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Wer sind wir? Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Hat der Mensch eine Seele und wo im Körper sitzt sie? Ist die materielle Welt eine Illusion aus Licht? Was ist die wahre Botschaft von Jesus Christus? Ist unser Universum eine Matrix oder ein Hologramm? Auf der Suche nach Antworten auf diese und viele weitere Fragen, begab sich der Kunstmaler Wolfgang Ihle auf eine Pilgerreise, die zu überraschenden Ergebnissen und universellen Erfahrungen führte. Auf den Spuren in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft erzählt er von Erlebnissen und Begegnungen, die auf erstaunlich einfache Weise erklären, wie wir alle von heute auf morgen unsere Lebensqualität um ein Vielfaches steigern können, um unser Leben glücklicher und bewusster zu gestalten. Wie einfach das funktioniert, erklärt er in diesem Buch. Mit dem Kunstprojekt "ETERNITY - The Voyage Home" (www.eternitymmxx.com), das er gemeinsam mit vier weiteren Künstlerkolleginnen und -kollegen ins Leben gerufen hat, will er Menschen helfen, ihr inneres Licht zu finden und es in die Welt zu tragen.
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Seitenzahl: 310
Veröffentlichungsjahr: 2021
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Der Kunstmaler Wolfgang Ihle lädt zu einem tiefen Blick hinter die Kulissen seines Kunstprojektes ETERNITY - The Voyage Home ein. Er schreibt über die hermetischen Grundprinzipien, enthüllt, warum die Wissenschaft und die Quantenphysik so etwas wie einen göttlichen Geist nachweisen können und erklärt, welche Bedürfnisse die Seele hat, um in Harmonie mit den schöpferischen Kräften zu existieren.
Die Leserinnen und Leser begeben sich auf eine Pilgerreise, um das göttliche Licht in sich selbst zu entdecken. Ergänzt wird das Buch durch die Poesie der Co-Autorin Christiane Possmayer, die mit ihren Gedichten einen lyrischen Zugang zu den Themen findet.
Leiser Hoffnung zarter Funke, schimmerst durch die düstre Nacht. Weist den Weg, der einst entschwunden, aus der Welten dunkler Macht. Leuchte durch den dichten Nebel, der die Seele unterdrückt. Nimm mich mit auf deinen Schwingen, hoch empor ins goldene Licht.
Vorwort
Kapitel 1
Das Projekt „ETERNITY“
Kapitel
2 Die Bilder
Kapitel 3
Der Maler
Kapitel 4
Hermetik / Kybalion
Universelle Grundgesetze
Kapitel 5
Das Universum & Universelle Gesetze
Was war vor dem Urknall?
Kapitel 6
Quantenphysik
Wissenschaft & Spiritualität
Kapitel 7
Die duale Welt
Ist Materie eine Illusion?
Kapitel 8
Wer sind wir? Woher kommen wir? Wohin gehen wir?
Stimmt die Evolutionsgeschichte?
Kapitel 9
Die dunkle Seite des Menschen
Negative Gefühle und ihre zerstörerische Macht
Kapitel 10
The Power of Love
Der Weg ins Licht
Kapitel 11
Altägyptisches Wissen
Ist die Archäologie wirklich auf der richtigen Spur?
Kapitel 12
Das Rätsel der Pyramiden
Wie, warum und wann wurden sie gebaut?
Kapitel 13
Frühchristliche Kirchengeschichte
Der Streit um den Sternensohn
Kapitel 14
Die verbotenen Evangelien und die Schriftrollen vom Toten Meer
Einblicke in das frühe Christentum
Kapitel 15
Die kanonischen Evangelien
Die Schriften der Bibel im Neuen Testament
Kapitel 16
Logen und Geheimbünde
Von Templern, Katharern, Freimaurern und Rosenkreuzern
Kapitel 17
Boten und Lehrer
Warum es sich lohnt, auf Botschaften zu achten
Kapitel 18
Träume und Visionen
Transzendente Grenzen überschreiten
Kapitel 19
Die Seele
Das göttliche Spiel
Kapitel 20
Die Suche nach dem Heiligen Gral
Dem Mythos auf der Spur
Schlusswort
ETERNITY MMXX
Über die Autoren
Quellen und Literaturhinweise
Gedichte
Um das Konzept und die Idee hinter dem Kunstprojekt ETERNITY zu verstehen, bedarf es einer genaueren Analyse der Hintergründe und eines intimen Blickes hinter die Kulissen. Mit diesem Buch und auf den folgenden Seiten möchte ich meine Erlebnisse und Erfahrungen, meine Gedanken und Wahrnehmungen zu den Ereignissen wiedergeben, die schließlich zur Idee und Umsetzung des Projekts ETERNITY führten.
Bei der Vorbereitung des Projekts wurde mir allerdings sehr schnell bewusst, dass ich mich aus der sicheren Deckung wagen und mich in die grellen Lichter einer Bühne stellen muss, die weder verschont noch verzeiht oder schützt. Die Vorstellung, derart persönliche Gedanken und Erfahrungen einem Publikum zu präsentieren und mit der Öffentlichkeit zu teilen, war mir am Anfang sehr unangenehm, und mit der Zeit wurde mir immer mehr bewusst, welche Reaktionen und Vorgänge ich damit provozieren und auslösen kann. An dieser Stelle muss ich zugeben, dass in meinem Inneren ein Kampf ausgefochten wurde, der lange ohne Sieger blieb. Das Für und Wider, der Respekt vor heftigen Reaktionen, die Aussicht, mental und emotional in ein Wechselbad der Gefühle zu geraten und die Gefahr, in ganz großem Stil zu scheitern, begleiteten mich über lange Zeit. Dann setzte der Verstand (und nicht die Vernunft) ein: Jemand, der im Sternzeichen Widder geboren und damit eng mit dem Kriegsgott Mars verbunden ist, kann und darf sich davon nicht beeindrucken lassen. Oder noch schlimmer, sich in irgendeinem Loch verstecken! Damit setzte sich der Krieger des Lichts durch, ein Schicksal, mit dem ich leben kann und leben will – und wie ich meine, einem höheren Ziel dienend.
Was mich zusätzlich belastete, war die Aussicht und die Wahrscheinlichkeit, durch meine Nachforschungen und Recherchen und der daraus resultierenden Analyse Menschen in ihrer Weltsicht oder ihrem tiefen religiösen Verständnis anzugreifen oder gar zu verletzen. Obwohl mir das zutiefst widerspricht, ist mir gleichzeitig auch bewusst, dass ich das gar nicht verhindern oder ändern kann. Die Aussichten jedoch, mit dem Projekt auch so viel positive Energie, Freude und Hoffnung in die Welt zu bringen, überwogen auch hier. Die Sonne besiegt die Nacht, das Licht triumphiert über die Finsternis – ein Leitmotiv, das uns während des gesamten Projektes begleiten wird.
Kontroverse Diskussionen, bis hin zur Ablehnung, werden meine Erlebnisse und Erzählungen, bei denen ich mich mit den Themen Universum, der Seele oder der Suche nach dem Heiligen Gral und dem Besuch der Quelle beschäftige, auslösen. Das zu verhindern ist nicht möglich. Im Gegenteil, eine heftige Debatte oder kritisches Hinterfragen der Schilderungen führen unweigerlich dazu, dass sich der eine oder die andere dazu entschließt, sich einmal näher mit diesen Themen zu beschäftigen. Und damit ist eines der Ziele erreicht. Ich kann nur einen Impuls setzen, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit erregen und dabei vielleicht bei manchen Menschen ein Interesse wecken. Der Impuls kann nur der Funken sein, der das Feuer entzündet. In wieweit dieser Hoffnungsfunken in einem weiter brennt und ins Licht führt, bleibt jedem selbst überlassen.
Ich möchte darauf hinweisen, dass meine Analyse und meine Schlussfolgerungen, die ich nach dem Studium aller für mich und das Projekt relevanter Themen ziehe, ausschließlich auf nackten Tatsachen und Fakten, wissenschaftlichen Ergebnissen und seriösen Quellen beruhen. Und dennoch sind es sehr persönliche und zum Teil sehr intime Betrachtungen und Bewertungen, die auf andere Personen möglicherweise weltfremd, verzerrt dargestellt oder gar frei erfunden wirken. Ich selbst wurde bei den Nachforschungen immer wieder davon überrascht, wie unglaublich kompliziert, umstritten und unerforscht vieles ist, was wir in der breiten Öffentlichkeit als sichere historische Tatsache wahrnehmen. Und was noch schlimmer ist, weiterhin so überliefert und gelehrt wird. Je mehr ich mich damit beschäftigte, desto mehr wurde mir parallel dazu bewusst, dass wir eigentlich nichts wissen!
Beim Thema Universum belegen neueste Erkenntnisse und Forschungen aus der Quantenphysik, dass Vieles überholt, unerklärlich oder gar ganz falsch ist. Ja, dass wir möglicherweise sogar unser ganzes Weltbild radikal ändern müssen, was den Kosmos und den Ursprung des Universums betrifft.
Die Auseinandersetzung mit der frühchristlichen Kirchengeschichte und den historischen Ereignissen um Jesus führen eigentlich eher dazu, den letzten Funken Vertrauen oder Glauben in die Kirche, den man noch hatte, endgültig zu verlieren.
Das Bild, das man uns von den alten Ägyptern übermittelt oder lehrt, ist unvollständig, undurchsichtig und zum Teil schlicht unwahr.
Die Beschäftigung mit geheimen Orden und Logen wie den Templern, den Freimaurern, den Rosenkreuzer oder Opus Dei bringt unweigerlich zutage, dass es Dinge und Wissen gibt, die der Öffentlichkeit verborgen bleiben.
Die Beobachtung, wie niedrige menschliche Gefühle wie Neid, Hass oder Gier körperliche und mentale Schäden an Körper und Geist von Menschen hinterlassen und wie zerstörerisch deren Kraft sein kann, wird noch immer fatal unterschätzt. Dass in unserer angeblich so fortgeschrittenen Gesellschaft im medizinischen Bereich nur die Symptome, aber nicht die Ursachen behandelt werden, ist rückständig, gefährlich und eigentlich grob fahrlässig und unentschuldbar. Allerdings wird mit kranken und verzweifelten Menschen viel Geld verdient, ein Wirtschaftszweig, der jährlich Milliarden umsetzt.
Der Druck auf die Menschen allgemein und auf jeden einzelnen von uns im Beruf und in den Familien wird immer größer. In der von uns aufgebauten Gesellschaftsform wird bewertet nach Verdienst, Status, Dienstgrad und Besitz. Im Beruf werden Rivalität und Auseinandersetzungen um begehrte Posten gefördert und bewusst forciert. Nationen und ganze Kontinente kämpfen um Ressourcen und um immer weiter ansteigende positive Bilanzen und Gewinne. Es ist ein „Jeder gegen jeden“ und wenn es sein muss, auch ein „Alle gegen einen“.
Wohin wird das führen?
Was wird aus der Menschheit?
Wie sieht die Zukunft aus?
Werden aus uns in ferner Zukunft Ersatzteillager, aus denen fehlerhafte Teile ausgetauscht werden und die kybernetisch so aufgerüstet sind, dass wir mehr Robotern und Androiden ähneln … und ewig leben? Oder entwickeln wir uns mental und spirituell so weiter, dass wir irgendwann auf unseren Körper verzichten können und nur noch als reine Energie, als Lichtwesen existieren?
All diese Themen in die Bilder zu integrieren und als Allegorien so darzustellen, dass der Betrachtende emotional davon ergriffen und berührt wird, ist die ganz große Herausforderung, vor dem wir als Kunstschaffende stehen.
In den folgenden Kapiteln behandeln wir sämtliche, für das Projekt relevanten Themen im Detail und beantworten Fragen, die einen tiefen Einblick gewähren und auf aktuellsten Ergebnissen der Forschung und der Wissenschaft basieren. Selbstverständlich sind das darüber hinaus meine ganz persönlichen Interpretationen und Bewertungen der vorliegenden Ergebnisse. Die interessierte Leserschaft kann und soll sich aber selbst ein eigenes Urteil zu den vorliegenden Fakten bilden.
In wieweit Leserinnen und Leser meinen Erlebnissen in den Kapiteln Träume & Visionen, Die Suche nach dem Heiligen Gral sowie dem Kapitel Universum Glauben schenken, wird in den meisten Fällen davon abhängen, wieweit sie oder er dazu bereit ist, sich diesen mysteriösen Ereignissen zu öffnen und neu zu denken.
Ohne vorgreifen zu wollen und diesen Kapiteln die Spannung zu nehmen, ist es dennoch so, dass ich diese Dinge genauso erlebt und wahrgenommen habe. Auch wenn es für viele nahezu unglaublich erscheint. Und dennoch ist es so, dass die hier geschilderten Erlebnisse auf Erfahrungen basieren, die ich seit Jahrzehnten ganz bewusst und gewollt einsetze, um dem Wunsch der Seele nach Erfüllung und höherem Bewusstsein nachzukommen.
Die Gewissheit, welche Macht und Kraft die Seele entfalten kann, wenn man gezielt dieses Spiel mit den universellen Energien dazu nutzt, seine sehnlichsten Wünsche, Bedürfnisse und Träume zu erfüllen, ist eine Botschaft, die voller Freude und Hoffnung aufgenommen werden sollte. Hier gilt „Sky ist the limit“, so unglaublich sich das auch anhören mag.
Das alles hat null, absolut nichts mit elitärem Denken oder einem Gefühl der Überlegenheit zu tun, sondern diese Möglichkeiten stehen jedem zur Verfügung, der davon weiß und daran glaubt. Auch hier kommen wieder die Begriffe „Glauben“ und „Wissen“ ins Spiel, Bausteine, die bei Hermetikern die Basis ihres Denkens und Handelns sind.
Auf den folgenden Seiten wünsche ich Ihnen, liebe Leserin und lieber Leser, nun einen spannenden und tiefen Einblick in viele Themen und Thesen, die Sie vielleicht mit Erstaunen und gelegentlich auch mit Zweifel wahrnehmen und beurteilen werden. Ich gebe Ihnen den Rat, die Kapitel und das Buch in der vorgegebenen Reihenfolge zu lesen, da sie aufeinander aufbauen. Vielleicht gelingt es mir, Sie auf das Kunstprojekt ETERNITY aufmerksam zu machen, möglicherweise fühlen sich manche dazu inspiriert, sich selbst näher mit einigen dieser Themen und Geschichten zu beschäftigen. Für all diejenigen aber, die nach dem Lesen des Buches bereit sind, neu zu denken, neue Erfahrungen zu machen oder dem Weg ins Licht zu folgen – wünsche ich eine gute Reise.
Ihr
Wolfgang Ihle
Das Projekt „ETERNITY“
Herr Ihle, was war für Sie die Geburtsstunde, um Ihre Erlebnisse und Nachforschungen in einem Kunstprojekt einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren?
Die Begegnung mit mir selbst. Also mit dem Licht, das nach dem Tod als feinstoffliche Lebensform weiter existieren wird. So ein außergewöhnliches Ereignis hinterlässt Spuren und bringt eine gewisse Dynamik in Vorgänge, die so nicht geplant waren.
Nun kann es passieren, dass die ersten beim Lesen hier schon aussteigen, weil diese Aussage stark polarisiert und für viele zu spirituell oder esoterisch ist.
Ja, das kann passieren. Wäre aber schade, weil sie die Möglichkeit verpassen, sich selbst neu zu entdecken, zu entdecken, welche vielfältigen Kräfte in ihnen schlummern und in welche Dimensionen sie durch ihr Denken und Handeln vorstoßen können.
Aha, Sie sind ein Politiker, der Dinge in Aussicht stellt, die Hoffnung machen sollen.
Nein, bin ich nicht. Denn Politiker versprechen meist Dinge, an die sie sich später entweder nicht erinnern können, oder diese Dinge so verbiegen, dass man das Ergebnis nachher nicht wiedererkennt. Mein Versprechen ist der Weg ins Licht. Nach dem Lesen dieses Buches kann dann jeder selbst entscheiden, ob er den Weg mitgehen möchte oder nicht.
Es wäre natürlich schön, zu erfahren, was sich hinter Ihrem Versprechen verbirgt. Der Weg ins Licht? Ist das eine Art poetische und kreative Pilgerreise, an der am Ende sowas wie Erleuchtung wartet?
Nun, ich zögere jetzt mit einer Antwort, weil ich verhindern möchte, dass ich die Leserschaft um ihren Spaß oder die Belohnung bringe. Denn wenn ich jetzt schon, an dieser Stelle, alles rauslasse, sind Sie und die Lesenden auch am Ziel. Aber die Reise wäre vorbei … und Sie hätten den Weg dahin nicht genießen können. Ich kann und möchte hier nur eines sagen: Es ist wichtig, nein, entscheidend zu begreifen, wie alles zusammenhängt. Deshalb lohnt es sich, die Kapitel genau in dieser Reihenfolge zu lesen und zu lernen. Am Schluss des Buches können die Leserinnen und Leser dann ihre eigenen Wahrnehmungen und Erkenntnisse mit meinem Fazit vergleichen.
Was waren beim Start des Projekts Ihre ersten Erkenntnisse?
Erstens, dass Bilder allein für meine Vision des Projekts nicht ausreichen werden. Zweitens, dass die Bilder sehr groß, ja riesig sein müssen. Drittens, dass ich zur optimalen Umsetzung Installationen, Skulpturen, Gedichte, Lyrik und Musik als zusätzlichen Reiz einsetzen möchte. Und viertens – dass ich das unmöglich alleine stemmen kann.
Und das führte, wie Sie mir erzählten, gleich zu Beginn zu ersten Problemen.
Ja, denn die Auswahl der anderen Mitwirkenden, der anderen Künstlerinnen und Künstler, ist hierbei natürlich ein entscheidender Faktor. Sie müssen sich vorstellen, da wird im Prinzip von allen verlangt, sich einer Idee und einem Konzept unterzuordnen, das doch auf sehr persönlichen Ereignissen, Erlebnissen und Interessen beruht. Da müssen die anderen schon ein hohes Maß an Verständnis, Toleranz und Begeisterung mitbringen. In dieser Gemeinschaft muss dann nicht nur die sprichwörtliche „Chemie“ stimmen. Die Erwartungshaltung an jeden, seinen Part so beizusteuern, dass der angestrebte hohe Level gehalten wird, ist doch sehr groß und kann zur Belastung werden.
Das führte dann relativ schnell dazu, dass es bei der Umsetzung der verschiedenen Aufgaben unterschiedliche Auffassungen gab und manche sich in ihrer kreativen Freiheit eingeschränkt fühlten. Andere haben Sinn, Inhalt und Zweck des Projekts in grundsätzlichen Dingen nicht verstanden oder sich nicht ernsthaft damit auseinandergesetzt und haben versucht, „ihr Ding“ durchzuziehen. Beides führte zu Spannungen, die für so ein Projekt schädlich sind. Der Austausch dieser Mitglieder und die Suche nach geeignetem Ersatz, führte schließlich zum harten Kern, der nun seit vielen Monaten ernsthaft an seinen Aufgaben arbeitet.
Ich denke, an dieser Stelle wäre es nun angebracht, diese anderen Mitglieder einmal kurz vorzustellen.
Die erste, die mir wie eine Schneeflocke zutrieb, war Martina Saur. Ich sage das deshalb so poetisch, weil sie nicht nur von Beginn an, ein ganz wichtiger Bestandteil des Projekts wurde, sondern weil das Schicksal dies genauso wollte und sie dafür bestimmt war. Mir war es wichtig, eine weitere Malerin für das Projekt zu gewinnen, weil ich gezwungen war, in meinen Bildern – auch wegen der Klimt-Versionen – sehr personenbezogen zu malen, um so die Botschaft am besten weitergeben zu können. Ihre Malweise, die viel freier und abstrakter ist, gab uns die Möglichkeit, zusätzliche Bilder zu integrieren, die einen perfekten Gegenpol zu den großen Gemälden gewährleisten. Außerdem ist sie eine Powerfrau, eine Macherin, die keiner Schwierigkeit aus dem Weg geht und dazu auch noch eine sehr angenehme und positive Energie ins Team bringt. Hat man eine Martina im Team, gehört man zu den Gewinnern! Ihr mangelnder Respekt, vor Kameras oder vor großen Menschengruppen zu reden, macht sie zur perfekten Botschafterin des Projekts.
Christiane Possmayer ist die Poetin und die Stille und Geheimnisvolle in unserem Projektteam, die sich nicht so gern im Rampenlicht oder vorn an der Front aufhält. Allerdings entfaltet sie ein unglaubliches Potenzial an poetischer Kraft und lyrischer Fantasie, welches wir wie ein Geschenk des Himmels empfangen durften. Ich bin mir sicher, dass sich viele, sehr viele Menschen an ihren Gedichten erfreuen werden. Denn diese wunderschöne Lyrik passt nicht nur perfekt zu den Bildern, sondern entwickelt eine fast göttliche, ja beinahe transzendente Atmosphäre, von der man liebevoll umhüllt wird.
Typisch für ihren Charakter ist, dass sie sich dessen nicht wirklich bewusst ist. Unsere stille Fee ist ein ätherisches Wesen, das ihre Geheimnisse, Gedanken und Träume gern verborgen hält, die sich dann aber in ihrer Poesie zu sinnlichen Gemälden formen.
Des Weiteren ist sie unsere fleißige Biene, die nicht nur die Tuscheskizzen für meine großen Gemälde mit Aquarellfarben koloriert, sondern auch noch maßgeblich für die Installationen rund um die Bilder verantwortlich ist. Auch die Gestaltung und Pflege der ETERNITY-Webseite gehört zu ihren Aufgaben.
Renate Chisari ist die Frau im Hintergrund, die von dort alle Zügel in der Hand hält und für die Öffentlichkeits- und Pressearbeit zuständig ist. Termine für Interviews, Anfragen für Berichte in den Medien, Kontakte zu Sponsoren und Unterstützern laufen über ihren Tisch. Unsere Auftritte in den Sozialen Medien fallen ebenfalls in ihren Aufgabenbereich. Um hier den Überblick zu behalten und unsere Truppe am Leben zu erhalten, braucht es jemanden, der organisatorisch gefestigt und geschult ist. Ihre kreative Aufgabe im Team ist die der Autorin. Sie schreibt Kurzgeschichten, die das Thema und den Hintergrund der Bilder aufgreifen und somit dem interessierten Publikum einen weiteren Blick in die Thematik der Ausstellung verschaffen.
Ferdinand Maria Walter kam als letzter ins Team und fügte sich völlig unkompliziert und schnell ins Team ein – der perfekte Mann für die Aufgaben, denen er sich stellen muss. Wenn wir die Möglichkeit gehabt hätten, einen für uns zu zeichnen, wäre er dabei herausgekommen. Optisch ein Hingucker für sich, kreativ und handwerklich eine Offenbarung, als Mensch ein Typ mit Charakter, festen Werten und klaren Richtlinien. Seine ruhige Art, Dinge anzugehen und zu bewerten, ist ein wertvoller Gegenpol im Team, der die dynamische, ja expressive Art von Martina und mir angenehm entspannt und auflöst.Ferdi, wie er bei uns genannt wird, ist zuständig für alle Skulpturen in Groß und Klein. Stein, Holz, Metall und Bronze sind seine Materialien, aus denen Kunstwerke entstehen, die perfekt die Aussagen unserer Bilder ergänzen. Auch ist er an der Umsetzung der Installationen, welche vorerst die Bilder verbergen, beteiligt.
Welche Ziele verfolgen Sie mit der Umsetzung des Projekts?
Ich erzähle Ihnen jetzt eine Vision, die wir alle fünf in uns tragen: Besucherinnen und Besucher verlassen die Ausstellung mit der Erkenntnis und dem Gefühl, ihr Licht in ihrem Inneren entdeckt zu haben und gehen mit diesem Bewusstsein nach Hause. Ein weiteres Licht, das leuchten wird und dazu beiträgt, die Welt ein bisschen heller zu machen.
Sie sind ein Romantiker und Träumer. Ich bin nicht sicher, welchen Empfindungen, die ich gerade in mir wahrnehme, ich nachgehen soll. Dem Gefühl, ich erlebe ein Märchen und lasse mich voller Vertrauen in dieses goldene Licht fallen, oder ob ich resignierend an die harte, ja grausame Realität da draußen in der Welt denken soll.
Jetzt geben Sie mir eine gute Vorlage, die ich volley und trocken im Tor versenke. Und ich bitte um Verzeihung, dass ich diese Metapher aus dem Fußballbereich übernehme, aber die passt so gut. Sie selbst können darüber entscheiden, welchen Gedanken Sie nachgehen wollen. Sie selbst entscheiden, kraft Ihrer Gedanken, über Ihre Realität und Ihre Umgebung. Sie entscheiden mit jedem Gedanken, welchen Weg Sie nehmen wollen. Den in der Dunkelheit, oder den im Licht. Himmel oder Hölle. Das ist den meisten Menschen nicht bewusst, nicht mal annähernd, wie entscheidend Ihre Gedanken mit Ihrer aktuellen Situation zu tun haben.
Die Welt ein bisschen heller zu machen, ist ein schönes Ziel und eine dankbare Aufgabe.
Um zu begreifen, was das wirklich heißt, gebe ich Ihnen jetzt noch eine Hausaufgabe auf den Weg mit. Gehen Sie mal nachts in einen dunklen Wald und zünden mittendrin eine Kerze an. Sie werden kaum glauben, was dieses kleine Licht bewirken wird.
Die Bilder
Wir haben von Ihnen ja schon einen ersten Überblick über die Ziele, den Ursprung und Sinn des Projekts bekommen. Lassen Sie uns deshalb nun etwas näher und detaillierter über die Aussage und den Hintergrund zu den jeweiligen Bildern sprechen. Das erste, was mir dabei auffällt – warum sind die Gemälde so riesig? Bis zu zehn Meter lang.
Um die Botschaft der Bilder unmissverständlich und klar zu vermitteln, bin ich gezwungen, möglichst viel über Figuren und Personen darzustellen. Dazu kommt, dass bei den Klimt-Versionen Figuren zwingend notwendig sind. Das ist nun mal sein Stil.
Speziell bei den Versuchen, menschliche Gefühle darzustellen, habe ich sehr schnell gemerkt, dass die Wirkung auf den Betrachtenden und die Emotion, die dabei ausgelöst wird, bei lebensgroß gemalten Figuren viel stärker und wirkungsvoller ausfällt. Dasselbe Thema mit den gleichen Figuren, gemalt auf einer Leinwand mit 1,50 x 2 Metern – was an für sich auch schon recht groß ist – erzeugt längst nicht die gleiche Wirkung, aber genau um die geht es mir. Das ist enorm wichtig.
Stellen Sie sich vor, Sie stehen vor der lebensgroß gemalten Figur „Hass“ oder „Angst“. Das ist zwar erschreckend – aber nur so wird Ihnen und jedem Betrachtenden bewusst, welche seelische und körperliche Zerstörung dieses Gefühl auslösen kann. Wenn Sie vor der Figur stehen, bin ich mir sicher, dass Ihnen in diesem Moment bewusst wird, dass Sie das nicht in Ihrem Geist oder Körper spüren wollen.
Das Zweite, das mir sofort aufgefallen ist: Licht! In jeglicher Form. Lichtquellen. Lichtstrahlen. Lichtwesen. Licht als Symbol und Botschaft?
Nun ja. Licht ist doch auch ein faszinierendes … ja, was eigentlich? Bis heute kann die Wissenschaft nicht eindeutig erklären, was Licht wirklich ist. Erstaunlich, oder? Definiert wird es lediglich als ein Strom von Quantenobjekten und Photonen, doch seine wahre Natur bleibt rätselhaft. Wir werden aber im Kapitel Quantenphysik näher darauf eingehen und versuchen, das Rätsel zu lösen.
Also ist seine Bedeutung vor allem als Symbol zu verstehen. Als Metapher? Wofür? Erleuchtung? Erlösung?
Den Begriff Erleuchtung möchte ich im Zusammenhang mit Licht eigentlich bewusst vermeiden. Wer nach Erleuchtung sucht, wird sie nicht finden, denn ihm entgeht, dass der Gegenstand seiner Suche er selbst ist. Die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung sollen vielmehr das Licht in ihrem Inneren entdecken. Ihnen soll bewusst werden, dass sie selbst eine Lichtquelle sind. Dieses Licht dann hinaus in die Welt zu entlassen, kann und soll dazu beitragen, die Welt ein bisschen besser zu machen.
Sie sind ein Romantiker und Träumer.
Ja, das hört sich jetzt sehr romantisch an. Aber was wäre die Welt für ein trostloser Ort ohne die Romantik?
Gehen wir ganz kurz auf die Bilder und ihre Bedeutung ein.
Gern. Allerdings bitte ich an dieser Stelle um Verständnis, dass ich mich bemühen werde, den Inhalt, den Sinn und den Hintergrund des Bildes zu erklären. Dabei gehe ich allerdings nicht zu sehr in die Tiefe oder in die Details, um allen Betrachtenden die Möglichkeit zu geben, das Gemälde mit eigenen Augen zu sehen. Ich möchte nicht schon im Vorfeld vorgeben, was im Detail zu sehen ist. Denn diese Interpretation sollte frei und unvoreingenommen geschehen. Aus Erfahrung wissen wir doch, dass jeder dabei etwas anderes wahrnimmt, sieht oder fühlt.
Sie sagten mir, gleich das erste Gemälde sei ein Schlüsselbild, weil es alles beinhaltet und darstellt, was Ihnen wichtig ist.
Im Bild „Melancholic Memories of a Fallen Angel“ sieht man alles, was ich aussagen möchte. Die Geheimnisse des Universums und der Sinn unseres Lebens. Alles – allerdings teilweise nur angedeutet oder gar versteckt. Manchmal als Symbol dargestellt oder als Metapher oder Allegorie … als Einladung für persönliche Interpretationen oder Sichtweisen. Leid, Schmerz und Verzweiflung, aber auch Freude, Hoffnung und Zuversicht, sowie das Wissen, ganz bewusst durch „Neues Denken“ über sich selbst und sein Schicksal bestimmen zu können. Das ist im Prinzip die Botschaft dieses Bildes.
Was mir vor allem sofort auffällt: Es ist ein Selbstporträt.
Natürlich ist es ein Selbstporträt. Es sind ja meine Erfahrungen, die ich auf dem Bild darstelle. Aber jetzt kommt es, passen Sie auf. Es ist ein Selbstporträt von jeder Frau oder jedem Mann, der dieses Bild betrachtet. Denn die Gesetze gelten nicht nur für mich. Sie stehen jedem zur Verfügung. Dies zu erkennen und umzusetzen wird die Aufgabe für jeden einzelnen sein.
Engel, Heilige, dunkle Gestalten und ein Phönix. Der Phönix – ein Hinweis auf den Kreislauf von Tod und Wiedergeburt?
Sehen Sie, jetzt haben Sie schon angefangen, Ihre eigene Interpretation des Gesehenen zu formulieren. Prima! Jemand anderes sieht da vielleicht nur ganz banal einen goldenen Vogel. Andere entdecken möglicherweise in diesem Symbol die Auferstehung von Jesus von den Toten. Sie sehen, es gibt unzählige Variationen, das Gesehene zu deuten. Und das Bild ist voll mit Symbolen und versteckten Hinweisen. Es gibt also einiges zu entdecken.
Ich hätte da, ehrlich gesagt, tausend Fragen. Was bedeuten die Tränen der Madonna? Was stellt die leuchtende, blaue Kugel dar? Die Seele? Wer ist die Frau in Schwarz? Wohin schwebt der Träumer? Warum die Pyramiden? Und, und, und …
Warten Sie es ab. Sie bekommen noch viele Antworten. Denn in den nächsten Kapiteln gehen wir auf all die Hintergründe ein, was wir mit dieser Ausstellung zeigen und bewirken wollen. Und das Publikum bekommt ja bei jedem Bild noch weitere Hinweise, um sich besser orientieren zu können.
Sie meinen, die Installationen und die Lyrik?
Ja. Bei diesem Bild malt zum Beispiel Martina zwei lebensgroße Wächter, welche die Besucherinnen und Besucher am goldenen Tor, durch das sie laufen müssen, erwarten. Ferdis Skulptur stellt einen riesigen Engelsflügel dar. Und die Lyrik trägt ihre eigene Interpretation zum Bild bei.
Von diesem Bild gibt es eine zweite Version, die Sie im Stil und mit der Maltechnik von Gustav Klimt gemalt haben. Das gleiche Motiv. Die gleiche Aussage. Und doch unterscheiden sich die beiden Bilder immens voneinander. Wo waren die Schwierigkeiten, dies umzusetzen?
Ja, man erkennt den Unterschied sofort. Meine Malweise: dynamisch, modern, fast abstrakt, mit viel Bewegung. Bei Klimt ist alles ruhig, statisch, nahezu bewegungslos. Dazu kommen seine provozierenden Elemente, die vor allem seine weiblichen Figuren aufweisen. Malen Sie mal eine Madonna, also eine heilige Figur, mit Klimts provozierenden Aussagen, ohne über das Ziel hinauszuschießen. Eine Gratwanderung.
„Der Triumph des Lichts über die Finsternis“ stellt, so wie Sie es beschreiben, eine ziemlich dunkle und düstere Szenerie dar. Da das fertige Gemälde zu diesem Zeitpunkt noch nicht existiert, orientiere ich mich an Ihren Skizzen und Vorzeichnungen. Ich kann mir vorstellen, dass dieses Bild das Publikum sicher zum Nachdenken anregen wird. Die Szenerie wirkt beinahe bedrohlich.
Wenn das zutrifft, hätten wir alles erreicht, was wir damit bewirken wollen. Und dennoch stellt es wie kein anderes Bild der Ausstellung das Wirken der dualen Welt dar. Denn es besteht aus zwei Teilen. Schwarz trifft auf Weiß! Der erste, sehr dunkle und bedrohliche Teil stellt die negativen menschlichen Gefühle dar. Um den Besucherinnen und Besuchern diese Aussage dementsprechend zu vermitteln, nutzen wir natürlich jede Möglichkeit, dies auch emotional zu übertragen. Die Betrachtenden sollen sich in dem Moment auch nicht wirklich wohl fühlen.
Danach verlassen sie aber den Raum und gehen ins Licht. Alles wird hell und weiß und angenehm. Dieser Effekt, dieser krasse Gegensatz, diese verwirrende Gefühlswelt muss auf die Besuchenden dann auch wie eine Erlösung wirken.
Der Bildtitel vermittelt ja eigentlich eine frohe, hoffnungsvolle Botschaft. Dass die Dunkelheit besiegt werden kann. Ist hier das LICHT wieder das Symbol für die Befreiung und das Glück?
Nein. In diesem Fall benutzen wir das Licht symbolisch für ein anderes, wertvolles und positives Gefühl – die Liebe. Denn die Liebe bewirkt, also in ihrer reinen Form, diese Metamorphose von Schwarz in Weiß, von Dunkel in Hell, von Trauer in Glück. Aber auch darauf gehen wir später in den Kapiteln noch sehr ausführlich ein.
„CIRCLE OF LIFE. Wer sind wir – Woher kommen wir – Wohin gehen wir“. Die großen philosophischen Fragen seit Bestehen der Menschheit. Haben Sie eine Antwort gefunden? Und wenn ja, ist dies ein ungeschöntes Sittengemälde unserer Zeit, oder versuchen Sie da doch Hoffnung zu vermitteln? Was werde ich auf diesem Gemälde zu sehen bekommen?
Als erstes auch zwei Versionen. Meine und die Klimt-Variante. Was es schon mal grundsätzlich spannend macht. Weiterhin stelle ich natürlich die verschiedenen Stationen eines Menschenlebens dar, von der Geburt bis zum Tod – und darüber hinaus. Was kommt dann? Geht einfach nur das Licht aus und ich hab’ meine Ruhe, oder beginnt dann erst das Abenteuer? Ich stelle mir auf dem Gemälde auch die Frage, wohin sich die Menschheit in der Zukunft entwickeln wird. Wie sieht der Mensch in 300 Jahren aus? Wie denkt, fühlt und handelt er? Wie in 1000 Jahren? In 10.000 Jahren?
Ich kann mir das Thema bei „Ihrem“ Malstil sehr gut vorstellen. Aber wie, um Himmels Willen, wollen Sie das im Klimt’schen Stil umsetzen? Das ist ja im Prinzip Science Fiction. Und das bei Klimt? Na, auf das Ergebnis bin ich gespannt!
Wie gesagt: Ich liebe Herausforderungen. Und das ist zweifellos eine – die nehme ich gern an. Die Schwierigkeit liegt ja darin, die ganzen Elemente, die ein Klimt-Bild ausmachen, zu integrieren, sodass es sofort als ein Gemälde im Stile Klimts erkannt wird. Ich habe die Vorzeichnung im Maßstab 1:10 hier. Wenn Sie mir versprechen, nichts davon zu verraten, lasse ich Sie einen Blick darauf werfen.
Okay, das ist jetzt eine Überraschung! Ich bin zu neugierig. Ja, ich gelobe Verschwiegenheit!
(30 Sekunden später …) Ich bin sprachlos! Mit allem habe ich gerechnet, aber damit nicht! Das muss ich jetzt erstmal verarbeiten. Das sieht in Originalgröße ganz sicher beeindruckend aus. Wie groß wird es? 7,50 Meter breit? Auch all das Gold! Ist das denn wirklich Gold, das Sie hier verarbeiten?
Ja, das ist 24-Karat-Blattgold. Sehr aufwendig zu verarbeiten und auch teuer. Aber es lohnt sich, denn man sieht den Unterschied zu Imitaten sofort.
Der Titel des Bildes „The Power of Soul“ hört sich auch vielversprechend und geheimnisvoll an. Was dürfen wir da erwarten?
Grundsätzlich kann und will ich zu diesem Bild gar nicht so viel erzählen, denn dieses große Bild malt Martina Saur, und sie hat zur Umsetzung der Idee auf die Leinwand alle kreativen und künstlerischen Freiheiten. Das heißt, wir haben natürlich über Sinn, Aussage und Bedeutung dieses Bildes gesprochen, aber wie sie es letztendlich umsetzt, bleibt ganz ihr überlassen. Und da sich ihr Malstil von meinem komplett unterscheidet, wird dies ein spannendes Element werden. Allerdings bin ich mir gleichzeitig sicher, dass es genial wird. Schauen Sie sich nur das Titelbild des Projekts an, das ja auch von ihr gemalt wurde. Hohes Niveau, künstlerisch wertvoll und emotional ein Volltreffer.
Gut, das kann ich verstehen und auch akzeptieren. Allerdings habe ich ja auch eher nach der Aussage und nicht nach der Umsetzung gefragt.
Um es in einem Satz zusammenzufassen: Es geht im Prinzip darum, den Besuchenden die Erkenntnis zu vermitteln, welche Macht sie kraft ihrer Seele haben und wie sie dies für ihr weiteres Leben nutzen können, um mehr Freude, Liebe und Glück zu erfahren.
Wir haben nun einen ersten Eindruck davon, was wir erwarten dürfen, erhalten. Ich denke, die Größe der Bilder und die Kombination mit den Installationen, den Skulpturen, der Musik und der Lyrik wird wohl ein Erlebnis werden, das sicher im Gedächtnis bleiben wird.
Noch wichtiger wäre es, wenn die Besucherinnen und Besucher den „Moment der Erkenntnis“ erleben, dies dankbar annehmen und versuchen, ihr Licht mit der Welt zu teilen.
Der Maler
Wenn Sie an Ihre eigene Entwicklung als Kunstmaler zurückdenken: Was waren Ihre Einflüsse? Was hat Sie inspiriert oder interessiert? Oder noch direkter gefragt: Welche anderen Künstler haben Sie begeistert?
Gustav Klimt, Paul Gauguin, Vincent van Gogh, Ernst Ludwig Kirchner, Bernhard Vogel und VOKA.
Das sind Maler mit völlig unterschiedlichen Malstilen aus verschiedenen Epochen.
Ja. Und wenn Sie noch eine ganz andere Epoche hinzufügen wollen: Botticelli und Raffael.
Sie wollen damit sagen, dass Maler der italienischen Renaissance, die vor 500 Jahren lebten und malten, die Gestaltung und Ideen Ihrer Bilder von heute beeinflussten?
Ja, natürlich. Speziell Sandro Botticelli malte rätselhafte Bilder, die bis heute die Forschung beschäftigen und offene Fragen hinterlassen. Schauen Sie sich meine Bilder an. Die Ideen zu meinen Bildern entstehen mit der gleichen Intention wie bei ihm – viel zeigen und wenig erklären. Also viele Varianten einer Lösung offenlassen. Sie ähneln sich sogar im Aufbau und in der Art und Weise, wie die Figuren auf der Leinwand platziert werden. Wer meine Bilder betrachtet und sich in der Kunstgeschichte ein wenig auskennt, erkennt den Einfluss von Botticelli sofort. Am deutlichsten sieht man es bei seinen großformatigen Bildern „Geburt der Venus“ und „La Primavera“.
Verstehen Sie mich jetzt nicht falsch. Ich will mich natürlich nicht direkt mit der Genialität von Botticelli vergleichen. Es ging um die Frage der Quelle, des Einflusses.
Paul Gauguin. Ein Rebell und Raufbold, ein Wilder! Ein Aussteiger, der mit sich und der Welt nicht wirklich zurechtkam.
Ja, aber auch einer mit einem Sinn für Selbstbestimmung und Gerechtigkeit, und ein Visionär! Deshalb auch ständig im Kampf mit der katholischen Kirche. Das gefällt mir, weil er auch wagt, vermeintlich unangreifbare Machtzentralen wie die Kirche oder den Staat herauszufordern und zu hinterfragen. Dazu kommt: Wussten Sie, dass er vermutlich das erste abstrakte Bild schuf, zu einer Zeit, als der Impressionismus für Aufregung sorgte? Und – er war in die Affäre um das abgeschnittene Ohr von Vincent van Gogh verwickelt. Was damals wirklich geschah, ist bis heute ein Rätsel.
Sie haben sogar einen Bildtitel von ihm übernommen. Was war der Grund dafür?
Ja. Wer sind wir? Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Die großen Fragen, welche die Menschheit seit ihrer Existenz beschäftigen. Der erste Grund war, den großen Meister zu ehren. Der zweite Grund war, dass der Bildtitel und seine Bedeutung absolut passten, um meine Bildideen und die Hintergründe dazu umzusetzen.
Gauguin malte das Bild, von Krankheiten und dem Tod schon gezeichnet, vor über hundert Jahren in seinem Südseeparadies Tahiti. Kann man das 130 Jahre später im Europa des 21. Jahrhunderts wiederholen?
Ja, das geht, aber man sieht sofort den Unterschied, obwohl es um das gleiche Thema geht. Um Geburt und Tod, den Kreislauf des Lebens. Bei seiner Interpretation des Themas wird man Zeuge einer fremden, exotischen Welt. Eingeborene Frauen und Männer, fremde Tiere und Pflanzen sowie Götzenbilder entführen uns in eine geheimnisvolle, friedliche Welt.
Das kann ich auf meinen Bildern so natürlich nicht mehr wiederholen oder darstellen, denn seitdem hat sich doch einiges ereignet, was das Bild einer so friedlichen Landschaft und Gemeinschaft zerstört. Übrigens auch in der Südsee, wenn man nur allein an die Atombombenversuche der Amerikaner dort vor Ort denkt.
Was gibt es zu Ernst Ludwig Kirchner zu sagen?
Eine ganz andere Welt. Dresden um die Jahrhundertwende. Der Aufbruch in die Moderne. Die Industrialisierung beherrscht das Geschehen. Der Erste Weltkrieg hinterlässt eine Wunde, die nie mehr heilen wird. Berlin in den aufregenden 20er-Jahren. Die Entstehung der Künstlervereinigung „Die Brücke“. Dann der Bruch. Raus aus dem Moloch Großstadt. Rein in die Natur. Weiter in die Bergwelt von Davos in der Schweiz und wie bei so vielen Künstlern – ein tragisches Ende.
Auch Kirchner war ein Mensch, der mit sich und seinem Umfeld überhaupt nicht zurechtkam und sein Leben lang unter Krankheiten und dem Einfluss von Drogen litt. Psychisch wie physisch ein Beispiel des Leidens und Verfalls. Faszination oder Abschreckung?
Beides! Es gibt kaum einen anderen Künstler, der dieses Leid und dazu die Geißel der Einsamkeit besser in seinen Bildern manifestiert hat als Kirchner. Wenn Sie vor einem Kirchnergemälde stehen, spüren Sie diese Emotionen, sie übertragen sich auf den Betrachtenden. Das zu erreichen ist höchste Kunst.
Ein Vorbild für Sie, wie sich Emotionen von der Leinwand auf den Betrachtenden übertragen lassen?
Nicht nur, aber ein ganz wichtiger Aspekt. Kirchners Bilder wie „Potsdamer Platz“ oder „Selbstbildnis als Soldat“, um nur einige zu nennen, sind brutal, ehrlich und schockierend. Das lässt niemanden kalt. Aber auch der Mut zur Farbigkeit oder wie er die Farben einsetzt, ist faszinierend und zur damaligen Zeit revolutionär. Seine späten Bilder aus der Schweiz „Davos im Schnee“, „Mondnacht im Winter“ oder „Almabtrieb“ sind genial und treiben einem vor Ehrfurcht und Freude die Tränen in die Augen.
Ein weiterer Name, der fiel: Vincent van Gogh. Eine tragische Figur, gescheitert vor allem an sich selbst?
Vincent van Gogh ist der breiten Öffentlichkeit vor allem bekannt als der, der sich selbst ein Ohr abschnitt. Dabei ist das gar nicht bewiesen, denn diese Geschichte ist sehr undurchsichtig. Vor allem die Rolle Paul Gauguins, der zu dem Zeitpunkt mit van Gogh in einer Gemeinschaft zusammenlebte, in der sie ständig in Streit gerieten, ist noch zu klären. Van Gogh auf diesen Vorfall zu reduzieren, ist aber erbärmlich, denn er war ein Genie. Ein Meister der Farben und des Lichts.
Ein Meister, der Zeit seines Lebens am Existenzminimum dahinvegetierte. Der, so lange er lebte, lediglich ein Bild verkaufen konnte und weder von seinen Mitbürgern noch den Kunstkritikern anerkannt wurde.
Auch das ist ein Mythos. Die Legende vom unverstandenen, leidenden Künstler stimmt nicht. Gegen Ende seines Lebens waren viele seiner Bilder in Kunstausstellungen in Europa zu sehen und auch bei den Kunstkritikern gab es anerkanntes Lob über den revolutionären expressionistischen Stil. Schon kurz nach seinem Tod verkauften sich seine Bilder zu erstaunlich hohen Summen.
Sie haben ein Faible für tragische Geschichten und gescheiterte Existenzen?
Nein. Ich habe eine Vorliebe für Schönheit. Kennen Sie die Bilder van Goghs? Eines seiner letzten war „Weizenfeld mit Krähen“. Eine Landschaftsszene, ganz ohne das Abbild eines Menschen, in die er doch all seine Schwermut, seine Verzweiflung und den Schmerz seiner tiefen Seelenkrise hineinmalte. Das Bild ist verstörend, auf eine seltsame Weise sentimental und drückt auf traurige Weise seine Einsamkeit aus.
Dann seine weltberühmten Nachtbilder „Caféterrasse am Abend“, „Sternennacht