Ein Haus für die Saison - Tage der Sehnsucht - Marion Chesney - E-Book
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Ein Haus für die Saison - Tage der Sehnsucht E-Book

Marion Chesney

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Beschreibung

London, 1809. Butler Rainbird und die restliche Dienerschaft der Stadtvilla Clarges Street 67 im vornehmen Stadtviertel Mayfair sind verzweifelt - denn das Haus steht nach mehreren Schicksalsschlägen leer. Doch Rettung scheint nah, als Mr. Roderick Sinclair aus Edinburgh einwilligt, das Anwesen für eine Saison zu mieten! Das Personal ist überglücklich, bis sich herausstellt, dass Mr. Sinclair ein Geizhals ist. Auch aus Fiona, dem wunderschönen Mündel des knauserigen Hausherren, wird man nicht klug ... Was für ein Geheimnis hütet sie? Schließlich gelingt es dem Butler, das Vertrauen der jungen Frau zu gewinnen und ihr im Kampf um die Liebe des Earl of Harrington beizustehen ...

"Tage der Sehnsucht" ist der erste Band der zauberhaften Regency-Romanreihe "Ein Haus für die Saison" von Marion Chesney, die als M.C. Beaton vor allem für ihre Cosy-Krimis bekannt ist. In ihren Liebesromanen erweckt sie die Zeit des englischen Biedermeier zum Leben - für Fans von Georgette Heyer, DOWNTON ABBEY und der Netflix-Serie BRIDGERTON.

"Ein Leckerbissen für alle Fans romantischer Regency-Liebesromane!" - Booklist

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Seitenzahl: 231

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Inhalt

Cover

Weitere Titel der Autorin

Über dieses Buch

Über die Autorin

Titel

Impressum

Prolog

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Epilog

Weitere Titel der Autorin:

EIN HAUS FÜR DIE SAISON:

Die ungleichen Schwestern

Liebe und Eifersucht

Der galante Herzensbrecher

Spiel der Intrigen

Ein gute Partie

Über dieses Buch

London, 1809. Butler Rainbird und die restliche Dienerschaft der Stadtvilla Clarges Street 67 im vornehmen Stadtviertel Mayfair sind verzweifelt – denn das Haus steht nach mehreren Schicksalsschlägen leer. Doch Rettung scheint nah, als Mr. Roderick Sinclair aus Edinburgh einwilligt, das Anwesen für eine Saison zu mieten! Das Personal ist überglücklich, bis sich herausstellt, dass Mr. Sinclair ein Geizhals ist. Auch aus Fiona, dem wunderschönen Mündel des knauserigen Hausherrn, wird man nicht klug ... Was für ein Geheimnis hütet sie? Schließlich gelingt es dem Butler, das Vertrauen der jungen Frau zu gewinnen und ihr im Kampf um die Liebe des Earl of Harrington beizustehen ...

Über die Autorin

Marion Chesney war eine schottische Schriftstellerin, die sich vor allem durch ihre zahlreichen historischen Liebesromane und Krimis einen Namen gemacht hat. Als M.C. Beaton feierte sie mit ihrer Krimi-Reihe um die Detektivin Agatha Raisin ihren größten Erfolg. Die Autorin starb im Alter von 83 Jahren in Gloucester.

Marion Chesney

Ein Haus für die Saison

Tage der Sehnsucht

Ein Regency-Liebesroman

Aus dem Englischen von Anita Peter

Digitale Erstausgabe

»be« - Das eBook-Imprint der Bastei Lübbe AG

Für die Originalausgabe:

Copyright © 1986 by Marion Chesney

Titel der Originalausgabe: »The Miser of Mayfair«

Originalverlag: St. Martin’s Press, New York

Für die deutschsprachige Erstausgabe:

Copyright © der deutschen Übersetzung 1988 by Wilhelm Goldmann Verlag, München

Für diese Ausgabe:

Copyright © 2021 by Bastei Lübbe AG, Köln

Lektorat/Projektmanagement: Kathrin Kummer

Covergestaltung: Guter Punkt, München

unter Verwendung von Motiven © krugli / AdobeStock; Boonyachoat / iStock / Getty Images Plus; Kharchenko_irina7 / iStock; eyetronic / AdobeStock

eBook-Erstellung: 3w+p GmbH, Rimpar (www.3wplusp.de)

ISBN 978-3-7517-1731-1

www.be-heartbeat.de

www.lesejury.de

Prolog

Der Winter hatte lange gedauert, und der Frühling des Jahres 1807 schien ewig nicht kommen zu wollen. Es waren stürmische und kalte Tage unter einem bleiernen, düsteren Himmel.

Aber im Herzen Londons, in Mayfair, gab es bereits erste Anzeichen, dass der Frühling das Dunkle verdrängte. Im dichten Gras des Hyde-Parks blühten die Narzissen, und ein Kirschbaum an der Ecke der South Audley Street streckte seine schweren Zweige mit rosa Blüten in den trüben Himmel.

Zwischen Grosvenor und St. James’s Square bereitete man sich auf die Frühjahrssaison vor und machte sich draußen auf der Straße an den Stadthäusern zu schaffen. Messing wurde mit Energie geputzt, Fensterrahmen gestrichen und Treppen geschrubbt.

Trotz der Kühle ging es laut und lebhaft zu. Das begann bei den Amseln, die oben auf den Dächern ihre Lieder pfiffen, und endete unten auf der Straße, wo die Diener in ihren neuen Livreen dahineilten und sich auf die kommende Saison freuten, die ihnen gutes Essen und zusätzlichen Lohn versprach.

Aber es gab eine Ausnahme, die Clarges Street 67.

Im ersten Moment dachte man, in Nummer 67 sei jemand gestorben. Die Rollläden waren herabgelassen, und die schwarze, bescheidene Fassade erinnerte in der eleganten Straße an ein Bestattungsunternehmen. Neben der hohen Stufe am Eingang lagen zwei angekettete eiserne Hunde. Sie blickten auf ihre Pfoten, als ob sie schon lange jede Hoffnung auf Befreiung aufgegeben hätten. Obgleich es gang und gäbe war, während der Londoner Saison ein Haus in Mayfair zu einem überhöhten Preis für eine gelegentlich minderwertige Unterkunft zu mieten, stand Nummer 67 leer. Und das schien auch so zu bleiben, obgleich die Miete angemessen und das Gebäude in gutem Zustand war.

Bedauerlicherweise galt Nummer 67 als »Unglück bringend«, und das in einer Zeit, als das Spielfieber grassierte und vom Lord bis zum Spülmädchen jeder abergläubisch war. Das Haus gehörte dem zehnten Herzog von Pelham, einem jungen Mann. Der neunte Herzog hatte sich hier erhängt. Das war aber nicht der einzige Grund dafür, dass es während zweier Saisons leer stand und dass sich wahrscheinlich auch in der dritten Saison das Blatt nicht wenden würde. Nach dem Tode des Herzogs hatte nämlich eine Familie das Haus Nummer 67 gemietet, aber infolge der Spielleidenschaft des Sohnes ihr ganzes Geld verloren. Die nächste Familie erlitt ein noch schlimmeres Schicksal. Ihre junge hübsche Tochter Clara wurde mitten im Green Park tot aufgefunden, ohne Verletzung oder irgendeinen Hinweis auf die Todesursache.

Das Stadthaus blieb leer, obwohl der Agent des jetzigen Herzogs eine immer bescheidenere Miete verlangte. Der junge Herzog studierte an der Universität in Oxford und schien sich nicht weiter für das Haus zu interessieren. Es war nur eines seiner vielen Besitztümer. Außerdem hatte er eine Villa am Grosvenor Square.

Das Personal war noch zu Zeiten des alten Herzogs gegen sehr niedrigen Lohn eingestellt worden. Und daran hatte sich auch nichts geändert, weil der junge Herzog, der die Verwaltung des Hauses ganz seinem Agenten überließ, noch gar nicht bemerkt hatte, dass es in Nummer 67 eine Dienerschaft gab, die das ganze Jahr über da war. Die Diener konnten von ihren Löhnen kaum die Mahlzeiten bestreiten. Aber solange das Haus vermietet war, hatten sie die Möglichkeit, bei den zahlreichen Gesellschaften, die gegeben wurden, ihr Essen und ihren Lohn aufzubessern. Der Tisch der Dienerschaft hatte sogar unter der Last der übrig gebliebenen Speisen geächzt. In den Taschen der Livreen und Schürzen hatten die Trinkgelder der reichen Dinnergäste geklimpert. Doch ohne Mieter waren die Diener arm dran. Deshalb blickte das Personal von Nummer 67 finster auf die glücklicheren Rivalen in den Nachbarhäusern, die wieder ein paar einträgliche Monate vor sich hatten.

Der Agent, der die Diener eingestellt hatte, war ein brutaler Mann – Mr Jonas Palmer. In den Büchern, die er seinem Herrn vorlegen wollte, verzeichnete er hohe Löhne, obwohl er den Dienern fast nichts zahlte. Bisher hatte der junge Herzog noch nicht darum gebeten, die Bücher einsehen zu dürfen, aber Palmer war sich darüber im Klaren, dass dieser Tag bald käme, und war darauf vorbereitet.

Keiner der Diener konnte es sich leisten, zu kündigen und eine andere Stelle anzunehmen. Denn Palmer hatte sie alle in der Gewalt und wollte, dass sie auf ihrem Posten blieben, damit er seinen Herrn weiterhin betrügen konnte. Die Löhne, die er tatsächlich an die Dienerschaft zahlte, sowie Einzelheiten aus ihrem Vorleben, sorgsam zusammengetragen, hatte er aber genau verzeichnet und diese Aufzeichnungen sorgfältig weggeschlossen.

Mr John Rainbird, der Butler, war zuvor erster Lakai im Hause Lord Trampingtons gewesen. Dort ertappte man ihn im Bett der Lady Trampington und entließ ihn fristlos. Obwohl sich die gnädige Frau außerordentlich zu amüsieren schien, als sie entdeckt wurde, jagte man Rainbird mit einem schlechten Zeugnis davon. Als Palmer ihm eine Anstellung als Butler anbot, erschien ihm das zu schön, um wahr zu sein. Der Lohn war zwar sehr niedrig und der alte Herzog ein Geizkragen, aber während der Haupt- und Nachsaison konnte man gute Nebeneinkünfte erzielen, wenn der Herzog am Grosvenor Square wohnte und in der Clarges Street seine Gäste empfing. Da der alte Herr unter der krankhaften Vorstellung litt, dass alle seine Besucher Diebe seien, zog er es vor, sie in ein Haus einzuladen, wo die Möbel und Kunstgegenstände nicht so wertvoll waren. Nach dem Tode des alten Herzogs entdeckte Rainbird, dass sein Lohn bis auf das Existenzminimum gekürzt worden war. Er ging zu Palmer, um zu kündigen, doch jener entgegnete ihm, dass er dann eine Anzeige in die Zeitung setzen werde, in der er alle künftigen Arbeitgeber vor Rainbirds Schwäche für das andere Geschlecht warnen wollte. So blieb Rainbird. Er war ein schlanker gut gebauter Mann von vierzig Jahren und hatte ein ausdrucksvolles Gesicht, das an einen Komödianten erinnerte. Er sah bleich aus. Sein Gesichtsausdruck wechselte ständig. Er hatte ein auffallend langes Kinn und leuchtend graue Augen.

Der Koch Angus MacGregor, zweiter Küchenchef in einem vornehmen Haus in Paris, als die Revolution ausbrach, war nach England geflohen, nachdem er vorher noch zugesehen hatte, wie sein Herr enthauptet wurde. Im Kochen war er ein Genie. Aber infolge seines hitzigen Temperaments hatte er eine Stellung nach der anderen verloren. Er wusste, er würde nirgendwo anders unterkommen, wenn er auch große Lust verspürte, Palmers Specknacken mit einem Hackbeil zu bearbeiten. An seinem vorangegangenen Arbeitsplatz hatte er eine Hammelkeule nach seiner Herrin, Lady Blessop, geworfen, nachdem sie in der Küche hatte sagen lassen, die Keule sei schlecht gebraten und er habe sie hereingelegt.

Die Haushälterin Mrs Middleton – »Mrs« wurde sie aus Höflichkeit genannt – hatte einen Pfarrer zum Vater; sie zeichnete sich durch ein feines Benehmen und Bildung aus. Aber es war mit ihr bergab gegangen. Nach dem Tode ihres Vaters war sie gezwungen gewesen, für sich selbst zu sorgen. Verzweifelt suchte sie nach einer Stellung, die einer Dame angemessen war, und hatte schon alle Hoffnung aufgegeben. So war ihr der Posten einer Haushälterin in Nummer 67 wie ein Geschenk des Himmels erschienen. Inzwischen wünschte sie sich nichts sehnlicher, als von dort weggehen zu können, wusste aber, dass niemand sie ohne Zeugnis einstellen würde.

Der Lakai Joseph, ein großer, gut aussehender Mann, war vom Bischof von Burnham, der ein Palais bewohnte, entlassen worden, weil er angeblich gestohlen hatte. Aber jeder wusste, dass der Diebstahl von der Frau des Bischofs begangen worden war. Sie neigte dazu, alles, was ihr an den Gästen im Palais gefiel, an sich zu nehmen. Ihr Ruf musste aber gewahrt werden. Daher erklärte der Bischof Joseph, er könne sich glücklich schätzen, dass man ihn nicht ins Gefängnis werfe.

Joseph hatte etwas Weibisches an sich und liebte die Livree, die er bei Antritt seiner Stellung in der Garges Street bekommen hatte, über alles. Er hätte kündigen und Arbeiter werden können, aber er war viel zu stolz auf seine weißen Hände und erklärte, er wolle »lieber verhungern« als andere Arbeit verrichten.

Jenny, die Zofe, war klein und flink und hatte dunkles Haar. Die Stelle in dem großen Haus in der Clarges Street war ihre erste. Ohne ein Zeugnis hätte sie nirgendwo anders unterkommen können. Genauso war es bei Alice, dem Hausmädchen, einer wahren Juno, und auch bei Lizzie. Letztere arbeitete als Küchenmagd.

Der Küchenjunge Dave war erst kürzlich hinzugekommen. Er war seinem Meister, einem Kaminkehrer, davongelaufen. Geld bekam er nicht, da es Rainbird war, der sich des zitternden, obdachlosen Jungen erbarmt hatte, als er ihn betteln sah. Palmer wusste nichts von seiner Existenz. Der Junge hatte in der Dienerschaft der Clarges Street eine zweite Familie gefunden. Er dachte nicht im Traum daran, sie zu verlassen.

An einem kalten Frühlingsabend saßen alle in der Gesindestube und verzehrten ihr bescheidenes Mahl, das aus einer dünnen Suppe und altbackenem Brot bestand. In besseren Tagen pflegten sich Rainbird und Mrs Middleton in das Zimmer der Haushälterin zurückzuziehen, das sich in halber Höhe der Hintertreppe befand, um dort Wein zu trinken. Jetzt aßen sie zusammen mit den anderen Dienern, was da war. Das Haus schien sich auf ihre Köpfe herabzusenken. Es war fast menschenleer, aber voller Möbel, die mit Leintüchern bedeckt waren.

Gewöhnlich bildete die Dienerschaft eine geschlossene Einheit. Sie war sich einig in ihrer heftigen Abneigung gegen den Agenten Palmer. Aber das änderte sich eines Abends, als Joseph, der Lakai, hereingetänzelt kam und sich schmollend am Tisch niederließ.

»Zum Teufel mit diesen Straßenjungen!«, fluchte er und hielt eines seiner wohlproportionierten Beine hoch, das in einen weißen seidenen Strumpf mit eingestickter schwarzer Verzierung gehüllt war.

»Was haben die denn angestellt?«, fragte der schottische Koch MacGregor, während er wässrige Suppe in eine Schüssel füllte.

»Sie haben mit einer Nadel in meine Waden gestochen, um zu sehen, ob sie echt sind.«

Viele Lakaien trugen Waden aus Holz, wenn sie keine ansehnliche Beinmuskulatur aufzuweisen hatten, denn feste Waden waren in diesem Beruf einfach unerlässlich.

»Und sind sie es? Echt, meine ich«, erkundigte sich der Koch und stellte die Schüssel mit Suppe vor Joseph hin.

»Natürlich sind sie echt, Sie ungehobelter Flegel. Ein Glück, dass Sie kein Lakai sind. Sie müssten ganze Eichenstämme tragen, damit Ihre spindeldürren Schenkel nach mehr aussähen«, erwiderte Joseph und kicherte. Dann nahm er seinen Löffel in die Hand. »Pfui! Was ist das für eine abscheuliche Brühe?«

»Mr MacGregor hat hier in der Nähe eine Katze entdeckt«, sagte Jenny, die Zofe, und lachte.

»Das lasse ich mir nicht länger gefallen«, schimpfte der schottische Koch, griff nach einem Bratspieß und trat auf Joseph zu.

»Jetzt reicht’s«, sagte Rainbird in scharfem Ton. »Gehen Sie zur Pumpe, Angus, und kühlen Sie sich ab! Und Sie, Joseph – noch eine solche Bosheit, und wir ziehen Ihnen Frauenkleider an.«

»Bravo«, spottete MacGregor.

»Nur weil mir eine gewisse Eleganz zu eigen ist, die sich nicht beschreiben lässt, braucht ihr euch nicht über mich lustig zu machen.« Joseph holte eine Flasche Moschus hervor und hielt sie sich kokett unter die Nase.

Mrs Middleton griff danach. Sie machte es so ungeschickt, dass sich der Inhalt der Flasche über den Tisch ergoss. Der durchdringende Moschusduft vermischte sich mit dem strengen Geruch des Hammelfleisches, der aus der Suppe aufstieg.

»Woher haben Sie das?«, wollte Mrs Middleton wissen. »Wir sollten unsere paar Pfennige für das gemeinsame Essen ausgeben.«

Dave, der Küchenjunge, hielt einen seiner schmutzigen Finger in die Lache mit dem verschütteten Parfüm, betupfte sich damit hinter den Ohren und begann auf und ab zu tänzeln. »Seht mich an«, sagte er und stemmte seine kleine Hand in die Hüfte. »Ich bin Harriette Wilson.« Harriette Wilson war die angesehenste Kurtisane von London und wurde allgemein die »Königin der Nutten« genannt.

»Setz dich!«, verlangte Alice und machte eine entsprechende Kopfbewegung. »Ich werde dich mit der Rute züchtigen, Dave, pass nur auf!«

»Nur für Lebensmittel darf Geld ausgegeben werden«, sagte Rainbird streng.

»Ich konnte nicht anders«, beteuerte Joseph in. klagendem Tonfall. »Ich brauchte irgendetwas, um den Mut nicht zu verlieren. Da ist Luke, dieser Lakai von nebenan. Bei ihnen werden bald Lord und Lady Charteris eintreffen, und das heißt, es gibt Abendempfänge, Gesellschaften und eine Menge Trinkgelder. Eine neue Livree hat er auch bekommen und gleicht jetzt einem Tagedieb aus der Bond Street, was ich ihm ins Gesicht gesagt habe. Ich hasse alles, die schmuddelige Küche, das miese Essen und nichts zum Lachen. Ihr versteht das nicht.«

»Immer müssen Sie jammern«, meinte MacGregor, der ihm die beleidigende Äußerung über seine Beine noch nicht verziehen hatte. »Sich herausputzen ist alles, was Sie tun, während ich ausgehe, um etwas Essbares für uns aufzutreiben. Und dabei bin ich der beste Küchenchef von London. Ich habe nur keine Gelegenheit, es zu beweisen. Ich hasse euch alle ...« Er wechselte ins Gälische. Obwohl ihn niemand verstand, hörte es sich noch schlimmer an als sein Englisch.

Die kleine Lizzie brach in Tränen aus und zog sich die Schürze über den Kopf. Alle blickten auf sie herab. Und doch hatte jeder sie auf seine Art gern.

MacGregor hörte auf zu fluchen und lüftete sein Käppchen aus weißem Leinen, unter dem er ein Stück Fleisch versteckt hatte. Ohne ein Wort zu sagen, schob er das Fleisch über den Tisch zu der schluchzenden Lizzie hin.

Joseph stieß den Stöpsel in die Moschusflasche. »Nimm sie, Lizzie«, bat er. »Hör auf zu weinen.«

»Schluss mit dem Streit!«, sagte Rainbird scharf. »Wir sind alle überreizt«, fuhr er in sanfterem Ton fort, als Lizzie aufschluchzte und ihre Schürze sinken ließ.

»Solche Worte haben wir uns noch nie an den Kopf geworfen«, meinte sie traurig. »Wird sich unsere Lage denn nie ändern?«

»Wohl kaum«, erwiderte Jenny, die Zofe.

»Wir könnten beten«, warf Lizzie ein.

»Dummes Ding«, sagte Rainbird seufzend. »Bestimmt haben das schon alle vor uns getan.«

»Aber vielleicht nicht in der richtigen Form«, entgegnete Lizzie und trocknete sich mit der Schürze die Augen. »Ich meine, in einer richtigen Kirche.«

»Vermutlich denkst du dabei an eine römisch-katholische«, bemerkte Joseph steif. »Aber du bist hier die Einzige, die diesem Bekenntnis angehört. Wir anderen sind uns dazu zu fein.«

Doch Lizzie war nun einmal auf die Idee gekommen, in der Kirche zu beten, und das schien ihr Mut zu machen. Sie faltete die Hände. »Mr Rainbird, dürfte ich heute Abend in die Kirche gehen?«

»Was! Und mir das Geschirr überlassen?«, fragte MacGregor.

»Bitte, Mr Rainbird.«

»Es sind nur ein paar Schüsseln abzuwaschen, Angus«, sagte Rainbird. »Lizzie, du gehst am besten mit Joseph. Es tut dem Ruf einer Frau nicht gut, sich allein auf der Straße sehen zu lassen.«

»Nein, nicht mit mir«, widersprach Joseph hastig. »Ich bin kein Papist. Was wäre, wenn mich andere Lakaien in die Kirche gehen sähen?«

»Ich werde allein gehen«, erklärte Lizzie. »Und ich werde beten, wie es sich gehört. Unsere Lage wird sich verändern. Ihr werdet schon sehen.« Sie eilte aus der Gesindestube. Ihre Holzschuhe machten dabei einen Heidenlärm.

Mrs Middleton schüttelte den Kopf. »Armes, in die Irre geführtes Kind!«, meinte sie. »Mein lieber Vater, Gott hab ihn selig, sagte immer zu mir, man müsse hinnehmen, was Gott einem zugedacht hat.«

»Oje! Uns hat er Palmer zugedacht«, bemerkte Rainbird bissig.

Lizzie hatte den Kopf in einen Schal gehüllt und eilte durch die dunklen Straßen. Ihr schwankender Schatten tauchte im schwachen Licht der Laternen bald vor, bald hinter ihr auf. Nach einer halben Stunde lag das vornehme London hinter ihr. Und die Straßen wurden immer schäbiger und dunkler. Nur wenn sie hörte, dass sich Betrunkene näherten, blieb sie stehen und drückte sich in den Schatten eines Hauseingangs. Danach eilte sie weiter, während ihre Holzschuhe laut auf dem Pflaster klapperten. Schließlich bog sie auf den Soho Square ein und stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, als sie die einladenden Mauern der Patrickskirche sah. Mit der Hand umklammerte sie einen Penny, den sie gespart hatte und der für den Kauf einer Kerze reichte.

Lizzie wünschte sich nichts sehnlicher, als dass Joseph ein Auge auf sie werfe. Aber sie sagte sich, dass sie für das Wohl aller beten müsse, ohne an sich persönlich zu denken.

In der Kirche war es still. Lizzie ging langsam, damit ihre Holzschuhe nicht zu viel Lärm machten, zahlte einen Penny für eine Kerze und begab sich dann zu dem Standbild der Jungfrau Maria in der Nähe des Altars. Sie zündete die Kerze an und stellte sie vor die Jungfrau hin. Dann sank sie auf die Knie und betete aufs Innigste darum, dass der Fluch von Clarges Street 67 genommen werde und sie für die Saison einen Mieter bekämen. Sie betete eine Stunde lang. Standhaft verdrängte sie dabei alle Gedanken an Joseph, sobald sie die Erinnerung an die hochgewachsene Gestalt des Lakaien in sich aufsteigen fühlte.

Schließlich erhob sie sich, bekreuzigte sich und ging hinaus. Durch die engen Straßen fegte ein kalter stürmischer Wind. Hoch oben über den rußigen Schornsteinen funkelte ein kleiner Stern am Himmel. Lizzie fühlte sich plötzlich glücklich. Sie war sich bewusst, dass es ein Vorzeichen war. Gott hatte also ihr Gebet erhört. Sie brauchte nur zu warten.

Mit erhobenem Kopf kehrte sie auf dem kürzesten Weg in die Clarges Street zurück. Aus der Gesindestube drang lauter, fröhlicher Lärm. Lizzie drückte die Tür auf und trat ein.

Alle Diener hielten ein Glas Brandy in der Hand. Sie spendeten dem Koch lebhaft Beifall, der auf dem Tisch zwei Spieße über Kreuz gelegt hatte und zwischen ihnen einen etwas merkwürdigen schottischen Tanz aufführte. Man sah deutlich, dass seine Schnallenschuhe keinen der beiden Bratspieße berührten, ganz gleich, wie hoch er sprang.

»Komm herein, Mädchen«, rief Rainbird. »Angus hat etwas im rückwärtigen Teil des Kellers gesucht und ist dabei auf lose Ziegelsteine in der Mauer gestoßen. Dahinter entdeckte er zwei Flaschen mit gutem französischem Kognak. Hol dir ein Glas und setz dich zu uns! Dein Gebet ist erhört worden.«

»Ich habe doch nicht um etwas wie Kognak gebetet«, erwiderte Lizzie äußerst schockiert. »Aber Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, Mr Rainbird: Ich und Gott, wir haben uns um alles gekümmert.«

Rainbird zwinkerte Mrs Middleton zu und tippte sich an die Stirn.

Mrs Middleton lächelte und nickte zustimmend, während ihre große weiße Haube bald nach vorn und bald nach hinten rutschte. »Das arme Kind«, flüsterte sie. »Sie glaubt das wirklich.«

»Lassen Sie ihr doch den Glauben«, erwiderte Rainbird. »Einer von uns kann ruhig von Hoffnung erfüllt sein. Trotzdem wird die nächste Saison lang und eintönig sein. Es wird sich nichts ändern.«

Kapitel 1

Aber weit weg, in einem anderen Teil Großbritanniens, geschah etwas, das das Schicksal des Hauses Clarges Street 67 änderte.

Begonnen hatte es Ende Februar, als Mr Roderick Sinclair, ein Rechtsanwalt im Ruhestand aus Schottland, die freudige Nachricht erhielt, dass sein Bruder Jamie gestorben sei.

Anfangs konnte Mr Sinclair sein Glück kaum fassen. Er war dick und von heiterer Gemütsart, dabei schlampig, eben ein Junggeselle. Er war vor fünf Jahren in den Ruhestand getreten, um seine restlichen Tage mit dem Vertrinken seiner Ersparnisse auf angenehme Weise zu verbringen, und hatte fest damit gerechnet, vor seinem sechzigsten Lebensjahr zu sterben. Aber sein sechzigster Geburtstag war verstrichen, und er lebte immer noch in seiner kleinen Wohnung in der Royal Mile in Edinburgh, besaß wenig Geld und würde wohl eines Tages im Armenhaus landen. Ganz anders sein Bruder Jamie, ein Weinhändler. Der hatte sein ganzes Leben lang gespart und sich von jedem Pfennig ungern getrennt. So hatte sich ein großes Vermögen angesammelt, und er war so reich geworden, wie Mr Sinclair arm war. Jahrelang befand sich Jamie am Rande des Grabes. Mr Sinclair wartete schon so lange darauf, dass Jamie in jenes unbekannte Land, aus dem kein Sterblicher zurückkommt, gehen werde, dass er die Hoffnung beinahe aufgegeben hatte.

Doch an diesem Tag war er zu Jamies Anwalt unterwegs, geplagt von heftigen Kopfschmerzen. Er hatte nämlich am Abend zuvor den Tod seines Bruders in sämtlichen Wirtshäusern der Altstadt gefeiert. Und er beabsichtigte, so weiterzumachen, mit dem stärkenden Schoppen Ale, der traditionsgemäß jeden Vormittag in den Kneipen ausgeschenkt wurde, sobald die Glocken von St. Giles halb zwölf schlugen. Die meisten Edinburgher tranken dann bis abends um zehn, wenn die Trommel geschlagen wurde, damit die Bürger die Straßen und Schenken räumten und zu Bett gingen. Die Tatsache als solche, dass Mr Sinclair noch in der Royal Mile lebte, war schon Hinweis genug, dass er auf dem absteigenden Ast war.

Auf der anderen Seite der Nordbrücke war die neue Stadt gleichsam aus dem Boden geschossen. Das gehobene Bürgertum und der Adel waren nach und nach aus ihren verfallenen, lauten Häusern ausgezogen und hatten sich weit weg vom Getöse der Royal Mile oder High Street stattliche Herrenhäuser gebaut. Die Mile reichte von der Burg aus dem Mittelalter, die auf einem fünfzig Meter hohen Fels thronte, bis zum Holyrood-Palast eine Meile weiter am Ostende. Daher hieß sie Royal Mile, die Königsstraße. Zu ihren beiden Seiten standen düstere Gebäude, die dem 16. Jahrhundert entstammten. Ringsum drängte sich ein Gewimmel von steil abfallenden Gässchen und Höfen, die so dunkel und trostlos wie ein Kerker waren.

Mr Sinclair konnte sich noch an die Zeit erinnern, als die Mile frühmorgens voller Adliger war; sie taumelten nach einer durchzechten Nacht heimwärts, die sie in einem der vielen Klubs der Altstadt verbracht hatten. Doch jetzt traf man nur noch ein paar Unverbesserliche an. Die Mehrheit wollte nicht länger mit Schneidern und Waschfrauen unter einem Dach leben, sondern zog es vor, auf der anderen Seite der bewaldeten Schlucht zu wohnen, die sich am Fuße des Felsens erstreckte, dort, wo die neue Stadt in die Höhe geschossen war.

Wie viel Jamie wohl hinterlassen hatte? Mr Sinclair suchte sich seinen Weg auf dem schmutzigen Gehsteig. Dabei murmelte er vor sich hin, nannte Beträge von Tausenden und Abertausenden.

Als er an St. Giles vorbeikam, schlug ihm plötzlich das Gewissen. Sein Bruder war tot, und er, Roderick Sinclair, hatte ihm bis jetzt noch keine einzige Träne nachgeweint. Er versuchte, ein paar liebevolle Gedanken an Jamie herbeizuzaubern, schaffte es aber nicht. Jamie, der Ältere, hatte ihn, als er noch ein Kind war, immer gequält. Später hatte er die einzige Frau, die Roderick Sinclair je geliebt hatte, geheiratet. Zu diesem Zweck erwarb er die Hypothek auf dem Haus der Mutter und drohte der Tochter, sie auf die Straße zu setzen, wenn sie ihn nicht eheliche. Sie hieß Catherine Campbell. Roderick konnte nicht vergessen, dass Jamie sie gar nicht geliebt, sondern nur aus Boshaftigkeit geheiratet hatte. Nun ja, die arme Catherine war jung gestorben und hatte Jamie allein, ohne Kinder zurückgelassen. Pech für ihn! Der Tod wäre das kleinere Übel für ihn gewesen.

Mr Sinclair juckte es in der großen Zehe, ein schlimmes Zeichen. Die Gicht. Nun ja, mit Jamies Geld würde er sich die besten Weine leisten können. Sicherlich kam das Übel von dem billigen Bier, das er trank.

Das Büro des Rechtsanwalts befand sich im unteren Teil der Royal Mile. Erst als Mr Sinclair den dunklen Korridor betrat, der in das Innere des Gebäudes führte, erkannte er, dass es besser gewesen wäre, wenn er seine Kleidung gewechselt hätte. Er war am zeitigen Morgen auf einem Stuhl eingeschlafen und trug jetzt noch den altmodischen Mantel aus Chintz und die Kniehosen, die er früh angehabt hatte. Sein linker Strumpf war von einem Spritzer Bier besudelt und seine Krawatte mit Schnupftabakflecken bedeckt – er musste sie mit einem Taschentuch verwechselt haben. Er konnte nur hoffen, dass der Anwalt in seiner Aufmachung ein Zeichen tiefer Trauer sah.

Mr Sinclair schob seine Perücke zurecht und drückte den Zweispitz fester in die Stirn. Er stieg die beschwerliche Treppe hinauf und musste dabei über zwei friedlich schnarchende Betrunkene hinwegklettern.

»Kommen Sie herein, Mr. Sinclair«, sagte Mr Kneebone, der Anwalt, mit Grabesstimme. »Es ist wirklich ein trauriger Tag. Ihr Bruder war eine außergewöhnliche Persönlichkeit dieser Stadt.«

»Sicher, sicher«, erwiderte Mr Sinclair, rieb sich die Hände und blickte hoffnungsvoll auf den Stoß Pergamente auf dem Schreibtisch des Anwalts. »Sie werden mich bestimmt nicht unnötig in meinem Kummer verharren lassen, Mr Kneebone. Deshalb schlage ich Ihnen ganz bescheiden vor, sofort mit der Verlesung des Testaments zu beginnen.«

Mr Kneebone warf Mr Sinclair über den Rand seiner Brille einen missbilligenden Blick zu, hustete trocken, ging mit aufreizender Langsamkeit knarrenden Schrittes um seinen Schreibtisch herum und setzte sich dahinter.

Auch Mr Sinclair nahm Platz. Er setzte sich in einen alten Sessel am Kamin und wartete darauf, gute Nachrichten zu hören.

Anfangs war er gar nicht in der Lage, zu begreifen, was der Anwalt sagte. Als Summen genannt wurden, die für Wohltätigkeitsvereine bestimmt waren, aber sein Name mit keinem Wort erwähnt wurde, schüttelte Mr Sinclair sein gewichtiges Haupt wie ein Stier, der von Fliegen belästigt wird. Er sah im Geiste das Armenhaus vor sich und unterbrach den Anwalt: »Hm, Mr Kneebone, erwähnt mich denn Jamie nicht?«

»Möchten Sie, dass ich nur den kleinen Absatz vorlese, der sich auf Sie bezieht?«

»Ja.«

»Sehr wohl, ich dachte allerdings, es würden Sie alle wohltätigen Verfügungen Ihres Bruders interessieren. Ein sehr großzügiger Mann. Warten Sie mal ...« Er raschelte mit dem Pergament. Mr Sinclair befürchtete das Schlimmste. »Ah, hier hab ich es. ›Meinem liederlichen Bruder Roderick ...‹«

Mr. Sinclair errötete. »Jamie machte gern Scherze«, murmelte er.

»›Meinem liederlichen Bruder, Roderick Sinclair‹«, fuhr Mr Kneebone ernst fort, »›hinterlasse ich mein Mündel, Miss Fiona Sinclair.‹«

»Wen? Was?«

»Miss Fiona Sinclair. «

»Wer zum Teufel ist das?«

»Wenn Sie zu Ihrem Bruder in seinen letzten Lebensjahren Kontakt gehabt hätten, wüssten Sie, dass er eine junge Dame unter seinen Schutz genommen hat.«

»Der geile Bock ...«

»Mr Sinclair! Ihr Bruder hatte die edelsten Motive. Das Mädchen kam aus einem Waisenhaus, zu dessen Kuratoren er gehörte.«

»Also gut. Hoffentlich hat er mir etwas Geld hinterlassen, damit ich mich um sie kümmern kann.«

»Nicht einen Penny.«

Mr Sinclair stöhnte und griff sich ans Herz.

»Es tut mir leid. Ihr Bruder war der Ansicht, dass Sie sich zu Tode trinken würden, wenn er Ihnen Geld vererbte. Fiona ist übrigens sehr tugendsam erzogen worden. Ihr Bruder glaubte, dass sie eine Stütze für Sie wäre, wenn sie Ihnen in Ihrem Alter Gesellschaft leistete.«

»Einen Kognak«, flüsterte Mr Sinclair.