Elfenalarm - Andrea Lienesch - E-Book

Elfenalarm E-Book

Andrea Lienesch

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Beschreibung

Elfen sind Kinderkram, findet Till. Lieber hätte er mit Aliens, Ninjas oder Trollen zu tun. Aber die Abenteuer, die einem zustoßen, kann man sich so wenig aussuchen wie eine kleine Schwester, die es versteht, ihren Kopf durchzusetzen. Als sich einige Dutzend Elfen in Sofies Kinderzimmer geflüchtet haben, muss Till die Umsiedlung der Winzlinge übernehmen. Die sind kein bisschen niedlich, dafür anspruchsvoll und leicht erregbar. Beim Schwesterchen dürfen sie nicht bleiben, dort droht die Entdeckung durch die Eltern. Die Schar einfach vor die Tür setzen geht auch nicht. Denn der magische Baum, worin die Elfen seit 300 Jahren wohnten, unsichtbar für menschliche Augen, wurde gefällt. Jetzt kann jeder sie sehen. Wie findet man einen neuen Elfenbaum und zieht den Umzug durch, ohne dass die Erwachsenen etwas merken? Der Elfenchef zweifelt an Tills Qualitäten, und Sofie weiß nur zu antworten: "Einen besseren Bruder habe ich leider nicht." Das fängt ja gut an.

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Ähnliche


Inhaltsverzeichnis
1
Kinderkram
2
Elfen-Invasion
3
Ich bin der Chef
4
Umzug mit Aufzug
5
Das Elfenbaumverzeichnis
6
Auf zum Büchergnom
7
Im Seniorenheim
8
Grusel-Gnom
9
Die geheime Bibliothek
10
Baby-Schwestern sind keine Geheimagenten
11
Böse Überraschung
12
Ein Rettungsplan
13
Bürgermeisterhexe
14
Gibt's noch einen Ausweg?
15
Mitternachtskonferenz
16
Elfen unterwegs
17
Operation Geisterbaum
18
Rettet Gormli !
19
Durch den Tunnel
20
Nimm bloß nicht die falsche Tür
21
Der Geist des Waldes
22
Alles wird gut
23
Das bleibt unter uns!
Dank
Über die Autorin

© 2019 Fabulus Verlag, Fellbach

www.fabulus-verlag.de

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werks darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlags reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Lektorat: Fabulus Verlag

Umschlaggestaltung, Satz und Herstellung: r2 | röger & röttenbacher, büro für gestaltung, Leonberg

Druck und Bindearbeiten: CPI books GmbH, Leck Printed in Germany

ISBN Print: 978-3-944788-68-5

ISBN E-Book: 978-3-944788-69-2

1

Kinderkram

Ausgerechnet Elfen! Warum nicht Ninjas oder Aliens? Trolle wären auch noch in Ordnung gewesen, aber Elfen? Das muss man sich mal vorstellen: Ich erlebe ein richtiges Abenteuer, eins, wie man es sonst nur aus dem Fernsehen kennt, aber ich kann niemandem davon erzählen! Jedenfalls niemandem, den ich kenne. Nicht nur, weil ohnehin keiner diese Geschichte glauben würde, sondern vor allem, weil ein Abenteuer mit Elfen oberpeinlich klingt. Jedenfalls, wenn man schon fast zwölf ist, so wie ich. Bei Sofie wäre das vielleicht etwas anderes. Aber die Jungs in der Schule dürfen nie, und damit meine ich absolut niemals, erfahren, was letzten Sommer passiert ist. Wenn meine Freunde das Wort »Elfen« hören, denken sie sofort an winzig kleine Wesen mit durchsichtigen Flügeln und rosa Kleidchen. Elfen sind niedlich, fliegen herum und haben winzige silberne Zauberstäbe. Das denkt ihr doch auch, oder? Aber ich weiß es besser, und das habe ich meiner kleinen Schwester zu verdanken.

Im letzten Sommer, als wir in diese ganze Elfen-Sache hineingerieten, war Sofie erst fünf Jahre alt. Sie war noch ein richtiges Kindergarten-Baby, mit Puppenwagen, Plüsch-Ponys, Barbie-Schloss und was sonst noch alles dazugehört. Völlig klar, dass ich nicht vorhatte, meine Sommerferien in PinkieSofies Märchenwelt zu verbringen. Ich hatte mir eine Menge wichtiger Dinge vorgenommen. Zum Beispiel musste ich dringend alle Comic-Hefte lesen, die ich während des Schuljahres nicht geschafft hatte, mein Sternenzerstörer-Modell war noch nicht fertig, und mit Ausschlafen hatte ich noch nicht einmal angefangen. Ich war also wirklich beschäftigt. Sofie leider nicht. Sie langweilte sich, weil der Kindergarten geschlossen war. Mama musste arbeiten, und Papa verkroch sich im Arbeitszimmer, um irgendwelche Bücher zu sortieren oder was Deutschlehrer eben so machen, wenn sie frei haben. Ich war meiner Schwester schutzlos ausgeliefert. Ich hätte also damit rechnen müssen, dass Sofie meine Ferienpläne durchkreuzen würde. Doch was dann geschah, übertraf alle Befürchtungen.

2

Elfen-Invasion

»Kannst du mal rüberkommen? Du musst mir kurz helfen.« Sofie stand in der Tür und zwirbelte ihren Zopf zwischen den Fingern. Na toll. Es war noch nicht einmal 10 Uhr, und meine Schwester ging mir schon auf die Nerven. »Papa hat gesagt, du sollst dich anziehen«, murmelte ich und versuchte, hinter meinem Comic-Heft unsichtbar zu werden. »Ich habe mich angezogen!«, maulte Sofie und deutete auf den rosafarbenen Tüllrock, den sie über dem Schlafanzug trug. »Du musst jetzt mal mitkommen, Till. Es ist wichtig, ehrlich!«

Ihre Stimme zitterte ganz leicht und sie zog die Unterlippe hoch. Ich wusste, was das bedeutete: akute Heulgefahr! Das konnte ich nicht riskieren. Wenn Sofie anfing zu weinen, würde Papa mir wieder die Schuld geben. Dann würde er mich dazu verdonnern, mit ihr auf den Spielplatz zu gehen, als Wiedergutmachung. Wer weiß, vielleicht fiel ihm auch noch etwas Schrecklicheres ein. Ich seufzte und legte das Heft zur Seite.

»Wenn es so wichtig ist«, begann ich vorsichtig, »dann frag doch lieber Papa. Was immer es ist, ein Erwachsener kann dir sicher besser helfen als ich.« Sofie stemmte die Hände in die Hüften und schüttelte energisch den Kopf. »Nein«, sagte sie,»absolut unmögisch.« »Das heißt unmöglich«, verbesserte ich meine Schwester. »Was ist denn los, hast du etwas angestellt?«

Sofie dachte kurz nach. »Vielleicht«, antwortete sie schließlich. »Jedenfalls wollen die Elfen nicht mehr unter meinem Bett bleiben, und jetzt weiß ich nicht, wohin mit ihnen. Papa darf sie auf keinen Fall sehen, sonst regt er sich wieder so auf.«

Alles klar. Anscheinend hatte Prinzessin Sofie mal wieder ihre Plastikelfen-Sammlung im Kinderzimmer verteilt, und ich musste ihr jetzt beim Aufräumen helfen, bevor Papa einen Wutanfall bekam. »Wir stopfen einfach alle Elfen in die große Schublade«, schlug ich vor und rollte mich vom Bett. »Kannste versuchen«, meinte Sofie, »aber ich glaube nicht, dass ihnen das gefällt.« »Ja«, grinste ich, »und dann werden sie wütend und verzaubern mich in einen Frosch.« Meine Schwester schüttelte den Kopf. »Elfen können Menschen nicht in Frösche verwandeln«, sagte sie, und es klang, als hielte sie mich für dumm. Dann öffnete sie die Tür zu ihrem Zimmer. »Aber mögischerweise werden sie ziemlich wütend.« »Es heißt möglicherweise«, begann ich, blieb dann jedoch wie angewurzelt stehen. Eine ganze Zeit lang sagte ich überhaupt nichts mehr.

Auf Sofies Bett saßen etwa 30, vielleicht auch 50 kleine hutzelige Männchen und blickten mich erwartungsvoll an. Sie waren nicht ganz so groß wie Barbie-Puppen, hatten wuschelige Haare, zwischen denen runde Segelohren hervorschauten, lange, dürre Beine und riesige Füße. »Naja«, meinte eins der Männchen, dessen Gesicht runzelig war wie eine Rosine,»besonders hilfreich sieht er ja nicht aus, dein großer Bruder.« »Einen besseren Bruder habe ich leider nicht«, entschuldigte sich Sofie. Sie schloss die Tür und setzte sich zu den Männchen auf das Bett. Ich stand weiter nur da und glotzte. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, habe ich wohl einen ziemlich dämlichen Eindruck gemacht.

»Und was wird er jetzt unternehmen?«, fragte das Runzelmännchen. Es trug als einziger einen winzigen spitzen Hut auf dem zotteligen Kopf. Vermutlich war der Typ so eine Art Anführer. »Er hat vorgeschlagen, euch in die Schublade zu stopfen«, erläuterte Sofie mit wichtiger Miene. Ein empör tes Gemurmel erhob sich. Einige Männchen tippten sich mit dem Finger an die Stirn. »Siehst du«, sagte meine Schwester zu mir, »ich habe doch gleich gesagt, dass das keine gute Idee ist.« »Was um alles in der Welt ist das?«, stammelte ich. »Wer«, verbesserte mich der Runzel-Kopf, »es muss heißen wer ist das, nicht was ist das.«

Sofie kicherte. »Darf ich vorstellen: die Elfen!« »Der korrekte Name unserer Sippe lautet ›Die Elfen vom großen Baum an der lauten Straße‹«, fügte der Elfen-Chef stolz hinzu. »Fürs Erste reicht Elfen aber völlig aus. In Anbetracht der Umstände werden wir uns ohnehin einen neuen Namen geben müssen.« Ein leises Schluchzen war zu hören. »Reiß dich zusammen, Imelda«, zischte jemand. »Jetzt wird alles gut. Der große Bruder bringt das in Ordnung.«

Was sollte ich in Ordnung bringen? Meine Schwester hatte offensichtlich eine Elfen-Invasion in ihrem Zimmer, und ich sollte das in Ordnung bringen? Weshalb sollte ausgerechnet ich mich darum kümmern? Und wieso waren die überhaupt hier? »Kann mir jetzt endlich mal jemand erklären, was hier los ist?«, rief ich. Die Elfen zuckten zusammen. »Ich finde es unpassend, dass er jetzt so laut wird«, meinte einer. »Ruhe!«, befahl der Oberelf. Dann erzählten er und Sofie mir endlich, was passiert war.

Die Elfensippe hatte mehr als 300 Jahre in der alten Eiche vor unserem Haus gewohnt. Es hatte sich bei der Eiche um einen magischen Elfenbaum gehandelt, in dessen Schutz die Elfen unsichtbar gewesen waren und von den Menschen unbemerkt hatten leben können. Leider hatte die Stadtverwaltung beschlossen, alle alten Bäume in unserer Straße fällen zu lassen, um Raum für neue Parkplätze zu schaffen. Die Elfen hatten von diesen Plänen natürlich nichts mitbekommen. Als eines Morgens die Arbeiter mit den Motorsägen anrückten, flüchtete die ganze Sippe in Panik durch das offene Fenster in Sofies Kinderzimmer. Seit drei Wochen lebten die Elfen jetzt versteckt unter dem Bett meiner kleinen Schwester. »Sie können nicht hier bleiben«, schloss Sofie, »was, wenn jemand sie entdeckt?«

Ich zuckte mit den Schultern. »Warum sucht ihr euch nicht einfach einen neuen Baum?« Mit offenem Mund starrte der Oberelf mich an. Ein bisschen erinnerte er mich dabei an einen dieser altmodischen Nussknacker. Ich versuchte mir vorzustellen, wie er wohl mit einer Walnuss zwischen den Zähnen aussähe, aber da fing die Runzelnase auch schon an zu keifen: »Ach so, na klar, wir suchen uns einfach einen neuen Baum!« Sein Gesicht wurde ganz rot, und er sah nicht mehr aus wie ein Nussknacker, sondern eher wie etwas, das gleich explodieren würde. Eine mit Sprengstoff gefüllte Schrumpel-Tomate. »Warum sind wir nicht von alleine darauf gekommen! Wie gut, dass der große Bruder jetzt da ist, er ist ja so schlau!«

Der Elf stemmte die Hände in die Hüften und starrte mich an. Ich wartete auf die kleinen Dampfwölkchen, die sicher gleich aus seinen Ohren kommen würden. »Wir suchen uns keinen neuen Baum, Herr Oberschlaumeier, weil das nicht so einfach ist. Glaubst du etwa, es gibt magische Elfenbäume an jeder Ecke? Sollen wir jetzt suchend durch die ganze Stadt laufen, von Baum zu Baum, sichtbar für jeden? Wir würden uns wohl kaum unter Sofies Bett verstecken, wenn das so einfach wäre! Du musst uns einen passenden Baum suchen, und zwar auf der Stelle!«

Was bildete sich dieser Wicht überhaupt ein? Er hatte mit seiner zotteligen Sippe Sofies Kinderzimmer besetzt und führte sich auf wie der Kaiser von China. Wieso sollte ausgerechnet ich ihm jetzt aus der Klemme helfen? Bis vor zehn Minuten hatte ich nicht einmal geglaubt, dass es Elfen überhaupt gibt, und jetzt erteilten sie mir schon Befehle! Es waren Sommerferien, verdammt noch mal, und ich hatte wirklich Besseres zu tun! Genau das wollte ich diesem eingebildeten Zwerg sagen. Eigentlich.

Sofie schaute mich mit ihren großen Augen an, sogar eine Träne ließ sie über eine Wange kullern. Dann legte sie den Kopf ein wenig schief, griff nach meiner Hand und flüster te: »Bitte Till, sie sind doch meine Freunde!« Das war nicht fair. Nicht einmal Darth Vader könnte Sofie etwas abschlagen, wenn sie diese Nummer abzieht. Ich hatte keine Wahl, das müsst ihr mir glauben. Ich meine, wer rettet schon freiwillig Elfen? Noch dazu in den Sommerferien? Klarer Fall von Gehirnwäsche, oder?

3

Ich bin der Chef

Die Elfenbande hielt den Atem an und schaute erwartungsvoll zu mir hoch. Sogar der Chef-Hutzelmann war still. Ich dachte nach. Wenn man es genau betrachtete, dann war es logisch, dass die Elfen mich als ihren Retter ausgesucht hatten. Sicher, Sofie konnte ihnen die Haare flechten und sie in ihrer Barbie-Kutsche umherfahren. Wenn man aber in diesem Haus jemanden suchte, der in heiklen Situationen einen kühlen Kopf bewahrte, dann war ich der richtige Mann. Zur Durchführung einer Geheim-Mission, und darum handelte es sich hier offensichtlich, war meine Schwester völlig ungeeignet.

»Alles klar, Leute. Ihr hört mir jetzt gut zu«, begann ich. »Zuerst müssen wir euch hier raus schaffen. Das Kinderzimmer ist nicht sicher, hier können jederzeit unangemeldet Eltern auftauchen, verstanden?« »Verstanden!«, antworteten die Elfen im Chor. »Als Übergangsquartier schlage ich den Dachboden vor. Unsere Eltern gehen so gut wie nie da hoch. Bis wir einen geeigneten Baum gefunden haben, seid ihr dort in Sicherheit.«

»Ihr habt den Bruder gehört«, rief der Oberelf, »packt eure Sachen, wir ziehen um!« Wie Ameisen wuselten die Elfen umher, sprangen vom Bett, huschten in Ecken, krabbelten unter Schränke und hinter Vorhänge. In Windeseile kramten die kleinen Kerlchen eine riesige Menge winziger Taschen, Koffer, Kisten, Möbel, Kochtöpfe, Bollerwagen und Gartengeräte sowie einen unübersichtlichen Haufen Plunder hervor, den sie dringend für was auch immer brauchten und der unter gar keinen Umständen zurückgelassen werden konnte. Die Elfensippe sah aus wie ein Flohmarkt auf Beinen. »Ihr müsst leise sein«, schärfte ich den Winzlingen ein, »Papa darf euch auf keinen Fall hören!« »Zu Befehl, Herr Bruder!« und »Jawohl, großer Anführer!« brüllten die Elfen durcheinander. Das konnte ja heiter werden.

»Ich gehe vor«, sagte ich zu Sofie, »wenn die Luft rein ist, gebe ich dir ein Zeichen. Du kommst dann mit den kleinen Spinnern nach, verstanden?« Meine Schwester nickte und machte ein wichtiges Gesicht. Ich öffnete die Kinderzimmertür nur ein wenig und quetschte mich durch den Spalt in den Flur. Papa war nirgends zu sehen. In der kleinen Abstellkammer unter der Treppe hatten wir einen langen Stock mit einem Haken daran. Damit hangelte ich nach der Dachbodenklappe. Ich hatte Mama einmal dabei zugesehen, aber es war nicht so einfach, wie ich gedacht hatte. Endlich erwischte ich den Griff der Klappe mit dem Haken. Mit aller Kraft musste ich daran ziehen, dann öffnete sich die Luke und die Leiter kam zum Vorschein. Nur springend bekam ich die unterste Sprosse zu fassen und zog die Dachbodenleiter nach unten.

»Wie sollen wir da hoch kommen?«

Hinter mir stand die gesamte Elfensippe und starrte mich mit großen Augen an. »Ich habe doch gesagt, ihr sollt warten!«, fuhr ich Sofie an. Sie zuckte mit den Schultern, und das rosa Glitzer-Tutu wippte dazu. »Was soll ich machen? Sie sind eigensinnig und mögischerweise auch schlecht erzogen.« »Also ein wenig so wie du«, seufzte ich. »Ja«, antwortete Sofie, »so wie ich, bloß nicht so hübsch.« »Das ist hier auch kein Schönheitswettbewerb, sondern eine Rettungsmission«, murrte der Elfenchef. Mit beiden Händen versuchte er, Sofie beiseite zu schieben, doch meine Schwester bemerkte seine winzigen Hände nicht einmal. »Dürfte ich vielleicht bitte vorbei?«, fragte er gereizt. »Selbstverständlich, lieber Barmelbie, mein hochverehrter Oberelf!«, flötete Sofie und deutete einen Knicks an. Mit Mühe unterdrückte ich ein Kichern.