ha­be, auch einmal einen Blick auf seinen Hinterkopf zu werfen.

»Wozu soll das gut sein?«

»Nun, in Cambridge, wo ich, wie Sie vielleicht wissen, das Vergnügen hatte, das Studium der Theologie zu absolvieren, haben mehrere anerkannte Phrenologen bekundet, mein Ehrfurchtshöcker« – er deutete mit dem Finger auf eine leichte Vorwölbung an seinem Hinterhauptsknochen – »prädestiniere mich geradezu für den Beruf des Geistlichen und lasse jedenfalls ein hohes Maß an Leidensfähigkeit, aber auch an Durchhaltevermögen erkennen.«

»Der Ehrfurchtshöcker, so, so«, murmelte FitzRoy, sichtlich bemüht, seine Unkenntnis auf dem Gebiet der Schädellehre zu verbergen. »Wenn das so ist …«

Ja, das sei so, sagte Darwin und fragte, ob der Herr Kapitän ihm nunmehr gestatte, seine Ausrüstungsgegenstände – »Sie sind von beträchtlichem Wert, gleichsam unersetzlich« – an Bord bringen zu lassen.

Ein weiteres Mal unterzog FitzRoy die Nase seines Gastes ei­ner eingehenden Inspektion, betrachtete sie angelegent­lich von der anderen Seite und erklärte schließlich, wobei er sich aus­dauernd am Kinn kratzte, so besehen mache sie, das müsse er ehrlicherweise zugeben, doch einen ganz anderen Eindruck.

Darwin wertete dies als Einverständnis und bat, ihn zum Zweck der Überwachung besagter Anbordnahme zu entschuldigen. Er verließ die Kapitänskajüte, ohne sich noch einmal umzublicken, und versagte sich damit schweren Herzens das Vergnügen, FitzRoy beim Betasten seines eigenen Hinterkopfes zu ertappen.

Er kletterte wieder den Niedergang hoch, wobei er sich diesmal nur noch das rechte Knie und das auch vergleichsweise leicht anschlug, schlängelte sich erneut durch das Gewirr an Deck und stieg schließlich die Gangway hinunter. In einer Ne­benstraße wartete die Kalesche mit seinen persönlichen Hab­selig­keiten. Darwin winkte dem Kutscher, der sich vor dem end­losen Regen vorschriftswidrig in das Innere des Gefährts verkrochen hatte. Gleich darauf setzten sich die beiden vor Käl­te zitternden Pferde in Bewegung.

Bei der Beagle angekommen, half ihm Lodgewick – jetzt un­tertänig und beflissen wie ein Butler –, seine Ausrüstung an Bord zu tragen. Diese bestand aus einem leistungsfähigen Teles­kop, einem geologischen Kompass, einem Mikroskop neues­ter Bauart, einem Paar leichter Wanderstiefel, einem her­vor­ragenden Gewehr und einer Kassette mit zwei großkalibrigen Pistolen. Hinzu kamen diverse Messer, ein Vergrößerungsglas, Glas- und Metallbehälter unterschiedlicher Größe, reichlich Weingeist zum Konservieren tierischer und pflanzlicher Prä­parate sowie, in kleine Fläschchen und Döschen abgefüllt, noch etliche andere Chemikalien. An Büchern hatte er außer der ­ge­liebten Bibel Humboldts Reisen in die Aequinoctialgegenden des Neuen Continents – ein Abschiedsgeschenk von Henslow –, Mil­tons Verlorenes Paradies sowie den ersten Band von Lyells Werk Prinzipien der Geologie bei sich. All das deponierte er mit Genehmigung des Kapitäns vorerst einmal unter dessen Kar­ten­tisch.

»Ich mache Sie jetzt mit Ihrem Kabinengenossen bekannt«, sagte FitzRoy. Er ging Darwin voran einen engen Gang entlang und öffnete an dessen Ende, ohne anzuklopfen, eine Tür, die Darwin erst, als er unmittelbar davor stand, als solche er­kannte.

Unwillkürlich erwartete er, dass sie laut knarren würde, doch sie schwang nahezu geräuschlos auf. Ein Geruch nach feuchter Kleidung schlug ihm entgegen. Als er eintrat, sah er, dass der Raum nicht nur noch viel beengter, sondern auch erheblich düsterer war als die Kapitänskajüte. Es dauerte einige Zeit, bis seine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten und er gewahr wurde, dass die ganze Einrichtung aus nicht mehr als einem kleinen rechteckigen Tisch mit zwei grob ge­zimmerten Stühlen sowie einer Art Wandschrank bestand, der aus aufeinander getürmten Kisten zusammengesetzt zu sein schien. Auf einem der Stühle saß ein untersetzter Mann mit breiter Brust und einem dicken Zopf unbestimmter Farbe. Beim Anblick seines Kapitäns stand er schwerfällig auf und hob, ohne ein Wort zu sprechen, die rechte Hand salutierend an die Schläfe.

»Das ist Mr. Darwin«, sagte FitzRoy und verscheuchte mit einer Handbewegung eine der Fliegen, die überall in dichten Wolken umherschwirrten. Da in der Kabine für drei Männer kein Platz war, blieb er im Türrahmen stehen. Und zu Darwin gewandt: »John Stokes, unser Vermessungsoffizier.«

Mit einer Stimme, die aus einem tiefen Schacht zu kommen schien, versicherte Stokes, es sei ihm eine Freude, Darwins Bekanntschaft zu machen. Und Darwin beeilte sich, seinerseits seinem Vergnügen Ausdruck zu verleihen. Fasziniert be­obachtete er, wie der Mann, mit dem er künftig das Schlafgemach teilen sollte, ohne mit dem Reden innezuhalten, eine Por­tion Kautabak in eine Wangentasche schob. Kaum hatte er das letzte Wort gesprochen, beförderte er sie von dort mit ei­ner schnappenden Mundbewegung wieder zwischen die Zäh­ne, um weiter vergnügt darauf herumzumahlen.

Der Kapitän ließ die beiden Männer allein und zog die Tür hinter sich ins Schloss. Hier also, dachte Darwin, sollte er die nächsten zwei bis drei Jahre seine Nächte verbringen. Doch so eifrig er auch Ausschau hielt, er konnte keine Schlafgelegenheit entdecken. Stokes, dessen Gesicht ihn an eine schläfrige Bulldogge erinnerte, folgte seinem Blick. Schweigend umfasste er den obersten Kasten des Wandschranks, hob ihn in die Höhe, als sei es ein Pappkarton, und setzte ihn geräuschvoll auf den Boden. Dass er Darwin dabei mit seinem mächtigen Hinterteil erbarmungslos gegen die Tür quetschte, schien er gar nicht zu bemerken. Hinter dem Kasten kamen zwei solide ­Ha­ken zum Vorschein, und mit einer stummen Kopfbewegung wies Stokes auf zwei weitere an der gegenüberliegenden Ka­binenwand.

Als er sah, dass Darwin nicht begriff, brummte er: »Hängematten.«

»Verstehe«, sagte Darwin verständnislos.

»Werden abends zwischen den Haken aufgespannt. Die hintere für Sie, die vordere für mich. Nach dem Aufstehen rollen wir sie zusammen. Wären sonst im Weg.«

Scheinbar ebenso mühelos, wie er den Kasten herunter­genommen hatte, setzte er ihn an seinen Platz zurück, ließ sich wieder auf seinen Stuhl fallen und fuhr fort, kryptische Symbole in ein aufgeschlagenes Buch zu zeichnen.

»Und meine Ausrüstung?«, fragte Darwin.

Stokes wies mit der Fußspitze auf den untersten Kasten. »Hier hinein.« Er spuckte den durchgekauten Tabak in eine offenbar eigens zu diesem Zweck bereitstehende verbeulte Blechschüssel und setzte hinzu: »Unter dem Vorderkastell ist auch noch ein bisschen Platz.«

Im Dämmerlicht der Kabine war der Käfer, der eilig über den Boden krabbelte, nur schwer zu erkennen. Dennoch entdeckten Darwin und Stokes ihn fast im selben Moment. Der Vermessungsoffizier hob den Fuß, um das Insekt zu zermalmen, doch Darwin hielt ihn zurück.

»Nicht!«, rief er, bückte sich und ergriff das Tier mit einer geschickten Handbewegung. Nachdem er sich vorsichtig, um nicht mit dem Kopf anzustoßen, wieder erhoben hatte, hielt er Stokes das verzweifelt mit den Beinen rudernde, braun-schwarz gestreifte Insekt direkt vors Gesicht. Dabei betrachtete er es mit einem Ausdruck zärtlichen Entzückens, wie eine Frau einen funkelnden Brillantring. »Blaptica dubia«, verkündete er beseelt. »Argentinische Schabe. Ein ausgesprochen schönes Exemplar.«

Stokes zog die Stirn kraus. »Und?«

»Ich werde sie präparieren«, sagte Darwin und fügte, nachdem die Falten auf Stokes’ Stirn noch tiefer geworden waren, hinzu, er betrachte das Auftauchen eines derart prächtigen Kerbtieres der Gattung Blaptica so kurz nach seiner Einschiffung und noch dazu bei der momentan herrschenden Kälte ­als ausgesprochen gutes Omen. Er gedenke daher, die Schabe in konserviertem Zustand künftig stets bei sich zu führen, als Talisman gewissermaßen.

Stokes wandte ein, die Mistviecher gebe es auf dem Schiff zu Hunderten. Zurzeit vielleicht nicht ganz so viele, aber wenn es erst einmal wärmer geworden sei, unbedingt. Ihr Erscheinen sei mithin alles andere als ein Glücksfall. Vielmehr gelte es, sie, wo immer man ihrer ansichtig werde, unverzüglich totzuschlagen.

»Zu Hunderten«, murmelte Darwin mit entrücktem Ge­sichtsausdruck. »Das erlaubt mir möglicherweise, sie in größerer Anzahl zu präparieren und nach Varietäten zu sortieren.«

Stokes sah ihn an, als habe er soeben erklärt, er wolle Hunderte von Meerwasserproben miteinander vergleichen. Doch Darwin beachtete ihn nicht. Noch immer besah er die Schabe wie ein mühsam ans Tageslicht befördertes Goldstück. Er ließ das Tier seinen Arm hinaufklettern und unterzog die Unter­seite einer genauen Inspektion. Nach einigen Minuten intensiver Begutachtung verkündete er, mit großer Wahrscheinlichkeit handele es sich um ein weibliches Exemplar, die seien etwas dicker und kurzflügeliger. Wenn Stokes’ Prophezeiungen sich erfüllten, könne er ja wohl darauf hoffen, früher oder später auch noch eines Männchens habhaft zu werden. Glücklich lächelnd ließ er das Insekt in seine Jackentasche gleiten.

Am Abend bereitete Darwin sich darauf vor, die erste Nacht seines Lebens an Bord eines Segelschiffes und damit zugleich auch die erste in einer Hängematte zu verbringen. Gemeinsam mit Stokes wuchtete er den oberen Schrankteil zu Boden und befestigte die beiden Schlafnetze an den dafür vorgesehenen Haken. Doch während sein Zimmergenosse nach einer ein­zi­gen fließenden Bewegung verstaut war, hatte Darwin erhebliche Mühe, in sein Netz hineinzukommen.

Er gehe davon aus, sagte er zu Stokes, man müsse dieselbe Technik wie zur Ersteigung eines Pferdes anwenden. Und er sei, mit Verlaub, kein übler Reiter.

Doch als er seine Beine in die frei schwebende Matte wie in einen Sattel schwingen wollte, stieß er sie nur von sich fort und beraubte sich so jeder Gelegenheit, seinen Körper hineinzubugsieren. Erst als Stokes ihm grinsend eine Hand reichte und mit der anderen die widerspenstige Hängematte festhielt, ge­lang es Darwin, sich darin auszustrecken.

»Danke«, sagte er knapp.

»Keine Ursache«, erwiderte Stokes. Ihm selbst sei es bei den ersten Versuchen kein bisschen besser gegangen. »Man braucht ein wenig Übung, dann geht es ganz leicht.«

»Zweifellos«, sagte Darwin und fügte hinzu, das treffe ja auf zahlreiche andere Verrichtungen des täglichen Lebens in gleicher Weise zu. Man müsse nur an das Schießen eines Fasans denken. »Sieht man einem Könner zu, bei dem die Auffassung des Ziels, das Anbacken der Flinte, das Mitschwingen und die Schussabgabe in einer einzigen fließenden Bewegung vonstatten gehen und der das Huhn natürlich mit der ersten Schrotladung trifft, scheint die Sache kinderleicht zu sein. Doch wenn man es dann selbst versucht, merkt man, wie ungeheuer kompliziert das Ganze ist.«

»Habe nur zweimal geschossen«, erwiderte Stokes. »Auf Piraten. Mit einer Pistole. Und beide Male, bin echt stolz da­rauf, habe ich getroffen.«

Noch schwieriger als Fasanen seien Moorhühner zu treffen, sagte Darwin. Sie flögen ungemein schnell und oft im Zickzack. Da müsse man schon ein geübter Schütze sein.

Stokes nickte und zupfte sich ein Haar aus dem rechten Ohr. »Piraten machen es einem nicht leicht. Fast immer greifen sie nachts an. Und wenn sie nicht sowieso schon von Haus aus schwarz sind, dann schmieren sie sich Ruß ins Gesicht. Da schießt man eigentlich blind, nur auf ein Geräusch hin. Umso stolzer bin ich, dass ich mit zwei Schuss zwei von ihnen nie­der­gestreckt habe.«

»Aber an Piraten ist man näher dran. Fasanen und Moorhühner fliegen oft ziemlich hoch. Und viel kleiner sind sie ­na­türlich auch.«

Das stimme zweifellos, gab Stokes zu, aber dafür schieße man sie nicht bei völliger Dunkelheit. Er rupfte ein weiteres Haar aus seinem Ohr, diesmal dem linken, und brummte ­mü­de: »Wie dem auch sei, ich denke, es ist Zeit, dass wir schlafen. Die Nacht ist kurz.«

Darwin gab ihm recht und schloss die Augen. Wie er be­fürchtet hatte, konnte er in der ungewohnten Stellung mit durchhängendem Rücken und hin- und herpendelndem Kopf keine Ruhe finden. Und als er endlich so müde war, dass er selbst im Sitzen eingedöst wäre, war wegen Stokes’ sägenden und zudem auch noch höchst ungleichmäßigen Schnarchens an erholsamen Schlaf nicht zu denken. Erst als die Morgen­däm­merung bereits einen matten Schimmer in die Kabine warf, verfiel er in oberflächlichen Schlummer.

Doch schon wenige Minuten später hörte er den schrillen Weckpfiff eines Offiziers und gleich darauf Stokes’ unter­drück­tes Fluchen. Da er nicht sicher war, ob er vielleicht nur geträumt hatte, öffnete er vorsichtshalber die Augen, beugte sich über den Rand der Hängematte und erblickte seinen ­Ka­binengenossen gleichmäßig röchelnd in tiefen Schlaf versunken. Seufzend ließ er sich zurücksinken und drehte sich auf die Seite. In diesem Moment hörte er den schrillen Weckpfiff eines Offiziers. Stokes stieß ein erschrockenes Keuchen und gleich darauf, wie jeden Morgen, einen unterdrückten Fluch aus. Ächzend wälzte er sich aus seiner Hängematte.

Darwin, der gern noch ein wenig liegen geblieben wäre, war wohl oder übel gezwungen, es ihm gleichzutun. Schließlich benötigte sein Zimmergenosse zumindest so viel Platz, dass er sich umdrehen und in einer auf dem Tisch bereitgestellten Schüssel notdürftig das Gesicht waschen konnte. Sein Körper fühlte sich an, als hätte er eine mehrstündige Fahrt in einer Kutsche über einen löcherigen Feldweg hinter sich, und in seinem Kopf schienen Hunderte von argentinischen Schaben herumzukrabbeln, mit deren Auftauchen Stokes zufolge ja jederzeit zu rechnen war. Er selbst hegte da erhebliche Zweifel. Denn das leise Trippeln, das er in der Nacht mehrfach außen vor der Tür und zwei-, dreimal sogar in der Kajüte selbst gehört hatte, konnte nur von umherhuschenden Ratten stammen. Und Ratten fraßen argentinische Schaben, das stand fest, egal ob männlich oder weiblich und ungeachtet ihrer individuellen Pracht.

Zwei Tage später ordnete FitzRoy, in dessen Kabine Darwin – einmal allein mit dem Kapitän und das andere Mal im Beisein des Ersten Offiziers, Alexander Usborne – zu Mittag gespeist hatte, all die komplizierten Verrichtungen an, die zum Auslaufen eines Segelschiffs erforderlich sind. Mit großem Respekt vor der Leistung des Kapitäns beobachtete Darwin, wie dieser eine rasche Folge für ihn unverständlicher Befehle hervorstieß, die von den Männern jedes Mal nicht nur überaus schnell, sondern, wie es den Anschein hatte, auch mit bemerkenswerter Präzision ausgeführt wurden. Taue wurden in alle möglichen Richtungen geschwenkt, angezogen und gelockert. Und ein paar Matrosen turnten in einer Höhe auf den schwankenden Rahen herum, dass Darwin schon vom Nach-oben-Bli­cken schwindelig wurde. Endlich wurden die Leinen losgeworfen, die Segel füllten sich knatternd, und das Schiff setzte sich, zuerst kaum merklich, dann allmählich schneller werdend, in Bewegung.

Noch im Hafen – das Deck der Brigg hatte sich zur Seite ge­neigt und begann, sich rhythmisch zu heben und zu senken – merkte Darwin, dass ihm übel wurde. Sein Magen schien sich unaufhaltsam emporzuwölben, seine Augen hatten Mühe, ei­nen Punkt an Land oder gar an Bord zu fixieren, und seine Bei­ne fühlten sich an, als wären sie mit einem Mal ihrer stützenden Knochen beraubt. Besorgt erkundigte sich FitzRoy, der seinen Gast ungeachtet des allgemeinen Tohuwabohus offenbar keine Sekunde aus den Augen gelassen hatte, ob er dazu nei­ge, seekrank zu werden.

»Ich fürchte, ich muss damit rechnen«, erwiderte Darwin, wankte an die Reling und erbrach seinen Mageninhalt in ho­hem Schwall ins Wasser.

Dass sich sämtliche Möwen des Hafens gierig darauf stürzten, entging ihm in seiner Not ebenso wie die Tatsache, dass etliche der schwer arbeitenden Matrosen sich diskret abwandten, um ihr Grinsen zu verbergen.

Das sei ganz normal, versuchte FitzRoy ihn zu trösten. Das vergehe zweifellos nach einigen Tagen. Je eher er es hinter sich gebracht habe, desto früher könne er die Schönheiten der Reise auf einem prächtigen Segelschiff wie diesem genießen.

Darwin glaubte ihm kein Wort. Stattdessen krallte er sich bei dem Wort »genießen« derart fest an die Reling, dass seine Knö­chel weiß hervortraten. Abwechselnd stöhnend und keuchend, würgte er aus seinem leeren Magen eine beachtliche Menge bitter-scharfen Schleims hervor und ließ ihn in die ru­hi­ge See tropfen.

»Galle«, kommentierte FitzRoy trocken und erteilte Stokes den Befehl, Darwin in seine Kajüte zu bringen, damit er sich hin­legen könne. Stokes wandte ein, die Hängematten seien längst verstaut. Doch als er den Blick seines Kapitäns auffing, beeilte er sich hinzuzufügen, das erneute Aufspannen bereite ihm selbstverständlich keinerlei Mühe. Er fasste Darwin um den Oberkörper und zerrte ihn mit nachschleifenden Füßen wie einen Stockbetrunkenen von Deck.

Edinburgh

Als Darwin im trüben Dämmerlicht seiner Kajüte erwachte, brauchte er eine ganze Weile, bis er wusste, wo er war. Für einen kurzen Moment wähnte er sich im Haus seiner Familie in Shrewsbury und war sich sogar sicher, seinen Bruder Erasmus im Nebenzimmer schnarchen zu hören. Doch dann bemerkte er entsetzt, dass der gesamte Schlafraum nicht nur unablässig von einer Seite zur anderen kippte, sondern sich zwischendurch auch immer wieder steil aufrichtete, um nach einer kurzen, bewegungslosen Pause scheinbar ins Bodenlose zu stürzen. Um ihn herum war ein fortwährendes Ächzen, Jaulen, Wimmern und Knacken. Man hätte meinen können, man befinde sich inmitten eines Waldes, bei heftigem Sturm, der Bäume aneinander scheuern ließ und den einen oder anderen mit lautem Krachen in Stücke brach.

Für ein paar Sekunden kehrte die Erinnerung wieder. Seiner Sache sicher war er sich aber erst, als er gewahr wurde, dass er nicht in einem gewöhnlichen Bett, sondern in einer unbequemen Hängematte lag. Darin pendelte er gleichförmig hin und her und kam, wenn er nach rechts schwang, der holzgetäfelten Wand des Raumes so nahe, dass er von Zeit zu Zeit mit einem dröhnenden Rums dagegenschlug.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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