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Wie sollen Eltern, wie soll ein ganzes Königreich mit einem Fluch umgehen, der das Leben der kleinen Prinzessin überschattet? An einer Spindel soll sie sich einmal stechen und tot umfallen! Oder wenigstens einhundert Jahre lang schlafen, bis der Kuss eines Prinzen sie erlöst. Da hilft nur eines: Prinzessin Ellis wird wie ein Junge erzogen, auf dass sie erst gar nicht auf die Idee kommt, mit dem Spinnen anzufangen. Ob das wohl ausreicht, um das drohende Unheil von ihr abzuwenden? Natürlich nicht. Aber trotzdem kommt alles ganz anders als erwartet!
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Veröffentlichungsjahr: 2022
Odine Raven
Dornröschen spinnt!
Märchenadaption
Überarbeitete Neuauflage 2022
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Danksagung
Vita
Impressum
Lust auf mehr?
Kapitel 1
Es lebte vor gar nicht allzu langer Zeit ein Königspaar in einem nicht besonders weit entfernten Land, in dem es jedoch zugegebenermaßen reichlich märchenhaft zuging.
Überall konnte man Riesen oder Zwergen, Hexen, Feen, Zauberern und sprechendem Getier begegnen, und von im dunklen Wald gefundenen Gegenständen sollte man tunlichst die Finger lassen und warten, bis die Behörde für Entmystifizierung sie für ungefährlich erklärt hatte.
Bereits die ganz kleinen Kinder wussten, dass man von Fremden besser nichts annahm, keinen Kamm, kein Spielzeug, nicht einmal einen Apfel, in den man schon gar nicht hineinbeißen sollte. Denn – das versteht sich in einem solchen Land von selbst – jedwedes Nahrungsmittel, über dessen Anbau und Herkunft auch nur ein Hauch von Ungewissheit bestand, konnte vergiftet, verzaubert oder beides, oder am Ende gar von einem Großkonzern in seinen Grundbestandteilen manipuliert worden sein.
Genug des Negativen – natürlich hatte dieses Land ebenso seine guten Seiten: hier ein Goldesel, da drei Wünsche frei, im höchsten Maße effiziente Siebenmeilenstiefel ... ja, man braucht nicht etwa glauben, die Bewohner seien unzufrieden mit ihrem Dasein gewesen!
Auch König Karl und seine Gemahlin, Königin Rosamunde, führten ein glückliches Leben und eine ebensolche Ehe auf ihrem zauberhaften Schloss und regierten ihr Land mit großer Weisheit und viel Fürsorge.
Das Einzige, das ihnen Kummer bereitete, war, dass trotz derart günstiger magischer Voraussetzungen ihr lange gehegter Kinderwunsch hartnäckig unerfüllt blieb.
Sie hatten bereits alles ausprobiert – Mondphasen, Zaubertränke, Candle-Light-Dinner, Temperaturmethode, Rosenöl ... Davon gab es rund um das Schloss reichlich, also Rosen, denn die Königin liebte diese Blume fast so sehr wie ihren Gatten. Die Zwölf Wundersamen Feen des Landes sangen nächtelang ihre Lieder und rezitierten Runenverse und Artikel aus den renommiertesten Fachzeitschriften.
Allein, der erhoffte Kindersegen blieb aus.
Nachdenklich begab sich die Königin eines Tages auf einen einsamen Spaziergang durch den sonnenverwöhnten Schlosspark, strich mit sanfter Hand über die üppigen Rosenblüten entlang ihres Weges und gelangte schließlich an jenen idyllischen Weiher, an dem sie sich gerne im Schutze des hochgewachsenen Schilfes im seichten Wasser des Ufers die Füße abkühlte.
Und da es heute in der Tat drückend heiß war und absolut niemand diese Stelle einsehen konnte, beschloss sie kurzerhand, ein erfrischendes Vollbad in dem kühlen Nass zu nehmen.
»Ribbitt!«, kam es auf einmal von der Seite, kaum dass Rosamunde bis zum Hals eingetaucht war.
»Philipp!«, erwiderte sie teils überrascht, teils belustigt, und schon machte es »Platsch!«, und ein grünglänzendes, katzengroßes Wesen mit großen Glubschaugen und knubbeligen Fingerspitzen glitt behände auf sie zu, während sie überlegte, ob ihre Haut von den glitzernden Wellen züchtig genug bedeckt wurde. »Wo hast du dich denn versteckt?«
»Da drüben«, antwortete der überdimensionale Frosch und quakte zwischendurch, »und ich hab auch gar nix gesehen!«
»Das will ich hoffen!« Rosamunde zog streng eine Augenbraue hoch, aber im nächsten Moment musste sie doch lächeln. Das liebenswerte Amphibium war ihr ans Herz gewachsen, seit sie sich vor knapp einem Jahr zum ersten Mal hier am Weiher begegnet waren. Der traurige kleine Kerl machte keinen Hehl daraus, wie sehr er es schätzte, sich mit ihr unterhalten zu können, und sie selbst vertraute diesem freundlichen Zuhörer hin und wieder ihren gelegentlichen Kummer an.
Philipp krabbelte umständlich auf ein Seerosenblatt in ihrer Nähe und quakte erneut.
»Deine Krone!« Rosamunde bemerkte einen Missstand auf seinem Kopf und rückte das zierliche goldene Krönchen, das ringsum mit funkelnden Smaragden verziert war und nun etwas schief saß, wieder gerade.
»Danke.«
»Und? Gibt’s was Neues?«, erkundigte die Königin sich wohlwollend.
»Ach«, seufzte der Frosch, »was soll’s schon Neues geben – und bei dir?«
»Ach, auch nichts. Gar nichts.«
»Gar nichts also. Hm-hm ... ja, also hier auch nicht.«
»Nichts. Wie immer. Herrje, was sind wir zwei doch für Langweiler!«
»Findest du?« Und schon fuhr er mit seiner Hand durch das Wasser, um die Königin nasszuspritzen!
Bald lieferten sich die beiden prustend und lachend eine ordentliche Wasserschlacht, die alle Sorgen fürs Erste verscheuchte.
Als Rosamunde sich auf diese Weise genügend erfrischt hatte, befahl sie dem Frosch, sich umzudrehen, damit sie aus dem Wasser steigen und sich abtrocknen konnte.
Philipp gehorchte wohl, war dann aber doch gleich zur Stelle, um ihr beim Überstreifen des Kleides behilflich zu sein.
»Hast du etwa geguckt?«, rügte sie ihn mit gespielter Entrüstung.
»Natürlich nicht, meine Königin!«, erwiderte er in ähnlicher Manier und nestelte an der Verschnürung an ihrem Rücken herum, die sie ohne seine Hilfe ohnehin nicht zubekommen hätte.
Er sah ihr aufmerksam dabei zu, wie sie den Rock glattstrich und mit den Fingern die zerzauste Frisur reparierte, und hüpfte voran zu dem hellen Streifen aus feinem, trockenen Sand, der den Weiher säumte. Er streckte sich genüsslich dort aus, verschränkte die Arme hinter dem Kopf, was seine Krone schon wieder zum Verrutschen brachte, und forderte sie auf, es ihm gleichzutun.
Rosamunde ließ sich nicht lange bitten. Es war herrlich, hier so entspannt am Ufer zu liegen und mit einem netten Gefährten zu plaudern, auch wenn dieser grün und glitschig war.
Es gab doch allerhand zu erzählen, angefangen mit der Läuseplage an einem besonders kostbaren Rosenstrauch im königlichen Garten, weiter über die Küchenhilfe, die sich beim Abtrocknen des Geschirrs so ungeschickt anstellte, dass bereits mehrere Teile des wertvollen Tafelgeschirrs zerbrochen waren, bis hin zu dem prächtig gedeihenden Nachwuchs des Rotwildes. Und dann gab es das Storchenpaar, das in seinem Nest hoch droben auf dem Schornstein der schlosseigenen Schmiede nun schon zum zweiten Mal Küken großzog.
»Ach ja ...«, seufzte Rosamunde, mit einem Male betrübt.
»Was hast du?«
»Nichts.«
»Nichts? Schon wieder? Fehlt dir was? Soll ich was für dich besorgen? Hast du was verloren? Ich kann es für dich finden ... also, wenn du es hier im Wasser verloren hast.«
»Ach, Philipp, das ist lieb von dir, aber du kannst mir doch nicht helfen.«
»So sicher bist du dir da?« Hätte er über Augenbrauen verfügt, hätte er nun gewiss mindestens eine kritisch hochgezogen. »Na ja, warum sollte ich auch. Du willst mir ja auch nicht helfen.«
»Dir helfen? Ja, Philipp, warum sagst du denn nichts? Wenn du was brauchst, helfe ich dir doch gern!« Die Königin schien fassungslos.
»Soso. Da hatte ich aber einen ganz anderen Eindruck letztens.«
»Ja, aber das war ja auch ... also das kannst du jetzt nicht ... das geht doch nicht! Ich kann dich doch nicht küssen!«
»Und wie du das kannst! Du willst bloß nicht. Weil du mich eklig findest!« Er verschränkte die dürren Ärmchen vor der Brust.
»Stimmt doch gar nicht! Du ... du bist doch nicht ... eklig!«
»Ja dann, mach. Küss mich.«
Rosamunde schüttelte vehement den Kopf. »Aber nein! Wieso sollte ich?«
»Ah! Endlich fragst du mich! Ich dachte schon, ich müsste ewig warten.«
Die Königin starrte ihn verdattert von der Seite an. Nun hatte es ihr doch die Sprache verschlagen.
»Willst du’s jetzt wissen oder nicht?«, hakte er ungeduldig nach.
Rosamunde nickte stumm, und er fuhr fort: »Ich bin nämlich ein verzauberter König!«
»Ein ... ach ... ehrlich?« Sie wusste nicht, was sie von dieser Offenbarung halten sollte.
»Ja. Ein fieser kleiner Zauberer hat mich in einen Frosch verwandelt.«
»Hm-hm ...«
»Du glaubst mir wohl nicht?« Er kniff die Augen zu und musterte die Königin skeptisch.
»Doch, doch, rede weiter!«
»Na ja ... wenn du meinst. Also der ist jedenfalls schuld daran, dass ich jetzt ein Frosch bin. Und davon erzählen kann ich nur demjenigen, der mich danach fragt. Widerwärtiger Wichtel ...«
»Wie hieß er denn?« Rosamundes Neugier war geweckt.
»Wer?«
»Na, der Zauberer.«
»Ach so. Der hieß ... ähm, Moment ... sein Name war ... sein Name war ... – glaubst du’s? Jetzt fällt mir dieser blöde Name nicht mehr ein!«
»Ah«, schmunzelte sie.
»Es fällt mir bestimmt gleich ein! Der hieß doch ... ach, ist ja auch egal. Jedenfalls meinte er zum Schluss, dass nur der Kuss einer verliebten Prinzessin mich von diesem Fluch erlösen könne.«
»Da hast du’s!« Sie hatte die Schwachstelle in seinen Ausführungen entdeckt. »Ich könnte dich noch so küssen, aber es würde dir rein gar nichts bringen!«
»Wieso?«, fragte er erstaunt zurück.
»Na, also erstens bin ich eine Königin und keine Prinzessin, und zweitens, so sehr ich dich auch mag, aber ich liebe meinen Mann, den König, von ganzem Herzen und über alles in der Welt!«
»Ach so ...« Philipp ließ enttäuscht den Kopf hängen.
»Ja, so ist das. Tut mir echt leid.«
»Hm.« Eine Weile redeten sie gar nicht, sondern starrten nur auf die glitzernden und funkelnden Wellen vor ihnen.
»Warum hat er das denn gemacht?«, kam es Rosamunde plötzlich in den Sinn.
»Was gemacht?«
»Dich in einen Frosch verwandelt. Das macht man doch nicht einfach so.«
»Weiß nicht. Irgendein Tauschhandel, aber was Genaueres hat er nicht gesagt.«
»Voll gemein.«
»Ja.«
Wieder seufzte die Königin, und der Frosch sah sich gehalten, zum Ausgangspunkt ihres Gespräches zurückzukehren. »Und was ist es bei dir?« Er schaute sie mit großen Augen treu an.
Rosamunde lächelte bekümmert und fand, dass ihr grüner Freund ein Recht darauf hatte, von ihr ins Vertrauen gezogen zu werden, nachdem er ja selbst sein trauriges Geheimnis mit ihr geteilt hatte. So erzählte sie ihm denn von ihrem sehnlichen Wunsch nach einem Kind, und wie sie und ihr Mann schon so lange und so vergeblich auf dessen Erfüllung hofften.
»Ein Kind wünschst du dir, soso ...«, rekapitulierte er nachdenklich, als sie am Ende ihrer Klage angelangt war.
»Ja, aber dabei kannst du mir ganz sicher nicht helfen!«, wehrte sie bereits im Vorfeld einen möglichen Vorschlag des Frosches ab.
»Weißt du doch gar nicht! Vielleicht kann ich dir doch einen Wunsch erfüllen.«
»Ich will jetzt aber gar nicht wissen, wie!«
»Doch, doch! Das ist so ...« Er hörte überhaupt nicht hin. »Mit so einem Fluch überträgt ein Zauberer immer auch einen Teil seiner Magie auf den Verwunschenen. Sonst würde der Zauber ja nicht über Jahre hinweg halten, oder?«
Nun wurde sie neugierig. »Und wie willst du das anstellen?«
»Ja, also ... ich würde vorschlagen, wir machen das in etwa so, wie er es verordnet hat, und du wünschst dir dabei eben was. Das mit dem Kind zum Beispiel.«
»Dich küssen ...«
»Mich küssen.«
»Davon wird man nicht schwanger. Hoffentlich.«
»Doch nicht davon! Du sollst es dir doch bloß wünschen!«
Rosamunde schaute ihn an. Er schien wirklich helfen zu wollen. Ob sie es wagen sollte? Ein bisschen unheimlich war das ja durchaus! Aber sie hatten bereits so vieles probiert,vielleicht war dies ihre letzte Chance? Was sollte schon passieren? Philipp war immer nett zu ihr, sicher hegte er hier keine bösen Absichten. Und so eklig ... war er ja eigentlich auch nicht.
»Also gut«, gab sie zögernd nach.
»Ehrlich?« Er freute sich ungemein. »Du willst mich echt küssen?«
»Na ja, wenn’s hilft? Und dir so viel bedeutet ...«
»Au fein!« Er rieb sich die glitschigen, knubbeligen Hände. »Jetzt gleich?«
»Ja, bringen wir es hinter uns.«
»Ich küsse gut«, versicherte er auf ihren skeptischen Tonfall hin.
»Ja, aber behalte bloß deine Zunge bei dir!«
»Sicher?«
»Ganz! Sicher!«
»Dann verpasst du aber was ...«
»Küss mich, ehe ich es mir anders überlege!«
Derart gehetzt zögerte Philipp nicht länger und drückte der Königin, die es vor Anspannung kaum aushielt und gar nicht mehr klar denken konnte, einen dicken, feuchten, innigen Schmatz auf den Mund.
›Ein Kind‹, war alles, was ihr dabei noch durch den Kopf ging, und dann war es auch schon vorüber.
Der Frosch grinste sie breit an und war über die Maßen glücklich.
»Und jetzt?«, murmelte sie verstört.
»Abwarten«, versprach er zuversichtlich.
Kapitel 2
Philipp musste wahrlich ein magischer Froschkönig sein!
Auf den Tag genau ein Jahr später brachte die Königin ein gesundes Mädchen zur Welt! Wie freuten sich die glücklichen Eltern und der Hofstaat und alle Bediensteten im Schloss – und das Volk erst! Allein ... es war nur ein Mädchen. Kein Stammhalter, kein Thronerbe ... Doch von solchen Gedanken wollte das Königspaar nichts wissen! Hatten sie nicht so lange auf ein Kind gehofft und nun dieses süße kleine Engelchen bekommen! Wen kümmerte es, ob Bub oder Mädel?
Sobald es ihre Verfassung zuließ, kam Rosamunde mit ihrer Tochter an den Weiher, um auch den Frosch an ihrem Glück teilhaben zu lassen.
Der beäugte das winzige Menschlein neugierig und fand nichts zu beanstanden. »Und wie heißt sie jetzt?«, stellte er die Frage, die die frischgebackenen Eltern seit der Geburt der Prinzessin vor ein paar Tagen andauernd zu hören bekamen.
»Ach, wir können uns nicht entscheiden! Irgendwie ... also ich hätte schwören können, dass es ein Junge wird. Dann wäre alles klar gewesen – Friedrich Wilhelm Karl Philipp. Aber für ein Mädchen ... da haben wir uns einfach keine Gedanken gemacht.«
»Grob fahrlässig«, tadelte der Frosch. »Wo doch die Chancen halbe-halbe standen.«
»Hast ja recht. Wir suchen ja auch schon fieberhaft! Und bis zur Taufe ist ja noch ein bisschen Zeit.«
»Pah! Taufe!«
»Was ist damit? Es ist uns wichtig.«
»Kannst sie in meinen Tümpel tunken, das ist Taufe genug.« Er meinte es natürlich nicht ernst.
»Ohne Namen? Ganz bestimmt nicht!« Die Königin ging amüsiert auf seinen Scherz ein. »Aber wenn es soweit ist, bist du herzlich eingeladen zur Feier im Schloss.«
»Zur Taufe von Prinzessin Friederike Wilhelmine Karola Philippine? Nein danke.«
»Dann mach einen besseren Vorschlag.«
»Soll ich?«
»Ich bitte darum.«
»Woran denkst du, wenn du sie in ihrem Korb mit den Rosenknospen durch die Gegend trägst?«
»Weiß nicht?«
»Jetzt überleg halt!« Mit Mühe unterdrückte er seine Ungeduld.
»Woran soll ich denken?«
»An einen Korb mit Rosen?«
»Ach ... ja ...« Sie kam ins Grübeln. »Was hältst du von Elisabeth?« Der Gedanke war mit einem Male da.
»Der schönste Name der Welt ...« Das Amphibium tauchte entrückt in seine eigene Gedankenwelt ab.
»Ja, nicht wahr?« Auch Rosamunde klang so, als sei sie ganz in ihre Träume versunken.
Und so ward es denn beschlossen – die Prinzessin sollte auf den Namen Elisabeth getauft werden!
Kapitel 3
Es sollte ein großes Fest geben! Der gesamte Adel des Landes war eingeladen sowie die fürstlichen Familien jenseits der Grenzen, sämtliche Minister und Vertreter der Bauersleute und des Klerus, und auch die des Fabeltierschutzbundes und der Vereinigung für Magie und natürlich die Zwölf Wundersamen Feen.
Nur ein Einziger schlug seine Einladung aus – Philipp, der Froschkönig.
»Aber wieso denn nicht?«, klagte Rosamunde, die ihm das edle, goldverzierte Kuvert höchstpersönlich überbracht hatte, enttäuscht.
»Ich ... ich ... ach, was soll ich da«, druckste der grüne Geselle verschämt herum.
»Was du da ... Philipp, du bist unser ganz spezieller Gast!«
»Aber ich hab gar nix zum Anziehen!«
»Dann lassen wir dir was schneidern.«
»Und dann, glaubst du, gucken mich die Leute nicht so komisch an?« Er musste sich wahrlich unwohl fühlen bei dem Gedanken, sich unter die Festgesellschaft zu mischen.