Englisch für Angeber - Gerald Drews - E-Book

Englisch für Angeber E-Book

Gerald Drews

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Beschreibung

„The Queen is very amused“

Ob „5-O’Clock-Tea“, „Fish & Chips“, oder auch der allseits beliebte Smalltalk über das Londoner Wetter – Englisch ist zweifellos die Weltsprache Nummer 1. Jeder beherrscht sie. Und wenn nicht, kann man zumindest so tun – mit Hilfe dieses amüsanten kleinen Buchs.
Was einem bei einem Trip durch das United Kingdom allerdings in kürzester Zeit auffällt: Englisch ist nicht gleich Englisch, denn Schottisch, Irisch oder gar Cockney, der mit abstrusen Reimrätsel durchsetzte Londoner Slang, unterscheiden sich von ihrer Ursprungssprache doch gewaltig. Well, mit diesen zahlreichen feinen Unterschieden könnte man zwar eine ganze Enzyklopädie füllen, doch hier sollen die unterschiedlichen Dialekte und besonderen Ausdrücke im Mutterland der Sprache näher betrachtet werden. Think positive – it is very funny, indeed! Deshalb sind die wichtigsten Höflichkeitsfloskeln für jedermann zu finden, das „who is who“ der englischen Literatur und die wichtigsten Redewendungen und Dialoge.

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Inhaltsverzeichnis
 
Vorwort
 
Great and greater Britain – Warum Englisch nicht einmal in England immer wie ...
 
Worldly Wisdom – Lebensweisheiten – Ein paar wichtige Alltagssprüche und ...
 
Think positve – Denke positiv
Friede, Freude, Eierkuchen: ein Kapitel über die Sonnenseiten des menschlichen Daseins.
 
Shortcomings – Unzulänglichkeiten
Wut, Neid, Vorurteile: ein Kapitel über die Schattenseiten des menschlichen Daseins.
 
School – Schule
Die schönsten Sentenzen rund um Bildung, Ausbildung, Studium und Lehrer.
 
Teenage-Slang – Teenager-Jargon
Wie sehr sich doch die Sprache ändert, wenn junge Menschen sich ihrer annehmen.
 
Common versus posh – gewöhnlich contra piekfein
Warum die englische Sprache so viel über die Herkunft verrät und warum sich ein ...
 
Love – Liebe
Jede Menge Sprüche zu einem unendlichen Thema.
 
Property – Besitz
Ein Kapitel über Geld, Reichtum, Banken, Börsen, Korruption und alles, was dazu gehört.
 
Politics – Politik
Alles über Verantwortung, Loyalität, Versprechungen, Maggie Thatcher und – in ...
 
Authorities – Behörden
In diesem Kapitel wiehert der Amtsschimmel.
 
Church and religion – Kirche und Religion
Ein Kapitel über Gott und die religiöse Welt, fromme Sprüche und den Teufel.
 
Superstition – Aberglaube
Kein Volk ist abergläubischer als das der Engländer. Ein Thema, das deshalb ...
 
Weather – Wetter
Das Gesprächsthema Nummer 1 in England ist ebenfalls ein “Muss” für unser Buch.
 
Sports and Fairplay
Die Spielregeln beachten – niemand kann das angeblich besser als die Engländer. ...
 
Taste – Geschmack
Ein Kapitel über Essen und Trinken, aber auch Vorlieben und Abneigungen – also ...
 
Popular – Populäres
Zu guter Letzt: Ausdrücke von A – Y, die man ständig im Munde führt, ohne groß ...
 
Who is who? – Wer ist wer?
Berühmte englische Dichter, Schriftsteller und Politiker, aber auch populäre ...
 
Copyright
Vorwort
Liebe Leserin, geneigter Leser,
 
warum dieses Buch? Englisch ist die Weltsprache Nummer 1. Sie wird auf allen Kontinenten gesprochen. Ohne Englisch ist man ein Nichts, ein Niemand. Deshalb haben Sie das einzig Richtige getan: Sie haben dieses Buch gekauft. Es enthält vor allem Sprichwörter aus dem Volksmund und Alltagssätze, dazu englische “Klassiker” und Aphorismen großer Briten, die in aller Munde sind.
Auch der eine oder andere Amerikaner ist uns in dieses Büchlein gerutscht. Wir hoffen, Sie sehen das nicht so eng. Aber im Zweifel war uns originell wichtiger als original. Entscheidend ist der Nutzwert dieser Alltagsworte – household words, wie sie Charles Dickens genannt hat.
Wir hoffen, es ist uns im Interesse unserer Leser das gelungen, was Shakespeare in “Hamlet” folgendermaßen umschrieben hat:
Brevity is the soul of wit.
Kürze ist des Witzes Seele.
Sicher wird der eine oder andere Leser mit einem weiteren Ausspruch aus demselben Stück fordern:
More matter, with less art.
Mehr Inhalt, wen‘ger Kunst.
William Shakespeare, “Hamlet”
Andere werden finden, dass zuweilen die Fantasie mit uns durchgegangen ist. Sie wissen schon:
The poet’s eye, in a fine frenzy rolling.
Des Dichters Aug’ in schönem Wahnsinn rollend.
William Shakespeare, “Sommernachtstraum”
Wir hoffen, Sie haben beim Schmökern trotzdem Ihren Spaß und nehmen dieses Werk als das, was es sein soll: eine heitere Lektion Englisch für Schüler, Studenten und Erwachsene. Wir erheben keinen Anspruch auf strenge Wissenschaftlichkeit, aber wir würden uns freuen, Sie gut und lehrreich zu unterhalten.
Was wir diesem Buch wünschen, ist klar:
He was not of one age, but for all times.
Er war nicht eines Zeitalters, sondern für alle Zeiten.
Ben Johnson, aus einem Gedicht über William Shakespeare
Und was wir uns, den Herausgebern, selbst wünschen, ist auch klar:
I awoke one morning and found myself famous.
Ich erwachte eines Morgens und fand mich berühmt.
Lord Byron (1788-1824), “Childe Harold’s Pilgrimage”
 
The rest is silence.
Der Rest ist Schweigen.
Hamlets letzte Worte.
Unsere nicht. Denn jetzt geht’s erst richtig los.
Great and greater Britain
Warum Englisch nicht einmal in England immer wie Englisch klingt und was man beachten muss, um einen Brummie oder einen Scouser zu verstehen.
Englisch ist die Weltsprache Nummer 1. Kein Zweifel. Milliarden von Menschen können es zumindest radebrechen – im Mutterland, in Nordamerika und Australien ist es die Landesprache. In zahllosen ehemaligen Kolonien ist Englisch bis zum heutigen Tage noch Amtssprache und selbst dort, wo sich das einheimische Idiom wieder durchgesetzt hat, kann praktisch jedermann sich irgendwie auf Englisch verständlich machen.
Was dem deutschen Schüler innerhalb kürzester Zeit auffällt: Englisch ist nicht gleich Englisch, denn Amerikanisch, Australisch oder gar jamaikanisches Englisch unterscheiden sich von ihrer Ursprungssprache doch gewaltig. Und auch im “Kernland” der Sprache – in Großbritannien selbst – hat sich neben den Akzenten der Einwanderer eine Fülle von Dialekten etabliert – vergleichbar mit Bayerisch, Hessisch oder Sächsisch in unseren Breitengraden. Und da wir uns aufgrund des beschränkten Platzangebots in diesem Buch außerstande sehen, sämtliche phonetischen Besonderheiten der Immigranten aufzuzählen und zu erläutern, beschäftigen wir uns lieber mit den mannigfaltigen Dialekten des Englischen im Mutterland der Sprache. Here we go:
Der seltsamste aller Dialekte ist zweifelsohne das so genannte “Cockney”. Diese Sprache – die Bezeichnung Dialekt reicht hierfür eigentlich schon nicht mehr – wird nur und ausschließlich in London gesprochen und als echter Cockney (nicht nur die Sprache, sondern auch ihre Benutzer werden als Cockneys bezeichnet) gelten nur Personen, die “born within the sound of the Bow bells” wurden. Also nur diejenigen, die dort geboren wurden, wo der Klang der Glocken der kleinen Kirche St. Mary-le-Bow noch zu hören ist. Dieses kleine, eher unscheinbare Kirchlein liegt in Cheapside (London E2) und war einstmals eine von Arbeitern für Arbeiter errichtete Kapelle. Cockney zeichnet sich in erster Linie durch seinen “rhyming slang” aus – Logik hingegen ist dieser Sprachausformung fremd. Abgesehen davon, dass viele Laute des Englischen sehr verwaschen rüberkommen und aus einem “How do you do” einfach eine “Haudje” wird, haben sich im Laufe der Jahrhunderte abstruse “Reimrätsel” ausgebildet. Achtung – jetzt wird’s kompliziert: Denn während der Satz “Take a butcher’s at that” für den normalen Briten eigentlich überhaupt keinen Sinn ergibt, weiß der Cockney, dass er von seinesgleichen aufgefordert wurde, nach einem bestimmten Gegenstand zu suchen. Denn in der verqueren Reime-Logik eines Cockney steht für das englische “look” der Begriff “butcher’s hook”, was eigentlich so viel wie Schlachterbeil bedeutet und mit “suchen” oder “schauen” nix, aber auch gar nix zu tun hat. Jedoch im ungeschriebenen Wörterbuch des Cockney bedeutet “butcher’s hook” nichts anderes als “look”, und da dem Eingeweihten der tiefere Sinn dieser Redewendung geläufig ist, lässt er im Gebrauch auch noch das “hook” einfach weg, so dass “to take a butcher’s” letztlich ganz allein für “suchen” oder “schauen” steht. Kapiert? Nein? Klar – niemand außer einem Cockney kapiert das, aber wir wollen mit einigen weiteren Beispielen gerne verdeutlichen, wie die Sache vonstatten geht. Also – “butcher’s hook” bedeutet “look”. “Apples und pears” – eigentlich Äpfel und Birnen – bedeutet “stairs”, also “Stufen”, denn das Wort “pears” reimt sich auf “stairs”. Wenn der Cockney seinem ebenfalls aus der besagten Londoner Gegend stammenden Gegenüber also erklären will, dass er die Stufen hinaufgeklettert ist, so sagt er
 
I’ve been climbing apples and pears,
 
was für alle Uneingeweihten natürlich völliger Blödsinn ist, denn wer würde schon Äpfel und Birnen ersteigen wollen?
I’ve been climbing apples and pears.
Bin ich wirklich Äpfel und Birnen hinaufgestiegen?
 
Stellen Sie immer noch die Sinnfrage? Lassen Sie’s bleiben. Betrachten Sie die Eigenheiten des Cockney lieber als einen typischen britischen Scherz, den man nun wirklich nicht auch noch verstehen muss, um nicht darüber lachen zu können. Einen gewissen Witz vermag der Macho wenigstens noch im Begriff “trouble and strife” (Ärger und Hader) erkennen, denn was reimt sich auf “strife”? Richtig – “wife”. Und tatsächlich ist damit auch die Frau gemeint, was für diese nicht sehr schmeichelhaft, für den Cockney aber offensichtlich nachvollziehbar ist.
Erschwerend beim Verständnis des Cockney ist auch die Tatsache, dass sehr viele Begriffe abgekürzt werden. So nennt ein Cockney den Bahnhof “Victoria Station” gerne einfach “viking”, was im Original “Wikinger” bedeutet und die Einwohner von “Bristol city” werden “titties” genannt, was anderorts eine vulgäre Bezeichnung für die weiblichen Brüste darstellt.
Lassen Sie uns am Ende dieser kleinen Einführung in die Absonderlichkeiten des absonderlichsten aller englischen Dialekte einen kleinen Test veranstalten. Übersetzen Sie den folgenden Cockney Satz bitte ins Deutsche:
My trouble and strife took a butcher’s upon the apples and pears at vikings but couldn’t find the titty.
Viel Glück.
Verabschieden wir uns nun aus London und wenden uns den “Geordies” (gesprochen: “Tschordies”) zu. Das Wort “Geordie” bezeichnete ursprünglich eine von George Stephenson erfundene Grubenlampe, und so nennen sich heute die Leute, die aus der Umgebung der Bergarbeitermetropole Newcastleupon-Tyne stammen. Das Besondere an diesem Dialekt ist seine abgehackt-dumpfe Intonation: Aus dem Wort “welcome” wird ein “welcuhm”, aus dem kurzen “to” wird ein “tuuh”, und aus dem weichen “around” wird ein “aruund”. In einen Satz gepresst würde es also heißen:
Welcuhm tuuh geordie land which is aruund us.
Zudem fehlen immer wieder eigentlich wichtige Konsonanten, wobei “geordie-speak” dies mit anderen Dialekten gemein hat. So wird man das “d” im Wort “and” in Newcastle praktisch niemals hören, während das “a” in der Mitte eines Wortes breiten Raum einnimmt, was das schnelle Verständnis des folgenden Satzes deutlich erschwert:
Me an’ Ma saaw an animal an’ an amber.
Ich und Mama sahen ein Tier und einen Bernstein.
Übrigens: Auch die Stadt selbst klingt für die Ohren anderer Briten im geordie-speak höchst ungewohnt. Aus Newcastle nämlich wird “Newcassel”, wobei nach dem “a” deutlich eine Art scharfes “s” zu hören ist – der Aussprache der deutschen Stadt “Kassel” durchaus ebenbürtig.
Eine ganz eigene Sprachfärbung pflegt auch der gebürtige Liverpooler, der sich selbst gerne als “Scouser” bezeichnet und seinen Dialekt folgerichtig als “Scouse”. Auch hier wird aus dem kleinen, unauffälligen und doch so wichtigen Wörtchen “to” etwas ganz anderes, nämlich “ter”.
 
Welcome ter Liv’rpool
 
steht also für ein herzliches Willkommen in dieser Arbeiter-und Fußballstadt, wobei uns schon eine zweite Besonderheit auffällt. Scousers nämlich verschlucken gerne die Mitte eines Wortes, so dass nicht nur aus “Liverpool” ein “Liv‘rpool” wird, sondern aus “living” auch ein “liv’n” und aus “restaurant” ein “rest’rant”. Zudem mögen Liverpooler es offensichtlich nicht so gerne, wenn ein Wort am Ende sang- und klanglos ausklingt. So wird aus “token” ein “tokun” und aus “spoken” ein “spokun” und gar zu schmucklos erscheint ihnen offensichtlich das Wörtchen “are” aus dem ein schickes “ay” wird. Auch hierzu der passende Satz:
Welcome ter Liv‘rpool. People liv’n in and around the townay called scousers. Scouse is also the di’lect spokun in this area.
Wenn Sie nun gedacht haben, schlimmer geht’s nimmer, dann haben Sie offensichtlich noch niemals mit jemandem aus Birmingham gesprochen. Die Bewohner dieser Stadt und der unmittelbaren Umgebung werden “Brummies” genannt – eine durchaus lautmalerische Bezeichnung, die sich offensichtlich an ihrem mehr oder weniger aus teddyartigen Brummlauten zusammengesetzten Dialekt orientiert. Brummies gelten – zumindest sprachlich – als die Oberbayern Englands, wobei sie sich auch die Freiheit nehmen, grammatikalische Besonderheiten zu pflegen. So wird aus dem gewöhnlichen “we are” ein denkbar falsches “we am”, was wörtlich übersetzt “wir bin” bedeuten würde. Kein Wunder, dass andere Briten sich gerne über “Brummies” lustig machen, was aber auch daran liegt, dass im Birmingham-Jargon ein Doppel-n einfach zu einem Doppel-d wird. Aus “sunny” wird somit “suddie” und aus “funny” ein “fuddie”, wobei das “u” auch tatsächlich als deutsches “u” ausgesprochen wird und nicht etwa zum englischen “a” wird. Als ob das noch nicht genug wäre, ersetzen Brummies verschiedene Vokale – vorzugsweise gegen Ende eines Wortes – durch das “o”. Und wenn wir gerade beim “o” sind: Das “au” in den Worten “now” and “how” wird bei den Brummies zu einem deutlich hörbaren, langen “o” – diesen Buchstaben mögen sie einfach. Der Beispielsatz hat’s diesmal also wirklich in sich:
An’ noo e am in Burminum surrounded by brummoys,who are often ridiculed by the English,because of their fuddie woy of speakin’.
Und jetzt in “echtem” Englisch:
And now we are in Birmingham surrounded by thenative Brummies, who are often ridiculed by the Englishbecause of their funny way of speaking.
Und jetzt sind wir in Birmingham, umgeben von Brummies, die von Engländern wegen ihrer lustigen Sprechweise oft verspottet werden.
 
Verlassen wir nun die englischen Gefilde – wenden wir uns zwei Gegenden zu, die sich nur höchst ungern als “englisch” bezeichnen lassen und selbst eine Einordnung unter den Begriff “britisch” eher widerwillig hinnehmen: Die Rede ist von Schottland und Irland.
Das rollende schottische “r” ist den meisten vertraut und wenn ein Schotte davon spricht, dass er “a rrreal scottish man” ist, dann besteht an seinem wahren “Schottentum” nicht der geringste Zweifel. Allerdings gibt es auch in Schottland noch durchaus Unterschiede im Dialekt, so dass man als Europäer die Hausfrau aus Aberdeen zwar durchaus verstehen kann, beim Hafenarbeiter aus Glasgow allerdings kaum noch eine Chance hat. Einige Regeln allerdings gelten in ganz Schottland:
* “You” auf Schottisch heißt “ye” und
* “no” heißt auf Schottisch “nae” (gesprochen “neei”).
* Und das kurze “o” in Worten wie “book” oder “could” wird im schottischen zu einem langen “o” wie in “too”.
Unser Beispielsatz klingt demzufolge richtig nett:
If ye can nae listen, ye rrreally woood miss the sound of the rrroaring horns.
If you cannot listen, you really would miss the sound of the roaring horns.
Wenn du nicht zuhören kannst, würdest du den Klang der donnernden Hörner sicherlich verpassen.
 
Wohlgemerkt – wir sprechen in diesem Zusammenhang vom schottischen Akzent des Englischen – echtes Schottisch als eigene Sprache gibt es nämlich auch noch. Diese heißt allerdings “Gälisch”, ist eine uralte keltische Sprache und hat mit dem Englischen so viel gemein wie das Deutsche mit dem Japanischen.
Übrigens: Gälisch ist mutmaßlich eine der genauesten Sprachen der Welt. So gibt es für den Begriff “Land” rund ein Dutzend verschiedene Worte: “Abar” ist das Marschland, “Ar” ist das Ackerland, “Banb” ist das Land, das ein Jahr nicht gepflegt wurde, “Banba” ist ein mystischer Name für Irland, “Brug” ist ein Weideland, “Bard” ist ein umzäuntes Weideland, “Ceapach” eine Stück kultivierbares Land, “Dabach” eine Maßeinheit für ein Stück Land und so weiter und so fort. Wie präzise das Gälische ist, lässt sich am Wort “Rodach” illustrieren. Es steht im irischen Gälisch für “Seetang auf Holzstücken unter Wasser”. An einigen Schulen in Schottland und an allen Grundschulen in Irland wird Gälisch seit einigen Jahren wieder gelehrt – vor allem die Iren in der nicht zu Großbritannien gehörenden Republik des Südens wollen sich damit offensichtlich wieder ihrer eigentlichen Wurzeln entsinnen. Die allgemeine Sprache jedoch ist auch in Irland Englisch und auch hier gilt, dass die Ausformungen von County zu County (ehemalige Grafschaf ten, vergleichbar mit Regierungsbezirken) unterschiedlich sind.
Als “hässlich” gilt vor allem der Akzent der Bewohner Dublins, der sich vor allem durch das hörbare “u” auszeichnet. So nennen sich die Hauptstädter nicht “Dabliner”, wie es der Brite sagen würde, sondern “Dublina” und hier, wie auch im Wörtchen “Pub”, bleibt das “u” tatsächlich ein “u”, wie wir es im Deutschen gewohnt sind.
Im Übrigen ist der irische Dialekt eher weich, verschluckt viele Endungen (“endinn” statt “ending”) und ist in manchen Bereichen dem Amerikanischen nicht unähnlich. Das “a” in Worten wie “father” wird sehr lang gesprochen und das stimmlose “e” am Ende von Worten wie “nice” oder “fine” wird zu einem kurzen, hörbaren Schnapplaut.
 
Ma faather had a finah day in the puub
 
hieße auf Englisch:
My father had a fine day in the pub.
Kompliziert wird das Ganze zusätzlich dadurch, dass ein irisches “a” in Worten wie “day” auch tatsächlich ein “a” bleibt, so dass der Satz
Todaay is a finah day to die