Einfach los... - Mady Host - E-Book

Einfach los... E-Book

Mady Host

4,3

Beschreibung

MEIN KüstenWEG Es ist nicht ihre erste Pilgerreise, doch diesmal ist Mady Host 4 Wochen allein auf dem Jakobsweg unterwegs. Aber so wirklich allein mit sich selbst ist man selten auf den bekannten Pilgerrouten nach Santiago de Compostela. Auf dem Küstenweg erwandert Mady ihre Freiheit. Aus dem Inhalt: Wochenlang allein zu wandern, spielen da nicht irgendwann die eigenen Gedanken verrückt? Um Antworten auf diese Frage und andere zu bekommen, hat Autorin Mady Host ihren Pilger-Rucksack gepackt und ist nach Spanien aufgebrochen. Ihren Studienabschluss in der Tasche, muss sie herausfinden, was sie vom Leben will und was es von ihr erwartet. Und was gibt es da Besseres, als allein dem Jakobsweg entlang der nordspanischen Küste zu folgen? Mit ihrer erfrischenden und amüsanten Schreibweise erzählt Mady von sich und ihren Erfahrungen als Pilgerin. Auf pfiffige Art verbindet sie ihre Reiseerkenntnisse mit ihren Lebensvorstellungen und findet interessante Parallelen zwischen Wandererdasein und Alltagsleben. Mady Hosts lockerer Schreibstil macht das Buch zu einem authentischen und fesselnden Leseerlebnis.

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Bildnachweis:

Die Bilder des Textteils: Mady Host

Cover: Mady Host und AgenZasBrothers

Kartenicon: © Stepmap GmbH, Berlin

Karte: © AgenZasBrothers

Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek:

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

© 2014 traveldiary.de Reiseliteratur-Verlag, Hamburgwww.reiseliteratur-verlag.dewww.traveldiary.de

Der Inhalt wurde sorgfältig recherchiert, ist jedoch teilweise der Subjektivität unterworfen und bleibt ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Bei Interesse an Zusatzinformationen, Lesungen o.ä. nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf.

Umschlagentwurf und Layout: Jürgen Bold, Jens FreylerSatz: Jens Freyler

Druck: Standartu Spausuve

ISBN 9783944365251 eISBN 9783944365404

Mady Host

Einfach los …

Mein Küstenweg

Vorwort

Wir alle sind allein. Was für ein düsterer erster Satz für ein Reisetagebuch, nicht wahr? Im Grunde genommen stimmt es aber. Wir haben, so vermute ich, ein einziges Leben, das wir versuchen so erfüllend wie möglich zu gestalten. Wie diese Gestaltung aussieht, liegt allein in unserer Verantwortung und sofern wir die Volljährigkeit erreicht haben, tragen wir jede einzelne Konsequenz unserer Entscheidungen selbst. Aber das Gute daran ist – und Achtung, jetzt wird es positiv: So allein sind wir dann doch nicht. Wir haben Begleiter, die den Lebensweg mit uns teilen, die helfen, wenn wir sie brauchen, Weggefährten, die mit uns Entscheidungen fällen und die Konsequenzen mit uns teilen.

Was das mit diesem Buch zu tun hat? Ganz einfach: Ich begebe mich auf eine Pilgerreise. Allein. Ich möchte diese Wallfahrt im Einklang mit mir selbst erleben. Aber ich freue mich auch darauf, neue Menschen kennenzulernen und ein Stück meines Weges mit ihnen zu teilen. Ich war schon einmal auf dem „klassischen“ Jakobsweg – auf dem Camino Francés. Das war vor drei Jahren und damals habe ich mir den Weg mit meiner Freundin Cornelia geteilt. Da sie dieses Jahr nicht dabei sein kann, muss und will ich eben alleine los. Aber wenn es so gut läuft wie beim ersten Mal, dann werde ich auch in diesem Jahr neue Freundschaften schließen und meine Zeit mit Menschen verbringen, die mich inspirieren und zum Lachen bringen. Dennoch stelle ich mich selbst in den Vordergrund dieser Tour. Ich will schauen, wie sich das anfühlt, mal längere Zeit allein zu sein. Ich möchte herausfinden, ob es einen Unterschied zwischen Einsamkeit und „Alleinsamkeit“ gibt und ergründen, was ich davon halte. In mancherlei Hinsicht werde ich mich selbst neu kennenlernen und mich ein wenig in Frage stellen. Schließlich ist es jetzt Zeit, nachdem ich sechs Jahre lang studiert habe, meine Lebensrichtung zu skizzieren und die Konturen, die es bereits gibt, nachzuzeichnen. Die Linien auf meiner Landkarte sind schon gemalt und ich werde meine Reise in der spanischen Stadt Santander beginnen und von dort aus – sofern ich mich nicht verlaufe – auf dem so genannten Küstenweg immer in Richtung Santiago de Compostela wandern.

Inhalt

Anreise

Santander - Bezana (8,9km)

Bezana - Polanco (25,6km)

Polanco-Cóbreces (24,8km)

Cóbreces-Comillas (10,7km)

Comillas-San Vicente de la Barquera (15,1km)

San Vicente de la Barquera-Llanes (41,1km)

Llanes-Piñeres (22,9km)

Piñeres-San Esteban (15,3km)

San Esteban-Sebrayo (27,6km)

Sebrayo-Deva (28,6km)

Deva-Gijón (8,0km)

Gijón-Avilés (25,4km)

Avilés-San Esteban de Pravia (23,4km)

San Esteban de Pravia-Soto de Luiña (22,3km)

Soto de Luiña-Cadavedo (24,7km)

Cadavedo-Almuña (15,6km)

Almuña-Piñera (17,9km)

Piñera-Tapia de Casariego (25,9km)

Tapia de Casariego-Vilela (20,7km)

Vilela-Vilanova de Lourenzá (21,4km)

Vilanova de Lourenzá-Gontán (26,1km)

Gontán-Vilalba (19,7km)

Vilalba-Baamonde (22km)

Baamonde-Sobrado dos Monxes (40,8km)

Sobrado dos Monxes-Arzúa (22km)

Arzúa-Pedrouzo (19,6km)

Pedrouzo-Monte do Gozo (16,5km)

Bis nach Santiago de Compostela (4,7km)

Anreise

Meine Haare sind blond, meine Augen blau und meine Körpergröße ist durchschnittlich - davon gehe ich mit meinen 168 Zentimetern einfach mal aus. Ich bin ehrgeizig, plane gern und lache viel. Ich liebe Nutella, schlafe ungern ohne Schlafsack in fremden Betten und mein Name ist Mady. Momentan trage ich eine graue Outdoorhose sowie ein blaues T-Shirt, auf dem zwei weiße Schafe mit schwarzen Beinen abgedruckt sind. Zwischen meinen Oberschenkeln klemmt ein grauer Trekkingrucksack. Ich sitze in einem Nahverkehrszug der Deutschen Bahn und bummele mit meinem Billigticket zum Flughafen. Ich muss gefühlte zweitausend Mal umsteigen und habe die Gelegenheit, mir sämtliche Bahnhöfe zwischen Magdeburg und Frankfurt am Main genauestens anzuschauen, sämtliche Bahnhöfe und auch sämtliche Bahnhofstoiletten. Genau hier könnt Ihr mich gleich am besten kennenlernen… Ich bin typisch ich, weil mir das passiert: Leichtfüßig, denn ich freue mich so sehr auf meine Reise, spaziere ich zu den Toiletten. Dort werfe ich eine Münze in den dafür vorgesehenen Schlitz des Gerätes an der Wand ein und betrete ein Drehkreuz. Und jetzt fängt es an, problematisch zu werden: In meiner Leichtigkeit vergesse ich nämlich den dicken Begleiter auf meinem Rücken: Meinen Rucksack. Dieser sorgt dafür, dass ich in besagtem Drehkreuz fest stecken bleibe, so fest, dass ich glaube, nur eine Rettungsaktion mit Feuerwehreinsatz könnte mich befreien. Aber meine konsequenten ruckartigen Bewegungen führen dazu, dass ich Stück für Stück vorankomme, bis mich das Drehkreuz endlich auf der anderen Seite wieder ausspuckt. Mit hochrotem Kopf und Schweißperlen auf der Stirn stelle ich den Rucksack vor den Kabinen ab und freue mich, dass er noch da ist, als ich wieder herauskomme. Eines Besseren belehrt, hebe ich ihn auf meinem Weg nach draußen hoch in die Luft und laufe unter ihm aus dem Drehkreuz hinaus. Die erste Hürde ist geschafft.

Aber irgendwie beginnen meine Reisen ja immer damit, dass ich irgendwo steckenbleibe, zu früh aussteigen möchte, mir die Sonnenbrillengläser herausplumpsen oder ich einen Teil meines Gepäcks stehenlasse. So bin ich eben. Ich habe mich daran gewöhnt… Und ich bin mir sicher, Euch wird das auch noch gelingen.

Eine erste interkulturelle Begegnung erlebe ich während meiner Busfahrt vom Frankfurter Hauptbahnhof nach Hahn. Ein gut aussehender und sehr gepflegter dunkelhaariger Franzose bittet mich, zwischen ihm und dem Busfahrer zu übersetzen. Englisch. Das kann Camille ganz gut, während der Fahrer nur auf Deutsch reagiert. Camille möchte nämlich, dass der Busfahrer richtig Gas gibt, da die Boarding-Zeit für ihn bereits in 90 Minuten abläuft. Wir erfahren: Wenn wir gut durch alle Baustellen durchkommen, sind es ziemlich genau 90 Minuten Fahrzeit. Ich bewundere Camilles Gelassenheit, die er bis zuletzt an den Tag legt. Wir erreichen den Flughafen minutengenau zur Schließung seines Gates und er besitzt noch die Geduld, sich vor dem Aussteigen fix meinen Namen zu notieren und mir einen Kugelschreiber zu schenken. Ich sehe ihm nach und drücke die Daumen.

Die Daumen halte ich gedrückt, als ich am Taxistand vom Shuttle der Pension Pizzeria abgeholt werde. In dieser Unterkunft habe ich mir ein einfaches Zimmer reserviert, da mein Flieger erst am folgenden Morgen startet. Der kräftige Papa des Familienbetriebs begrüßt mich mit italienischem Akzent und dem Hinweis, dass der Sicherheitsgurt nur auf Sanftheit reagiert oder gleich gar nicht funktioniert. Ich probiere es mit Vorsicht, mit Ruckartigkeit, langsam und schnell. Ich ziehe und reiße und wir erreichen die Hoteleinfahrt.

„Bella, wann geht denn dein Flieger morgen?“, fragt mich der Pizzabäcker und parkt ein.

Ich lasse den Gurt los.

„9:50 Uhr.“, antworte ich, hole kurz Luft und füge schnell und typisch Deutsch hinzu: „… will aber schon um 7:50 Uhr da sein.“

„Komm` um 8:00 Uhr runter! Reicht.“, entgegnet er und klopft freundschaftlich auf meinen linken Oberschenkel.

„Zimmernummer zehn“, er drückt die Eingangstür auf und mir einen Schlüssel in die Hand und verschwindet in seiner Pizzabackstube.

„Geht klar“, erwidere ich überflüssigerweise und steige die Treppen hinauf.

1. Pilgertag: Santander-Bezana (8,9km) Die zwei Mädels mit den drei Tupperdosen

Jetzt wird es ernst. Ich habe eine erholsame Nacht gehabt, meinen Flieger pünktlich bestiegen und befinde mich inzwischen auch schon mitten in Santander.

Um mich herum hetzen geschäftige Menschen und wegweisende Pilgersymbole sind weit und breit nicht in Sicht. Ich schwitze. Die Sonne scheint. Zum Glück habe ich eine wichtige Erledigung – die Besorgung eines Pilgerpasses – schon erfolgreich abgeschlossen und mir das Dokument in der örtlichen Herberge ausstellen lassen. Mit diesem Ausweis kann ich nun meine Pilgerschaft mittels Stempeln belegen und mir die täglichen Schlafplätze in den Pilgerunterkünften sichern. Hierbei gilt: Wer zuerst kommt, erhält ein Bett. In der Herberge habe ich natürlich auch gleich nach dem Verlauf des Jakobsweges gefragt und die Antwort theoretisch verstanden. Praktisch stehe ich nun aber irgendwo im Zentrum und suche ihn – den richtigen Weg. Und: Ich schwitze immer noch!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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