Einfälle für alle Fälle - Jack Foster - E-Book

Einfälle für alle Fälle E-Book

Jack Foster

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Beschreibung

Kreativ sein kann jeder - wenn man seine eingefahrene Denkschemata und seine konventionellen Blockaden überwindet. Auf amüsante und unterhaltsame Weise erzählt Jack Foster, der seit 35 Jahren erfolgreich in der Werbebranchen arbeitet, wie das geschehen kann. Mit Hilfe von lehrreichen Geschichten und Sprüchen, historischen Beispielen, Denkaufgaben und seinen eigenen Erfahrungen navigiert er den Leser an den großen Fragezeichen des "Ich weiß nicht..." vorbei. Unterstützt wird er dabei von Larry Corby, der mit seinen witzigen Illustrationen das erfolgreiche Aufgehen von neuen Horizonten und Erschließen neuer Lösungen visuell untermalt. Ein Buch, das beim Lesen Freude bereitet und eine Schatzgrube für jeden Leser sein wird.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 163

Veröffentlichungsjahr: 2005

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Jack Foster

Einfälle für alle Fälle

Jack Foster

EINFÄLLE FÜR ALLE FÄLLE

Erfinden, Ausdenken undandere Möglichkeiten,Ideen in die Welt zu setzen

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Für Fragen und Anregungen:

[email protected]

Nachdruck 2012

© 2005 by Redline Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH

Nymphenburger Straße 86

D-80636 München

Tel.: 089 651285-0

Fax: 089 652096

Aus dem Amerikanischen von Tatjana Hazagordzian

Originaltitel How to Get Ideas, erschienen bei Berrett-Koehler Publishers, Inc. San Francisco, CA. Published by arrangement with Linda Michaels Limited, International Literary Agents

Copyright © 1996 by Jack Foster

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 1998 by Wirtschaftsverlag

Carl Ueberreuter, Wien/Frankfurt

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Umschlag: INIT. Büro für Gestaltung, Bielefeld

Satz: Beate Soltesz, Redline Wirtschaft, Wien

Druck: Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN Print 978-3-86881-398-2

ISBN E-Book (PDF) 978-3-86414-365-6

ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-86414-784-5

Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter

www.redline-verlag.de

Beachten Sie auch unsere weiteren Verlage unter

www.muenchner-verlagsgruppe.de

eBook by ePubMATIC.com

GEWIDMET DEN DREI BESTEN IDEEN, DIE ICH JEMALS HATTE:

MEINER FRAU NANCY UND MEINEN SÖHNEN MARK UND TIM.

INHALT

Vorwort

Vorwort zur 1. Auflage

Danksagungen

Einleitung: Eine übersichtliche Straßenkarte

1. Was ist eine Idee?

2. Haben Sie Spaß

3. Werden Sie einfallsreich

4. Stecken Sie sich Ziele

5. Seien Sie mehr Kind

6. Inputs! Inputs! Inputs!

7. Werden Sie mutiger

8. Revidieren Sie Ihre Denkweisen

9. Lernen Sie, kreativ zu kombinieren

10. Definieren Sie das Problem

11. Sammeln Sie Informationen

12. Suchen Sie nach der Idee

13. Denken Sie nicht mehr daran

14. Setzen Sie die Idee in die Praxis um

Anmerkungen

Über den Autor

Über den Illustrator

VORWORT

Jack Foster ist kein kreativer Zauberer. Jack Foster ist vielmehr ein Ent-Zauberer der Kreativität. „Eine Idee ist nicht mehr und nicht weniger als die neue Kombination von alten Elementen.“ – Mit diesem einen Satz hat Jack Foster für mich den Mythos „Kreativität“ entzaubert, als ich sein Buch zum ersten Mal gelesen habe. Dafür bin ich ihm unendlich dankbar und es ist mir eine Ehre, dieses Vorwort für ihn schreiben zu dürfen.

Gehören Sie zu den Menschen, denen es schwer fällt, auf neue Ideen zu kommen? Für viele ist „Kreativität“ – die Fähigkeit, neue Ideen zu entwickeln – etwas Geheimnisvolles und Mystisches, etwas, das sich nicht in Worte fassen lässt. Viele hegen die Vorstellung vom „kreativen Genie“, dem seine Geistesblitze einfach nur so zufliegen, wenn es vor einem leeren Blatt Papier sitzt. Glück für die kreativen Genies und Pech für alle anderen? Nein, sagt Jack Foster. Mit dieser unsinnigen und vor allem frustrierenden Vorstellung räumt er gründlich auf: Jeder Mensch kann Ideen haben. Wir müssen nur vorhandene Elemente neu miteinander kombinieren. Dann kommen wir auch auf gute Ideen, viele Ideen und immer mehr Ideen. Und Recht hat er: Unsere Ideenagentur sollte einmal ein einfaches und unterhaltsames Spiel für eine Architektenmesse entwickeln. Wir nahmen die Fotos bekannter Bauwerke und das Spiel „Dalli-Klick“ aus der alten Fernsehshow „Dalli Dalli“. Bei diesem Spiel wurde ein Puzzleteil nach dem anderen von einem Prominentenfoto entfernt und die Kandidaten mussten den Prominenten so schnell wie möglich erraten. Wer als Erster richtig geraten hatte, gewann. Wir ersetzten die Prominentenbilder durch die Fotos berühmter Bauwerke und schon war das neue Spiel „ArchiClick“ für Architekten geboren. Für ein Fest zum Börsengang eines frisch fusionierten Unternehmens kombinierten wir das Börsenprinzip mit einer Speisekarte. Die Teilnehmer mussten ihre Speisen wie an der Börse als „Aktien“ bestimmter Gerichte einkaufen. Um genug Aktien für ein Gericht zusammenzubekommen, mussten sie sich mit anderen Teilnehmern zusammentun. So lernten sie automatisch ihre neuen Kollegen aus dem neu entstandenen Unternehmen kennen. „Eine Idee ist nicht mehr und nicht weniger als die neue Kombination von alten Elementen.“

Ich habe in den letzten Jahre einige Workshops zur Ideenfindung gegeben und bin dabei immer wieder auf Menschen gestoßen, die von sich sagten, dass sie nie eigene Ideen hätten. Nie?! Ich glaubte ihnen nicht und fragte nach. Im Laufe der Gespräche stellte sich immer heraus, dass jeder Mensch Ideen hat. Auch wenn manche Menschen ihre Ideen nie aussprechen, so tauchen doch auch in ihren Köpfen immer mal wieder diese Sätze auf, die anfangen mit: „Man könnte doch mal ...“ Sie haben Ideen für ein leckeres Essen, für ein tolles Geburtstagsgeschenk, für eine Verbesserung der Arbeit im Büro, für ein neues Kleid und für vieles mehr. Aber das sind doch keine „richtigen“ Ideen, sagen Sie? Warum denn nicht? Jede Idee, die nützlich ist, ist eine gute Idee. Eine Idee für eine Geburtstagsfeier ist genauso eine Idee wie die Relativitätstheorie von Einstein. Dieses Missverständnis, was eine Idee ist und was nicht, ist ein weiterer Mythos, den Jack Foster glücklicherweise entzaubert. Wenn die Menschen das begriffen haben und ein bisschen darüber nachdenken, stellen sie plötzlich fest, dass die Ideen fast aus ihnen heraussprudeln. Woran liegt es dann, dass so viele Menschen glauben, sie hätten keine Ideen? Ganz einfach, weil sie es glauben. Sie haben durchaus Ideen, aber sobald auch nur eine neue Idee in ihrem Kopf auftaucht, meldet sich bei ihnen eine kleine Stimme im Kopf, die sagt: „Die Idee taugt nichts, die Idee kann nicht funktionieren, du hast keine Ideen, du hast nämlich nie gute Ideen!“ Und schon vergessen und verdrängen die Menschen ihre kleinen Ideen und glauben, sie hätten nie welche. Deshalb sagt Jack Foster, dass wir daran glauben müssen, Ideen zu haben. Dann haben wir auch welche.

Jack Foster entzaubert nicht nur die Mythen, die viele davon abhalten, ihre eigenen Ideen zu entwickeln. Er gibt auch eine ausgesprochen praktische Anleitung, der eigenen Kreativität Beine zu machen und neue Flügel zu verleihen. Seitdem ich Jack Fosters „Einfälle für alle Fälle“ gelesen haben, ist für mich die Entwicklung von Ideen vielmehr ein Handwerk als Zauberei. Diese Botschaft macht es so wertvoll für alle, die ihre Kreativität steigern wollen. Das Handwerk „Ideenentwicklung“ kann nämlich jeder lernen, auch Sie. Wir müssen uns nur trauen, anfangen und üben. Und Jack Foster macht es uns wirklich leicht. Sein Buch ist so unterhaltsam geschrieben und so leicht zu lesen, dass Sie es kaum aus der Hand legen werden, bevor Sie es bis zum Ende verschlungen haben. Und dann kann Sie nichts mehr davon abhalten, sich in Ihr eigenes kreatives Abenteuer zu stürzen und immer wieder neue, spannende und nützliche Ideen zu entwickeln. Für jeden Zweck und für alle Fälle. Dabei wünsche ich Ihnen von Herzen viel Spaß!

Matthias Klopp, Berlin im Sommer 2004

VORWORT ZUR 1. AUFLAGE

Sieben Jahre lang habe ich den Unterricht einer 16-wöchigen Lehrveranstaltung für das Fach Werbung an der University of Southern California mitgestaltet. Der Unterricht wurde von AAAA (American Association of Advertising Agencies) gesponsert und war dafür gedacht, jungen Menschen, die in Werbeagenturen arbeiten, einen Überblick über ihren Beruf zu geben.

Ein Lehrer sprach über Kundenmanagement, ein anderer über die diversen Werbemedien und den aktuellen Stand der Forschung. Und ich redete darüber, wie man Werbung kreiert.

Ich sprach über Werbeanzeigen und -filme, über Direktversandwerbung und Straßenreklame, darüber, was eine treffende von einer gewöhnlichen abhebt, über überzeugenden Fließtext, über den Einsatz von Musik und Jingles, über Produktdemonstrationen und Typenauswahl und Zielgruppen und Reklameorte und Untertitel und Strategien und Verlockungen und Werbebeilagen und Psychografiken und so weiter und so weiter.

Und am Ende des ersten Jahres fragte ich die Absolventen, worüber ich hätte reden sollen, es aber nicht getan hatte. „Ideen“, sagten sie. „Sie erzählten uns, dass jede Werbung und jeder Werbefilm mit einer Idee beginnt, aber Sie erzählten uns nicht, was eine Idee eigentlich ist und wie man sie bekommt.“

Aha.

Während der nächsten sechs Jahre versuchte ich über Ideen und wie man sie bekommt zu sprechen.

Nicht nur Werbeideen. Über Ideen im Allgemeinen.

Im Grunde mussten nur wenige der Menschen, die ich unterrichtete, alltäglich neue, einschlagende Ideen für Werbungen und Werbefilme gebären; die meisten waren Sachbearbeiter für Werbeetats, Medienplaner und -forscher, nicht Texter oder Art Directors. Aber alle von ihnen – genau wie Sie auch und alle anderen in den unterschiedlichsten Berufen, in der Schule und zu Hause, Anfänger oder Profis – wären gut beraten, mehr über den aufregenden Prozess der Ideengewinnung zu erfahren.

Warum?

Erstens, neue Ideen sind die Antriebsräder des Fortschritts. Ohne sie herrscht Stagnation.

Ob Sie nun ein Designer sind, der von einer anderen Welt träumt, ein Ingenieur, der an einer neuen Struktur tüftelt, ein leitender Angestellter, der ein durchschlagendes Geschäftskonzept entwickeln soll, oder womöglich ein Mitarbeiter einer Werbeagentur, der einen bahnbrechenden Weg sucht, ein Produkt zu verkaufen, ein Volksschullehrer, der nach Anregungen sucht, wie er den Lehrstoff leicht verständlich und doch packend rüberbringen kann, oder jemand, der neue Methoden sucht, Tombolalose zu verkaufen – Ihr Vermögen, neue Ideen zu haben, ist für den Erfolg ausschlaggebend.

Zweitens lassen sich heutzutage Ihre administrativen Aufgaben durch den Einsatz von effizienten Computersystemen erheblich erleichtern und verkürzen – womit Sie viel mehr Freiraum haben, die Arbeit zu verrichten, zu der diese Systeme nicht taugen – eben kreative Arbeit.

Drittens leben Sie in dem, was viele „das Informationszeitalter“ nennen – eine Epoche, die einen beständigen Fluss neuer Ideen verlangt, um ihr Potenzial auszuschöpfen und ihre Bestimmung zu realisieren.

Das rührt daher, dass der tatsächliche Wert von Information – abgesehen davon, dass sie hilft, Dinge und Sachverhalte besser zu verstehen – nur zum Tragen kommt, wenn sie mit anderen Informationen kombiniert wird, um neue Ideen zu formen; Ideen, die Dinge bewahren und entstehen lassen, Ideen, die Dinge leichter, billiger und nützlicher machen, Ideen, die beleben und inspirieren und bereichern und ermutigen.

Wenn Sie diesen Vorteil des Phänomens Information nicht dazu nützen, derartige Ideen ins Leben zu rufen, dann ist alles nur verlorene Liebesmüh.

Kurz gesagt, es hat in der gesamten Geschichte noch nie eine Zeit gegeben, in der Ideen so dringend nötig und so wertvoll waren wie heute.

Dieses Buch enthält das meiste, was ich meinen Studenten über Ideen erzählt habe.

DANKSAGUNGEN

Ich habe von fast jedem Menschen, den ich je etwas gelehrt oder mit dem ich zusammengearbeitet habe, etwas über Ideen gelernt. Jeder Versuch, sich an all jene zu erinnern und sie hier namentlich zu nennen, würde fehlschlagen. Ein ehrlich gemeintes und stürmisches „Danke an alle“ muss daher genügen.

Besonderer Dank gebührt Tom Pflimlin, dessen zahllose Vorschläge sehr hilfreich waren, die erste Version dieses Buches zu verbessern, Steven Piersanti und seinen Mitarbeitern, deren Enthusiasmus, Wissen und Fähigkeiten mir geholfen haben, ein Rohmanuskript in ein fertiges Buch zu verwandeln, und meiner Familie, deren Vertrauen mir Kraft gegeben hat.

EINLEITUNG

EINE ÜBERSICHTLICHE STRASSENKARTE

 

Mehr als zu jeder anderen Zeit steht die Menschheit heute an einem Scheideweg. Der eine Weg führt in die Verzweiflung und völlige Hoffnungslosigkeit. Der andere zur totalen Auslöschung. Lasset uns beten, dass wir weise genug sind, die richtige Wahl zu treffen.

WOODY ALLEN

Als sie Kanada sagten, dachte ich, dass es irgendwo in den Bergen liegen müsste.

MARILYN MONROE

Wo bin ich? Ich befinde mich in einer Telefonzelle an der Ecke von „Geh!“ und „Geh nicht!“.

UNBEKANNT

 

Mein Bruder schreibt Leitartikel für eine große Tageszeitung. Ich verfasse Werbetexte für eine große Werbeagentur. Keiner von uns beiden versteht, wie der andere das macht, was er macht.

„Wie kannst du Leitartikel über 20 verschiedene Themen schreiben, die deine Leser interessieren?“, frage ich. „Wie kommst du zu den Ideen?“

„Wie kannst du 20 verschiedene Werbungen über eine Sunkist-Orange schreiben?“, fragt er. „Wie kommst du zu den Ideen?“

Tatsächlich bedienen wir uns wahrscheinlich beide derselben Techniken, ohne dass wir uns darüber im Klaren sind. Im Grunde haben alle mir bekannten Menschen, die sich intensiv mit der Analyse von Ideen beschäftigen, so ziemlich dieselbe Auffassung darüber, welche Prozeduren man befolgen muss, um zu Ideen zu kommen.

Im Buch A Technique for Producing Ideas (Eine Technik, um Ideen zu produzieren) beschreibt James Webb Young eine Fünf-Schritte-Methode, um Ideen zu produzieren.

Erstens muss das Bewusstsein „seine Rohmaterialien sammeln“. In der Werbung beinhalten diese Materialien „ein spezielles Wissen über Produkte und Menschen (und) Allgemeinwissen über das Leben und Ereignisse.“

Zweitens muss der Geist durch „einen Prozess des Zerkauens dieser Materialien“ gehen.

Drittens: „Lassen Sie das ganze Thema fallen und versuchen Sie, das Problem so weit wie möglich aus Ihren Gedanken zu verbannen.“

Viertens: „Aus dem Nichts wird die Idee erscheinen.“

Fünftens: „Nehmen Sie Ihre kleine, neugeborene Idee in die große weite Welt der Realität mit“, und beobachten Sie, wie es ihr ergeht.

Der deutsche Philosoph Helmholtz erklärte, er verfolge drei Schritte, um neue Gedanken zu bekommen.

Der erste sei „Vorbereitung“, die Zeit, während der er das Problem „nach allen Richtungen hin“ untersuche (Youngs zweiter Schritt).

Der zweite sei „Tempelschlaf“, eine Phase, in der er nicht ständig über das Problem nachdächte (Youngs dritter Schritt).

Der dritte sei „Erleuchtung“, wenn „fröhliche Ideen mühelos und unerwartet kommen, wie eine Inspiration“ (Youngs vierter Schritt).

Moshe F. Rubinstein, ein Spezialist für die Lösung wissenschaftlicher Probleme an der University of California, meint, dass es vier verschiedene Stadien der Problemlösung gibt.

Stadium eins: Vorbereitung. Sie gehen die Elemente eines Problems durch und studieren deren Beziehungen zueinander (Youngs erster und zweiter Schritt).

Stadium zwei: Tempelschlaf. Falls Sie das Problem nicht sofort lösen können, sollten Sie es erst einmal überschlafen. In diesem Stadium könnten Sie frustriert sein, weil Sie bisher noch nicht in der Lage waren, eine Antwort zu finden, und Sie nicht wissen, wie Sie jemals eine finden werden (Youngs dritter Schritt).

Stadium drei: Erleuchtung. Sie fühlen einen Funken der Erregung, ein möglicher Lösungsweg taucht plötzlich auf (Youngs vierter Schritt).

Stadium vier: Verifizierung. Sie prüfen die Lösung daraufhin, ob sie auch in der Realität funktioniert (Youngs fünfter Schritt).

In Predator of the Universe: The Human Mind (Jäger des Universums: Das menschliche Bewusstsein) sagt Charles S. Wakefield: „Es ist eine Serie von (fünf) mentalen Stadien, die einen kreativen Akt ausmacht.“

Erstens „ist es ein Erkennen des Problems.“

Zweitens „kommt es zu einer Definierung des Problems.“

Drittens „kommt es zu einer Sättigung des Problems und der damit in Zusammenhang stehenden Daten“ (Youngs erster und zweiter Schritt).

Viertens „erfolgt die Periode des Tempelschlafs und eine Phase oberflächlicher Ruhe“ (Youngs dritter Schritt).

Fünftens „erfolgt die Explosion – die mentale Einsicht, der plötzliche Sprung über alle Logik hinaus, jenseits aller gewöhnlichen Stufen zu normalen Lösungen“ (Youngs vierter Schritt).

Aha, obwohl sich alle im Großen und Ganzen über die einzelnen Schritte einig sind, muss man trotzdem erst einmal eine Idee haben, und keiner spricht viel über die Bedingungen, die Sie erfüllen müssen, um diese Schritte unternehmen zu können. Und wenn die Bedingungen nicht günstig sind, macht es keinen Unterschied, ob Sie die Schritte kennen oder nicht – Sie werden niemals zu den Ideen kommen, derer Sie fähig sind.

Das erste Kapitel dieses Buches versucht, eine Idee zu definieren. Die folgenden acht Kapitel beschäftigen sich damit, wie Sie Ihr Bewusstsein anpassen oder „programmieren“. Sie können Sie in beliebiger Reihenfolge lesen.

2. Haben Sie Spaß

3. Werden Sie einfallsreich

4. Stecken Sie sich Ziele

5. Seien Sie mehr Kind

6. Inputs! Inputs! Inputs!

7. Werden Sie mutiger

8. Revidieren Sie Ihre Denkweisen

9. Lernen Sie kreativ zu kombinieren

Aus Notwendigkeit bespreche ich diese Dinge nacheinander. Aber in Ihrem Leben sollten sie alle gleichzeitig und nebeneinander stattfinden. Das Bewusstsein in „Ideenbereitschaft“ zu versetzen ist nichts, was man vielleicht eine Zeitlang tut und womit man dann wieder aufhört. Es ist eine lebenslange Beschäftigung, ein Job, den Sie niemals zu Ende bringen, ein Ziel, das Sie nie vollständig erreichen werden.

In Kapitel 10 bis 14 geht es um die Vorgehensweisen, die nötig sind, um Ideen zu bekommen. Dabei sollten Sie die gegebene Reihenfolge einhalten.

Obwohl ich andere Worte benutze, stimme ich im Großen und Ganzen mit Young überein. (Zwei Ausnahmen: Ich füge seinen Schritten einen weiteren hinzu – nämlich die Notwendigkeit der Problemdefinition, und ich kombiniere seinen dritten und vierten Schritt, weil jene beiden für mich nur einen darstellen.)

Für manche mag mein (und Youngs) letzter Schritt nicht Teil des Prozesses zur Ideengewinnung sein, aber er ist es, da eine Idee keine Idee ist, solange sie in der Wirklichkeit keine bewusste Anwendung erfährt.

10. Definieren Sie das Problem

11. Sammeln Sie Informationen

12. Suchen Sie nach der Idee

13. Denken Sie nicht mehr daran

14. Setzen Sie die Idee in die Praxis um

Bevor wir beginnen, müssen wir auf jeden Fall eine Frage stellen – und eine Antwort bekommen.

1. WAS IST EINE IDEE

 

Ich kenne die Antwort. Die Antwort liegt im Herzen der ganzen Menschheit. Was, die Antwort ist zwölf? Hm, ich bin wohl im falschen Gebäude.

CHARLES SCHULTZ

Ich war erfreut, schnell antworten zu können, und ich tat es auch. Ich sagte, dass ich es nicht wüsste.

MARK TWAIN

 

Bevor wir darauf zu sprechen kommen, wie man Ideen gewinnt, müssen wir zuerst einmal vereinbaren, was wir unter dem Begriff „Idee“ eigentlich verstehen, denn, solange wir keine konkrete Begriffsbezeichnung erarbeitet haben, werden wir verdammte Schwierigkeiten haben, herauszufinden, wie wir mehr davon bekommen können.

Die einzige Schwierigkeit ist: Wie definiert man eine Idee?

A. E. Houseman meinte einmal: „Ich kann Poesie um kein Quäntchen besser definieren als ein Terrier eine Ratte, doch wir erkennen beide das Objekt an den Symptomen, die es in uns wachruft.“ Mit der Schönheit verhält es sich ähnlich. So auch mit „Qualität“ ... und in der Liebe.

Und natürlich, mit der „Idee“ ist das kaum anders. Wenn eine im Raum steht, wissen wir es, wir fühlen es; etwas in uns drinnen sagt uns, dass sie da ist. Allerdings versuchen Sie einmal, eine vollständig zu definieren.

Schlagen Sie in Wörterbüchern nach, und Sie finden alles von: „das, was in den Gedanken – potenziell oder wirklich – als Produkt geistiger Aktivität, wie Gedanken oder Wissen, existiert“ über „die höchste Kategorie: das vollständige und letzte Produkt der Vernunft“ bis zu „eine transzendentale Einheit, die ein reales Muster darstellt, von dem bereits bestehende Dinge eine unvollkommene Darstellung sind“.

Jetzt sind Sie wahrscheinlich auch nicht klüger als zuvor.

Diese Mühsal verbalisiert Marvin Minsky in seinem Buch The Society of Mind (Mentopolis) treffend:

„Nur in der Logik und in der Mathematik können Konzepte vollständig definiert werden ... Sie können wissen, was ein Tiger ist, ohne es zu definieren. Sie mögen einen Tiger definieren können, doch kaum etwas über ihn wissen.“

Wenn Sie andere Menschen um eine Definition bitten, erhalten Sie zumeist brauchbarere Antworten, Antworten, die sowohl dem Konzept als auch der Sache selbst ziemlich nahe kommen.

Hier folgen ein paar Antworten, die ich von Mitarbeitern und von meinen Studenten an der University of Southern California in Los Angeles erhalten habe:

* Häufig erscheint eine Idee so klar, dass man sich durchaus wundern mag, warum man da eigentlich nicht schon längst selbst draufgekommen ist.

* Eine Idee umfasst alle Aspekte einer Situation und vereinfacht sie. Sie verknüpft alle losen Enden zu einem sauberen Knoten. Diesen Knoten nennt man Idee.

* Eine Idee ist eine sofort begreifbare Darstellung von etwas, das in einer anderen Form bereits bekannt ist oder akzeptiert wird, aber durch eine ungewöhnliche, einzigartige oder unerwartete Methode vermittelt wird.

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