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Zwischen Loslassen und Festhalten Es passiert: Die Kinder verlassen das Haus! Doch was dann? Als Mutter schwanken Sie vielleicht zwischen Trauer, Freude und Hoffnung und sind voller Fragen, wie es jetzt weitergeht. Doch mit der Erfüllung einer Lebensaufgabe wird auch wieder Platz für Neues geschaffen: Zeit für Ehe, für Freundschaften, für Gott. Raum, um zu reflektieren, Wünsche wieder aufleben zu lassen und Schritte in eine neue Berufung zu wagen. Jill Savage nimmt Empty-Nest-Mamas liebevoll an die Hand. Authentisch berichtet sie aus ihrem eigenen Leben. Mit kreativen Ideen hilft sie, diese neue Lebensphase als Chance zu sehen und gibt wertvolle Tipps für einen liebevollen Umgang mit den Kindern. Eine Buch wie eine gute Freundin.
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Seitenzahl: 266
Veröffentlichungsjahr: 2021
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SCM Hänssler ist ein Imprint der SCM Verlagsgruppe, die zur Stiftung Christliche Medien gehört, einer gemeinnützigen Stiftung, die sich für die Förderung und Verbreitung christlicher Bücher, Zeitschriften, Filme und Musik einsetzt.
ISBN 978-3-7751-7495-4 (E-Book)
ISBN 978-3-7751-6057-5 (lieferbare Buchausgabe)
Datenkonvertierung E-Book: CPI books GmbH, Leck
© der deutschen Ausgabe 2021
SCM Hänssler in der SCM Verlagsgruppe GmbH ·
Max-Eyth-Straße 41 · 71088 Holzgerlingen
Internet: www.scm-haenssler.de; E-Mail: [email protected]
Originally published in English under the title: Empty nest, full life
This book was first published in the United States by Moody Publishers, 820 N. LaSalle Blvd., Chicago, IL 60610 with the title Empty Nest, Full Life, copyright © 2019 by Jill Savage. Translated by permission. All rights reserved.
Die Bibelverse sind, wenn nicht anders angegeben, folgender Ausgabe entnommen: Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
Übersetzung: Silvia Lutz
Umschlaggestaltung: Grafikbüro Sonnhüter, www.grafikbuero-sonnhueter.de
Titelbild: Shutterstock.com: Mybona, Makmur Jaya
Autorenfoto: © Moody Publishers
Satz: τ-leχιs, Heidelberg
Meinen Eltern, Duane und Patsy Fleener.
Danke, dass ihr mir vorgelebt habt,wie man mit leerem Nest ein schönes,erfülltes Leben haben kann.
Über die Autorin
Vorwort
Es geht los: Die Achterbahn der Gefühle
TEIL 1:Loslassen!
1. Lassen Sie Ihre Erwartungen los
2. Lassen Sie Ihre Schuldgefühle los
3. Lassen Sie den Wunsch los, Ihre Meinung zu äußern
4. Lassen Sie Traditionen los
5. Lassen Sie die Probleme Ihres Kindes los
6. Lassen Sie Ihre Götzen los
TEIL 2:Anpacken!
7. Packen Sie Ihr neues Missionsfeld an
8. Packen Sie neue Leidenschaften an
9. Packen Sie neue Freundschaften an
10. Packen Sie Ihre Ehe an
11. Gottes Hand festhalten
12. Ihre Zugabe
Danksagung
Anmerkungen
[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
Jill Savage ist eine bekannte Autorin und gefragte Referentin. Sie gründete die Organisation »Hearts at Home« und spricht jährlich zu Tausenden Frauen über Prioritäten, Leidenschaft und Ziele. Sie lebt mit ihrem Mann in Illinois, USA und hat fünf Kinder, die alle nicht mehr zu Hause wohnen. Außerdem ist sie Oma von drei Enkeln.
[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
ich weiß, dass es schwer ist. Ich weiß, dass es sich anfühlt, als würden Sie einen Teil von sich selbst verlieren.
Egal, ob ein kleines Kind in den Kindergarten kommt oder ein erwachsenes Kind zum Studium wegzieht: Es ist schwer, unseren Kindern Flügel zu geben und sie wegfliegen zu lassen.
Ich weiß, dass Sie an all das denken, was Sie ihnen nicht beigebracht haben, an die ganzen Bastelarbeiten, für die Sie sich nicht die Zeit genommen haben, an die ganzen Kuchen, die Sie nicht gebacken haben, und an die ganzen Brote, die Sie nicht geschmiert haben. Sie denken an die vielen Male, als Sie die Geduld verloren haben, und an die vielen Momente, als Sie nicht gut genug zugehört haben.
Ich weiß, dass Ihnen das alles schwer auf der Seele liegt, weil es jeder Mutter so geht. Eine Mutter ist sehr streng mit sich selbst. Wenn es an der Zeit ist, die Kinder fliegen zu lassen, stehen uns unsere Versäumnisse besonders deutlich vor Augen.
Ich will Ihnen etwas sagen, meine liebe Freundin: Sie haben Ihre Sache gut gemacht. Sie waren nicht perfekt, aber Sie haben Ihr Möglichstes getan. Unsere Kinder brauchen ein unvollkommenes Vorbild, weil sie selbst auch unvollkommen sind. Gott hat Ihre Unvollkommenheiten benutzt, um Sie und Ihre Kinder perfekt zu machen.
Winken Sie Ihren Kindern nach, wenn sie ausziehen. Danach klopfen Sie sich selbst auf die Schulter.
Sie haben auf diesen Tag hingearbeitet. Ihre Aufgabe war es, Ihren Kindern zu helfen, ohne Sie zurechtzukommen. Zuerst für ein paar Stunden am Tag, wenn sie in den Kindergarten oder zur Schule gehen, und später, wenn sie erwachsen sind und ausziehen.
Machen Sie sich bewusst: Sie sind eine Mutter, aber Sie sind auch eine Frau, die Gott mit Leidenschaft und einzigartigen Gaben beschenkt hat. Das haben Sie im Laufe der Jahre vielleicht aus den Augen verloren, aber das heißt nicht, dass diese Frau heute nicht mehr in Ihnen steckt. Sie müssen sie nur wieder finden!
Jetzt geben Sie Ihren Kindern Flügel und schauen Sie ihnen nach, wenn sie wegfliegen. Sie haben Ihre Sache gut gemacht. In Ihrem Leben beginnt jetzt eine neue Zeit, in der Sie viel Schönes erwartet!
[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
Bei uns Müttern dreht sich alles um den Nestbau. Sobald der Schwangerschaftstest positiv ist oder die Adoptionspapiere unterschrieben sind, fangen die meisten von uns an, alles für das neue Familienmitglied vorzubereiten. Wir richten das Kinderzimmer ein, wir füllen Schubladen mit Babykleidung, wir legen ein Fotoalbum an. Wir ordnen fast jeden Aspekt unseres Lebens unserer Mutterrolle unter.
Ungefähr 20 Jahre lang bemühen wir uns nach Kräften, unserem Kind ein erfülltes Leben und ein liebevolles Zuhause zu schenken. Wir unterschreiben Tausende Formulare, helfen den Kindern, für zig Prüfungen zu lernen, schauen uns unzählige Sportwettkämpfe an und hören uns jede Menge Musikproben und Chordarbietungen an. Wir fahren sie zur Jugendgruppe, ins Sommerlager, zu Tanzstunden und zu Fußballspielen. Wir trocknen ihre Tränen, wir feuern sie an, wir korrigieren und ermutigen sie. Daneben versorgen wir sie mit Essen und Kleidung, was keine geringe Leistung ist, wenn man bedenkt, wie schnell die Kinder wachsen. Wir investieren unser ganzes Leben in diese Kinder und dann … DANN ERLAUBEN SIE SICH, ERWACHSEN ZU WERDEN UND AUSZUZIEHEN!
Unser Jüngster und seine damalige Verlobte wählten den 21. Dezember für ihre Hochzeit. Zwei Wochen vorher hatte er sein Studium abgeschlossen und im darauffolgenden Mai würde sie ihr Studium beenden. Diese Zeremonie besiegelte ihre gemeinsame Zukunft und eröffnete für meinen Mann und mich offiziell die Lebensphase ohne Kinder im Haus.
Als einige Tage später Weihnachten kam und das neue Jahr anbrach, nahm ich meine wiedergefundene Freiheit fröhlich an. Von Januar bis Juli genoss ich diese neue Lebensphase sogar. Doch der August warf mich völlig aus der Bahn.
Ich erinnere mich noch gut, wie es dazu kam: Ich saß in unserem Wohnzimmer und scrollte durch Facebook. Alle tauschten sich über den Beginn des neuen Schuljahrs aus. Es gab Tipps zu Schreibheften, Zeichenblöcken, Filzstiften, Füllern und Bleistiften. Mir wurde plötzlich bewusst: Für mich waren die Tage, in denen ich alles für das neue Schuljahr vorbereitete, endgültig vorbei.
Die Tränen begann zu fließen und ich musste mir eingestehen: Das gefällt mir nicht. Absolut nicht. Ich habe es geliebt, alles für das neue Schuljahr vorzubereiten. Ich liebte den Rhythmus des Schuljahrs. Bei genauerem Nachdenken begriff ich, dass ich es liebte, für meine Kinder verantwortlich zu sein, gebraucht zu werden, den Neuanfang zu spüren, wenn im Herbst ein neues Schuljahr begann. Kurz gesagt: Ich liebte es, Mutter zu sein!
Ja, es hatte Tage gegeben, an denen ich am liebsten das Handtuch geworfen hätte. An manchen Tagen hatte ich mich gefragt, ob eine Mutter ihre Stelle kündigen könne. Jetzt vermisste ich die angenehmen Seiten des Mutterseins. Ich weiß, dass ich nicht die Einzige bin, der es so geht. Eine Mutter hat beschrieben, dass es sich anfühlt wie eine ungewollte Versetzung in den Ruhestand ohne Abschiedsfeier. Das trifft den Nagel auf den Kopf!
Bis zu diesem Zeitpunkt haben wir das Leben unserer Kinder gesteuert und waren für sie verantwortlich. Jetzt sind sie erwachsen und sollen ihre Entscheidungen selbst treffen. Wie in aller Welt gelingt Eltern dieser Übergang? Bei einigen Kindern ist es leicht, sie allein ins Leben ziehen zu lassen, und bei anderen … nun ja, es ist ein bisschen so, wie würde man ein Kleinkind Auto fahren lassen. Wie soll eine Mutter damit umgehen?
Willkommen auf der Achterbahn der Gefühle, wenn die Kinder ausgeflogen sind und das Nest leer ist! Sie haben dieses Buch vermutlich aufgeschlagen, weil Sie dieses erdrückende Gefühl kennen. Ihr Leben fühlt sich gerade an wie auf dem steilen Anstieg einer Achterbahn, vielleicht ist es auch schon am obersten Punkt angekommen. Mit einem Kribbeln im Bauch wagen Sie einen kurzen Blick nach unten, bevor es mit halsbrecherischer Geschwindigkeit, viel schneller, als Ihnen lieb ist, abwärts geht. Der Wind der Veränderung schlägt Ihnen ins Gesicht und die emotionale Achterbahn schlägt Loopings und lässt Sie ganz ungeahnte Orte entdecken.
Eine der vielen Kurven auf der Achterbahn sieht so aus: Ich bin erleichtert, dass ich nicht mehr jeden Tag für andere Menschen verantwortlich bin, aber ich vermisse es so sehr, mich um die Menschen zu kümmern, die ich liebe. Kurz nach dieser Kurve folgt die nächste: Ich liebe es, dass unser Geld jetzt nur noch für zwei Personen und nicht mehr für sieben reichen muss. Aber ich habe es geliebt, meine Kinder mit den Dingen zu versorgen, die sie brauchten und wollten. Bei diesen emotionalen Loopings auf der Gefühlsachterbahn würde ich manchmal am liebsten rufen: »ANHALTEN! ICH WILL AUSSTEIGEN!«
Ich bin bestimmt nicht die Einzige, die solche Gefühle kennt. Wie soll eine Mutter mit diesen ganzen verrückten Gefühlen umgehen? Wie kann sie aus dieser Achterbahn aussteigen, ihre Gefühle stabilisieren und nicht mehr darauf schauen, dass sie etwas verloren hat, sondern sich freuen, dass sie etwas gewonnen hat? Eine neue Gelegenheit! Eine Zugabe, die sie genießen kann!
Bei meinem Bemühen, den emotionalen Tsunami zu bewältigen, schlug ich meine Bibel auf. Ich suchte das Buch Prediger, da ich in Erinnerung hatte, dass darin die Verse »Alles hat seine Zeit« stehen, die verschiedene Lebensphasen beschreiben. Ich befand mich definitiv in einer neuen Lebensphase. Mir stand nicht nur die Zeit ohne Kinder im Haus bevor, ich war auch schon Oma. Da unsere fünf Kinder 13 Jahre auseinander sind, wurde ich schon Großmutter, bevor unsere jüngeren Kinder erwachsen waren.
An jenem Morgen nahm ich eine andere Bibelübersetzung als die, die ich normalerweise lese. Ich blätterte zum dritten Kapitel. Bei Vers 6 hielt ich abrupt inne. Hier stand: »Festhalten hat seine Zeit wie auch das Loslassen« (frei übersetzt aus dem Englischen). Diese Worte FESTHALTEN und LOSLASSEN sprangen mir ins Auge und ich flüsterte: »Herr, das brauche ich, um diese Achterbahn aufzuhalten. Ich muss erkennen, was ich festhalten und was ich loslassen soll. Wenn mir das klar ist, schaffe ich es vielleicht, positiv in die Zukunft zu blicken.«
Darum kreisten meine Gebete, während ich mich auf der emotionalen Achterbahn dieser neuen, beunruhigenden Lebensphase befand. In jeder neuen Situation, mit der ich konfrontiert wurde, betete ich: Welchen Teil dieser Situation soll ich festhalten und welchen Teil soll ich loslassen, Herr? Im Laufe der Zeit gab mir Gott Klarheit. Diese Fragen für mich zu klären, hat mein Denken revolutioniert. Es hat mich von unrealistischen Erwartungen befreit und mir einen Blick für das volle Leben geschenkt, das immer noch vor mir liegt.
In den letzten acht Jahren habe ich viel an meiner inneren Einstellung gearbeitet. Das gab mir ein gutes Fundament für diese Veränderungen. Ich möchte Sie ermutigen, das auch so zu machen. Bevor wir betrachten, was wir konkret festhalten und loslassen sollten, brauchen wir ein festes Fundament.
Das, was in unserem Kopf abgeht, macht uns mehr Probleme, als vielen bewusst ist. Es hat einen guten Grund, warum uns die Bibel auffordert, »alles Denken in den Gehorsam gegen Christus gefangen zu nehmen« (2. Korinther 10,5; LUT). Zu oft lassen wir zu, dass unsere Gedanken außer Kontrolle geraten und einen Buschbrand aus Angst und Sorgen entfachen, der unser Leben bedroht. Wenn wir nicht lernen, unsere Gedanken gefangen zu nehmen, landen wir in einer desolaten geistlichen Wüste ohne Hoffnung. Wir begeben uns in eine emotionale Achterbahn, die nicht nötig ist. Unsere Gedanken geraten aus drei Gründen aus dem Gleichgewicht: durch eine falsche Brille, durch Lügen und durch ein falsches Verantwortlichkeitsgefühl. Wir wollen uns diese drei Bereiche genauer ansehen.
»Wir sehen die Dinge oft nicht so, wie sie sind, sondern so, wie wir sind.« Mit dieser aufrüttelnden Aussage konfrontierte mich meine Freundin Doris. Damit verhalf sie mir bei einem Problem mit einem Gemeindeleiter zur richtigen Perspektive.
Über diese Worte habe ich oft nachgedacht. Ich überlege häufig, durch welche Brille ich oder eines meiner Kinder eine Situation betrachten, oder durch welche Brille jemand, mit dem ich einen Konflikt habe, vielleicht sieht. Unsere Brille entwickelt sich durch unsere Erziehung und unsere Erfahrungen. Sie ist durch unsere eigenen Vorlieben und Vorurteile beeinflusst. Der Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus sagt: »Wir nehmen die Dinge so wahr, wie es unser Verstand unseren Augen befiehlt.«
Wir müssen uns klarmachen, dass uns unsere Brille nicht immer die Wahrheit zeigt. Wenn Sie zum Beispiel in einer Umgebung des Misstrauens aufgewachsen sind, sehen Sie vielleicht jede schwierige Situation durch die Brille des Misstrauens. Möglicherweise gibt es überhaupt keinen logischen Grund dafür, Ihrem Gegenüber zu misstrauen, aber wenn Ihr Verstand Ihnen unbewusst sagt, dass Sie niemandem trauen können, sehen Sie andere Menschen ständig durch die Brille des Misstrauens. Das führt zu unnötigen Problemen in Ihren Beziehungen.
Einige Brillen schließen sich gegenseitig aus: Sie können das Leben zum Beispiel entweder durch eine optimistische Brille sehen oder durch eine pessimistische. Einige Brillen liegen übereinander; man kann zum Beispiel sowohl durch die Brille der Dankbarkeit als auch durch die Brille des Mitgefühls blicken. Was hat das alles mit dem Auszug Ihrer Kinder zu tun? Sehr viel! Unsere Brille ist die Perspektive, durch die wir unsere neue Lebensphase sehen. Wenn wir die Brille des Mangels aufhaben, sehen wir nur, was uns fehlt. Wenn wir die Brille des Reichtums aufhaben, sehen wir neue Gelegenheiten.
Einige von uns haben immer noch die Brille ihrer Ursprungsfamilie auf. Tatsächlich! Sie sind vielleicht 40, 50 oder schon über 60, aber wenn Sie nichts unternommen haben, um sich vom falschen Denken Ihrer Eltern zu befreien, sehen Sie das Leben immer noch durch diese Brille. Wenn diese Brille nicht positiv und hilfreich ist, sollten Sie sich eine neue »Lebensbrille« verschreiben lassen. Ich weiß: Sie sind es nicht gewohnt, auf sich selbst zu schauen. Sie haben sich in den letzten 20 oder 30 Jahren völlig auf die Bedürfnisse Ihrer Kinder konzentriert. Aber jetzt ist es Zeit, dass Sie Ihre eigenen Bedürfnisse wahrnehmen.
Ich habe diesen Schritt vor mehreren Jahren gewagt. Als Mark und ich bei der Eheberatung waren, stellte mir der Eheberater eine Frage, auf die ich von selbst nie gekommen wäre: »Jill, wann wurde die Lüge, dass Gefühle angeblich keine Rolle spielen, zum ersten Mal in Ihr Herz gepflanzt? Das ist ein falsches Denken«, forderte er mich heraus. Tatsächlich führten mein mangelndes Mitgefühl und fehlende Barmherzigkeit in unserer Ehe zu Problemen. Ich hatte als Ehefrau und als Mutter die Devise: »Kopf hoch!« Wenn es Probleme gab, sah ich sie durch diese Brille. Hier war kein Platz für Mitgefühl für mich selbst und für andere. Diese Brille versucht, Dinge in Ordnung zu bringen, statt Gefühle zuzulassen. Das ist im Geschäftsleben praktisch, aber in Beziehungen kann sie extrem schädlich sein.
Ich setzte mich mit der Frage auseinander, was meine Gedanken in diese ungesunde Richtung gelenkt hatte. Das war eines der besten Geschenke, die ich mir selbst, meiner Ehe und meinen Kindern je gemacht hatte. Natürlich wäre es noch besser gewesen, wenn ich das getan hätte, solange unsere Kinder noch bei uns wohnten. Aber damals hatte ich weder die Zeit noch das Wissen oder auch nur die Erkenntnis, dass mit meiner Brille etwas nicht stimmte. Jetzt hatte ich beides: die Zeit und die Erkenntnis. Und die Eheberatung lieferte mir das Handwerkszeug für die dringend benötigte Korrektur meiner Perspektive. Das gehört zu dem Leben in Fülle, das Gott für mich und für Sie bereithält!
Wollen Sie von dem Denken befreit werden, das Ihnen nicht guttut? Wollen Sie sich bewusst machen, durch welche Brillen Sie die Welt sehen, und etwas gegen die Brillen unternehmen, die Ihren Beziehungen und Ihren Gefühlen schaden? Denken Sie nicht, dass es dafür zu spät wäre. Jetzt ist gerade die richtige Zeit, um die Weichen für die zweite Hälfte Ihrer Ehe zu stellen. Und um etwas für eine gesunde Beziehung zu Ihren erwachsenen Kindern zu tun. Um dafür, dass Sie als Großmutter das Leben Ihrer Enkel positiv beeinflussen. Und um selbst die Freiheit zu erfahren, nach der Sie sich sehnen!
Ich habe erlebt, welchen Unterschied diese Veränderungen machen können. Ich lade Sie ein, diesen Weg ebenfalls zu gehen. Hier sind einige Fragen, über die Sie nachdenken sollten. Vielleicht machen Sie das zuerst allein. Wenn Sie wollen, bitten Sie später Ihren Mann oder eine gute Freundin, Ihnen offen zu sagen, wie sie Sie in Bezug auf diese Fragen sehen. Falls Sie noch nie mit einem professionellen christlichen Therapeuten gesprochen haben und das Gefühl haben, dass das Ihnen helfen könnte, sollten Sie sich einen solchen Therapeuten suchen. Lassen Sie sich helfen, Ihre alte Brille abzulegen und eine neue, gesündere Brille aufzusetzen, durch die Sie die Welt in dieser Zugabe-Phase Ihres Lebens besser sehen können. Wenn Sie Ihr falsches Denken ändern wollen, machen Sie damit sich selbst und Ihrer Familie ein großes Geschenk!
* Neige ich eher zu Pessimismus oder zu Optimismus?
* Neige ich eher zu passiv-aggressiver Kommunikation oder zu einer ehrlichen, direkten Kommunikation? (Anmerkung: Auch Sarkasmus kann passiv-aggressiv sein.)
* Versuche ich eher, Probleme zu lösen, als Gefühle zuzulassen?
* Kommt es oft vor, dass ich mich schäme und mich minderwertig fühle?
* Habe ich das Gefühl, nie »genug« zu sein?
* Tue ich alles, damit »alle anderen zufrieden sind«?
* Neige ich eher dazu, mich zu isolieren, als auf andere zuzugehen?
* Habe ich das Gefühl, dass Gott von mir enttäuscht sein muss?
* Fühle ich mich hoffnungslos?
* Frage ich mich, was ich der Welt jetzt noch zu bieten habe?
* Fällt es mir schwer, meine Aufgabe zu erkennen?
Die Antworten auf diese Fragen können Ihnen helfen, einige Stellen zu identifizieren, an denen Ihre Brille Ihnen vielleicht nicht die Wahrheit sagt. Haben Sie Mut, gehen Sie diesen Fragen auf den Grund und bemühen Sie sich um emotionale Gesundheit. Das ist ein wichtiger Teil Ihres Weges in diese neue Lebensphase.
Wie sehen Ihre Selbstgespräche aus? Das, was wir zu uns selbst sagen, zeigt uns ganz deutlich, was wir über uns glauben.
»Ich bin so eine Idiotin.«
»Ich mache nie etwas richtig.«
»Ich bin keine gute Freundin.«
»Das könnte ich nie!«
»Ich bin eine Chaotin!«
»Ich habe der Welt nichts zu bieten.«
»Ich werde nicht gebraucht.«
Wir sehen uns selbst entweder durch die Brille der Wahrheit oder der Lüge. Unsere Sichtweise ist entweder gefärbt von den falschen Dingen, die wir glauben, oder von der Wahrheit, die uns von diesen Lügen befreit. Lügen halten uns gefangen; die Wahrheit befreit uns dazu, ganz das zu sein, wozu Gott uns geschaffen hat.
Oft sind uns die Lügen, die jahrelang Teil unseres Denkens waren, so vertraut, dass wir sie gar nicht mehr als Lügen erkennen. Sie haben sich zu negativen, sich selbst erfüllenden Prophezeiungen entwickelt. Diese Lügen zerstören uns von innen heraus und sorgen dafür, dass Angst und Hoffnungslosigkeit uns lähmen.
Diese Lügen drehen sich meistens um unseren Wert oder darum, wie andere uns unserer Meinung nach sehen. Sie drehen sich um unsere Fähigkeiten oder Unfähigkeiten. Wenn wir es versäumen, uns selbst zu definieren, geben wir den Lügen Raum. Oft erzeugen sie Scham, die uns isoliert und von der Gemeinschaft fernhält, die uns Gott schenken will.
Was hat das mit dem Auszug der Kinder zu tun? Sehr viel! Unsere Lügen machen uns blind für das, was wir der Welt zu bieten haben. Sie rauben uns unsere Freude und machen uns einsam. Lügen machen uns unsicher. Wir resignieren und sind nicht mehr fähig, das zu tun, wofür wir geschaffen wurden. Sie sind ein Werkzeug des Feindes, der uns davon abhalten will, in dieser Welt einen Unterschied zu machen.
Wie können wir diesen Lügen die Macht über uns nehmen? Wir müssen ihnen die Wahrheit entgegensetzen! In der folgenden Liste finden Sie einige häufige Lügen, die durch Gottes Wahrheit widerlegt werden. Machen Sie ein Foto von dieser Liste oder schreiben Sie die Lügen und die dazugehörigen Wahrheiten auf Karten, damit Sie sie jederzeit vor Augen haben. Wenn sich die Lügen dann wieder in Ihr Denken einschleichen wollen, haben Sie etwas in der Hand, um Ihre Selbstgespräche in eine andere Richtung zu lenken. Fangen Sie heute damit an!
LÜGEN DES FEINDES
GOTTES ANTWORT
Das kann ich nie!
»Denn alles ist mir möglich durch Christus, der mir die Kraft gibt, die ich brauche.« Philipper 4,13
Ich bin nicht gut genug.
Ich bin gut genug, denn der Heilige Geist gibt mir Kraft.»Aber wenn der Heilige Geist über euch gekommen ist, werdet ihr seine Kraft empfangen.« Apostelgeschichte 1,8a
Ich bin wertlos.
Ich bin Gottes wertvolles Eigentum.»Er hat euch unter allen Völkern der Erde zu seinem Eigentum erwählt.« 5. Mose 14,2b
Ich bin hässlich – innerlich und äußerlich.
Ich bin Gottes Schöpfung.»Denn wir sind Gottes Schöpfung. Er hat uns in Christus Jesus neu geschaffen, damit wir die guten Taten ausführen, die er für unser Leben vorbereitet hat.« Epheser 2,10
Ich wäre glücklich, wenn …
Meine Freude kommt vom Herrn.»Ja, der Herr hat Herrliches für uns getan und wir waren fröhlich!« Psalm 126,3
»Die Freude am H
ERRN
ist eure Stärke.« Nehemia 8,10 (
LUT
)
Ich kann mir nicht vergeben.
Ich kann mir vergeben.»Also gibt es jetzt für die, die zu Christus Jesus gehören, keine Verurteilung mehr.« Römer 8,1
Ich kann dieser Person nicht vergeben.
Ich kann anderen vergeben, weil Jesus mir vergeben hat.»Seid stattdessen freundlich und mitfühlend zueinander und vergebt euch gegenseitig, wie auch Gott euch durch Christus vergeben hat.« Epheser 4,32
Ich kann nicht …
Ich kann, weil ich durch Christus einen überwältigenden Sieg davontrage!»Aber trotz all dem tragen wir einen überwältigenden Sieg davon durch Christus, der uns geliebt hat.« Römer 8,37
Ich fühle mich hoffnungslos.
In Gott ist Hoffnung!»Und wir wissen, dass für die, die Gott lieben und nach seinem Willen zu ihm gehören, alles zum Guten führt.« Römer 8,28
Gott liebt mich nicht.
»Ich bin überzeugt: Nichts kann uns von seiner Liebe trennen. Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder unsere Ängste in der Gegenwart noch unsere Sorgen um die Zukunft, ja nicht einmal die Mächte der Hölle können uns von der Liebe Gottes trennen. Und wären wir hoch über dem Himmel oder befänden uns in den tiefsten Tiefen des Ozeans, nichts und niemand in der ganzen Schöpfung kann uns von der Liebe Gottes trennen, die in Christus Jesus, unserem Herrn, erschienen ist.« Römer 8,38-39
Ich bin nicht klug genug.
Ich »aber denke im Sinne von Christus«. 1. Korinther 2,16b
Ich fühle mich abgelehnt.
Ich bin erwählt.»Denn in ihm hat er uns erwählt, ehe der Welt Grund gelegt war.« Epheser 1,4a (
LUT
)
Ich habe Angst.
»Sei stark und mutig! Hab keine Angst und verzweifle nicht. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin bei dir, wohin du auch gehst.« Josua 1,9
Lassen Sie nicht mehr zu, dass Ihnen Lügen die Freude rauben oder Ihr Selbstwertgefühl sabotieren. Werden Sie ab heute Ihr eigener Lügendetektor. Wenn Sie eine Lüge entlarvt haben, wenden Sie Kopf und Herz davon ab und konzentrieren Sie sie auf die Wahrheit, die Sie befreien will!
Ein übertriebenes Verantwortlichkeitsgefühl schadet uns. Wenn wir fälschlicherweise die Verantwortung für Dinge übernehmen, für die wir überhaupt nicht verantwortlich sind, können wir uns für Konsequenzen verantwortlich fühlen, die eigentlich unser Kind tragen sollte. Wenn unser Kind zum Beispiel im Gefängnis landet, können wir uns selbst die Verantwortung dafür aufladen, indem wir an all das denken, was wir falsch gemacht haben und was zu dieser Situation geführt haben könnte. Aber eigentlich sollten wir unser Kind die Konsequenzen für sein Tun tragen lassen.
Verantwortlichkeit kann auch falsch verstanden werden, wenn wir dem, was andere Menschen tun oder nicht tun, eine falsche Bedeutung beimessen. Erinnern Sie sich an die Brille? Wir neigen dazu, Dinge nicht so zu sehen, wie sie sind, sondern so, wie wir sind. Wenn wir unsicher sind, neigen wir dazu, die fehlende Kommunikation unseres erwachsenen Kindes auf etwas zurückzuführen, das wir getan haben. Wenn wir dazu neigen, andere zu verurteilen, führen wir die Vergesslichkeit unseres Mannes in Bezug auf besondere Termine fälschlicherweise auf einen Mangel an Liebe zurück. Wir sehen Dinge durch die Brille unserer eigenen Erfahrungen, unserer Geschichte, unseres Temperaments, unserer Persönlichkeit und unserer Herkunftsfamilie. Und wir interpretieren, was andere mit ihren Worten oder ihrer Körpersprache meinen. Das Problem ist, dass unsere Deutung oft nicht richtig ist.
Dann sind wir beleidigt, obwohl der andere uns überhaupt nicht beleidigen wollte. Oder wir gehen in die Defensive, weil wir seine Körpersprache falsch deuten. Oder wir brechen mit einem Familienmitglied einen Streit vom Zaun, weil wir seine Worte missverstanden haben.
So ging es meinem Mann Mark jahrelang mit mir. Wenn ich in einer Krise steckte und kaum Gefühle zeigte und ihn nicht in die Verarbeitung meiner Trauer einbezog, schloss er daraus: »Du brauchst mich nicht.« Das war Teil meines »Kopf hoch!«-Denkens, das ich schon erwähnt habe. Der einzige Grund dafür war, dass ich glaubte, Empfindungen wären unwichtig. Es hatte absolut nichts mit meinen Gefühlen gegenüber Mark zu tun. Aber er lud mir die Verantwortung für etwas auf, wofür ich gar nichts konnte – nämlich seine Interpretation der Ereignisse.
Umgekehrt geht es mir so, wenn Mark Bedenken zu etwas äußert. Ich deute seine Bedenken als: »Er ist nicht bereit, etwas Neues zu versuchen.« Dabei bringt er einfach seine Gedanken oder Gefühle zum Ausdruck. Er sagt damit nicht, dass er nicht bereit wäre, diese Sache zu tun. Er spricht nur laut über seine Gefühle.
Das Gleiche kann bei unserer Körpersprache passieren. Wenn jemand nicht sehr gesprächig ist, können wir das als Ablehnung missverstehen. Oder wir vermuten irrtümlich, der andere wäre uns böse, obwohl er in Wirklichkeit nur seine Gefühle verarbeitet und über etwas nachdenkt. Eine Bekannte erzählte, dass sie Schweigen oft falsch gedeutet hat. »Wenn mein Stiefvater nicht mit mir sprach, bedeutete das normalerweise, dass er wütend war. In meinem Erwachsenenleben deutete ich vieles aufgrund dieser Erfahrungen aus meiner Kindheit. Das Problem ist, dass meine Kinder und mein Mann normalerweise nicht aus diesem Grund schweigen und ich ihrem Schweigen eine völlig falsche Bedeutung zumesse!«
Was können wir mit dieser schlechten Angewohnheit machen, die bei fast jedem irgendwann auftaucht? Wir können nachfragen! Wenn wir den anderen fragen, was er denkt, sprechen wir damit auch offen an, was wir denken. Die oben erwähnte Mutter hat zum Beispiel gelernt, in ihrer Familie zu sagen: »Wenn mein Stiefvater schwieg, war er normalerweise sauer auf mich. Du sprichst heute nicht viel. Bist du sauer?« Oder ich könnte zu Mark sagen: »Du äußerst Bedenken zu diesem Projekt. Willst du damit sagen, dass du es nicht machen willst? Oder willst du mich nur an deinen Gefühlen und Gedanken teilhaben lassen?« Wenn wir nachfragen, entmachten wir falsche Annahmen und klären, was der andere denkt, fühlt oder kommunizieren will.
Versuchen Sie es! Damit werden Sie Konflikte reduzieren und Ihre Kommunikation verbessern. Nachfragen wird Ihnen auch helfen, besser damit umzugehen, dass Ihre Kinder ausgezogen sind. Dann verkomplizieren Sie Ihre Beziehungen nämlich nicht unnötig mit Problemen, die gar nicht da sind. Es wird Ihnen sogar helfen, aus der emotionalen Achterbahn auszusteigen. Sie können die Vergangenheit hinter sich lassen und mit Weitblick und Hoffnung in die Zukunft sehen.
Es war mein erster Hauptvortrag bei einer Frauenkonferenz. Ich bat die circa 5000 Mütter, auf einem Blatt Papier einen Zeitstrahl ihres Lebens zu erstellen. Ich wollte ihnen bildhaft vor Augen führen, dass es ein Leben nach der Kindererziehung gibt. Auch wenn es natürlich von der Anzahl ihrer Kinder abhängt und dem Alter, in dem sie Mutter wurden, haben die meisten Mütter rund 15–20 Lebensjahre nach der Kindererziehung, bevor sie ins Rentenalter kommen. Vielleicht sind Sie in den Jahren, in denen Sie Kinder hatten, zu Hause geblieben. Vielleicht haben Sie auch in Voll- oder Teilzeit gearbeitet. Wie auch immer Ihre persönliche Situation aussieht – die Kinder ziehen ja nicht alle auf einmal aus –, wird sich Ihr Leben ändern, wenn die Kinder aus dem Haus sind. Aber das ist nicht das Ende. Es ist der Anfang von etwas Neuem!
Frau, die mit 22 geheiratet hat, 2 Kinder
In meinem Fall habe ich, da zwischen meinem ältesten und meinem jüngsten Kind 13 Jahre liegen, ungefähr 15 Jahre lang ein leeres Nest, bevor ich ins Rentenalter komme.
Jills Zeitstrahl
Erstellen Sie jetzt einen Zeitstrahl für Ihr Leben. Wie viele Jahre mit leerem Nest haben Sie, bevor Sie ins Rentenalter kommen?
Die meisten von uns haben (oder hatten) eine Vision für die Jahre, in denen wir unsere Kinder aufzogen. Wir trafen Entscheidungen aufgrund dieser Vision und der Ziele, die wir erreichen wollten. Aber diese Vision endete, als die Kinder aus dem Haus waren. Welche Vision haben Sie jetzt? Wie wollen Sie diese Zugabe-Jahre bewusst nutzen?
Ich werde Ihnen gleich einige Fragen stellen, die Ihnen helfen können, diese Vision zu finden. Eine Warnung möchte ich jedoch vorausschicken: Machen Sie nicht den Fehler, sich nur um Ihre Erwartungen zu drehen. Eine Vision hilft Ihnen, Ihren Mitmenschen durch Ihre Weisheit, Erfahrungen und Leidenschaft zu dienen. Sie ist ein Bild davon, was Sie der Welt als Ganzes bieten können, nicht nur Ihren erwachsenen Kindern oder Enkeln.
Eine Vision verrät, wer Sie sind und was Ihnen wichtig ist. Wenn Sie nur darüber nachdenken, wie die Jahre nach den Kindern für Sie persönlich aussehen werden, sind Sie wahrscheinlich enttäuscht, weil das, was Sie Ihren Kindern und Enkeln bieten können, von diesen vielleicht nicht geschätzt wird. Das kann am Ende zu Enttäuschung führen, weil Ihre Realität ganz anders aussieht als Ihre Erwartungen.
Aber wenn Sie sich auf Ihre Vision konzentrieren, denken Sie nicht nur im Rahmen Ihrer Familie. Sie vergrößern Ihr Blickfeld und lassen Ihre Weisheit, Erfahrungen und Leidenschaft einem größeren Umfeld zugutekommen. Das ist der Sinn einer Vision.
Wo fangen wir also an? Wie erkennen wir, was wir unserer großen, kraftvollen und schönen Welt in dieser Zugabe-Phase unseres Lebens geben können? Fangen wir mit einer Lebensbilanz an. Nehmen Sie ein Tagebuch oder Notizbuch und stellen Sie sich folgende Fragen:
* Welche Lektionen haben Sie im Laufe der Jahre über Gott gelernt?
* Wenn Sie verheiratet sind oder waren: Welche Lektionen haben Sie über die Ehe gelernt?
* Was haben Sie über Freundschaften gelernt?
* Wenn Sie Ihrem jüngeren Ich Erziehungsratschläge geben könnten, wie sähen diese aus?
* Was haben Sie zum Thema Selbstliebe gelernt?
In meiner Kindheit und Jugend habe ich _______________ erfahren; deshalb verstehe ich _______________.
(bedingungslose Liebe; ein ermutigendes Umfeld; körperliche Behinderung; Abwesenheit der Mutter; Abwesenheit des Vaters; Mitgefühl; Kritik; Suchtprobleme eines Elternteils; sexuellen Missbrauch; Misshandlung durch einen Elternteil; Passivität; Wut eines Elternteils; einen Elternteil, der seine Gefühle nicht gezeigt hat; wenig Familienbezug; einen Elternteil, den man wie ein rohes Ei behandeln musste; eine starke geistliche Erziehung; keine geistliche Erziehung; Gesetzlichkeit in der geistlichen Erziehung; psychische Erkrankungen; Depressionen; Sorgen; Adoption und so weiter)
In unserer Ehe gab es _______________; deshalb verstehe ich _______________.
(Pornografie; Untreue; Vergebung; Kritikgeist; ADS/ADHS; geistliche Uneinigkeit; Wut; Missbrauch; Passivität; gesundheitliche Herausforderungen; Depressionen; Angst; das Leben einer Alleinerziehenden; Trennung; Scheidung; Gesundheitsprobleme eines Kindes; Verlust eines Kindes und so weiter)
Als Mutter habe ich _______________ erlebt; deshalb verstehe ich _______________.
(ein eigensinniges Kind; ein Kind, das auf Abwege gerät; die Herausforderungen der Adoption; ein Kind mit psychischen oder körperlichen Problemen; ein Kind mit ADS/ADHS; Autismus; gleichgeschlechtliche Attraktion; ein Kind, das unehelich schwanger wurde oder ein Kind gezeugt hat; ein Kind im Gefängnis; das Leben einer Alleinerziehenden; Behinderung; Enkelkinder aufziehen; Verlust eines Kindes; Fehlgeburt; Unfruchtbarkeit; Kaiserschnitt; Probleme beim Stillen und so weiter)
In meinem Leben habe ich _______________ erlebt; deshalb verstehe ich _______________.
(Verlust eines Elternteil;, Betreuung eines Elternteils oder eines behinderten erwachsenen Kindes; Krebs; Verlust des Arbeitsplatzes; das Leben als berufstätige Mutter; das Leben als Mutter, die von zu Hause aus arbeitet; das Leben als Vollzeitmutter; Wochenbettdepressionen; Essstörungen; Depressionen; Angst; Abtreibung; die Auseinandersetzung mit einer schweren Kindheit; sexuelle Belästigung; Verrat; Bruch einer Freundschaft; berufliche Selbstständigkeit; ehrenamtliche Mitarbeit und so weiter)
Mehr als alles andere sehne ich mich danach, dass Menschen _______________.
Ich freue mich, wenn _______________.
Ich habe eine Leidenschaft dafür, Müttern/Frauen/Menschen/Kindern zu helfen, dass sie _______________.
Ich sehe die Welt unweigerlich durch die Brille _______________.
_______________ fällt mir ganz leicht. Anderen fällt das vielleicht schwer, aber für mich ist es einfach.
Ich bekomme von anderen Komplimente dafür, dass ich _______________. Für mich ist das keine große Sache, aber für andere offensichtlich schon.
Was habe ich auf Eis gelegt, als ich meine Familie gründete? _______________
Habe ich dafür immer noch eine Leidenschaft?
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Wenn ja, was steht mir im Weg?
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