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Nach einem verheerenden Unglück mit drastischen Folgen, welches die gesamten Ferienpläne von Familie Heinemann durchkreuzen, übergibt Andy später sein Leben komplett an Jesus Christus und lernt dabei so zu leben, wie es ihm gefällt.
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Seitenzahl: 63
Veröffentlichungsjahr: 2023
Ein Unglück mit Folgen
Jakob Schärer
© 2023 Jakob Schärer
Illustrationen: Marcel Graf
Druck und Distribution im Auftrag von Jakob Schärer:
tredition GmbH, An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Germany
Schriftzitate sind der Schlachter-Bibel 2000 entnommen.
Copyright © 2000 Genfer Bibelgesellschaft
ISBN Softcover:
978-3-347-96121-0
ISBN Hardcover:
978-3-347-96122-7
ISBN E-Book:
978-3-347-96123-4
ISBN Großschrift:
978-3-347-96124-1
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist Jakob Schärer verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag von Jakob Schärer, zu erreichen unter:
tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Deutschland.
Cover
Titelblatt
Urheberrechte
Der Unfall
Das große Opfer
Leben und Tod
Die Versöhnung
Sehnsucht nach Liebe
Aus Oma’s Leben
Tante Lucy
Der Schreibwettbewerb
Bibelverse mit `Hat und haben`:
Bibelverse mit `sein`:
Cover
Titelblatt
Urheberrechte
Der Unfall
Bibelverse mit `sein`:
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Der Unfall
Voller Vorfreude sitzt Familie Heinemann am frühen Abend abfahrbereit im Auto. Endlich geht es in den lang ersehnten Urlaub! Seit Wochen freuen sich die Kinder darauf und nun ist es so weit.
«Halt!», ruft Andy in dem Moment, als Papa aus der Garage fahren will.
«Was ist denn?», fragt Papa seinen ältesten Sohn.
«Mein Strandball liegt noch auf dem Balkon! Den habe ich vergessen einzupacken. Der muss unbedingt mit!»
«Dann geh ihn holen», brummt Papa leicht genervt hinter dem Lenkrad. «Aber beeil dich! Der Verwalter unserer Ferienwohnung will uns die Wohnung morgen um acht Uhr übergeben. Und wir haben noch zehn Stunden Autofahrt vor uns!»
«Ich war noch nicht auf der Toilette», meldet sich jetzt auch Danny.
«Schnell, Jungs», sagt Papa energisch.
«Mama, hast du meine Puppe eingepackt?»
«Linda, du wolltest sie doch gar nicht mitnehmen.»
«Ich hab's mir anders überlegt», lächelt die Kleine ihre Mama an.
Auf dem Weg nach draussen drückt Linda den gelben Knopf auf der Fernbedienung, die sie aus dem Auto mitgenommen hat. Das Garagentor schliesst sich, die Eltern sind eingesperrt. Es ist unmöglich, das Tor von innen zu öffnen. Die beiden sitzen im Dunkeln. Papa kaut genervt an seinen Fingernägeln, offensichtlich überfordert mit der Situation. Mama sitzt seelenruhig mit verschränkten Armen neben ihm und amüsiert sich innerlich über ihren geliebten Mann. Die Eltern sind dankbar, als sich das quietschende Garagentor wieder öffnet. Aber was ist das für ein ohrenbetäubendes, seltsames Geschrei da draussen? Papa und Mama zucken zusammen. Es klingt, als hätte jemand unfassbare Schmerzen. Der Lärm übertönt den beruhigenden Gesang der Blaumeisen in den alten, dicken Ahornbäumen vor dem Haus der Familie.
Die Eltern schauen in die Aussenspiegel und sehen Linda vor dem Garagentor stehen. Ihr Gesicht ist kreidebleich, sie steht unter Schock. «Danny ist vom Balkon gefallen», stammelt sie.
Papa und Mama bleibt der Atem im Hals stecken. So schnell sie können, springen sie aus dem vollgepackten Auto. Als sie aus der Garage stürmen, schreit Danny immer noch wie am Spiess. Mit schmerzverzerrtem Gesicht liegt er auf den Betonplatten. Sprachlos sitzt Andy neben ihm.
Mama stürzt an Danny`s Seite. «Wo tut es denn weh, mein Junge?»
«Meine rechte Schulter und mein Becken!»
Die Eltern schauen sich an. Danny muss sofort in die Notaufnahme. «Brauchen wir einen Krankenwagen?»
Der Schock ist so gross, dass niemand fragt, wie das passieren konnte.
Auch Herr Robertson, der nette Nachbar, hat die Schreie gehört. Er ist sofort bei den Heinemanns. Die beiden Männer schaffen es, Danny vorsichtig ins Auto zu heben. Dann lässt Herr Robertson Andy und Linda in sein Auto steigen. Mit vollgepacktem Kofferraum und den Fahrrädern auf dem Dach fahren Papa und Mama Heinemann nicht in den Urlaub, sondern ins Krankenhaus. Herr Robertson fährt mit den beiden Kindern hinterher.
Im Krankenhaus stellt sich schnell heraus, dass Dannys rechte Schulter und sein Becken mehrfach gebrochen sind. Der ganzen Familie ist sofort klar: Dieses Jahr gibt es keinen Urlaub im Norden.
Nach einer ersten Untersuchung heisst es, dass Danny nicht operiert werden muss. Wie erleichtert sind alle über diese gute Nachricht!
Da es bereits nach Mitternacht ist, muss Danny die Nacht im Krankenhaus verbringen. Die Eltern beschliessen, dass Papa bei ihm bleibt. Mama gibt ihrem Jungen zum Abschied einen dicken Kuss. «Ich bete für dich, mein Schatz.»
Die Geschwister verabschieden sich mit grosser Anteilnahme von ihrem Bruder. Dann fährt Herr Robertson den Rest der Familie nach Hause und Mama bedankt sich bei ihm für die grosse Hilfe.
Zu Hause angekommen, öffnet Andy die alte, schwere Holztür und stürmt die Wendeltreppe hinauf in sein Zimmer. Mama nimmt Linda an der Hand und geht mit ihr nach oben.
Andy liegt auf seinem Bett und weint bitterlich. «Es tut mir so leid! Ich kann gar nicht sagen, wie sehr! Es ist wie ein Messerstich in meinem Herz.» Tränen laufen ihm über die Wangen. «Jetzt gibt es wegen mir keinen Urlaub. Wenn Danny nicht auf den Balkon gegangen wäre und meinen Ball genommen hätte, würden wir jetzt im Auto sitzen und in den Norden fahren!»
«Was ist eigentlich genau passiert?», fragt Mama mit ruhiger Stimme.
«Ich war wütend auf ihn, weil er einfach meinen Ball geklaut hat! Da habe ich ihn gerammt, wie ein Footballspieler. Die morschen Holzbretter haben nachgegeben, und dann ist er runtergefallen.» Er beginnt wieder zu schluchzen. «Warum war ich nur so wütend auf Danny? Das ist alles meine Schuld!»
Mama drückt den weinenden Jungen an sich und zieht Linda zu sich auf die andere Seite. «Da hat sich wohl eine Menge Wut auf unserem Balkon entladen.» Sie streicht ihm die verschwitzten Haarsträhnen aus dem Gesicht. «Ich weiss, dass die letzten zwei Jahre für uns alle nicht einfach waren.» Sie schweigt eine Weile, dann fährt sie fort: «Erst hatte Papa den schweren Arbeitsunfall, dann verlor er seine Stelle. Jetzt verdient er in seinem neuen Job gerade so viel, dass wir uns etwas zu Essen kaufen und unsere Rechnungen bezahlen können. Und ich kann wegen meiner schlechten Gesundheit nicht auswärts arbeiten. Wir müssen auf vieles verzichten, was wir uns früher problemlos leisten konnten.»
«Ja», stimmt Linda ein. «Die tollen Ferien am weissen Sandstrand in Florida waren immer das Highlight des Jahres. Und jetzt geht das nicht mehr. Und vieles andere auch nicht. Und zu allem Überfluss müssen wir in zwei Monaten ausziehen, in eine Mietwohnung. Dann muss ich mir mit Danny ein Zimmer teilen. Darauf freue ich mich überhaupt nicht!»