DuMont Reise-Taschenbuch Reiseführer Norwegen. Das Fjordland - Marie Helen Banck - E-Book

DuMont Reise-Taschenbuch Reiseführer Norwegen. Das Fjordland E-Book

Marie Helen Banck

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Beschreibung

Mit den DuMont Reisetaschenbuch E-Books Gewicht im Reisegepäck sparen und viele praktische Zusatzfunktionen nutzen!

- Einfaches Navigieren im Text durch Links
- Offline-Karten (ohne Roaming) nutzen
- NEU: Karten und Grafiken mit einem Klick downloaden, ausdrucken, mitnehmen oder für später speichern
- Weblinks zu den Websites der wertvollen Tipps

Tipp: Erstellen Sie Ihren persönlichen Reiseplan durch Lesezeichen und Notizen… und durchsuchen Sie das E-Book mit der praktischen Volltextsuche!

Das E-Book basiert auf: 1. Auflage 2019, Dumont Reiseverlag

Für seine Naturschönheiten vielfach ausgezeichnet, für seine UNESCO-Welterbestätten berühmt und für seine bunten Holzhäuschen im Hanseviertel Bryggen in Bergen geliebt – das norwegische Fjordland lockt mit einem Kontrastprogramm aus einsamen Wandergebieten, Kultur und Shoppingvergnügen in Bergen und Stavanger.
Im DuMont Reise-Taschenbuch Norwegen – Das Fjordland beantwortet die Autorin Marie Helen Banck gleich auf den ersten Seiten die wichtigsten Fragen von Reisenden im Kapitel „Das Fjordland persönlich - meine Tipps". In der aktuellen Auflage legt die Autorin sowohl naturbegeisterten wie urban orientierten Lesern neue Entdeckungen ans Herz, u. a. bei einem Besuch der Nuart Gallery in Stavanger, die nicht nur für Streetart Fans ein Erlebnis ist. Der Band hält auch neue Tipps für Wanderungen bereit, z. B. auf dem abwechslungsreichen Küstenrundweg bei Bud nordwestlich von Molde oder in die Schlucht Bordalsgjelet bei Voss. Zehn ungewöhnliche Entdeckungstouren werden ausführlich vorgestellt, u.a. eine Mountainbiketour auf dem Rallarvegen, dem wohl schönsten Radweg Norwegens. Einen der acht persönlichen Lieblingsorte der Autorin erreichen übrigens nur Wagemutige, nämlich den eingeklemmten Felsblock Kjeragbolten in 1000 m Höhe.
Eine allzeit rasche Orientierung ermöglichen die detaillierte Extra-Reisekarte, eine Übersichtskarte mit den Highlights des Fjordlandes sowie 20 präzise Citypläne, Wander- und Routenkarten.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 469

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Inhalt

Senkrechtstarter

Überflieger

Querfeldein

Vor Ort

Rogaland

Stavanger und Umgebung

Lieblingsort Graffiti in der Pedersgata

Tour Des Trolls bestes Stück

Jære n

Tour Lichter im Dunkeln

Orre,

Nærbo

Ryfylkevegen und Haugaland

Lysefjord

Landapark

Tour Kanzel mit Weitblick

Preikestolen

Flørli

Tour Stairway to heaven – 4444 Stufen gen Himmel

Lysebotn

Vom Lysefjord nach Hjelmeland

Jørpeland

Tysdalsvatnet

Årdal

Vigatunet

Hjelmeland

Auf dem Ryfylkevegen nach Norden

Über Sauda

Am Fluss entlang

Die Insel Karmøy

Skudeneshavn

Lieblingsort Am Strand Sundevesanden-

Vedavågen

Tour Die Wiege der Wikinger

Vignes Grubeområde

Avaldsnes

Haugesund

Inseln Røvær und Utsira

Zugabe Pommes des Nordens

Hordaland

Hardangerfjord und Hardangervidda

Haukelifjell

Røldal

Odda und Trolltunga

Lieblingsort Am Espelandsfossen

Tour Instagram-Star Trolltunga

Tyssedal

Westseite der Halbinsel Folgefonn

Ænes und Sunndal

Rosendal

Insel Halsnøy

Westufer des Sørfjords

Agatunet

Utne

Im Norden der Halbinsel Folgefonn

Ostufer des Sørfjords

Lofthus

Kinsarvik

Tour Ich bin dann mal Fjord

Der Eidfjord und Umgebung

Eidfjord

Kjåesen Fjellgård

Norsk Natursentrum

Hjølmodal

Måbødal

Hardangervidda

Vøringsfossen

Tour So weit, sooo gut!

Finse

Am Nordufer des Hardangerfjords

Das Bergtal zwischen Ulvik und Granvin

Øystese

Norheimsund

Voss

Tvindefossen, Vikafjell und Stalheim

Bergen und Umgebung

Tour Von der City ins Hochgebirge

Lieblingsort Skostredet

Ausflüge ins Umland

Lysøyen

Lysekloster

Telavåg

Zugabe Norwegens berühmteste Tote

Sognefjord

Die Südseite des Sognefjords

Vik

Vangsnes

Nærøyfjord,

Gudvangen

Aurlandsfjord

Undredal

Flåm

Tour Nordic Biking

Aurlandsdal

Aurland

Tour Wild und verwunschen: das vergessene Tal

Lærdal

Borgund Stavkyrkje

Årdalsfjord

Tour Auf royalem Schleichweg im Lærdal

Øvre Årdal und Ardalstangen

Indre Ofredal

Jotunheimen

Tour Wasser im freien Fall

Lustrafjord

Gaupne

Hafslo

Solvorn und Urnes

Tour Heiß auf Eis

Jostedalen

Die Nordseite des Sognefjords

Sogndal und Kaupanger

Leikanger

Balestrand

Fjærland und Umgebung

Lieblingsort Bücherdorf Fjærland

Tour Im Reich des Wassers

Supphellebreen, Flatbreen und Bøyabreen

Zugabe Ein blaues Wunder erleben

Küste von Sogn og Fjordane und der Nordfjord

Von Førde bis Florø

Florø

Die Schärenküste vor Florø

Kinn

Svanøy

Vingen

Bremanger und Frøya

Die Insel Vågsøy

Måløy

Vågsberget

Kannestein

Bucht Refyvik

Tour Oh heilige Sunniva!

Tour Surfers Paradise des Nordens

Halbinsel Stadland

Jølstravatnet

Lieblingsort Künsterhaus Astruptunet in Sundal

Zwischen Jølster und Nordfjord

Jostedalsbreen

Loen und Umgebung

Tour Fuß im Fjord, Kopf in den Wolken

Stryn und Umgebung

Hornindalsvatnet und Strynsvatnet

Strynefjellet

Zugabe Schiffe im Berg

Møre og Romsdal

Geiranger und Trollstigen

Geirangerfjord

Geiranger

Tour Das Herdfeuer ist erloschen

Zum Norddalsfjord

Norddalsfjord

Valldall (Sylte) und Tafjord

Lieblingsort Herdalssetra über dem Norddalsfjord

Tour Im Rausch des Flusses

Trollstigen

Åndalsnes und Umgebung

Trollveggen

Rødven Stavkirke

Tour Gratwanderung mit ganz viel Wow

Ålesund

Tour Ålesunds Liebling Sukkertoppen

Ausflüge von Ålesund

Inseln rund um Ålesund

Valderøy

Giske

Godøy

Sula und Hareidlandet

Runde

Tour Nichts für Nesthocker

Von Molde bis Kristiansund

Molde

Ausflüge von Molde

Ona

Bud

Tour Ins unterirdische Heiligtum der Trolle

Bjørnsund

Atlanterhavsveien

Håholmen

Averøya

Kristiansund

Lieblingsort Insel Frei vor Kristiansund

Tour Eiland ohne Tote

Zugabe Weltkrieg in der Wildnis

Das Kleingedruckte

Reiseinfos von A bis Z

Sprachführer Norwegisch

Kulinarisches Lexikon

Das Magazin

Die sparsamen Ölscheichs

The Sound of Bergen

Vom Eis geformt, vom Meer geflutet

Bauernhöfe unter dem Meer

Draußen zu Hause

Die guten NorwegerInnen und das Walschlachten

Reise durch Zeit & Raum

Von Berserkern und Comic-Helden

Glücklicher Gleichklang

Das zählt

Nordish by nature

Talkin’ about a revolution

Illegale Einwanderer und bedrohte Fernsehstars

Skitt fiske, Ladies!

Autorin & Impressum

Offene Fragen

Karte

Senkrechtstarter

Das leuchtende Grün täuscht, denn im Hochgebirge, das auch im Sommer selten ganz schneefrei ist, gedeihen nur die widerstandsfähigsten Tiere und Pflänzchen. Wunderbar flauschige Moosteppiche gehören dazu und Flechten, die wahre Meister der Anpassung sind und über 1000 Jahre alt werden können. Außerdem findet man hier oben Nordlandreisende – eine besonders naturverbundene und zähe Untergruppe der TouristInnen. Sie blühen beim Anblick der rauen Weite, klaren Gebirgsbäche und fulminanten Wolkenspiele regelrecht auf.

© Mauritius Images, Mittenwald: Alamy/Lucas Vallecillos

Überflieger

Das Fjordland — zerklüftete Küste, schroffes Hochgebirge, dramatische Fjorde, fette Gletscher und dazwischen viel Platz für die schönen Dinge des Lebens.

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Querfeldein

Fundstücke — das Fjordland geizt wahrlich nicht mit höchst dramatischen Landschaften. Ideal also zum Rumstreifen, Staunen und die Füße ins Wasser zu halten.

»Ich brauche keine Therapie. Ich muss nur nach Norwegen«, war auf dem T-Shirt eines sehr zufrieden wirkenden Wanderers zu lesen, den ich im Fjordland traf. Recht hat er, so viel unberührte Natur ist Balsam für die Seele: auf einer Fähre zwischen steilen Felswänden hindurchgleiten, Gletschergiganten bestaunen, Blaubeeren pflücken, die Füße nach einer Wanderung im Fjord kühlen … Aber Achtung, eine einzige Reise kann ausreichen, um sich mit dem Norwegenvirus zu infizieren. Plötzlich wirken andere Ziele uninteressant, sogar fad. Wie nur erklärt man die Faszination für dieses schroffe, kühle, teure Land? Fragt (nicht) eure Reisebuchautorin, die ist nämlich selbst hochgradig infiziert. 

Hin und weg

Hyttekos – dieses wunderbare norwegische Wort bezeichnet die besondere Gemütlichkeit, die man eben nur in einer Hütte nach einem langen Tag in der Natur empfinden kann. Einfach mal die Seele baumeln lassen: Das kann das gute Buch vorm Kamin bei einem Gläschen Cognac sein, aber auch die Tütensuppe bei Kerzenlicht mitten in der Wildnis. Der Wanderverein DNT (s. >>>>) betreibt ein riesiges Netz an Wanderhütten – von komfortabel bis spartanisch.

© Mauritius Images, Mittenwald: Aurora Photos/Ethan Welty

Auf das gute Leben

Dass NorwegerInnen feiern können, stellen sie nur allzu gerne bei einer der vielen Festivitäten unter Beweis. Dann weicht nordische Nüchternheit purer Lebensfreude. Favoriten: eins der vielen Konzerte in Bergen, Street-Art-Festival und Essens-Fest in Stavanger, Jazz in Molde, Wikingertage auf Karmøy und Lagerfeuer und Schnaps im ganzen Land zum St. Hans-Fest. Skål!

Heilig, holzig – Geschichte fühlen

Schon mal die Rillen im Holz einer Stabkirche nachgefahren? Bei teils über 900 Jahre Geschichte unter den Fingerkuppen kommt Ehrfurcht auf.

Ganz großes Straßenkino

Roadtrip? Oft nur ein cooles Wort für Langeweile im Auto. Nicht so im Fjordland! Stockfinstere Tunnel, Fähren, schmale Straßen und Serpentinen, die Mensch und Motor zum Stöhnen bringen, lassen keine Monotonie aufkommen. Klingt anstrengend? Ein bisschen vielleicht. Der Rest ist ganz großes Kino. Denn vorbei ziehen Landschaften so schön, dass man kontinuierlich jubeln möchte: entlang an Stränden und Fjordufern und über verschneite Gebirgspässe. Und am Wegesrand der norwegische Alltag: Tankstellen als Treffpunkt des Dorflebens, tiefenentspannte Schafe an und auf der Straße … Die 10 spektakulärsten Strecken wurden als Landschaftsrouten ( s. >>>>) ausgewiesen und sind gesäumt von wunderschönen Pausenplätzen und Aussichtsplattformen. Schnallt euch an, es wird aufregend!

© Shutterstock.com, Amsterdam (NL): TMAg

Rad-ikal unterwegs

Das Fjordland per Rad? Jaaaa, aber nur mit guten Regenklamotten. Eine der aufregendsten Touren führt auf dem Rallarvegen von der schroffen Hochgebirgswelt der Hardangervidda rund 1400 m hinab zum Aurlandsfjord. Atemberaubend!

»Ich brauche keine Therapie. Ich muss nur nach Norwegen.« (Auf dem T-Shirt eines Wanderers am Nordfjord)

›Sofjord‹ hin da!

Hier gibt es genügend Fjorde, dass sich alle ihren Liebling aussuchen können. Schön sind sie alle – von lieblich-sanft bis abweisend-schroff! Besonders imposant und als Weltnaturerbe ausgezeichnet sind der Geirangerfjord und der Nærøyfjord. Auch der Lysefjord beeindruckt durch sein Panorama, umso mehr, wenn man es sich durch eine Wanderung auf den berühmten Preikestolen oder Kjeragbolten verdient hat. Während der Obstblüte im Mai gibt es keine schönere Region als den Hardangerfjord. Idyllisch-verträumter wird es am inneren Nordfjord, wo in den Höhen die Gletscherausläufer leuchten …

© laif, Köln: Richard Taylor

© Mauritius Images, Mittenwald: Stefan Hefele

Küstenkitsch vom Feinsten. Ob schroff abfallende Klippen oder sanft gerundete Schären, ein Meer von unschuldig ruhig bis aufbrausend wild – Norwegens Küste ist spektakulär auf vielfältigste Weise. Dazu Sonne im Gesicht, Salz auf den Lippen und Wind im Haar. Am besten mit dem Rücken an den Fischerschuppen gelehnt und einer Angel in der Hand einfach den Rufen der Möwen lauschen.

Vor Ort

© Visitnorway.com, Oslo (NOR): Innovation Norway/Thomas Rasmus Skaug

Durch das Aurlandsdalen zogen früher Händler mit ihren Waren und Bauern mit ihrem Vieh. Heute gehört die Weite der Landschaft Wanderern, im Gepäck die Lust auf ungestörtes Naturerlebnis.

Eintauchen & erleben

Wieso tauchen, wenn man Fisch vom Brötchen klauen kann?

Rogaland

Wo das Fjordland beginnt — Traumstrände im Süden, geschichtsträchtige Küste im Norden, dazwischen die kreative Ölmetropole Stavanger und im Landesinneren felsige Fjordlandschaft mit weltberühmten Felsformationen. Alles da!

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Stavanger

Früher war alles besser, könnte man im ältesten Stadtteil Gamle Stavangers denken. Schiefe Holzhäuser und hübsche Gärten erzählen von einer schöneren, einfacheren Welt. Ist natürlich Quatsch! Im Konservenmuseum bekommt man dann einen Reality Check und erfährt, wie hart das Leben hier früher war.

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Street Art

Wenn Kunst die Wände ziert, wird die Stadt zur Galerie. Stavanger beeindruckt mit Street Art auf höchstem Niveau, und zwar überall.

© Visitnorway.com, Oslo (NOR): Innovation Norway/Martin Håndlykken

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Trollpikken

Norwegens berühmtester Penis ist eine Gesteinsformation bei Egersund, die weltweit Schlagzeilen machte, als sie mutwillig zerstört wurde. Mittler- weile steht er wieder und belustigt die zahlreich anreisenden Wanderer.

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Jærens Strände

Sonne, Strand und Surfen – in Norwegen? Und ob! Bei gutem Wetter hat der Küstenabschnitt in Jæren mit seinen 70 km langen Sandstränden tatsächlich etwas geradezu Karibisches.

© Marie Helen Banck, München

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Preikestolen

Türkisfarbenes Wasser, senkrecht abfallende Felsen: Der Preikestolen und die ebenso atemberaubende Felsformation Kjeragbolten hoch über demLysefjord sind eine Wonne für Wanderfans. Der Aufstieg: anstrengend. Der Ausblick: unvergesslich!

© laif, Köln: Gordon Welters

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Jettegrytene

Man erzählt, dass Riesen in den durch Wasser ausgewaschenen Mulden kochen. Kälteunempfindliche nutzen die Gletschertöpfe lieber als coole Badegelegenheit.

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Gamle Skudeneshavn

Weiße Holzhäuser, alte Schuppen und friedlich rumdümpelnde Kutter – der historische Stadtteil von Skudeneshavn ist zuckersüß.

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Avaldsnes

Es gilt als Wiege der Wikinger und Geburtsort Norwegens: In Avaldsnes gibt’s ordentlich Futter für das norwegische Nationalverständnis.

© Lookphotos, München: age fotostock

»Da brüllten die Berserker/Los brach die Fehde/Wolfspelze wild heulend/Wurfspeere schwenkten.« (Die Schlacht, die Norwegen erstmals einte. Heimskringla, ca. 1230)

© AWL-Images, Whitchurch (GB): Christian Kober

»Sverd i Fjell«: Schwerter im Boden? Ein alter Wikingerbrauch in Friedenszeiten, heute bei Stavanger zu sehen (s. >>>>).

Stavanger und Umgebung

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Stavanger: Ölmetropole Europas, reichste Stadt Norwegens, Wirtschaftsmotor des Landes, Heimat von global agierenden Off-Shore-Giganten. Pompöse Titel, die Erwartungen wecken, doch wer hierherkommt, darf sich auf einige Überraschungen freuen. Da wäre zum einen die Anreise: Der internationale Flughafen in Sola beispielsweise wirkt geradezu beschaulich und weniger als 1,5 km vom Terminal entfernt stehen nicht etwa wuchtige Wolkenkratzer, wie manche denken würden. Stattdessen: Jærens kilometerlange Sandstrände, weite Ackerflächen, mehr Kühe als Menschen und meist eine salzige Brise vom Meer her. Noch einsamer sieht es weiter östlich aus, wo der sensationell-schöne Lysefjord weit ins Landesinnere schneidet, umrahmt von nackten, senkrecht abfallenden Felswänden. Selbst die Stadt Stavanger scheint ihrem Ruf nicht ganz gerecht werden zu wollen. Sie ist hübsch, klein, kompakt und überraschend vielfältig – eine Stadt der harmonischen Gegensätze. Wie kaum eine andere schafft sie es, provinziell und international, verschlafen und hipp, altbacken und modern, kulturell und kommerziell zu sein. Eine Dorfmetropole eben. Besonders deutlich wird dies anhand der Architektur: bezaubernde Holzhäuschen aus dem ausgehenden 18. Jh. unweit von 1970er-Jahre-Betonkrachern, dazwischen gelegentlich futuristisch anmutende Bürogebäude ebenso wie architektonische Grüße aus dem Mittelalter, das Ganze immer wieder garniert mit hochkarätiger Street Art. Alles in allem ergibt dies eine überraschend unaufgeregt-stimmige Mischung.

Orientierung

Internet:www.regionstavanger-ryfylke.com (informative, bildgewaltige, aber häufig langsame Seite)

Verkehr: Der Flughafen liegt 12 km südlich von Stavanger in Sola, von dort verkehrt regelmäßig ein Shuttlebus. Der Zug- und Busbahnhof am Südende des Sees Breiavatnet ist etwa zehn Gehminuten von der Hafenbucht Vågen entfernt. Von und nach Egersund im Süden fährt die Jærbahn. Die Strecke gilt als sehr pittoresk. Ein dichtes Busnetz verbindet Stavanger mit fast allen Teilen des Landes. Auch Fähren gehen von hier in alle Himmelsrichtungen. Ab Fiskepiren bzw. Strandkaien starten tgl. die Fähren der Touristenroute zum Lysefjord.

Stavanger >>>B 11

Ich stehe an der natürlichen Hafenbucht Vågen, lausche den Möwen und richte meinen Blick Richtung Meer. Links von mir liegen ein riesiges Kreuzfahrtschiff und ein Ausflugsdampfer vor Anker, rechts kehren gerade einige Fischkutter heim, während weiter draußen Zulieferboote der Ölindustrie Kurs auf die offene Nordsee nehmen. Und da haben wir es: Stavangers Geschichte und Wirtschaft komprimiert in einem Bild. Denn das ›Gute‹ (oder was man zeitweilig dafür hielt) kam hier schon immer vom Meer.

Einst waren es die heimkehrenden Wikinger, beladen mit reichlich Tauschwaren und Plündergut. Ab Mitte des 19. Jh. kam dann das ›silbrige Gold‹: unfassbar riesige, küstennahe Heringsschwärme, die das ärmliche Stavanger in Rekordzeit zu einer blühenden Fischerei- und Handelsstadt mit einer florierenden Konservenindustrie werden ließen. Als die Schwärme verschwanden, machte sich wieder Armut breit, bis sich 1969 das ›Gute‹ erneut blicken ließ – diesmal in Form des ›schwarzen Goldes‹. Es stellte sich nämlich heraus, dass in der Nordsee äußerst ergiebige Erdölquellen lagen. Stavanger entwickelte sich zum Zentrum der Ölindustrie, das Tausenden neue Arbeitsplätze bot. Doch befinden sich die Hauptschauplätze dieser Industrie für die meisten nicht sichtbar auf dem Meer. Viel präsenter ist ein anderer Wirtschaftszweig: der Tourismus. Reisende aus aller Welt kommen mit Kreuzfahrtschiffen und bewundern die historischen Holzhäuser, bunten Einkaufsstraßen, erstklassigen Museen und die facettenreiche Street Art, bevor viele von ihnen eine der Fähren besteigen, um sich in die grandiose Gebirgswelt des Lysefjords bringen zu lassen.

Faktencheck

EinwohnerInnen: 133 000 aus 181 Nationen, viertgrößte Stadt Norwegens

Bedeutung: Hauptstadt der Provinz Rogaland

Stimmung auf den ersten Blick: idyllisch-provinziell

Stimmung auf den zweiten Blick: facettenreich, modern, traditionsliebend, international, kulturell

Besonderheiten: Sitz von Norwegens größtem Unternehmen Statoil und anderen internationalen Ölfirmen, europäische Kulturhauptstadt 2008

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Stavanger

Ansehen

Dom

Villa Ledaal

Villa Breidablikk

Valbergtårnet

Norsk Hermetikkmuseum

Norsk Oljemuseum

Maritimes Museum

Stavanger Kunstmuseum

Schlafen

Darby’s Inn Bed & Breakfast

Clarion Collection Hotell Skagen Brygge

Bed, Books & Breakfast

Stavanger Bed & Breakfast

Stavanger Camping

Essen

North Restaurant & Social Club

Bøker og Børst

Café Sting

Fisketorget

N. B. Sørensens Dampskipexkepition

Arbeiderboligen

Einkaufen

Oleana

Fretex

NuArt Gallery

Magasinblaa

Tvedtsenter

Bewegen

Bootstouren

Autofähre Lysefjord

Fahrradverleih

GeoPark

Ausgehen

Cementen

Checkpoint Charlie Hardrock Café

Newsman Nyhetscafé

The Irishman

Folken

Innenstadt – südlich des Vågen

Hippe Hafencity

Die Hafenbucht Vågen ist das Herz der Stadt, hier liegen große und kleine Schiffe und eine Handvoll privater Boote, auf denen abends gerne ihre BesitzerInnen Bier trinkend das gute Leben genießen. Direkt gegenüber wird das Gleiche mit festem Boden unter den Füßen getan. Bei den rund 60 bunten Holzhäusern handelt es sich um über 200 Jahre alte Speicherhäuser, sogenannte Sjøhus, wo einst Hering eingesalzen und gelagert wurde.

Heute beherbergen die Häuser an der Uferpromenade verschiedene Restaurants und Pubs, die sich bei Einheimischen sowie TouristInnen gleichermaßen großer Beliebtheit erfreuen. Tagsüber geht es hier eher kulinarisch-gediegen zu, während abends, besonders am Wochenende, schon mal Gatter aufgestellt werden, hinter denen die Trinkwilligen geduldig auf Einlass warten.

Am Ende des Vågen liegt die überdachte Fischhalle Fisketorget (> zur Karte).

Um den See Breiavatnet

Zwischen dem Vågen und dem See Beiavatnet erhebt sich der Dom (> zur Karte) (Håkon VII gate, Mo–Sa 11–16 Uhr). Mächtig ragt der Bau aus dem 12. Jh. auf und scheint über die Stadt zu wachen. Ihm hat Stavanger seine Stadtwürde zu verdanken. Einst war die Kirche Bischofssitz, bis dieser nach Kristiansand verlegt wurde. Ein herber Schlag, der Stavanger in der Unbedeutsamkeit versinken ließ. Neben dem Dom findet regelmäßig ein Markt statt, der eine interessante Mischung aus Souvenirs, Gemüse und Food Trucks bietet.

Die westliche Altstadt

Holznostalgie ganz in Weiß

Westlich des Vågen erstreckt sich die historische Altstadt Gamle Stavanger, in der sich die typischen weißen Holzhäuser aus dem ausgehenden 18. und dem 19. Jh. aneinanderreihen. Enge Gassen, altmodische Gaslaternen, Rosengärten, Galerien und Kunstgewerbeläden versetzen die fleißig fotografierenden TouristInnen nicht selten in eine verzückt-nostalgische Schwärmerei. Das einst bitterarme Arbeiterviertel mag wie ein pittoreskes Freilichtmuseum wirken, ist tatsächlich aber eine Wohngegend. Wer mehr als nur gucken und sich ganz der Zeitreise hingeben will, sollte unbedingt das Konservenmuseum (> zur Karte) ansteuern und das angrenzende Café in einer ArbeiterInnenwohnung besuchen (s. >>>>).

Schniekes Villenviertel

Etwas weiter südwestlich wird die Stadt sehr viel ruhiger, grüner und mondäner. Hier lebten schon immer diejenigen, mit denen es das Leben gut meinte. Und sie haben es sich hübsch gemacht: Villen in grünen Parkanlagen schmeicheln dem Auge der BesucherInnen. Zwei wunderbare, zu besichtigende Beispiele sind die Patrizierhäuser Ledaal (> zur Karte)und Breidablikk. Ersteres war der Sommersitz der Familie Kielland. Ja, das ist die Familie des berühmten Schriftstellers Aleksander Kielland. Dieser hat hier zwar nie gewohnt, war aber ein gern gesehener Partygast. Auch sonst hat die Villa einiges erlebt und vermittelt einen guten Eindruck davon, wie es die Oberschicht in der ersten Hälfte des 19. Jh. krachen ließ. Heute dient sie als Herrensitz für niemand Geringeren als den norwegischen König, wenn er in Stavanger weilt.

Gegenüber steht Breidablikk (> zur Karte). Die 1881 von der Reederfamilie Berentsen im Schweizerstil errichtete Holzvilla ist ein Hauptwerk des Historismus in Skandinavien und darf als prachtvoll bezeichnet werden. Der englische Park lädt zum Lustwandeln ein, während das Stallmuseum die landwirtschaftlichen Aspekte der Vergangenheit vorstellt.

Villa Ledaal: Eiganesveien 45, www.museums-tavanger.no, Juni–Aug. tgl. 10–16 Uhr, Erw. 95, Kinder 50 NOK Villa Breidablikk: Eiganesveien 40, www.museumstavanger.no, Juni–Aug. tgl. 10–16, Erw. 95, Kinder 50 NOK

Yes, she can

Ein couragiertes Fabrikmädchen schrieb im Januar 1911 an den »lieben Vorstand«: »Die Männer hier in der Fabrik sagen, dass es nichts zu bedeuten hat, wenn ein Fabrikmädchen dem Vorstand schreibt, aber ich meine, dass es mehr auf das ankommt, worüber man schreibt, als wer schreibt …« Sie bittet um die Ausbesserung der im Schlamm versinkenden schmalen Straße, die zum Fabrikgebäude führt. »Denkt daran, dass wir tausend Mädchen sind, die hier arbeiten, und gerne trockene Füße haben möchten.«

Gegen Ende des 19. Jh. hatte sich Stavanger zur führenden Konservenstadt Norwegens entwickelt. Stavangers Ölsardinen wurden weltbekannt, die Fabrikbesitzer auf Kosten der Arbeiterschaft unermesslich reich. Im Jahr 1909 machten Frauen etwa 70 % aller Beschäftigten in der Konservenindustrie aus, aus dem einfachen Grund, weil sie nur einen Bruchteil des Lohns erhielten, der männlichen Arbeitern zustand. Kinder verdienten noch weniger …

Östlich des Vågen

Shoppen und schlendern

Östlich des Vågen liegt ein wunderbar verwirrendes Gewirr aus Gassen und Straßen, in dem sich die meisten Läden, Pubs und Cafés befinden. Augen auf, denn fast überall verstecken sich kleine und größere Kunstwerke der Street-Art-Szene.

Den Überblick verloren? Dann rauf auf den Hügel zum Valbergtårnet (> zur Karte), der seit 1853 als Ausguck für die aufmerksamen BrandwächterInnen diente. Denn in einer Stadt aus Holz herrschte zu Recht stets Angst vor Feuer. Heute genießen Reisende aus rein hedonistischen Beweggründen den Besuch des Museums und die Aussicht über den Hafen und weite Teile der Stadt.

Valberget 4, Mitte Juni–Mitte Aug. tgl. 11–16 Uhr, Erw. 50 NOK

Kunterbunte Straßenkunst

In dieser Straße schlechte Laune zu haben ist dank der poppig-fröhlichen Farbenpracht fast unmöglich. Einst war die Øvre Holmgate eine ganz normale Straße, deren Geschäften es nicht sonderlich gut ging. 2005 hatte ein ansässiger Friseur dann die famose Idee, alle Häuser bunt anzumalen und den Autoverkehr zu verbannen. Und siehe da, die nun als hippe #fargegate (Farbenstraße) bekannte Straße zieht mittlerweile auch dank kreativer Cafés, witziger Läden und bunter Street Art Ströme von BesucherInnen an. Aber auch die umliegenden Seitenstraßen laden zum Bummeln ein.

Lieblingsort

© Marie Helen Banck, München

These boots were made for walking …

Während sich diese überdimensionalen Schuhe – nur ein kleiner Ausschnitt eines sanft schlafenden Giganten – sicherlich nicht bewegen werden, sollten es alle anderen tun. Es gibt nämlich viel zu entdecken in der Pedersgate. Das Werk des französischen Künstler-Duos Ella & Pitr ist nur eines von vielen Straßenkunstwerken, die hier und in den angrenzenden Seitengassen zu finden sind. Einige sind legal im Rahmen des jährlich stattfindenden NuArt Festivals geschaffen worden, andere im Schutz der Dunkelheit entstanden. Aber es sind nicht nur die Murals, Tags und Stencils, die die Straße so besonders machen. In einer Stadt, der man sonst überall ihren Reichtum ansieht, werden Schlendernde hier von einer multikulturellen Nachbarschaft überrascht. Ein Stück spannendes, authentisches Stavanger abseits vom Touristentrubel und Businesstrott, voller Graffiti, netten Läden und kulinarischen Verlockungen aus allen Ecken der Welt.

Pedersgate: Die Straße erstreckt sich von der Petrikirche im Zentrum gen Osten zum Hafen.

Street Art(-ig)

Street Art ist normalerweise die ungezähmteste, anarchistischste Form der Kunst. Nicht so in Stavanger, das mittlerweile mit Fug und Recht als ›Portfolio‹ der Straßenkunst bezeichnen werden darf. Im Rahmen des NuArt Festivals werden jedes Jahr (Straßen-)-KünstlerInnen, die zur Crème de la Crème der internationalen Szene gehören, dazu eingeladen, Stavangers Wände zu gestalten.

Ein Traum für die AkteurInnen, die zwar kaum entlohnt werden, aber dafür Legalität und Schaffensfreiheit genießen: ein kreativer Kleinstadturlaub sozusagen. BewohnerInnen und Unternehmen stellen bereitwillig ihre Wände zur Verfügung. Street Art mit Segen von Stadt und Bevölkerung? Tatsache, das liegt vor allem an der Motivwahl, die viel mit Stavanger-typischen Themen wie der Fischerei und der Ölindustrie spielt.

Auf www.nuartfestival.no gibt es eine Karte der Werke. Außerdem findet jeden Samstag eine Street-Art-Tour statt (s. >>>>). Happy Hunting!

Ölplattform meets Graffiti

Am Hafenbecken östlich des Vågen thront das futuristisch anmutende Ölmuseum (> zur Karte). Vor dem einst heftig umstrittenen und heute weitgehend bewunderten Bau liegt der GeoPark (> zur Karte), ein Abenteuerspielplatz aus ausrangierte Relikten von Ölplattformen.

© Marie Helen Banck, München

Aufregende Kulisse für ein paar Yogaübungen im Freien: das Ölmuseum am Hafen von Stavanger, das übrigens auch drinnen Spannendes zu bieten hat …

Museen

Als Dosen die Stadt beherrschten

(> zur Karte)Norsk Hermetikkmuseum: Konservenmuseum? Ernsthaft? Ein Name könnte kaum weniger verheißungsvoll sein. Und doch ist das ein absoluter Top-Tipp. Mitten in Gamle Stavanger entführt das ehemalige Fabrikgebäude in eines der wichtigsten Kapitel der neueren Stadtgeschichte: Als in den 1870ern Schwärme von Sprotten, 20 cm lange Heringsfische, vor der Küste auftauchten, war dies der Startschuss für die Entwicklung zur Konservenstadt. Haltbare Fische gingen in Dosen hinaus in alle Länder Europas, und bis ins 20. Jh. lag ein traniger Gestank, der ›Geruch des Geldes‹, über Stavanger. Das kinderfreundliche Museum erzählt von dieser Zeit, von Produktion und Export, Marketing, (fehlenden) Rechten der ArbeiterInnen und Kinderarbeit. Spannend sind die Mitmachtage, wenn Sardinen geräuchert werden (in den Sommermonaten Di und Do).

Øvre Strandgate 88–90, www.museumstavanger.no, Mitte Mai–Mitte Sept. 10–16, sonst Di–Fr 11–15, Sa/So 11–16 Uhr, Erw. 95, Kinder 50 NOK, Führungen So 13 und 14.30 Uhr

Off-Shore-Abenteuer an Land

(> zur Karte)Norsk Oljemuseum: Wer die Geschichte des Öls verstehen will, muss vor 4,5 Mrd. Jahren bei der Entstehung der Erde anfangen. Das Norwegische Ölmuseum führt von hier auf anschauliche, interaktive Weise bis in die Zukunft durch die Welt der Erdölförderung: Bohrmeißel mit diamantenen Zähnen, so groß wie Menschen, meterdicke Stahlwände und komplexe Hightech-Systeme – alles für den Kampf Mensch gegen Meer mit dem Zweck, das ›schwarze Gold‹ zu bergen. Wie sich das ungefähr anfühlt, können Kinder als ÖlarbeiterInnen auf der Plattform Småtroll rausfinden. Sehr empfehlenswert für alle großen und kleinen Wissbegierigen und spannender, als man denkt. Café mit Blick auf die Hafeneinfahrt.

Kjeringholmen, www.norskolje.museum.no, Juni–Aug. tgl. 10–19, sonst Mo–Sa 10–16, So 10–18 Uhr, Erw. 120, Kinder 60 NOK

Auch was für Landratten

(> zur Karte)Maritimes Museum: In den beiden einzigen vollständig erhaltenen Kaufmannshöfen der Stadt, die zwischen 1770 und 1840 entstanden, ist dieses Museum untergebracht. Zwei historische Segelboote und andere interessante Exponate illustrieren 200 Jahre maritime Geschichte, bereichert um wechselnde Ausstellungen, die auch für Kinder konzipiert werden.

Strandkaien 22, https://stavangermaritimemuseum.no, Mitte Mai–Mitte Sept. tgl. 10–16, sonst Di–Fr 11–15, Sa/So 11–16 Uhr, Erw. 95, Kinder 50 NOK

Norwegen in Öl und Pastell

(> zur Karte)Stavanger Kunstmuseum: Am Mosvatnet im Südwesten des Stadtzentrums (E 39) liegt das architektonisch reizvolle, moderne Stavanger Kunstmuseum. Die Sammlung umfasst etwa 2300 Bilder, die überwiegend von norwegischen Künstlern des 19. und 20. Jh. stammen. Schöne Landschaftsmalerei bietet die umfangreiche Sammlung des Künstlers Lars Hertervig.

Henrik Ibsens gate 55, www.museumstavanger.no, Di, Mi, Fr–So 11–16, Do 11–19 Uhr, Erw. 95, Kinder 50 NOK

Ein Ticket – alle Museen

Es gilt einen Regentag zu überbrücken? In diesem Fall bietet sich ein Museumsmarathon an, denn wer den Eintritt für ein Museum zahlt, darf am selben Tag alle anderen kostenlos besuchen. Mit dabei sind: Villa Breidablikk und Ledaal, das norwegische Konservenmuseum, das Stavanger Kunstmuseum, Stavanger Maritimes Museum, Stavanger Museum inkl. Kindermuseum, Schulmuseum und das Utstein Kloster. Infos unter: www.museumstavanger.no

Schlafen

Bescheidenheit? Niemals!

(> zur Karte) Darby’s Inn Bed & Breakfast: Von außen würde man nicht vermuten, was sich im Inneren der pittoresken, weißen Holzvilla verbirgt: ein opulenter Rausch aus Gold, Brokat, dunklem Holz und Kronleuchtern. Üppig und doch so geschmackvoll, dass manche klagen, sie hätten nichts von der Stadt gesehen, weil sie nicht rausgehen wollten – was wahrscheinlich auch an den herzlichen GastgeberInnen liegt. Ruhige Seitenstraße, zentrumsnah, Küche, Terrasse und selbstredend eine Bibliothek.

Oscarsgate 18, T 47 62 52 48, www.darbysbb.com, 4 DZ, ab 1180 NOK inkl. Frühstück

Außen historisch, innen modern

(> zur Karte)Clarion Collection Hotell Skagen Brygge: Das moderne Holzhotel im Speicherhaus-Stil steht am Vågen. Toller Ausblick auf den Hafen, aber nicht immer ganz ruhig. Dafür ist das Frühstück vielfältig und reichhaltig und das Abendessen inklusive.

Skagenkaien 30, T 51 85 00 00, www.nordicchoicehotels.no, DZ 1700 NOK

Familiäres Bücheridyll

(> zur Karte)Bed, Books & Breakfast: Den bis zu drei Gästen steht die obere Etage in dem weißen Holzhaus zur Verfügung. Außerdem gibt es eine private Bibliothek zum Lesen, Tauschen und Kaufen sowie ein lieblicher Garten zum Verweilen.

Byfoget Christensensgt. 12, T 51 52 50 50, mind. zwei Übernachtungen ca. 1700 NOK

Nomen est omen

(> zur Karte)Stavanger Bed & Breakfast: Bei der zentral gelegene Pension mit 35 Betten ist der Name Programm: günstige Betten und ein üppiges Frühstück. Die Zimmer sind einfach, aber freundlich und sauber, sehr nettes Personal, Toilette auf dem Gang, Gemeinschaftsküche, Parkplätze vorm Haus. Gratis Tee, Kaffee und abends Waffeln. Ideal für EntdeckerInnen, die eine günstige base wünschen.

Vikedalsgate 1a, T 45 41 31 60, www.stavangerbedandbreakfast.no, EZ ab 400, DZ 470–670, Frühstück 60 NOK

Campingplatz am See

(> zur Karte)Stavanger Camping: Der einzige Campingplatz in Stavanger liegt zwischen dem See Mosvatnet und einer vielbefahrenen Straße. Die Sanitäranlage ist frisch renoviert und es gibt einen Pool, ein Beachvolleyballfeld und einen Spielplatz.

Mosvangen 15, T 51 53 29 71, www.stavangercamping.no, ab Haakon VII’s gate, Bus X60, E90, 4 Richtung Mosvangen, April–Okt. Hütten ab 500 NOK

Essen

Östlich des Vågen befindet sich in einem Gewirr aus engen Gassen das lebhafte, für Autos gesperrte Geschäftszentrum der Stadt. In diesem Viertel sowie in den einstigen Speichern und Wohnhäusern der Hafenstraße Skagenkaien und der parallel dazu verlaufenden Gasse Skagen findet man eine Vielzahl gemütlicher Restaurants, Kneipen und Bars.

Delikates Fjordland

(> zur Karte) North Restaurant & Social Club: Ein Fest für die Sinne. Das Beste, was das Fjordland zu bieten hat, modern und delikat zubereitet und aufwendig angerichtet. Mini-Elchburger auf einer Baumscheibe? Leicht geräucherte Lachs-Heilbutt-Komposition auf einer Schieferplatte? Oder doch lieber das vegane Umamisteak mit Pilzketchup? Egal, hier gibt es kein Falsch, nur Lecker. Nicht billig, aber seinen Preis wert. Gönn’s dir!

Løkkeveien 26, T 51 76 60 26, www.26north.no, Mo–Do ab 18, Fr/Sa ab 17 Uhr bis spät, Hauptgerichte um die 250 NOK

Lieblingswohnzimmer

(> zur Karte)Bøker og Børst: Morgens für den (Bio-)Kaffee vorbeikommen, sich nachmittags am selbstgebackenen Kuchen laben und abends nach dem x-ten Craft Beer zu souligen Beats gehen und verwundert feststellen, dass es schon dunkel ist: das ist das Bøker und Børst. Draußen mit Blick auf die kunterbunte Øvre Holmgata, auf flauschigen Kissen neben opulenten Blumenkörben. Drinnen ein Reich der Gemütlichkeit aus Bücherregalen, Brettspielen, Blumentapeten und eines von Skandinaviens umfangreichsten Craft-Beer-Menüs. Jeden Sa Vinyl-DJ-Party. Hier möchte ich bleiben, hier darf ich sein.

Øvre Holme gate 32, www.bokerogborst.no, tgl. 9–2 Uhr

Kultige Kulturkneipe

(> zur Karte)Café Sting: Das Sting ist eine Institution in Stavangers Kulturszene am Valbergtårnet. Gemütlichkeit, Kunst und eine Bühne warten hier auf BesucherInnen. Tagsüber lockt es mit internationalen Speisen, wie kreolische Pasta, Burger und Salate. Scheint die Sonne, wird die Dachterrasse geöffnet, man sitzt draußen und genießt die Sonne. Veranstaltungen, Livemusik, viel Jazz und Lesungen.

Valberget 3, T 46 79 98 18, www.cafesting.no, Mo–Sa ab 11, So ab 12 Uhr. Gerichte ab 130 NOK

How much is the fish?

Fisketorget: Das Glashaus am Hafenbecken ist der Fisch-Tempel: Frische Meeresköstlichkeiten an der Theke zum Mitnehmen oder in verschiedensten, köstlichen Varianten im Restaurant, häufig serviert in klassisch-unterkühlter FischerInnenmanier.

Strandkaien 37, www.fisketorget-stavanger.no, Mo–Sa 11–24 Uhr, Hauptgerichte 190–280 NOK

Exquisite Nautik-Nostalgie

(> zur Karte) N. B. Sørensens Dampskipexkepition: Vieles unter einem Dach: Im Erdgeschoss zum einen die NB! Bar – ein gemütlich-rustikaler Pub. Außerdem werden in der Brasseriet ab 12 Uhr leckere und zünftige Gerichte von Burger bis Sea Food serviert (130–300 NOK). Die Wände sind vom Boden bis zur Decke gefüllt mit maritimem Dekor und Nippes: alte Fotografien, Karten, Sammlerstücke aus aller Welt. In der zweiten Etage (annen etasje) geht es gehobener zu. Das Restaurant ist bekannt für überraschende Geschmackskombinationen.

Skagenkaien 26, T 51 84 38 20, www.herlige-stavanger.no

Kaffee mit Zeitreise

(> zur Karte)Arbeiderboligen: Neben dem Konservenmuseum liegt die einstige Arbeiterwohnung von 1836 und entführt in vergangene Jahrzehnte. Im Erdgeschoss lassen die 1920er-Jahre grüßen, während im ersten OG die 1960er-Jahre wieder zum Leben erweckt wurden. Kaffee und norwegische Waffeln können drinnen oder draußen im hübschen Garten zwischen Rosen und Hortensien genossen werden.

Øvre Strandgate 88, im Sommer tgl. 11–16, sonst Di–So 11–15 Uhr

Einkaufen

An Einkaufsmöglichkeiten herrscht kein Mangel, die Preise toppen aber möglicherweise die ohnehin hohen norwegischen Durchschnittspreise. Die wichtigsten, zum Teil autofreien Einkaufsstraßen liegen östlich und südöstlich des Vågen. Es dominieren Ketten, aber etwas weiter Richtung Norden um die Øvre Holme gate herum gibt es auch individuelle Läden. Gamle Stavanger ist der Ort, um nach Kunst und Kunsthandwerksläden zu suchen.

Traditionell-moderne Strickwaren

(> zur Karte) Oleana: Bereits vielfach ausgezeichnet für gutes Design, bietet Oleana typisch Norwegisches in bester Qualität.

Kirkegate 31, T 51 89 48 04, www.oleana.no

Stöbern nach Spottpreisen

(> zur Karte) Fretex: Hier verkauft die Heilsarmee unter junger Leitung Gebrauchtes für den guten Zweck. Die Preise sind erfrischend günstig, und es finden sich immer wieder potenzielle Lieblingsstücke, so auch mein schönster Norwegenstrickpulli.

Breigate 20, T 51 89 40 33, www.fretex.no

Galerie der anderen (Street) Art

(> zur Karte) NuArt Gallery: Um das NuArt Festival hat sich ein Netzwerk an StraßenkünstlerInnen, NichtkonformistInnen und Kreativen gegründet, die hier ein ›Zuhause‹ gefunden haben. Gezeigt werden hochkarätige und bunte Ausstellungen außerhalb des klassischen Kunstbetriebs. Verkauf von Drucken, Postern und Büchern.

Salvågergate 10, nuartgallery.no, Mi–Fr 11–17, Sa 10–16 Uhr

Alles unter einem Dach

(> zur Karte) Magasinblaa: Es regnet? Macht nichts. Das Einkaufszentrum wartet mit 22 Geschäften und Restaurants.

Verksgate 2, www.magasinblaa.no

Schuh-bi-du!

(> zur Karte) Tvedtsenter: Alle großen Marken in einem Shoppingcenter – und Norwegens größtes Schuhgeschäft.

Lagerveien 1–9, www.tvedtsenteret.no

Bewegen

Das Angebot an Bootsausflügen, Sightseeingtouren, Stadtrundgängen und Ausflügen ins Fjordland ist so vielfältig, dass es sich lohnt, zur Touristeninformation am Vågen zu gehen.

Der Fjord ruft …

(> zur Karte) Bootstouren zum Lysefjord und Preikestolen: …und wir gehen hin. Oder fahren. Oder schippern. Egal wie – ein Besuch des Lysefjords sollte auf der Agenda aller Reisenden auftauchen. Die intensivste Variante ist die 8- bis 10-tägige Umwanderung des Fjords. Aber es geht auch gemütlich: Von Stavanger aus gibt es viele Möglichkeiten – vom Segeltörn bis zum Trip mit dem Ausflugsdampfer. Einfach Kopf in den Nacken und die gigantischen Felswände bestaunen.

Bootstouren zum Lysefjord und Preikestolen von verschiedenen Anbietern, ab Strandkaien oder Fiskepiren, Dauer 2,5–3 Std., Erw. 460, Kinder 280 NOK. Buchung über die Touristeninformation oder direkt bei den Anbietern: z. B. GoFjords, gofjords.com

Kreuzfahrt mit Auto

(> zur Karte) Autofähre Lysefjord: Mit der Autofähre geht es auf der Route Stavanger-Lauvvik-Forsand-Lysebotn vorbei am Preikestolen bis zum Ende des Lysefjords, wo sich der Kjeragbolten (s. >>>>) befindet. Diese attraktive ›Kreuzfahrt‹ bietet sich als Tagesausflug von Stavanger an. Zurück geht es via Sirdal und das Hunnedalen nach Ålgård und über die E 39 nach Stavanger. Autoplätze vorbestellen!

Abfahrt vom Fiskepiren Mo, Mi, Fr 13 Uhr, Buchen über billetter.kolumbus.no oder in der Touristeninfo, Erw. 140, Auto inkl. FahrerIn 600 NOK

Schön am Rad drehen

(> zur Karte) Fahrradverleih: Stavanger per Fahrrad? Ja! Die Fahrradwerkstatt Paahjul verleiht gute Zweiräder. Wer es elektrisch mag, kann sich auf www.bysykkelen.no registrieren und eins der öffentlichen E-Bikes sichern.

Paahjul Sykkelverksted, Jernbaneveien 3, T 47 97 59 94/ 46 88 25 01, Mo 9–15, Di–Fr 7.30–15 Uhr oder in der Stavanger Touristeninfo. Preise: Fahrrad inklusive Helm und detaillierter Karte 300 NOK/Tag

Zum Austoben

(> zur Karte)GeoPark: Die schönstmögliche Art, Industrieschrott zu recyceln: ein Abenteuerspielplatz voller Graffiti fürs Klettern, Hüpfen, Skaten, Sandvolleyballspielen und Abhängen – mitentworfen von Jugendlichen aus Stavanger.

Jederzeit frei zugänglich

Lebendige Wände

Street-Art-Spaziergang: Auf den Spuren des NuArt Festivals (s. >>>>) durch Stavanger. Einzigartige Möglichkeit, in die Materie einzutauchen und die vielen Facetten hinter den bunten Fassaden der Street-Art-Welt zu verstehen.

www.streetarttours.no, Juni–Okt. Sa 13 Uhr ab Touristeninfo (auf Englisch), Dauer 2 Std., Erw. 150 NOK

Stumme Beobachter

Ein bemerkenswertes Skulpturenprojekt mit dem Namen Broken Column prägt Stavangers Stadtbild. Es besteht aus 23 gegossenen Metallfiguren, die über die ganze Stadt verteilt sind. Die von Antony Gormley entworfenen Menschengestalten sind, wie der Künstler selbst, 1,95 m groß. Die erste Skulptur steht im Rogaland Kunstmuseum auf über 40 m Höhe. Die letzte befindet sich auf einer Schäre im Hafenbecken bei Natvigs Minde und überragt den Meeresspiegel nur noch um 46 cm. Dem Eisenmann steht hier das Wasser bis zur Brust. In der Touristeninformation ist ein Plan erhältlich, in dem alle Statuen verzeichnet sind.

Ausgehen

Wenn die Sonne scheint, treffen sich BesucherInnen wie Einheimische am Vågen in den Außenbereichen der Bars und Restaurants. StudentInnen, Hipster und CocktailliebhaberInnen zieht es in und um die Øvre Holme gate. Auf www.instavanger.no findet man aktuelle Events und Kulturangebote.

Beer und Beats mit Hafenblick

(> zur Karte) Cementen: Laut Selbstbeschreibung findet hier Alkoholgebrauch und Kulturmissbrauch seit 1990 statt. Die Kneipe mit Blick auf den Vågen ist auf eine coole Art gemütlich – voller Bücher und alter Plakate. Um 22 Uhr öffnet der dazugehörige Club nebenan, in dem bis drei Uhr aufgelegt wird: von Techno über Soul, Funk, Disco, aber auch (Indie-)Rock

Nedre Strandgate 25, T 51 56 78 00, www.cementen.no, tgl. 22–3 Uhr

Klassischer Rockschuppen

(> zur Karte) Checkpoint Charlie Hardrock Café: Der Treff für FreundInnen von alternativer, gitarrenlastiger Musik und Hard Rock. Meist mit guter Livemusik von eher unbekannten lokalen Bands. Am Wochenende wird es oft eng, laut und lustig.

Lars Hertervigs gate 5, T 51 53 22 45, www.checkpoint.no, Do–Sa 22–3.30 Uhr

Damals wie heute up to date

(> zur Karte) Newsman Nyhetscafé: In der Kneipe im Stil der 1950er-Jahre erwartet man fast rasende ReporterInnen und internationale Spione beim Informationsaustausch über Weltpolitik am dunklen Holztresen. Die Wände sind dekoriert mit Artikeln aus zwei Jahrhunderten; Kamin, Zeitungen liegen aus, im Fernseher läuft CNN oder Sport und es gibt einen PC mit Internet. Essen gibt es keins, aber man kann von den umliegenden Restaurants bestellen.

Skagen 14, T 81 55 28 83, Mo–Fr 12–1.30, Sa ab 11, So ab 15 Uhr

Doing it the Irish way

(> zur Karte) The Irishman: Ein Stück irischer Pubkultur mit viel Charme und Livemusik (Do ab 21, Sa ab 15 Uhr), hinter dem Kulturhaus auf der Sølvberggate. Natürlich gibt es Guinness und andere Biersorten, die auch draußen genossen werden können.

Høleberggate 9, T 51 89 41 81, www.theirishman.no. Mo–Mi ab 17, Do, Fr und So ab 15, Sa ab 13 Uhr

Hier spielt die Livemusik!

(> zur Karte) Folken: Ende der 1980er-Jahre übernahmen StudentInnen das Gebäude und machten es zu einem kulturellen Treffpunkt und einem Ort für Konzerte. Dabei bewahrten sie den ursprünglichen Charme des einstigen Theaters und Kinos im Stil der 1960er-Jahre. Hier trifft sich die Studentenszene, aber auch ein gemischtes Publikum bei recht erschwinglichem Bier. In der zweiten Etage finden Konzerte und Filmabende statt.

Studentersamfunnet, Ny Olavskleiv 16, T 51 56 44 44, www.folken.no, Mo–Sa ab 18 Uhr

Auch hier geht was …

Bøker og Børst:s. >>>>

Cafe Sting:s. >>>>

Feiern

Berühmt ist Stavanger für sein lebendiges Kulturleben mit ca. 30 Festivals im Jahr, u. a.:

• Mai Jazz: Mai, http://maijazz.no/. International bekanntes Jazzfestival seit 1989.

• Blink Skifestival: Aug., www.blinkfestivalen.no. Sommerbiathlon durch Sandnes mit den Größen des Sports.

• Gladmatfestival: Juli, www.gladmat.no. Norwegens größtest Food-Festival. Hier dreht sich alles um Essen und Kultur.

• Utopia Stavanger: Ende Aug., www.utopiafest.no. Neues Musikfestival mit dem Fokus auf Pop und Elektronica.

• International Chamber Music Festival: Aug., www.icmf.no. Kammermusik auf höchstem Niveau.

•NuArt Festival: Sept., www.nuartfestival.no. Ein großartiges Festival mit dem Schwerpunkt Street Art und Kunst abseits des Mainstream.

• Kapittel: Sept., www.kapittel.com. Internationales Literaturfestival für Meinungsfreiheit.

Infos

• Stavanger Turistinformasjon: Strandkaien 61, T 51 85 92 00, Juni–Aug., tgl. 8–18, sonst Mo–Fr 9–16, Sa 9–14 Uhr. Hier kann man sich (je nach MitarbeiterInnen) auch auf Deutsch Tipps holen und Touren buchen, ob organisierte Package-Deals, ausgefallene Stadtführungen oder einfache Busfahrten. Gelegentlich längere Wartezeiten.

• Flug: mehrmals tgl. Flüge von/nach Kristiansand, Sandefjord, Trondheim, Bergen, Oslo; Flughafenbus vom Busbahnhof beim Bhf. Stavanger alle 15 Min.

• Fahrplanauskunft: für Busse, Schiffe, Züge in Rogaland, T 177; wenn man nicht in Rogaland ist: T 81 50 01 82, im Internet (oder als App): www.kolumbus.no.

• Zug: mehrmals tgl. Stavanger–Kristiansand–Oslo und Stavanger–Egersund.

• Bus: Der Busbahnhof liegt direkt am Bahnhof. Busse nach Bergen, Haugesund, Kristiansand, Tønsberg, Oslo.

• Schnellboot: vom Schnellbootterminal in Stavanger nach Sauda (4 x tgl.), Jelsa (4 x tgl.), Hjelmeland über Fister (3 x tgl.).

• Fähren: vom Fährterminal Richtung Osten (Ryfylke mit Preikestolen): nach Tau 32 x tgl., 40 Min.; Lauvvik–Oanes 41 x tgl., 11 Min. Lauvvik–Lysebotn, 2 x tgl., 2,5 Std. Fähren Richtung Norden: Mekjarvik (Randaberg)–Kvitsøy, 10 x tgl., 85 Min.; Mortavika (Rennesøy)–Årsvågen (Bokn), 49 x tgl., 25 Min.

• Parken: Es gibt eine ganze Reihe Parkhäuser und -plätze in der City – allerdings nicht ganz günstig. Auf www.stavanger-parkering.no kann man eine App herunterladen, die Parkmöglichkeiten auflistet und über die gezahlt werden kann.

© laif, Köln: Achim Multhaupt

Der frühe Vogel: Schnell schon mal einen Platz ergattert, bevor die anderen merken, dass die Sonne scheint …

Tour

Des Trolls bestes Stück

Wanderung zum Trollpikken

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Die steile Serpentinenstraße Trollstigen (Trollleiter) kennen wir. Auch Felsvorsprung und Selfie-Star Trolltunga (Trollzunge) und das Höhlensystem Trollkirke (Trollkirche) sind vielen Reisenden vertraut. Trolle und Norwegen gehören zusammen wie Gin und Tonic oder Pommes und Ketchup. Jetzt bekommt die Familie der Troll-Sehenswürdigkeiten Zuwachs: Trollpikken – der Troll...äähhm...pimmel.

Als vor einigen Jahren der stolz aufragende Felsbrocken entdeckt wurde, erkannten einige sogleich sein Potenzial als Besuchermagnet. Neben dem amüsant-anzüglichen Namen ist er das, was als Instagramgold bezeichnet wird. Seine Zukunft sah glänzend aus: Er bekam einen passenden Internetauftritt und dank seines Namens die Aufmerksamkeit der internationalen Presse.

Eine Initiative aus Wirtschaft und Tourismus in Egersund plante bereits einen Pfad, einen Parkplatz und umfassende Beschilderung. Man erhoffte sich auch, damit den im Vergleich wissenschaftlich-bieder wirkenden Magma UNESCO Geopark, in dem der Trollpikken ›steht‹, interessanter zu machen. Dieser ist übrigens aus Anorthosit – ein Gestein, das ein Pluton aus Magma ist und vor rund 10 000 Jahren entstand.

Es hätte so einfach sein können. Doch hatte der Trollpikken nicht nur Fans. Eines Tages im Sommer 2017 entdeckten Wanderer das gute Stück am Boden liegend. Unbekannte hatten ihn mit Hilfe eines Bohrers ›abgetrennt‹. Unklar war, wer sich zu dem unerhörten Naturvandalismus hinreißen ließ und warum. Die Nachricht des ›entmannten Trolls‹ ging um die Welt und machte die noch junge Sehenswürdigkeit, die nun keine mehr war, erst richtig bekannt.

Prompt wurde ein Crowdfunding zur Wiederherstellung des Steinphallus’, ins Leben gerufen. Bereits wenige Tage später waren die benötigten Euro gespendet. Dank Stahlschienen, Zement und Kleber steht er nun wieder in voller Pracht und ist bereit, seine Karriere als Norwegens kontroverseste Sehenswürdigkeit fortzusetzen.

Wer dem Trollpikken, wie die allein Zehntausenden BesucherInnen in den ersten Monaten, einen Besuch abstatten möchte, nimmt – aus Egersund kommend – die Rv 42 gen Norden in Richtung E 39. Beim Schild ›Mjølhus‹ biegt der Weg Slettevidveien nach rechts ab und führt zum Parkplatz inklusive Souvenirstand. Ein Stück die Straße weiter beginnt der Wanderweg auf der rechten Seite.

Der breite Schotterweg führt leicht bergan, bis ein Schild nach rechts auf einen Pfad verweist, der sich bis zum Trollpikken schlängelt. Nach der einfachen Wanderung ist es überraschend vertrackt, auf den Felsvorsprung selbst zu gelangen, und viele werden realisieren, dass die Postkarten ziemlich wagemutige KletterInnen zeigen.

© Visitnorway.com, Oslo (NOR): Kjejtil Bentsen

Am Trollpikken zeigt die Schöpfung Humor – beziehungsweise die NorwegerInnen Fantasie.

Infos

>>>B 12

Start/Ziel: Parkplatz am Hamnesvatnet

Dauer: Hin- und Rückweg 2 Std., 3,8 km

Wanderschuhe empfohlen

Ausflüge in die nähere Umgebung>>>B 11

Die Ausflugsziele in der Nähe von Stavanger sind am einfachsten mit dem Auto zu erreichen. Die Palette des Sehenswerten ist vielfältig und reicht von einem hässlichen Turm mit der schönsten Aussicht über einen eisenzeitlichen Hof bis zu einem mittelalterlichen Kloster.

1500 Jahre in die Vergangenheit

Hier wird Eisenzeit gespielt, und zwar historisch korrekt – schließlich hat die Uni ihre Finger im Spiel. Südlich von Stavanger in Ullandhaug liegt der Jernaldergården – eine am originalen Standort rekonstruierte Hofanlage (ca. 350–550 n. Chr.). Die Angestellten verkörpern die Zeit so authentisch, dass nur die nahe gelegenen Hochhäuser ans Heute erinnern. Im Sommer gibt es wöchentlich Aktionen wie Bogenschießen und Brotbacken.

www.jernaldergarden.no, auf der E 39 Richtung Sandnes, Abfahrt ausgeschildert, oder Bus 4, X60 bis Ullandhaugveien, Ende Mai–Ende Sept. So 11–16, Mitte Juni–Mitte Aug. tgl. 11–16 Uhr, Führungen auf Engl. 13 Uhr, Erw. 100, Kinder 40 NOK

Der beste Weitblick

Von dem beeindruckend hässlichen Sendeturm Ullandhaugtårnet auf der gegenüberliegenden Seite des Eisenzeithofs (s. >>>>) hat man den spektakulärsten Ausblick auf die Stadt und das Meer.

Jederzeit zugänglich, Café

Drei historische Schwergewichte

In der beliebten Badebucht Møllebukta geht es ausgelassen zu: Eis essen, Kajak fahren, schwimmen und entspannen. Über dem Ganzen thronen drei riesige im Fels steckende Schwerter. Das Reichsdenkmal Sverd i Fjell erinnert an die Einigung Norwegens durch den Wikingerkönig Harald Hårfagre (Schönhaar), der gegen Ende des 9. Jh. in der Schlacht im Hafrsfjord den entscheidenden Sieg über die konkurrierenden Kleinkönige errang.

Bus 16 vom Zentrum bis Madlaleiren

Sakrales in schöner Szenerie

Norwegens besterhaltene Klosteranlage, das Utstein Kloster liegt auf Mosterøy strategisch günstig am alten Schifffahrtsweg zwischen Stavanger und dem Karmsund. Im 9. Jh. residierte hier König Harald Hårfagre (Schönhaar). Im 13. Jh. kam der Königshof mit seinen Ländereien in den Besitz des Olavsklosters in Stavanger, dessen Ordensbrüder sich an den Bau eines Klosters machten, zu dem im 16. Jh. ca. 50 Höfe in Jæren gehörten. Heute finden hier Seminare, Kongresse und Konzerte statt.

Anfahrt auf der E 39, Mosterøyveien 801, 4156 Mosterøy, www.museumstavanger.no, Mitte Mai–Aug. Mo–Sa 10–16, So 12–17, sonst nur So 12–17 Uhr, Erw. 95, Kinder 50 NOK, Cafeteria

Bewegen, Infos

Strandpartie per Rad

Fahrradtour: Rauf aufs Fahrrad und ab an den Strand. Eine beliebte Tour führt vom Zentrum (Fahrradverleih s. >>>>) vorbei an den Villen Ledaal und Breidablikk, entlang des Sees Mosvatnet zur Badebucht Møllebukta (Beschilderung ›Madlaveien‹ folgen), wo die geschichtsträchtigen ›Schwerter im Fels‹ aus den Klippen ragen. Dauer ca. 30–45 Min. pro Strecke.

• Auto: Nach Mortavik gelangt man von Stavanger durch die zwei Rennfast-Tunnel (5830 m und 4390 m, keine Maut).

Jæren >>>A/B 12

Sandstrand und Plattland

70 km weißer, feinsandiger Strand, Dünen, eine salzige Brise und das Geschrei von Möwen – das ist Jæren (wörtl. Kante am Meer). Aber Jæren, das sind auch weite Ackerflächen und plattes Land zwischen dem Meer und den Bergen. Die Region ist für das Fjordland ungewöhnlich fruchtbar und gilt als Kornkammer Westnorwegens. Nicht überraschend, dass hier schon seit über 10 000 Jahren Menschen wohnen und Jæren damit zu den am längsten besiedelten Regionen gehört. Während das Hinterland bei nasskaltem Wetter trostlos wirken kann, sind die Strände bei jeder Wind- und Wetterlage beeindruckend. Aber sie sind mehr als nur schön. Unter StrandliebhaberInnen und SurferInnen mögen sie als Hot Spots für Wasseraktivitäten gelten, für UmweltaktivistInnen jedoch sind sie Hope Spots – eine Auszeichnung für besonders schützenswerte Naturschutzgebiete.

Entlang der Küste stehen vier Leuchttürme: Friluftsfyret Kvassheim, Obrestad Fyr, Feistein Fyr und Tungenes Fyr wurden renoviert und avancierten zu beliebten Touristenzielen. Außer dem Feistein Fyr bieten sie Übernachtungsmöglichkeiten, Ausstellungen und Cafés ( s. >>>>).

© Marie Helen Banck, München

Im Friluftsfyret Kvassheim gestrandet, in der Ausstellung gestaunt und im Café die Nase an den großen Panoramafenstern plattgedrückt.

Schlafen

Grandioser Strand

Brusand Camping: Der hübsche Platz liegt inmitten von Dünen, nur einen Steinwurf vom Sandstrand entfernt. Es gibt Hüttenvermietung, Zeltplätze und viele Dauercamper. Der Sanitärtrakt ist sauber, allerdings muss man für warmes Wasser (Duschen, Abwasch) extra zahlen. Kinder werden sich über den Spielplatz freuen.

Nordsjøveien 3769, Brusand, T 93 62 58 23, www.brusand-camping.no, ganzjährig, ab 500 NOK. Viele Hütten für 4–8 Pers.

Im Naturschutzgebiet gelegen

Ogna Camping og Hytter: Umgeben vom Naturschutzgebiet und in unmittelbarer Nähe zum Strand bietet der Campingplatz das Beste, was Jærens Natur zu bieten hat. Fokus liegt eher auf WoMos und Hüttenvermietung als auf Zelten. Die Santitäranlagen sind nicht die neuesten, aber sauber.

Nordsjøvegen 4061, Sirevåg, T 51 43 82 42, www.ognacamping.no, ganzjährig Hütten für 4–8 Pers., 500–1100 NOK

Leuchtturm an Land

Obrestad Fyr: Der Granit-Leuchtturm von 1873 verbreitet maritimes Flair an Land. In den umliegenden Häuser können BesucherInnen in modern eingerichteten historischen Behausungen nächtigen, wie z. B. der ehemaligen Wohnung des Leuchtturmwächters.

Håvegen 347, Nærbø, T 51 79 16 60, www.hagamleprestegard.no, Wohnungen für 1–6 Pers. 600–1800 NOK

Bewegen

Baden und Beach Life

Die insgessamt ca. 70 km langen und bis zu 650 m breiten Strände von Jæren stehen seit 1977 unter Naturschutz. Sie gehören zu den längsten und beliebtesten Sandstränden in Norwegen. Für seine Schönheit ausgezeichnet wurde der Solastrand, herrlich sind aber auch Borestranda, Orrestrand und die Strände in der Ognabucht. Hier tummeln sich sowohl SurferInnen als auch BadeurlauberInnen. Achtung: tückische Strömungsverhältnisse – bevor man sich in die Fluten stürzt, bei Einheimischen informieren!

Wellen, Wasser, Wind

Jæren ist der Surfspot in Südnorwegen. Die Surfschool (T 91 12 64 89, www.surfschool.no) bietet Kurse im Wellenreiten an und verleiht Equipment (200 NOK/Tag). Auf ihrem Twitteraccount geben sie bekannt, an welchem Strand in Jæren sie jeweils zu finden sind. Ansonsten kann man sich auch Surfequipment in der Shell Tankstelle bei Voll (tgl. 5–23 Uhr) ausleihen.

Auf königlichen Spuren wandern

Kongevegen: Der Wanderweg folgt dem alten Königsweg, einem markierten 10 km langen Wanderweg, vom Kvassheim Fyr (s. >>>>) bis zum Hå Gamle Prestegård (s. >>>>), dem alten Pfarrhof. Er führt immer in Meeresnähe an den verschiedenen Sehenswürdigkeiten vorbei, u. a. dem Grødaland Bygdetun, einem typischen Jæren-Hof aus dem frühen 18. Jh. Dauer: ca. 3 Std.

Fahrradtour auf der Nordsjøruta

Nordseeroute: Hier werden die Herzen aller Fahrrad-EnthusiastInnen höher schlagen. Norwegische Küstenkultur vom Feinsten. Der Fahrradweg Nordsjøruta oder auch bekannt als Eurovelo 12 verläuft von Egersund im Süden bis nach Bergen (s. >>>>). In Jæren führt er stets an der Nordseeküste entlang, teils auf Straßen, teils auf Fahrradwegen. Als einer der schönsten Abschnitte gilt der Fahrradweg entlang des Kongevegen (s. >>>>). Seit es die Fähre von Stavanger nach Karmøy nicht mehr gibt, bieten sich einige Alternativen, die Bus- oder Fährfahrten beinhalten. Genauere Infos gibt es auf folgenden Websites, auf denen die genaue Route auch heruntergeladen werden kann: www.cyclingnorway.no, www.nordseestrasse.de, www.eurovelo.com

The sound of Jaeren …

… verkörpert für mich eine meiner norwegischen Lieblingsbands Kaizers Orchestra: sechs Norweger, die wild auf Ölfässer, Autofelgen und Mülltonnen eindreschen, dazu Gitarren, ein Kontrabass, ein Schlagzeug und ein orgelähnliches Instrument. Das Ergebnis ist eine unbeschreibliche, fulminante Mischung aus Ompa (die nordische Variante von Polka), Sinti- und Romamusik, (Punk-)Rock ’n’ Roll und Texten im Jæren-Dialekt. Geht umgehend in die Beine und macht richtig gute Laune.

Orre >>>A 12

Vom Winde verweht – der feine, helle Sandstrand macht den besonderen Reiz von Jæren aus, ist jedoch nicht sonderlich beständig. Nicht selten kann man an der Küste beobachten, wie eine Düne im Begriff ist, Teile der Straße zu verschlingen. Im Friluftshuset findet man eine Dokumentation der Versuche, die bedrohten Dünenlandschaften Jærens vor der Zerstörung zu bewahren. Die Dünengebiete sind eine Landschaftsform, die leicht aus dem Gleichgewicht zu bringen ist. Durch die zunehmende Beschädigung der Pflanzendecke, z. B. durch die kreuz und quer über die Sanddünen verlaufenden Touristenpfade, boten sich den orkanartigen Stürmen des letzten Jahrzehnts empfindliche Angriffsflächen. Bei der großen Beliebtheit der Strandgebiete ist heute schon abzusehen, dass der Jærensand wie schon im 18. Jh. erneut in Bewegung geraten wird. Damals verschwanden Höfe und kultiviertes Ackerland unter dem Flugsand.

Nähe Orrestrand, www.jarenfri.no, Mitte Juni–Mitte Aug. tgl. 11–17, April–Sept. nur So und Fei, Eintritt frei

Hå >>>A 12

Im schön restaurierten Hå Gamle Prestegård, dem Alten Pfarrhof der Küstengemeinde Hå, aus der zweiten Hälfte des 18. Jh. werden kunst- und kulturgeschichtliche Ausstellungen gezeigt – moderne Kunst in historischem Setting.

Am Geröllstrand in unmittelbarer Nähe des Pfarrhofs befindet sich ein Feld mit ca. 60 Grabhügeln aus der Zeit um 500 n. Chr. Auch kann man einen weiteren Hof am Kongevegen besichtigen, der einen guten Eindruck vom Leben in vorindustrieller Zeit vermittelt.

www.hagamleprestegard.no, Mitte Mai–Aug. tgl. 11–17, sonst Di–Fr 11–15 Uhr, Erw. 60 NOK, inkl. Eintritt Obrestad Fyr, Kinder frei

Nærbo >>>B 12

Vitengarden, Wissensgarten, das klingt verheißungsvoll. Bei Nærbo liegt dieser Hauptsitz des Jaermuseet. Der Museumshof, auf dem alte Haustierrassen gehalten werden, dokumentiert die Geschichte der norwegischen Landwirtschaft, aktives Lernen steht im Vordergrund, mit interaktiven Experimenten zum täglichen Leben.

Kvivagen 99, 2 km von der R 44, www.jaermuseet.no, Ende Juni–Mitte Aug. Mo–Fr 10–16, So 12–17, sonst Mo–Fr 10–15, So 12–17 Uhr, Eintritt Erw. 130, Kinder 70 NOK, im Eintritt inklusive ist der Besuch des Tungenes Fyr, s. >>>>, und weiterer Außenstellen des Museum

Ryfylkevegen und Haugaland

I

Ich stelle mir gerne vor, dass Norwegen eine Person ist. In dieser Vorstellung ist Norwegen sehr gastfreundlich. Zunächst gibt es für BesucherInnen selbstredend frische Waffeln mit Rømme und Marmelade. Anschließend ein Rundgang. Und hier könnte ich mir gut vorstellen, dass Norwegen Reisenden zunächst den Ryfylkevegen und das Haugaland vorstellt: Die Straße Ryfylkevegen führt entlang des dramatischen Lysefjord, durch fruchtbare Hügel, unwegsame Berglandschaften und schroffe, menschenleere Schluchten. Haugaland – das sind Küstenkultur, weiße Strände, liebliche Fischerorte, Inseln und geschäftige Städte. So verschieden die beiden landschaftlich sind, eins haben sie gemeinsam: Sie sind historisch bedeutend. In Haugaland ist es die Meeresenge Nordvegen, der ›Weg nach Norden‹. Die Schifffahrtsroute war zu Zeiten der Wikinger strategisch so wichtig, dass wer auch immer sie kontrollierte, gleichzeitig weite Teile Norwegens beherrschte. Der große Auftritt des Ryfylkevegen – sehr viel später – war nicht so pompös, aber wichtig für das damals bitterarme Norwegen: 1880 bot die Reiseagentur Thomas Cook hier Norwegens erste Pauschalreise an.

Nach dieser Vorstellungsrunde würde sich Norwegen einen Akvavit gönnen und sich zufrieden zurücklehnen, denn die BesucherInnen haben viel Natur, Kultur und Geschichte auf kleinem Raum erfahren.

Orientierung

Infos: Ryfylkevegen: www.regionstavanger-ryfylke.com Haugaland: www.visithaugesund.no und www.visitkarmoy.no

Verkehr: Ryfylkevegen: Den Anfang des Ryfylkevegen am Lysefjord erreicht man per Auto und Fähre (Lauvvik-Forsand) oder per Fähre von Stavanger (s. >>>>). Zum Preikestolen am Lysefjord kommt man auch per Bus ab Tau, der Richtung Hjelmeland weiterfährt. Hier setzt eine Fähre nach Nesvik über. Busverbindungen in Ryfylke: www.kolumbus.no/en/routes/bus-routes/ryfylke. Haugaland: Die mautfreie Karmsundbrücke verbindet Karmøy mit Haugesund. Autofähre von Mortavik nach Arsvågen (49 x tgl. Dauer: 25 Min.), wo die Rv 47 nach Karmøy führt. Haugesund Flughafen: Flüge nach Oslo, Bergen, Kopenhagen und London. Flughafenbus ab Haugesund Busbahnhof.

Lysefjord >>>B/C 11

Der helle Fjord

Landapark >>>B 11

Die Vorzeit lässt grüßen! 3 km südöstlich von Forsand befindet sich mit dem Campingplatz und Museumsdorf Landapark eine rekonstruierte Vorzeitsiedlung. Ausgrabungen haben ergeben, dass hier Menschen von der Bronzezeit bis zur Zeit der Völkerwanderung um 600 n. Chr. gelebt haben. Für Nichtgäste lohnt besonders ein Besuch am Wochenende, wenn Aktivitäten wie Reiten, Bogenschießen und Schmuckherstellung für Groß und Klein angeboten und alte Zeiten lebendig werden.

Fossanmoen, T 95 42 84 51, www.landapark.no, Mitte Mai–Ende Aug. tgl. 10–18 Uhr, Sa/So Erw. 80, Kinder 150, sonst 40/30 NOK, Sa/So Führungen und Aktivitätstage

© Marie Helen Banck, München

Der Kjeragbolten ist nichts für schwache Nerven. Manchen schwindelt’s schon beim Gedanken an die Tiefe, anderen vor Glück.

Hand aufs Herz

Ich finde den Ryfylkevegen etwas stressig. Das liegt nicht an der schmalen Straße oder zu viel Verkehr. Nein, es ist die Landschaft, ihre schnell wechselnde, faszinierende Schönheit. Hinter dem Steuer bin ich hin und her gerissen zwischen dem Bedürfnis, konstant zu staunen und den Wagen nicht in die Tiefe zu steuern. Denn landschaftlich vereint der Ryfylkevegen auf rund 260 km alles, was man sich nur wünschen kann: Fjorde, Lachsflüsse, tosende Wasserfälle, Wiesen und schroffe Schluchten. Meine Lösung: Mit dem Fahrrad bleibt mehr Zeit zum Staunen.

Schlafen

Hüttensiedlung am Fjord

Lysefjord Hyttegrend: Kein schlechter Ort, den Tag zu beginnen: morgens die Tür öffnen und gleich den Lysefjord im Blick; Bootsverleih und Angelmöglichkeit.

Levikvegen 11, Forsand, T 51 70 07 50, www.lysefjord-hyttegrend.no, 2–9 Pers. 800–1690 NOK. Minimum 3 Tage

Museumsdorf und Outdoor Base

Landapark Camping: Schöner Platz auf dem Gelände des Museumsdorfes.

s. >>>> Landapark. Hütten 1–5 Pers. 280–1000 NOK, Übernachtung im Bronzezeithaus 160 NOK, Kajak-, Bootsverleih, Angeltouren

Bewegen

Wandern in und um den Lysefjord

Der Lysefjord ist ein Eldorado für Wanderer. Neben den großen Highlights gibt es viele, viele kurze und lange Touren. Eine gute Auswahl findet sich auf www.visitforsand.com.

Mehr Lysefjord geht nicht

Fjordexpedition: verschiedene geführte Kajaktouren, z. B. 4-stündige Tour ab 12 Jahre, Grundkenntnisse erforderlich (1050 NOK). Verleih von Single- und Double-Kajaks (600 bzw. 1200 NOK/Tag). Online buchen. Treffpunkt: Forsand Fähranleger.

Büro: Rådhusgate 7, Jørpeland, T 97 73 74 48, www.fjordexpedition.com

Auf Isländerpferden auf den Berg

Fossanmoen Islandshestsenter: Zwischen Lysefjord und Høgsfjord ragt der Uburen (416 m) auf. Ein Erlebnis ist es, ihn per Isländerpferd zu erreichen. Das Gestüt bietet diese und andere Touren und Übernachtungen (Ferienhaus mit 5 Schlafzimmern, je 2–4 Pers.). Preise auf Anfrage.

Espedalsvegen 174, Forsand, T 90 98 66 37, www.fossanmoen.no

Infos

• Forsand Touristeninformation: Fossanvegen 380, www.visitforsand.com, ganzjährig Mo–Fr 8–15 Uhr. Verwirrt ob der vielen Angebote? Hier werden Sie geholfen: von Wandertipps bis Fährtickets buchen. Gratis-WLAN, Kaffee und Tee.

• Fähre: Lauvvik–Oanes, ca. 41 x tgl., 11 Min., Fähren im Lysefjord s. >>>>.

Preikestolen>>>B 11