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Ein letztes Abenteuer E-Book

Richard Bergen

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Beschreibung

England, 1607: In seinem Leben hatte George schon so manches Frauenherz erobert, so manchen edelsteinbehangenen Hals erleichtert und so manchem Lord Hörner aufgesetzt. Aber diese glorreichen Tage sind längst vorbei. Sein Mantel ist verschlissen, der Degen verrostet. Ein letztes Abenteuer verschlägt ihn nun an die kalten Gestade des Kanals - in ein kleines Schmugglerdorf namens Longhill.

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Veröffentlichungsjahr: 2020

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England, 1607: In seinem Leben hatte George schon so manches Frauenherz erobert, so manchen edelsteinbehangenen Hals erleichtert und so manchem Lord Hörner aufgesetzt. Aber diese glorreichen Tage sind längst vorbei. Sein Mantel ist verschlissen, der Degen verrostet. Ein letztes Abenteuer verschlägt ihn nun an die kalten Gestade des Kanals – in ein kleines Schmugglerdorf namens Longhill.

RICHARD BERGEN

Ein letztes Abenteuer

Historischer Roman

Ebook-Ausgabe

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form ohne schriftliche Genehmigung reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Vielen Dank.
Der Autor im Web: www.richardbergen.de

England, 1607

Wind und Regen zerrten an den kahlen Ästen der Bäume, die das unwirtliche Land bedeckten. Nur vereinzelte Strahlen des blassen Mondlichtes durchbrachen die schwarzen Wolkenfetzen und warfen einen schwachen Schimmer auf eine schlammbedeckte Straße, die ein völlig durchnässtes Pferd mit hängendem Kopf entlangtrabte.

Dem graugescheckten Hengst sah man unschwer an, dass er schon weit bessere Zeiten erlebt hatte. Das Gleiche konnte man über die Gestalt sagen, die sich vom geschwächten Rücken des Tieres tragen ließ.

Der Mann war alt, sicher schon in seinen Vierzigern. Er trug an einer Schärpe einen Degen mit kunstvoll verziertem Griff. Seine Kleidung war aufgeweicht und hing klatschnass an seinem Körper herab, doch sie schien von edlerer Herkunft zu sein. Im Gesicht des Mannes ließen sich allerdings keinerlei Zeichen für Edelmut finden. Er blickte müde und unrasiert in das unfreundliche Wetter hinaus. Nur mit Mühe hielt er den Knauf seines Sattels umklammert und immer wieder klappten ihm die Augen zu.

Erst als er in der Ferne einige schwache Lichter erblickte, hellten sich seine Augen etwas auf und die Gesichtszüge bekamen etwas markant Männliches, was man mit etwas Wohlwollen durchaus als gut aussehend bezeichnen konnte. Er stieß seine verrosteten Sporen leicht in die Seiten des Pferdes und animierte es so zu einem schnelleren Gang.

Die näher rückenden Lichter entpuppten sich schließlich als Fenster, die wiederum zu verschiedenen flachen Häusern gehörten, deren Dächer aus altem Stroh gefertigt waren. Es bestand kein Zweifel mehr, der Reiter näherte sich einem kleinen, dreckigen Dorf.

Ein kläffender Hund kam dem Pferd entgegengerannt, bellte es laut an und buhlte aufdringlich um Aufmerksamkeit. Die Rippen des Tieres traten weit hervor, woraus der Reiter schloss, dass es sich um ein sehr armes Dorf handeln musste. Offenbar hatten die Einwohner selbst kaum etwas zu beißen, weshalb sie es sich kaum leisten konnten, hier und da ein paar Essensreste unter dem Tisch verschwinden zu lassen.

Der Reiter bemerkte, dass die Straße vollkommen menschenleer war. Er erreichte einen Dorfplatz, auf dem nur ein einziges Gebäude bewohnt zu sein schien. Die Geräusche von singenden Männern waren zu hören und ein Blick auf das Schild vor dem Gebäude ließ den Reiter kombinieren, dass es sich bei den singenden Männern um Betrunkene handeln musste. Auf dem Schild stand in einfachen Lettern: ›Potter’s Inn‹. Augenscheinlich die Dorfschenke.

Vor dem Haus stand eine Kutsche, die über und über mit Straßenschlamm bedeckt war, doch ein aufwendiges Wappen an der Seitentür deutete darauf hin, dass der Besitzer ein Adeliger sein musste. Da dieser Ort nicht gerade wie eine ideale Niederlassung für Aristokraten wirkte, musste es sich bei dem Eigentümer der Kutsche wohl um einen Reisenden handelte. Der Reiter fand diesen Umstand sehr interessant. Mit einem sanften Zug an den Zügeln brachte er seinen Hengst zum Stehen und stieg langsam ab. Er band die Zügel an einem dafür vorgesehenen Pfosten an, wandte sich der Tür des Ladens zu und schritt ein. Er kniff leicht die Augen zusammen, als ihm Wärme und Licht entgegenschlugen. Erst nach wenigen Momenten konnte er sich der Aufgabe zuwenden, die Umgebung zu sondieren.

Mehrere große Holztische standen in dem niedrigen Raum. An den meisten saßen einfache Bauersleute, die sich mit Bier und Branntwein vergnügten und sich dabei Geschichten erzählten. Lediglich ein Tisch im hinteren Teil des Gebäudes war von zwei Personen besetzt, die beide nicht so recht in die Umgebung passen wollten - ein Mann und eine Frau.

Der Mann trug einfache schwarze Lederkleidung und war gerade damit beschäftigt, seinen schweren Mantel abzulegen. Bei der Frau handelte es sich ohne Zweifel um eine Lady. Sie trug ein rotes Kleid, von dunkler, edler Färbung. Das Dekolleté betonte die Fülle ihrer Brüste. Einige rötliche Verfärbungen unterhalb des Schlüsselbeins ließen den Neuankömmling vermuten, dass die Lady bis vor kurzem eine schwere Juwelenkette an diesem Platz getragen hatte. Offenbar hatte sie aus Angst vor Dieben das Geschmeide abgenommen, bevor sie die Schenke betreten hatte. Das etwas rundliche Gesicht der Lady wirkte auf unseren Reiter nicht gerade attraktiv, was wohl vor allem ihrer Fettleibigkeit zuzusprechen war. An ihrer Körperfülle war deutlich abzulesen, dass sie reicher Herkunft sein musste. Diese Fettpolster waren beredter als alles Geschmeide dieser Welt.

Nach diesem ersten Rundblick begab sich der Reiter an einen kleinen Ecktisch, der wohl aufgrund seiner abgelegenen Lage noch unbesetzt war, und ließ sich nieder. Aus der abgeschiedenen Dunkelheit heraus musterte er intensiv seine Umgebung, bis sich ihm eine Bedienstete näherte. Sie war recht hübsch. Das schwarze, leicht gewellte Haar fiel ihr zu beiden Seiten über die grazilen Schultern. Ein einfaches, mit Flicken übersätes Kleid umhüllte den schlanken Körper, doch ihre Bewegungen waren von der Eleganz einer Aristokratin.

»Was wünschen Sie, mein Herr?«, fragte sie mit einer süßen Stimme, die in ihrer leichten Heiserkeit noch mehr an Anziehung gewann.

Der Neuankömmling konnte nicht umhin, charmant zu erwidern: »Dass Sie sich zu mir setzen, mein Engel.«

Dem Mädchen schien diese Anrede zu gefallen, denn sie lächelte leicht. Offenbar war sie in dieser Umgebung einen raueren Umgangston gewohnt. Dann meinte sie in etwas spöttischem Ton: »Ich setze mich aber nie zu einem Gast ...« Ihr Lächeln verstärkte sich. »... dessen Namen ich nicht kenne.«

»Mein Name ist George«, erwiderte der Fremde sehr schnell. »Und ich würde alles tun, um Sie nur einen Moment länger in meiner Nähe zu haben, meine Schöne.«

Ein erneutes Lächeln glitt über das zauberhafte Gesicht des Mädchens und legte die weißen Zähne frei. Etwas zaghaft setzte sie sich. »Was möchten Sie trinken?«

»Ein Glas Wein wäre nicht übel. Ich bevorzuge französischen Rotwein. Wenn Sie etwas davon auftreiben könnten, würden Sie mich zum glücklichsten Manne in ganz England machen.«

Sie sah ihm einen Moment lang in die Augen und nickte dann immer noch lächelnd. »Wie könnte ich Ihnen etwas abschlagen?«

Als sie mit einem Glas Wein zurückkehrte und sich neben ihm auf der Holzbank niederließ, fragte er sie unverblümt: »Sagen Sie, haben Sie auch diese Reisende in dem roten Kleid bedient, die dort hinten an dem Tisch sitzt?« Dabei deutete George auf die reiche Lady.

»Ja«, meinte das Mädchen ein wenig verwundert.

»Hat sie irgendwas erzählt, woher sie kommt oder dergleichen?«, bohrte er weiter.

»Sie sagte, sie käme aus Gloucester und sei auf dem Wege nach London. Sie und ihr Kutscher wollen hier übernachten.«

»Sagte sie auch ihren Namen?«

»Nein.«

»Aber ich denke, Sie bedienen nur Gäste, deren Namen Sie kennen, meine Schöne?«

»Das trifft nur auf Gäste zu, die ich näher kennenlernen möchte ... George.« Während sie diese Worte leise aussprach, schaute sie ihm tief in die Augen.

Georges Blick wanderte herab zu ihren auffallenden Lippen, die sich voll froher Erwartung öffneten. Gierig zog er das Mädchen zu sich und drückte ihr einen festen Kuss auf den weichen Mund, der unter seinem harten Sturmangriff bereitwillig nachgab.

Bald darauf stachelte sein Bart aufreizend an ihrer Wange und er flüsterte zärtlich: »Dabei fällt mir ein, ich hätte auch gerne ein Zimmer, am besten mit einem großen, bequemen Bett.«

***

Wie im Rausch saugten sich seine Lippen an der Halsbeuge des Mädchens fest. Nackt lag er auf ihr, sein Unterleib bewegte sich rhythmisch zwischen den geöffneten Schenkeln, die bei jedem der sanften Stöße leicht wippten. George genoss ihren Geschmack, ihre pulsierende, leidenschaftliche Hitze, die durch die warme Haut zu ihm drang. Er zog es durch langsame Bewegungen in die Länge, verharrte ab und an, um nur nicht zu schnell aus jener zärtlichen Vereinigung entfliehen zu müssen. Dem Mädchen schien diese Vorgehensweise sehr zu behagen, denn von Zeit zu Zeit zuckte ihr einladendes Becken unter ihm etwas wilder und ein fast unterdrücktes Stöhnen verließ den hübschen Mund, was George jedes Mal erneut erregte.