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Amelie erbt das Haus ihrer Großtante Wilhelmine in Walding. Begeistert stürzt sie sich in die Renovierungsarbeiten. Unterstützt wird sie vom Hilfsarbeiter Ben. Ihr Lebensgefährte Niklas ist jedoch von Beginn an nicht so begeistert von dem Häuschen. Die Ersparnisse von Amelie zwingen sie jedoch zu einer umstrittenen Entscheidung.
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Seitenzahl: 130
Veröffentlichungsjahr: 2025
Karen Sommer
Ein Ferienhaus zum Verlieben
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
Inhalt
- Prolog -
- 1 Erbe –
- 2 Einbahn -
- 3 Darlehen –
- 4 Startschuss -
- 5 Erschöpfung –
- 6 Fortschritte –
- 7 Blackout –
- 8 Zweifel -
- 9 Anziehung –
- 10 Meinungsverschiedenheiten –
- 11 Showdown –
- 12 Hoffnungsschimmer –
- Epilog -
Leseprobe
Über die Autorin
Impressum neobooks
Karen Sommer
Ein Ferienhaus zum Verlieben
Amelie erbt das Haus ihrer Großtante Wilhelmine in Walding. Begeistert stürzt sie sich in die Renovierungsarbeiten. Unterstützt wird sie vom Hilfsarbeiter Ben. Ihr Lebensgefährte Niklas ist jedoch von Beginn an nicht so begeistert von dem Häuschen.
Walding-Serie:
Nächste Haltestelle Walding
So war das nicht geplant
Mit Urlaubssouvenir nach Walding
Ein Ferienhaus zum Verlieben
Die Teile können unabhängig voneinander gelesen werden.
Impressum:
© / Copyright: 2025 Karen Sommer
Umschlaggestaltung, Illustration: https://www.canva.com/de_de/
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung. Alle Personen und Handlungen sind frei erfunden.
Zu•hau•se
das; -s; nur Sg; dasHaus,dieWohnungod.derOrt, wo manlebtod. wo manaufgewachsenist.
Deutsches Wörterbuch
Die Vögel zwitscherten. Es roch nach frisch gemähtem Heu. Amelie fühlte sich völlig entspannt. Sie saß am oberen Ende der Wiese und blickte auf den kleinen Ort. Sie konnte die Menschen am Marktplatz erkennen. Die Kaffeehausbesucher im Gastgarten. Ein Pärchen, welches zur kleinen Kapelle am anderen Ende des Tales hochstieg. Rechts an der Ausfallstraße war ein kleiner Teich, auch wenn sie ihn nicht sehen konnte. Sie wusste es einfach.
In ihr breitete sich ein heimeliges Gefühl aus. Ihre Zehen vergruben sich im kurzen Gras. Die Sonne stand schon etwas tiefer überm Tal. Sie richtete ihr Gesicht der Sonne entgegen und schloss ihre Augen. Amelie spürt eine Bewegung in ihrem Bauch. Liebevoll streichelte sie den gut erkennbaren Babybauch. Ein Lächeln arbeitete sich in hier hoch.
Sie hörte ihn näherkommen, bevor sie ihn sah. Er setzte sich breitbeinig hinter sie, legte seine Arme um Amelie. Mit einem sicheren Gefühl ließ sie sich in die Umarmung fallen und drehte leicht den Kopf, bereit für einen Kuss. Zuerst sachte dann immer leidenschaftlicher entflammte der Kuss. Als Amelie ihre Augen öffnete, blickte sie in tiefblaue Augen. Blau wie der See.
Amelie erschrak und setzte sich mit Schwung auf. Was war das? Ihr Herz raste. Verwirrt blickte sie um sich. Ihr Bett. In ihrer Wohnung. Ein Traum. Sie hatte das alles nur geträumt. Aber alles war so real gewesen.
„Was ist los? Hast du schlecht geträumt?
Sie blickte – ohne etwas wahrzunehmen – zu ihrem Lebensgefährten Niklas. „Nein, ja, ein eigenartiger Traum.“
„Schlaf weiter. In wenigen Stunden hat uns der Alltag wieder.“ Und er schloss seine Augen. Seine dunkelbraunen Augen.
das; der Besitz, der nach dem Tod einer Person meist an die Verwandten weitergeht
„Ich bin so aufgeregt!“ Amelie konnte es nach zwei Wochen und auch nach der Unterschrift beim Notar noch immer nicht fassen. Sie hatte das Haus ihrer Großtante Wilhelmina geerbt. In Walding. Als der Brief vom Gericht kam, saß Amelie zuerst mit zitternden Fingern davor, aus Angst, was sie zu lesen bekommen würde. Und dann stand da etwas von Alleinerbin. Das Häuschen am See. Amelie konnte sich an einige Besuche erinnern. Sie hatte im See geplantscht. Und die Kirschen und Himbeeren im Garten genossen. Und Tante Mina, wie sie von allen genannt wurde, roch immer nach Kuchen, den sie für ihre Besucher vorbereitet hatte.
Ihre Freundin Nora freute sich für Amelie mit. „Das wird bestimmt großartig. Vor allem im Sommer. Wer möchte da schon in Wien sein? Ein Ferienhaus an einem Teich am Land. Was Besseres kann dir gar nicht passieren. Oder mir. Schließlich bin ich dann Dauergast bei dir.“ Nora nahm einen Schluck von ihrem Kaffee.
„Trotzdem fühle ich mich doch ein kleines Wenig schlecht bei dem Gedanken, dass ich die letzten 10, 15 Jahre nie an Tante Mina dachte habe.“
„Das ist verständlich. Mit der Pubertät kommt bei allen der Vogi-Vogi durch. Und dann warst du einfach zu beschäftigt.“
„Dennoch. Sie hat mir sogar immer wieder Weihnachtskarten und Geburtstagsgrüße geschickt, aber ich habe mir nicht die Zeit genommen, sie zu besuchen. Es tut mir so leid, dass sie im Altersheim ganz allein verstorben ist.“
Warmherzig griff Nora nach ihren Händen. „Sei nicht traurig. Das hätte sie bestimmt nicht gewollt. Danke ihr im Gedanken für das Häuschen. Lass uns auf sie anstoßen.“
Mit einem kleinen Lächeln genehmigte sich Amelie einen Schluck von ihrem Hugo. „Danke, Tante Mina. Ich werde dein Häuschen in Ehren halten und ich wünsche dir die allerschönste Wolke mit einer guten Sicht auf Walding.“
„Prost! Das hast du schön gesagt. Wann geht es los?“
„Heute Nachmittag. Niklas ist noch in der Firma und fährt direkt hin. Ich fahre dann gleich nach unserem Mittagessen los.“
Nora zog die Augenbrauen hoch. „Er fährt nicht mit dir?“
„Nora, nicht schon wieder dieses Thema. Du weißt, dass Niklas schwer beschäftigt ist. Er kommt nach, sobald er sich von der Firma loseisen kann.“
„Amelie, ich liebe dich wie meine Schwester. Oder eigentlich mehr. Mit meiner Schwester würde ich nie zum Mittagessen treffen. Aber was Niklas betrifft, bist du wirklich blind! Er behandelt dich wie eine Blumenvase oder einen Rasenmäher! Wenn er dich braucht, musst du springen und sonst stehst du unbeachtet in einer Ecke! Und du akzeptierst es ohne Gegenworte. Amelie, wach auf!“
Amelie seufzte. „Ich liebe dich auch wie eine Schwester und ich weiß deine Fürsorge zu schätzen, aber Niklas meint es nicht böse!“
Noras Schnauben wurde durch eine Gabel Schwarzwälder Kirschtorte gedämpft.
Amelies Gedanken kreisten während der Fahrt um ihre Tante Mina. Um das kleine Häuschen am See. See … mehr ein Teich. Sie hatte nur glückliche Erinnerungen an die Besuche. Eine rundliche Frau mit Kleiderschürze über ihren einfachen Kittelkleidern. Tante Mina lebte dort völlig allein und bescheiden. Soweit sich Amelie erinnern konnte, hatte die Tante auch kein Auto besessen. Ihr kam zum ersten Mal der Gedanke, wie Tante Mina eigentlich den Alltag bewältigt hatte. Einkäufe? Arztbesuche? Und schon schämte sie sich noch ein wenig mehr, dass sie all die Jahre keinen Gedanken an sie verschwendet hatte. Ein paar Geburtstags- und Weihnachtskarten und ein Telefonat pro Jahr.
Je näher sie Walding kam, desto nervöser wurde Amelie. Der Notar hatte ihr noch einmal eine ausführliche Beschreibung der Zufahrt mitgegeben, da er meinte, dass diese mittlerweile schwer zu finden wäre. Obwohl Amelie fast im Schritttempo fuhr, erkannte sie die Zufahrt nur, weil sie sich diese Beschreibung wirklich täglich seit dem Erhalt durchgelesen hatte. Zufahrt war ein hochtrabender Begriff für den überwucherten Feldweg. Früher war die Zufahrt frei geschnitten und frisch gemäht, wenn Amelie mit ihren Eltern zu Besuch kam. Da musste sie wohl oder übel mal einige Stunden Zeit investieren.
Langsam rollte sie durch das Gestrüpp auf das Haus zu. Diese kleine Hütte konnte unmöglich das Haus sein. Fassungslos stieg Amelie aus ihrem geliebten Mini. Die Farbe blätterte ab. An manchen Stellen konnte man bereits gut die alten, roten Ziegel sehen. Das Dach hatte mehr geflickte Stellen als die Arbeitshose eines Sparefrohs. Die Fenster im hinteren Teil enthielten Karton statt Glasscheiben. Langsam und vorsichtig umrundete Amelie das Haus, um zum Eingang zu gelangen. Auf der Hofseite sah das Haus nicht ganz so beeinträchtigt aus. Alle Fenster schienen noch intakt. Die Haustür ließ das ursprüngliche Grün nur mehr erahnen. Sie drückte die Türschnalle beherzt nach unten. Nichts geschah. Der Notar meinte, dass sie keinen Schlüssel benötigen würde.
Amelie drückte kräftiger und die Tür öffnete sich mit einem kräftigen Knarzen so weit, dass sie sich durchschlängeln konnte. Es roch etwas abgestanden. Es war lange niemand mehr im Haus gewesen, der Lüften hätte können. Vom kleinen Vorhaus ging es rechts zur Küche. Alles war aufgeräumt. Am Tisch lag noch die Plastiktischdecke mit den Blumen. An den Ecken abgestoßen und löchrig. Amelie strich vorsichtig drüber und musste unwillkürlich schmunzeln. Langsam drehte sie sich um ihre eigene Achse. Der Herd – kein Elektroherd, sondern einer zum Richtig heizen. Die Spüle. Eine kleine Anrichte. Zwei Schränke für das Geschirr und für Lebensmittel. Der Linoleumboden war schon vergilbt und an manchen Stellen durchgescheuert. Und dennoch beseelte Amelie ein seltenes Glücksgefühl.
Im gegenüberliegenden Raum befand sich ein kleines Wohnzimmer, das Tante Mina eigentlich nie benutzte. Nur wenn hoher Besuch gekommen war, wie Amelies Eltern oder der Pfarrer. Der durchgesessene Sessel stand noch genau vorm Fenster, dort wo Tante Mina am liebsten gesessen hatte. Auf einem kleinen Beistelltisch lag ein Stapel Romanhefte, die liebte Tante Mina über alles. Mama brachte ihr immer vom Flohmarkt eine ganze Schachtel voll mit, die sie immer wieder las, auch wenn sie schon ganz zerfleddert waren.
Im kleinen Schlafzimmer dahinter war gerade so viel Platz, dass das Einzelbett und ein schmaler Kasten hineinpassten. Auch hier war alles aufgeräumt.
Amelie musste die Eindrücke alle erst einmal verarbeiten. Bei jedem Gegenstand, den sie berührte, tanzten neue Bilder durch ihren Kopf, wie sie als Kind durch das Haus gehüpft war und Tante Mina geklatscht und gelacht hatte.
Vor dem Haus saugte Amelie tief Luft ein. Im hinteren Teil gibt es noch einige kleinere Lagerräume mit separaten Eingängen und einen Schuppen mit ein wenig Werkzeug, Brennholz und einigen ausrangierten Dingen. Ein zweiter, kleinerer Schuppen stand etwas dahinter. Der schien das neueste und besterhaltenste Bauwerk zu sein.
Der Teich. Sie bemerkte ihn erst jetzt richtig. Blau und still lag er vor ihren Füßen. Es roch nach frischem Heu. Vögel zwitscherten irgendwo. Ein leises Plätschern. Eine Ente vielleicht oder ein Fisch, der nach Luft schnappte. Ein alter Holzsteg führte einige Meter in den See. Vorsichtig betrat Amelie den Steg. Hoffentlich hielt er ihrem Gewicht stand.
So eine Ruhe. Auch das hatte sie völlig vergessen. Diese absolute Ruhe. Keine Autos. Kein Stadtlärm.
Du bist das Beste, was mir je passiert ist. Amelie erschrak zutiefst. Der Klingelton für Niklas. Von ihm höchstpersönlich installiert.
„Ja, hallo?“
„Wo bist du? Ich sehe zwar eine Zufahrt, aber da kann ich unmöglich mit meinem Auto durchfahren. Der Lack hätte einen irreparablen Schaden.“
„Dann lass den Wagen stehen und komm‘ zu Fuß. Es sind nur ungefähr 100 m.“
„Hier auf der Straße? Unbeaufsichtigt? Unmöglich!“
„Niklas, niemand wird dir hier deinen Wagen stehlen, ein Graffiti drauf sprühen oder dir die Reifen zerstechen.“
„Also gut, auf deine Verantwortung hin.“
Amelie seufzte. Wenn er doch alles in seinem Leben so liebevoll behandeln würde, wie sein Auto.
Niklas stapfte mit seinen Designerschuhen, Anzug und Krawatte auf dem Dschungelweg heran.
„Das ist also das gute Stück! Also, Amelie, irgendwie denke ich, du leidest etwas unter Demenz. Deine Beschreibung und das hier.“ Er zeigte mit dem Arm missmutig auf das Haus. „Aber der Seezugang ist sehr gut. Das gibt viele Pluspunkte beim Verkauf.“
„Verkauf? Nein, ich möchte es nicht verkaufen.“
„Ach Amelie, natürlich wirst du es verkaufen. Was möchtest du mit der Bruchbude? Du warst doch hoffentlich nicht drinnen! Das ist bestimmt einsturzgefährdet!“
„Doch war ich. Und vielleicht muss man das eine oder andere reparieren, aber dennoch ist es ein schönes Häuschen!“
„Nein, da hilft nur der Bagger. Oder warm abtragen, wenn es gut versichert ist. Da werde ich mich gleich erkundigen.“ Und schon zog er sein Handy aus der Tasche.
„Niklas! Stopp! Ich möchte das alles nicht. Ich möchte es behalten und renovieren!“
„Warum? Was willst du mit dem Haus hier in Arsching…“
„Walding!“
„Walding. Es ist viel zu weit von Wien entfernt, um irgendwas Vernünftiges damit machen zu können. Hier kannst du es nicht mal vermieten. Der Internetempfang ist miserabel. Und schau mal: Strom nur mit Oberleitung. Im Winter schon ein Minuspunkt. Weißt du, wie oft da der Strom ausfällt! Nein, sei vernünftig, Amelie, das Haus taugt nur zum Verkauf. Und von dem Geld können wir einen schönen Urlaub in der Karibik machen oder auch Australien, da wolltest du doch schon mal hin.“
„Wollte ich. Aber jetzt will ich es nicht mehr. Jetzt will ich das Häuschen renovieren.“
„Gut. Das hat jetzt keinen Sinn, wenn wir das hier besprechen. Ich muss zurück nach Wien. Ich habe am Abend noch ein Geschäftsessen. Wir sehen uns dann später.“ Er küsste sie flüchtig auf die Wange und kämpfte sich durch das Gestrüpp. „Wollen wir mal hoffen, dass meinem Auto nichts passiert ist.“
Amelie seufzte. Manchmal konnte Niklas so herablassend und überheblich sein. Dennoch hatte er auch seine guten Seiten. Sie wollte das Häuschen nicht verkaufen. Daran hingen ihre ganzen Erinnerungen. Mit Tante Mina. Mit ihren Eltern. Erinnerungen an gute Zeiten. An glückliche Tage.
Neben Amelie leuchteten gelbe Früchte vom Strauch. Kriecherl. Sie zog sich eine vom Baum und steckte sie in den Mund. Eine Geschmacksexplosion breitete sich aus. In keinem Geschäft schmeckten die Früchte so herrlich wie frisch vom Baum.
„Hallo? Ja, da habe ich ja richtig gesehen, dass hier ein Auto hereingefahren ist.“
Amelie war nie schreckhaft, aber an diesem Ort mutierte sie zum Nervenbündel. Ein alter Mann schlug die Ranken am Weg mit seinem Gehstock weg und stapfte unbekümmert zu ihr. „Hallo…?“ Amelie antwortete etwas verzögert.
„Ja, du musst die Amelie sein. Dich habe ich ja schon Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Die Minnerl hat so viel von dir erzählt.“
„Äh… leider kann ich mich an Sie gar nicht mehr erinnern…“
„Na, das hätte mich auch gewundert. Ich bin der Toni Huber, aber alle nennen mich den Onkel Toni. Die Minnerl hab‘ ich gut gekannt. So ein hilfsbereiter Mensch. Aber am Schluss konnt‘ sie halt nicht mehr allein bleiben.“
Amelie konnte ihrem Gegenüber nicht in die Augen sehen. Verlegen blickte sie über den See.
„Na, das war doch kein Vorwurf. So lange war sie ja nicht im Heim. Brauchst dir keine schlechten Gedanken machen, es war gut so, wie es war. … Und was machst jetzt mit dem Haus? Herziehen?“
„Ah, das weiß ich selbst noch nicht. Ich habe mir gerade versucht, ein Bild zu machen. Es gehört viel repariert.“
„Ja, definitiv! Hast du den Max schon angerufen? Er kann dir helfen.“
„Max?“
„Max Wolff. Er ist Tischler und Zimmermann und er hat ganz viel Kontakte, die dir helfen können, das Häuschen zu reparieren. Außerdem brauchst als erstes ein funktionierendes Dach. Ich geb‘ dir die Nummer.“ Toni zog ein altmodisches Tastenhandy aus der Tasche und klickte sich etwas umständlich durch das altertümliche Modell. „Ah, hier ist sie.“
Amelie speicherte sich die Nummer in ihr Handy, dankte Toni und versprach, baldigst in Walding vorbeizukommen. Mit einem traurigen Blick wendete sie sich dem Häuschen zu. Vielleicht sollte sie mal das Wichtigste reparieren lassen. Ihre Ersparnisse reichten auf keinen Fall für alles, das wusste sie auch ohne Kostenvoranschlag. Vorerst wollte sie jedoch keine Entscheidung treffen. Zurück nach Wien, mit Niklas sprechen und schauen, was er davon hielt.
die; Straße, welche nur in eine Richtung befahren werden darf
„Auf keinen Fall steckst du dein Geld in das Haus! Warum auch? Was möchtest du dort machen? Am Ende der Welt. Ich bin froh gewesen, als ich endlich dort weggekommen war.“ Amelies Mutter wurde mit jedem Wort etwas lauter. War es wirklich die beste Idee gewesen, ihre Eltern um Rat zu fragen.
„Ja, aber Tante Minna muss sich doch etwas gedacht haben, als sie es mir vererbt hat.“
„Papperlapp. Tante Minna hat das Testament doch schon vor Ewigkeiten aufgesetzt und nicht mehr geändert. Verkauf das Grundstück doch einfach. Direkt am See ist es bestimmt was wert. Was sagt denn Niklas dazu?“
„Der ist gar nicht begeistert. Er sieht auch keine Zukunft für das kleine Häuschen.“
