DMT-Begegnungen - Ismael Wetzky - E-Book

DMT-Begegnungen E-Book

Ismael Wetzky

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Beschreibung

Neben vielen beeindruckenden therapeutischen und spirituellen Entwicklungen wird in den letzten Jahren ein Phänomen besonders intensiv diskutiert: die Erfahrung mit Wesenheiten, die sich während des psychedelischen Erlebens offenbaren können. Diese Entitäten können von unterschiedlicher Art sein – von geheimnisvollen humanoiden Wesen bis hin zu furchteinflößenden Kreaturen, von schelmischen Narren bis hin zu mächtigen Gottheiten. Der DMT-Boom führte dazu, dass Zehntausende Menschen damit in Berührung gekommen sind. Viele Psychonauten beschreiben, dass sie diese Wesen wie auch die psychedelischen Erlebnisse als realer empfinden als ihr alltägliches Leben. Ist psychedelisches Erleben unter Einfluss von DMT real oder handelt es sich nur um Gehirnprojektionen? Kann die Wissenschaft die Authentizität von psychedelischen Entitäten akzeptieren? Und wenn ja, wie erklärt sie sich die Existenz von im Alltagsbewusstsein nicht sichtbaren Realitätsebenen? Wetzky beleuchtet in diesem Band die Ontologie und Phänomenologie psychonautischer Erlebnisinhalte und beschreibt Erfahrungen mit dem Psychedelikum Dimethyltryptamin (N,N-DMT), einer körpereigenen wie auch in der Natur weit verbreiteten Substanz.

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Seitenzahl: 310

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Ismael Wetzky

DMT-Begegnungen

Psychedelische Realitäten und multidimensionale Wesen

E-Book-Ausgabe

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Herstellung:

Bookwire GmbH

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Deutschland

Verlag:

Nachtschatten Verlag AG

Kronengasse 11

4500 Solothurn

Schweiz

IMPRESSUM

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Tel: 0041 32 621 89 49

[email protected]

www.nachtschatten.ch

© 2024 Nachtschatten Verlag AG für die deutsche Ausgabe

© 2024 Ismael Wetzky

Der Nachtschatten Verlag wird vom Bundesamt für Kultur mit einem Strukturbeitrag für die Jahre 2021–2024 unterstützt.

Fachlektorat: Markus Berger

Korrektorat: Inga Streblow, Jutta Berger

Umschlaggestaltung: Nina Seiler

Umschlagfoto: Petit Mort © Luke Brown, 2021

Layout: Nina Seiler

Printed in Germany

ISBN 978-3-03788-668-7

eISBN 978-3-03788-675-5

Verbreitung durch Funk, Fernsehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger jeder Art, elektronische digitale Medien und auszugsweiser Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlages erlaubt.

INHALT

PROLOG

Willkommen im Reich der psychedelischen Wesen

KAPITEL EINS

Der erste Kontakt

Über das Wesen der Entitäten

DMT: Die Technologie der Götter

Der Klang der Unendlichkeit

Die Struktur des Himmels

Die Existenz geometrischer Fraktale

Das Wunder der Chrysantheme

Der Eintritt in den Hyperraum

Der DMT-Dom

Entitäten machen Geschenke oder führen Operationen aus

Wir haben dich erwartet, oder: Wie real ist real?

Konturen einer Reise in das Multiversum

Back to the future

Was kommt nach dem Hyperraum?

Was geschieht, wenn wir sterben?

Die Narben unserer religiösen Vergangenheit

KAPITEL ZWEI

Willkommen im Multiversum

Die stille Sehnsucht einer mythenlosen Gesellschaft

Die 31 Bereiche der Existenz

Die sieben Himmel

Die Erde aus kosmischer Perspektive

Das dunkle Zeitalter

Dämonische Entitäten

Der kosmische Clown

Karma und Götter

KAPITEL DREI

Die Rückkehr der psychedelischen Götter

Psychedelika und Religionen

Die Jesus-Ekstase

Eleusis – die psychedelische Wiege der Demokratie

Die Hierarchie der Engel

Die neun heiligen Engelschöre

Seraphim

Ophanim und Cherubim

Die psychedelische Seite des Islam

Hinduistische Götter

Shiva: Gott der Zerstörung und Wiedergeburt

Face to face with Kali

Die Götter des Buddhismus

The Return of the Prophet

Die Geschichte der Propheten im Westen

Die Propheten der heutigen Zeit

Propheten-Training

Spirituelle Kriegsführung

Die neue Bibliothek von Alexandria

EPILOG

Gott ist tot

End of the world

Angewandte Prophetie

Die Wiederkehr des göttlichen Zeitalters

Literaturverzeichnis

Über den Autor

PROLOG

Willkommen im Reich der psychedelischen Wesen

Die psychedelische Renaissance ist in vollem Gange. In einer Zeit, in der die Welt von Woche zu Woche hysterischer, entzweiter und komplexer wird, suchen immer mehr Menschen nach Wegen, um die Wunder des Bewusstseins zu erfahren.

Es handelt sich um eine Rückkehr zu den Wurzeln menschlicher Erfahrung und Erkenntnis sowie um eine Wiederentdeckung dessen, was wir als Gesellschaft verloren haben: den Kontakt mit der Natur, unserem wahren Selbst und unseren Platz im Kosmos. Psychedelische Substanzen erweisen sich hierbei als ein wichtiges Instrument für die Transformation des menschlichen Bewusstseins.

Neben vielen beeindruckenden therapeutischen und spirituellen Entwicklungen wird in den letzten Jahren ein Phänomen besonders intensiv diskutiert: die Erfahrung mit Entitäten und Wesenheiten, die sich in der psychedelischen Reise offenbaren. Diese Entitäten können von unterschiedlicher Art sein – von geheimnisvollen humanoiden Wesen bis hin zu furchteinflößenden Kreaturen, von schelmischen Narren bis hin zu mächtigen Gottheiten. Gerade der DMT-Boom führte dazu, dass Zehntausende Menschen mit Entitäten in Berührung gekommen sind. Viele Psychonauten beschreiben dabei, dass sie diese Entitäten als realer empfinden als ihr alltägliches Leben.

Ein Psychonaut fasst seine persönliche Erfahrung mit diesen Worten zusammen:

Auf einmal befand ich mich in dieser leuchtenden und pulsierenden Welt. Wesen mit großen schwarzen Augen blicken mich an. Sie kommunizieren mit mir auf telepathische Weise sowie durch eine Mischung aus Symbolen und Bildern, die aus ihren Mündern fließen. Sie teilen mir mit, dass wir nicht alleine im Universum sind und dass die Menschheit eine größere Bestimmung hat, als uns momentan bewusst ist.

Inmitten des einbrechenden globalen Chaos und der schier unvorstellbaren Herausforderungen, die sich vor uns auftürmen, geschieht etwas Fantastisches. Die Tore zu höherdimensionalen Welten öffnen sich auf ein Neues. Es gibt dabei Stimmen, die der Ansicht sind, dies läge an der globalen Anspannung, die wir gerade erfahren. Denn jede Kraft erzeugt eine Gegenkraft. Die Kräfte der Zerstörung scheinen etwas wachgerufen zu haben: die Wiederkehr der psychedelischen Wesen. The Return of the Psychedelic Gods.

Doch wer oder was sind Entitäten? Wie wirklich sind diese Wesen? Welche Entitäten gibt es überhaupt? Und wie können sie erfahren werden?

In den letzten Jahren entstand eine weltweite Bewegung um die Frage, was diese Entitäten sein könnten. Ein Blick in die Vergangenheit offenbart, dass Menschen aller Religionen schon immer von der Existenz von für uns unsichtbaren Welten und Wesen sprachen. Für die meisten der indigenen Naturvölker und Hochkulturen ist die Existenz von Entitäten schon seit jeher eine erfahrbare Realität. Erst seit wenigen Hundert Jahren glaubt der moderne Mensch plötzlich zu wissen, dass es keine unsichtbaren Welten und Wesen gibt, und hat gerade während dieser Zeit von »Fortschritt« und »Aufklärung« eine um sich greifende Zerstörung heraufbeschworen.

Heute ist unschwer zu erkennen, dass der Kurs, den die Menschheit eingeschlagen hat, weder zu Frieden noch zu befriedigender Weisheit geführt hat. Vieles ging im Lauf der Zeit verloren, nicht zuletzt ein großer Teil des menschlichen Urwissens. Umso wichtiger ist die Wiederentdeckung und Neubelebung dieses Urwissens, denn wenn es gelänge, das Neuzeitliche mit dem Zeitlosen zu verbinden, könnte dies helfen, die heute vorherrschenden Tendenzen – Materialismus und Nihilismus – zu überwinden. Hier weist das Wissen der Vergangenheit bereits weit in die Zukunft.

Denn zu allen Zeiten und an allen Orten machten Menschen reale Begegnungen mit Göttern, Dämonen, Engeln, Elfen, Außerirdischen und Geistern. Diese Begegnungen wurden oft durch einen veränderten Zustand der Wahrnehmung hervorgerufen – zum Beispiel in Träumen, durch psychedelische Pflanzen und durch Todeserfahrungen. Die Erforschung dieses Themas führt dabei auf einen abenteuerlichen Weg durch Mythologie, Neurochemie, Schamanismus, den Tod und den Engel der tausend Augen, Gehirnanatomie, tibetischer Dämonologie, den Rigveda, psychoaktive Kröten und eine geheimnisvolle Substanz namens N,N-Dimethyltryptamin, DMT.

Doch wie nähert man sich einem so komplexen und unfassbaren Thema wie dem der Existenz von Entitäten und Göttern an? Wäre es sogar vorstellbar, eine Landkarte der Welt der Entitäten zu erstellen?

Wie sich zeigt, erfahren Psychonauten, also Menschen, die mittels psychedelischer Substanzen die inneren und äußeren Bewusstseinswelten erforschen, oftmals die gleichen Phänomene, angefangen von den typischen geometrischen Formen über Kontakte zu Entitäten bis hin zu Nahtoderfahrungen. In diesem Buch versuche ich, die Stationen zu skizzieren, die ein Psychonaut während seiner psychedelischen Reise durchläuft, und vergleiche diese Ereignisse mit ähnlichen Phänomenen aus der neueren und älteren spirituellen Literatur.

Basis dieses Buches bilden dabei über 3000 psychedelische Reiseberichte, die ich auf Gemeinsamkeiten und Beschreibungen der psychedelischen Welt hin analysierte. Diese Reiseberichte fand ich in internationalen Foren, in den Social-Media-Angeboten, in Artikeln und Büchern sowie zu einem großen Teil auf Reddit. Reddit ist ein umfangreiches Online-Forum mit Inhalten zu einer Vielzahl von Themen. Ein Unterforum ist speziell der Diskussion rund um DMT gewidmet und beherbergt knapp 320 000 Mitglieder. Ein weiteres Unterforum mit dem Namen Psychonaut kann eine Community von 460 000 aufweisen. In diesen Foren berichten Psychonauten aus der ganzen Welt über ihre psychedelischen Reisen.

Um ein plastisches Bild der Intensität und der Tiefe der Reisen zu ermöglichen, gebe ich die Inhalte der vielen Reiseberichte in fiktiven Dialogen wieder, die ich mit fiktiven Psychonauten führe. (Leider verbietet Reddit die Verwendung von Originalzitaten, sodass ich mich gezwungen sah, die Aussagen der Psychonauten in eigenen Worten wiederzugeben.) Deshalb treffe ich mich mit den erzählfreudigen Psychonauten in einer virtuellen Raumzeit und befrage sie zu ihren Erfahrungen. Ihre Antworten entspringen der Analyse der dreitausend psychedelischen Reiseberichte und sind auch für mich höchst erstaunlich.

Ungefähr 80 Prozent der von mir gesichteten psychedelischen Berichte stammen dabei aus DMT-Erfahrungen und etwa 20 Prozent stammen aus Erfahrungen mit Psilocybin, Ayahuasca, Iboga, MDMA, Salvia divinorum und LSD.

Zu Beginn des Buches werden die Charakteristika der Entitäten untersucht. Denn die Erfahrung, auf DMT-Entitäten, Gottheiten, Tiere und viele andere Wesenheiten zu treffen, ist ein fester Bestandteil der psychedelischen Erfahrung.

Ein zentrales Kapitel ist zudem die Kartografie des sogenannten Hyperraums. Hier werden die geläufigen Phänomene einer psychedelischen Reise untersucht, angefangen beim Summton, der einen Frequenzwechsel einleitet, über das Wesen der geometrischen Figuren, hin zu Phänomenen wie der bekannten Chrysantheme und dem Eintritt in den sogenannten DMT-Dom. Finden wir hier die ersten Skizzen für eine Kartografie des subtilen Raumes?

Im Verlauf des Buches werden die Parallelen zwischen traditionell-spirituellen Phänomenen und psychedelischen Entitäten untersucht. Könnte es sein, dass Außerirdische, Engel, Dämonen, Götter und Gottheiten enger miteinander verbunden sind, als wir dachten? Könnte es zudem sein, dass die Engel aus der Bibel DMT-Entitäten sind? Um diese Fragen hinreichend zu beantworten, gibt es einen überraschenden Einblick in die Verbundenheit zwischen den Religionen und psychoaktiven Substanzen. Wie sich herausstellt, waren Psychedelika für die meisten Religionen ein wesentlicher Bestandteil. Prophetie, Visionen, Gottes- und Göttererfahrungen finden hier ihren Ursprung.

In einem weiteren Kapitel werden die Unterschiede zwischen göttlichen und dämonischen Entitäten untersucht. Ich werde plausibel aufzeigen, warum es niemals in der Menschheitsgeschichte so einfach war, mit Engeln und Göttern zu kommunizieren – und dass wir heute besonders aufpassen müssen, um nicht Opfer von dämonischen Energien, Eingriffen und Wesenheiten zu werden.

Ich selbst forsche seit über 30 Jahren zum Thema Bewusstsein, Gottheiten und Erwachen und bin überrascht, wie vieles, worüber ich 30 Jahre gerungen habe, sich in den letzten Jahren aufgrund der kollektiven Entwicklung offenkundig von alleine manifestiert und entschlüsselt hat. Waren es vor 30 Jahren noch einige wenige Individuen, die sich mühsam durch ein Dickicht an esoterischen Ansichten schlugen und ihre psychedelischen Erfahrungen alleine integrieren mussten, finden wir heute ein globales Netzwerk an aktiven Psychonauten vor, die gerade das Fundament einer gewaltigen psychedelischen Bibliothek anlegen, die sich anschickt, ein überwältigendes Monument geistiger Entwicklung zu werden.

Ein weiterer Ausgangspunkt für dieses Buch ist zudem folgende Überlegung: Mit welchen Theorien und mit welchem Wissen kann man die Erfahrungen von Entitäten vergleichen? In welchen spirituellen Traditionen gibt es ebenfalls Berichte von Entitäten oder kosmischen Wesen?

Es ist kein Geheimnis, dass unsere westliche Kultur in vielerlei Hinsicht beschränkt und begrenzt ist. Es ist eine Kultur mit einem enormen Fokus auf die grobstoffliche, materielle Welt. Sie hat große Schwierigkeiten mit metaphysischen Weltbildern und lehnt oftmals alles ab, was nicht mit ihren begrenzten wissenschaftlichen Werkzeugen überprüfbar ist. Aus Sicht der modernen Wissenschaft ist das Phänomen der Entitäten eine bestenfalls spekulative oder psychologische Angelegenheit.

Das moderne Zeitalter drängt den Menschen zu einer materialistischen Sichtweise der Wirklichkeit. Mit einem Schlag stuft sie die jahrtausendealten überlieferten Schriften der vedischen, indischen und der buddhistischen Kultur herab zu mythologischen Märchen. All die Einsichten, Weisheiten und Erfahrungsberichte über Astralwelten und feinstoffliche Welten wischt die Moderne mit dem Argument beiseite, dies könne man nicht mit den Messinstrumenten der modernen Welt beweisen, ergo habe es keine Daseinsberechtigung in unserer Kultur. Der moderne Mensch hat seltsamerweise keine Schwierigkeit sich vorzustellen, er wäre in der Unendlichkeit des Kosmos das einzige bewusste Wesen. Fremd hingegen ist ihm der Gedanke, zusammen mit einer nahezu unendlichen Anzahl anderer Wesen im Kosmos zu leben, die in vielen Dimensionen und in nicht vorstellbaren Formen existieren.

Diese Sichtweise fördert Trennung, Nihilismus und Narzissmus und auch einen pathologischen Fokus auf materielle Technologisierung. Sie fördert das Gefühl, ein isoliertes, zufälliges Individuum zu sein, ohne tieferen Sinn und ohne tieferen Zusammenhang – ich glaube, wir dürfen uns von dieser Sichtweise verabschieden.

Doch welche Ansätze zur Erfassung von Entitäten lassen sich verfolgen, ohne dabei in einen selbstbezogenen New-Age-Zirkus zu verfallen?

Generell zeigt sich, dass aus der indischen Kultur hochkomplexe Beschreibungen über das Wesen von Entitäten hervorgegangen sind. Gerade die vedische Kultur bietet atemberaubende Einblicke in die Natur des Universums. Für die vedische Kultur beispielsweise ist das Phänomen der Entitäten eine seit Jahrtausenden bekannte und hinreichend dargelegte Realität. Aber auch buddhistische, christliche und indigene Überlieferungen bieten uns Anhaltspunkte darüber, wie der Kosmos beschaffen ist und wie überraschend anders die Wirklichkeit sein könnte.

Wäre es denkbar, dass unser Planet nicht isoliert und alleine im Weltall existiert, sondern Teil eines multidimensionalen und mehrschichtigen Kosmos ist? Und dass unsere Welt mit anderen, scheinbar unsichtbaren Dimensionen verbunden ist, mit astralen und feinstofflichen Welten und ihren jeweiligen Wesen?

Ich gehe übrigens nur kurz auf die Frage ein, wie real die Erfahrungen von Entitäten und Wesenheiten sind. Die Intention dieses Buches ist es, davon auszugehen, dass diese Begegnungen tatsächlich geschehen und zu analysieren, welche Implikationen sich daraus ergeben.

Das muss nun nicht bedeuten, dass diese Erfahrungen wahr sind. Tatsächlich könnte man mühelos mehrere Bücher über die innerpsychischen Aspekte von Psychedelika verfassen. Doch mich packt eben diese Frage: Wenn die Begegnungen mit Entitäten und Gottheiten tatsächlich geschehen, wie würde dies unser persönliches, wie auch kollektives Leben verändern? Von diesen weitreichenden Auswirkungen handelt dieses Buch.

Denn wenn diese Entitäten existieren, dann ist es angebracht, einen neuen Mythos und eine neue Perspektive darüber zu bilden, wer wir sind, woher wir kommen und wohin wir gehen.

So betrachtet lässt sich dieses Buch mit dieser Hypothese versehen: Wenn die Entitäten, die wir durch psychedelische Substanzen wahrnehmen können, real sind, müssen wir zwangsläufig neue Ansichten darüber bilden, wer wir sind und woher wir kommen. Was ist unser Platz in der unendlichen Weite des Kosmos?

Wissenschaftliche Perspektiven nehmen übrigens die Wirkung von Psychedelika konsequent ernster. In einer in der Fachzeitschrift Scientific Reports veröffentlichten Studie liefern Forscher den ersten direkten Beweis für den Konsum halluzinogener Drogen in Europa vor etwa 3000 Jahren. Und während einer archäologischen Ausgrabung im Jahr 2010 in der Felsenhöhle Cueva del Chileno in Bolivien wurde ein Lederbeutel entdeckt, der den weltweit frühesten archäologischen Nachweis für den Konsum von Ayahuasca enthält. In dem 1000 Jahre alten Beutel wurden Spuren von Bufotenin, Dimethyltryptamin (DMT), Harmin und möglicherweise Psilocin, dem chemischen Hauptbestandteil von psychedelischen Pilzen, gefunden.

Auch die Sichtweise der Evolutionspsychologie auf Rituale, Schamanismus und Psychedelika liefert Grundlagen für plausible Rückschlüsse auf die bedeutsame Rolle von Psychedelika in der Evolution der Menschheit. Die Auswirkungen von Psychedelika auf Serotonin, Stressanpassung, visuelle Systeme und Persönlichkeit förderten die Selektion wichtiger Überlebensmerkmale. Psychedelika stimulieren uralte Gehirnstrukturen und angeborene modulare Denkkategorien, insbesondere die Selbstwahrnehmung, das Bewusstsein für andere, das »Gedankenlesen« sowie räumliche und visuelle Intelligenz. Es zeigt sich immer deutlicher, dass die Verwendung von heiligen Pflanzen, Pilzen und Tieren ein fester Bestandteil unserer kulturellen Wurzeln ist.

Der Kontakt und die Kommunikation mit Entitäten und Göttern begleiten uns Menschen seit Beginn unserer Existenz. Wir sind mit den Wesen des Hyperraums auf eine Weise verflochten, die wir uns heute erst wieder vergegenwärtigen müssen.

Die psychedelischen Wesen und Menschen gehören schon immer zusammen.

Eines liegt mir noch am Herzen: Nehmt diese Sache ernst. Nehmt die Substanzen ernst. Eine Testleserin gab mir das Feedback, dass man aufgrund dieses Buches das Bedürfnis entwickle, diese Erfahrungen selbst machen zu wollen. Das gab mir zu denken.

Denn gerade DMT ist nichts, was man mal so nebenbei konsumieren sollte. Im Gegenteil. Es ist eine heilige Substanz, die bei unsachgemäßem Gebrauch großen Schaden anrichten kann.

Bitte informiert euch ausgiebig darüber, was ihr da zu euch nehmt, welche Auswirkungen es gibt, welche Eigenschaften diese Substanz aufweist, und sucht Kontakt zu erfahrenen Psychonauten, die euch bei euren Reisen unterstützen. Man könnte ein ganzes Buch füllen mit Beschreibungen von schiefgegangenen Reisen, weil die Leute nicht genügend vorbereitet waren.

Habt Respekt vor der Medizin. Habt Respekt vor dem, was euch da gezeigt werden will.

KAPITEL EINS

Der erste Kontakt

Im Laufe der Menschheitsgeschichte verwendeten Schamanen schon immer psychoaktive Substanzen, um in spirituelle Bereiche vorzudringen und mit übernatürlichen Wesen, Ahnen und Göttern zu kommunizieren. Auch die verschiedenen Religionen berichten seit jeher von Begegnungen mit Engeln, Göttern, Dämonen, Devas und Asuras.

Und obwohl der Westen durch den Aufstieg des rationalen Denkens beinahe alle Türen zu diesen transzendentalen Bereichen verschlossen hat, mehren sich in den letzten Jahren die Berichte von Begegnungen dieser Art auch hierzulande.

Sowohl in Online-Foren, in Trip-Reports und in Artikeln, Dokumentationen wie auch in der wissenschaftlichen Literatur finden sich Abertausende Berichte über Begegnungen mit superintelligenten Humanoiden, Außerirdischen, Elfen, Tieren, Riesenkugeln, Insektoiden, Lichtwesen, anthropomorphen Wesen, Pflanzen, bewussten geometrischen Objekten, Robotermaschinen, Göttern und Halbgöttern, biomechanischen Intelligenzen, Dämonen, unbeschreiblichen Monstrositäten, Geistern und Engeln, Seelen, Ahnen, Clowns, Narren, kosmischen Räten und morphogenetischen Kräften sowie Wesenheiten, die so fremd erscheinen, dass es keine Beschreibungen für sie gibt.

Für einige Forscher sind diese Entitäten lediglich Halluzinationen, die durch eine Störung der visuellen Verarbeitung durch die Substanz verursacht werden. Andere wiederum definieren diese Phänomene als Manifestationen der Teile unseres eigenen Selbst, die wir nicht erkennen können, weil wir so weit von ihnen entfernt sind. Wieder andere sehen in den Entitäten Manifestationen des kollektiven Unterbewussten.

Auch wenn die Existenz dieser Entitäten nicht hinreichend geklärt ist und noch einiger Forschung bedarf, gehe ich in diesem Buch davon aus, dass es sich bei den Entitäten um wirkliche Wesenheiten handelt, mit denen wir in Kontakt treten können.

Allerdings lasse ich den Schluss zu, dass zwischen uns und den Entitäten eine Verbindung bestehen könnte, die überraschend ist und zu neuen Schlussfolgerungen über das Wesen der Realität führen könnte. Der Grund hierfür liegt unter anderem in der Tatsache, dass viele Entitäten das Auftauchen eines Menschen in ihren Reichen schon vorher wahrnehmen. Dies könnte zu der Annahme führen, dass Mensch und Entität nicht voneinander zu trennen sind. Vielleicht formt sich hier ein neuer Gedanke darüber, wer wir sind und wer diese Entitäten sind, wenn deutlich wird, dass keine objektive Trennung zwischen diesen Phänomenen besteht.

Über das Wesen der Entitäten

Eine Entität ist in diesem Buch definiert als ein Wesen, das empfindungsfähig und autonom in seiner Existenz und seinem Verhalten zu sein scheint und mit dem wir während einer Erfahrung der veränderten Wahrnehmung in Interaktion treten können. Diese Wesen scheinen auf einer von uns unabhängigen, anderen Realitätsebene zu existieren. Das Verhalten einer Entität wird insgesamt als komplex und vielschichtig angesehen. Die Interaktionen mit den Wesen werden überwiegend positiv beschrieben und umfassten wohlwollende, tröstende, beschützende oder nach außen hin fürsorgliche Interaktionen. Aber auch von mahnenden, beunruhigenden und angsteinflößenden Kontakten wird berichtet.

Um mehr über das Wesen der Entitäten herauszufinden, führten David Wyndham Lawrence und sein Team eine qualitative Analyse aller DMT-Erfahrungen durch, die in der r/DMT-Reddit-Community über einen Zeitraum von zehn Jahren gepostet wurden. Insgesamt wurden 3778 Erfahrungen aus 3305 Beiträgen in diese Studie aufgenommen. 95 Prozent der Psychonauten gaben dabei an, mit Entitäten in Kontakt gekommen zu sein und dass sie diese Wesenheiten für »bewusst und intelligent« hielten. 80 Prozent gaben an, dass diese Erfahrung ihre Wahrnehmung der Realität grundlegend verändert hat.

Rund ein Viertel der analysierten DMT-Psychonauten trafen auf einen weiblichen Phänotyp, jeweils 15 Prozent definierten die erfahrene Entität als Gottheit bzw. Außerirdischen, etwa zehn Prozent berichteten von auf Kreaturen basierenden Wesenheiten, einschließlich reptilienartigen und insektoiden Wesen, knappe zehn Prozent berichteten von mythologischen Wesen (einschließlich der berühmten Maschinenelfen).

Insgesamt stellten die Forscher fest, dass die meisten Menschen in der Lage waren, mit diesen Wesen telepathisch zu kommunizieren und überwiegend positive Gefühle wie Freude und Liebe empfanden.

Von der psychedelischen Community werden Entitäten vorwiegend als transzendente Entitäten, als unabhängige, getrennte oder in sich geschlossene Existenzen beschrieben. Objektiv betrachtet lässt sich feststellen, dass es überwältigende Ähnlichkeiten der Erfahrungen der Psychonauten gibt, die auf eine gemeinsame intersubjektive Realität hinweisen, die den gemachten Erlebnissen zugrunde liegt. Psychonauten sprechen von einem erfahrbaren Hyperraum, in dem sich die Entitäten befinden und der später noch erläutert wird. Zudem beschreiben Psychonauten den Charakter und das Aussehen der Entitäten äußerst stringent.

Wie im Laufe des Buches noch zu lesen sein wird, gibt es frappierende Ähnlichkeiten der psychedelischen Entitäten mit den Beschreibungen mythologischer, spiritueller, religiöser und übernatürlicher Entitäten, wie sie in den letzten Jahrtausenden beschrieben wurden. Die offensichtlichen Ähnlichkeiten legen nahe, mit einem Phänomen konfrontiert zu sein, das die Menschheit seit Anbeginn ihrer Existenz begleitet. Mir scheint, wir sind etwas außerordentlich Bedeutsamem auf der Spur.

Generell lässt sich feststellen, dass es zwei grundlegende Wege gibt, um mit Entitäten in Berührung zu kommen. Das eine wäre der äußere Weg. Erwähnt seien hier die Arbeiten von Stuart Davis, der die Experiencer Group mitbegründete, um einen Verbindungspunkt für diejenigen zu schaffen, die Kontakte mit nicht-menschlichen Wesenheiten, Geistern, Nahtoderfahrungen, UFOs, außerkörperliche Ereignisse, Kontakte mit Toten und vieles mehr erlebt haben. Im deutschsprachigen Raum sei der Journalist und Herausgeber des ExoMagazins Robert Fleischer aufgeführt, der seit vielen Jahren systematisch UFO-Sichtungen aufarbeitet und mit vielen Institutionen, Politikern und Forschern in Kontakt steht.

Im Juli 2023 kam es übrigens zu einem bemerkenswerten Ausschuss des US-Senats, in dem der frühere Task-Force-Mitarbeiter der UAP (Unidentified Aerial Phenomena; dieser Begriff wird aktuell offiziell für UFOs verwendet) David Grusch unter Eid über die Existenz eines lang angelegten UFO-Bergungsprogramms sprach, durch das die USA in den Besitz von Fluggeräten und auch nicht-menschlichen Leichen der Besatzungen gekommen seien.

Für dieses Buch interessant ist, dass der theoretische Physiker Professor Karl Svozil im Zusammenhang mit unbekannten Flugobjekten erläutert, dass es sein könnte, dass eine höherdimensionale Entität einen »Schatten« durch Projektion wirft und der Schatten dieser höherdimensionalen Entität das ist, was wir als dreidimensionales Objekt, sprich UFO, wahrnehmen.

Den anderen Zugang zu Entitäten hingegen stellt der innere Weg dar. Hier offenbart sich ein Geheimnis, welches den Weisen und Schamanen seit Jahrtausenden vertraut ist: Der Weg in das Mysterium ist eine Reise, die durch das sogenannte Innere beschritten wird. Dieses Buch handelt von diesem Weg.

Der Buddhismus spricht davon, dass es nicht möglich ist, physisch in andere Universen zu reisen. Stattdessen gilt es, seinen Geist zu klären und zu meditieren, um eine höhere Bewusstseinsebene und vielleicht sogar eine andere Realität zu erreichen.

Dies birgt durchaus eine gewisse Komik in sich. Schon so lange quält sich die Menschheit mit der Frage, ob sie allein im Universum existiert oder nicht. Und scheinbar muss man nur einige Krümel einer geheimnisvollen Substanz zu sich nehmen und die Augen schließen, um diese Frage hinreichend beantworten zu können.

DMT: Die Technologie der Götter

Vor allem dank der unterschiedlichen Bemühungen des Beat-Pioniers William Burroughs, des psychedelischen Dramaturgen Timothy Leary, des Hyperspace-Philosophen Terence McKenna, des Ethnopharmakologen Dennis McKenna, des visionären Künstlers Alex Grey und des klinischen Psychiaters Rick Strassman, dessen Anfang der 1990er Jahre an der Universität von New Mexico durchgeführte Forschungen für viel Bewegung in der psychedelischen Forschung sorgten, erfuhr DMT in den letzten Jahrzehnten eine enorme Beachtung. Der verstorbene Ethnobotaniker Terence McKenna beschreibt DMT mit folgenden Worten:

DMT ist eine zuverlässige Methode, um in eine Dimension vorzudringen, über deren Existenz die Menschen seit 50 000 Jahren debattieren.

Da 80 Prozent der Reiseberichte auf der Grundlage von DMT-Erfahrungen basieren, halte ich es an dieser Stelle für angebracht, das Dimethyltryptamin vorzustellen.

Der Drogenforscher, Autor und Ethnobotaniker Markus Berger beschreibt DMT in seinem Grundlagenwerk DMT. Forschung, Anwendung, Kultur mit folgenden Worten:

Die DMT- bzw. 5-MeO-DMT-Erfahrung ist exorbitant und kaum in Worte zu kleiden. Die Wirkung, die zum Beispiel nach dem Rauchen bzw. Verdampfen von DMT und 5-MeO-DMT eintritt, ist gut mit einer psychedelischen Rakete zu vergleichen, die den Konsumenten innerhalb weniger Atemzüge in den psychedelischen Hyperraum schießt. (…) Nach bereits 30 bis 60 Sekunden ist die ganze Wirkung da. Oft wird eine Trennung von Körper und Geist erlebt. Während des Rausches können Visionen, Farbstrudel, Erleuchtungszustände und Zeitreisen auftreten. (…)

DMT- und 5-MeO-DMT-Konsumenten berichten von außerkörperlichen und Nahtod-Erfahrungen, von Reisen durchs All und durch die Zeit, aber auch von zeit- und raumlosen Erfahrungen. Von Begegnungen mit vielfältigen Entitäten, Außerirdischen und körperlosen Wesen, von Begegnungen mit der Schöpferkraft, mit Göttern und mit Geistern. Sie berichten von Reisen zum Anfang aller Existenz, von Reisen zum Urgrund und in das eine, alles umfassende und alles gebärende Licht.

Doch was ist dieses rätselhafte DMT? Nicht wenige Psychonauten definieren es als eine Technologie, die in die Natur eingebettet wurde, damit Menschen sie finden.

Andrew Gallimore, Autor von Alien Information Theory: Psychedelic Drug Technologies and the Cosmic Game, definiert DMT folgendermaßen:

Diese Realität, in der wir uns befinden, ist ein niederdimensionaler Ausschnitt aus einer höherdimensionalen Struktur. DMT ist eine Technologie oder ein Werkzeug, das uns den Zugang zu diesen höheren Dimensionen ermöglicht.

Der Bewusstseinsforscher und Wegbereiter der Ethnopharmakologie Terence McKenna überlegte, ob es sich bei Psychedelika generell um eine Art Technologie handelt. Er stellte sich vor, dass Psilocybin-Pilze nicht nur eine chemische Botschaft von einem anderen Sternensystem sind, sondern dass sie als Portal für die telepathische Kommunikation mit unseren himmlischen Nachbarn dienen. Pilzsporen könnten durch den interstellaren Raum reisen, indem sie sich in Kometen einnisten, symbiotische Beziehungen mit technologisch hoch entwickelten Primaten eingehen und ihr Myzel-Netzwerk des höheren Bewusstseins über das Universum verbreiten.

Graham Hancock definiert DMT ebenfalls als eine Art Technologie, nicht unähnlich einem Teleskop oder einem Mikroskop, die es den Nutzern ermöglicht, etwas Reales zu sehen, das normalerweise für ihre Sinne nicht zugänglich ist. Seiner Ansicht nach gibt es eine geheime Tür in unserem Geist, durch die wir unser Bewusstsein in andere Dimensionen projizieren können.

Ein faszinierender Aspekt: Wenn Psychedelika als eine Technologie angesehen wird, dann muss diese Technologie auf uns abgestimmt sein. Ansonsten hätte sie keinerlei Wirkung auf uns. Dies unterstreicht noch einmal die Hypothese, dass Mensch und Psychedelika seit Beginn ihrer Zeit miteinander verflochten sind. In uns scheint es angelegt zu sein, in den Hyperraum zu reisen und mit Entitäten zu kommunizieren.

Der Klang der Unendlichkeit

Eine Analyse der Reiseberichte zeigt, dass Psychonauten oftmals dieselben Erfahrungen erleben. Die Erfahrungen reichen dabei von geometrischen Formen, über Kontakte zu Entitäten, bis hin zu Nahtoderfahrungen. Könnte es sein, dass sich hier so etwas wie ein allgemeiner Pfad in den Hyperraum abzeichnet?

Viele Psychonauten berichten davon, zu Beginn ihrer Reise einen Summton wahrzunehmen, einen Urklang, begleitet von geometrischen Visuals.

Eine kurze Erklärung: Im Verlauf dieses Buches werde ich mich in einem hypothetischen Talk-Room mit hypothetischen Psychonauten treffen. Diese Psychonauten sind in gewisser Weise real, findet sich in ihren Aussagen doch die Essenz von über 3000 Reiseberichten, die für dieses Buch analysiert wurden. Dieser Talk-Room basiert auf wahren Begebenheiten, wenn man so möchte.

Ich treffe mich also in einem virtuellen Talk-Raum jenseits von Raum und Zeit, um mit einigen Psychonauten über ihre Erfahrungen hinsichtlich dieses Summtons zu sprechen.

»Aus der Dunkelheit heraus begannen sich nach einigen Sekunden die typischen DMT-Visuals aufzubauen. Perfekte fraktale geometrische Muster, die aus Dreiecken bestanden. Parallel dazu setzte dieser Summton ein, der nicht nur ein Summton war, sondern den Aggregatzustand meines Körpers änderte. Besser kann ich es nicht in Worte fassen«, berichtet Psychonaut mysteriousjaguar.

»Wenn ich DMT rauchte, bemerke ich ebenfalls jedes Mal ein summendes Geräusch«, schaltet sich Psychonautin plants4uu dazu.

»Ist bei mir auch so«, sagt Psychonaut Woodscarf. »Das gesamte Universum beginnt zu summen. Es ist wie eine tiefe Bass-Rückkopplungsschleife, die man manchmal in elektronischer Musik hört, elektronisch und computerähnlich, aber unglaublich real und überall um mich herum.«

»Und dieses Geräusch ist jedes Mal zu hören?«, frage ich.

»Ja, jedes Mal, kurz bevor ich durchbreche«, antwortet plants4uu.

»Yep, bei mir auch«, sagt mysteriousjaguar.

»Und was macht dieses Summen mit euch? Was löst es aus?«

»Was soll ich sagen, ich liebe dieses Summen«, antwortet plants4uu. »Es erfüllt mich mit unglaublicher Liebe und Freude. Ich meine, es ist so abgefahren. Bin ich das, was ich da höre? Ist es meine eigene Frequenz oder meine ›Seele‹, wenn man so will? Oder gibt nur mein Gehirn den Geist auf? Es scheint ein kosmisches Mysterium zu sein. Als ich das erste Mal DMT rauchte, hörte ich dieses Summen und bekam Angst, weil es in Kombination mit den schnellen, geometrischen Bildern dann doch ganz schön überwältigend war.«

»Mein Eindruck ist es, dass DMT eine ganz neue Klangwelt erschließt, die wir normalerweise nicht hören. Eine Art von Hintergrundgeräuschen, die unsere Ohren vom ›normalen‹ Funktionieren ablenken würden. Irgendwie der Klang, den die Materie erzeugt«, ergänzt Woodscarf.

Ein Summton, der als überwältigend erfahren wird und den Aggregatzustand des Körpers verändert? Ein kosmisches Mysterium? Der Klang, den die Materie erzeugt?

Mich erinnert dieser Summton an den ersten Satz des Johannesevangeliums: »Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.« In der Genesis heißt es zudem in einer neueren Übersetzung: »Und der Geist Gottes vibrierte über den Wassern«. Dies könnte so verstanden werden, dass im Schöpfungsbericht alles Geschaffene aus Schwingungen entstanden ist.

Die hinduistische Mystik berichtet von einer kosmischen Ursilbe, dem OM, die das Universum erschuf. Die Silbe OM wird in den Hindu-Schriften als der ursprüngliche Klang der Schöpfung definiert. Es ist die ursprüngliche Schwingung des Universums. Von dieser ersten Schwingung aus können sich alle anderen Schwingungen manifestieren. OM wird mit dem Universum jenseits der Form gleichgesetzt und symbolisiert den Anfang und das Ende der Schöpfung. Die kosmische Urschwingung OM steht für alles Existierende. OM umschließt sowohl das Relative als auch das Absolute.

Könnten hier Parallelen bestehen? Könnte dieser Summton die allumfassende kosmische Schwingung des Universums repräsentieren?

»Andere User sind der Ansicht, dass durch diesen Klang das wahre Selbst erfahren wird. Wie seht ihr das?«, frage ich in die Runde.

»Ich hatte ein abgefahrenes Erlebnis«, antwortet Psychonautin lofuu47. »Einmal begann dieses Summen zu mutieren und sich in all diese elektronischen modemartigen Geräusche aufzulösen. So wie ein Kaleidoskop von Klängen, wenn man so will. Die Geräusche häuften sich und erreichten einen Höhepunkt, der in einem Strudel gipfelte, der alles Existierende, das Summen, die Umgebung um mich herum und mein ganzes Wesen in eine völlig fremde Dimension saugte. Und da war ich nun, in völliger Stille. Und ja, das würde ich als so etwas wie mein wahres Selbst bezeichnen.«

Ich nicke. »Lasst uns jetzt mal auf das Thema der Entitäten zu sprechen kommen. Was könnte diese Schwingung, dieser Summton mit Entitäten zu tun haben?«

Psychonaut FractalEntity77 antwortet: »Ich konnte Wesenheiten spüren, die in einer Dimension höherer Schwingungen existieren. Es gibt Orte im Universum, in denen alles existieren kann, und Dinge, die wir nicht begreifen können.«

Psychonaut GammaUnknown grinst FractalEntity77 an. »Es ist crazy, dass du die Entitäten in ›höheren Schwingungen‹ gefühlt hast. So ist es mir auch passiert. Der Summton war die ganze Zeit konsistent da, ebenso die Entitäten. Ich fühlte mich, als wäre ich in ihrem ›Zuhause‹. Der Summton ist vielleicht einfach die Schwingung der Entitäten-Welt? Er läutet zumindest definitiv den Wechsel in eine andere Realität ein.«

Eine Philosophin, die mit an unserem virtuellen Tisch sitzt, bringt sich mit ein. »Diesen Ton erfahren übrigens auch viele Menschen, die eine außerkörperliche Erfahrung, eine Nahtoderfahrung hatten oder zum Beispiel Astralreisen unternehmen. Bei mir ist es so: Es kommt dieser Ton. Er ist mit diesem Gefühl von Vibration verbunden. Der ganze Körper vibriert. Danach gehe ich dann raus aus dem Körper oder gehe wieder rein. Da shiften sich die Frequenzen. Ich habe das Gefühl, es ist eine Frequenz, die benötigt wird, um den Astralkörper aus dem physischen Körper zu lösen. Alles ist eine Schwingung. Alles hat eine Schwingung. Aus Schwingung heraus ist alles entstanden. Und es ist nur logisch, dass ich anders zu schwingen beginne, wenn ich meinen Körper verlasse.«›

Die Struktur des Himmels

Gehen wir nun einmal davon aus, dass alles Existierende aus einer metaphysischen oder ontologischen Ursubstanz besteht. Diese Ursubstanz ist Energie. Energie kann man nicht noch weiter aufschlüsseln. Sie ist eine grundsätzliche Struktur des Seins.

Je nachdem, welche Schwingungsfrequenz herrscht, manifestiert sich diese Energie als Gedanke, Emotion, Atom, Neutron, Pflanze, aber auch als DMT-Wesen, als Engel oder als geometrisches Fraktal. Unterschiedliche Frequenzen erzeugen unterschiedliche Phänomene.

Das Leben auf der Erde, die grobstoffliche Welt, manifestiert sich, von einer höheren Perspektive aus betrachtet, auf einer niederen Schwingungsfrequenz. Die Energie ist dort zu fester Materie geronnen. Ein Umstand, der nicht nur negativ zu bewerten ist. Die Erde beispielsweise ist auf diese Weise ein Ort der Verbindlichkeit geworden. Da schon viele Individuen an der Erde gearbeitet haben, ist sie eine festere Realität geworden. Viele Wesen sind an dieser Realität Erde beteiligt. Und je mehr Individuen an dieser Realität mitarbeiten, umso fester wird sie. Auf diese Weise können auf der Erde spezifische Erfahrungen und karmische Lektionen durchlebt werden.

In feinstofflicheren Welten hingegen sind die Realitäten noch nicht so fest herausgearbeitet. Veränderungen lassen sich dort leichter bewerkstelligen. In Astralwelten beispielsweise muss man oftmals nur an etwas denken, und schon manifestiert es sich.

Es ist mit dem Computerspiel »Minecraft« vergleichbar. Jeder Spieler hat die Möglichkeit, in eine neue Welt zu gehen, die nur rudimentär definiert ist. Er kann sie nach Belieben formen, gemäß den Gesetzmäßigkeiten des Spiels. Er verfügt über beinahe grenzenlose Gestaltungsfreiheit. Geht der Spieler jedoch auf den Server eines anderen Spielers, findet er dort eine bearbeitete Realität vor. Und je nachdem, wie viele Spieler dort schon aktiv waren, sind seine Möglichkeiten zur Gestaltung und Manifestation begrenzt.

Ähnlich können wir es uns mit den feinstofflichen Bereichen vorstellen, in die Psychonauten reisen. Je »höher« sie reisen, umso undefinierter wird die Realität. Allerdings: Je mehr Individuen in diese Reiche reisen und dort manifestieren, umso geschlossener wird dann auch diese Realität. Dies wäre auch eine Erklärung dafür, warum bestimmte Dinge oder Orte häufig von anderen Psychonauten erfahren werden, wie zum Beispiel Kunst, die an den Stil von Maya und Azteken erinnert.

Psychonautin DJbodylink berichtet im virtuellen Talk-Room von ihren Erlebnissen: »Die häufigsten Bilder, die ich auf meinen Reisen sah, waren die der Azteken und Mayas. Sie tauchen beinahe bei jedem Trip auf.«

»Warum ist das so?«, frage ich. »Hast du eine Erklärung dafür?«

»Nun, eine Möglichkeit könnte sein, dass die Maya-Kultur ihre Architektur und Kunst an die psychedelische Welt angelehnt hat. Demnach hätten sie einfach die grundlegenden Muster der anderen Welt reproduziert in ihren Kunstwerken. Eine andere Theorie ist …« Sie sieht mich an. »Aber die ist echt abgefahren. Ich glaube nämlich, dass es sein könnte, dass die Mayas so viel in der DMT-Welt gereist sind, dass sie unser kollektives Bewusstsein bis heute beeinflussen. So als sei ihr Geist irgendwie mit der DMT-Welt verschmolzen und wir dadurch bis heute in ihren Bewusstseinsraum reisen und all diese Dinge sehen können.«

Ich denke nach. »Du meinst, manche der Räume, die du auf DMT oder anderen Substanzen betrittst, könnten künstlich angelegt sein?«

Sie nickt. »Ich meine genau das. Sie waren brillante Architekturen des Geistes und schufen unvorstellbar schöne Kunstwerke – in der anderen Welt.«

Die Idee mit der Erschaffung von künstlich geschaffenen Räumen in der anderen Welt ist faszinierend. Ich werde später noch darauf zurückkommen.

Sobald wir also den irdischen Ort der geronnenen, festen Materie verlassen, indem wir zum Beispiel in die DMT-Welt eintauchen, treten wir in eine feinstofflichere Welt ein. Hier manifestiert sich Energie aufgrund einer höheren Schwingungsfrequenz zu Phänomenen wie einfachen Entitäten und ersten geometrischen Figuren. Die Wirklichkeit besitzt nun schon zwei Ebenen: Auf Ebene Eins befindet sich die materielle Welt, wie wir sie kennen. Und auf Ebene Zwei befindet sich eine feinstofflichere Welt, in der wir erste Kontakte zu einfachen Entitäten aufbauen können. Wenn wir jetzt weiterreisen, treten wir in noch feinstofflichere Welten ein. Die Schwingungsfrequenz auf Ebene Drei ist dann nochmals höher und Energie manifestiert sich dort zu Phänomenen wie Engeln, Gottheiten, Pflanzendevas und belebten Fraktalen.

Psychonaut goldyegg erzählt mir von seinen Erfahrungen mit den Ebenen: »Es fühlte sich so an, als würde mein ICH mehr und mehr in die Höhe gezogen. Ich durchstieß mehrere Ebenen des Seins und als ich nach unten blickte, sah ich Teile des materiellen Universums an mir im Zeitraffer vorbeifliegen, Galaxien und Galaxienhaufen in einer atemberaubenden Präzision.«

»Aber es war noch die materielle Ebene, die du da sahst?«, hake ich nach.

»Ja genau. Dann zog es mich noch weiter hinauf. In höhere Ebenen, keine Ahnung, wie ich die benennen soll. Und da sah ich dann gigantische, mit Worten nicht näher beschreibbare psychedelische Muster, Fraktale, morphende geometrische Formen. Alles leuchtete und pulsierte in allen erdenklichen Neonfarben. Entitäten winkten mir zu.«

»Und ging es dann noch weiter hinauf?«

»Indeed. Das tat es. Und das alles in einem atemberaubenden Tempo. Und je höher ich schoss, umso mehr bildete alles zusammen ein mehrdimensionales gigantisches rotierendes Gebilde in den höheren Sphären. Und dann geht es noch höher hinauf und alles verzweigt sich. Und dieses gigantische Gebilde ist dann plötzlich nur noch ein Teil eines noch gigantischeren Fraktal-Arms. Und dann geht es noch weiter hinauf. Und Fraktale bilden sich aus Fraktalen … Weißt du, was das Abgefahrene dabei ist?«

»Was?«

»Es ist so vertraut. Dieser Raum, diese Fraktale. Sobald man dort ist, weiß man, dass man dies vor seiner Geburt schon erlebt hat und es nach dem Tod wieder da sein wird.«

Der für seine ausführlichen und tiefgründigen Trip-Berichte bekannte Psychonaut KleinerKiffer84 schreibt im Entheobotanik-Forum über seine Erfahrungen mit den feinstofflichen Sequenzen. Der dort erwähnte DMT-Dom bezieht sich auf eine spezifische DMT-Erfahrung und wird später erläutert:

Je weiter man empor steigt, desto höher ist die Schwingungsfrequenz von diesem Etwas und dementsprechend ändert sich dessen Erscheinungsform bis hin zu Formen der Existenz, die wir im Alltag nicht im Entferntesten begreifen können, die aber nicht weniger real sind, als die Formen der Existenz, die wir aus unserer untersten Sphäre kennen. Dieses Summen, das DMT ausmacht, ist immer da. Nur im Alltag nehmen wir es nicht wahr, weil die Schwingungsfrequenz in unserer unteren Welt bei 0 liegt. Das DMT-Summen wird umso höher, je höher man empor steigt, und bei einem Breakthrough ist die Schwingungsfrequenz nahezu unendlich. (…)