Der größte Schatz liegt in dir selbst - Bettina Lemke - E-Book

Der größte Schatz liegt in dir selbst E-Book

Bettina Lemke

0,0
7,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Die Inspirationsquelle für ein achtsames, erfülltes Leben Die östliche Weisheit ist eine schier unerschöpfliche Quelle, die tiefe Einsichten zu existenziellen und lebenspraktischen Fragen liefert. Sie bietet Inspiration und Orientierung in der westlichen, von Rationalismus, Leistungsdenken und Hektik geprägten Welt. Ob es um den Wunsch nach Entspannung und innerer Balance geht, um die Suche nach Sinn im Leben oder um existentielle Themen wie Liebe, Freundschaft, Verlust und Tod – bei den Klassikern Buddha, Konfuzius, Laotse und modernen Lehrern wie Drukpa Rinpoche, Thich Nhat Hanh oder dem Dalai Lama finden sich grundlegende, allgemeingültige Gedanken dazu. Bettina Lemke eröffnet einen leichten Zugang zu den östlichen Ideen und bietet eine Fülle inspirierender Erläuterungen und alltagspraktischer Ratschläge.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 76

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Über das Buch

Viele Menschen sind heute auf der Suche nach Sinn und Erfüllung im Leben oder nach Orientierungshilfen, um mit Stress, Ängsten und Ungewissheiten besser umgehen zu können. Eine Fülle inspirierender Denkanstöße und praktischer Anregungen findet sich in den östlichen Weisheitslehren. Das vorliegende Buch eröffnet einen leichten Zugang zu den Grundideen und regt dazu an, die existenziellen Aspekte und alltagspraktischen Fragen unseres Daseins aus neuer Perspektive in den Blick zu nehmen. Dazu gibt die Autorin viele Tipps und Anleitungen für konkrete Übungen, die sich leicht in den Tagesablauf integrieren lassen.

 

 

 

Für Dad

 

Wenn eine Hand die andere hält …

VorwortQuellen der Weisheit

Nur wer sein Ziel kennt,

findet den Weg.

LAOTSE

Die östliche Weisheit ist eine schier unerschöpfliche Quelle, die tiefe Einsichten und Inspirationen zu philosophischen, ethischen sowie überaus lebenspraktischen Themen liefert und uns in der heutigen westlichen, von Rationalismus, Leistungsdenken und Hektik geprägten Welt Orientierung und Halt bieten kann.

Ob es um den Wunsch nach innerer Balance und Ruhe geht, die vielen Menschen im fordernden Alltag immer wieder abhandenkommen, um das Prinzip des Loslassens, um die Sehnsucht, Erfüllung und einen Sinn im Leben zu finden, oder um existenzielle Fragen etwa zum menschlichen Miteinander oder zu Vergänglichkeit und Tod – bei alten Meistern wie Konfuzius, Laotse oder Buddha sowie zeitgenössischen Vermittlern östlicher Weisheit wie etwa dem Dalai Lama, Drukpa Rinpoche, Thich Nhat Hanh oder Haemin Sunim finden wir wertvolle Anregungen und Hilfe.

Dieses Buch ist ein philosophisch-praktischer Lebensbegleiter, der sich auf unterschiedliche Weise nutzen lässt. So können Sie es von vorn bis hinten durchlesen oder mithilfe des Inhaltsverzeichnisses gezielt ein bestimmtes Thema aufsuchen. Sie können das Buch aber auch einfach an beliebiger Stelle aufschlagen, um sich auf diese Weise inspirieren zu lassen.

Ganz gleich, wie Sie vorgehen, jede Lesart ist auf ihre Weise richtig, da die meisten Aspekte der östlichen Weisheit nicht isoliert voneinander zu betrachten sind. Wenn wir uns etwa mit innerer Ruhe und Achtsamkeit befassen oder mit dem Verweilen im Augenblick, so hat dies stets auch etwas mit Vergänglichkeit sowie der Überwindung des Egos zu tun, da all diese Themen – so wie alles, was auf dieser Welt geschieht – unmittelbar miteinander verflochten sind. Daher greifen die Kapitel ohne klaren Anfang oder eindeutiges Ende ineinander und können in unterschiedlicher Reihenfolge gelesen werden.

Ich wünsche Ihnen viel Freude und Inspiration bei Ihren Ausflügen in die Welt der östlichen Weisheit.

Der Schatz in uns

Wer sich mit östlicher Weisheit beschäftigt, stößt häufig auf das Bild eines Schatzes, der in uns selbst vorhanden, aber nicht immer sichtbar für uns ist. Sobald wir erkennen, dass ein solcher Schatz in uns verborgen liegt, können wir uns auf die Suche danach machen und das Leben stärker ausschöpfen.

So betrachtete der chinesische Philosoph Konfuzius (circa 551–479 v. Chr.) die Erkenntnisfähigkeit des Menschen als kostbaren Schatz. Da wir in der Lage sind, Dinge zu erkennen und zu lernen, können wir vollkommene Freiheit erreichen. Allerdings nutzt uns die reine Erkenntnis allein noch nichts. »Die Quintessenz des Wissens ist, das Erlernte auch anzuwenden«, meint Konfuzius, sowie Ruhe und Entschlossenheit zu entwickeln.

Auch im Buddhismus begegnet uns das Bild des verborgenen inneren Schatzes. Er besteht in der sogenannten Buddha-Natur, die jedem Menschen bereits innewohnt. Wir alle haben demzufolge das Potenzial, unseren Geist zu befreien, der von Natur aus rein und klar ist, indem wir die Schleier der Unwissenheit und Verblendung beseitigen, die den Pfad der Erkenntnis blockieren. Unsere Aufgabe besteht deshalb darin, die Kostbarkeit unseres menschlichen Lebens zu nutzen und den Schatz der eigenen Buddha-Natur freizulegen. Die Lehren des Buddha bieten uns dabei wertvolle Impulse für den Alltag. Sie helfen uns, zu entspannen, einen klaren Fokus im Leben zu entwickeln, besser mit Stress, negativen Emotionen und Problemen fertigzuwerden sowie Veränderungen zu meistern.

Letztlich führt der Weg zur Erkenntnis stets zu uns selbst zurück. Die verschiedenen Instrumente und Prinzipien östlicher Weisheit können uns wertvolle Anleitungen und Hilfestellungen auf diesem Weg bieten. Aber wir kommen nicht umhin, ihn selbst zu beschreiten. Wollen wir unsere drängendsten Probleme meistern und die essenziellen Fragen unseres Daseins klären, müssen wir unweigerlich nach innen schauen und uns auf uns selbst besinnen. Darin liegt sowohl eine spannende Herausforderung als auch eine wunderbare Chance.

Das Tao – die alles durchdringende Wirkkraft

Der Begriff des Tao (häufig auch »Dao« geschrieben) geht auf das um 550 vor Christus geschriebene ›Tao Te King‹ (›Das Buch vom Weg und seiner Kraft‹) zurück, das dem chinesischen Philosophen Laotse zugeschrieben wird. Er soll im sechsten Jahrhundert vor Christus gelebt haben, seine tatsächliche Existenz ist aber nicht eindeutig belegt.

Tao bedeutet wörtlich »Weg«, steht aber auch für die absolute Wirklichkeit und das höchste Prinzip des Lebens sowie für »den rechten Weg«. Darüber hinaus gilt es als allumfassendes, unergründliches Schöpfungsprinzip, aus dem die Welt sowie der gesamte Kosmos entstanden sind, und ist somit der Urgrund des Daseins und aller Erscheinungen.

Mit dem Tao ist das nicht manifeste, gestaltlose und absichtslose, alles verbindende und durchdringende Wirkprinzip gemeint sowie das höchste Ziel der Existenz, das den Dingen eine natürliche Ordnung verleiht. Diese Allem immanente Wirkkraft führt alles Lebendige auf dem Weg zur Vollendung.

Das Tao ist auch die Ursache für die polaren Kräfte Yin und Yang. Durch das Zusammenspiel dieser Gegensätze kommt es zu Wandel, Bewegung und zur Entstehung der Welt. Obwohl das Tao jeglichen Wandel verursacht und das gesamte Weltall durchdringt, ist es selbst frei von Aktivität und greift nicht in den Lauf der Welt ein. Der Kosmos ist vielmehr ein Organismus, der sich auf eine natürliche Weise ständig wandelt und weiterentwickelt.

Das Tao umfasst sowohl die Dualität der materiellen Welt als auch die transzendente Welt, die über die Dualität hinausgeht. Überdies bezieht es sich sowohl auf die Leere beziehungsweise das Nichtsein als auch auf das Sein oder Dasein. Aufgrund des paradoxen Gegensatzes, den es in sich vereint, dem gleichzeitigen Sein und Nichtsein, ist es letztlich nicht fassbar.

Da das Tao etwas so Großes ist, heißt es im ›Tao Te King‹, es sei im Grunde »unsagbar« und ließe sich mit den Instrumenten der Sprache nicht erfassen. Entsprechend dieser Auffassung können Beschreibungen des Tao jeweils nur darauf verweisen.

Jeder und alles hat sein eigenes Tao. Da es als ordnendes Prinzip wirkt, sollte man versuchen, es durch eigene Absichten und Handlungsweisen nicht zu stören, sondern nach Möglichkeit in Übereinstimmung damit zu leben.

Die große Leere

Die große Fülle ist wie leer und damit unerschöpflich.

LAOTSE

Die Qualitäten des Tao (s. a. S. 19), an denen sich das rechte Handeln des Menschen orientieren sollte, umfassen unter anderem die Stille, die Einheit oder Einfachheit sowie das zentrale Prinzip der Leere. Erst im Leersein bietet sich für das unendliche Tao die Möglichkeit, alle Erscheinungen des Kosmos im Keim in sich zu tragen. Da das Tao an sich leer ist, kann es alles Existierende umfassen und durchdringen.

Für uns Menschen bedeutet diese Leere, alles loszulassen und an nichts anzuhaften. Weder an Gedanken und Gefühlen, noch an Wünschen und Sorgen. Erreicht unser Geist einen Zustand absoluter Ruhe und Leere und ist er vollkommen frei von Anhaftung an weltliche Dinge, ist er rein und klar und im Einklang mit dem Tao.

Allerdings ist es ein sehr hohes Ziel, diese vollkommene Leere zu erreichen. Doch selbst wenn wir nicht gleich einen meditativen oder gar erleuchtungsähnlichen Zustand anstreben, können wir uns im Alltag am Prinzip der Leere orientieren. Grundsätzlich geht es darum, jedem Moment mit einem frischen Geist neu zu begegnen, anstatt ihn mit Erinnerungen und Gefühlen aus der Vergangenheit zu befrachten und mit vorgefassten Meinungen, Urteilen oder Dogmen zu beeinflussen. Wenn wir uns darin üben, lösen wir uns von unseren Gedanken an die Vergangenheit oder die Zukunft und reagieren unmittelbar auf den Augenblick mit all seinen Erfordernissen. So schenken wir uns die Möglichkeit, unvoreingenommen zu agieren und dem Fluss des Lebens (s. a. S. 25), dem wir selbst ebenfalls angehören, seinen natürlichen Lauf zu lassen, ihm vollkommen zu vertrauen und im Zuge dessen auch unsere eigene Natur bedingungslos anzunehmen. Dies entspricht einem zentralen Prinzip des Taoismus, dem »Wu-wei«. Dieser chinesische Begriff bedeutet wörtlich »Nichthandeln«, »ohne Handeln« und steht für ein absichtsloses, selbstloses Verhalten, das der Natur ihren Lauf lässt und nicht dagegen agiert. Mit »Nichthandeln« ist also keine Untätigkeit oder Passivität gemeint, sondern vielmehr ein selbstloses Handeln, das auf innerer Ruhe und Leere basiert und die allumfassende Ordnung respektiert. Wenn wir uns gemäß des Prinzips des Wu-wei verhalten, fügen wir uns in den Wandel des Kosmos ein, unterstützen ihn in seinen Gesetzmäßigkeiten und erlangen so einen Zustand der Harmonie mit der Natur.

Die Ruhe führt zur Leere, und diese Leere ist Fülle und Erfülltsein. Diese Leere schenkt der Seele Frieden und sorgt dafür, dass jede vorgenommene Handlung erfolgreich ist.

ZHUANGZI

Der Fluss des Lebens

Die weisen Taoisten sagen, dass wir uns im Strom des Lebens befinden und nichts anderes zu tun haben, als ihm seinen Lauf zu lassen. Jeder Versuch, den Strom aufzuhalten, ist sinnlose Energieverschwendung. Wer gegen den Strom schwimmt, ertrinkt. Außerdem sagen die Taoisten: »Folgt dem Strom des Lebens, kanalisiert ihn, und er wird euch in die richtige Richtung tragen. Ohne weitere Schwierigkeiten könnt ihr auf diese Weise aus den Dingen euren Nutzen ziehen.«

MEISTER NAN HUAI CHIN