Einladung zur Glückskompetenz - Wolfgang Brylla - E-Book

Einladung zur Glückskompetenz E-Book

Wolfgang Brylla

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  • Herausgeber: neobooks
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2016
Beschreibung

Jeder Mensch übt einen großen Einfluss auf sein persönliches Lebensglück aus. Man nennt man das auch Resilienz oder die Fähigkeit, das eigene psychische Immunsystem zu stärken. In diesem Buch zeigt Ihnen der Autor, wie Sie Ihre Einstellungen positiv beeinflussen und mögliche Einschränkungen in Ihrem Glückserleben erkennen und ablegen können. Neben der Erkenntnis, wie und warum sich Neues entwickeln darf, ermöglicht dieses Buch einen Einblick in die Philosophie und Geschichte des Glücks und dessen medizinischen, gehirnphysiologischen und psychologischen Auswirkungen auf den Menschen. Aber es bleibt nicht bei der Theorie. Der Autor vermittelt vor allem praktische Übungen zur Glückskompetenz, um die psychische Widerstandskraft zu stärken. Anschaulich und abwechslungsreich zugleich werden verschiedene Modelle und Techniken vorgestellt, die helfen, das seelische Immunsystem zu stärken. Diese werden umrahmt und begleitet von Geschichten und Metaphern, um den Weg zur eigenen Glückskompetenz und Resilienz über alle Sinne erfahrbar zu machen.

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Seitenzahl: 131

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Wolfgang Brylla

Einladung zur Glückskompetenz

So stärken Sie Ihre seelische Widerstandskraft!

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Vorwort

Einleitung

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Anhang

Impressum neobooks

Vorwort

„Ich verlange nicht, dass Sie mir Glauben schenken. Ich mache mich nicht zur Autorität. Ich habe Sie nichts zu lehren – keine neue Philosophie, kein neues System, keinen neuen Pfad zur Realität. Es gibt keinen Pfad zur Realität, ebenso wenig zur Wahrheit.....Wenn Sie aber erkennen, dass die Wahrheit etwas Lebendiges ist, das in Bewegung ist, das keine bleibende Stätte hat, das in keinem Tempel, keiner Moschee oder Kirche zu finden ist, wohin Sie keine Religion, kein Lehrer, kein Philosoph führen kann – dann werden Sie auch erkennen, dass dieses Lebendige das ist, was Sie in Wirklichkeit selbst sind...“

Ich möchte diese Aussage des indischen Philosophen und Lehrers Krischnamurti (1895 – 1986) an den Beginn meines Buches stellen. Denn die Wahrheit ist für jeden Menschen etwas Individuelles und damit ist auch das, was der Mensch für sein Glück hält, eine ganz persönliche Angelegenheit. Mit Glückskompetenz bezeichne ich die Fähigkeit, dieses persönliche Verständnis von Glück im Lebensalltag zu realisieren. Sie ist für mich das, was heute auch als Resilienz oder die seelische Widerstandskraft bezeichnet wird.

Die Idee zu diesem Glückskompetenz-Leitfaden entstand aus meiner langjährigen Tätigkeit als Führungskraft, als selbstständiger Kommunikations- und Lehrtrainer, Coach und freiberuflicher Dozent. Hinzu kamen die Anregungen meiner Seminarteilnehmer und Klienten.

In meinen Trainings und Coachings geht es in erster Linie um das Erreichen persönlicher und beruflicher Ziele. Dabei biete ich den Teilnehmern und Klienten Methoden und Techniken, die sie in die Lage versetzen, eigenständig die geeigneten Lösungen zu finden und umzusetzen. Daraus entsteht eine persönliche Kompetenz, die wesentlich zu dem glücklichen Leben beiträgt, das sich die Menschen wünschen. Diese Kompetenz nenne ich die „Glückskompetenz“.

Ich habe dabei die Erfahrung gemacht, dass jeder Mensch einen großen Einfluss auf sein persönliches Lebensglück ausüben kann. In meinen Vorträgen und Seminaren zeige ich, wie Einstellungen positiv verändert werden können. Dazu liefere ich praktische Übungen, die helfen, aktiv und selbstständig zu individuellem Glück zu finden. Die Teilnehmer lernen, wie sie Glückskompetenz entwickeln und nutzen können.

Bei meinen Betrachtungen fand ich eine interessante Übereinstimmung zwischen der antiken Philosophie, dem Buddhismus und den modernen Neurowissenschaften, die alle behaupten: Glücksgefühle sind eine Folge der richtigen Gedanken und Handlungen, die durch Wiederholungen und Gewohnheiten trainiert werden können.

In diesem Buch erhalten Sie die Antworten auf folgende Fragen: Was ist Glückskompetenz? Wie erlangt man Glückskompetenz? Was sind glücksbehinderde und glücksfördernde Überzeugungen und wie kann man sie nutzen?

Auf einer Reise in die Welt des Gehirns erforschen Sie die Schaltzentralen und Entscheidungszentren im Körper ebenso wie die des Unbewussten.

So entwickeln Sie die Kompetenz, Ihre Ziele und Wünsche in die Wirklichkeit umzusetzen. Hierzu zeige ich Ihnen praktische Übungen, Techniken und Modelle für Ihre eigene Glückskompetenz im Alltag, mit der Sie das Beste für sich und Ihr Lebensglück zu erreichen können.

Einleitung

„Du bist heute das Ergebnis dessen,

was du gestern gedacht hast.“

(Buddha)

Glück und Glücksgefühle werden von jedem Mensch unterschiedlich erlebt und gelebt. So empfindet der eine schon Glückseligkeit, wo der andere noch hadert und klagt. Das tägliche Glück individuell zu erleben und die eigenen Grenzen zu gestalten ist Ziel dieses Buches.

Haben Sie sich schon einmal gefragt, was Glück für Sie bedeutet? Spielt es überhaupt für Sie eine Rolle, Glück zu empfinden?

Glücksforscher sagen, dass Glück und Unglück voneinander unabhängig auftreten. Negative Gefühle schließen positive Gefühle nicht aus. Weder körperlich noch gefühlsmäßig gilt ein "entweder - oder", wir Menschen können uns gleichzeitig glücklich und unglücklich fühlen.

In der Gehirnforschung weiß man, dass positive und negative Gefühle im Gehirn an unterschiedlichen Stellen erzeugt werden. Bei negativen Gefühlen ("Unglück") ist eher die rechte Seite des Stirnhirns aktiv, bei positiven Gefühlen ("Glück") die linke Seite.

In welchem Verhältnis stehen Glücksgefühl und Erfolg in Beruf, Beziehungen oder Einkommen zueinander? Viele Studien zeigen, dass Menschen mit positiven Gefühlen ihre Umwelt auch positiver betrachten und sensibler für die Belohnungen aus ihrer Umwelt sind. Sie sehen eher die Möglichkeiten als die Schwierigkeiten. Sie erleben die Fülle des Lebens, und für diese Menschen ist das berühmte Glas halb voll.

Die Studien sagen auch, dass sie anderen Menschen wohlwollender gegenübertreten und offen entgegen kommen. Glückliche Menschen sind bessere Schüler, finden leichter bessere Jobs, werden besser bewertet und steigen schneller auf, sind produktiver, besser im Management und zufriedener bei ihrer Arbeit. Glückliche Menschen helfen und engagieren sich stärker, dafür haben sie auch mehr Freunde und erhalten mehr Unterstützung. Und glückliche Menschen sind auch gesünder und haben bessere und stabilere Beziehungen. Wer glücklich ist, ist zufrieden in seinem Beruf und in seinem Privatleben – und kann diese Zufriedenheit auch weitergeben.

Vielleicht fragen Sie sich, was Sie dazu tun können, um diesen Zustand zu erlangen. Ist nicht alles eine Frage der Herkunft, der Erziehung oder des Schicksals?

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass jeder Mensch einen großen Einfluss auf das persönliche Lebensglück ausüben kann. Diese Fähigkeit wird als Resilienz bezeichnet, wie die psychische Widerstandskraft oder das seelische Immunsystem auch genannt wird, welche den Menschen in die Lage versetzt, Krisen und schwierige Zeiten für ihn zufriedenstellend zu meistern. Mit Hilfe dieses Buches erhalten Sie die Möglichkeit, diese Fähigkeit zu entwickeln oder zu stärken, indem Sie lernen, einschränkende Verhaltensweisen und negative oder belastende Gefühle wie Angst und Stress so zu verwandeln, dass Sie in der Lage sind, Ihr Leben reicher und beglückender zu gestalten.

Sie werden erfahren, wie Sie Ihre Einstellung positiv beeinflussen und Einschränkungen in Ihrem Glückserleben erkennen und ablegen können. Dazu werden Sie praktische Übungen kennenlernen, die Ihnen helfen, aktiv und selbstständig zu Ihrem Glück zu finden und damit Ihr seelisches Immunsystem für die Anforderungen des Lebens stark zu machen.

Kapitel 1

„Glück ist wie Parfum,

man kann es nicht über

einen anderen verschütten,

ohne selbst etwas davon

abzubekommen.“

(Ralph Waldo Emerson)

Das Glück

Was ist Glück?

Es war einmal ein alter Mann, der zur Zeit Lao Tses in einem kleinen chinesischen Dorf lebte. Der Mann besaß ein wunderschönes Pferd, einen Schimmelhengst, um den ihn alle im Dorf beneideten.

Als der König von dem Hengst hörte, wollte er ihn unbedingt besitzen. Er bot einen fantastischen Preis, aber der alte Mann sagte: „Dieses Pferd ist mein bester Freund. Ich kann doch meinen besten Freund nicht verkaufen.“ Der König bot mehr und mehr Geld, aber der alte Mann gab sein geliebtes Pferd nicht her, obwohl er in bitterer Armut lebte.

Eines Tages war der Hengst verschwunden. Nachbarn kamen und sagten: „Du Dummkopf, warum hast du das Pferd nicht an den König verkauft? Nun ist es gestohlen worden, und du hast gar nichts mehr. Was für ein Unglück!“

Der alte Mann schüttelte den Kopf: „Keiner weiß, ob es ein Unglück war. Das Pferd ist nicht im Stall. Mehr wissen wir nicht.“

Ein paar Tage später war der Hengst wieder da. Und mit ihm waren zwölf Wildpferde gekommen, die sich dem Hengst angeschlossen hatten.

Jetzt waren die Leute im Dorf begeistert. „Du hast Recht gehabt“, sagten sie zu dem alten Mann. „Das Unglück war in Wirklichkeit ein Glück. Diese herrlichen Wildpferde – nun bist du ein reicher Mann… “

Der Alte sagte: „Das Pferd ist wieder da. Das wissen wir. Ob die Wildpferde ein Glück sind, kann niemand sagen. Das Leben geht seinen eigenen Weg. Man soll nicht urteilen.“

Die Dorfbewohner schüttelten den Kopf über den wunderlichen Alten. Warum konnte er nicht sehen, was für ein unglaubliches Glück ihm widerfahren war?

Am nächsten Tag begann der Sohn des alten Mannes, die Pferde zu zähmen und zuzureiten. Nach einer Woche warf ihn eine Stute so heftig ab, dass er sich beide Beine brach.

Die Nachbarn im Dorf versammelten sich und sagten zu dem alten Mann: „Du hast Recht gehabt. Das Glück hat sich als Unglück erwiesen. Dein einziger Sohn ist jetzt ein Krüppel. Und wer soll nun auf deine alten Tage für dich sorgen?“

Aber der Alte blieb gelassen und sagte zu den Leuten im Dorf: „Mein Sohn hat sich die Beine gebrochen. Wer weiß, was das zu bedeuten hat? Warten wir ab…“

Ein paar Wochen später begann ein Krieg. Der König brauchte Soldaten, und alle wehrpflichtigen jungen Männer im Dorf wurden in die Armee gezwungen. Nur den Sohn des alten Mannes holten sie nicht ab, denn den konnten sie an seinen Krücken nicht gebrauchen.

„Ach, was hast du wieder für ein Glück gehabt!“ riefen die Leute im Dorf. Der Alte schüttelte den Kopf und sagte: „Wer weiß, wer weiß…“

Das Glück ist am Ende nur bei dem, der vertrauen kann......

Sprachwissenschaftler beschreiben als Herkunft des Wortes "Glück"

ab dem 12. Jahrhundert die Worte "Gelucke" im Mittelnieder-deutschen und "Gelücke" im Mittelhochdeutschen. Beide Worte stammen vom Verb "gelingen", das sich wiederum vom Wort "leicht" ableitet. Glück bedeutete demnach ursprünglich also soviel wie das Gelungene, das leicht Erreichte oder der günstige Ausgang eines Ereignisses.

Glück ist sowohl ein Gefühl als auch ein Zustand. Beides zeichnet sich durch ein allgemeines, oft unbewusstes Wohlbefinden aus. Entscheidend sind dabei nicht die objektiven Tatsachen, sondern ihr subjektives Erleben.

- In der französischen Sprache heißt Glück „bonheur“, auf deutsch 

  die „gute Stunde“.

- Die römische Glücksgöttin Fortuna hält das Schicksal in der Hand.

- Der Schornsteinfeger verhindert Brände und bringt Glück.

- Hans im Glück tauschte sich arm und war glücklich dabei.

- Buddha fand Wahrheit und Glück in sich selbst.

Jeder Mensch hat ein Recht auf Glück. Ist Glück jedoch reine „Glückssache“?

Eine wesentliche Rolle bei den unterschiedlichen Vorstellungen vom Glück spielt die Kultur, in der die Menschen aufwachsen. Dieser kulturelle Einfluss kann beachtlich sein. In der westlichen Kultur liegen die Stärken in individualistischen Werten, deren Ziel das Wohlergehen des Einzelnen ist. Glück findet hier in erster Linie im persönlichen Bereich statt. Dagegen liegen in der fernöstlichen Kultur oft die Werte in der Hinwendung zur Gruppe. Glück ist ein Gut, welches in und durch die Gemeinschaft erlebt wird.

Aber bei allen kulturellen Unterschieden ist das Glücksempfinden des Einzelnen durch einige wesentliche Merkmale gekennzeichnet. Als glücklich verstehen Glücksforscher die Menschen, die öfter positive Gefühle wie Freude, Stolz oder Interesse zeigen und weniger oft ängstlich, ärgerlich oder traurig sind.

Ein kurzes Glück empfinden können Sie zum Beispiel bei einem guten Essen, beim Sex oder wenn Sie mit Freunden zusammen sind. Dauerhaftes Glück können Sie empfinden, wenn z.B. Ihr Leben gelingt, Sie echte Zufriedenheit empfinden oder wenn Sie Ihre Lebensziele erreichen.

Inzwischen wird die gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung des Glückserlebens in wissenschaftlichen Kreisen anerkannt. Ein neuer Forschungszweig wird als „Glücksökonomie“ oder „Happiness Economics“ bezeichnet. Hier untersuchen Wirtschaftsinstitute wie die New Economics Foundation (NEF)1, inwieweit Geld und Wohlstand glücklich machen und welchen Einfluss diese auf den Erfolg einer Gesellschaft haben.

Groß angelegte amerikanische Studien zeigen, dass dabei nicht unbedingt Arbeit und Leistung das Glücklichsein nach sich ziehen. Wer bereits glücklich ist, wird oft genug durch Erfolg belohnt. Nicht der Erfolg macht also glücklich, sondern glückliche Menschen werden oft durch den Erfolg in Arbeit, in Beziehungen und Gesundheit belohnt. Glückliche Menschen sind in aller Regel auch im persönlichen und beruflichen Leben erfolgreicher. Glücklichsein verstärkt sich selbst.

In einer weiteren Studie fanden die Glücksökonomen heraus, dass Reiche nicht glücklicher sind als andere Menschen. 100 befragte amerikanische Millionäre mit jeweils mehr als 100 Millionen Dollar Vermögen fühlten sich zu 67 Prozent glücklich, zufällig ausgewählte Amerikaner zu 62 Prozent - der Unterschied ist statistisch nur unwesentlich.

Ebenso stellten sie fest, dass, obwohl das Realeinkommen und der Lebensstandard in den USA seit den 50er Jahren um das Doppelte angestiegen sind, der Anteil an glücklichen Menschen mit diesem Wohlstand nicht mitgehalten hat, sondern konstant blieb.

Die NEF (New Economics Foundation) erstellte in Zusammenarbeit mit der Umweltschutzorganisation Friends Of The Earth2 («Freunde der Erde») den so genannten Happy-Planet-Index.

Auf der Grundlage von Daten zu Lebenserwartung, Lebenszufriedenheit und Umweltbelastung wurde eine Studie über die glücklichsten Völker erstellt.

Hiernach ist der glücklichste Ort der Welt der Südsee-Inselstaat Vanuatu. Die Inselgruppe im Pazifik mit ihren etwas mehr als 200.000 Einwohnern ist nach Einschätzung der Stiftung (NEF) der Ort, an dem es sich weltweit am besten leben lässt. „Die Leute hier sind glücklich, weil sie mit wenig zufrieden sind. Das Leben dreht sich um die Gemeinschaft, um die Familie und um das, was man anderen Leuten Gutes tun kann. Das ist ein Platz, wo man sich keine großen Sorgen machen muss.“

Auf Platz zwei kommt Kolumbien, auf Platz drei Costa Rica.

Die meisten Industriestaaten landen weit abgeschlagen auf den hinteren Rängen. Dabei rangiert Deutschland auf Platz 81 noch deutlich vor den meisten anderen entwickelten Ländern. Lediglich Italien, Österreich und Luxemburg lagen vor Deutschland.

Bei einem weiteren Ländervergleich von 54 Ländern der Erde hinsichtlich des Glücksniveaus der Einwohner lag Deutschland an Position 33. Die Plätze 1 und 2 belegten die armen Länder Venezuela und Nigeria.

Nicht Geld und Wohlstand sind in erster Linie ein Garant für das Glück, auch wenn Sie mehr Möglichkeiten bieten, um die Lebensbedingungen so zu gestalten, dass ein glückserfülltes Leben möglich ist. Aber die innere Bereitschaft und die Offenheit dafür, glücklich zu sein, lassen sich nicht mit Geld oder Wohlstand erkaufen. Das zeigt auch die Studie, in der Andrew Oswald von der britischen Warwick University Lottogewinner untersuchte. Dabei fand er heraus, dass die Mehrzahl der Befragten nach kurzer Euphorie in Trübsinn versank; drei Jahre nach dem Ereignis überstieg die Zahl der Depressiven unter ihnen den Durchschnitt der Bevölkerung.

Was ist also Glück?

Einer Antwort kann man sich auf die folgende Weise nähern.

Glück besitzt immer zwei Seiten, eine starke emotionale und eine weniger starke rationale.

Glücksgefühle betreffen den ganzen Menschen. Sie wirken tief und positiv auf seine Sicht des Lebens. Sie öffnen die Sinne und die Wahrnehmung. Das führt zu immer neuen Möglichkeiten in der Lebensführung und Gestaltung.

Glück und Zufriedenheit sind jedoch nicht identisch. Das Vermeiden von Unglück bedeutet nicht gleichzeitig Glück. Glückszustände haben nichts mit einer privilegierten Lebensstellung zu tun. Glück entsteht im richtigen Umgang mit sich selbst und der Welt.

Glück ist immer gelungenes Leben! Was als gelungen angesehen werden kann, wird durch den Sinn bestimmt, den der Mensch dem Leben gibt und durch das, was er im Leben zu finden hofft.

Was macht den Sinn?

Ein Spaziergänger beobachtet einen Mann am Strand, der sich fortwährend bückt, um einen Seestern nach dem anderen aufzuheben und ins Wasser zurückzuwerfen.

"Was machen Sie da?" fragt er. "Ich werfe Seesterne, die auf den Strand gespült wurden, zurück ins Wasser..."

"Aber hier liegen doch tausende und abertausende, die angespült wurden.... welchen Sinn macht es, wenn sie die paar Seesterne, die sie im Lauf des Tages aufheben können, zurückwerfen???"

Der Mann lächelte. “Für diesen hier macht es einen Sinn!" und warf den Seestern zurück ins Wasser, um sich dann in aller Ruhe nach dem Nächsten zu bücken...

„Der Wille des Menschen ist sein Glück"

(Friedrich Schiller)

Glück und Philosophie

Warum existiert Glück?

Im Verlauf der Menschheitsgeschichte entwickelten sich unterschiedliche Vorstellungen vom Glück. Hierbei nahmen die wissenschaftlichen, religiösen und philosophischen Strömungen jeweils eine beherrschende Stellung als sinngebende Instanzen ein. Indem sie neue Menschenbilder beschrieben, veränderte sich auch das allgemeine Verständnis von Glück. Offensichtlich aber ist es ein zutiefst menschliches Bedürfnis, Glück zu erleben. Denn wenn sich auch die inhaltliche Bedeutung von Glück in den verschiedenen Zeitepochen änderte, so blieb es immer eine Form der Beschreibung dessen, was dem Leben einen Sinn verlieh.

Ging man z.B. davon aus, dass der Mensch nichts weiter als eine Art höher entwickeltes Tier sei, so wurde das Glück des Menschen in erster Linie darin gesehen, seine natürlichen, triebhaften Bedürfnisse zu befriedigen. Betrachtete man den Menschen dagegen primär als ein geistiges Wesen, verpflichtet einer höheren geistigen Welt, so entsprach die Befriedigung der geistigen Bedürfnisse dem Glücksverständnis.