Dieses Kreuz - Clemens Bittlinger - E-Book

Dieses Kreuz E-Book

Clemens Bittlinger

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Beschreibung

Am Anfang dieses Buches stand ein Lied: Das Lied "Dieses Kreuz …" von Clemens Bittlinger wurde im Rahmen des EKD-Liederwettbewerbs "Mein Reformationslied 2017" als eines der neuen Lieder für das Jubiläum "500 Jahre Reformation" ausgewählt und regte viele Gespräche an. Durch den Text dieses Liedes sind auch Klaus Berger und Clemens Bittlinger, die sich seit vielen Jahren kennen, neu miteinander ins Gespräch gekommen. Beide verbindet der Wunsch, den gemeinsamen Glauben in eine lebendige neue Sprache, durch Lied und Text, zu übersetzen. Und darüber mit eigenen Worten nachzudenken. Dabei eint und beflügelt sie Jesus Christus, das Zentrum des Glaubens. Kreuz und Auferstehung weisen auf die beiden zentralen Inhalte unseres christlichen Glaubens hin. Doch gerade diese beiden Inhalte werden heute oft falsch oder gar nicht mehr verstanden. Mit der Bibel in der Hand muss jede Generation diese Zentralaussagen neu entdecken. Dabei möchte dieses Buch helfen: kurz, mit einem bekenntnishaft komprimierten Liedtext, ausführlich: durch dieses Buch, das gewissermaßen am Liedtext entlang in die nötige Tiefe führen möchte.

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Klaus Berger / Clemens Bittlinger

Mit einem Vorwort von Heinrich-Bedford-Strohm

Inhalt

Ein Wort zuvor

Vorwort

1 Dieses Kreuz

2 Sünde und Befreiung

3 Die Auferstehung Jesu

4 Leben aus der Wirklichkeit der ­Auferstehung

5 Statt eines Schlusswortes

Anmerkungen

© Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2018

Alle Rechte vorbehalten

www.herder.de

Als deutsche Bibelübersetzungen sind zugrunde gelegt:

Klaus Berger / Christiane Nord. Das neue Testament und frühchristliche Schriften, Frankfurt/M.: Inselverlag 1999

Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Umschlaggestaltung: wunderlichundweigand

Covermotiv (Collage): © Dan Thornberg/shutterstock.com

E-Book-Konvertierung: Rainer Moers, Mönchengladbach

ISBN Print 978–3–451–37983–3

ISBN E-Book 978–3–451–81263–7

Ein Wort zuvor

Am Anfang dieses Buches stand ein Lied: Das Lied »Dieses Kreuz …« von Clemens Bittlinger wurde im Rahmen des EKD-Liederwettbewerbs »Mein Reformationslied 2017« als eines der neuen Lieder für das Jubiläum »500 Jahre Reformation« ausgewählt und regte viele Gespräche an.

Durch den Text dieses Liedes sind auch wir, Klaus Berger und Clemens Bittlinger, neu miteinander ins Gespräch gekommen und haben mit großer Freude und Sorgfalt einander »zugearbeitet«. Wir kennen uns schon seit vielen Jahren. Uns verbindet der Wunsch, den gemeinsamen Glauben in eine lebendige neue Sprache, durch Lied und Text, zu übersetzen. Und darüber mit eigenen Worten nachzudenken. Dabei eint und beflügelt uns Jesus Christus, das Zentrum des Glaubens.

Kreuz und Auferstehung weisen auf die beiden zentralen Inhalte unseres christlichen Glaubens hin. Doch gerade diese beiden Inhalte werden heute oft falsch oder gar nicht mehr verstanden. Mit der Bibel in der Hand muss jede Generation diese Zentralaussagen neu entdecken. Dabei möchte dieses Buch helfen: kurz, mit einem bekenntnishaft komprimierten Liedtext, ausführlich: durch dieses Buch, das gewissermaßen am Liedtext entlang in die nötige Tiefe führen möchte.

Möge die Lektüre dieser Schrift unseren Glauben beflügeln und stärken!

Klaus Berger und Clemens Bittlinger,

Langeoog 2017

Dieses Kreuz

Dieses Kreuz, vor dem wir stehen,

setzt ein Zeichen in die Welt,

dass sich, auch wenn wir’s nicht sehen,

Gottes Geist zu uns gesellt,

uns bestärkt in schweren Zeiten,

trostvoll uns zur Seite steht

und bei allen Schwierigkeiten

unsern Kreuzweg mit uns geht.

Dieses Kreuz, auf das wir sehen,

es erinnert uns daran,

wenn wir denken, wir vergehen,

fallen wir in Gottes Hand.

Solchen Grund kann niemand legen,

niemand stieg so tief hinab

und am Ende aller Wege

auferstand er aus dem Grab.

Dieses Kreuz will uns beleben,

deutet in die Ewigkeit

und im Glauben spürn wir eben

einen Hauch Unendlichkeit.

Nicht der Tod ist mehr das Ende,

es geht weiter, ganz gewiss,

und das Kreuz steht für die Wende,

dass die Liebe stärker ist.

Clemens Bittlinger

Eine frei zugängliche Audiofassung findet sich hier:https://youtu.be/lEBMh_HX4o4

Vorwort

Einer der berührendsten gottesdienstlichen Momente der letzten Jahre war für mich, als im »Healing of Memories«-Gottesdienst in Hildesheim Jugendliche eine große Barriere vor dem Altar aufgerichtet haben und diese Barriere in neu ausgerichteter Form plötzlich zu einem Kreuz geworden ist. Aus einem Symbol der Sperre wurde ein Zeichen der Versöhnung, das Menschen verbindet, die zuvor in Streit und gegenseitiger Abgrenzung voneinander gelebt haben. Durch die Fernsehübertragung konnten nicht nur die Gottesdienstbesucher in der Hildesheimer Michaeliskirche − darunter die gesamte Staatsspitze − Zeuginnen und Zeugen dieses Momentes der Versöhnung und dieses tiefen Gefühls neuer Zusammengehörigkeit werden, sondern viele Menschen überall im ganzen Land. Dieses Kreuz von Hildesheim habe ich seither oft – in kleiner Form – verschenkt und dabei von der Versöhnungsgeschichte zwischen den Konfessionen erzählt, die damit verbunden ist.

Das Kreuz Jesu ist eine einzige Versöhnungsgeschichte zwischen Gott und dem Menschen. Es ist das Symbol der Selbstentäußerung Gottes in Jesus Christus. Es ist das Zeichen, unter dem wir voller Gottvertrauen leben und einst sterben. Der Gott, auf dessen Macht wir vertrauen, ist der gleiche wie derjenige, der sich in Menschengestalt in einem gezeigt hat, der als Folteropfer am Kreuz gestorben und uns Menschen so bis in unsere tiefsten Abgründe hinein nahegekommen ist. Diese Nähe zu spüren und sich so von Gott umfangen zu wissen, ist erlösend.

Das Kreuz polarisiert. Kritiker nehmen Anstoß am Kreuz, weil es für sie Gewalt symbolisiert. Dass Gott seinen Sohn hat sterben lassen, um die Sünden der Menschen zu vergeben, erscheint als Akt der Willkür und Brutalität, der unvereinbar scheint mit einem liebenden Gott. Doch Gott opfert im Kreuzestod Jesu nicht einen anderen, um seine Rachsucht zu befriedigen. Gott opfert sich selbst. Die Gewalt gegen Jesus geht nicht von Gott aus, sondern von Menschen. Nicht Gott foltert seinen Sohn, sondern Gott erleidet in seinem Sohn die Folter selbst.

Dieses Buch zeigt verschiedene Seiten und Facetten des Kreuzes Jesu auf. Es bietet Informationen zu den Ursprüngen von Kreuzesdarstellungen, erläutert, wie das Kreuz zum Symbol der Christenheit wurde, und entfaltet – unterstützt von Gedichten und Liedtexten zur Kreuzesthematik – die Theologie, die sich hinter dem Kreuz verbirgt.

Ich freue mich, dass dieses Buch geschrieben wurde, und wünsche allen, die es lesen, nicht nur eine interessante und informative Lektüre, sondern vor allem neue, wertvolle Anstöße zum Glauben an den Gekreuzigten und Auferstandenen.

Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm

Vorsitzender des Rates der

Evangelischen Kirche in Deutschland