Entdecke dein Ikigai - Bettina Lemke - E-Book

Entdecke dein Ikigai E-Book

Bettina Lemke

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Beschreibung

Die Lebensphilosophie aus Japan Ikigai – dieses schöne, klangvolle Wort steht im Japanischen für das Glück, einen Sinn im Leben gefunden zu haben. Ikigai steckt in jedem von uns. Es ist wie ein innerer Schatz, den es zu entdecken gilt. Bettina Lemke begleitet uns auf dem Weg zu dieser verborgenen Ressource und leitet uns mithilfe zahlreicher praktischer Übungen an, unser persönliches Ikigai zu finden.

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Seitenzahl: 105

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BETTINA LEMKE

DAS PRAXISBUCH

Entdecke dein

Mit japanischer Weisheit den Sinn des Lebens finden

All den Menschen gewidmet, die sich wünschen, ihr persönliches Ikigai zu finden.

Überlasse dich sanft dem, was du wirklich liebst,

mit seinem seltsamen Sog.

Es wird dich nicht vom Weg abbringen.

Rumi

Ein Schlüsselerlebnis

»Ikigai« – auf diesen klangvollen japanischen Begriff stieß ich zum ersten Mal vor ein paar Jahren während einer Recherche zum Thema Optimismus. Er steht für das Gefühl, einen Sinn im Leben zu sehen, etwas zu haben, wofür es sich zu leben lohnt. Menschen mit viel Ikigai, so las ich, führen ein erfülltes Leben und wissen, wofür sie morgens aufstehen. Überdies haben sie aktuellen Studien zufolge eine höhere Lebenserwartung als Menschen mit wenig Ikigai. Mein Interesse war sofort geweckt. Ich war begeistert von der Tatsache, dass die Japaner einen eigenen Begriff für das Gefühl haben, das Leben als sinnvoll zu erachten. Ein solcher Begriff fehlt bei uns. Außerdem erschien es mir überaus logisch, dass man von diesem Ikigai viel oder wenig haben kann und dass es sich dabei um eine Lebenskraft handelt, die sich auf die psychische und physische Gesundheit auswirkt – je nachdem, wie viel davon vorhanden ist. Wer keinen Sinn im eigenen Dasein sieht, nicht weiß, wofür er lebt, wofür er jeden Tag aufs Neue gestaltet, verfügt logischerweise über weniger Energie und Lebenslust als jemand, der seinen persönlichen Lebenssinn erkannt hat und seinen Alltag nach Möglichkeit darauf ausrichtet, erfüllende Dinge zu tun, die ihm Glück und Zufriedenheit schenken.

Das Thema hatte sich innerhalb weniger Sekunden bei mir verfangen, daher beschloss ich, mich sobald wie möglich näher damit zu beschäftigen. Und letztlich führte dieser Schlüsselmoment, in dem ich zum ersten Mal etwas über das Prinzip des Ikigais las, zu diesem Buch.

Teil ILebensmotor

Die Frage nach dem Sinn

Jeder Mensch verspürt zutiefst in seinem Herzen die Sehnsucht nach einem sinnerfüllten Leben. [Diese] Sehnsucht genügt vollauf, um uns alle Sinnsuchende und Sinnentdeckende sein zu lassen, ein Leben lang.

Elisabeth Lukas

In irgendeinem Moment begegnet sicherlich jedem von uns die Frage nach dem Sinn des Lebens. Vielleicht stellen wir sie uns nicht in einem tiefen philosophischen Sinn. Vielleicht überlegen wir uns vielmehr: Warum bin ich hier auf dieser Welt? Was tue ich eigentlich? Und wozu das alles? Viele von uns finden keine oder nur unzureichende Antworten darauf. Mal ehrlich: Welche Antworten bekommen wir, wenn wir uns im Freundeskreis erkundigen: Wofür steht ihr morgens auf? Und wer kann uns sofort sagen, was seinen persönlichen Lebenssinn ausmacht? Häufig fühlen wir uns angesichts solcher Fragestellungen überfordert, weil wir die Antworten nur zu gerne kennen würden, sie aber nicht leicht zu fassen sind. Und manch einer reagiert vielleicht sogar etwas betroffen, weil ihm in diesem Moment schmerzlich bewusst wird, dass ihm ein gewisser Antrieb fehlt und sein Leben ihm möglicherweise etwas sinnentleert vorkommt.

Das japanische Prinzip des Ikigais kann uns auf erstaunliche Weise dabei helfen, einen Sinn in unserem Alltag zu finden, denn jeder von uns hat dieses Ikigai.

Im ersten Teil dieses Buches erfahren Sie, was es mit dieser faszinierenden Lebensphilosophie auf sich hat und auf welche Weise sie uns Inspiration, Lebensfreude, Energie und sogar ein längeres, gesünderes Leben schenken kann. Im zweiten Teil können Sie sich konkret auf die Suche nach Ihrem persönlichen Lebenssinn begeben. Ein ausführliches Übungsprogramm mit zahlreichen bewährten Fragestellungen und mentalen Techniken führt Sie Schritt für Schritt auf einen Pfad, der Sie Ihrem eigenen Ikigai näher bringt. Haben Sie es einmal erkannt, können Sie es gezielt nutzen, um inspiriert, aktiv und letztlich erfüllt zu leben – und das bestenfalls auch noch in einem hohen Alter.

Es ist also überaus lohnend, sich entschlossen auf Sinnsuche zu begeben. Ich wünsche Ihnen viele erhellende Erkenntnisse und Freude dabei. Und ich wünsche Ihnen stets viel Ikigai.

Hinweis: Sie können dieses Buch chronologisch vom Anfang bis zum Ende lesen. So erfahren Sie zunächst einige grundsätzliche, wissenswerte Dinge über das Prinzip des Ikigais. Aber falls Sie es gar nicht erwarten können, sich auf die Suche nach Ihrem persönlichen Ikigai zu machen, können Sie auch gleich zum Übungsteil scrollen, der auf S.43 beginnt, und zwischendurch immer wieder ein paar Seiten aus dem Einführungsteil lesen.

Da Sie diesen Text als eBook lesen, sollten Sie sich für den praktischen Übungsteil am besten ein schönes Notizbuch oder Heft besorgen, in das Sie Ihre Notizen zu den jeweiligen Übungen eintragen können.

Nur eine Vision?

Stellen Sie sich einmal folgende Situation vor: Es ist Freitagabend, das Wochenende steht vor der Tür. Für den nächsten Tag haben Sie eine Fahrradtour mit Freunden oder der Familie geplant. Sie wollen früh aufbrechen, um die schöne Morgenstimmung zu erleben und den Tag voll auszunutzen. Beim Zubettgehen hüpft Ihr Herz angesichts der Vorstellung, endlich mal wieder rauszukommen, in der Natur zu sein, die frische Luft zu atmen. Sie freuen sich auf die körperliche Betätigung, auf die Gesellschaft von Menschen, die Sie mögen, darauf, sich mit ihnen auszutauschen, auf eine gemütliche Einkehr zwischendurch sowie darauf, nach Ihrer anstrengenden Woche endlich einmal abzuschalten und den Alltag komplett hinter sich zu lassen. Mit diesem Gefühl der Vorfreude schlafen Sie ein und stehen am nächsten Morgen beim ersten Klingeln des Weckers motiviert und voller Elan auf. Lohnende Ziele locken und lassen Sie schnell vergessen, dass Ihnen die Müdigkeit noch etwas in den Gliedern steckt. Genüsslich trinken Sie Ihren Frühstückskaffee, packen beschwingt Ihre Fahrradtaschen und brechen dann energievoll und gut gelaunt auf. Dieser Tag mit all seinen Abenteuern erwartet Sie, und Sie werden ihn in vollen Zügen auskosten.

Sicherlich kennen Sie dieses Gefühl. Egal, ob Sie nun ein Fan von Fahrradtouren, Bergwanderungen, ausgedehnten Waldspaziergängen oder Museumsbesuchen sind, ob Sie Ihren Samstag gerne mit Kanufahren verbringen, am liebsten auf den Bolzplatz zum Fußballspielen gehen oder ob Sie es gar nicht erwarten können, an Ihrem Modellflugzeug weiterzubasteln, das kurz vor der Vollendung steht – wir alle tun gerne Dinge, die unsere Begeisterung wecken und unser Herz höher schlagen lassen. Wie viel leichter uns doch alles fällt, wenn eine innere Motivation uns antreibt! Wenn wir wissen, dass wir uns mit etwas Schönem beschäftigen werden, das uns Freude macht. Wäre es nicht großartig, wenn wir das motivierende Gefühl eines solchen Tages auf die meisten anderen Tage unseres Lebens übertragen könnten? Wenn wir uns die Frage »Wofür stehe ich morgens auf?« generell beantworten könnten? Wenn wir dies mit großer Leichtigkeit und einer inneren Sicherheit, quasi aus ganzem Herzen, tun könnten? Wäre es nicht eine verlockende Vorstellung, regelmäßig mit dem Bewusstsein aufzuwachen, etwas vorzuhaben, das unserem Leben Sinn und Erfüllung schenkt?

Die wunderbare Philosophie des Ikigais zeigt, dass dies keine traumhafte Vision bleiben muss.

Vom Glück, etwas Sinnvolles zu tun

Die folgenden hübsch aussehenden Schriftzeichen stehen im Japanischen für den Begriff Ikigai:

Dieser Begriff ist allein schon aufgrund seiner Bedeutungsvielfalt sehr spannend. Etwas vereinfachend, könnte man iki mit »leben« übersetzen und gai in etwa mit »Grund, Sinn, Ergebnis, Wert, sich lohnen«. Da die einzelnen Zeichen komplexe Konnotationen haben, umfasst Ikigai

den Sinn des Lebens

das, wofür es sich zu leben lohnt

das Gefühl, für das es sich lohnt, morgens aufzustehen

das Glück, Dinge zu tun, die das Leben für einen selbst lebenswert machen

Selbstverwirklichung und Lebensmotivation

das Gefühl, lebendig zu sein

den Grund, warum man lebt

Freude und Lebensziel.

Ikigai beschreibt also den Zustand eines Menschen, der einen Sinn im Leben sieht und daher das wunderbare Glück erlebt, etwas Sinnvolles zu tun zu haben.

Wer sein Ikigai erkannt hat, der empfindet Lebensfreude und innere Zufriedenheit, ist optimistisch und fühlt sich lebendig. Er ist begeisterungsfähig und motiviert, verfügt über innere Stärke und ein großes Maß an Resilienz. Selbstverständlich weiß er, wofür er lebt und in welche Richtung er sein Leben lenken möchte.

Aber Ikigai bezieht sich nicht nur auf die tiefe Erfüllung, die ein Mensch erlebt, der weiß, was seinem Leben einen Sinn verleiht. Der Begriff bezieht sich ebenso auf konkrete Aktivitäten, Lebensumstände, Beziehungen zu anderen Menschen, innere Einstellungen oder Interessen, auf Träume und Ziele und vieles mehr. Etwas vereinfachend kann man sagen, dass unser persönliches Ikigai sich aus vier großen Themenbereichen zusammensetzt. Dazu gehören

die Dinge, die wir sehr gerne tun

unsere Stärken oder das, was wir gut können

die Dinge, für die wir bezahlt werden/werden könnten oder für die wir eine Gegenleistung von anderen erhalten können

Dinge, die die Welt braucht.

Manche Elemente unseres Ikigais lassen sich nur einem, andere dagegen auch mehreren oder sogar allen vier Feldern zuordnen. Ich möchte Ihnen das anhand einiger konkreter Beispiele erläutern:

Bei einem Konzertpianisten, der das Musizieren als sein Ikigai benennt, spielen alle vier Bereiche eine Rolle. Der Pianist tut etwas, das er gerne macht. Es ist eine Beschäftigung, in der er voll und ganz aufgeht. Überdies gehört das Klavierspiel zu den Dingen, für die er offensichtlich eine Begabung hat. Somit lässt es sich auch dem Bereich der Stärken zuordnen. Da der Pianist nicht nur zu Hause für sich alleine Klavier spielt, sondern in Konzerten auftritt, tut er etwas für die Welt. Menschen, die seine Konzerte besuchen, freuen sich über seine Musik und Virtuosität und beziehen daraus vielleicht ebenfalls persönliches Ikigai. Und zu guter Letzt wird der Pianist für sein Klavierspiel bezahlt und kann damit seinen Lebensunterhalt bestreiten. Er ist also in der glücklichen Lage, zu wissen, was sein Leben lohnend macht. Er darf seine Passion leben, kann seine Begabung intensiv fördern und hat stets etwas Sinnvolles zu tun. Das schenkt ihm Motivation, Freude, innere Zufriedenheit und beschert ihm immer wieder neue Ziele, die er verfolgen kann. Zudem ist sein Tun sehr nachhaltig, da er davon leben kann.

Ikigai ist allerdings keineswegs nur den Menschen vorbehalten, die wie der Pianist die eine große Passion in ihrem Leben entdeckt haben und sie überdies zu ihrem Beruf machen können. Es ist auch in kleineren, unscheinbaren Dingen enthalten, denen man – zu Unrecht – kaum eine Bedeutung beimisst. So kann jemand Ikigai bereits darin finden, jeden Morgen die Sonne aufgehen zu sehen, sich mit Freunden zum Lauftreff zu verabreden, Bücher zu lesen, um in andere Welten einzutauchen, Achtsamkeit zu üben, für die Familie da zu sein, ausgedehnte Spaziergänge mit dem Hund zu machen, eine neue Fremdsprache zu erlernen, die eigene Kreativität in einem Malkurs auszuleben … Von den ganz kleinen Dingen bis hin zu sehr großen Projekten – die Möglichkeiten sind unendlich vielfältig. Und wer sein Ikigai noch nicht gefunden hat, für den kann die Suche danach genau das sein: Ikigai!

Der innere Schatz

Die wichtige Frage ist die, ob du zu dem, was du vorhast,

ein herzhaftes »Ja« sagen kannst.

Joseph Campbell

Die gute Nachricht lautet: Jeder von uns hat Ikigai. Es ist wie ein kostbarer Schatz, der in unserem Inneren verborgen ist. Doch nicht jeder hat diesen Schatz bereits entdeckt, und die Suche danach kann uns mühsam und schwierig erscheinen. Doch wir sollten die Mühe auf uns nehmen, da es für jeden Einzelnen eine große Bedeutung hat, das eigene Ikigai zu erkennen und danach zu streben, es im Leben umzusetzen.

Die meisten Menschen spüren intuitiv, wie lohnend es ist, nach dem eigenen Lebenssinn zu fahnden. Da wir alle unterschiedlich und einzigartig sind, ist diese Sinnsuche stets etwas Persönliches. Was für den einen stimmig und erfüllend ist, hat für einen anderen Menschen möglicherweise keine Bedeutung.

Projektionen entlarven

Wenn wir unser Ikigai erkannt haben, weist es uns den Weg zu Dingen, die uns wirklich begeistern, die uns in der Tiefe unserer Seele entsprechen und mit unseren inneren Überzeugungen übereinstimmen. Daher ist es sehr wichtig, bei unserer persönlichen Sinnsuche durch all die Schichten aus Vorstellungen und Überzeugungen hindurchzustoßen, die wir von anderen übernommen haben, all die Ziele und Projektionen zu entlarven, die nicht unsere eigenen sind (s.a.S.65ff.). Allzu häufig versuchen wir unbewusst die Erwartungen anderer zu erfüllen. Dabei laufen wir Gefahr, unsere eigenen Wünsche und Ziele aus den Augen zu verlieren.

Bei unserer persönlichen Schatzsuche zählt nicht, was andere für bedeutsam, sinnvoll oder beglückend halten, sondern das, was uns selbst berührt, was in unserer Seele auf Widerhall stößt und uns von innen heraus strahlen lässt, weil wir einfach wissen, dass es für uns richtig ist.

Wenn Sie den Praxisteil dieses Buches (ab S.43) durcharbeiten, geht es daher nur um Sie. Versuchen Sie stets, auf Ihre innere Stimme zu hören. Verbannen Sie Wendungen wie »Ich sollte« oder »Ich müsste« aus Ihrem Kopf. Sie stammen in der Regel vom inneren Zensor, der stets dazu bereit ist, uns dazwischenzufunken und uns von unserem ureigenen Weg abzubringen. Doch bei der Suche nach Ihrem Ikigai zählt einzig und allein, was Ihnen wichtig ist.

Veränderungen im Fluss des Lebens