Energiewende - Kurz und Bündig - Günter Köchy - E-Book

Energiewende - Kurz und Bündig E-Book

Günter Köchy

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Beschreibung

Mit dem freiwilligen Verzicht Deutschlands, in Zukunft auf die Lieferung von russischen Energierohstoffen zu verzichten stellt sich die Energiewende plötzlich als kritisch heraus. Für Deutschland ist das anspruchsvoll, weil Erdgas aus Russland die Energiewende durch eine rechtzeitige und ausreichende Bereitstellung von Regelenergie gestützt hat. Der Verzicht der Bundesregierung auf den weiteren Bezug russischer Energie-lieferungen untergräbt Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit massiv. Es drohen Arbeitsplatzverlagerung und Arbeitslosigkeit in großer Breite. Der Einkauf von Energierohstoffen auf dem Spotmarkt hat den Erdgaspreis für Deutschland z.T. verzehnfacht, den für Steinkohle vervierfacht und legt damit die Lunte an die Energiewende. Der Weltmarkt für Energierohstoffe hat nicht auf den deutschen Rohstoffbedarf gewartet. Mit dem Auslauf von Altverträgen und Abschluß neuer Lieferverträge wird der Strom- und Gaspreis ab Jan. 2023 in ungeahnte Höhen schießen. Nur in Deutschland gibt es einen Mangel an bezahlbaren, fossilen Energierohstoffen, die zur Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit mehr denn je benötigt werden. Die Erneuerbaren Energien sind volatil, das Energiedargebot von Sonne und Wind ist begrenzt und sie können nicht nach Bedarf liefern. Die Erneuerbaren Energien sind daher keine Freiheits-, sondern Unfreiheitsenergien und je eher sich Deutschland von der Energiewende mit Sonnen- und Windenergie verabschiedet, umso besser ist es um unsere Zukunft und die der nachfolgenden Generationen bestellt. Deutschlands Freiheitsenergie ist Kernenergie und die fossilen Energien sind die Brücke dorthin. Alles andere ist Wunschdenken. Trotzdem können sich natürlich viele Bürgerinnen und Bürger die Energiewende wünschen, das ist verständlich, aber es funktioniert nicht. Deswegen wird erst ein Blackout der Stromversorgung die Umkehr zu einer nachhaltigen Energiewirtschaft und damit den Neuanfang von Strom-erzeugung und -verteilung einleiten.

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Seitenzahl: 168

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Inhaltsverzeichnis

VORWORT ZUR 3. AUFLAGE

VORWORT ZUR 1. AUFLAGE

EINLEITUNG

1. WELCHEN ENERGIEBEDARF HAT DEUTSCHLAND?

2. WELCHEN BEITRAG LEISTEN WIND UND SONNE ZUR BEDARFSDECKUNG?

3. WELCHE SPEICHERMÖGLICHKEITEN GIBT ES FÜR ÜBERSCHÜSSIG PRODUZIERTEN STROM?

4. WELCHE CHANCE HAT DIE ELEKTROMOBILITÄT MIT ERNEUERBAREN ENERGIEN?

5. WIE ENTWICKELT SICH DER STROMPREIS?

6. WO STEHT DEUTSCHLAND MIT DER EINSPARUNG AN CO

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7. WARUM GIBT ES KEINE ERNEUERBAREN ENERGIEN OHNE FOSSILE ENERGIEN?

8. WARUM SIND DIE EE NICHT NACHHALTIG?

9. WARUM WIRD ES WÄRMER IN DEUTSCHLAND?

10. WARUM SIND WASSERSTOFF UND WÄRMEPUMPE LÖSUNGEN FÜR NICHTS?

11. WELCHE FOLGEN HAT DIE ENERGIEWENDE FÜR DEUTSCHLAND?

12. WIE WIRD DIE ENERGIEWENDE ENDEN?

13. WARUM BRAUCHT DIE EU DEN NEW GREEN DEAL?

14. DIE LETZTE ERKENNTNIS ZUM KLIMAWANDEL?

15. ANHANG

Vorwort zur 3. Auflage

In Deutschland hat eine neue Zeit der Energieknappheit durch eine selbst gewählte Politik begonnen, die sich kein Bundesbürger so gewünscht hat. Obwohl es weltweit keine Knappheit an fossilen Energien gibt, besteht die Bundesregierung darauf, sich von einer günstigen und langfristig sicheren Energieversorgung aus Russland selbst abzuschneiden. Die Sabotage der Ostseepipeline und damit die endgültige Unterbrechung der Gaslieferungen aus Russland, scheint die Bundesregierung nicht interessiert zu haben, obwohl die deutsche Industrie damit von einer preiswerten und sicheren Gasversorgung abgeschnitten wurde und jetzt über Auswanderung nachdenkt (BASF) oder gleich in die Insolvenz geht. Und die Bundesbürger wissen nicht mehr wie sie ihre Gas- und Stromrechnung bezahlen sollen?

Aus moralisch-solidarischen Gründen mit den „Guten“ in der Welt verknappt sich Deutschland selbst seinen Bedarf an fossilen Energien, beschneidet sich selbst in der Nutzung von Kernenergie und hat die eigenen Steinkohlebergwerke irreversibel verschlossen. Das Ergebnis grüner Politik aller demokratischen Parteien, einer Politik von Hasardeuren, aber, demokratisch gewählt! Kaum ein Wähler scheint das verstanden zu haben? Sarah Wagenknecht hat die Grünen auf Twitter nicht ohne Grund als die „heuchlerischste, abgehobenste, inkompetenteste und damit auch gefährlichste Partei im Bundestag tituliert (JF, 28.10.22). Fracking im eigenen Land ablehnen, aber Frackinggas aus Amerika einkaufen, die Steinkohleförderung im eigenen Land beenden aber Steinkohle aus Kolumbien, Südafrika und Australien einkaufen, die eigenen Kernkraftwerke abschalten und die Kühltürme sprengen aber Atomstrom aus Frankreich einkaufen. Atommüll verteufeln aber riesige Mengen an nicht recycelbarem Solarschrott und Windmühlenflügeln zu akzeptieren und die Energieabhängigkeit von Russland gegen Energieabhängigkeit von Amerika, Katar, Marokko, Australien, Kanada usw. einzutauschen ist der Weg vom Regen in die Traufe. Deutschland ist in allen Fragen der Beschaffung von (Energie) Rohstoffen immer vom Ausland abhängig. Die Bundesregierung unterscheidet in der Auswahl der Lieferländer nach selbst definierten, moralischen Kriterien, anstatt einfach nach sicherer Verfügbarkeit und Bezahlbarkeit. So macht es jedenfalls der Rest der Welt.

Die Lösung der Energieknappheit in einem forcierten Ausbau der Erneuerbaren Energien zu suchen offenbart, dass die beteiligten Politakteure (Ampelregierung) im Physikunterricht nicht aufgepasst haben. Sonne und Wind schicken zwar keine Rechnung, sondern verlangen Vorkasse und können dennoch nicht rund um die Uhr liefern und damit keine Versorgungssicherheit herstellen. Was ist daran so schwer zu begreifen, dass nachts die Sonne nicht scheint und wenn die Sonne scheint häufig der Wind nicht ausreichend weht? Und weil es bis heute und auch in Zukunft keine ausreichenden Speichermöglichkeiten im TWh-Bereich für Gleichstrom gibt, für Wechselstrom ohnehin nicht, können die EE keine Versorgungssicherheit für Deutschland bieten. Jetzt nicht und 2050 auch nicht. Das folgende Bild aus Smard.de vom 23.08.-24.08. 2021 zeigt das ganze Dilemma der EE:

Der Wind onshore und offshore liegt im wahrsten Sinne am Boden und nachts scheint die Sonne nicht. Am 21.08.22 21:00 Uhr beträgt die Netzlast 53.692 MWh (rote Linie) und die EE liefern 8259 MWh zur Deckung, also 15 %. Davon die Sonnenenergie 0 MWh, Wind onshore 1008 MWh und Wind offshore noch 195 MWh. Das ist so wenig, dass Sie jetzt verstehen, warum hinter jeder Anlage der EE ein konventionelles Schattenkraftwerk steht, stehen muss, zur Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit. Bezogen auf den gesamten Primärenergiebedarf liegt der Anteil der EE lediglich bei etwa 16 % (2021).

Wir werden sehen, dass ein weiterer Ausbau der EE daran nichts ändern, sondern einzig und allein Rohstoffe und Kapital weiterhin vergeudet wird. Und nicht zuletzt verschwenden in der Energiebranche genau diejenigen Fachkräfte ihre Talente, die in der übrigen Industrie gerade dringend gebraucht werden.

Der einzige im Inland noch ausreichend zur Verfügung stehende Energierohstoff ist die Braunkohle und da wurde 2021 sogar mehr verstromt als im Vorjahr. Trotzdem hat die Bundesregierung in ihrem Osterpaket folgendes beschlossen und am 08.07.2022 verkündet:

Osterpaket für Energiewende vom Bundesrat gebilligt „Wir verdreifachen die Geschwindigkeit beim Ausbau der erneuerbaren Energien“

Wir werden sehen, was davon übrigbleibt? Je härter und intensiver Deutschland an der Energiewende arbeitet, desto tiefer ist die Grube, die es sich gräbt. Unser Land arbeitet sich an der falschen Aufgabe ab und macht das noch effizienter, als jedes andere Land der Welt.

Vom New Green Deal der EU ist jedenfalls nichts übrig geblieben.

„EU-Kommission will Tausend Milliarden Euro in Klimaschutz investieren“, schreibt Weltonline am 14.01.2020

„Die EU will bis 2050 „klimaneutral“ werden und ihre bisherige Wirtschaftsweise umkrempeln. Gebraucht werden neue Energien, neue Fabriken, neue Autos, optimal gedämmte Häuser. Schon jetzt ist klar: Das Geld wird nicht reichen.“ Drei Bill. Euro hat EY allein für die Sanierung von Wohngebäuden in Deutschland errechnet (Weltonline 28.11.2022).

Dazu meint Tucker Carlson auf Fox News am 29.08.2022 nur trocken: „The Green New Deal means poverty“ und das Wallstreet Journal schreibt schon am 9.01.2019: „Germany hat dümmste Energiepolitik weltweit.“ Interessanterweise hat die EU-Kommission in ihrer Taxonomieverordnung 2020/852 keine Einwände erhoben gegen die Einstufung von Gas und Atomkraft als nachhaltig zur Stromerzeugung. Nur die Bundesregierung hat Einwände und fährt weiter auf der Geisterbahn der Energiewende.

Aber wahrscheinlich geht es auch gar nicht um die Rettung der Welt vor der Erdüberhitzung, sondern einfach um den Umbau der Gesellschaft in eine neue Gesellschaft und die Energiewende ist ein Teil des Puzzles? Deutschland steckt fest im politischen Dreibackenfutter von Energiewende, Migration und Eurorettung und der Hebel zur Entspannung kann deshalb nur von außerhalb der Politik kommen. Durch Wahlen lässt sich die Politik nicht mehr ändern weil drei Transferleistungsbezieher von Steuern und Sozialabgaben nur einem Netto- Steuerzahler gegenüberstehen. Der Respekt der politischen Klasse gehört daher nicht denen, die die Leistung erbringen, sondern denjenigen, die die Leistung verzehren und deswegen werden es immer mehr.

Die Gesellschaft wird die Lösung des Energieproblems erst nach einem flächendeckenden Blackout der Stromversorgung erkennen und die liegt in der Wiedergeburt der Kernkraft, vorübergehender Nutzung der fossilen Energien als Brückentechnologie und sofortigen und vollständigen Einstellung aller Investitionen in EE, mit Ausnahme von Biogasanlagen zur Vergärung von Gülle.

Solange es noch Firmen gibt, die Windenergieanlagen offshore erstellen, sollten diese Firmen im Staatsauftrag den restlosen Rückbau der Anlagen aus dem Meer organisieren. Nach Ihnen wird es niemanden mehr geben, der den Energieschrott in Nord- und Ostsee wieder entfernt. Der Verbleib wäre für die Umwelt eine Katastrophe. Nord- und Ostsee sind keine Industriegebiete. Das ist komplett „vergessen“ worden. Es ist notwendig, rechtzeitig an die Entsorgung/Recycling des Anlagenschrotts aus EE zu erinnern, denn das Wissen um eine funktionierende Stromwirtschaft scheint auch verloren gegangen zu sein? Es war ein Leichtes, die in über hundert Jahren gewachsene und funktionierende, integrierte Stromversorgung aus Stromproduktion und -verteilung zu zerschlagen. Dieses Wissen ist in den letzten 20 Jahren verloren gegangen, konnte an die nächste Ingenieursgeneration nicht weitergegeben werden. Genau wie das Wissen um Konstruktion und Bau von Kernkraftwerken. Stattdessen wurde innerhalb kurzer Zeit ein Berg an Unwissen erzeugt, der für die Zukunft nicht trägt. Weder lässt sich für den Einzelnen Arbeitnehmer mit dem Wissen um die EE die persönliche Zukunft sichern noch ist das Wissen volkswirtschaftlich von nachhaltigem Interesse. Windmühlen waren Stand der Technik vor 3000 Jahren. Überlegen Sie doch selbst, welche Energieinfrastrukturen mit der Energiewende aufgebaut und unterhalten werden müssen:

eine Infrastruktur für Konventionelle Energien: Erdgas, Steinkohle, Braunkohle, Kernenergie

eine Infrastruktur für Erneuerbare Energien, Solar, Wind onshore, -offshore, Wasser, Bioenergie

eine Infrastruktur für PtG, PtL, Wasserstofferzeugung

eine Infrastruktur für Elektromobilität

eine Infrastruktur für Erdgas/Wasserstoffspeicherung

eine Infrastruktur für die Treibstoffversorgung Benzin,Diesel

eine Infrastruktur für LNG

eine Infrastruktur zur Aufnahme von Wasserstoff aus der Welt

eine Infrastruktur für Recycling des gesamten Energiewende-Mülls

Wer soll das alles bezahlen, aufbauen unterhalten und dabei international wettbewerbsfähig bleiben? Weltwirtschaftlich ist es völlig irrelevant, was wir tun. Niemand folgt Deutschland auf dem Pfad der „dümmsten Energiepolitik“ weltweit.

Deutschland, im Dezember 2022

Günter Köchy

Vorwort zur 1. Auflage

Der Worte sind genug gewechselt und häufig ist es nur ein Meinungsaustausch zwischen Befürwortern und Gegnern der Energiewende, anstatt ein Austausch von Fakten. Jeder beansprucht für sich die besten Argumente, obwohl die Energiewende, besser noch als jedes andere gesellschaftliche Thema, der Physik und Mathematik zugänglich ist und damit natürlich auch einer logischen und zusammenhängenden Darstellung würdig. In diesem Buch wird daher der Versuch unternommen, die Energiewende mit so wenig Geschreibsel wie nötig zu erklären und so viel wie möglich in Grafiken, Tabellen und Bildern darzustellen.

Für den ehemaligen Bundesumwelt- und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier ist die Antwort klar, so wie er es auf dem Handelsblatt Energiegipfel am 21. Jan. 2020 auch gesehen hat:

„Die Deutsche Energiewende hat inzwischen Nachahmer gefunden, vielmehr, als wir eigentlich glauben. Und diese Nachahmer sind deshalb so eifrig bei der Sache, weil sie sagen, von den Deutschen lernen heißt: Wenig Arbeitslosigkeit, viel Wirtschaftswachstum, gute Löhne und gute Einkommen und gleichzeitig saubere Energie und Klimaschutz.“

Wir werden sehen, dass es völlig egal ist, was Deutschland in der Energiewende macht. Im weltweiten Maßstab ist unser Import an fossiler Primärenergie und damit die CO2 Emissionen marginal und wenn wir nichts mehr importieren, wird die Primärenergie eben woanders verbraucht und Deutschland ist wieder in der Steinzeit angekommen. Nicht marginal ist dagegen der effiziente Einsatz von Energie in Deutschland. Zu den Eckdaten des deutschen Energiemarktes schreibt der Weltenergierat Deutschland (World Energy Council): „Nimmt man die erwirtschafteten Güter und Dienstleistungen zum Maßstab, so zeigt sich, dass in Deutschland Energie sehr effizient genutzt wird. So erreichte der Energieverbrauch in Deutschland 2021 rund 118 kg SKE pro 1.000 € Bruttoinlandsprodukt (961 kWh). Im weltweiten Durchschnitt war der Energieverbrauch 2021 - gemessen an der Wirtschaftsleistung - doppelt so hoch wie in Deutschland.“ Dieser Wert ist nicht mehr beliebig reduzierbar, die Physik hat Grenzen und lässt sich durch politische Vorgaben nicht austricksen. Damit sollten jetzt all diejenigen beruhigt sein, die Deutschland eine besondere Verantwortung in der Energiewende zuweisen, weil weniger als 1 % der Weltbevölkerung 2 % der fossilen Primärenergie nutzt.

Das bedeutet jetzt, die ganze Branche der Erneuerbaren Energien, der Stromwirtschaft und natürlich der Parlamente kümmert sich um Probleme, die wir ohne sie nicht hätten.

Einleitung

Bislang beweist noch jede Umfrage, dass die Bevölkerung die Energiewende mit Erneuerbaren Energien aus Sonne, Wind und Biomasse fast vorbehaltlos unterstützt. Die Agentur für Erneuerbare Energien schreibt am 13.Dez 2021: „Akzeptanzumfrage 2021: Klimapolitik - Bürger*innen wollen mehr Erneuerbare Energien“ und veröffentlicht dazu folgende Grafik:

Für mehr als 83 % der Bevölkerung, ob nur Deutsche befragt wurden wissen wir nicht, ist die Energiewende wichtig oder sogar außerordentlich wichtig.

„Die AEE veröffentlicht seit mehr als zehn Jahren eine repräsentative Akzeptanzumfrage zum Ausbau der Erneuerbaren Energien. Die Zustimmung lag stets bei um die 90 Prozent. Auch in der aktuellen Befragung, die durch das Meinungsforschungsinstitut YouGov durchgeführt wurde, befürworten fast neun von zehn Bürger*innen (86 Prozent) eine stärkere Nutzung der Erneuerbaren Energien in Deutschland. „Der Rückhalt für den Ausbau der Erneuerbaren Energien ist in der Bevölkerung nach wir vor sehr groß“, bilanziert Brandt die Ergebnisse der aktuellen Akzeptanzumfrage der AEE.“ Und am 06.09.22 zitiert FAZnet eine Umfrage der KfW-Bank: „Hohe Zustimmung zur Energiewende“, „Der repräsentativen Haushaltsbefragung zufolge ist die Zustimmung zur Energiewende mit 89 Prozent ungebrochen hoch.“ Und die KfW schreibt sogar in ihrem Energiewendebarometer 2022 „Energiewende dringender denn je - ...“.

Das ist auch kein Wunder, denn so gut wie (fast) alle gesellschaftlichen Gruppen, technisch-wissenschaftlichen Vereine, Forschungseinrichtungen, die öffentlich-rechtlichen Medien und natürlich die Politik betonen unablässig, wie wichtig die Energiewende für Deutschland ist und was noch getan werden muss, um das Pariser Klimaabkommen von 2015 noch zu erfüllen. Allerdings schreibt die Bundeszentrale für politische Bildung schon am 15.12.2015 zum neuen Weltklimavertrag: „195 Staaten haben die UN-Klimakonferenz in Paris erfolgreich abgeschlossen. Am Samstag einigten sie sich auf ein neues internationales Klimabkommen.“ … „Außerdem versprachen die Industrieländer in einer begleitenden Entscheidung, im Zeitraum zwischen 2020 und 2025 jährlich 100 Milliarden US-Dollar für arme Länder bereitzustellen, damit diese eine entschlossene Klimaschutzpolitik betreiben und die schädlichen Folgen des Klimawandels abmildern können.“ Es scheint also um mehr zu gehen, als nur um den Klimawandel? Die Bundesregierung hat die Konferenzziele so festgelegt, wie nebenstehende Grafik zeigt. Wir werden sehen, ob diese Ziele erreicht werden können und welcher Preis dafür zu zahlen ist. Sonne und Wind stellen zwar keine Rechnung, aber verlangen Vorkasse und die hat der ehemalige BUM Altmaier schon einmal vorgerechnet:

(Quelle: Die Welt 23.02.2013)

Das ist 2013 zwar von verschiedenen Stellen vehement bestritten worden, aber ca. 600 Mrd. € von einer Billion € sind schon verteilt, allein durch die Kosten der EE einschließlich Netzausbaukosten zwischen 2016 und 2020 (Bundesrechnungshof).

Die WeltN24 legt schon am 02.06.2017 den Finger in die Wunde: „Das Pariser Abkommen ist Vergeudung von Zeit und Geld.“ Trump hat Recht: Das Pariser Klimaabkommen ist nicht geeignet, das Problem der globalen Erwärmung zu lösen. Das gesetzte 1,5-Grad-Ziel ist mit seinen wirkungslosen Methoden illusorisch. Es gibt einen besseren Weg.

„... Das Pariser Abkommen, das der Welt als ultimative Lösung für die Klimaprobleme verkauft wurde, ist meiner Meinung nach ein „Papiertiger“: Seine einzige Legitimation besteht darin, dass alle Länder Zusagen gemacht haben – doch diese Versprechen müssen nicht eingehalten werden.“

Dabei wäre es so einfach, dass Klimaziel zu erreichen. Die Weltgemeinschaft der Importländer von fossilen Energien, das ist die Mehrheit, sollte die Exportländer fossiler Energien boykottieren, ihnen ihre fossilen Rohstoffe, Kohle, Erdöl, Erdgas einfach nicht mehr abkaufen. Das könnte Deutschland schon heute tun und nur noch die eigene Braunkohle verstromen. Derzeit werden nur durch Verstromung der Braunkohle etwa 140 Mill t CO2 /a freigesetzt und das ist weitaus weniger, als die heutigen 762 Mill t Treibhausgase (CO2 – Äquivalente) in 2021 für alle fossilen Energien. Das Klimaziel 2050 liegt also heute schon in Reichweite, die Bundesregierung muss nur wollen, wenn es ihr Ernst damit ist, das Weltklima zu retten. Und die CO2-Ziele im Verkehrssektor ließen sich einfach dadurch erreichen, indem Deutschland keine Treibstoffe mehr importiert und verarbeitet als notwendig ist, um das selbst gesteckte 1,5° C Ziel zu erreichen. Dass dann erst der Verkehr, danach die Wirtschaft und dann die Gesellschaft zusammenbrechen, hat die Bundesregierung offensichtlich verstanden, denn sonst würde sie es tun? Das ist heuchlerisch. Und ein Tempolimit auf Autobahnen reduziert kein bisschen CO2, sondern verlängert nur die Fahrstrecke. Wenn der Tank leer ist, ist alles CO2 in der Luft, egal wie schnell das Auto gefahren wurde.

Nun dürfen erst einmal die Braunkohlekraftwerksblöcke Neurath D und E (Grevenbroich) nach Mitteilung des BMWI sogar bis Ende März 2024 weiterlaufen, um Erdgas nicht verstromen zu müssen. Braunkohle hat Deutschland noch reichlich, nur das Erdgas wird knapp. RWE hat sich mit der Bundesregierung aber dennoch darauf geeinigt, dass die Braunkohleverstromung bis Ende 2030 eingestellt werden soll. Kein Wunder, RWE ist längst international investiert so u.a. in Amerika und Australien. Die Bundesregierung wird bis dahin zeigen müssen, welche Energie-Wundertüte sie bis dahin öffnen kann? Wasserstoff wird es jedenfalls nicht sein, denn um den elektrolytisch zu erzeugen, also grün, braucht es Strom, der gerade fehlt. Wasserstoff ist keine Primär- sondern nur Sekundärenergie. Wir werden sehen, dass die EE eine gigantische Umverteilungsmaschine von unten nach oben sind, die ohne das Schmieröl der Subventionierung durch den Strompreis sofort zum Stillstand kommen würde.

Die Bundesregierung hat in ihrem Klimaschutzplan 2050 beschlossen, „die Treibhausgasemissionen bis 2050 im Vergleich zu 1990 um 80 bis 95 Prozent zu vermindern. Die Bundesregierung bekräftigt dieses Langfristziel und wird in diesem Rahmen einen angemessenen Beitrag zur Umsetzung der Verpflichtung von Paris leisten, auch mit Blick auf das im Übereinkommen von Paris vereinbarte Ziel der weltweiten Treibhausgasneutralität im Laufe der zweiten Hälfte des Jahrhunderts.“ Deutschland will deshalb in einem ersten Schritt bis 2038 aus der Stromversorgung mit Kohle aussteigen, neuerdings sogar bis 2030. Mit dem geplanten Ausstieg aus der Braunkohle spart Deutschland je Megawattstunde rund eine Tonne CO2 und bei Erdgas sind es lediglich 350 Kilogramm. Dumm nur, wenn man sich auch der Erdgasquellen beraubt.

So hat der Katarische Energieminister erklärt: „Europa kann ohne russisches Erdgas nicht bestehen.“ Katar werde versuchen, Europa mit Flüssiggas zu helfen. Aber am Ende ist dies eine kleine Menge im Vergleich zu der riesigen Menge, die aus Russland kommt auf die Europa angewiesen ist.“ (freiewelt.net 06.10.2022) Leider schreibt der Deutschlandkurier am 23.11.2022: „Neue Riesenblamage für Habeck: Die Scheichs machen ihren Gas-Deal mit China“ ... „Der Vertrag läuft über 27 Jahre und ist damit laut Energieminister und Qatar-Energy-Chef Saad Scherida Al-Kaabi der „längste Vertrag“ in der Geschichte der LNG-Industrie. Insgesamt fließen 108 Millionen Tonnen Flüssig-Gas in das Reich der Mitte.“ Der Bückling unseres Bundeswirtschaftsministers in Katar hat also nichts genutzt.

Deutschland hat vor dem Ukrainekrieg etwa 55 % seines Gasbedarfes aus Russland importiert und die EU etwa 40 %. Nach Ansicht der Bundesregierung hat Erdgas aber ohnehin nur eine Brückenfunktion ins Nichts. Die Bundesregierung sorgt deshalb schon einmal vor und fordert:

Bundesregierung will deutsches Gasnetz schrittweise auflösen, schreibt Weltonline am 22.05.2022.

„Das Wirtschaftsministerium fordert Stadtwerke zum „Rückbau“ des Erdgas-Netzes auf – und stößt auf massiven Widerstand. Statt Abriss fordern Energieversorger die Umrüstung auf Wasserstoff. Staatssekretär Patrick Graichen nennt das eine „Träumerei“.... Graichen habe in der Runde auf den Zeitplan für die Dekarbonisierung der Volkswirtschaft verwiesen. „Natürlich ist im Jahr 2045 da kein Gas mehr in den Netzen“, sagte der Staatssekretär, der zuvor die Denkfabrik Agora Energiewende geleitet hatte, Teilnehmern zufolge. Der Betrieb einzelner Heizungen mit klimaneutralem Wasserstoff als Erdgasersatz sei „Träumerei“.“

Auch diese Entscheidung der Bundesregierung entwertet ein Volksvermögen in Milliardenhöhe, wie die Stilllegung funktionierender Kernkraftwerke und die Aufgabe des Steinkohlebergbau zeigt und es ist nicht klar, was stattdessen folgen soll?

Natürlich kann jede Regierung diese politischen Ziele beschließen, schließlich ist Papier geduldig und bis 2045 ist es noch lang und keiner der heutigen Akteure wahrscheinlich noch am Leben. Allerdings gelten 2050 noch die gleichen physikalischen Gesetze wie heute oder in der Vergangenheit. Dazu gehören ganz simple Alltagsweisheiten, wie:

Nachts ist es dunkel und keine Solaranlage liefert noch elektrische Energie oder Wärme.

Wenn kein Wind weht, stehen alle Windenergieanlagen still, egal, ob 10, 100, 1000 oder 2 Millionen Anlagen. Ohne Wind keine Windenergie.

Wind- und Sonnenenergie richten sich nach dem Wetter und der Tageszeit und nicht nach dem Bedarf.

In einem Stromnetz müssen Angebot und Nachfrage stets ausgeglichen sein und das erfordert eine stets zuverlässige und ausreichend hohe Einspeisung von Strom in die Stromnetze.

Die wirtschaftliche und technische Lebensdauer von Anlagen der EE ist endlich, wie jedes Investment, und beträgt nicht mehr als höchstens 25 Jahre. Alle Investitionen in EE bis 2025 sind daher 2050 für die Katz gewesen, sie sind schon wieder rückgebaut. Investitionen in EE sind daher nur ein Weg ins Nichts und haben kein erreichbares Ziel.

Ich habe deshalb der Bundesnetzagentur schon am 29.10.2012 folgende Frage gestellt: