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Ein aktuelles Sachbuch zur gesunden Ernährung in Zeiten der Krise: die spannende Suche nach gesunden Lebensmitteln und wie man Fleisch durch andere Proteine ersetzen könnte.
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Seitenzahl: 199
Veröffentlichungsjahr: 2020
Auf der Suche nach neuen Rezepten
Damals in Barcelona
Heerlen
Hasselbrookstraße, Hamburg
Irgendwo am Rechner und auf Recherche
De Pipe, Amsterdam
Ein-herz-fuer-bio.org
De Pipe, Amsterdam
Chiapudding geht einfach
Mareikes Kirchererbsen-Bowl
Hamburg, Brodschragen
Dresden, äußere Neustadt
De Pipe, Amsterdam
Hugsweier, Lahr
Manhattan, New York, Hudson Street
Ein-herz-fuer-bio.org
Frederiksberg, Kopenhagen
Eine leckere Kräutersauce in vielen Varianten
De Pipe, Amsterdam
Pannenkoekenhuis De 7 Dwergen Cuijk,
Hasselbrookstrasse, Hamburg
Janinas ersten Rezepte
Überbackene Champignons
De Pipe, Amsterdam
De Pipe, Amsterdam
Frederiksberg, Kopenhagen
Kleine Linsen-Buchweizenfladen
Geschnetzeltes, vegetarisch
Gadderbaumer Strasse, Bielefeld
Hefeteig für Süße Sachen: Apfel oder Pflaumenkuchen
Der klassische Pizzateig
Heerlen
Szendrő, Ungarn
Brot backen mit Ferment statt Hefe oder Sauerteig
Andere Ideen aufs Brot und zum Brot
Hotel Gagarinn, Odessa
Food Hub, Odessa
Jans Notizbuch
Plöck, Heidelberg
in-herz-fuer-bio.org
Heerlen
Villa Rissen, Hamburg
Rezept aus Mareikes Versuchsküche
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Stubenring, Wien
Ein-herz-fuer-bio.org
De Pipe, Amsterdam
Ein paar tolle Drinks
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Jungfernstieg, Hamburg
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Trendrezepte mit interessantem Farbenspiel
Rote- Beete-Suppe
Der schnelle Mango-Smoothie
Ganz in Weiß mit buntem Gemüse
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Messe Köln
Klima retten mit Trendrezepten
Hülsenfrüchtemischung mit Proteinanreicherung
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Vesterbro, Kopenhagen
Olgas Sonntagsporridge
Jans neuester Artikel in der Szenepresse
Heerlen
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Parc d´exposition, Villepinte
Rue de Maubeuge, Paris
Der etwas andere Linsensalat
Jans Kladde:
Hamburg-Stellingen
Gemüsenudeln
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Bruchstrasse, Detmold
Schützenberg, Detmold
Fruchtdrinks mit Hafermilch
Ein-herz-fuer-bio-org
Jans Kladde
Kirchberg an der Jagst
Ein-herz-fuer-bio.org
De Pipe, Amsterdam
Mareikes Notizen: Versuchsprotokoll
Wintergemüse mit Meerrettich-Dip
Vegetarische Rouladen mit Bulgur
Ein-herz-fuer-bio.org
Rissener Landstrasse, Rissen
Olgas neuen Bratlinge
Frederiksberg, Kopenhagen
Olgas Punsch
Chicoréeauflauf à l´Orange
In einem Entwicklungslabor, Hamburg
Ein-herz-fuer-bio.org
Mottenburger Twiete, Hamburg
Fundstück aus dem Netz:
De Pipe, Amsterdam
Kürbistaler, mariniert und überbacken
Apellhofplatz, Köln
Bennys Mail
Temelin, Tschechien
Mareikes erste Notiz
Elshout, Niederlande
Hasselbrookstraße Hamburg
Wallenhorst, Osnabrück
Nottelbergstrasse, Fürth
Bayerstrasse, München
Messezentrum, Nürnberg
Ein-herz-fuer-bio.org
Königstrasse, Nürnberg
Messezentrum Nürnberg
Ein-herz-fuer-bio.org
Nevinghoff, Münster
Alter Postweg, Bremen
Heerlen
In diesem Sinne
Nature's Store
Für alle, die noch weiterlesen möchten
Wie Mareike vom völligen Kontrollverlust
Eine ungewöhnliche Mail von Benny
In einem kleinen Ort in Mitteljütland
Ein-herz-fuer-bio.org
Für Protein-Profis aus der Biobranche und solche, die es werden möchten
Vegetarische Gerichte selbst zubereiten
„Nun ja, Lebensmittel leben davon, dass sich unsere Art zu essen ständig ändert. Ohne Neuheiten könnte diese Branche nicht existieren“, sagt Benny der Fotograf, der seit Jahren eben Lebensmittel und besonders leckere Gerichte im Bild festhalten darf.“
„Und alles Neue ist mit dem Versprechen verbunden, dass es eben auch wesentlich besser ist. Das wird ja als Rechtfertigung des Neuen herangezogen. Und ich bin ja auch so ein Idealist, der darauf hofft, dass es den wirklich besseren Weg gibt, einen Qualitätssprung, nicht nur einen neuen Geschmack.“
Und Olga wirft ein, „das ist ja genau die Frage: was wirklich besser ist und was nur als besser hochgejubelt wird, damit man ein Verkaufsargument hat.“
„Einiges ist doch wirklich besser“, beteiligt sich Caroline „ich bekomme so viele Produkte ohne Gluten, die endlich auch schmecken und dass die Menschen jetzt mehr Rezepte mit weniger Fleisch entdecken, ist ja nun auch nicht verkehrt. Schließlich ist ja nun wirklich nicht gut, wenn wir mit unserer Art zu essen, die Umwelt mehr belasten als für alle gut ist.“
„Da kommt er wieder dieser Punkt: Ist essen eine moralische Frage? Liegt es an mir als dem einzelnen, dass in Zukunft alles richtig wird? Mir kommt das vor wie die alljährliche Offenbarung in den Magazinen, dass man als Vorsatz für das neue Jahr eine neue Diät braucht, eine die wirklich wirkt und die schlank, schön und glücklich macht. Und wir wissen ja alle, was davon bleibt.“ Mit diesen Worten sorgt Mareike für Nachdenken.
„Also halten wir uns einfach mehr an Beobachtungen ohne zu große Bewertung. Es bleibt uns ohnehin nicht anderes übrig als unsere Zeit weiter zu begleiten und möglichst von vielen Seiten her anzugucken.“
„Ich frage mich oft, was denn wäre, wenn etwas geschieht, was wir so überhaupt nicht auf der Uhr haben“, kitzelt Benny die Runde. „Ich möchte ja keinen Teufel an die Wand malen, aber es gibt ja auf unserer Erde so manchen Faktor, der das Zeug dazu hätte, alle Planungen und Vorausberechnungen über den Haufen zu werfen: ein größerer Krieg, eine Finanzkrise, eine Klimaverschiebung, der Ausbruch von Epidemien – eben Dinge, die plötzlich die Berechenbarkeit einfach über den Haufen werfen….“
Einige Jahre ist es her, dass Benny, Caroline und Jan sich kennengelernt haben. Damals experimentierten sie gerade recht frisch mit einer anderen und neuen pflanzlichen und teilweise veganen Ernährung. Chiapudding war noch recht neu, was sie aber nicht daran hinderte damals am Hafen bei der Fotosession trotzdem genüsslich die dortigen Burger zu verspeisen. Nun ja, der klassische Burger hatte ja immer schon etwas Salat und eine Tomatenscheibe für´s gute Gewissen und in seiner etwas hochwertigeren Form hat er sogar den Ruf des schlechten Fast-Food hinter sich lassen können.
Die vegetarischen Varianten steckten damals noch in den Kinderschuhen: Weiche Gemüsebratlinge und natürlich schon die klassischen Getreide-Bratlinge, aber eben alles doch sehr speziell im Geschmack und für Eingeschworene schon rein geschmacklich schon keine Konkurrenz zum klassischen Fleisch-Burger.
Das sollte sich ändern, aber das konnte man damals noch nicht voraussehen. Pflanzliche Ernährung schmeckte in manchen Teilen noch immer ein wenig nach Verzicht und Kompromiss. So war das halt und trotzdem sah Caroline für sich nichts anderes und irgendwie ging es auch schon so. Vielleicht eben nicht wirklich lecker.
Carolines Blog: Anders essen!
Liebe Leserin, ich bin keine Ärztin und keine Ernährungsberaterin, eher eine Frau mit offenen Augen und Mutter eines Sohnes. Ich will keiner von euch sagen, was die letzten Weisheiten sind, was wirklich gesund macht oder den Körper verbessert. Mich treiben eher die Fragen herum: Unsere Gesellschaft geht mit der Erde, Natur und Ressourcen so um, als hätten wir noch zwei weitere Erden-Planeten im Vorrat, die wir auch noch auspowern könnten. Wir ernähren uns mit über 7 Milliarden Menschen so als wären es nur 2 Milliarden. Und wir haben noch Kinder und Enkel auf dieser Erde, die dort mit noch mehr Menschen leben wollen. Wie machen wir das?
Viele Baustellen: Weniger CO2, weniger Fleisch, weniger ungenutzter Plastikmüll, weniger Vergiftung der Natur. Nein, diese Aufgaben sind zu groß, um sie durch alltäglichen individuellen Verzicht, durch gutes Vorleben zu lösen. Wir müssen den nötigen Wandel verstehen und entsprechend umsetzen in Politik, in Regeln, in Wirtschaften, in Landwirtschaft, in Lebensmittel…Hört bitte auf, euch ein schlechtes Gewissen zu machen, wenn ihr immer noch eine Plastiktüte beim Einkaufen mitnehmt, aus Gründen der Hygiene manche Waren lieber verpackt kauft. Die Welt wird nicht in der Küche, am Esstisch oder im Supermarkt gerettet, sondern dort, wo man die Spielregeln und die Mechanismen dafür festlegt. Allerdings kann ich euch eine Sache versprechen: Es geht hier am allerwenigsten um Verzicht. Wenn wir nach solchen Leitlinien leben könnten, das wäre für uns alle sehr lecker, gesund für unseren Körper und eine richtig gute Sache.
Der Fotograf Benny hat gerade am späten Abend, nachdem er stundenlang wieder Fotos nachbearbeiten konnte, Lust von seinen alten Freunden zu hören und denkt sich einen Anlass dazu aus. „An die Casa Bonay-Connection, ihr Lieben, frage mich gerade, was ihr so treibt. Ich retuschiere gerade ein paar Teller, sehe die Fotos meines neuen Burger-Kunden durch und frage mich, was bei euch so ansteht. Caroline, bleibt dir neben dem schon etwas größeren Matz noch der Nerv ab und zu etwas zu posten? Und hastet dein Kay im Moment nur der Produktion von pflanzlichen Drinks hinterher. Und ja Jan, was treibst du mit deinem Netzwerk? Deine holländischen Artikel sehe ich ja nie… Gibt es schon wieder neue Szene-Trends aus Amsterdam, oder wenigstens ein paar interessante Erkenntnisse deiner dänischen Freunde Olga und Hendrik? Und überhaupt… was entwickelt Mareike denn im Moment? Irgendwie glaube ich, dass sich da draußen viel verändert. Ihr wisst das vermutlich viel besser als ich. Wäre nett, ihr würdet mich vielleicht auf dem Laufenden halten. Selbst nach meinem reichlich fachfremden Blick durch die Fotolinse scheint sich in Sachen Essen so einiges zu tun…“
Wie konnte sich Jan da nur selbst so hineinreiten? Er hatte als sicher leicht alternativ angehauchter Stadtteil- und Szene-Journalist diesmal für einen wirklich großen Industriekunden die Rechercheaufgabe angenommen. „Wie wird sich die junge Generation in zehn und in zwanzig Jahren ernähren?“ Alle Zahlen, die es dazu geben konnte hatte er längst auf dem Tisch: Immer mehr Mahlzeiten werden allein eingenommen. Ob nun die Hauptmahlzeit mittags oder abends Platz hat wird mehr und mehr zur Frage der jeweiligen Lebensumstände. Die Lieblingsessen? Die wechseln etwas, aber das Mitleid mit Tieren diktiert manchmal auch den Speiseplan.
Aber die spannende Frage bleibt ja: „Was steuert das Ganze? Woher nehmen die das, woran sie sich orientieren?“ Dazu entschließt sich Jan, den Kontakt zu ein paar Schulklassen und ihren Lehrern aufzubauen. „Oh shit, bis die wirklich mit einem reden, das dauert. Und was von dem Gelaber, was die so zwischendurch ablassen, ist denn wirklich ernst zu nehmen?“ Die leben in Welten, die weit weg sind. Einige der Mädels schwärmen für südkoreanische Boy-Groups und das, was sie für deren Leben halten, ohne zu wissen, was dies wirklich bedeutet. Einige der Welt japanischer Mangas ohne die Hintergründe dieser Kultur auch nur zu erahnen. Da scheitert jeder Versuch einer systematischen Information. Bleibt ein riesiges und schwer kalkulierbares Universum von Möglichkeiten. Die Konsequenz: Wir leben impulsgesteuert. Mahlzeiten und Essen nach dem
Lustprinzip. Das Bild der gemeinsamen Mahlzeit: Nie vorhanden und damit auch nicht als Verlust empfunden, wenn es anders kommt. Keine festen Regeln, nicht einmal für das Besondere.
Und dann immer noch das große Thema, das Jan seit den „Fridays for Future“ viel mehr gepackt hat. Jetzt erinnert die nächste Generation der Schüler all die altersmäßig über ihnen daran, dass vor allem der Klimawandel nicht darauf wartet, dass die Menschheit sich später einmal dazu durchringt, vielleicht doch den Planeten zu retten.
Sobald so ein Thema wie Ernährungsstil bei Jan auch noch an die eigene Geschichte appellierte, an seine Erfahrungen mit der glutenfrei lebenden Mette, ihn an all die Menschen in seinem Umfeld mehr als erinnert. Er hat sich aus dieser Welt, zumindest, was das eigene Leben angeht, aus dieser Welt schon etwas herausgearbeitet.
Was die Jüngsten antreibt, hatte ihn viel zulange selbst beschäftigt. Was neben der Lust und dem Schick-Effekt dann auch noch arbeitet: der Wunsch nach Selbstoptimierung, schöner Figur. Und auch hier gerne von außen gesteuert und mit einem offenen Universum von Möglichkeiten. Um es altmodisch auszudrücken: Scheinbar freie Auswahl der eigenen Wurzeln. Klingt also etwa so, als sollte Jan die Moden des nächsten Jahrzehnts voraussagen. Der möglichen Auswahl von Superfoods und neuen Zutaten von Energie und Protein steht nicht einmal ein Halbwissen gegenüber. Ein symbolisches Beispiel ist Chiapudding in jeder Form. Gequollene Chiakörner gelten als chic, obwohl diese Zutat nach Meinung der Lebensmittelaufseher in Europa als noch unerforschtes Lebensmittel klassifiziert wird mit dem Hinweis, nur begrenzte Mengen davon zu essen. Interessiert aber in der Zielgruppe niemanden. An die Stelle der Mahlzeit aus Fleisch, Gemüse und Beilage tritt der Alles-in-einem-Burger. Der wiederum sowohl mit Fleisch wie Fleischersatz und allen möglichen Zutaten. Wahlweise auch ohne Brötchen, oder wiederum mit Pommes Frites als zusätzliche Beilage. Etwas günstiger gäbe es dann noch Variationen auf asiatische Nudeltöpfe. Der klassische Salat eher etwas für die sehr Bewussten, aber auch der gerne mit Geflügel wieder komplettiert.
Die letzte Entscheidung darüber, was heute gegessen wird macht eine Mischung aus Geschmack und Angebot aus. Die Chancen für Prägung und bewusste Steuerung verteilen sich graduell anders als in früheren Zeiten. Der Trend zu Ganztags-Krippen und –Schulen kombiniert mit der Tatsache meist berufstätiger Eltern geben – vor allem in den städtischen Zentren - dem miterziehenden Umfeld viel mehr Einfluss. Eine starke Prägung durch Familie und Herkunft gibt es nur dort, wo dieser Zusammenhalt täglich gelebt wird in den kleinen Vorstädten, auch auf dem Lande und in sonstigen Gruppen mit starkem Zusammenhalt. „Alles megakompliziert.“
Auf dem Lande essen die Kinder ganz nach der in der Region üblichen Küche in der Familie – also nichts Spektakuläres, aber da, wo die beiderseits berufstätigen Eltern zu Hause sind, fehlt diese Übung schon ziemlich deutlich. Man kann froh sein, wenn die Familie täglich dann noch für eine gemeinsame warme Mahlzeit zusammenkommt.
An eine gemeinsame Mahlzeit mit Mareike war im Moment auch nicht zu denken, denn die hatte ihm nur kurz etwas von einem sehr vertraulichen Geheimprojekt erzählt, dass sie in die Nähe von Antwerpen geführt und worüber sie selbst mit ihm – zumindest derzeit - nicht reden dürfe. So tröstete sich Jan dann zwischendurch einfach mit dem einen oder anderen Chiapudding und wandte sich seiner Recherche zu.
Obwohl – mit Chia, Basilikumsamen oder anderen Samen gibt es heute ja auch schon fertige Drinks für unterwegs. Auch hier wird das Angebot eben praktischer.
Die aktuelle Nestle-Studie fasst eine Fülle von bestehenden Eindrücken mit deutlich sprechenden Zahlen, die die Ernährungsveränderung der letzten zehn Jahren in Deutschland vor Augen führt: „Vor zehn Jahren legten noch 55 Prozent der Befragten Wert auf mindestens eine warme Mahlzeit am Tag. Heute sind es nur noch 45 Prozent. Ähnlich stark verliert der Mittag als wichtigste Mahlzeit des Tages. 2009 sagten noch 47 Prozent der Menschen in Deutschland, dass ihre Hauptmahlzeit mittags auf den Tisch kommt. Heute sind es nur noch 39 Prozent. Damit liegt das Mittagessen in der Bedeutung fast gleichauf mit dem Abendessen, das 38 Prozent erreicht.“ Die aktuellen Daten dokumentieren die Fülle der Verschiebungen im Verbraucherverhalten: „Vor zehn Jahren aßen 54 Prozent der Befragten mittags zuhause. Und heute? Da sind es nur noch 42 Prozent.“ Das hergebrachte Bild der Ernährung hat sich ebenso gewandelt wie die Haushalte, in denen es stattfindet: „Montags bis freitags verbringt nur noch jeder Zweite sein Mittagessen in Gesellschaft und nur 39 Prozent der Befragten frühstücken gemeinsam mit anderen.“ „Immer weniger Menschen kochen jeden Tag
„Achteten seiner Zeit noch 62 Prozent der Befragten auf feste Essenszeiten, sind es heute 52 Prozent. Gleichzeitig stieg die Zahl derer, die dann essen, wenn sie gerade Zeit oder Hunger haben von 24 auf 34 Prozent. Das macht sich auch in der Küche bemerkbar. Nur knapp die Hälfte der Bevölkerung (52 Prozent) kocht jeden Tag. 2009 waren das noch 62 Prozent“
Viele dieser Verschiebungen sind schlicht ein Spiel der veränderten Lebensumstände, aber es wäre falsch, sie nur zu beklagen, denn bei alledem ist das Bewusstsein für gute Ernährung und die Sensibilität dafür auch gestiegen: Immer mehr Menschen fühlen sich “zerrissen zwischen hohen Ansprüchen und Alltagsstress – Gesund essen und trinken – aber mit möglichst wenig Aufwand. Das ist die Herausforderung, vor der die Menschen in Deutschland heute zunehmend stehen. Denn auf der einen Seite wachsen die Ansprüche an das Essen. Es soll gesund, frisch und von hoher Qualität sein. Auf der anderen Seite bleibt im Alltag immer weniger Zeit fürs Kochen und Genießen.
Der Wunsch, „sich gesund zu ernähren“, ist in den letzten zehn Jahren von 52 auf 55 Prozent gestiegen. Doch wie schafft man es, sich gesund zu ernähren? Für immer mehr Menschen lautet eine Antwort darauf, dass Essen frisch zubereitet wird. Ihr Anteil ist innerhalb von zehn Jahren um 13 Prozent gestiegen. Bei Müttern sind es sogar 33 Prozent mehr. Jeder Zweite in Deutschland kocht, „um zu wissen, was im Essen drin ist“. 2009 waren das noch 41 Prozent.“
Wo liegen die Ursachen für die Veränderungen? Zunächst einmal hat sich das Leben auf der faktischen Ebene geändert: Der deutlicher erhobene Anspruch von Eltern auf einen Krippen- und Ganztagsschulplatz für Kinder, die damit gekoppelten Arbeitszeiten der Verdienenden, das alles löst traditionelle Tagesläufe und Essgewohnten auf.
Die in der Ernährung viel diskutierten Umbrüche etwa zu mehr veganer und vegetarischer Ernährung kreuzen sich mit den Resten traditionellen Rollenverhaltens von Frau und Mann: „Zum Beispiel gehören für 48 Prozent der Frauen Obst und Gemüse zur Ernährung einfach dazu. Aber nur jeder vierte Mann, also 27 Prozent, sieht das genauso. Männer sind dagegen Fleischesser. 57 Prozent genießen mindestens viermal pro Woche Mahlzeiten mit Fleisch. Bei den Frauen sind das nur 30 Prozent.“ Allerdings muss man sich bei all dem dessen bewusst sein, dass auch heute Frauen noch immer die Hauptadressaten für Einkauf und Ernährung sind. Der Wunsch nach gesunder Ernährung ist zunehmend vorhanden, aber sehr stark das Verlangen nach Zeitersparnis. Grundlegende Umwälzungen finden nur bescheidene Zustimmung, etwa die Ernährung mit Insektenprotein: dafür könnte sich gerade einmal 5 % begeistern.
Eine andere Erkenntnis zur gesunden Ernährung bringt uns zum Nachdenken: Der Wunsch nach besserer und gesünderer Ernährung entwickelt sich immer mehr schichtenspezifisch. Die Zustimmung dazu ist bei Besserverdienenden heute über 30% höher. Gegenüber den Werten vor 10 Jahren von 10% weniger Abstand. Gute, gesunde und funktional positive Ernährung scheint immer mehr ein Thema für diejenigen zu werden, die es sich leisten können. Da deutet sich eine neue Teilung in der Ernährung an. Die Zahlen zum Thema Gesundheit in der Ernährung finden sich auch bei der Zustimmung zu Bioprodukten oder fairem Handel.
In diesem Bereich beziehen sich die Zahlen vor allem auf einen Teilbereich der Verbraucherwünsche. Die Zahlen bestätigen Trends, die bislang nie so klar abgefragt wurden: unter den Befragten ist die Zahl derer, für die Bioqualität wichtig ist, gestiegenallerdings kommt es ihnen nicht mehr in erster Linie darauf an, ein möglichst breites Biosortiment zu erhalten. Es geht mehr um gezielte Produkte, die man sich für eine gesunde Ernährung und funktional positive wünscht. Eine sehr wichtige Erkenntnis für die Sortimentsarbeit des Handels und natürlich eine gute Leitlinie für Hersteller und ihre Angebote.
Und dann aber doch noch einmal die äußerst bittre Erkenntnis, dass gerade in diesen Bereichen die Zustimmung stark vom sozialen Status der Verbraucher abhängt. Bei den Besserverdienenden steigt die Zustimmung zu Bioprodukten nahezu auf das Vierfache gegenüber den Geringverdienenden.
Für Jan gab es über Tage jetzt hauptsächlich abwechselnd Kaffeepott und Chiapudding und da war er froh, dass auch Mareike zwischendurch mal wieder aufgetaucht war und zwischendurch auch Miene macht, selbst die gemeinsame Küche zu bevölkern. Denn wenn man so täglich wie er nur in Strukturen und Daten badet, dann verkümmert erst einmal die Fantasie und der Spirit für den kreativen Teil des Kochens. „Warum wird in manchen Kreisen immer noch so getan, als würden die Menschen essen wie früher: Ein ausgedehntes und abwechslungsreiches Frühstück. Noch ein richtiges Mittagessen, vielleicht sogar mit Vor- und Nachspeise und dann abends das Abendbrot. Alles Fiktionen, die der Alltag und das Arbeitsleben durchkreuzt.“
Auf 500 ml vegetarische Milch aus Mandeln oder Hafer rechnet man rund 5 – 6 Esslöffel Chiasaat, die man ein paar Stunden weichen lässt. Für die einzelne Portion in Schale oder Glas entnimmt man etwa zwei Drittel bis drei Viertel der gewünschten Endmenge dazu und gibt nun Fuchtsaft und frische Früchte dazu. Das ist das Grundrezept. Intensiv schmeckende Säfte wie rote Johannisbeere, Cranberry etc. eignen sich als Fruchtzugabe besonders, von anderen Fruchtarten wie Erdbeere sind Smoothies das Mittel der Wahl. Jetzt noch je nach Geschmack und Saison ein paar frische Früchte dazu und die Mischung ist fertig. Liebhaber der Dekoration verzieren ihre Gläser in den Sichtbereichen mit Scheiben von Erdbeere und Kiwi und anderen dekorativen Fruchtzutaten. Dem Design sind hier keine Grenzen gesetzt.
Man sollte eben wissen, dass Mandelmilch einen deutlichen höheren Fettgehalt aufweist als Hafer und vielleicht auch daran denken, dass Fruchtzucker über einen Saft als Zutat eben auch Zucker ist. Aber ansonsten gibt es keine festen Regeln außer dem individuellen Geschmack.
Trotzdem ist Jan froh, dass Mareike´s Küchenaktionen mal wieder etwas Abwechslung in die Recherchewoche bringen möchte. Endlich wieder die wunderbaren Gemüse-Bowls, die Mareike einfach auch sonst mit so viel frischen Kräutern einfach lecker und sättigend zaubert.
Als erstes dünstet Mareike, zwei Zucchini, eine rote und eine gelbe Paprika in Olivenöl zusammen mit zwei fein gewürfelten Zwiebeln und drei Knoblauchzehen so an. Dass Zwiebel und Knoblauch glasig gegart sind und das Gemüse noch knackig. In die vom Garen noch heiße Pfanne werden für zwei Personen 220 g fertige Bio-Kichererbsen aus dem Glas, gut abgetropft gegeben und können dort ziehen.
Für die Marinade wird eine reife Avocado in Zitronensaft zu einer Paste zerdrückt, mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt und vor dem Servieren in die Bowls verrührt. So verbindet sich die sparsame Marinade mit dem Gemüsesud. Jetzt noch frische Gartenkräuter hinzugeben und fertig sind leckere Bowls.
Und noch viele Rezepte für Bowls
Als Basis für unsere Bowl stellen wir aus stark ausgedrückten geraspelten Zucchini, Karotten, gewürzt mit Koriander, Schwarzkümmel, etwas Salz und Curry, dann etwas Mehl und einem Ei (Veganer verwenden die entsprechenden Alternativprodukte) einen etwas festeren Teig her, der zu kleinen runden Bällchen geformt wird und in geröstetem Sesam gerollt wird. Sesam etwas andrücken. Danach die kleinen Bällchen in Sesamöl kräftig und richtig knusprig braten.
Kleiner Tipp: Immer wenn wir als Ersatz für die Bindung Guakernmehl einsetzen, müssen wir die Gewürze etwas kräftiger dosieren.
Noch ein Tipp: wenn man so etwas mag, kann man sich einfach einen Vorrat an Bällchen herstellen und einfrieren. Ein guter Vorrat für eine schnellere Bowls.
Wir nehmen für eine Bowl eine halb nicht zu weich gekochte Sellerie und schneiden sie klein, pro Portion geben wir zwei in dünne Scheiben geschnittene Stangen Staudensellerie hinzu sowie zwei ebenfalls klein geschnittene Chicorée. Dazu passen jetzt wunderbar die vorbereiteten Sesambällchen. Für die Bowl geben wir der gesamten Mischung noch eine kleine Handvoll etwas zerkleinerter Cashewnüsse hinzu.
Ein Dressing stellen wir speziell für diese Bowl jetzt aus einer Grundmasse veganer Mayonnaise mit Zitronensaft her. Dazu geben wir etwas geraspelte Muskatnuss und Curry.
Trotz der Avance, die durch den Magen wie Liebe geht, empfindet Jan in diesen Tagen seine Lebensgefährtin Mareike als nicht sehr gesprächig. Er soll sich mit der Andeutung zufriedengeben, dass sie an einem streng vertraulichen Entwicklungsjob zu knacken hat und wohl auch selbst noch nicht so recht weiß, was sie davon halten soll. Wenn man etwas nur erraten oder sich ausmalen kann, dann blüht die Spekulation. Auf der anderen Seite kennt Jan aus eigener Erfahrung nur zu gut diese Qual, wenn man nicht weiß, wie man eine Recherche anpacken soll und was dabei herauskommen könnte. „Also lassen wir sie besser in Ruhe“, beschloss er erst einmal bei sich.
Die Chance lassen sich Jan, Benny und Olga nicht entgehen. Sie sind für ein paar Stunden gleichzeitig in Hamburg und da gibt es unweit der Innenstadt so manch eine Oase, wo man in aller Gemütsruhe seinen Kaffee schlürfen kann und reden. Obwohl: von Gemütsruhe kann keine Rede sein: Jan knackt immer mehr an seinen Recherchen, Benny sitzt manchmal Wochen in seinem Studio und wartet auf Aufträge… Olga plagen dagegen nur kleine Sorgen. Sie hat bei aller Liebe manchmal ein wenig Heimweh. Obwohl ihr Café in Kopenhagen eigentlich gut läuft und die Beziehung zu Hendrik ebenfalls. Nein, Kopenhagen kann ihrem früheren Wohnort Berlin durchaus das Wasser reichen. Aber selbst, wenn man mit einem waschechten Dänen zusammenlebt, ist alles eine echte Eingewöhnung, zumal in einem solchen Szenecafé die persönlichen Kontakte das A und O sind.
Benny hat auf einen Sprung Sharon mitgebracht, eine