Europäische Identität - Michel Massing - E-Book

Europäische Identität E-Book

Michel Massing

0,0
15,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Europäische Union, Note: 2,3, Universität Hamburg (Politische Wissenschaft), Veranstaltung: HA Europäisierung, Sprache: Deutsch, Abstract: Die öffentliche Diskussion wird gegenwärtig von dem allseits geteilten Bewusstsein geprägt, dass wir uns unter den Bedingungen der Globalisierung und der Europäisierung in einem tiefgreifenden Umbruch des gesellschaftlichen Lebens befinden. In dieser Arbeit soll der Begriff der europäischen Identität unter politikwissenschaftlicher Perspektive ausgeleuchtet werden. Nachdem zunächst eine Begriffsdefinierung im Kapitel zwei erfolgt, begeben wir uns in die europäische Gegenwart der Lage der Nationalstaaten. Der Wandel des Nationalstaates unter Bezugnahme der Europäisierung und Globalisierung soll dabei im Kapitel drei die Grundlage für das Entstehen einer Diskussion über Europäische Identität beleuchten. Nach der Suche der Gemeinsamkeiten der europäischen Staaten in der Geschichte Europas im vierten Kapitel, führt der Diskurs zur staatsrechtlichen und politikwissenschaftlichen Ebene des Themas Europäische Identität. Die Ausgangsfrage, die bei der Erstellung der einzelnen Kapitel richtungsweisend war und die Grundlage für die Schlussbetrachtung liefert, lautet wie folgt: Ist die Europäische Identität als Grundlage des Zugehörigkeitsbewusstseins und der Legitimation der Europäischen Union notwendig und wenn ja, wie könnte und müsste der Identitätsbegriff dann inhaltlich ausgefüllt sein?

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis
1. EINLEITUNG
2. BEGRIFFSBESTIMMUNG IDENTITÄT
3. EUROPÄISCHE GEGENWART
und Europäisierung
4. EUROPÄISCHE IDENTITÄT
4.1. Historische Quellen der Identität Europas
5. POLITISCHE IDENTITÄT EUROPAS
5.1. Staatsbürgerschaft und Unionsbürgerschaft
5.1.1. Staatsbürgerschaft
5.1.2. Unionsbürgerschaft
6. SCHLUSSBETRACHTUNG

Page 1

Page 3

1. EINLEITUNG

Die öffentliche Diskussion wird gegenwärtig von dem allseits geteilten Bewusstsein geprägt, dass wir uns unter den Bedingungen der Globalisierung und der Europäisierung in einem tiefgreifenden Umbruch des gesellschaftlichen Lebens befinden. Die wirtschaftliche und politische Einigung Europas schreitet im Ausbau des Binnenmarktes und in der Verlagerung politischer Entscheidungskompetenzen auf die Ebene der Europäischen Union in wachsendem Tempo voran (vgl. Münch 1999: 223). Doch scheint sich das politische Europa in Gestalt der Europäischen Union in einer Sinn- und Legitimitätskrise zu befinden (vgl. Michels 2003: 14). Eine Antwort auf die Frage nach der gemeinsamen europäischen Identität wird gesucht. Dabei wird davon ausgegangen, dass ein politische System und seine Handlungsfähigkeit einen Rahmen benötigt, auf den sich die Begründungen für Werte, Normen und Entscheidungen beziehen. Hintergrund dieser Annahme ist die Überzeugung, dass in jedem nationalstaatlichem politischen System die politische Auseinandersetzung des Tages auf den gemeinsamen historischen Erfahrungshorizont zurückgreift. Von dort bezieht die Politik die Argumentationshilfe, wenn es um die Erklärung ihrer Maßnahmen geht. Wie ein solcher Bezugsrahmen in Form eines elementaren Konsenses sowie gemeinsamer Interessen und Perspektiven auf europäischer Ebene aussehen soll, ist dabei die zentrale Frage. Europa kann auf die Ressource einer von allen geteilten Selbstwahrnehmung nur sehr begrenzt zurückgreifen. Zudem ist die Geschichte Europas durchzogen von Machtkämpfen, die auf sich widersprechenden nationalstaatlichen Interessen beruhen. Für Pomian (1992: 144) ist Europas „schlimmster Feind“ auf dem Weg zur tatsächlichen Einigung deswegen „der nationale, staatliche und ideologische Partikularismus, das heißt die selbstgewählte Autarkie oder der Hegemonialanspruch, wie immer er gerechtfertigt werden mag“. „Somit erweist sich die schwache Identität als die eigentliche Achillesferse der Europäischen Union“ (Weidenfeld 2002: 16).

Aber hat die Europäische Union nicht seit ihrer Gründung eine umfassende Erfolgsgeschichte absolviert, ganz „ohne großes Aufheben“ (Meyer 2004: 10)

Page 4

wegen der Frage ihrer Identität zu machen? Und sind die Nationalstaaten nicht vielleicht besser beraten, sich auf ihre eigene Kultur und Geschichte zu besinnen, anstatt unnötige Energie in die Suche nach einer europäischen Identität zu investieren? Ist die europäische Einigung nicht auch ohne identitären Charakter möglich? Braucht das gegenwärtige Europa, das ein „de facto multikultureller Organismus“ (Koscielniak 2003: 113) ist, Fixpunkte, die sich in einer eigenen Identität vereinigen? Ist die Europäische Identität mit der oft zitierten Vielfalt der Kulturen überhaupt zu fassen, da sich diese in einer Art Selbstregulierungsprozess doch immer wieder verändert? Sind dann Fixpunkte an Regeln, Normen und Gemeinsamkeiten überhaupt möglich? (vgl. Schulze 1995: 37 ff.)