Durchsetzungsvermögen - privat und geschäftlich - Nikita Gribenko - E-Book

Durchsetzungsvermögen - privat und geschäftlich E-Book

Nikita Gribenko

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  • Herausgeber: UVK
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2018
Beschreibung

Viele Situationen im Beruf und im Alltag erfordern Durchsetzungskraft. Doch Menschen, die sich nicht durchsetzen, haben meist das Nachsehen: Sie werden öfter ausgenutzt, weniger ernst genommen oder respektiert als andere. Dieser Ratgeber zeigt, wie die Leser ihr Durchsetzungsvermögen erhöhen und ihre Interessen und Ziele besser erreichen können. Der Autor dieses Buches setzt dafür an der Individualität an. Er fragt zunächst nach dem Persönlichkeitstyp, nach der eigenen Motivation, der subjektiven Wahrnehmung. Erst durch eine ausführliche Selbstanalyse ist man in der Lage, als Person zu überzeugen und sich selbst zu beeinflussen. Anschließend werden die Techniken der Körpersprache, der Kommunikation, der Manipulation anschaulich beschrieben. Dabei finden die Leser auch sehr kritische Phasen, die sie zur Verbesserung der eigenen Sozialkompetenz meistern müssen.

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Seitenzahl: 211

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Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,

bitte erlauben Sie mir, einige kurze Worte vorweg an Sie zu richten. Sollten Sie auf der Suche nach einem theoretischen Werk sein, zur reinen Informationsaufnahme ohne praktische Intentionen daraus für Sie abzuleiten, so bitte ich Sie dieses Buch wieder zurückzulegen.

Mein Ziel mit diesem Buch ist, ein für die Praxis anwendbares Werk zu schreiben. Ausgewählte Modelle, abgeleitet und für Ihre praktische Anwendung anhand realer Beispiele spezifiziert. Es soll Sie auf Ihrem Weg begleiten und zielgerichtet für Ihr privates sowie berufliches Durchsetzungsvermögen unterstützen.

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

Herzliche Grüße

Ihr Autor

Inhaltsübersicht

Vorwort

Durchsetzungsvermögen – privat und geschäftlich

Ziele setzen – Ziele erreichen

Tiefen der Persönlichkeit

Umweltanalyse

SWOT-Analyse

Eigenanalyse

Verhaltensanalyse

Verhaltensanalyse im beruflichen Umfeld

Kommunikation

Körpersprache und Auftreten

Dieses und jenes

Resümee

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Durchsetzungsvermögen – privat und geschäftlich

Durchsetzungsvermögen – eine kurze Definition

Moderne Gesellschaft – die verborgenen Erfolgsfaktoren

Arschloch – kurz und auf den Punkt

Warum ich schreibe, wie ich schreibe

Ziele setzen – Ziele erreichen

SMART-Methode

Ihre persönliche Ziel-Mindmap

Tiefen der Persönlichkeit

Goldene Regeln der Motivation

Umweltanalyse

SWOT-Analyse

Eigenanalyse

Subjektive Wahrnehmung – Gratwanderung der Analyse

Verhaltensanalyse

Verhaltensanalyse im privaten Umfeld

Verhaltensanalyse im beruflichen Umfeld

Verhaltensanalyse vom Kollegen

Verhaltensanalyse vom Vorgesetzten

Subjektive Verzerrung

Gefahr des Offensichtlichen und des Verborgenen

Resümee der Verhaltensanalyse

Aktion und Reaktion

Kommunikation

Vier-Ohren-Modell

Analyse von Kommunikation

Besprechungen und Vorträge

Elektronische Kommunikationsmittel

Konflikte

Kritik

Small Talk

Lästern und Zicken

Gelassenheit

Worte einer Führungskraft

Körpersprache und Auftreten

Gestik

Distanz wahren

Blickkontakt

Augen – die Tür zur Seele

Tänzer und Model

Sitzen

Händedruck

Subjektive Verzerrung – Körpersprache

Resümee – Körpersprache

Dieses und jenes

Goldene Regeln des Durchsetzungsvermögens

Lächeln

Nein

Lehren der Gegenwart und der Vergangenheit

Innere Zufriedenheit

Opfer sein und die eigene Verantwortung

Schnauze, es nervt

Perfektionismus

Zeit und unsere Ziele

Einen Schritt voraus

Innere Unruhe

Reflexion – Selbsttest einer Situationsanalyse

Taten statt Worte

Resümee

Durchsetzungsvermögen – privat und geschäftlich

Das heutige Zeitalter ist geprägt von einer sich schnell wandelnden und entwickelnden Gesellschaft. Die Veränderungen sind in allen Bereichen des privaten und beruflichen Umfelds anzutreffen – wir stehen vor der großen Herausforderung, dem soziokulturellen Wandel der Gesellschaft entgegenzutreten und der steigenden Informationsflut Herr zu werden. Es liegt an uns, unseren Platz in der modernen Gesellschaft zu finden und uns als Individuum in der großen und gefühlslosen Welt zu behaupten. Doch einhergehend mit diesen eher oberflächlichen Aspekten, dürfen Sie eines nicht aus den Augen verlieren:

Ihr persönliches Durchsetzungsvermögen soll Sie als Mensch stärken, selbstbewusst für sich selbst, die eigenen Wertvorstellungen und zum Wohle der eigenen Person einzutreten. Ihre individuelle Zufriedenheit und innere Harmonie stehen stets an erster Stelle einer jeder in diesem Buch folgenden Methode und Anwendungstechnik. Das Durchsetzungsvermögen soll Ihnen das eigene Leben einfacher und angenehmer gestalten, Sie aus gewissen Situationen vorteilhaft herausgehen lassen und Sie den gesetzten Zielen einen großen Schritt näherbringen.

An dieser Stelle eine Bitte an Sie: Hinterfragen Sie eine jede von mir aufgestellte These und Herangehensweise kritisch. Ist diese mit meinem Leben konform oder ist diese in meinem Fall nur abgeleitet anwendbar? Ich werde Ihnen eine Reihe unterschiedlicher Möglichkeiten und Methoden an die Hand geben, praktische Aufgabenstellungen formulieren und Sie diese in der Praxis anwenden lassen.

Ich will Sie damit aus Ihrer Wohlfühlzone locken, Ihnen Möglichkeiten aufzeigen neue Wege einzuschlagen – die Welt aus einem neuen und differenzierten Blickwinkel zu betrachten.

Seien Sie kritisch mit sich; die Arbeit an der eigenen Persönlichkeit ist schwierig und mit vielen Herausforderungen gesät – mit Disziplin und Ehrlichkeit sich selbst gegenüber werden Sie jedoch den Weg bewältigen.

Durchsetzungsvermögen – eine kurze Definition

Durchsetzungsvermögen ist die persönliche Fähigkeit, die eigene Meinung, seine Vorstellung oder auch neue Idee gegen möglichen Widerstand zu verteidigen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen.

Die eigene Meinung ohne annehmbare Logik mit aller Gewalt durchzusetzen ist jedoch kein Durchsetzungsvermögen. Es liegt an Ihnen, im privaten und beruflichen Alltag, die entscheidende Balance zwischen Nachgeben und Durchsetzen zu bewahren. Durchsetzungsvermögen wird aber nicht auf Basis einer „10-Punkte-Liste“ erlernt, es handelt sich um die Fähigkeit, von Situation zu Situation zu entscheiden, ob es ratsam ist, sich durchzusetzen – oder ob ein Nachgeben sinnvoller wäre.

Beruflicher Erfolg und persönliche Zufriedenheit sind der Dank für ein ausgewogenes Durchsetzungsvermögen. So erhalten Sie die Möglichkeit, Ihre eigenen Talente und Fähigkeiten zielgerichtet einzubringen und gestärkt aus einer jeden Gegebenheit herauszugehen.

Moderne Gesellschaft – die verborgenen Erfolgsfaktoren

Die persönliche und fachliche Entwicklung hat mich seit frühestem Alter fasziniert – Aneignung von neuem Wissen, Weiterentwicklung persönlicher Kompetenzen und das Erreichen von Zielen im privaten und beruflichen Kontext.

Von außen betrachtet, klingt es sehr gut und scheint im Allgemeinen der richtige Weg zu den eigenen Zielen zu sein, doch sah ich mich mit einem großen, individuellen Problem konfrontiert. Das Lernen von gezwungenen Inhalten fällt mir sehr schwer. Meine schulische Laufbahn war geprägt von durchschnittlichen Noten und der einfachen Hoffnung, Prüfungen grundsätzlich zu bestehen. Ich habe keine künstlerische oder musikalische Begabung, bin kein Spezialist einzelner Fachbereiche. Keine gute Ausgangslage, wenn das persönliche Ziel seit jüngstem Alter war, privat und geschäftlich erfolgreich zu sein.

Ich bin ein sehr ehrgeiziger Mensch und übertreffe mich gerne mit den eigenen Zielen – trotz allem habe ich nie vergessen, wer ich bin, woher ich komme und dass die persönliche Zufriedenheit und Unbescheidenheit Dritter über jeglichem finanziellen Erfolg stehen. Ich vertrete die Meinung, auch ohne Lügen und Intrigen sowie der Schädigung anderer Beteiligter erfolgreich werden zu können und seine Ziele zu erreichen.

Ein Vermerk, welcher mir sehr wichtig ist, eine Einstellung welche auch Sie für Ihre Zukunft verinnerlichen sollten.

Vergessen Sie nie: Ehrlichkeit währt stets am längsten!

Nun aber genug vom kurzen Exkurs zu meiner Person.

Unsere Gesellschaft ist geprägt vom Wahn der Noten, das Abitur ist entscheidend für die Wahl des Studiengangs und der Universität. Der weiterführende Abschluss gewährt oder verwehrt den Zugang zu renommierten Universitäten für eine darauf aufbauende Spezialisierung.

Geschäftsleitungen verschiedener Branchen sprachen sich in der jüngeren Vergangenheit öffentlich vermehrt gegen das aktuelle Auswahlverfahren von Bewerbern aus. Sie bezeichnen es als veraltet und als langfristig nicht wettbewerbsfähig. Talentierte Bewerber werden mit notenbasierten Algorithmen in den unternehmensinternen Online-Bewerbungsverfahren aussortiert und erhalten nicht die Möglichkeit, mit ihrer persönlichen Kompetenz und ihren notenunabhängigen Fähigkeiten und Erfahrungen zu überzeugen.

Doch betrachten wir ein Unternehmen von innen heraus, erweist sich uns eine zum Bewerbungs- und Auswahlverfahren differenzierte Realität.

„Wer sich immer anstrengt und fleißig ist, macht Karriere – so denken Viele.“

So viel zum theoretischen Gedanken des Großteils unserer Gesellschaft, doch in der Realität sieht es oft anders aus. In Wahrheit sind andere Faktoren von größerer und signifikanterer Bedeutung.

Pünktlich, höflich, erledigt seine Aufgaben stets zur Zufriedenheit des Vorgesetzten, macht Überstunden, hilft seinen Kollegen und ist dem Unternehmen gegenüber loyal verbunden. Sehr gute Eigenschaften und sicherlich für eine solide Berufslaufbahn von großem Vorteil – mehr aber auch nicht.

Diversen internationalen Studien zufolge haben Fleiß und Fachkompetenz nur einen Anteil von etwa zehn Prozent daran, wie die individuelle Karriere verläuft. Die Karriere wird zu 30 Prozent vom persönlichen Image und zu 60 Prozent vom Bekanntheitsgrad beeinflusst.

Noch vor Abschluss meines Bachelors war ich bereits Ganzdozent an meiner eigenen Hochschule und habe dieser einen Vertragstrainer meines Fortbildungsunternehmens für Seminare aus dem Bereich der Methodenkompetenz verkauft. Sie haben im Vorfeld bereits erfahren, dass ich keine hervorragenden Noten oder Ähnliches vorzuweisen hatte. Einzig mein Wille und die Kunst der Selbstbehauptung in Form von Kommunikation und Auftreten haben es mir ermöglicht.

Der berufliche Erfolg hängt sehr stark von unserer Persönlichkeit ab – können wir uns im Konkurrenzkampf behaupten, in gewissen Situationen Ellenbogen zeigen und sind wir extrovertiert genug, unsere Erfolge offen zu zeigen, in den Fokus der Aufmerksamkeit Anderer zu kommen? Erkennen wir die Feinheiten menschlichen Verhaltens, um uns situationsbedingt dem anzupassen? Haben wir ein gewisses Feingefühl in unserer Handlung, welches beispielsweise hin und wieder auch zur Zurückhaltung führt – einen Schritt zurück und zwei nach vorne?

Es ist in Ihren Händen vorwärts zu kommen, Ihre Ziele zu erreichen – die Wunschposition zu erlangen, ein Renommee aufzubauen, Ihren Kindern etwas zu hinterlassen, eine größere Wohnung zu haben und noch Vieles mehr ... unzählige Ziele könnte ich Ihnen aufzählen, aber Sie selbst definieren die Ihren!

Welche Eigenschaften benötige ich für das richtige Image, wie rücke ich vorteilhaft in den Fokus meiner Vorgesetzten, wie gehe ich mit konkurrierenden Kollegen um, wie profiliere ich mich für Führungspositionen? Auf diese und weitere Frage gebe ich Ihnen in diesem Buch eine genaue Antwort!

Mir war es ein großes Anliegen, kein rein theoretisches Werk zu verfassen, ich möchte Ihnen mit diesem Buch die Möglichkeit geben, an Hand von Anleitungen, praktischen Beispielen und klaren Aufgabenstellungen das gewonnene Wissen Schritt für Schritt in der Praxis anzuwenden, Erfahrungen zu sammeln, Erfolge zu erzielen und sich stets weiter zu Ihrem gewünschten Ziel zu entwickeln. Sie fördern Ihre transferspezifischen Fähigkeiten und steigern das eigene Repertoire an persönlichen Fachkompetenzen.

Nehmen Sie sich bitte einige Minuten Zeit und notieren Sie Ihre Gedanken zu Ihren ganz individuellen Zielen, die Ihnen in den Kopf kamen, als Sie die letzten Seiten gelesen haben. Keine ausführlichen Formulierungen, keine kompliziert Darstellung – einige wenige Stichwörter, welche gerade in Ihrem Kopf sind. Im weiteren Verlauf kommen wir auf diese Notizen zurück und arbeiten sie detailliert und anwendungsbezogen aus.

Arschloch – kurz und auf den Punkt

„Ich hasse lieber mich selbst, als eine andere Person.“

Ich habe lange überlegt, ob ich diese These mit aufnehmen soll, doch halte ich sie für zu bedeutend, als dass ich sie weglassen könnte. Seit jüngstem Alter lehrt uns die Gesellschaft, Konfrontationen aus dem Wege zu gehen – eine nette und rücksichtvolle Persönlichkeit zu sein, die Gefühle anderer respektieren und bei Notwendigkeit nachzugeben. Eine sehr zu lobende Einstellung reiner Natur und ohne negative Intentionen. Nun begegnen wir im Laufe der Jahre verschiedenen Menschen, ihren Persönlichkeiten und deren sehr unterschiedlichem Verhalten.

Wir können uns die Welt so schönreden wie wir wollen, über Änderungsmöglichkeiten philosophieren und/oder Trübsal blasen. Doch kommen wir am Ende zum gleichen Punkt – Worte wie „was wäre wenn“, „wenn …, dann wäre alles besser“, „es müsste nur … passieren“, sind und bleiben Worte. Es liegt an Ihnen, Probleme zu erkennen und diese bewusst und richtig anzugehen.

Verhält sich einer Mitarbeitender, Ihr direkter Vorgesetzter oder jemand aus der Geschäftsleitung Ihnen gegenüber unfair oder schadet Ihnen persönlich oder bezogen auf Ihre Karriere – so ist diese Person ein Arschloch! Ein tolles Wort, bringt vieles klar und deutlich auf den Punkt. Nicht in viele Sprachen wörtlich zu übersetzen und mit gleicher, prägnanter Wirkung einsetzbar, aber das nur am Rande. Nicht Sie sind an allem verantwortlich oder haben Schuld am Lauf der Dinge. Es gibt leider Menschen, gar nicht so wenige, mit einer sehr unangenehmen Persönlichkeit.

Ich persönlich unterteile diese in zwei Gruppen – diejenigen, welche Dritten bewusst schaden und sich über ihre Taten freuen. Die zweite Personengruppe merkt die Wirkung der eigenen Worte und Handlungen nicht. Der im weiteren Verlauf verwendete Fachbegriff für die beiden Personengruppen ist „Arschloch“.

Das obige Zitat habe ich selbst einst in einem Buch gelesen und mir notiert. Sie versuchen stets das Positive im Menschen zu sehen, doch manche von ihnen schaden uns, machen uns unglücklich und lassen uns verzweifeln. Es ist nicht meine Intention, aus Ihnen einen der Personengruppe ähnlichen Menschen zu machen, ich will Ihnen zeigen wie Sie mit diesen umgehen und deren Verhalten zu Ihrem Vorteil nutzen können.

Seien Sie sich aber stets der Tatsache bewusst, Menschen mit negativen Persönlichkeiten sind stets um uns herum. Reden Sie sich nicht ein, unentwegt etwas falsch zu machen und sich schuldig zu fühlen, nur weil es jemand behauptet. Erkennen Sie den negativen Einfluss dieser Person auf Sie, wie es Sie mitnimmt und darüber nachdenken lässt. Finden Sie die innere Ruhe in der persönlichen Sicherheit. Es liegt in Ihren Händen, daran etwas zu ändern, selbstbewusst und erhobenen Hauptes, Ihre Ziele und Wertvorstellungen durchzusetzen!

„Bevor Sie bei sich selbst eine schwere Depression oder Antriebsschwäche diagnostizieren, stellen Sie sicher, dass Sie nicht komplett von Arschlöchern umgeben sind.“

Sigmund Freud

Warum ich schreibe, wie ich schreibe

Die ersten Seiten haben Sie soeben gelesen und haben sicherlich bereits einen ersten Eindruck dieses Buches erhalten. Dieses Buch ist nicht darauf ausgerichtet, Ihnen theoretische Modelle in ihrer Fülle im Detail aufzulisten und vorbildlich auf deren Autoren in Fußnoten oder der Literaturangabe zu verweisen.

Ich möchte Ihre analytischen Fähigkeiten fördern und fordern. Sie sollen lernen, alltägliche private und berufliche Situationen durch eine differenzierte Wahrnehmung zu sehen, subjektive, persönliche Empfindungen beiseite zu lassen und die einzelnen Situationen in ihrer Rationalität zu betrachten. Oftmals werden unsere Eindrücke und die daraus resultierende Meinung durch zu viele unnötige Faktoren verfälscht. Die wahren Intentionen und Ziele der Personen in unserem privaten und beruflichen Alltag bleiben im Verborgenen und treten für uns nicht sichtbar zum Vorschein. Nehmen Sie sich zum Lesen dieses Buches einige Zeit, und damit meine ich nicht, lesen Sie langsam oder dergleichen. In einigen Kapiteln werden Sie sehr gefragt sein, Ihr persönliches Umfeld zu analysieren und die Hintergründe zu reflektieren. Hierfür werden Sie Zeit benötigen, Zeit für Beobachtungen und die eigenen Gedanken darüber – das Hinterfragen und Ergründen. Machen Sie nicht den Fehler, alles sofort zu wissen, denn das tut niemand. Schritt für Schritt wird Ihr Weg Sie zum Erfolg führen!

Einige Worte zum Aufbau und der Struktur dieses Buches. Mir ist es wichtig, Sie an meinen Gedanken teilhaben zu lassen und Ihnen eine Übersicht zu geben, wie die folgenden Inhalte der jeweiligen Kapitel aufeinander aufbauen und miteinander zusammenhängen.

P.S.: Diese Übersicht dient Ihnen nicht zum Filtern einzelner Bereiche und dem möglichen Weglassen derer. Gehen Sie von Kapitel zu Kapitel, es hat einen Grund, warum es sie gibt. ;)

Am Anfang Ihres Weges steht die individuelle Zielsetzung. Sie strukturieren diese und filtern die einzelnen Beweggründe daraus; lernen zu verstehen, was Sie antreibt. Durch eine intensive Auseinandersetzung mit diesen verstehen Sie die notwendigen Unterziele und können fokussiert Ihres Weges schreiten.

Darauf aufbauend befassen Sie sich mit einer analytischen Vorgehensweise individuelle Stärken und Schwächen von Personen zu erkennen und zu charakterisieren. Sie beginnen mit der eigenen Person und gehen weiter zu Ihrem privaten und beruflichen Umfeld. Nur wer sein Umfeld versteht, weiß, wie er dieses zu handhaben hat.

Das nächste Kapitel führt Sie intensiv in den Themenbereich der Verhaltensanalyse ein. Auch hier beginnen Sie zunächst mit der eigenen Persönlichkeit, gefolgt von Menschen aus Ihrem privaten und beruflichen Alltag. An Hand gezielter Aufgabenstellungen erproben Sie Ihr neues Wissen und tasten sich langsam an kompliziertere Analysevorgehen heran.

Nach einem tieferen Verständnis des Verhaltens der eigenen Person und von Dritten führe ich Sie in die spezifische Kommunikation mit den jeweiligen Verhaltenstypen ein. Sie lernen an praktischen Beispielen, wie Sie sich künftig erfolgreich durchsetzen können, die eigenen Ziele und Vorstellungen vertreten können.

Analysen und Kommunikationsmodelle sind sehr wertvolle Werkzeuge, welche um einen weiteren unterstützenden Aspekt erweitert werden müssen. Ich zeige Ihnen ausgewählte Übungen auf, Ihre individuelle Komfortzone zu verlassen und gestärkt durch den Alltag zu schreiten. Verbunden mit spezifischem Wissen über Besonderheiten der Körpersprache und dem grundlegenden Auftreten werden Sie alles Notwendige für Ihr Durchsetzungsvermögen in Händen halten.

Das letzte große Kapitel dieses Buches behandelt unterschiedlichste Themenbereiche, die als eine Art Sammlung angesehen werden können. Wichtige Teilbereiche und Gedankenansätze, die sich nicht unter bestimmte Überschriften zusammenfassen lassen.

Ich danke Ihnen im Voraus für Ihre Zeit und wünsche Ihnen eine spannende und herausfordernde Reise in neue Bereiche!

Ziele setzen – Ziele erreichen

Was ist Ihre persönliche Motivation? Was bewegt Sie zu tun, was Sie jeden Tag aufs Neue tun? Persönliche Motivation und individuelle Zielsetzungen hängen sehr stark miteinander zusammen. Ohne klare Ziele haben wir keine Motivation, auf diese hin zu arbeiten, uns anzustrengen, auch wenn es schwierig werden sollte. Erlangen wir keine Erfolge, fällt es Ihnen schwer, sich langfristig zu motivieren.

SMART-Methode

Bevor wir uns dem Bereich des privaten und beruflichen Durchsetzungsvermögens näher widmen, Besonderheiten und elementaren Voraussetzungen im Detail betrachten, sollten Sie sich über Ihre Ziele bewusst werden. Welche Intention hatten Sie beispielsweise mit diesem Buch, zu was soll es Ihnen dienlich sein? Was sind Ihre Wünsche, die ich für mein privates und berufliches Umfeld erfüllt sehen möchte? In der Zukunft liegende Endziele sind schwer greifbar, beeinflusst von diversen Faktoren, in Abhängigkeit zu anderen Parametern stehend. Eine Reihe von Unbekannten lässt das in der Ferne liegende Ziel verschwimmen und für den heutigen Tag nicht mehr greifbar werden.

Ziele sollten klar formuliert sein, eine Struktur hinsichtlich Unterzielen und Meilensteinen ausweisen, einem realistischen zeitlichen Rahmen unterliegen und für Sie disponibel und messbar sein. Eine sehr beliebte Methode für eine solche Herangehensweise an neue Ziele ist die SMART-Methode – eine bewährte und sehr effiziente Herangehensweise. In der praktischen Anwendung habe ich Ihnen die SMART-Methode um zwei weitere Bestandteile erweitert. Diese werden Ihnen helfen, sich noch intensiver und strukturierter mit Ihren individuellen Zielen auseinanderzusetzen. Doch beginnen wir mit dem ersten Punkt nach SMART.

Eine spezifische Zielangabe, die keinen Raum für Spekulationen und Interpretationen lässt, stellt sicher, dass Ihnen kein Raum für Selbstbetrug bleibt. Eine „hohe Position“, „mehr Anerkennung seitens des Vorgesetzten“ hört sich sehr gut an, ist jedoch nicht eindeutig und für die direkte Umsetzung sehr vage. Nach was genau streben Sie?

Ist es möglich, Ihr primäres Hauptziel in Unterziele zu unterteilen, in Zwischenetappen, die für die Erreichung Ihrer Vorstellung notwendig sind? Am Beispiel einer neuen Position in Ihrem Unternehmen als disziplinarischer und fachlicher Verantwortlicher oder Projektleiter – welche Zwischenziele sind nötig, um diese Beförderung zu erreichen? Nur ein spezifisches und detailliert ausformuliertes sowie in Unterziele gegliedertes Primärziel ist in der aktiven Umsetzung greifbar und lässt sich von Ihnen strukturiert und effizient erreichen.

Nur messbare Ziele lassen sich auch wirklich erreichen und motivieren Sie in der Praxis. Den Wunsch nach einem höheren Verdienst ist nicht messbar – wieviel mehr wollen Sie künftig verdienen? Wie soll sich die Anerkennung Ihrer Kollegen und des Vorgesetzten in der täglichen Arbeit widerspiegeln? Greifbare Ziele sind erreichbar, lassen uns zielgerichtet darauf hinarbeiten und motivieren uns langfristig bei der aktiven Umsetzung.

Bei diesem Aspekt handelt es sich um kein konkretes, sondern um ein eher weiches Kriterium. Die Bedeutung ist jedoch nicht zu unterschätzen, ein jedes unserer Ziele muss attraktiv sein – nur ein aus unserem Inneren kommendes kann mit Leidenschaft erreicht werden. Ebenso kann dieser Aspekt auch aus einer anderen Perspektive betrachtet werden: Können Arbeitnehmer sich beispielsweise nicht mit den vorgegebenen Zielen identifizieren, sinken Motivation und Produktivität deutlich.

Ehrgeiz und hochgesteckte Ziele sollten stets Ihr persönlicher Anspruch sein! Setzen Sie sich jedoch verhältnisweise unrealistische Ziele, in Kürze Millionär sein, der beliebteste Kollege im ganzen Betrieb, Finanzvorstand eines DAX-Konzerns, so werden der lange Weg und die mögliche Verfehlung der Ziele Sie umso stärker demotivieren. Schritt für Schritt zum Erfolg, lautet die wichtigste Regel hierbei! Schließen Sie nicht aus, im Vorstand eines großen Unternehmens tätig zu sein, erreichen Sie aber zunächst kleinere Ziele auf einem möglichen Weg nach oben und freuen Sie sich über jeden Schritt nach vorne. Ihre persönliche Motivation ist Ihr wichtigstes Gut, nutzen Sie es effizient und bedacht.

Setzen Sie sich für die Erreichung Ihrer Ziele präzise, aber realistische Fristen. Wann soll was auf welche Art und Weise eintreten? Welche Zeit müssen Sie hierfür einplanen, welche eventuell möglichen Puffer im Vorhinein kalkulieren? Ein sehr wichtiger Bestandteil der SMART-Methode: die genaue und realistische Zeitplanung für Ihr Vorhaben.

Ihre persönliche Ziel-Mindmap

Bevor Sie sich daranmachen, Ihre individuellen Ziele nach der SMART-Methode zu formulieren, eine kleine und doch sehr wichtige Hilfestellung für Sie. Oftmals werden wir uns unserer wahren Ziele, der persönlichen Intentionen dahinter und der notwendigen Zwischenschritte erst im Prozess bewusst. Nehmen Sie im ersten Moment etwas Zeit für Ihre Gedanken und machen Sie sich einige Notizen. Schreiben Sie alles auf, was Ihnen zum Thema Ziele in den Sinn kommt. Die Absicht dabei ist, eine Übersicht über Ihre Gedanken zu gewinnen. Im zweiten Schritt geht es um die Strukturierung und Differenzierung Ihrer Ziele. Welche Teilziele beziehen sich in welcher Reihenfolge auf welches Primärziel? Gibt es bedeutende Faktoren, die einzelne Etappen beeinflussen? An welcher Stelle könnten – rein aus einer oberflächlichen Betrachtung – besonders große Herausforderungen auftreten? Stehen Sie in einzelnen Teilbereichen in Abhängigkeit von Dritten, dass sich etwas auf eine bestimmte Art und Weise entwickelt, worauf Sie keinen Einfluss nehmen können? Markieren Sie diese Stellen rot, diese Positionen bedürfen einer intensiven Betrachtung Ihrerseits.

Je detaillierter Sie das große Ganze Ihrer Ziele verstehen, umso zielgerichteter und erfolgreicher können Sie darauf hinarbeiten. Genau an dieser Stelle begehen die meisten einen entscheidenden Fehler. Sie betrachten ihre Ziele nur oberflächlich, im Sinne von:

„Ich kennen meine Ziele, ich weiß, was ich dafür zu tun habe.“

Ein kleiner Vermerk meinerseits: Wenn Ihnen Ihr Ziel so klar vor Augen ist, sollte es Sie keine zehn Minuten kosten, dieses bildlich und strukturiert in einer Mindmap darzustellen. Nehmen Sie sich diese Zeit, es sind sehr gut investierte Minuten.

Teilbereich I - Beginnen Sie mit Ihrer Ziel-Mindmap; die Zusammenstellung Ihrer Unterziele auf das Primärziel und deren beeinflussende Faktoren können Sie im zweiten Teilbereich der Aufgabe skizzieren. Ich habe Ihnen dafür eine Hilfestellung vorbereitet. Legen Sie los und lassen Sie sich ausreichend Zeit für die Bearbeitung.

Teilbereich II - Widmen Sie sich bitte der Strukturanalyse Ihrer Ziele. Betrachten Sie Ihre erstellte Mindmap und die einzelnen notierten Punkte. Schreiben Sie das gewünschte Ziel in den oberen Bereich und untereinander die damit zusammenhängenden Aspekte oder zu erreichende Zwischenschritte. Mit Verbindungslinien können Sie die differenzierten Abhängigkeiten darstellen und Vermerke vornehmen, sofern einzelne Aspekte das weitere Vorschreiten verhindern könnten. Hierbei geht es um eine Detailanalyse für das bessere Verständnis des gewählten Ziels und all jene zu beachtende Faktoren.

Teil I – Ziel-Mindmap

Teil II – Strukturanalyse Ihrer Ziele

TEIL III – Zielsetzung nach der SMART-Methode

Nun sind Sie im Detail gefragt! Nutzen Sie die folgenden Vorlagen und setzen Sie sich bitte mit Ihren persönlichen Zielen auseinander. Es ist von großer Bedeutung, es zu diesem frühen Zeitpunkt bereits in einer intensiven Form durchzuführen:

Sie wissen, worauf Sie hinarbeiten, welche Etappenziele und möglichen Herausforderungen auf Sie zukommen.

Die folgenden Methoden, Techniken und Herangehensweisen bei der Weiterentwicklung Ihres Durchsetzungsvermögens werden Sie unter direkter Anwendung an Ihren eigenen Zielen reflektieren und spezifizieren können.

Ich habe Ihnen Vorlagen für zwei Zielsetzungen erstellt, gerne können Sie aber natürlich auch weitere ausformulieren – im hinteren Bereich habe ich Ihnen weitere freie Seiten und Vorlagen erstellt.

Zielsetzung I

Zielsetzung II

Tiefen der Persönlichkeit

Ich habe es Ihnen zu Beginn dieses Buches bereits angekündigt: Das persönliche Durchsetzungsvermögen und die dafür notwendigen Fähigkeiten sowie das damit einhergehende Wissen beruhen auf der Analyse und Erkenntnis unserer Persönlichkeit. Aller Anfang ist stets bei Ihnen. Erst wenn wir uns selbst verstehen, werden wir in der Lage sein, unsere Ziele effektiv und effizient zu erreichen. Ich erspare Ihnen an dieser Stelle psychologische und soziopsychologische Studien- und Forschungsergebnisse. Der Grund ist einfach und doch aussagekräftig – Theorie ist und bleibt Theorie. Wir müssen ehrlich uns gegenüber sein, theoretische Modelle in ihrer Fülle nicht nur studieren, sondern auch anwenden.

Dieses Kapitel beschäftigt sich in einer tieferen Herangehensweise mit unserem Verhalten, der Persönlichkeit und ihrem grundlegenden Ursprung. Warum stehen auf der letzten Seite die Ziele geschrieben, die dastehen? Diese Frage soll nicht philosophischer Natur sein – sie soll Sie zum allgemeinen Nachdenken bewegen.

Die Frage, der ich mich mit Ihnen nun widmen möchte, ist: Welcher Natur sind Ihre Ziele? Im ersten Moment vermag diese Fragestellung einfach klingen, doch sie hat eine größere Tiefe, als es uns im ersten Gedanken erscheint.

Ich gebe Ihnen ein Beispiel für eine mögliche, verborgene Intention hinter einem Ziel. Zielsetzung: „Ich will in die Geschäftsleitung eines Unternehmens.“ Ein sehr großes und langfristiges Ziel, voller unbekannter Parameter und herausfordernder Unterziele. Nun stellt sich die Frage, aus welchen Intentionen wollen Sie dieses Ziel erreichen? Ist es der Drang nach Macht, nach externer Anerkennung oder das Verlangen, mit viel Geld etwas zu kompensieren?

Sie erkennen nunmehr, in welche Richtung ich Sie bewegen möchte. Hinterfragen Sie Ihre persönlich gesetzten und ausgearbeiteten Ziele. Gerade im beruflichen Kontext sind große Ziele meistens gefüllt mit jahrelangen Entbehrungen. Das Streben nach einem eigenen Lokal, einer Professur, einem hohen Posten im Konzern, einem gewissen Renommee. Einem herausfordernden Kampf mit einem ungewissen Ende. Doch auch das private Umfeld bürgt für große Hürden. Ein bestimmtes sportliches Niveau, ein durchtrainierter Körper, ein bestimmter Traumtyp als Partner, männlich wie weiblich. Es können aber auch künstlerische oder musikalische Fähigkeiten seien, die Sie unbedingt erreichen möchten. Auch Zielvorstellungen wie ein liebevoller Lebenspartner jemandem gegenüber sein oder ein liebender Vater, eine liebende Mutter sind denkbar. Sie merken, unsere Ziele sind sehr unterschiedlich und geprägt von vielen verschiedenen privaten Intentionen und Gründen.