Du bist gut genug! - Beate M. Weingardt - E-Book

Du bist gut genug! E-Book

Beate M. Weingardt

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Beschreibung

Wir alle lassen uns in unserem Handeln und in unserer Lebensgestaltung von Zielen, Werten und Wünschen leiten. Doch kaum jemand nimmt diese "inneren Antreiber" genauer in den Blick: Woher stammen sie eigentlich? Wer hat sie uns vermittelt oder eingepflanzt? Sind sie wirklich das, was wir wollen? Denn diese Leitsätze und Wertvorstellungen ("Sei perfekt!"; "Sei bei allen beliebt!"; Sei in jeder Lage stark!") können uns nicht nur beflügeln, sondern auch einengen, blockieren und belasten. Dann werden sie zu einem großen Stressfaktor, der uns die Lebensfreude abschnürt. Beate Weingardt zeigt in ihrem neuen Buch, wie wir diesen "inneren Einpeitschern" auf die Schliche kommen und sie in die Schranken weisen können. Es ist sogar möglich, sie ganz aus unserem Leben zu verbannen und durch positive Lebensbotschaften zu ersetzen. Auf diese Weise finden wir nicht nur zu größerer Gelassenheit, sondern werden auch als Christen glaubwürdiger. Denn die gute Nachricht des Evangeliums besteht gerade darin, dass wir nicht länger Getriebene sein müssen. Gott bietet uns an, uns mit seiner Liebe zu tragen, damit unser Leben gelingt.

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Beate M. Weingardt

Du bist gut genug!

Sechs Regeln der Gelassenheit

1.   Du sollst nicht versuchen, es jedem recht zu machen.

2.   Du sollst dir genügend Zeit für deine Freunde, deine Familie, für dich selbst nehmen.

3.   Du sollst regelmäßig abschalten und nichts tun.

4.   Du sollst ab und zu langweilig, unelegant, ungepflegt und unattraktiv aussehen dürfen.

5.   Du sollst aufhören, dich selbst zum ärgsten Feind zu haben.

6.   Du musst nicht mit allem alleine fertig werden.

Beate M. Weingardt

Du bist gut genug!

Wie Sie Ihre inneren Antreiber erkennen

und gelassener werden

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5. Auflage 2010

© 2005 SCM R.Brockhaus im SCM-Verlag GmbH & Co. KG, Witten

Umschlag: Dietmar Reichert, Dormagen

Gesamtherstellung: AALEXX Buchproduktion GmbH, Großburgwedel

ISBN 978-3-417-21946-3 (E-Book)

ISBN 978-3-417-24917-0 (lieferbare Buchausgabe)

Bestell-Nr. 224.917

Datenkonvertierung E-Book:

Fischer, Knoblauch & Co. Medienproduktionsgesellschaft mbH, 80801 München

Man sollte die Welt so nehmen, wie sie ist, aber nicht so lassen.

IGNAZIO SILONE

Vorwort

Der Ausgangspunkt dieses Buches sind zwei sehr persönliche Erfahrungen, die ich im Lauf meines Lebens und meines Christseins immer wieder gemacht habe:

−  Die meisten Menschen (auch viele Christen und Christinnen), die ich kannte oder näher kennen lernte, waren erstaunlich inkonsequent, das heißt, sie handelten vielfach nicht entsprechend ihren Worten, ihren Einstellungen und ihrem Glauben. Diese Inkonsequenz war unabhängig von Alter oder Bildungsstand bzw. Intelligenz.

−  Ich selbst war oft ebenso inkonsequent und verhielt mich anders, als ich es von meinen Werten und meiner christlichen Überzeugung her tun sollte.

Nun könnte ich es mir und Ihnen leicht machen, indem wir uns damit entschuldigen, dass wir alle Menschen sind – nicht besser und nicht schlechter als der Durchschnitt der Menschheit. Ich will es Ihnen und mir aber nicht leicht machen, denn wozu sollte eine solche Beruhigungspille gut sein?

Stattdessen habe ich den Versuch unternommen, den Ursachen für diese seltsame Gespaltenheit, die ich an mir und anderen oft wahrnehme, auf den Grund zu gehen. Mein Ziel war es, mich und meine Mitmenschen besser zu verstehen. Ich bin durch die Beschäftigung mit diesem Thema diesem Ziel um einiges näher gekommen: Heute ist mir vieles nicht mehr fremd, was ich an mir und anderen beobachte. Und ich bilde mir ein, dass ich sogar einen Weg gefunden habe, der mich und Sie, und sei es nur in Millimeterschritten, herausführt aus dieser Inkonsequenz. Aber vielleicht sollten wir uns in einigen Jahren wieder sehen. Dann könnte ich Ihnen sagen, ob ich tatsächlich von der Stelle gekommen bin – und Sie könnten mir berichten, ob dieses Buch auch in Ihrem Leben etwas ausgelöst, bewegt oder verändert hat.

Ich widme dieses Buch all den Männern und Frauen, mit denen ich mich so offen und ungeschminkt austauschen kann, dass es eine wahre Freude ist. Solche Gespräche bereichern, machen mich glücklich, aber sie beunruhigen auch und stimmen mich manchmal traurig, kurz: Sie bringen mich weiter – und was kann es Schöneres geben?

Dank gebührt meinem Mann Ernst-Werner Briese und meiner Tochter Anuschka Cathérine Weingardt, die das Manuskript kritisch gelesen und kommentiert haben, sowie meiner Freundin Sabine Teuchert, die mich mit lebhaftem Interesse und weiterführenden Fragen motiviert hat, dieses Buch zu schreiben.

Anmerkung

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich mich in meinem Text, wo es um Personen geht, auf die männlichen Formen beschränke, auch wenn ich weiß, dass Frauen die fleißigeren Bücherleserinnen sind. Es ist eine Vereinfachung, die lediglich der Lesbarkeit dienen soll.

Einführung

Mensch sein – was bedeutet das?

Wir sind Menschen, wir sind lebendige Geschöpfe – das bedeutet: Wir haben vom ersten Tag unseres Lebens an Bedürfnisse. Ein Neugeborenes muss nicht erst lernen zu schreien, wenn es Hunger hat oder Schmerzen empfindet, wenn es sich alleine fühlt oder aus irgendeinem Grund in seinem Wohlbefinden gestört ist. Es schreit und signalisiert damit seiner Umwelt, dass etwas mit seinem körperlichen oder seelischen Gleichgewicht nicht stimmt. Wir Erwachsenen sind auf dieses Schreien, so durchdringend es auch sein mag, angewiesen, damit wir auf das Baby in angemessener Weise eingehen und für sein Wohlbefinden sorgen können. Lange Zeit dachte man, dass Säuglinge zunächst einmal vor allem auf ihre körperlichen Bedürfnisse fixiert sind. Durch ein Experiment des Stauferkaisers Friedrich II. wurde jedoch im 13. Jahrhundert deutlich, was alle guten Mütter längst geahnt hatten: Kinder brauchen mehr als Nahrung, Schlaf und ausreichend Wärme.

Friedrich II. war sehr wissensdurstig und wollte herausbekommen, welche Sprache Kinder zu sprechen beginnen, wenn sie keine menschliche Sprache hören. Würden sie Hebräisch sprechen die Sprache des Alten Testaments? Oder Griechisch – die Sprache des Neuen Testaments? Oder gar Latein, was zur Zeit Friedrichs II. so etwas wie die Weltsprache war, vergleichbar mit unserem heutigen Englisch. Da es zur damaligen Zeit mehr als genügend Waisenkinder gab, hatte der Kaiser ausreichend Versuchspersonen zur Verfügung. Seine Anweisung war sehr einfach und lautete: »Die Kinder sollen körperlich versorgt werden, aber sie dürfen von ihren Ammen und Betreuerinnen keinen, aber auch gar keinen menschlichen Laut hören!« Wie die Überlieferung berichtet, brachte das Experiment nicht die von Friedrich erhoffte Antwort. Der Grund war grausam: Alle Kinder starben, bevor sie das sprachfähige Alter erreicht hatten. Vermutlich hat dieser Ausgang den Kaiser überrascht – möglicherweise weniger die Betreuerinnen der armen Kinder.

Sie hatten sicher den langsamen Abschied der Kinder beobachtet – und vielleicht auch mitgelitten. Die Kinder hatten sich von einer Welt verabschiedet, die ihnen alles gegeben hatte, was sie zum körperlichen Überleben brauchten – nur keine Liebe, keine Zuwendung, keine Wärme und Geborgenheit. Modern gesprochen könnte man sagen: Sie waren an ihrer seelischen Einsamkeit zugrunde gegangen.

Wir wissen heute, dass ein Kind vom ersten Tag seiner Geburt ein Geschöpf mit Körper, Geist und Seele ist, und das bedeutet: dass es nicht nur körperliche Versorgung braucht, sondern auch geistige Anregung. Vor allem aber sucht es Verbundenheit. Wir sind als Menschen – nicht nur als Kinder! – auf Bindung angelegt: Wir brauchen ein Du, ein Gegenüber, das uns nahe ist, dem wir vertrauen können, bei dem wir uns geborgen fühlen. Erst durch die Begegnung mit diesem Du können wir so etwas wie ein Ich entwickeln, ein Bewusstsein unserer selbst und unseres Wertes.

Das alles wusste Kaiser Friedrich II. nicht, genauso wenig wie er wusste, dass erst durch das Vorsprechen eines anderen Menschen ein Kind lernt, die in ihm angelegte Sprachbegabung zu entfalten. Friedrich wusste auch nicht, dass der Vorsprechende darüber entscheidet, in welcher Sprache, in welchem Dialekt und mit welchem Akzent ein Kind einmal am leichtesten und natürlichsten sprechen wird. Erst recht wusste er nicht, dass unsere Bezugspersonen vom ersten Tag beeinflussen, wie sich unsere Persönlichkeit entwickelt. All das ist uns heute bekannt. Unser Menschsein umfasst von Geburt an zwei Ebenen: neben der körperlichen auch die geistige und emotionale Ebene. Zunächst werden die geistig-emotionalen Bedürfnisse ganz und gar von der Mutter oder dem Vater bzw. der sonst nächststehenden Bezugsperson abgedeckt. Doch mit zunehmendem Alter erwacht in jedem Kind das Interesse an seiner weiteren Umwelt, vor allem an anderen Kindern. Und in dem Maß, in dem Kinder lernen, auf ein anderes Kind einzugehen oder zuzugehen, in dem Maß also, in dem das »Du« für sie an Bedeutung gewinnt, tritt noch eine dritte Ebene in ihr Leben – ich nenne sie die Ebene der Spiritualität. Kinder können diese Ebene noch nicht benennen, aber es ist ganz deutlich, dass sie eine angeborene Bereitschaft haben, an eine Art »höhere Macht« zu glauben, die nicht nur ihr Leben, sondern auch das Leben ihrer Eltern quasi übersteigt. Sie beginnen Fragen zu stellen, die sich auf das beziehen, was über das sicht- und greifbare Leben hinausgeht.

Was für Kinder so selbstverständlich ist, gilt allerdings auch für uns Erwachsene: Wir Menschen brauchen den Mitmenschen, sonst können wir nicht wirklich leben, nicht wachsen und unser Menschsein entfalten.

Brauchen wir Erwachsenen auch Gott? Anscheinend nicht, denn unzählige Mitmenschen scheinen auch ohne direkten Kontakt zu Gott gut zu leben. Es steht mir nicht zu, über die Lebensqualität und die Religiosität dieser Menschen ein Urteil zu fällen. Dennoch gehe ich in diesem Buch von der Annahme aus, dass die Bibel Recht hat, wenn sie sagt: »Gott schuf den Menschen zu seinem Gegenüber, zum Gegenüber Gottes schuf er ihn, und er schuf sie als Mann und Frau« (1. Mose 1,27). Damit sind die drei Dimensionen unseres Menschseins umrissen: Wir sind nicht nur als Menschen, sondern auch als geschlechtliche Wesen erschaffen. Wir sind nicht nur als Menschen, sondern auch als Mitmenschen und auf den Mitmenschen Angewiesene erschaffen. Und: Wir sind auf Gott hin angelegt.

Alle drei Bestimmungen bedeuten, dass wir einen Spielraum haben, den wir gestalten dürfen:

  Wie gehe ich mit mir selbst um?

  Wie gehe ich mit meinen Mitmenschen um, den nahen und den ferner stehenden?

  Wie gehe ich mit Gott um?

Doch zunächst möchte ich festhalten: Menschsein heißt, in Beziehungen zu leben und Bedürfnisse zu haben. Ja, was uns als Menschen zutiefst charakterisiert, ist unsere Bedürftigkeit. Dass diese Bedürftigkeit neben dem Geschenk des Geistes das Merkmal ist, das uns als Menschen auszeichnet, wird in dem hebräischen Wort für »Seele/lebendiges Wesen« deutlich. Die ursprüngliche Bedeutung dieses Wortes »näfäsch« ist »Kehle«. Wie kommt der Hebräer auf diese Verbindung von Leben/Seele und Kehle? Ganz einfach: In der Kehle finden die drei elementaren Lebensvorgänge des Menschen statt:

  atmen: ohne Luft kein Leben;

  schlucken: ohne Wasser und Nahrung kein Leben;

  sprechen und Gefühle äußern: Ohne Sprache, aber auch ohne Laute (seufzen, kichern, lachen, schluchzen, stöhnen, schreien etc.) ist keine Kommunikation, keine Beziehung zum Mitmenschen und damit keine Lebensqualität möglich.

Atmung, Ernährung, Kommunikation: Diese drei machen den Menschen zu einem vitalen Geschöpf, das Glied einer Gemeinschaft ist.

1. Menschsein heißt Bedürfnisse haben

Wir sind einander nah durch die Natur, aber sehr entfernt durch die Bildung.

KONFUZIUS

Die Bedürfnispyramide von Abraham Maslow

Welche Bedürfnisse haben wir als Menschen? Sind sie bei allen gleich? Vordergründig gesehen natürlich nicht – da sind wir Menschen ungeheuer verschieden. Deshalb ist es ja auch oft so schwer, einander zu verstehen und miteinander auszukommen. Aber letztlich verhält es sich wie bei den Pflanzen: So unterschiedlich sie aussehen, so verschieden die Wachstumsbedingungen oder die Früchte sein mögen – sie alle brauchen Wurzeln, Wasser, Licht und Luft, um zu gedeihen. Ähnlich ist es bei uns Menschen: Je mehr es ums »Grundsätzliche« geht, desto ähnlicher sind die Bedürfnisse.

Der amerikanische Psychologe Abraham Maslow veröffentlichte vor einigen Jahrzehnten ein Modell der »menschlichen Grundbedürfnisse«, das ich Ihnen im Folgenden kurz vorstellen möchte. Die Besonderheit dieses Modells liegt in der stufenförmigen Aufeinanderfolge der von ihm aufgelisteten Bedürfnisse. Stellen Sie sich also eine Pyramide vor. Welche Bedürfnisse würden Sie an der Basis ansiedeln? Maslow verankert hier den

•  Wunsch nach Befriedigung grundlegender körperlicher Bedürfnisse: Nahrung, Wärme, Schlaf, Schmerzfreiheit.

Solange wir hungern, können wir an (fast) nichts anderes denken als daran, wie wir Nahrung bekommen. Das Gleiche gilt für Durst, der uns noch viel früher quält als der Hunger. Wer todmüde ist, ist für nichts mehr in seiner Umwelt wirklich aufnahmefähig – all sein Sinnen und Trachten ist nur noch darauf gerichtet, schlafen zu können. Auch starke Schmerzen bewirken, dass wir für nichts anderes mehr offen sind: Wer Schmerzen hat, der in gewisser Weise Schmerz. Das ganze Menschsein, all unser Denken, Fühlen und Erleben, ist auf diesen einen Punkt reduziert: den Schmerzpunkt.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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