Ehrenhandel - Heinrich Mann - E-Book

Ehrenhandel E-Book

Heinrich Mann

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Beschreibung

Heinrich Mann spricht in seiner Kurzgeschichte "Ehrenhandel" über Freundschaft, Verrat, Stolz und Eitelkeit. Nach einem genüsslichen und ausgelassenen Abend entsteht ein Streit zwischen den Freunden Siebert und Michelsen. Dabei geht es um die junge Melanie, die keinen guten Ruf hat. Ein Billard-Spiel soll das Schicksal der Freunde entscheiden und den Sieger hervorbringen. Als Siebert am nächsten Morgen erwacht, muss er schnell erkennen, dass seine Freunde ihn nach dem letzten Abend meinden. Kann die Begierde Freundschaften zerstören und vernünftigen Männer zu konkurrierenden Pubertierenden werden lassen? -

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Seitenzahl: 14

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Heinrich Mann

Ehrenhandel

 

Saga

Ehrenhandel

 

Coverimage/Illustration: Shutterstock

Copyright © 1917, 2021 SAGA Egmont

 

Alle Rechte vorbehalten

 

ISBN: 9788726885361

 

1. E-Book-Ausgabe

Format: EPUB 3.0

 

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit der Zustimmung vom Verlag gestattet.

Dieses Werk ist als historisches Dokument neu veröffentlicht worden. Die Sprache des Werkes entspricht der Zeit seiner Entstehung.

 

www.sagaegmont.com

Saga Egmont - ein Teil von Egmont, www.egmont.com

I

Als es zwei war und die Freunde alles, was Lukas Bols ihnen zu bieten hatte, mehrmals durchgekostet hatten, kamen sie unerwartet in Streit, niemand begriff warum. Siebert hatte unehrerbietig von einer Dame gesprochen, von der kein Mensch anders als unehrerbietig sprach. Er und Michelsen wurden handgemein. Michelsen spie auf einen Fleck am Boden, wo gerade Sieberts Gesicht lag. Die anderen behaupteten, Siebert sei beleidigt, und ruhten, mit der Hartnäckigkeit der getrunkenen Liköre, nicht eher, als bis er selbst es merkte. Beide Gegner zappelten und keiften vor Erbostheit, und die Bar ward rasch geschlossen.

Draußen einigten sich, nach lebhaften Verhandlungen, die drei Unbeteiligten dahin, daß nur ein Duell die Ehre retten könne. Siebert und Michelsen wollten sofort aufeinander los. Nachdem sie getrennt waren, lehnte sich Max Wiese gegen ein Haus und philosophierte, unterbrochen vom Schluckauf. Keinem Kulturmenschen könne zugemutet werden, er solle einen anderen abstechen. Er behaupte daher, in Frage komme bei hochstehenden Individuen, wie Michelsen und Siebert, nur ein amerikanisches Duell.

Doktor Libbenow trat für die Romantik der blanken Waffe ein. Da er aber über den Rinnstein stolperte und umfiel, kam er nicht genug zur Geltung.