Eindringlichkeit dieser Zeit - Birgit Barandica - E-Book

Eindringlichkeit dieser Zeit E-Book

Birgit Barandica

4,9

Beschreibung

Die Autorin beschreibt unter anderem anhand ihres eigenen Erlebens, wie sie zu unseren hebräischen Glaubenswurzeln zurückfand. Seit vielen Jahrhunderten haben Christen ihren biblisch-jüdischen Ursprung verlassen, was die sogenannte Ersatztheologie auf den Plan rief: den Irrglauben, Gott habe Sein Volk Israel verworfen und die Kirche an dessen Stelle gesetzt. Doch so etwas sagt Gott an keiner Stelle Seines Wortes! Im Gegenteil, Er sagt: “So wie diese feste Ordnung (das All) für immer besteht, wird auch Israel für immer mein Volk sein. Und wie man die Weite des Himmels und die Fundamente der Erde niemals ermessen kann, so werde ich Israel nicht verstoßen trotz allem, was es getan hat. Darauf gebe ich, der Herr, mein Wort!“ (Jeremia 31,36-37). Anhand des Olivenbaumes erklärt Paulus seinen nichtjüdischen Zuhörern in Römer 11, dass Gläubige aus den Nationen nun in den Baum Israel eingepfropft sind und aus dessen Säften und Wurzeln leben. Eindeutig sagt er: “Nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel trägt dich!” (Römer 11,18) In Epheser 2,19 werden Gläubige aus den Nationen auf wunderbare Weise angesprochen: “So seid ihr also keine Fremden mehr, geduldete Ausländer, sondern ihr seid Mitbürger der Heiligen (Israel) und gehört zur Familie Gottes.”

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Seitenzahl: 203

Veröffentlichungsjahr: 2017

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Daran merken wir, dass wir ihn kennen, wenn wir seine Gebote halten.

1.Johannes 2,3

Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer.

1.Johannes 5,3

Danksagungen

Ich danke dir, liebe Helga, für deine wertvolle Hilfe beim Korrekturlesen, ohne die vergessene Worte vergessen und andere Fauxpas unentdeckt geblieben wären. Deine guten Ideen gaben dem Ganzen einen sinnvollen Schliff!

Dir, lieber Marco, danke ich ganz besonders für deine kostbaren geistlichen Inputs beim Überarbeiten einiger Themenbereiche dieses Buches. Sie trugen zu Klarheit und Eindringlichkeit manchen Inhalts bei!

Und euch, liebe Petra & Ingo, Barbara und Bianka: herzlichen Dank für die Mühen des Korrekturlesens!

Aus ganzem Herzen danke ich euch, liebe Lisa, Helga und Martin, für die Umsetzung dieses Projekts. Es ist so ein Vorrecht, sich ins Reich Gottes einbringen zu dürfen!

Möge unser guter Abba jeden von euch reichlich für euer Mühen segnen!

Bibelzitate aus:

“Das jüdische Neue Testament”, David H.Stern – DHS, (Hänssler Verlag)

“Neue Evangelistische Übersetzung” – NeÜ, Karl-Heinz Vanheiden

“Gute Nachricht Bibel” – GNB, (Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart)

“Hoffnung für alle” – Hfa, (Brunnen Verlag, Basel und Gießen)

“Schlachter 2000” – Sch2000, (Genfer Bibelgesellschaft)

“Neues Leben” – NL, (R.Brockhaus, Witten)

“Elberfelder” – Elbf., (R.Brockhaus, Witten)

Inhalt

Vorwort

“Neue” alte Erkenntnisse

Biblische Hintergründe

Biblische Vollständigkeit

Gottes Absichten

Gottes Ziel für alle Menschen

Geschichtliches

Subtile Verschiebung der Fakten

Vorschatten auf den Neuen Bund, die Feste Gottes

Gefährliches Gemisch von Glaubensinhalten

Ewige Gültigkeit

Traditionen

Auswirkungen der unseligen Ersatztheologie

Definitionen

Göttliche Aussichten!

Das ursprüngliche Symbol

Treibende Wurzeln

Auswahl nützlicher Internetadressen

Vorwort

“Eindringlichkeit dieser Zeit” ist ein bewegendes Buch, das das aktuelle, weltweite Wirken Gottes schildert, in dem “alles wiedergebracht wird, wovon er geredet hat durch den Mund seiner heiligen Propheten von Anbeginn” (Apostelgeschichte 3,21). Wenn etwas wiedergebracht wird, muss etwas verloren gegangen sein. Aber was? Birgit Barandica beschreibt detailliert und sehr gut verständlich, wie die frühe Gemeinde von ihren hebräischen Wurzeln abgeschnitten wurde, welche biblischen Wahrheiten dadurch im Leben der Gläubigen über die Jahrhunderte verlorengingen, wie falsche Lehren und Traditionen in die Gemeinde Einlass fanden und welche Konsequenzen dies für christliche Gläubige bis auf den heutigen Tag hat.

In diesem Kampf zwischen Wahrheit und menschengemachter Lehre, zwischen unverfälschtem Wort und Traditionen, tastet sich Birgit Barandica suchend und fragend nach vorne. Der Leser bleibt davon nicht unberührt, wie sie ihn auf ihre persönliche Lebens- und insbesondere Glaubensreise mitnimmt. Dieses Buch kann für uns die Stimme des Engels sein, den Yeshua am Ende der Zeit zu den Gemeinden sendet: “Ich, Yeshua, habe meinen Engel gesandt, euch dies zu bezeugen für die Gemeinden. Ich bin die Wurzel und das Geschlecht Davids, der helle Morgenstern” (Offenbarung 22,16; DHS). Und zu unserer Wurzel führt Birgit uns. Sie führt uns zu Yeshua, dem Juden, und zu seiner Torah. Torah heißt nicht Gesetz, sondern Unterweisung. Und Birgit unterweist uns in Seinen Festen, Seinem immer noch gültigen Schabbat und Seinen Anordnungen. Sie hilft uns, unseren rechtmäßigen Platz im Olivenbaum zu finden und von seiner Fettigkeit zu nehmen.

“Eindringlichkeit dieser Zeit” ist eine prophetische Stimme, die uns hilft, uns für unseren jüdischen Bräutigam vorzubereiten. Es ist persönlich und praktisch und lehrt uns, mit ihm im Geist eins zu werden. “Und der Geist und die Braut sprechen: Komm!” (Offenbarung 22,17)

Hildegard Schneider

Leiterin des messianischen Dienstes

worldwidewings e.V.

Im Juni 2014

“Neue” alte Erkenntnisse

In vielerlei Hinsicht leben wir heute in äußerst spannenden Zeiten! Ich erinnere mich noch an gewisse, voneinander unabhängige Prophetien in den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts, in denen es hieß, Gott würde jetzt “neue Erkenntnisse” schenken. Damals verstand ich nicht, was das bedeutete. Ich dachte, es steht doch alles in der Bibel, Gott wird doch nicht nachträglich Seinem Wort hinzufügen...

Nein, Er hat nicht hinzu gefügt! Doch vor einiger Zeit begann Er mir Dinge zu zeigen, die tatsächlich neu zu sein schienen! Nicht neu im Sinne von ‘noch nie dagewesen’, sondern von: ‘das hab ich so ja noch nie gesehen!’ Schriftstellen, seit eh und je in der Bibel, x-fach (drüber weg) gelesen, nie richtig begriffen. Und dann war es plötzlich, als würde mir ein Schleier von den Augen genommen werden: viele bekannte Texte erschienen mir auf einmal brandneu!

Überall auf der Welt schenkt Gott in unserer gegenwärtigen Zeit Erkenntnisse, wie es in der Form noch nie dagewesen ist: immer mehr Christen entdecken ihre hebräisch-jüdischen Glaubenswurzeln, so wie immer mehr Juden zur Erkenntnis ihres Erlösers Jeschua haMaschiach (Jesus, der Gesalbte) gelangen! Das hat es zwar durch die Geschichte hindurch immer wieder gegeben, doch in dem Maße, wie wir es heute weltweit beobachten können, ist es einzigartig!

Dass Gott Sein Volk erweitert und nicht durch eine christliche Kirche ersetzt hat, wie es leider oft gelehrt wird, ist deutlich an der Erklärung zu erkennen, die Paulus den Römern in Kapitel 9 gibt: “Gott hat doch die Israeliten dazu auserwählt, seine Kinder zu sein. Er hat sich diesem Volk in seiner Macht und Herrlichkeit offenbart. Immer wieder hat er mit ihnen Bündnisse geschlossen, er hat ihnen seine Gebote gegeben. Sie dienen Gott im Tempel, und ihnen gelten seine Zusagen” (Vers 4, Hfa). Achtung: der letzte Satz steht im Präsens, nicht in der Vergangenheit, wie die Verse davor! Das weist auf die beständige Sohnschaft Israels hin, so wie Gott Mose aufgetragen hatte, Pharao zu sagen: “So spricht JHWH: ‘Israel ist mein erstgeborener Sohn’” (2. Mose 4,22; NeÜ)! Er hat Sein Volk nicht enterbt. Und so betont Paulus in Vers 6 erneut: “Gottes Zusagen haben nach wie vor ihre Gültigkeit.”

Doch hatten die nichtjüdischen Gläubigen das mit der Zeit wohl wieder vergessen, denn schon gegen Ende des ersten Jahrhunderts begann sich unter ihnen eine Haltung herauszubilden, die der Welt viel Leid einbrachte, besonders den Juden: sie gingen davon aus, die Juden als Volk Gottes ‘ersetzt’ zu haben... So breitete sich die Ersatztheologie mit ihren unterschiedlichen Folgen immer weiter aus; über Jahrhunderte hinweg wurden wir falsch gelehrt. Eine außerordentlich schwierige Erkenntnis.

Doch lassen sich Aussagen, die diese Theologie unterstützen würden, nirgends in der Bibel finden! Wohl in weiser Voraussicht – besser: von Gott inspiriert, richtet Paulus sich an die Nichtjuden der römischen Gemeinde und erklärt ihnen anhand des edlen Olivenbaumes: “Einige Zweige dieses Baumes sind herausgebrochen worden. An ihrer Stelle wurdet ihr als Zweige eines wilden Ölbaums aufgepfropft. So lebt ihr von den Wurzeln und Säften des edlen Ölbaumes. Bildet euch aber deshalb nicht ein, besser als die herausgebrochenen Zweige zu sein! Denn nicht ihr tragt die Wurzel, sondern die Wurzel trägt euch” (Römer 11,17-18; Hfa).

Die Wurzel steht für das auserwählte Gottesvolk Israel – der Originalbaum ist also noch da! Gläubige aus den Nationen, Heidenchristen, sind darin eingepfropft: durch sie fließt nun derselbe ‘Lebenssaft’, wie durch die edlen Originalzweige! Nun sind sie eins – Juden und Heiden, die an Jeschua haMaschiach glauben!

Ein ersatztheologisch geprägtes Christentum ist in der Tat wie ein Baum ohne Wurzeln: erhält er keine Nahrung, wird er über kurz oder lang kraftlos, stirbt irgendwann ab. Genau das wurde im Lauf der Geschichte schon früh versucht: ohne Wurzeln allein zu bestehen. Es klappte natürlich nicht-im Gegenteil, der Baum kippt, die Schieflage ist äußerst bedenklich! Das ist unter anderem an den vielen Spaltungen und Trennungen innerhalb der Kirche zu sehen, an massivsten Verfolgungen (Inquisition, Kreuzzüge, etc., an Juden und Christen gleichermaßen), an der Säkularisierung, den vielen Kirchenaustritten. Und ganz besonders an den Pogromen am jüdischen Volk, dem Augapfel Gottes (Sacharja 2,12), die in der Schoah, dem unseligen Holocaust mündeten. So verstehe ich die auf das Einpfropfen folgende Ermahnung von Paulus fast schon prophetisch: “Seid deshalb nicht hochmütig, sondern passt auf, dass es euch nicht genauso ergeht” (Römer 11,20; Hfa): also wieder herausgebrochen zu werden.

Aus den Versen der Übersetzung Jüdisches Neues Testament von David H. Stern (DHS) geht meines Erachtens besonders schön hervor, dass wir alle zusammen eine Einheit bilden! Ich kann mir beim besten Willen nicht erklären, warum dem dennoch entgegen gehandelt wird, obwohl es doch so deutlich in Gottes Wort, der Bibel steht, außer man unterschlägt es ganz bewusst. Doch lies selbst:

“Nun aber seid ihr, die ihr einst fern wart, durch das Vergießen des Blutes des Messias nah geworden. Denn er selbst ist euer Schalom – er hat aus uns beiden eins gemacht und hat die Mechizah (Trennwand) eingerissen, die uns getrennt hat, indem er in seinem eigenen Leib die Feindschaft zerstörte, die durch die Torah mit ihren Geboten in der Form von (menschgemachten) Ritualen hervorgerufen wurde. Er tat das, um in der Vereinigung mit sich selbst aus den zwei Gruppen eine einzige neue Menschheit zu schaffen und auf diese Weise Schalom zu schaffen, und um beide in einem einzigen Leib mit Gott zu versöhnen, indem er als ein Verbrecher am Pfahl hingerichtet wurde und auf diese Weise in sich selbst die Feindschaft tötete.

Und als er kam, verkündete er als Gute Nachricht Schalom euch Fernen (Gläubige aus den Nationen; Ephraim [Nordreich]) und Schalomeuch Nahen (messianiche Juden [Juda, Südreich]), die Nachricht, dass wir beide durch ihn in einem Geist Zugang zum Vater haben.

So seid ihr nun nicht länger Ausländer und Fremde. Im Gegenteil, ihr seid Mitbürger mit Gottes Volk und Angehörige der Familie Gottes. Ihr habt auf die Grundlage der Gesandten und Propheten (des ersten Bundes bzw. Alten Testamentes) aufgebaut, wobei der Eckstein Jeschua der Messias selbst war. In der Vereinigung mit ihm wird das ganze Gebäude zusammengehalten, und in der Vereinigung mit dem Herrn wächst es zu einem heiligen Tempel. Ja, in der Vereinigung mit ihm seid ihr selbst zusammengebaut zu einem geistlichen Wohnort Gottes” (Epheser 2,13-22; DHS).

Dies ist ganz offensichtlich ein weiterer Teil des Wortes Gottes, der mit der Zeit immer weniger beachtet wurde, woraufhin der neue Bund bald nicht mehr gottgemäß, sondern über die Jahrhunderte wie eine andere Religion gelebt wurde. Der erste Bund wurde vernachlässigt und Gottes Volk, die Juden, ausgeschlossen. Und das, obwohl Jeschua (Jesus) eindeutig gesagt hatte, dass nicht ein einziger Buchstabe am Gesetz ungültig geworden wäre (Lukas 16,17). Falsche Lehren und christlicher Antisemitismus waren die Folgen. Wie all dies zustande kam und zusammenhängt, beschreibe ich auf den nächsten Seiten eingehender.

Doch geht es in den folgenden Kapiteln nicht um theologischakademische Studien, sondern ich möchte das Thema allgemein verständlich ins Bewusstsein von uns allen rücken. Theologie ist nichts anderes als die Interpretation und Lehre eines bestimmten, individuellen Schriftverständnisses; es sind die Erkenntnisse einer Einzelperson oder Gruppe. Hier jedoch geht es um das reine Wort Gottes, so wie es in der Bibel steht. Das Wort Gottes steht grundsätzlich über jeder Theologie.

So bitte ich dich, lieber Leser, dich bei der Lektüre dieses Buches innerlich zu öffnen, damit das Wort Gottes auf fruchtbaren Boden fallen und dich segnen kann. Wir alle werden uns an neue Interpretationen bekannter Bibelstellen (keine SchriftverständnisseEinzelner) und an die Konzentration auf bisher vernachlässigte Schriftstellen gewöhnen müssen. Vergleiche jeweils mit deiner eigenen Bibel im Kontext und prüfe im Gebet selbst.

Ebenso wichtig sind Basis-Einblicke in die hebräische Originalsprache des ersten Bundes, sowie Kenntnisse der jüdischen Denk-und Lebensart. Jeschua war, vielmehr ist Jude! Ausdiesem Hintergrund heraus handelte und redete Er und die Juden verstanden Ihn! In erster Linie war Er für Sein Volk gekommen: “Er (Jeschua) sagte: Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Jisrael geschickt” (Matthäus 15,24; DHS).

Ich denke, dies ist uns oft gar nicht bewusst-tatsächlich ging es zuerst nur um das Volk Gottes! Die Goyim (nichtjüdische Gläubige aus den Nationen. Goi, in der Einzahl) wurden erst später, ab dem Pfingsten nach Jeschuas Auferstehung (dem biblischen Wochenfest bzw. Schawuot) mit einbezogen.

Sie wurden eingepfropft, wie Paulus es nennt (Römer 11), der Familie hinzugefügt, und nicht zu etwas Neuem gemacht, wie die Ersatztheologie es uns seit vielen Jahrhunderten so wirkungsvoll, aber falsch lehrt. Und doch verhielten sie sich mit der Zeit so, als wären sie jetzt die Auserwählten Gottes anstelle des hebräischen Volkes. Das hatte Gott jedoch niemals beabsichtigt! Beim aufmerksamen Studium der Bibel wird man schnell Ungereimtheiten bezüglich der Lehre, die wir erhielten, entdecken. Als Christen sollten wir wirklich alles dransetzen, unsere hebräisch-jüdischen Glaubenswurzeln wiederzufinden!

In Daniel 7,25 teilt Gott den Menschen durch Seinen Propheten mit, dass sich ein König erheben wird, der Gott lästern und alles daransetzen würde, die Feste und das Gesetz zu ändern. Genau das geschah im vierten Jahrhundert durch Kaiser Konstantin. Per Edikt ließ er erst den Schabbat, später auch die Feste und andere Anweisungen Gottes aus Glauben und Tradition entfernen. Stattdessen führte er ‘christliche’ Feste und Traditionen ein, die mit Gottes Wort kaum etwas zu tun hatten und sich daher mit der Zeit immer weiter vom Biblischen entfernten. Doch heute, am Ende der Zeiten, erweckt Gott weltweit Millionen von Gläubigen zu unseren hebräisch-jüdischen Wurzeln. Es ist wie ein Nachhausekommen! Vieles werden wir ganz neu lernen müssen, wodurch die BedeutungJeschuas, Seines Opfers und Seiner Wiederkunft um ein Vielfaches klarer und verständlicher werden!

Dieses Buch ist gemeinsam mit mir 'gewachsen': seit der ersten Ausgabe habe ich es dreimal erweitert, denn zwischendurch bekam ich immer wieder tiefergehendere Einsichten geschenkt. So konnte ich einige Themen detaillierter beschreiben. Auch die vorliegende Ausgabe ist eine Erweiterung; es soll jedoch die letzte sein, denn das Buch erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Das wäre bei der Fülle an Informationen über diese Thematik auch gar nicht möglich. Doch es will die Eindringlichkeit der Rückbesinnung auf unsere Glaubenswurzeln herausstellen.

Diejenigen, die ein tieferes Studium suchen, finden auf der letzten Seite eine Auswahl nützlicher Internetadressen von guten messianischen Diensten mit weiterführenden Lehrartikeln.

Das letzte Kapitel handelt mit thematischen Ergänzungen davon, wie Gott mir meine eigenen hebräisch-jüdischen Glaubenswurzeln zeigte und mich dabei auf so wunderbare Weise immer näher an sich zog!

Um eventuell verwunderten Fragezeichen vorzugreifen: seit geraumer Zeit nenne ich Jesus bei Seinem hebräischen Originalnamen Jeschua ("Yeshua" geschrieben entspricht es der internationalen Lautschrift); auch hier in diesem Buch (ich erkläre es später näher). Es sei denn, ich möchte gewisse Dinge betonen, die vor der Erkenntnis meiner Glaubenswurzeln lagen. Andere biblische Namen nenne ich ab und zu auf Hebräisch, damit der Leser sich mit dem Original vertraut machen kann. Ansonsten bleibe ich erst einmal bei den gewohnten griechisch-lateinischen Namen, damit nicht das Gefühl der Überfremdung aufkommt.

Biblische Hintergründe

Eben wurde mir wieder einmal bewusst, wie wichtig es ist, zur Wahrheit Gottes zurückzukehren – ganz besonders in unserem Land; und zwar zur vollständigen Wahrheit Seines Wortes, das ja nicht bloß aus dem Neuen Testament besteht! Jeschua (Jesus, in Seiner hebräischen Muttersprache) war Jude (ist es immer noch), Er entstammt einer hebräisch-jüdischen Blutlinie und in Seinem Erdenleben wandte Er sich ausschließlich an Israel (Markus 7,24 ff; Matthäus 15,24), das an den einen Gott glaubt: den Gott Avrahams, Jitzhaks und Ja’akovs (so die Namen Abrahams, Isaaks und Jakobs in der Lautschrift der hebräischen Originalsprache).

Die ersten sogenannten Christen waren alle Juden! Die Apostel waren alle Juden, die Schriften des erneuerten Bundes (Neues Testament) wurden von Juden verfasst. Die ersten Gläubigen lasen nur die Schriften der hebräischen Bibel (die wir "altes Testament" nennen, also Torah, Propheten und die anderen Schriften; neue Schriften gab es damals ja noch nicht), auf die auch Jeschua sich immer bezog! Der Heilige Geist fiel zunächst auf eine jüdisch-messianische Gemeinde, bevor die sich für die Welt öffnete.

Jeschua und Seine Talmidim, (Jünger), ebenso wie die späteren Apostel und ersten Gläubigen, lebten genauso, wie die Menschen des ersten Bundes, von denen sie schließlich Teil waren. Sie gingen in den Tempel bzw. in die Synagogen, sie hielten den Schabbat und feierten die Feste Gottes (3. Mose 23). In der ganzen Bibel findet man keine Erwähnung darüber, dass dies irgendwann geändert bzw. sogar abgeschafft worden wäre.

Jeschua ist die Erfüllung des gesamten ersten Bundes, des Heilsplanes, den Gott von Anfang an für uns Menschen bereitgehalten hatte. Das ist für Christen auf den ersten Blick sicher nichts Neues, und dennoch öffnet Gott gerade in unserer heutigen Zeit ‘neue’ Aspekte, die so neu eigentlich gar nicht sind – im Gegenteil: sie sind uralt! Doch werfen sie in der heutigen Zeit ein völlig anderes Licht auf den christlichen Glauben, so wie wir ihn derzeit kennen, wodurch er ganz neue Horizonte erhält! Um eben diese Horizonte geht es in diesem Buch.

Eigentlich passt das Wort Testament nicht auf die Bibel, denn ein Testament bezieht sich grundsätzlich auf einen Verstorbenen: es ist sein letzter Wille; ein Vermächtnis, das er seiner Nachwelt hinterlässt. Doch der Gott der Bibel ist sehr lebendig! Wäre das nicht so, hätte es die Auferstehung nie gegeben und dieses Buch wäre nutzlos!

Vermutlich hatte sich dieser irreführende Begriff bereits bei den ersten messianisch1 Gläubigen eingeschlichen, sonst hätte der Schreiber des Hebräerbriefes sicher nicht die Notwendigkeit zur Aufklärung gesehen: “Denn wo ein Testament ist, da muss zwangsläufig auch der Beleg für den Tod seines Abfassers erbracht werden, da ein Testament nur auf den Tod hin in Kraft tritt; es hat niemals Gültigkeit, wenn sein Abfasser noch am Leben ist” ("Messianische Juden" → Hebräerbrief 9,16-17; DHS).

Der “erste” Bund war es eigentlich auch nicht, denn davor gab es ja bereits den Bund mit Noah (1. Mose 9: Gott versicherte, die Schöpfung nicht noch einmal zu vernichten) und den Bund mit Abraham (1. Mose 15: Gott verhieß seinen Nachkommen, ein großes Volk zu werden). Der noachidische Bund wurde durch den Bund mit Abraham nicht aufgelöst, sondern erweitert. Ebenso wurde der abrahamitische Bund nicht durch den Bund mit Mosche (Mose) aufgelöst, sondern definiert und spezifiziert. Und der neue Bund löste den mosaischen Bund auch nicht auf, im Gegenteil – Jeschua vervollständigte ihn durch Sein Opfer und brachte ihn somit zum Ziel.

Wir Christen müssen unseren biblisch-hebräischen Hintergrund kennen – wie sonst sollten wir Jeschuas Lehren und überhaupt Sein Hiersein auf Erden je richtig verstehen? Mit dem hebräisch-jüdischen Israel hat Gott Seine langjährige Geschichte – nicht mit uns Heidenchristen. Wie wir als Nichtjuden dennoch dort hineinpassen, werden wir in diesem Buch sehen, und wir passen da hinein – soviel schon einmal vorweg!

1kommt von “Messias” (eingedeutscht; “Maschiach” auf Hebräisch; “Christós” auf Griechisch; übertragen ins Deutsche: Christus)

Biblische Vollständigkeit

Jeschua hat keine 'neue Religion' eingeführt; Er ist kein 'Religionsstifter', wie Er verschiedentlich genannt wird. Vielen Christen ist das durchaus bewusst. Dennoch gab es in den vergangenen rund 17 Jahrhunderten diverse groteske Lehren, die die Bibel aussehen lassen, als wäre der neue Bund etwas Eigenständiges und der erste Bund nichts weiter als eine Anhäufung von Bibelgeschichten, Geboten und Gesetzen, die auf Christen angeblich nicht mehr zuträfen. Doch wenn Jeschua keine “neue Religion” eingeführt hat, dann muss das Alte, was immer es auch ist, doch weiterbestehen! Das “Alte” – die ewiggültige Schrift!

Und eben diese Schrift hat Er nicht über Bord geworfen! Im Gegenteil, in Matitjahu/Matthäus 5,17 sagte Er: “Glaubt nicht, dass ich gekommen bin, die Torah oder die (Worte der) Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, aufzuheben, sondern zu vervollständigen” (DHS). Er wird der Torah volle Geltung verschaffen, das heißt: sie zum Ziel bringen!

Eine Sache zu vervollständigen bedeutet, dass ihr vorher etwas gefehlt hatte. Fügt man ihr etwas Bestimmtes hinzu, wird sie komplett! Jeschua fügte dem Heilsplan Gottes Sein einzigartiges Opfer hinzu. Zu behaupten, man benötige nun das Vorige nicht mehr, würde das Ganze wieder unvollständig machen, nur diesmal von der anderen Seite: nun fehlt das, was vorher da war.

In den meisten deutschen Übersetzungen steht das Wort erfüllen statt vervollständigen. Doch drückt es das gleiche aus: etwas zu erfüllen bedeutet, etwas Entscheidendes zu ergänzen. Im ersten Bund fehlte das ewiggültige, erlösungbringende Opfer, das Jeschua nun brachte.

In erfüllen steckt das Verb füllen: eine Lücke muss gefüllt werden. Der erste Bund war lückenhaft: ihm fehlte jenes Etwas, das die Beziehung zu Gott wiederherstellen konnte. Nur der Messias war imstande, dies tun. Nun war die Zeit reif. Er war gekommen und erfüllte (erbrachte) Seinen Teil durch Sein Opfer: der Bund ist nun komplett, vollständig! Daher gilt: erster und zweiter Teil der Bibel gehören zusammen, nichts wurde abgeschafft!

Doch um zu ‘beweisen’, dass die Torah für Christen nicht mehr gelte, wird leider oft die Behauptung herangezogen, Jesus habe das Gesetz (Torah) erfüllt im Sinne von 'abgeschafft'. Daher habe ich nach Synonymen für erfüllen gesucht. Unter den sinnverwandten Worten fand ich Begriffe wie sich ausbreiten, ausdehnen, eintreffen, durchdringen, durchführen, Genüge tun, verwirklichen, ausführen, einhalten, auslösen und noch viele andere. Jedoch fand ich keinen, der auch nur annähernd der Bedeutung abschaffen, auflösen, außer Kraft setzen nahe kam...

In Lukas 16,16-17 erklärt Jeschua es noch etwas anders: “Bis zur Zeit Jochanans (Johannes) gab es die Thora und die Propheten. Seither ist die Gute Nachricht des Reiches Gottes verkündet worden, und jeder drängt sich danach hineinzukommen. Doch es ist leichter, dass Himmel und Erde vergehen, als dass auch nur ein Strich eines Buchstabens in der Torah hinfällig wird” (DHS).

Hier bekräftigt Jeschua u.a. Jesaja 40,8, wo Gott durch Seinen Propheten von Trost und Erlösung Israels spricht. Dort heißt es u.a.: “Das Gras ist verdorrt, die Blume ist abgefallen; aber das Wort unseres Gottes bleibt in Ewigkeit!” (Sch2000). Das bedeutet für immer, für alle Zeiten. Wenn Gott in der Torah etwas mit 'ewig' bezeichnet, dann gilt das selbstredend auch für den neuen Bund: die Auferstehung ist keine Begrenzung der Ewigkeit!

Paulus bestätigt das deutlich in Römer 3,29-31: “Oder ist Gott nur der Gott der Juden? Ist er nicht auch der Gott der Heiden? Ja, er ist wahrhaft der Gott der Heiden; denn wie ihr zugeben werdet, Gott ist einer (JHWH echad, 5. Mose 6,4). Deshalb wird er den Beschnittenen aufgrund des Vertrauens für gerecht erachten und den Unbeschnittenen durch das gleiche Vertrauen. Folgt daraus, dass wir durch dieses Vertrauen die Torah aufheben? Das möge der Himmel verhüten! Im Gegenteil, wir bestätigen die Torah” (DHS).

Torah ist der erste von den drei Teilen des Tenach. Die beiden anderen Teile sind Propheten (Nevi'im ) und Schriften (Ketuvim). Die drei Anfangsbuchstaben bilden das Akronym TNK, woraus Tenach wurde (das -k wurde aussprachemäßig zu einem -ch). Tenach ist also das, was wir als ‘Altes Testament’ kennen – richtiger ‘Erster Bund’. Man nennt ihn auch “hebräische Bibel”.

Das Wort Torah ist mit ‘Gesetz’ nicht richtig wiedergegeben worden. Unser Verständnis dieses Wortes ist ein völlig anderes als im hebräischen Denken. Unser griechisches Denken (nähere Erläuterungen ab S. →) führt zu Vorstellungen, die eher an Pāragraphen, Verbote, drohend erhobene Zeigefinger, Strafen denken lassen, als an ein ‘Handbuch zu einem gelingenden Leben’. Das Wort Torah leitet sich vom hebräischen jarah