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Viel Wirbel um einen kleinen Drachen Großtante Martha hat ein riesiges Ei per Post bekommen und will es in die Pfanne hauen. Aber daraus wird nichts, denn die Schale knackst und aus dem Ei springt ein kleiner Drache! Henriette und ihre Freundin Ferida sind entzückt, doch der Babydrache muss dringend zum zoologischen Hexeninstitut, Fachabteilung Fabelwesen, gebracht werden. Martha würde ihn am liebsten einfach dorthin hexen, aber an Fabelwesen herumzuhexen, ist strengstens verboten. Der kleine Drache dagegen hat nur Unfug im Kopf und büxt ständig aus. Wie sollen sie ihn nur zum Hexeninstitut bekommen? »Die sympathische Nachwuchshexe begeistert mit ihrer Kreativität und ihrer Fröhlichkeit, vor allem aber mit ihrem Werkzeugkasten!« Kilifü - Almanach der Kinderliteratur + Perfekt für geübte Erstleser*innen: kurze Kapitel, große Erstleseschrift + Lustige, einfach lesbare Geschichte für die zweite und dritte Klasse mit vielen farbenfrohen Bildern + Eine sympathische Junghexe, die lieber ihren Werkzeugkasten benutzt als Zaubersprüche + Extra: mit Experimentier-Tipp – der magische Luftballon + Mit allen Henriette Huckepack-Abenteuern Lesepunkte bei Antolin sammeln Bisher erschienen in der Reihe "Henriette Huckepack" (alle Bände können unabhängig voneinander gelesen werden): Henriette Huckepack – Gut geschraubt ist besser als schief gehext Henriette Huckepack – Puddingzauber im Hexengarten Henriette Huckepack – Die verflixt-verhexte Suche nach dem Fungus Muffelkuss Henriette Huckepack – Ene, mene, Haferbrei, wer schlüpft da aus dem Frühstücksei? Stimmen zu "Henriette Huckepack – Gut geschraubt ist besser als schief gehext": »Ein gelungenes Kinderbuch, mit sehr viel Charme, Humor und guter Unterhaltung. Mich hat es begeistert und konnte mich überzeugen.« Claudia R., Amazon-Rezension »Eine sehr sympathische, leicht chaotische Jungehexe, die mit Eichhörnchen Fussel auf ihrem Staubsauger umherfliegt« Lagoona, Lovelybooks »Henriette mit ihren Stärken und Schwächen ist einfach liebenswert und die Geschichte zeigt uns das sich jeder mit seinen Fähigkeiten einbringen und andere überraschen kann.« Minzeminze, Lovelybooks »Das Buch zeigt, dass auch Mädchen mit Werkzeug bestens umgehen können und ermutigt die Kinder am Ende mit einem Basteltipp am Ende, sich einen eigenen Kompass zu bauen.« Stefan, Lovelybooks »Wir hatten sehr viel Spaß beim Lesen und würden uns über ein weiteres Abenteuer sehr freuen. Dicke Leseempfehlung vor allem für Kinder, die ihren eigenen Weg gehen möchten« holdesschaf, Lovelybooks »Die liebevoll magische Geschichte der Autorin sorgt beim Lesen für gute Unterhaltung sowohl bei Kindern als auch bei Eltern. Kurze Kapitel in großer Erstleseschrift, viel Spannung zum Mitfiebern und lustige bunte großflächige Illustrationen bieten Lesespaß für Jungs und Mädchen ab 8 Jahren.« Eva Fritz, ekz-Bibliotheksservice
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Seitenzahl: 73
Veröffentlichungsjahr: 2025
Originalcopyright © 2025 Verlag GmbH, Grevenbroich
Autorin: Andrea Lienesch
Illustrationen: Sabine Sauter
E-Book Umsetzung: Leon H. Böckmann
ISBN: 978-3-96594-340-7
Alle Rechte vorbehalten.
Unbefugte Nutzung, wie etwa Vervielfältigung, Verbreitung, Speicherung oder Übertragung,
können zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden.
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www.suedpol-verlag.de
Inhalt
Hexenfrühstück
Ganz modern... oder nicht?
Ausbrüten verboten!
Knacksendes Ei und rennender Hut
Süß und feurig
Fliegen oder fahren?
Maxischmusi 1000
Drache gesucht!
Verfolgungsjagd auf Hexenart
Flugmobil
Hand und Fuß
Eine zündende Idee
Mit Hexerei und Technik
Grünhörnchen und Gespenster
Schräge Vögel
Im Hexeninstitut
Extra:Heißluftballon
»Nicht so schnell, Ferida! Da vorne musst du schon abbiegen«, rief Henriette und deutete auf einen Pfad, der sich rechts von ihnen durch die Bäume schlängelte. Ihre Freundin, die Junghexe Ferida Firlefanz, drosselte das Tempo und lenkte das Wohnmobil auf den schmalen, dunklen Waldweg, der zum Hexenhaus von Henriettes Großtante Martha führte. Der Weg war von zahlreichen Baumwurzeln durchzogen, weshalb das Wohnmobil mehr über den Weg hopste als zu rollen und die beiden Freundinnen ordentlich durchgeschüttelt wurden.
»Ich finde es echt nett von Martha, dass sie uns zum Frühstück eingeladen hat«, meinte Ferida, während ein tief hängender Ast die Frontscheibe streifte.
»Ja, nett, aber auch ein bisschen seltsam. Das passt eigentlich gar nicht zu ihr.« Nachdenklich runzelte Henriette die Stirn. Martha Eisenhut war bekannt für ihre schroffe Art. Ausgedehnte Mahlzeiten und gemütliches Beisammensein hielt sie für pure Zeitverschwendung. Dass sie die beiden Junghexen eingeladen hatte, musste also einen besonderen Grund haben. »Wer weiß, was dahintersteckt?«
Ferida lachte. »Sei doch nicht so misstrauisch! Wenn du so ein Gesicht machst, siehst du beinahe selbst aus wie die alte Grummelhexe!«
»QUAK! Grummelette Huckehex!«, kommentierte Feridas Kröte Gustav und nun musste auch Henriette lachen.
»Vermutlich hast du recht. Es ist ja nur ein Frühstück. Zum Glück sind wir bald da, ich bin wirklich hungrig. Ein knuspriges Brötchen wäre jetzt genau das Richtige!«
»Oh ja, ein Brötchen mit Nuss-Nugat-Creme!«, ergänzte Eichhörnchen Fussel und rieb sich das Bäuchlein. »Aber vermutlich gibt es bei Martha wieder nur Graubrot mit Tannenzapfengelee.«
Der Wald wurde immer dichter und dunkler, bis der holprige Weg schließlich in die Lichtung mündete, auf der Marthas Hexenhaus stand. Im Gegensatz zu Henriettes moderner Stadtwohnung sah das Zuhause ihrer Großtante genau so aus, wie man es von einer Hexe erwartete: alt, geduckt und windschief, ein bisschen düster und umgeben von einem üppig wuchernden Kräutergarten.
Ferida parkte das Wohnmobil vor dem Gartenzaun. Die beiden Junghexen und ihre Tiere stiegen aus.
»KRAH! Müsst ihr denn genau vor meinem Schnabel KRAH! parken? So sehe ich ja gar nichts mehr!«, schimpfte der Rabe Krax anstelle einer Begrüßung. Der große schwarze Vogel hockte auf einem Zaunpfahl und machte ein finsteres Gesicht.
»Dann flieg doch einfach drumrum!«, erwiderte Henriette fröhlich. »Was hat dir denn schon so früh am Tag die Laune verhagelt, Krax? Hat Martha dein Vogelnest wieder als Brotkorb benutzt?«
Bevor der Rabe antworten konnte, flog die Tür des Hexenhauses wie von Zauberhand auf. »Was steht ihr da draußen herum?«, tönte es von drinnen. »Ich habe euch zum Frühstück herbestellt und nicht zum Picknick! Also kommt gefälligst herein. Hopphopp, bevor der Brennnesseltee kalt wird!«
»Igitt«, Fussel verzog angewidert das Gesicht, »ich hatte gehofft, es gäbe ausnahmsweise mal Kakao.«
»Du bist eine ganz schöne Naschkatze!« Henriette warf ihrem kleinen Freund einen tadelnden Blick zu, grinste aber dann. »Brennnesseltee ist sehr gesund, glaube ich. Jedenfalls schmeckt er so.«
»Ich bin keine Naschkatze, höchstens ein Naschhörnchen«, verbesserte Fussel sie und huschte an ihr vorbei ins Hexenhaus. »Und deshalb brauche ich jetzt auch unbedingt ein Frühstück mit ganz vielen Naschnüssen.«
Drinnen in der Hexenküche stand Martha an der Feuerstelle und rührte in einem großen Kessel. Grüner Dampf stieg auf, es roch nach Senf und getragenen Socken.
»Ach herrje«, stöhnte Henriette leise und wedelte mit der Hand vor ihrer Nase herum. »Wenn das unser Frühstück sein soll, wundert es mich nicht, dass Krax so mies drauf ist.«
»Das ist sicher nur der Tee«, raunte Ferida ihr zu.
Martha fuhr herum und funkelte die beiden Hexenfreundinnen an. »Seid nicht albern, der Tee ist in der Kanne auf dem Tisch. Das hier ist Spezialdünger für den Spitzkohl. Er war heute früh etwas stumpf. Ihr zwei solltet doch wissen, wie viel Arbeit so ein Hexengarten macht. Da kann ich nicht den ganzen Morgen faulenzen, bloß weil Gäste zum Frühstück kommen. Ich bin schließlich keine Katze.«
Ludmilla, die bis eben noch auf der Ofenbank gedöst hatte, machte beleidigt einen Buckel. »Katzen essen kein Gemüse, deshalb können sie sich auch die Gartenarbeit sparen!«, fauchte sie.
»Essen ist ein gutes Stichwort«, fand Fussel und hopste auf den Tisch, der abgesehen von der Teekanne leer war. »Was gibt’s zum Frühstück?«
»Etwas ganz Besonderes«, behauptete die alte Hexe, warf noch einen Blick in den Kessel, brummte zufrieden und wischte sich die Hände an der Schürze ab. »Etwas Großes. Ich muss es nur noch eben aus der Vorratskammer holen und dann in die Pfanne schlagen. Ihr setzt euch gefälligst schon mal hin, eine Hexenküche ist doch kein Stehimbiss! Es sei denn, ihr wollt schon vor dem Essen mit der Arbeit anfangen. Dann wäre hinsetzen natürlich Zeitverschwendung!«
»Arbeit? Was denn für eine Arbeit?«, wunderte Fussel sich.
»Die Schubkarre quietscht und die Fensterläden auch. Und an der Leiter sind zwei Sprossen kaputt«, zählte Martha ungerührt auf. »Ich habe keine Zeit, das alle sieben Tage wieder in Ordnung zu hexen. Und du, meine liebe Henriette, bist doch immer so stolz auf dein Werkzeug-Zeug, da kannst du dich mal schnell darum kümmern.« Damit verschwand sie durch eine Tür im Nebenraum.
»Na bitte, ich hab doch gleich gesagt, dass sie einen Hintergedanken hat«, seufzte Henriette.
Kaum hatten die Junghexen am Tisch Platz genommen, kam Martha auch schon wieder aus der Vorratskammer zurück. In den Händen hielt sie ein Ei. Ein sehr ungewöhnliches Ei. Es war hellgrün mit rosa Sprenkeln. Und es war groß. Viel größer als ein Hühnerei, ja sogar größer als das Straußenei, das Henriette einmal im Zoo gesehen hatte. So groß, dass es der alten Hexe beinahe die Sicht nahm, als sie es schnaufend durch die Küche schleppte und auf den Tisch wuchtete.
»Es gibt Rührei«, keuchte Martha. »Das größte Rührei, das ihr je gesehen habt.«
»Was ist denn das?« Henriette traute ihren Augen nicht. Ein solches Ei hatte sie noch nie gesehen und sie war sich auch nicht sicher, ob es überhaupt essbar war.
»Das ist ein Ei«, blaffte Martha. »Und zwar ein ganz modernes.«
Fussel beugte sich vor und schnupperte argwöhnisch daran. »Riecht irgendwie seltsam.«
»Sieht auch seltsam aus«, ergänzte Henriette und umrundete langsam den Tisch, um das gesprenkelte Riesenei von allen Seiten zu betrachten. »Was für ein Vogel hat das gelegt?«
Martha zuckte mit den Schultern. »Ein großer und moderner Vogel, nehme ich an.«
Überrascht sah Henriette ihre Großtante an. »Nimmst du an? Was soll das heißen? Weißt du es etwa nicht?«
»Woher soll ich das wissen?«, schnaubte die alte Hexe. »Ich war schließlich nicht dabei, als es gelegt wurde.«
»Aber wo hast du es her? Hast du es irgendwo gefunden? Dann würde ich es ehrlich gesagt lieber nicht essen«, meinte Ferida.
Martha funkelte sie an. »Natürlich habe ich es nicht gefunden! Nur weil du ständig Dinge verlierst, heißt das nicht, dass andere Leute andauernd etwas finden! Das Ei kam mit der Post, ganz modern. Ich habe es im Preisausschreiben gewonnen, denke ich.«
»Seit wann nimmst du an Preisausschreiben teil?«, wunderte Henriette sich.
»Seit sie dieses Zeitschriften-Abo hat«, maunzte Ludmilla und verdrehte die Augen. »Sie hat auch schon ein praktisches Kochtopf-Set und ein Fußmassage-Gerät gewonnen.«
»Ein Fußmassage-Gerät?« Die beiden Junghexen unterdrückten ein Kichern.
»Jawohl«, bestätigte Martha hoheitsvoll. »Und jetzt habe ich dieses Ei gewonnen. Das ist eine ganz fantastische Zeitschrift.« Sie ging zum Regal, zog eine Illustrierte zwischen zwei dicken Büchern hervor und reichte sie Henriette.
Kopfschüttelnd betrachtete die Junghexe das Magazin. »Die moderne Hausfrau? Was willst du denn mit diesem Käseblatt?«
»Das ist kein Käse! Das ist ganz modern, steht doch drauf! Du sagst doch immer, ich soll nicht so altmodisch sein.« Henriette hatte sich tatsächlich schon oft darüber beklagt, dass ihre Großtante stets alles nach traditioneller Hexenart machte und sich beharrlich gegen Neuerungen sträubte. Sie selbst fand Neues spannend und vor allem Dinge, die Martha als technischen Schnickschnack bezeichnete. Was vielleicht auch daran lag, dass Henriette besser mit einem Schraubendreher als mit einem Zauberstab oder Hexenkessel umgehen konnte. Stirnrunzelnd blätterte sie durch das Magazin. »Kochrezepte, Putztipps und Strickmuster, na, das finde ich nicht besonders modern. Ich hatte eher gemeint, dass du dir mal einen Stromanschluss zulegen solltest, aber doch kein Zeitschriften-Abo!«
»Was ist das überhaupt, ein Abo?«, wollte Fussel wissen.
»QUAK! Firlefanz!«, meldete sich Gustav zu Wort, der inzwischen zu dem Riesenei auf den Tisch gehopst war und es neugierig beäugte.