Einfach Katholisch - Christian Wessely - E-Book

Einfach Katholisch E-Book

Christian Wessely

4,9

Beschreibung

Bei den Feiern in der Kirche und in der Gestaltung des Jahresablaufes werden Christinnen und Christen am ehesten in der Öffentlichkeit sichtbar. Doch viele Menschen - die daran teilnehmen, weil ihnen die dort feiernden Personen wichtig sind - wissen nicht mehr Bescheid, worum es eigentlich geht und was dort von ihnen erwartet wird. Anlässe, bei denen man eingebunden wird, gibt es viele: zum Beispiel wenn man an bei einer Hochzeit Trauzeuge ist, ein Patenamt übernimmt, das Erntedankfest mitgestalten oder einfach nur wissen möchte, was genau zu Ostern gefeiert wird. Dieses Buch bietet komprimiert und leicht verständlich grundlegende Antworten auf die Frage nach den Inhalten des christlichen Glaubens. Zunächst setzt es bei den verschiedenen liturgischen Feiern wie Taufe, Messe, Firmung, Trauung, Bußfeier bzw. Beichte, Begräbnis und der Krankensalbung an und erklärt, was dort geschieht und welche Beiträge man selbst einbringen oder gestalten kann. Auf die gleiche Art und Weise werden die wichtigsten Feste im Jahreskreis vorgestellt. Im zweiten Teil des Buches wird auf die tieferen Gründe, die Ausgangspunkte für diese Feiern eingegangen: Was ist das denn, was wir "Gott" nennen und warum tut sich die Moderne so schwer damit? Und schließlich wird anhand der ethischen Problemfelder Abtreibung, Leben mit Behinderung und Sexualität skizziert, was ein katholischer Mensch in seinen Handlungen beachten soll. Den Abschluss bilden die Prinzipien der katholischen Gesellschaftslehre. So enthält dieses Buch alle wichtigen Informationen zum "Katholisch-Sein" - für alle, die neugierig und interessiert am Christentum sind!

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Christian Wessely

Einfach katholisch

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Diese zweite Auflage

widme ich dem Andenken meiner Mutter

Josefine Wessely

1937 – 2009

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

CHRISTIAN WESSELY

EINFACH KATHOLISCH

 

Was katholische Christen glauben und wie sie feiern

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tyrolia - Verlag • Innsbruck - Wien

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Verlagshaus Tyrolia ist Mitglied der Verlagsgruppe „engagement“

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

 

2., aktualisierte und erweiterte Auflage 2013

ISBN 978-3-7022-3095-1 (gedrucktes Buch)

ISBN 978-3-7022-3232-0 (E-Book)

 

© Verlagsanstalt Tyrolia, Innsbruck

Umschlaggestaltung: stadthaus 38, Innsbruck

Layout und digitale Gestaltung: Christian Wessely

Fotos

kgr: © Karl Grassmugg 2004-2012 – www.kgr.at – Alle Rechte vorbehalten!

cwe: © Christian Wessely – Alle Rechte vorbehalten!

 

E-Mail: [email protected]

Internet: www.tyrolia-verlag.at

Inhalt

Einfach katholisch

Vorwort

Einleitung: Wer sind die „Katholiken“?

Wie feiern Katholiken? Ein kleiner „Kirchen-Knigge“

Grundlegendes

Die zentralsten Aussagen in Kurzform

Die Wegweiser

Erinnerung an eine befreiende Wahrheit

Die Bibel: das Wichtigste in Kurzform

Die Tradition

Die Riten

I. Sichtbare Zeichen

Warum feiern Christen die Taufe?

Die Rolle der Patinnen und Paten

Was passiert im Rahmen der Tauffeier?

Die eigentliche Tauffeier

Was man selbst gestalten kann

Warum feiern Katholiken die Messe?

„Messe“ oder Gottesdienst?

Was wird im Gottesdienst nun eigentlich gefeiert?

Wer feiert die Messe?

Liturgische Kleidung

Liturgische Farben

Der Ort des Gottesdienstes

Der Ablauf der Messe

Was man selbst einbringen und gestalten kann

Warum feiern Katholiken eine Firmung?

Die Rolle der Paten

Was passiert im Rahmen der Firmung?

Der Ablauf der Firmung

Was man selbst gestalten kann

Warum trauen sich Christen?

Was passiert im Rahmen einer Eheschließung?

Die „Assistenz“

Als „Hoffnungsperspektive“: die Ehejubiläen

Der Ablauf der Trauung

Die Trauzeugen

Was man selbst gestalten kann

Exkurs: Warum weihen Christen ihre Priester?

Warum gibt es eigentlich Priester?

Wie wird man Diakon oder Priester?

Warum feiern Christen ein „Sakrament der Buße“?

Die Bußfeier

Die Beichte

Der Ablauf der Beichte

Vergebung durch Liebe

Exkurs: Warum salben Christen ihre Kranken?

Warum beerdigen Christen ihre Toten feierlich?

Was passiert im Rahmen einer Beerdigung?

Der Ablauf der Begräbnisfeier

Was man selbst einbringen und gestalten kann

Warum beten Christen?

Wie beten Christen?

Was beten Christen?

Gebetsgesten

Die Grundgebete

II. Der Ablauf der Zeit

Warum feiern Christen Weihnachten?

Der Weihnachts-„Festkreis“

Das Weihnachtsfest

Warum feiern Christen Ostern?

Der Osterfestkreis

Fronleichnam

Das „Hochfest vom Heiligsten Herzen Jesu“

Erntedank

Allerheiligen und Allerseelen

Christkönigssonntag

Exkurs: Maria und die Marienfeste

Die Marienverehrung

Maria in der Bibel

Lehren der Kirche über Maria

III. Der Hintergrund: Über Gott und die Welt

Sich „an Gott herandenken“

Von Gott angerufen sein

Was ist das denn, „Gott“?

Ein Gott, der Geschichte macht

Die Wurzel: Das Judentum

Eine turbulente Beziehung: Gott und sein „auserwähltes Volk“

Die jüdischen Feste

Jesus – Rabbi, Messias, Christus

Jesus: geschichtliche Person?

Die Deutung der Auferstehung

Die Deutung der Passion

„Ohne Gott geht´s auch“ – geht es auch ohne Gott?

Der Kontext der Antike

Aufklärung und Moderne

Der atheistische Humanismus

Wir wollen frei sein! Gott hat hier nichts zu suchen!

Können religiöse Aussagen überhaupt vernünftig sein?

Gibt es eine „Antwort“ auf Religionskritik?

Exkurs: Gott und das Leid – die „Theodizee“

Die Dreifaltigkeit

Die Zweige: Wie kommt man von Gott über Jesus zur Kirche?

Anwendungsfelder

Anthropologie – Wie ist das mit dem Menschen?

Beispiel Abtreibung und Euthanasie

Beispiel Leben mit Behinderung

Beispiel Armenfürsorge

Beispiel Sexualität

Beispiel (Über-)Leben der Gesellschaft

Grundlinien der katholischen Gesellschaftslehre

Personprinzip

Solidaritätsprinzip

Subsidiaritätsprinzip

Schöpfungserhaltung

Anstelle eines Schlusswortes: Die Gestaltung meines Lebens

Verwendete Abkürzungen und zusätzliche Lesetipps

Vorwort

Ist Ihnen schon Folgendes passiert: Sie werden zu einer kirchlichen Feier eingeladen, Sie gehen hin, weil Ihnen die Personen wichtig sind, die dort feiern, haben aber nicht die leiseste Ahnung, was dort von Ihnen erwartet wird? Sie befolgen schon die längste Zeit Rituale, die Sie schön finden, von denen Sie aber auch gerne wüssten, wofür sie eigentlich gut sind, wie zum Beispiel in der Adventzeit Kerzen anzuzünden oder am Karsamstag Speisen segnen zu lassen? Sie sehen, dass Menschen, die Sie schätzen, katholisch und zugleich glücklich sind und wollen wissen, was genau dahintersteckt?

Dann ist dieses Buch genau das Richtige für Sie.

Es richtet sich an die Menschen, die mit dem Christentum (insbesondere mit dem katholischen) zu tun haben, aber nicht so genau Bescheid wissen, wie es gerade erforderlich und dienlich wäre. Nehmen wir an, Sie sind nicht gerade auf Du und Du mit der Pfarrgemeinde, und einer Ihrer nettesten Arbeitskollegen, ein Katholik, ist gestorben – natürlich sollte man ihm die letzte Ehre erweisen, aber was genau passiert denn bei einem christlichen Begräbnis, und vor allem: Warum passiert es? Oder angenommen Ihre Schwester, die seltsamerweise religiöser ist als Sie, bittet Sie, Taufpate eines Ihrer Kinder zu werden, Sie haben aber außer dem Taufschein nicht mehr so viel mit der Kirche zu tun – was genau ist denn die Taufe, und was sollte man als Patin oder Pate tun? Vielleicht sollen Sie auch mal als Trauzeuge wirken? Oder ein Erntedankfest mitgestalten? Oder es interessiert Sie einfach nur, warum wir eigentlich Osterferien haben?

Wie auch immer, dieses Buch soll Ihnen in sehr verdichteter und vereinfachter Form einige Antworten bieten. Es ist schon wagemutig, überhaupt so etwas wie eine „Einführung in das Katholischsein“ schreiben zu wollen; wenn man dann aus vernünftigen Erwägungen anstelle von 800 nur knapp 250 Seiten dafür verwenden soll, wird es halsbrecherisch und es bleiben notwendigerweise viele Details auf der Strecke. Vieles ist daher unbesprochen geblieben; vieles kann ich in diesem Rahmen nur darstellen und nicht ausführlich begründen; einiges – das muss man der Fairness halber sagen – ist auch nicht im strikten Sinne begründbar, sondern eine „Glaubenseinsicht“, die aus einer bestimmten Tradition entstanden ist und nun sinnvollerweise zum Bekenntnis der katholischen Kirche gehört. In solchen Glaubenssätzen spiegeln sich – das wird oft übersehen – komplexe historische Entwicklungen; und ihre eigene Geschichtlichkeit gehört nun einmal zum Wesen der katholischen Kirche und ist unverzichtbar. Nicht zuletzt deshalb haben manche Glaubenssätze, auch wenn sie sich den Maßstäben der heutigen sogenannten „Rationalität“ zu entziehen scheinen, ihre Berechtigung.

Ich werde versuchen, einen Weg im Spannungsfeld von Kürze, leichter Verständlichkeit und Vollständigkeit zu finden, wobei mein Leitsatz ist: Alles Wichtige kann auch einfach gesagt werden. Und vielleicht ist tatsächlich das, was man nicht so einfach sagen kann, das weniger Wichtige.

Ich selbst bin beruflich systematischer Theologe. Unsere Spezies steht nicht gerade im Ruf der einfachen Ausdrucksweise, und mitunter ist die Wortwahl von Kolleginnen, Kollegen und auch mir eher furchterregend. Das liegt aber auch an der Umgebung, in der wir normalerweise sprechen – an den Universitäten muss man gelegentlich sehr viel voraussetzen und vor allem sehr viel mit sehr wenigen Worten ausdrücken, da sind Fachausdrücke unvermeidlich. Aber wie es in der Bibel so schön heißt: Für alles gibt es eine richtige Zeit,1 und so scheint es mir jetzt an der Zeit zu sein, es einmal einfacher zu versuchen und trotzdem nicht weniger zu sagen – schaden kann das ja wohl kaum.

Zweitens bin ich selbst Diakon. Diakone sind „im Dienst“ am leichtesten dadurch erkennbar, dass sie, wenn sie eine offizielle katholische Feier begleiten, meist ein weißes bodenlanges Gewand und einen farbigen „Schal“ tragen (eine „Alba“ und eine „Stola“, wie man das mit dem Fachausdruck nennt)2. Gut, das tun Priester auch, aber die Diakone tragen ihre Stola von der linken Schulter zur rechten Hüfte diagonal, während Priester sie vor der Brust parallel nach unten hängen haben. Außerdem spenden sie die Taufe, beerdigen, helfen bei der Eheschließung und können auch geweiht werden, wenn sie selbst verheiratet sind.3 Aus den vielen Feiern, die ich in den Jahren seit meiner Weihe begleiten durfte, weiß ich, dass oft genug viele Menschen anwesend sind, die gerne mitfeiern würden, aber nicht genau wissen, wie und wann sie was genau tun sollen. Auch denen soll hier ein wenig geholfen werden.

Und nicht zuletzt bin ich, drittens, selbst gläubiger Katholik. Das ist in diesem Zusammenhang nicht selbstverständlich. Für mich heißt es: Ich glaube daran, dass das, was ich beruflich und als Diakon ehrenamtlich tue, einen festen und soliden Grund in der Wirklichkeit, hier und jetzt, hat. Ich glaube, dass es einen Gott gibt, der mir als Person gegenübersteht und sich auf das Risiko einer Beziehung mit mir eingelassen hat; ich glaube daran, dass er sich in Jesus Christus uns Menschen gegenüber unwiderruflich festgelegt hat und dass in dessen Tod und vor allem in dessen Auferstehung das Heil und die Erlösung für alle Welt begründet liegt; und ich glaube auch daran, dass sich in der Gemeinschaft aller Christinnen und Christen („Kirche“) und idealerweise in der Gemeinschaft aller gläubigen Menschen zu jeder Zeit der Wille Gottes ereignen und das „Reich Gottes“ Wirklichkeit werden kann. Und dass die menschliche Geschichte auf einen Endpunkt zusteuert. Aber zu all dem später mehr.

Ich möchte mit dem beginnen, womit Christinnen und Christen in der Öffentlichkeit am ehesten sichtbar werden (und wozu, wie eingangs gesagt, auch Fern- und Außenstehende mitunter Kontakt haben können): mit ihren öffentlichen Feiern, vor allem mit jenen, die ihr Leben strukturieren. Für jede dieser Feiern möchte ich erklären, was genau eigentlich gefeiert wird, was im Rahmen einer solchen Feier passiert, aber auch, wie man die Feier vielleicht selbst mitgestalten kann. Aber auch in ihren öffentlichen Zeichen und in der Gestaltung des Jahresablaufes werden Christinnen und Christen deutlich sichtbar, und auch diese Sichtbarkeit hat ihre Gründe (haben Sie schon mal darauf geachtet, wie viele Menschen ein kleines Kreuz an der Halskette tragen oder wie viel von unserer sehr weltlichen Jahres- und Arbeitszeit eigentlich christlich strukturiert ist?).

Feiern sind äußere Vollzüge, die eine innerliche Wirkung und einen tieferen Grund haben (ja, jede, auch die Betriebsfeier, wenn auch Wirkung und tieferer Grund dort etwas anders aufzufassen sind). Im zweiten Teil des Buches soll es um genau diesen tieferen Grund gehen, darum, was eigentlich die Ausgangspunkte für diese kleinen und großen Ereignisse sind. Man muss diesen zweiten Teil nicht lesen, um den ersten zu verstehen; aber als Ergänzung wäre er doch ziemlich sinnvoll – z. B. damit man nicht angesichts der Eröffnung jeder christlichen Feier von der (falschen!) Annahme ausgeht, dass im Christentum drei Götter verehrt würden („Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“).4 Oder damit man zumindest in Umrissen schon länger verschüttete Kenntnisse wieder mal entstauben oder sogar ausgraben kann.

Damit dabei der Tiefgang nicht völlig ausbleibt, finden Sie reichlich Hinweise auf weiterführende Literatur, meist in Kurzform. Die ausgeschriebene Form finden Sie dann ganz hinten in einem eigenen Literaturverzeichnis. Diese Verweise dienen als Hilfestellung zur Vertiefung eines bestimmten Themas und sind natürlich bei weitem nicht vollständig. Ebenso am Ende dieser Ausgabe finden Sie einen reich bestückten Index mit den wichtigsten Stichworten.

Wirklich nützlich bei der Lektüre dieses Buches ist jedenfalls eine Bibel, am besten eine Einheitsübersetzung, an der ich mich für diesen Fall auch orientiere. Aber die bekommt man mit Hardcover schon um knappe zehn Euro, und sie sollte ohnehin auf jedem Bücherregal stehen.

Ich habe mich soweit möglich um unverkrampfte Geschlechtergerechigkeit in der Sprache bemüht (was, wenn man gerade über die römisch-katholische Kirche schreibt, nicht immer trivial ist). Auf Vorschlag des Verlages habe ich aber auf ständige Doppelnennungen und vor allem die unsägliche Binnen-I-Schreibung verzichtet. Dadurch gibt es natürlich stellenweise Anklänge an die unzeitgemäße „Inklusivsprache“ – dafür bitte ich um Nachsicht, aber ein Buch wie dieses wäre sonst stellenweise unlesbar.

Wenn ein Buch fertig ist, sind immer auch Danksagungen angebracht. Meine gelten insbesondere meiner Gattin Ingeborg, die gemeinsam mit mir durch manch aufgewühlte Wasser gesegelt ist und ohne die ich auch in ruhigeren Zeiten nur schwer navigieren könnte, und meinen Kindern Magdalena und Michael, deren Spontanität und Kreativität (vor allem im Fragen) viel zu diesem Buch beigetragen haben. Sie gelten meinem inzwischen leider emeritierten Pfarrer Friedrich Tieber, der mir durch sein praktisches Vorbild viel mehr an Güte und Menschenfreundlichkeit vermittelt hat als jede theoretische Abhandlung. Sie gelten meiner geduldigen und beharrlichen Lektorin Brunhilde Steger. Sie gelten Volker Kroll in Berlin, der mir durch sachkundiges Fragen und Gegenlesen geholfen hat. Sie gelten dem Innsbrucker Kollegen Liborius Lumma, dessen ausführliche Rezension der ersten Auflage maßgeblich zur Verbesserung beigetragen hat.

Abschließend noch meine Hoffnungen: Dass die getroffene Auswahl an „Teilbereichen des Katholischen“ in diesem Buch einigermaßen repräsentativ ist; dass dieses Buch zum besseren Verständnis der Christen in einer säkularisierten Gesellschaft beitragen kann; dass sich einige der vielen getauften, der zum Christsein berufenen und zur katholischen Kirche gehörenden Menschen wieder mehr an das erinnern, was dieses Christsein ausmachen könnte; dass auch andere, fernstehende Menschen wieder gelegentlich mit uns feiern und nicht zuletzt, dass Menschen mit einem anderen religiösen Bekenntnis uns noch besser verstehen. Hoffen wir gemeinsam?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1 Koh 3,1 - zu den Abkürzungen der biblischen Bücher vgl.„Die Bibel“.

2 Siehe auch „Liturgische Kleidung“.

3 In der ersten Auflage des Buches stand an dieser Stelle, dass Diakone als einzige Kleriker (also alle, die in einem Weiheamt dienen bzw. ständige reguläre Angehörige eines kirchlichen Ordens sind) der katholischen Kirche legalen Sex haben dürfen. Das stimmt nur für die RÖMISCH-katholische Kirche - für die östlichen unierten Kirchen und die aus dem Protestantismus konvertierten Kleriker gilt diese Einschränkung nur bedingt. Näheres dazu siehe auch „Exkurs: Warum weihen Christen ihre Priester?“.

4 Siehe Dreifaltigkeit: S. XX

Einleitung: Wer sind die „Katholiken“?

Statistisch gesehen stellen sie die größte Religionsgemeinschaft der Welt dar. Zu drei großen und vielen kleinen Gruppierungen gehören etwa zwei Milliarden Mitglieder und eine zwar alte, aber nach wie vor noch sehr wirkungsvolle Tradition: die Christinnen und Christen, die ihren Namen vom Ehrentitel „Christus“ herleiten. Dieser Titel wird für die historische Person Jesus von Nazareth verwendet, der als der Retter des Gottesvolkes, der Messias (hebr.: „der Gesalbte“ – Christus ist die griechische Form von Messias) angesehen wird.

Das „Salben“ bezieht sich auf einen jüdischen Brauch: Seit der ältesten Zeit wurden wichtige Personen – vor allem Könige und Propheten – im antiken Israel gesalbt, also symbolisch mit heiligem Öl bestrichen. Das war Teil ihrer Berufungszeremonie und brachte die Gunst und Zuwendung Gottes zum Ausdruck. Und nachdem das Judentum zwischen 1500 v. Chr. und der Zeit Christi eine Menge Höhen und Tiefen durchgemacht hatte, erwartete es sehnlich den von den Propheten ihrer Heiligen Schrift angekündigten Retter, den Gottesboten, den endgültigen König, der Israels Größe wieder herstellen und seine Gotteskindschaft sichtbar machen würde – eben einen „Gesalbten“, Messias oder Christus.

Aus diesem mit Erwartungen aufgeladenen, politisch unterdrückten, aber zum Großteil ungebrochen zutiefst religiösen Volk stammt nun dieser Jesus von Nazareth, und soweit man das heute historisch beurteilen kann, war er ein zutiefst religiöser und frommer Jude. Aufgrund verschiedener Indizien kann man seine Lebensdaten einigermaßen eingrenzen: Er wurde um 5 v. Chr. geboren – paradox, aber wahr, denn das Jahr der Geburt Christi hat ein frommer Mönch namens Dionysius Exiguus erst um 520 berechnet und dabei einige kleinere Rechenfehler eingebaut. Nachdem aber die Zeitrechnung seit damals „anno domini“, „im Jahre des Herrn“ oder „nach Christus“ läuft (die Angabe „unserer Zeitrechnung“ ist nur eine Tarnung dafür), können wir nun nicht die Sache um fünf Jahre verschieben, sondern bleiben der Einfachheit halber bei der Standardzählung und gehen lieber beim Geburtsjahr Christi einen Kompromiss ein. Das ist nur die westliche Standardzählung in der christlichen Tradition – die Juden zählen die Jahre seit Erschaffung der Welt und sind damit in ihrer Rechnung schon so etwa 3760 Jahre weiter, die Muslime zählen die Jahre seit der Hedschra, der Flucht des Propheten Mohammed von Mekka nach Medina, und haben daher um ca. 620 Jahre später angefangen als wir. Jesus ist also ca. 5 v. Chr. geboren und wurde wahrscheinlich im Jahr 30 aufgrund einer politischen Intrige von den Römern, die Israel damals besetzt hatten, hingerichtet.

Und an diesem Punkt beginnt die Religion der Christen: Obwohl Jesus sich zu Lebzeiten nie selbst als Messias bezeichnete, haben ihn seine ersten Anhänger als genau diesen Retter Israels angesehen und auch so genannt. Die Heilige Schrift der Christen, die Bibel, enthält in ihrem zweiten Teil, dem sogenannten „Neuen Testament“, die Überlieferung zu dieser frühesten Phase der christlichen Kirche in den Jahren unmittelbar nach dem Tod Jesu bis etwa in das Jahr 120. Der gemeinsame Tenor dieser Überlieferung ist: Jesus ist der Christus, der Gesalbte, der Retter der Menschen, der gekommen ist, um die unwiderrufliche und endgültige liebevolle Hinwendung Gottes zu den Menschen, seien sie Juden oder Nichtjuden, zu verkünden. Und er ist von den Toten auferstanden; genauer: Er wurde von Gott auferweckt als Beglaubigung der Wahrheit dieser Botschaft.

Von Jesus Christus sind den meisten Menschen wohl die Wunder am besten im Gedächtnis geblieben, und von denen werden eine ganze Menge berichtet, von der Brotvermehrung über Blindenheilungen bis zu Totenerweckungen. Aber ebenso wichtig wie die Wunder und auch die Auferstehung ist das, was er gelehrt und verkündigt hat. Davon ist später noch im Detail die Rede, vorerst nur soviel: Der Jesus, von dem die Schriftzeugnisse des Neuen Testamentes berichten, ist vor allem deshalb als Christus erkannt und bezeugt worden, weil er gekommen ist, um den Armen eine gute Nachricht zu bringen; den Gefangenen die Entlassung zu verkünden; den Blinden das Augenlicht wieder zu schenken; die Zerschlagenen in Freiheit zu setzen und ein Gnadenjahr des Herrn auszurufen.1

Genau das ist der Kern des Evangeliums, der „Frohen Botschaft“, die die Kirche aufgreift und weiterträgt. Sie wurde nicht ausdrücklich von Jesus gegründet oder mit einer Stiftungsurkunde eingesetzt (der Bibelvers, der davon berichtet, ist mit einiger Wahrscheinlichkeit eine spätere Einfügung), aber sie ist die Gemeinschaft jener Menschen, die sich mit Christus identifizieren und seine beiden ausdrücklichen Aufträge ernst nehmen: den zur Verkündigung („Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet der gesamten Schöpfung das Evangelium!“) und den zur gemeinsamen Feier („Tut dies zu meinem Gedächtnis!“). Kirche ist dann und nur dann im vollen und umfassenden Sinn Kirche, wenn sie diese Aufträge erfüllt, und sie vertraut darauf, dass sie dann im Geist Gottes handelt (der ihr ja von Jesus als Beistand und dauernder Begleiter versprochen wurde).

Die römisch-katholische Kirche (und von ihr spreche ich, wenn im Folgenden von „Kirche“ die Rede ist) versucht dies in besonderer Weise zu realisieren. In ihr finden sich über diese Mindestmaßstäbe hinaus noch zwei weitere wichtige Faktoren: eine seit der Zeit von Jesus Christus ungebrochene Tradition und die Fähigkeit, in ihrer Geschichte immer wieder einheitlich auf aktuelle Herausforderungen zu reagieren (letzteres nicht immer mit einer glücklichen Hand). Dennoch versteht sich diese römisch-katholische Kirche als unvollkommen und in einer ständigen Entwicklung begriffen, wenn auch mit dem dauerhaften Beistand des Heiligen Geistes versehen und daher getragen von der Zuversicht, letztlich auf dem richtigen Weg zu sein. Sie ist auch die einzige monotheistische Großreligion, die weltweit zentral organisiert ist: Wenn der Papst als oberste Autorität der katholischen Kirche spricht, dann ist seine Aussage für alle Katholikinnen und Katholiken weltweit verbindlich (ob sie auch praktisch respektiert wird, ist dann nochmals eine andere Frage). Weder die anderen christlichen Kirchen noch das Judentum oder der Islam können diese potenzielle Homogenität aufweisen, schlicht, weil es bei ihnen keine vergleichbare Zentralautorität gibt. Das ist einerseits ein Vorteil, andererseits auch ein Nachteil – die Organisation wird dadurch trotz des Beistandes des Heiligen Geistes reichlich träge und muss immer weltweit planen und agieren (es ist kaum möglich, eine bestimmte Regelung wie das Zölibat in einzelnen Weltgegenden auszusetzen und in anderen nicht). Und die Kirche besteht, auch wenn sie als „heilig“ betrachtet wird, eben nur aus Menschen – und die sind mitunter alles andere als das. Daher trägt diese Kirche auf Dauer ein menschliches Gesicht, in das sich aber Jesus Christus unveränderlich eingeschrieben hat.

Ich finde das großartig.

 

 

1 Lk 4,18 - Jesus liest hier einen Teil von Jes 61 und verkündet damit praktisch „sein Programm“, das in vollkommenem Einklang mit der Überlieferung Israels steht.

 

Wie feiern Katholiken? Ein kleiner „Kirchen-Knigge“

Kirchliche Feiern sind normalerweise öffentliche Feiern. Insbesondere in den Großkirchen sind auch Besucher, die selbst keine Christen sind, in der Regel willkommen. Es gibt weder Geheimwissen, das nicht weitergegeben werden darf, noch Sonderlehren, noch verborgene Rituale – in jedem Gottesdienst darf jeder Christ alles sehen und hören.

 

Eine gewisse Ausnahme bilden hier nur die orthodoxen Kirchen, weil bei ihnen aus historischen Gründen eine Ikonenwand („Ikonostase“) den Raum der Gottesdienstbesucher vom Altarraum trennt und daher ein Teil des Ritus nicht zu sehen ist. Aber das hat keine esoterischen Gründe, sondern ist einerseits durch die Gewohnheit entstanden, Ikonen – die ja für die Ostkirche eine ganz besondere Bedeutung haben – am Altar anzubringen (aus Platzmangel auch übereinander, und plötzlich war eine Ikonenwand entstanden); andererseits soll dadurch auch der Geheimnischarakter des unbegreiflichen Gottes angedeutet werden.

 

Deswegen nennt man christliche Gottesdienste auch „Liturgie“, vom gr. leiturgia, was soviel wie „öffentliche Handlung“ bedeutet.

Gottesdienste folgen immer bestimmten Regeln. Je nach Glaubensgemeinschaft sind diese Regeln unterschiedlich; so sind etwa katholische und orthodoxe Liturgien ziemlich klar durchstrukturiert, während es am anderen Ende der Skala bei freikirchlichen Feiern durchaus auch recht spontankreativ zugehen kann. Nicht, dass das in einer katholischen Messe nicht passieren könnte: Wenn man als Zelebrant über den Saum seines Messkleides stolpert oder die Ministrantinnen so viel Weihrauch eingelegt haben, dass man das Evangeliar kaum mehr sieht bzw. frei atmen kann, sorgt das durchaus für Erheiterung in der Gemeinde und Auflockerung allzu strenger Formen.

Wenn man also den Wunsch verspürt, an einem Gottesdienst teilzunehmen, kann man das in jedem öffentlichen Kirchengebäude jederzeit tun; folgende Verhaltenshinweise können dabei nützlich sein:

 

Angemessene Kleidung

Eine Kirche oder Kapelle wird von Männern grundsätzlich ohne Kopfbedeckung betreten. Frauen dürfen die ihre tragen – bis vor gar nicht langer Zeit mussten sie es sogar, und zwar ein Kopftuch ... darüber sind inner- wie auch außerkirchlich eine ganze Menge Kopftuchdebatten geführt worden. Darüber hinaus sollte man einfach nicht allzu freizügig gekleidet sein; es gibt zwar keine allgemeingültigen Verbote, aber es ist eher unschicklich und jedenfalls respektlos, wenn man einen heiligen Raum etwa mit nacktem Oberkörper oder in Badekleidung betritt. Für die Teilnahme an einer offiziellen Feier ist festliche Kleidung nie falsch. Im Eingangsbereich von katholischen Kirchen findet sich üblicherweise ein Wasserbecken, das nicht zu Reinigungszwecken dient, sondern Weihwasser enthält. Christen tauchen beim Betreten und Verlassen einer Kirche die Spitzen von Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand in dieses Becken und bekreuzigen sich damit. In katholischen Kirchen zeigt eine einzelne, in einem roten Glaszylinder in der Nähe des Altares brennende Kerze (das sogenannte „Ewige Licht“) an, dass Christus selbst in der Eucharistie gegenwärtig ist (ja, höchstpersönlich, dazu an anderer Stelle mehr), deswegen grüßen Christen, bevor sie sich setzen, mit einer Kniebeuge in diese Richtung. Auch für Außenstehende ist eine Geste wie eine leichte Verbeugung angemessen, einfach als Zeichen des Respekts und der Wertschätzung. Schließlich sollten sich auch Christen, die eine Synagoge oder eine Moschee besuchen, angemessen verhalten – ein Sakralraum bezieht sich immer auf Gott und ist daher für viele Menschen wichtig. Dem sollte man Rechnung tragen.

 

Ein „heiliger Raum“ verdient Respekt

Innerhalb einer Kirche sollte man, auch wenn gerade keine Feier stattfindet, Stille halten oder sich zumindest nur flüsternd unterhalten. Die in manchen Kirchen aus den Lautsprechern schallende Berieselungsmusik halte ich persönlich eher für lästig, aber das ist Geschmackssache. Umhergehen und die meist reichlich vorhandenen Kunstwerke zu betrachten ist durchaus erwünscht (wieder nur, wenn gerade nicht gefeiert wird, sonst erntet man sehr betretene Blicke von Pfarrer und Gemeinde!) und lohnend. Als Tabu gilt nur der unmittelbare Altarbereich, der meist durch eine oder zwei Stufen vom normalen Kirchenniveau abgehoben und manchmal auch durch eine Kordel oder ähnliches abgetrennt ist. In diesem Bereich befinden sich der Altar, das Lesepult (Ambo) und der Aufbewahrungsort der Eucharistie1 (Tabernakel) – nichts Geheimnisvolles, aber eben ein besonderer Bereich, den man nur mit Einverständnis des Pfarrers betreten sollte.

Bei einer Feier setzt man sich – wenn man nur als „Beobachter“ teilnehmen will – sinnvollerweise an einen Ort, an dem man andere nicht am Betreten und Verlassen einer Sitzreihe hindert, da innerhalb eines Gottesdienstes meist zur Kommunion geladen wird. Dabei wird den Gläubigen in der Nähe des Altares eine kleine Scheibe ungesäuertes Brot gereicht, die die Verkörperung von Jesus Christus ist (klingt seltsam, ist aber wichtig). Nichtchristen sind zum Empfang der Kommunion grundsätzlich nicht zugelassen. Für Neugierige: Konsistenz und Geschmack entsprechen in etwa den beliebten Backoblaten. Die einzelnen Bewegungen im Rahmen der Feier haben bestimmte Funktionen: Sitzen ist die Haltung des aufmerksamen Zuhörens, Stehen ist das Zeigen von Respekt und Wertschätzung. Beides kann auch von Nichtchristen guten Gewissens mitgemacht werden. Knien hingegen ist eine Geste der Anbetung und sollte von Außenstehenden nicht vollzogen werden; es ist kein Problem, bei den entsprechenden Passagen einfach ruhig sitzen zu bleiben.

In kirchlichen Feiern wird auch – soweit möglich – gesungen. Hier halten es auch die Katholiken mit dem großen Reformator Luther, dem ja der Ausspruch nachgesagt wird: „Wer singt, betet doppelt“. Das wichtigste Musikinstrument in christlichen Gottesdiensten ist die klassische Pfeifenorgel, aber es gibt auch eine reiche Tradition des Gesanges ohne Instrumentalbegleitung (vor allem in den Ostkirchen, aber auch im Westen).

In katholischen und orthodoxen Kirchen gibt es meist einen besonderen Ort, an dem Gläubige gegen eine kleine Spende Kerzen entzünden können; oft ist das in der Nähe einer Darstellung der heiligen Maria, der Mutter Jesu Christi. Meist wird das Entzünden der Kerze mit einem Gebet für ein bestimmtes Anliegen verbunden. Manchmal ist es aber auch einfach nur schön, eine Kerze anzuzünden und einige Zeit in Stille zu betrachten.

Katholische Gottesdienste beginnen und enden meist mit festen Formeln. Am Beginn des Gottesdienstes spricht der Zelebrant, während sich die Anwesenden bekreuzigen: „Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes!“, weil im Christentum Gott als der einzige und eine angesehen wird, der sich aber in drei Personen ausdrückt. Die Gemeinde antwortet darauf mit „Amen“.

Das Kreuzzeichen wird grundsätzlich mit der rechten Hand gemacht. Die linke ruht geöffnet zwischen Brust und Bauch, während die rechte nacheinander entweder Stirn, Brust, linke und rechte Schulter berührt (das „große“ Kreuzzeichen) oder mit dem Daumen je ein kleines Kreuz auf Stirn, Mund und Brust zeichnet, zum Zeichen dafür, dass man an Christus denkt, von Christus spricht und die Botschaft Christi im Herzen bewahrt (das „kleine“ Kreuzzeichen). Übrigens: die orthodoxe Kirche macht das große Kreuzzeichen „umgekehrt“, und zwar oben – unten – rechts – links.

Der Zelebrant grüßt die Gemeinde mit dem Wunsch: „Der Herr sei mit euch!“, worauf die Anwesenden mit „Und mit deinem Geiste!“ antworten. Diese Anfangsformel drückt zwei verschiedene Dimensionen aus: die der Hoffnung, dass in der folgenden Feier Gott selbst unter den Feiernden gegenwärtig ist, wie er es versprochen hat, und dass der Leiter bzw. die Leiterin der Feier im Geiste von Jesus Christus handeln möge.

 

Segen: Die feierliche Bitte um Gottes besondere Zuwendung

Mit derselben Formel endet der Gottesdienst auch wieder, darauf folgt noch ein feierlicher Segen – wie z. B. „Es segne euch der allmächtige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist“. Der Zelebrant deutet dabei ein großes Kreuzzeichen an, die Anwesenden bekreuzigen sich und antworten mit „Amen“. Der Entlassungsdialog „Gehet hin in Frieden“ – „Dank sei Gott, dem Herrn“ beendet die Feier, wobei gerade dieser Schluss dem Charakter nach eine Aussendung ist und daher besser lauten sollte „Gehet hin und bringet Frieden“, denn genau dazu sind Christinnen und Christen ja berufen: die frohe Botschaft von der Hinwendung und Liebe Gottes zu allen (!) Menschen auch aus dem Gottesdienst mitzunehmen und vor allem dementsprechend zu leben – der Alltag macht Christinnen und Christen erkennbar, nicht nur die Teilnahme an einzelnen Feiern!

 

1 Siehe auch „Realpräsenz“.

Grundlegendes

Vieles in unserem Leben ist religiös strukturiert, ob wir wollen oder nicht. Einerseits sind das Schlüsselerlebnisse, die uns selbst betreffen, insbesondere Grenzsituationen: der Prozess des Erwachsenwerdens, das Erlebnis unbedingter Liebe, die Geburt eines Kindes, die Erfahrung von Krankheit und vielleicht auch materieller Not, der Tod nahestehender Menschen, unter Umständen sogar das bevorstehende eigene Sterben. All das stellt jeden Einzelnen und jede Einzelne vor die Frage, wie mit dieser Erfahrung umzugehen ist, wie sie in das persönliche Leben einzuordnen sei und ob sie nicht über das konkrete Hier und Jetzt hinausweist in eine erhoffte „Andersheit“.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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