Easy Weight - Cora Besser-Siegmund - E-Book

Easy Weight E-Book

Cora Besser-Siegmund

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Beschreibung

Wenn mit einer Diät in die fein abgestimmte Einheit von Körper und Seele des Menschen mit dem bewussten Verstand eingegriffen und der innere vegetative Plan missachtet wird, wehrt sich diese, z.B. mit Fressanfällen. Es ist deshalb problematisch, wenn Abnehmwillige ständig bewusst versuchen, ihre Nahrung zu reduzieren und Kalorien zu zählen. Vielmehr sollten sie bestrebt sein, ihre innere Wahrnehmung so zu verändern, dass das neue Gewicht ohne krampfhafte Kontrolle erhalten bleibt. Die Erstauflage dieses Buches erschien 1988. Damals war das Thema "Abnehmen beginnt im Kopf" ein völlig neuer Ansatz. Inzwischen hat er eine breite Bestätigung erfahren - durch die Erfahrung vieler Betroffener und auch durch die Forschung.

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Titel

Cora Besser-Siegmund

Easy Weight

Der mentale Weg zum natürlichen Schlanksein oder: Abnehmen beginnt im Kopf

Copyright: © Junfermannsche Verlagsbuchhandlung, Paderborn 2002 2. Auflage 2009

Covergestaltung/Reihenentwurf: Christian Tschepp

Alle Rechte vorbehalten.

Erscheinungsdatum dieser eBook-Ausgabe: 2012

Satz: etherial.de – Peter Marwitz, Kiel

Digitalisierung: JUNFERMANN Druck & Service, Paderborn

EASY WEIGHT® ist ein eingetragenes Warenzeichen. Bei allen weiteren Nennungen innerhalb des Buches wird bei diesem Begriff auf das Warenzeichensymbol verzichtet.

ISBN der Printausgabe: 978-3-87387-512-8 ISBN dieses eBooks: 978-3-87387-849-5

Dank an Harry, Conny und an meine Tochter Lola

Vorwort zur Neuerscheinung

Als ich vor über 15 Jahren die ersten Zeilen dieses Buches schrieb, war das Thema „Abnehmen beginnt im Kopf“ ein völlig neuer Ansatz zur Bewältigung von Gewichts- und Essproblemen. Umso mehr freut es mich, dass dieser Ansatz inzwischen eine breite Bestätigung durch die Erfahrung vieler Betroffener und durch die Forschung erhalten hat. Weltweit gibt es bis heute immer noch kein Patentrezept zum garantierten und dauerhaften Abnehmen. Kalorienreduzierte Diäten zeigen nur „magere“ Langzeiterfolge. Es wird immer deutlicher, wie wichtig die innere Einstellung, die Denkmuster und Verhaltensweisen eines Menschen für das Thema gesundes Abnehmen und Gewichthalten sind.

Der ursprüngliche Easy-Weight-Ansatz wurde bis heute durch eine Reihe von wichtigen Erfahrungswerten fortlaufend ergänzt. Ich danke den vielen Easy-Weight-Kursleitern und den Kursteilnehmern für die wertvollen Rückmeldungen und Impulse. Unter Mitwirkung aller konnte beispielsweise eine Studie der Universität Bielefeld zeigen, dass die meisten Teilnehmer des Easy-Weight-Programms nach dem Erlernen der Übungen keine Probleme mehr mit Heißhungerattacken hatten. Sie dachten insgesamt weniger zwanghaft an das Thema Essen und profitierten von einem gesteigerten Selbstwertgefühl. Ein Drittel der Teilnehmer nahm langfristig bis zum erwünschten Gewicht ab. Ein weiteres Drittel korrigierte auch die Zielsetzung beim Abnehmen, nahm weniger ab, entdeckte aber neue, glückverheißendere Themen im Leben statt des ewigen Strebens nach einem veränderten Körper. Die übrigen Teilnehmer nahmen nicht ab, fanden aber in der Regel heraus, welche Ziele sie vor einem erfolgreichen Abnehmen erreichen müssen: mehr Bewegung, weniger Stress, eine Neudefinition der Beziehung zum Lebenspartner usw.

Alle Rückmeldungen laufen darauf hinaus, dass mit diesem Ansatz das Thema Abnehmen leicht gemacht wird. „Dabei muss man auch hier konsequent üben, aber Quälerei wird durch Know-how ersetzt, und das bewirkt eine Leichtigkeit im Denken und Handeln“ – brachte es eine Teilnehmerin auf den Punkt. Der Begriff Easy Weight bedeutet übrigens auch nicht etwa „Leichtgewicht“, sondern sinngemäß: „Abnehmen mit Leichtigkeit im Denken und Handeln“, in Anlehnung an den bekannten Slogan: „Take it easy.“ Inzwischen hat sich gezeigt, dass die besten Abnehmerfolge bei Easy Weight in Kombination mit gesundem Sporttreiben und der Umstellung auf eine ausgewogene Ernährung erzielt werden. In diese Richtung werden wir – die Easy-Weight-Kursleiter und ich – in den nächsten Jahren weiterarbeiten und -forschen. Auch auf diesem Gebiet gehört die Zukunft offensichtlich einem sinnvollen Kombinationsansatz – so wie es inzwischen auch bei anderen Gesundheitsthemen, wie etwa bei den Herz-Kreislauf-Erkrankungen und in der Schmerztherapie, der Fall ist.

Da Easy Weight von mir aus dem NLP-Ansatz heraus entwickelt wurde, freut es mich ganz besonders, dass diese Methode in den letzten 15 Jahren ebenfalls nicht nur eine große Verbreitung, sondern auch weitreichende wissenschaftliche Bestätigung erfahren hat. Die Neurolinguistische Psychotherapie (NLPt) wurde inzwischen aufgrund ihrer guten Forschungsergebnisse von der Europäischen Psychotherapie-Gesellschaft EAP (European Association for Psychotherapy) in die Liste der europaweit zu empfehlenden Psychotherapien aufgenommen.

Daher freut es mich weiterhin, dass dieses Buch jetzt beim Junfermann Verlag, dem angesehensten Fachverlag für NLP-Literatur, veröffentlicht wird.

Ich schließe dieses Vorwort mit dem mir unvergesslichen Reim eines Kollegen und Freundes:

It’s never too late for Easy Weight

Haben Sie viel Erfolg und auch Spaß mit diesem Buch!

Vorwort

Gern komme ich dem Wunsch von Cora Besser-Siegmund nach, zu diesem interessanten Buch das Vorwort zu verfassen.

In gemeinsamer psychotherapeutischer Ausbildung zur Anwendung des Neurolinguistischen Programmierens (NLP) habe ich die Autorin und ihren Mann als lebendige, flexible und kreative Therapeuten kennen und schätzen gelernt. Nichts ist beiden neben therapeutischer Effizienz so wichtig wie die Achtung vor der Individualität und Würde des Patienten. Getreu Nietzsches Wort, dass man einem Lehrer schlecht vergilt, wenn man nur der Schüler bleibt und nicht von seinem Kranze rupft, hat die Autorin nicht nur die erlernten Strategien und Techniken verschiedener psychotherapeutischer Richtungen in ihre Praxis integriert, sondern sie in Bezug auf Schmerztherapie und Gewichtsreduktion noch ausgebaut.

Es ist an der Zeit, Psychotherapie von ideologischem Ballast zu befreien und sich auf das menschliche Organ zu besinnen, das sowohl Probleme als auch deren Veränderung organisiert, nämlich das Gehirn. Das Großhirn kann nur denken, indem es Bilder (visuell), Geräusche, Klänge und Wörter (akustisch), Körperempfindungen (kinästhetisch), Gerüche (olfaktorisch) und Geschmackserlebnisse (gustatorisch) verarbeitet. Daher führt die Autorin den Leser immer wieder in die Welt der Vorstellungen, wobei sämtliche Repräsentationssysteme einbezogen werden.

Easy Weight geht von der Annahme aus, dass im systemischen Zusammenhang zwischen Geist, Seele, Körper und Gesellschaft unbewusste Organisatoren unser (Problem-)Verhalten völlig automatisch regulieren. Da diese organisierenden Teile unserer Persönlichkeit frei von moralischen Einschränkungen und hocheffektiv arbeiten, wählen sie manchmal Lösungen, die vom Bewusstsein als krank, schädlich oder störend bewertet werden. Aber dennoch ist es sinnvoll, hinter jedem konkreten Verhalten eine positive Absicht anzunehmen. Unsere rechte Hirnhälfte, das Unbewusste, kann nur positiv funktionieren in Reaktion auf Freundlichkeit und positive Anregungen, wie neuere Forschungen gezeigt haben. Wenn es auch manchmal schwerfällt, hinter bewusst bekämpftem äußerem Verhalten unbewusste freundliche Absichten zu identifizieren, so können gerade für diese sinnvollen Tendenzen der organisierenden Teile mithilfe der in jedem Menschen vorhandenen kreativen Quellen neue Lösungswege auf der bewussten und unbewussten Ebene kreiert werden. Nur wer innerlich umdenkt, kann sich äußerlich sinnvoller verhalten.

Erst die Nutzung dieser kreativen menschlichen Potenziale lässt Psychotherapie wirklich wirksam werden. Wenn dann aber die neuen Lösungen Verhaltensrealität werden, müssen andere unbewusste Bereiche häufig ebenfalls umorganisiert werden, um ihrer positiven Absicht für den Patienten gerecht werden zu können. Ein Außerachtlassen dieser ökologischen Überlegungen hat bei vielen der gängigen Therapien schon zum Scheitern geführt. Weiterhin muss sichergestellt werden, dass die neuen Lösungen auch im gewünschten Lebenskontext zur Verfügung stehen. Bei Außerachtlassung einer solchen Überbrückung in die Zukunft kann es leicht geschehen, dass die neuen Lösungen im Therapiezimmer und somit ohne Einfluss auf das Alltagsleben des Patienten bleiben.

Das Easy-Weight-Programm ist insofern innovativ, als es – und nun auch in der vorliegenden Buchform – endlich eine verständliche und zugleich auch nach neuesten psychologischen Erkenntnissen gut durchdachte Antwort auf die langfristig unbefriedigenden Diätsysteme gibt. Auf kreative und elegante Weise führt Easy Weight aus dem Teufelskreis des Jo-Jo-Effekts heraus. Wer mit dem eigenen Körpergewicht Probleme hatte oder hat, wird bei dieser Lektüre schnell beurteilen können, wie natürlich leicht dieser Weg zur ganz persönlichen Lösung ist.

Diesem Buch wünsche ich eine weite Verbreitung, weil es gründlich mit überkommenen Diätvorschriften und Diätkonzepten aufräumt. Da die Autorin an viele Referenzerfahrungen des Lesers anknüpft, habe ich es von der ersten bis zur letzten Seite mit Spannung gelesen. Wem es nicht möglich ist, die Autorin in ihren vielfältigen Möglichkeiten live in ihren Kursen in Hamburg zu erleben, der hat hiermit die beste Chance an der Hand, sich selbst und anderen den Weg zu einem Leben ohne Gewichtsprobleme zu weisen.

Gustav Kalb Professor für Psychologie Hannover, Herbst 1987

1. Zur Einführung

Es hat sich inzwischen herumgesprochen, wie ungesund Übergewicht ist. Presse und Fachliteratur bieten ausführliche Auskünfte über die Rolle der Ernährung für die Gesundheit, über verschiedene Arten der Diät und den Kaloriengehalt einzelner Nahrungsmittel. In meiner beruflichen Praxis habe ich festgestellt, dass nahezu jeder Übergewichtige über die relevanten Kenntnisse verfügt – und doch scheinen diese Informationen beim Abnehmen und Gewichthalten als Hilfestellung nicht auszureichen. Ganz im Gegenteil – viele Patienten berichten, dass gerade das Bewusstsein, eine Diät einhalten zu müssen, die Essprobleme nur noch verschlimmert. Oft sind sie schon seit Jahren in einem Teufelskreis von Diät- und Fressphasen gefangen. So passiert es immer wieder, dass sie trotz ihrer Einsicht in ihr eigenes Verhalten sich selbst hilflos dabei zusehen müssen, wie sie zum Beispiel plötzlich drei Tafeln Schokolade hintereinander verdrücken. Das empfinden die Betroffenen als peinlich vor sich selbst und ihren Mitmenschen, was dazu führt, dass sie ihre Ess- oder besser Fressanfälle vor anderen verheimlichen und mit ihren Problemen meist auf sich allein gestellt sind.

Wenn ich mit übergewichtigen Patienten arbeite, erteile ich zunächst ein regelrechtes Diätverbot. Die meisten sind darüber sehr verwundert – aber ich mache sie dann darauf aufmerksam, wie lange sie sich schon vergeblich mit Diätversuchen abgemüht haben und dass es auf ein paar Wochen oder auch Monate ohne eine bestimmte Diät nun auch nicht mehr ankommt.

Heutzutage versteht fast jeder spontan unter dem Begriff „Diät“ ein kalorienreduziertes Nahrungsprogramm mit dem Ziel der Gewichtsabnahme. Im Duden-Fremdwörterbuch steht zu dem Begriff „diätisch“: die Ernährung betreffend. Ich halte die Vorstellung einer Diät für angebracht, soweit es um die Qualität der Nahrung geht – jedoch nicht in Hinblick auf die Menge der aufgenommenen Nahrung. Jeder Mensch – und zwar gleichgültig, welches Gewicht er hat – sollte darüber informiert sein, dass es nicht besonders gesund ist, Schokolade zum Hauptbestandteil des Speiseplans zu machen. Auch die Gesundheit des Normalgewichtigen oder gar „Dünnen“ ist gefährdet, wenn er sich nur von Süßigkeiten, Weißbrot oder geräuchertem Fleisch ernährt.

Die Menge (beziehungsweise Kalorienmenge) der aufgenommenen Nahrung einem festen Plan zu unterwerfen kommt ja letzten Endes dem Versuch gleich, den körpereigenen Regulator der Nahrungsmenge durch Kontrolle von außen zu ersetzen. Bei einem normalgewichtigen Menschen, der von sich sagt, er habe keine Probleme mit seinem Körpergewicht, werden Empfindungen wie Hunger- und Sättigungsgefühl vom Körper selbst optimal gesteuert. Appetit, Hunger- und Sättigungsgefühl sind unbewusste, das heißt vegetative Funktionen des Körpers, wie etwa auch das Atmen und der Herzschlag. Nun soll derjenige, der eine Diät zum Abnehmen einhält, sich darauf einlassen, mit dem Essen nicht dann aufzuhören, wenn er satt ist, sondern sobald eine bestimmte Kalorienzahl erreicht wurde. Solche Versuche bringen aber meist auch den letzten Rest von natürlich gesteuertem Hunger- und Sättigungsempfinden völlig durcheinander. Es handelt sich hier um ein Dilemma, das ein Sprichwort treffend wiedergibt: Frag nie einen Tausendfüßler, wie er es eigentlich schafft, seine vielen Füße zu einem wohlgeformten Bewegungsablauf zu koordinieren, sonst stolpert er auf der Stelle!

Wohl jeder Mensch macht – häufig schon als Kind – irgendwann die Erfahrung, dass er plötzlich bewusst den eigenen Atem wahrnimmt und sich Gedanken über die Regelmäßigkeit des Atems macht – und genau dann mit dem Atmen völlig aus dem Takt gerät. Genauso reagiert die komplizierte und fein abgestimmte Einheit von Körper und Seele des Menschen „verstimmt“, wenn der bewusste Verstand in die Menge der Nahrungsaufnahme eingreift und den inneren, vegetativen Plan missachtet. Viele Patienten bestätigten mir, dass sie erst nach ihren Abnehmversuchen aufgrund der rigorosen Einschränkung der Nahrungs- bzw. Kalorienmenge regelrechte Fressanfälle bekamen. Vorher waren sie „einfach nur“ übergewichtig gewesen oder es allmählich geworden. So sind diese Fressanfälle auch als eine Abwehrreaktion der Körper-Seele-Einheit Mensch gegen das bewusstmachen von etwas, was von der Natur als unbewusster Ablauf konzipiert ist, zu deuten. Daher ist es sehr problematisch, wenn Personen, die abnehmen möchten, ständig bewusst versuchen, ihre Nahrung zu reduzieren, Diät zu halten und Kalorien zu zählen.

Unser Unbewusstes ist nicht nur der Sitz unserer Geheimnisse vor uns selbst. In erster Linie ist es dazu da, unser Bewusstsein zu entlasten, damit wir uns gezielt auf wesentliche Inhalte beschränken können. Wenn wir zum Beispiel schon seit längerer Zeit Auto fahren, übernimmt unser Unbewusstes die Verantwortung für den reibungslosen Ablauf der alltäglichen Funktionen bei dieser Tätigkeit. Die meisten Autofahrer können nach einer Fahrt nicht mehr sagen, wie oft sie in den vierten Gang schalten oder wie viele rote Ampeln sie unterwegs berücksichtigen mussten. Das wird alles durch ihr Unbewusstes geregelt. Die Fähigkeit Autofahren ist ihnen, wie der Volksmund sagt, „in Fleisch und Blut“ übergegangen, sie ist so selbstverständlich geworden wie unsere vegetativen Körperfunktionen. Wir würden völlig handlungsunfähig werden, wenn wir ständig bewusst und bis ins Detail über all das nachdenken würden, was wir tagtäglich selbstverständlich und automatisch tun.

Deshalb sollte es sich jeder Übergewichtige zum Ziel setzen, nicht nur sein Körpergewicht zu verringern, sondern vor allem – und das ist sehr wichtig – seine innere Wahrnehmung so zu verändern, dass das neue Gewicht ohne krampfhafte Kontrolle und ständiges Kalorienzählen – also unbewusst gesteuert – erhalten bleibt. Dies lässt sich nur mit einem psychologischen Ansatz verwirklichen.

Easy Weight ist ein Trainingsprogramm, das ich in diesem Sinne entwickelt habe und das bereits von vielen anderen Kursleiter/innen und mir auf breiter Basis erfolgreich eingesetzt wurde. Es eignet sich auch, wenn man sich einmal das Grundprinzip zu eigen macht und die einzelnen Übungen eine Zeit lang konsequent durchführt, zur Selbsthilfe.

Easy Weight wurde von mir auf der Grundlage des Neurolinguistischen Programmierens (NLP) entwickelt, einer äußerst effektiven Kommunikationsmethode aus den USA, die auch im deutschsprachigen Raum breite Beachtung findet.

Easy Weight – Begriff und Verfahren sind urheberrechtlich geschützt – hilft, umdenken zu lernen und durch den gezielten Einsatz bisher brachliegender seelischer Kräfte zu einer natürlichen Selbstregulation des Körpergewichts zu finden. In den folgenden Kapiteln schildere ich zunächst die gesundheitsschädigenden Folgen strenger Diäten. Dann beschreibe ich die grundlegenden Ideen und Methoden von Easy Weight, berichte dann im Einzelnen, wie man lernen kann, einerseits sein wahres Gewicht zu erlangen und zu halten, andererseits mit den seelischen Ursachen von Übergewicht konstruktiv umzugehen, und gebe abschließend eine Übersicht über die Anwendung von Easy Weight unter den Aspekten unterschiedlicher Gewichtsprobleme und Lebenssituationen.

1.1 Die Diätkrankheit

Sicher kennen Sie alle möglichen Diäten – auch im Sinne von einseitigen Modediäten oder Crashkuren – aus zahlreichen Zeitschriften. Viele dieser Diäten werden bereits seit Jahren als das Erfolgsrezept („zehn Pfund in zehn Tagen“) gegen Übergewicht in der Öffentlichkeit verbreitet. So entstand der Glaube, dass dies der Weg zum Schlanksein sein muss. Mit diesen Methoden soll man angeblich leicht und schnell abnehmen – möglichst an einem Wochenende. Fast alle diese Schnelldiäten bieten zwischen 600 und 1000 Kilokalorien an. Dabei gilt es heute als wissenschaftlich gesichert, dass erst eine Ernährung mit mindestens 1200 Kilokalorien täglich alle lebenswichtigen Nährstoffe beinhalten kann. Alle Diäten, die weniger Kalorien beinhalten, sind in jedem Fall eine Mangelernährung, gleichgültig, wie „gesund“ diese zusammengestellt sein sollen. Kein Wunder, dass in den letzten Jahren deutlich geworden ist, dass es anscheinend überhaupt nicht so einfach ist, mit diesen Methoden abzunehmen und das Gewicht zu halten, wie landläufig dargestellt. Hohe Abbruchquoten und geringe Langzeiterfolge bei der Durchführung der Diäten veranlassten Wissenschaftler, diese näher zu untersuchen. Dabei stellte sich heraus, dass durch den Missbrauch von Diäten körperliche und seelische Schäden auftreten können, die nach Lehrmeinung sogar gesundheitschädigender sind als die Folgen von Übergewicht. Auf diese Schäden durch Diätmissbrauch möchte ich im Folgenden kurz eingehen.

1.1.1 Dick durch Diät

(zurück zu Abschnitt 1.2: Wie kann eine richtige Ernährung aussehen?)

(zurück zu Abschnitt 1.1.3: Depressiv durch Diät)

Amerikanische Forscher nennen es das Jo-Jo-Syndrom: das ständige Ab- und Zunehmen übergewichtiger Menschen aufgrund einer Wechselfolge von Diät und Völlerei. Sie fanden heraus, dass Übergewichtige umso bessere „Futterverwerter“ werden, je öfter sie periodisch nach einer Diät wieder zugenommen haben. Offenbar nimmt der Körper dann die Nahrung tatsächlich intensiver auf. Man nimmt an, dass ca. 90 Prozent aller Übergewichtigen schon kurze Zeit nach einer erfolgreich verlaufenen Diät die alten Pfunde wieder angesetzt haben.

Das ist für mich ein Zeichen dafür, dass bei all diesen von ihrem Gewichtsproblem geplagten Menschen der Körper eigentlich ganz ausgezeichnet funktioniert.

Sicher haben Sie Folgendes schon am eigenen Leibe gespürt: Wenn Sie eine Schlankheitskur mit z.B. 800 oder 1000 Kilokalorien pro Tag machen, nehmen Sie in den ersten Tagen relativ schnell ab, da der Körper zunächst rasch sein stoffwechselaktives Gewebe, die Muskulatur, abbaut. Dies ist der Grund für die vermehrte Flüssigkeitsausscheidung zu Beginn einer Diät, da Muskelmasse im Gegensatz zu Fettgewebe einen hohen Flüssigkeitsanteil hat. Schon nach wenigen Tagen fängt der Körper an zu „denken“, es seien schlechte Zeiten angebrochen, in denen ein vorübergehender Nahrungsmangel hingenommen werden muss. Der Körper verlangsamt seinen Stoffwechsel, schaltet auf Sparflamme und drosselt so seinen Energieverbrauch. So kann er auch mit den wenigen Kalorien optimal funktionieren. Wissenschaftler nennen dies „Grundumsatzabsenkung“. Der Grundumsatz kann um bis zu 50 Prozent absinken. Dies erklärt auch, warum die meisten Menschen in den Nachkriegsjahren trotz Nahrungsmittelknappheit nicht verhungert sind. Nach Beendigung der Diät („schlechte Zeiten“) meint der Organismus, sein Bestes tun zu müssen, um schöne Fettdepots für die wahrscheinlich bald wieder zu erwartenden „mageren“ Zeiten anzulegen. Dies bewirkt er einerseits durch Fressanfälle und andererseits durch eine möglichst optimale „Futterverwertung“. Diese optimale Futterverwertung erfolgt dadurch, dass der Körper nicht sofort wieder seinen Stoffwechsel beschleunigt. Er braucht mehrere Wochen, um sich wieder an die „normale“ Situation anzupassen. Dadurch nimmt der Mensch nach einer Diät leichter und schneller wieder zu als vorher. Werden nun mehrere Diäten hintereinander durchgeführt, kann diese verlangsamte Stoffwechselsituation über Monate hinweg bestehen bleiben. Je mehr Diäten durchgeführt werden, umso schwieriger kann also eine Gewichtsreduktion werden – also: dick durch Diät. Ernährungsforscher nehmen sogar an, dass besonders hartnäckige Fettleibigkeit die Folge von wiederholtem Diäthalten sein kann. Der Körper scheint nicht begreifen zu wollen, dass das Abnehmen aus medizinischen oder auch optischen Gründen der eigentliche Zweck des Nahrungsentzugs ist.

In diesem Zusammenhang möchte ich den kulturellen Aspekt ansprechen. Wenn wir die Menschheit im Verlaufe ihrer Evolution betrachten, wird deutlich, dass sie jahrtausendelang vordringlich damit beschäftigt war, Nahrung zu beschaffen. Nahrung zu suchen und genügend Nahrung zu haben war bis „vor Kurzem“ – auf die gesamte Evolution des Menschen bezogen – die überlebenswichtige Aufgabe. Dies zeigt sich auch in gewissen religiösen Ritualen wie z.B. dem „Erntedankfest“ oder Fruchtbarkeitsritualen für die Felder. Nahrungsüberfluss ist daher eine relativ neue Lebenssituation, an die der Mensch noch gar nicht recht angepasst ist.

Zudem unterlagen Menschen in der Steinzeit und später der Notwendigkeit schwerer körperlicher Arbeit. Der geschätzte Energiebedarf lag bei 3000 Kilokalorien. Heute hingegen gehen viele Menschen einer leichten körperlichen Tätigkeit nach. Der Energiebedarf ist zurückgegangen, aufgenommen werden aber immer noch, wie früher, zwischen 2900 und 3800 Kilokalorien. Vielleicht ist auch dies ein Beleg dafür, dass der Mensch sein Ernährungverhalten in einer Gesellschaft mit Nahrungmittelüberfluss und leichter körperlicher Arbeit erst neu überdenken und erlernen muss. Das Gehirn, das Organ, welches den Körper steuert, muss daher neue „Programme“ für den „zivilisierten“ Körper erlernen.

Nun verdächtigen einige Forscher die Fettzellen als die eigentlichen Übeltäter beim übermäßigen Essen. Die Fettzellen seien bei übergewichtigen Menschen sozusagen hungriger als bei schlanken. Dies ist jedoch nur teilweise richtig, da auch eine eventuell erhöhte Aktivität der Fettzellen im Zusammenhang mit der übergeordneten Schaltzentrale – mit den Impulsen des Gehirns – gesehen werden muss. Hier ist nämlich die generelle Tendenz zum Übergewicht oder aber Schlanksein mit all den dazugehörigen „Programmen“ angelegt: die Art, sich zu bewegen, das Maß, wie sehr oder wie wenig man ans Essen denkt, das „Senden“ entsprechender Hunger- oder Sättigungsgefühle.

Das Easy-Weight-Programm hilft dem Übergewichtigen, sein Gehirn – einfach ausgedrückt – „auf schlank“ zu trainieren. Es dauert etwa ein halbes bis ganzes Jahr, bis das Gehirn aufgrund dieses Trainings anfängt, automatisch und im Bereich des Unbewussten die Impulse zu senden, die das Verhalten eines Schlanken bestimmen: sich bewegen wie ein Schlanker, denken und handeln wie ein Schlanker. So beginnen beispielsweise auch diese bunten, farbenprächtigen Bilder vom Essen, die dem Übergewichtigen ja innerlich ständig vorschweben, ganz einfach zu verschwinden. Es ist ohnehin ein vertracktes Phänomen, dass man nie so viel ans Essen denkt wie beim Einhalten einer Diät oder schon bei dem intensiven Wunsch, abnehmen zu wollen. Besonders diese spezielle Denkweise, die zwanghafte Beschäftigung mit Essen, ist in stärkerem Maße in der Tätigkeit des Gehirns verankert als in einer Aktivität der Fettzellen.

Das Gehirn ist ebenfalls dafür verantwortlich, dass der Übergewichtige sich auch nach erfolgreichem Abnehmen häufig weiterhin wie ein „verkappter Dicker“ fühlt und keineswegs wie ein tatsächlich schlanker Mensch. Das kommt daher, dass das Gehirn noch immer die Signale des früheren Körpergefühls aussendet. Man kann dies im weitesten Sinne mit dem Phänomen des Phantomschmerzes vergleichen: Viele Menschen, die durch einen Unfall oder durch eine Operation einen Arm oder ein Bein verloren haben, nehmen noch Schmerzen im Bereich dieses Körperteils wahr, obwohl er physisch gar nicht mehr vorhanden ist. Auch hier schickt das Gehirn weiterhin das Gefühl einer körperlichen Empfindung, für die gar kein realer Anlass mehr existiert. Deshalb bezeichne ich die Erfahrung des „innerlichen Dickseins“ auch als „Phantomfett“. Das Gehirn gibt in diesem Fall nach dem Abnehmen durch eine Diät so lange keine Ruhe, bis aus dem Phantomfett wieder reales Fett geworden ist.

Meiner Meinung nach kann man diesen Prozess jedoch genauso gut umkehren. Man kann dem Gehirn das Schlanksein beibringen wie eine Fremdsprache oder das Einmaleins. Der noch Übergewichtige lernt durch das Easy-Weight-Programm, in sich ein neues Körpergefühl, ein „Phantom-Schlanksein“ zu erzeugen. Dieser Wandel der inneren Einstellung resultiert dann nach einiger Zeit in einer sichtbaren körperlichen Veränderung: Aus dem „Phantom-Schlanken“ wird ein „Real-Schlanker“. So bringt es auch keinen Erfolg, wenn man – wie etwa durch eine Verhaltenstherapie – versucht, sich ein verändertes Essverhalten anzutrainieren oder sich gar für verlorene Pfunde zu belohnen und für neu zugenommene zu bestrafen. Dies alles sind Versuche, gegen die naturgegebenen Impulse des Gehirns unter falschen Voraussetzungen den Kampf aufzunehmen. Das ist, als würde man mit der Vorzimmerdame über das streiten, was der Chef angeordnet hat. Es ist einfach die falsche Adresse. Wesentlich ist dagegen, dass man das Schlanksein in der eigenen Vorstellung einübt. Das „schlanke Verhalten“, wie zum Beispiel einen verminderten Appetit, bewirkt das Gehirn dann von alleine.

An dieser Stelle möchte ich noch zwei Punkte nennen, warum es aus ernährungsphysiologischer Sicht schwierig ist, sich schnell schlank zu hungern.

Hunger und Sättigung werden u.a. durch den Kohlenhydratstoffwechsel, genauer gesagt: durch die Blutzuckerkonzentration bestimmt. Sinkt der Blutzuckerspiegel ab, signalisiert das Gehirn „Hunger“. Dann sollte bald etwas gegessen werden. Werden jetzt Mahlzeiten ausgelassen oder wird sogar den ganzen Tag über nichts gegessen (man möchte ja abnehmen), sinkt der Blutzuckerspiegel stark ab, wodurch Konzentrationsbereitschaft und geistige Leistungsfähigkeit abnehmen. Es entsteht ein Heißhunger auf Süßes, das rasch Energie spendet. Dieser Heißhunger kann dazu führen, dass in kurzer Zeit sehr viele Kalorien ohne jeden Genuss verschlungen werden, vielleicht hastig im Stehen oder nachts vor dem Kühlschrank. So werden letztendlich mehr Kalorien verspeist, als es bei einer Ernährung der Fall wäre, bei der man auf seinen Körper hört und dann (und nur dann) isst, wenn man Hunger bekommt. Das kann dann alle drei bis vier Stunden sein. Hunger und Sattsein hat nicht nur, wie viele Menschen denken, mit dem Füllzustand des Magens zu tun. Schon vor dem großem Magenknurren wird u.a. durch den Blutzuckerspiegel mit einem Hungergefühl angezeigt, dass wieder gegessen werden sollte. Während einer Mahlzeit kann es dann ca. 20 Minuten dauern, bis der Blutzuckerspiegel wieder angestiegen und im Gehirn die Botschaft „satt“ angekommen ist. Achten Sie doch einmal auf Ihr Sättigungsgefühl während der Mahlzeiten. Wenn Sie nach einem „mageren“ Tag ausgehungert größere Mengen Lebensmittel innerhalb kurzer Zeit hinunterschlingen, wird Ihr Körper das Sattsein nicht früher melden, als wenn Sie eine kleinere Menge in Ruhe genießen. Hören Sie auf Ihren Körper und essen Sie nur, aber immer dann, wenn Sie Hunger bekommen. So werden Sie irgendwann ganz von alleine auf natürliche Weise öfter am Tag kleine Mengen essen, ohne dass irgendwelche Diätregeln dies vorschreiben, einfach deshalb, weil es natürlich ist.

Andere Diäten, die viel Eiweiß enthalten und wenig Kohlenhydrate, können dazu führen, dass es im Gehirn zu einem Serotoninmangel kommt. Serotonin ist ein Überträgerstoff für Nervenimpulse, der u.a. den Schlaf, die Stimmung, den Blutdruck, das Verhalten und das Schmerzempfinden beeinflusst. Bei Menschen mit Depressionen lässt sich immer auch ein „magerer“ Serotoninspiegel feststellen. Ensteht durch eine entsprechende Diät ein Serotonintief, kann es also hierdurch zu „schlechter Laune“, Heißhunger auf Kohlenhydrate und damit zu einer Heißhungerattacke kommen. Dies bedeutet, dass große Kalorienmengen innerhalb von kürzester Zeit verschlungen werden.

Daher verbiete ich während meines Easy-Weight-Kurses Reduktionsdiäten, da diese die Gefahr mit sich bringen, dass der normalerweise gut funktionierende Körper mit seinem Stoffwechsel und seinem angeborenen inneren Meldesystem für Hunger und Sättigung durcheinandergerät. Ohne Umprogrammierung im Gehirn wehrt er sich vehement gegen die von außen auferlegten Regeln (Diät) und steuert immer wieder sein altes Gewicht an. Mit diesem Diätverbot möchte ich auch vermeiden, dass die Menschen nach jeder Diät wieder „dick“ werden oder sogar noch „dicker“ als vor der Diät. Bewusst gesunde Ernährung ist jedoch während des ganzen Easy-Weight-Programms erlaubt und durchaus wünschenswert.

1.1.2 Krank durch Diät

Zur Zeit sind ca. 300 verschiedene Schlankheitskuren auf dem Markt. Sie alle versprechen müheloses Abnehmen in kürzester Zeit. Viele dieser Diäten haben aber bedenkliche Folgen für den Organismus. Ich möchte auch betonen, dass die folgenden Diätformen in der Regel nicht dazu führen, dass ein falsches Ernährungsverhalten auf sinnvolle Weise und auf Dauer verändert wird. Mit diesen Methoden lernen Sie nicht zu begreifen, warum Ihr Körper (mehr) Essen braucht, oder festzustellen, wann er wirklich satt bzw. hungrig ist. Keine dieser Methoden führt also zu einem dauerhaften Lernerfolg.

Reduktionskost unter 1200 Kilokalorien: Bei einer Kostform unter 1200 Kilokalorien (Vermutungen gehen sogar bis zu 1500 Kilokalorien) ist es nicht möglich – gleichgültig, wie geschickt die Lebensmittel ausgewählt werden –, eine Ernährung zusammenzustellen, die ausreichend Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe enthält. So führen alle Diäten unter 1200 Kilokalorien zu einer Unterversorgung mit lebenswichtigen Substanzen, haben also langfristig gesehen eine Mangelernährung zur Folge.

FDH (Friss die Hälfte): Dieses vielpraktizierte Verfahren zum Einsparen von Kalorien ist oftmals planlos und unsicher. In vielen Fällen werden ganze Mahlzeiten ausgelassen. Es besteht hier die Gefahr der Mangelversorgung und der Entstehung von Heißhunger.

Modediäten: Dies sind Schlankheitskuren, die, häufig unter dem Namen ihrer Erfinder, tagtäglich in allerhand Zeitschriften zu finden sind. Hier wird entweder eine Lebensmittelgruppe vorrangig verwendet oder es liegen extreme Nährstoffrelationen (eiweiß- und fettreiche Diäten mit Einschränkung der Kohlenhydrate) vor. Diese Diäten sind als Dauerlösung ungeeignet. Es besteht die Gefahr einer Mangelernährung und schwerer Stoffwechselbelastungen. Außerdem sind diese Diäten auch deshalb häufig gar nicht leicht durchzuführen, da schnell eine Aversion gegenüber einem bestimmten, vorrangig verwendeten Lebensmittel entsteht.

Trennkostprinzipien (zeitliche Trennung der Aufnahme von Kohlenhydraten und Eiweißen):