Fatality - Kaye Pearson - E-Book

Fatality E-Book

Kaye Pearson

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Beschreibung

Düster. Gefährlich. Heiß. Ein Sturm zieht mich in sein Leben. Mason hat mich in seiner Gewalt und dafür sollte ich ihn hassen. Stattdessen drängt mich alles in seine Richtung. Doch der Ausweg, den er mir bietet, garantiert mir einen Platz in der Hölle. Plötzlich bin ich gezwungen, ihm trotz allem zu vertrauen ... Sie weiß zu viel. Dennoch bringe ich es nicht über mich Riley aus dem Weg zu schaffen. Wenn ich nicht handle, fallen wir gemeinsam, denn meine Vergangenheit holt uns beide ein. Bin ich ihr Untergang oder kann ich ihr Retter sein? NEUAUFLAGE von Dangerous Madness

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Contents

Impressum

Riley Kapitel 1

Mason Kapitel 1

Riley Kapitel 2

Mason Kapitel 2

Riley Kapitel 3

Mason Kapitel 3

Riley Kapitel 4

Mason Kapitel 4

Riley Kapitel 5

Mason Kapitel 5

Riley Kapitel 6

Mason Kapitel 6

Riley Kapitel 7

Mason Kapitel 7

Riley Kapitel 8

Mason Kapitel 8

Riley Kapitel 9

Mason Kapitel 9

Riley Kapitel 10

Mason Kapitel 10

Riley Kapitel 11

Mason Kapitel 11

Riley Kapitel 12

Mason Kapitel 12

Riley Kapitel 13

Mason Kapitel 13

Riley Kapitel 14

Mason Kapitel 14

Riley Kapitel 15

Mason Kapitel 15

Dark Love Letter

Coming soon:

Wicked League - Der Regent

Vanilla is for Ice Cream - In seiner Hand

Danke.

An den Mann, der mich jeden Tag glücklicher macht.

An Tarya, auch wenn es diesmal handschriftlich war ;)

An Jenny, fürs Testlesen und an mein fabelhaftes Bloggerteam.

Und natürlich danke, an meine Schreibfamilie.

 

 

Copyright 2020 Kaye Pearson

c/o Ballreich

Frankfurterstrasse 16b

58553 Halver

 

[email protected]

 

Alle Rechte vorbehalten.

Coverdesign: Bookish Goodie Factory

Lektorat: T.K. Moon

 

Besuche die Autorin online:

www.fb.com/KayePearsonDarkRomance

www.dark-romance-books.de

 

Kapitel 1

Riley

 

Der Tag, an dem ich mein Leben verlor, war ein Valentinstag. Für mich als Single ein Tag wie jeder andere. Eigentlich. Mein Handy riss mich viel zu früh aus dem Schlaf. In dem befriedigenden Wissen, dass mein Wecker am Morgen nicht klingeln würde, hatte ich die halbe Nacht damit verbracht, mir Chips und die neueste Staffel IZombie reinzuziehen. Mein Klingelton verstummte. Noch bevor ich mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck weiterdösen konnte, begann erneut Alternative Rock durch mein Zimmer zu hallen. Ich stieß einen Fluch aus und schob zögerlich meine Hand unter dem wohlig warmen Deckenberg hervor, der meinen Körper bedeckte.

Mühsam blinzelte ich, um die Nummer des Anrufers zu erkennen. Die Arbeit. Ich murrte kurz, dennoch nahm ich das Gespräch an. Von diesem verdammten Laden hing es schließlich ab, ob ich in der Lage war, meine Miete pünktlich zu zahlen. Und noch mehr Schulden waren das Letzte, was ich gebrauchen konnte.

"Ja?", brachte ich heraus und hob den Kopf. Ich hatte nicht auf die Uhr geschaut, doch das Licht, dass durch den Spalt zwischen meinen Vorhängen ins Zimmer fiel, ließ mich vermuten, dass es wahrscheinlich neun Uhr morgens war. Dafür, dass ich erst um fünf im Bett gelegen hatte, also verflucht früh.

"Du musst für Elena einspringen!", plärrte Francis mir entgegen, ohne auch nur ein grüßendes Wort zu verlieren. "Sie ist nicht zur Arbeit aufgetaucht und muss in einer Stunde beim Kunden sein!" Mir lag eine genervte Entgegnung auf der Zunge, die ich nur hinunterschluckte, weil sich auf dem winzigen Schreibtisch in der Ecke meines Zimmers die Rechnungen stapelten.

Ich brauchte einen Moment, um nachzudenken. Dieser Augenblick zog sich anscheinend viel zu lange, denn Francis verlor die Geduld. Er war einfach ein Arschloch, das seinen Angestellten gerne unter die Nase rieb, dass er das Sagen hatte.

"Also? Kommst du? Oder soll ich dein Arbeitszeugnis vorbereiten?" Nicht einmal unterschwellige Drohungen hatte der Mistkerl drauf. Fick dich.

"Natürlich komme ich", säuselte ich dem widerlichen Fettsack entgegen. "Ich brauche aber mindestens eine dreiviertel Stunde, bis ich in der Firma bin." Ein unzufriedenes Grunzen kam als Antwort zurück, gefolgt vom Tuten der Telefonleitung. Ich verdrehte die Augen und ließ meine Hand mitsamt Handy neben mich auf die Matratze fallen. Mehrmals hatte ich mir vorgestellt, wie Francis auf der Arbeit leider ein bedauerlicher Unfall passieren würde. Die meisten Unfälle geschahen schließlich im Haushalt und da er eine Firma besaß, die Haushaltsdienstleistungen anbot, war der Gedanke, dass er beim Fenster putzen abstürzte oder auf einem frisch gewischten Boden ausrutschte und sich das Genick brach, gar nicht so abwegig. Für seine gierigen Blicke und die Versuche, die Gehaltsverhandlungen auf unangemessene Art und Weise ablaufen zu lassen, hätte er all das verdient. In der Realität war ich allerdings von dem monatlichen Scheck, den er mir ausstellte, abhängig.

Ich gab noch einen frustrierten Laut von mir, dann strampelte ich die Decke von mir. Ein Schauder lief durch meinen Körper, obwohl die Heizung auf Hochtouren lief. Da die Fenster allesamt undicht waren, brachte das nicht viel. Im Bad machte ich mich schnell fertig. Die Dusche verschob ich kurzerhand auf später, nach dem Kundeneinsatz. Ich starrte in den Spiegel und versuchte meine störrischen Haare irgendwie in einen Zopf zu zerren. In einem Anfall von geistiger Umnachtung hatte ich mir die langen schwarzen Haare zu einem Bob schneiden lassen, der jetzt glücklicherweise soweit herausgewachsen war, dass ich meine Haare bis auf ein paar Ponyfransen wieder in einen Pferdeschwanz bekam. Ich war nicht zufrieden, doch um die Wohnung irgendwelcher Möchtegern-Bonzen zu putzen, würde mein Look ausreichen. Mit einer bequemen, aber eng anliegenden Jeans und einem Top komplettierte ich mein Outfit, ehe ich mir schnell etwas Wimperntusche und Kajal auftrug. Die Augenringe konnte ich nicht überschminken, was ich mit einem Schulterzucken zur Kenntnis nahm. Ich hatte schließlich kein Date.

****

Mental verabschiedete ich mich noch immer von meinem freien Tag, während ich mich mit Reinigungsutensilien bepackt in den Firmenwagen setzte. Elena hatte sich weder    krankgemeldet, noch ging sie ans Telefon. Francis hatte natürlich seine miese Laune an mir ausgelassen, als ich vor zehn Minuten die Firma betreten hatte. So schnell wie möglich hatte ich den Kram zum Putzen zusammengesammelt und mich wieder verpisst. Ich gab die Adresse ins Navigationsgerät ein und geriet zum ersten Mal ins Stocken. Das musste ein Versehen sein. Ich schluckte und las die Adresse auf dem Notizzettel ein weiteres Mal. Doch selbst mit dem erneuten Abgleich der eingegebenen Daten blieb das Viertel dasselbe. Okay. Auch wenn Elenas neuer Kunde in dem Bonzenviertel der Stadt lebte – Dreck blieb Dreck. Eine Villa ließ sich genauso reinigen wie eine Zweizimmerwohnung. Nur in etwas anderen ... Dimensionen. Ich war bereits fünf Minuten zu spät, als ich losfuhr. Bis ich in dem Teil der Stadt angelangt war, in dem sich Villa an Villa aneinanderreihte, waren es schon 15 Minuten. Endlich fand ich das Haus und fuhr mit dem Firmenwagen die Auffahrt hoch, bis ich vor einem hohen Metalltor ankam. Ich ließ die Scheibe hinunter und streckte den Arm aus, um an der Gegensprechanlage zu klingeln.

Noch bevor ich den Knopf drücken konnte, kam ein Rauschen und Knacken aus dem Lautsprecher.

"Ja?", bellte mir eine unfreundliche Stimme entgegen.

Ich schluckte. Der Kunde klang genervt. "Reinigungsservice FirstClean, tut mir leid, dass ich versp–"

Ehe ich meine Entschuldigung beenden konnte, hörte das Rauschen des Lautsprechers auf und das massive Tor schob sich zur Seite. Ich startete den Wagen und fuhr die mit Kies bestreute Auffahrt hinauf. Vor mir erschien nach einigen Metern eine moderne Villa. Der Anblick ließ mich schlucken. Ich hasste diesen Auftrag jetzt schon. Ich parkte direkt vor der Haustür und schlug gerade die Fahrertür hinter mir zu, als die Haustür aufgerissen wurde.

"Was denken sie sich eigentlich? Wofür zur Hölle hat dieses Anwesen einen Hintereingang?"

Ich stieg aus und öffnete den Mund, um diesem eingebildeten Idioten eine Antwort entgegen zu schleudern, die sich gewaschen hatte. Als ich ihn erblickte, schluckte ich die Worte jedoch unausgesprochen hinunter. Mason Williams. Er war verdammt nochmal der Mason Williams.

"Es tut mir leid, von einem Hintereingang hat mir niemand etwas gesagt", brachte ich heraus und schaffte es kaum den Blick abzuwenden. Er hatte dunkelblonde, fast braune Haare, die ihm vorne etwas in die Stirn fielen und im Nacken zusammengebunden waren. Obwohl er einen maßgeschneiderten Anzug trug, konnte er seine Tattoos nicht alle verstecken. Wenn die Gerüchte wahr waren, hatte er einige davon in irgendwelchen Banden erhalten, als Auszeichnung für seine herausragende Arbeit. Angeblich gehörte er früher zu einer Untergrundorganisation namens Wicked League. Die Polizei hatte ihm nie etwas nachweisen können und scheinbar hatte er der Kriminalität mittlerweile abgeschworen.

"Kommen sie endlich rein, ich hab nicht den ganzen Tag Zeit!"

Anscheinend erinnerte er sich nicht mehr an die Jahre, in der ihm längst nicht jeder Mensch zu Füßen gelegen hatte. Ich verkniff mir in Anbetracht dessen, dass ich diesen verdammten Job brauchte, meinen Kommentar und folgte ihm mit den Putzutensilien ins Haus. Fuck. Dieses Haus war ein Paradies. Mitten im riesigen Wohnbereich blieb Mason Williams stehen und drehte sich zu mir um.

"Also?"

Also?

 

Mason

 

"Also?", echote die kleine Schwarzhaarige und ließ die lächerlichen Putzsachen auf den Boden sinken. Schön, dass sie den Schein wahren wollte, aber langsam wollte ich endlich zum Punkt kommen.

"Womit soll ich anfangen?", fragte sie und ihr unschuldiger Unterton klang wirklich überzeugend.

Es reichte mir. Erst kam sie zu spät und nun spielte sie weiter?

"Sicher, dass sie sich diesen Auftrag zutrauen?" Shaden hatte mir Elena empfohlen. Wenn man wusste wie, konnte man bei diesem FirstClean Haushaltsservice sicher sein, die richtige Person zu bekommen. Und wie sie putzen konnte, war mir sowas von verdammt egal. Ich hatte mir Elena nach Shadens Schilderung zwar etwas anders vorgestellt, doch die Frau vor mir war verflucht heiß. Selbst die Augenringe unter ihren dunkelgrünen Augen konnten die Eleganz ihrer feinen Gesichtszüge nicht zunichtemachen. Sofort sah ich sie vor mir, wie sie in einer eleganten Bewegung vor mir auf die Knie gehen würde, wie ihre Augen sich bei dem Gedanken an meinen Schwanz in ihrem Mund verdunkeln würden. Der Gedanke genügte, um meinen Schwanz zum Zucken zu bringen.

"Natürlich. Ein Auftrag ist wie der andere", gab sie nach einem kurzen Schweigen zur Antwort, während sie ihren Blick durch mein Haus gleiten ließ. Der einzige Grund, warum ich keinen anderen Ort gewählt hatte, war, dass ich dieses Haus in den nächsten Tagen räumen würde. Die Stadt würde mich nie wieder sehen, nichts hielt mich mehr hier. Außerdem hatte Shaden dermaßen von Elenas Diskretion geschwärmt, dass ich ihm vorbehaltlos vertraute. Wenn man den Regenten als Freund hatte, war das viel wert.

"Gut. Dann warten Sie bitte einen Moment hier."

"Worauf?"

Dass ich dich auf die Knie drücke und mit meinem Schwanz deinen Mund ficke, bis deine Augen mich anflehen, mir endlich deine Pussy vorzunehmen. Es lag mir auf der Zunge. Noch hatte ich allerdings die Kontrolle über meine verdammten Triebe. Ihre Anwesenheit triggerte meine Gier. Ich wusste nicht, ob es ihr schlanker Körper war, der leichte Kurven an genau den richtigen Stellen besaß, oder den Gesichtsausdruck, den sie hinter der aufgesetzten Nonchalance verbarg. Es reizte mich. Ich wollte sehen, wie sich ihre Mimik änderte, wie sich die Muskeln unter ihrer Haut bewegten, wenn ich sie zum Stöhnen brachte. Immer wieder.

Ich schüttelte nur den Kopf und statt zu antworten, betrat ich mein Arbeitszimmer. An meinem hölzernen Schreibtisch angekommen, zog ich die zweite Schublade von oben auf. Es lagen verschiedene Papiere und Rechnungen darin, so dass auf den ersten und auch auf den zweiten Blick unbemerkt blieb, dass die innere Höhe zu niedrig war. Es benötigte nur etwas Druck an einer bestimmten Stelle und das eingelegte Holzbrett löste sich. Meine Finger glitten darunter und ertasteten den gut gefüllten Umschlag. Alles was Elena zu ihrem Job wissen musste, befand sich darin, inklusive einer nicht geringen Menge an größeren Geldscheinen. Die Anzahlung. Ich zog den Briefumschlag heraus und schob das Brett zurück an seinen Platz, bevor ich die Schublade wieder schloss. Mit dem braunen Papierumschlag in den Händen kehrte ich zurück in den offenen Wohnbereich. Elena stand mit dem Rücken zu mir gewandt und blickte aus der riesigen Fensterfront auf den Poolbereich. Den würde ich echt vermissen, sobald ich die Stadt hinter mir gelassen hatte.

Ich räusperte mich und Elena fuhr herum. Ihre Ponyfransen schwangen für einen Moment um ihr Gesicht und umrahmten ihre Blässe. Sie schien sich wie ich nicht sehr viel aus der Sonne zu machen. Ich war meist zu beschäftigt, um mich großartig zum Vergnügen draußen rumzutreiben. Ich hob die Hand und überreichte ihr den Umschlag.

"Alle Details stehen dadrin. Ebenso wie ihre Bezahlung. Ich verlasse mich auf ihre Diskretion."

Sie wirkte für eine Sekunde irritiert, dann nickte sie und machte Anstalten, den Umschlag aufzureißen. Wollte sie prüfen, ob ich mich an die vereinbarte Bezahlung hielt?

Beinahe war ich empört, dass sie so von mir dachte. Ich machte eine abwehrende Handbewegung und deutete auf die Haustür. "Nicht hier öffnen. Machen sie das an einem sicheren Ort."

"Soll ich direkt anfangen?", fragte sie, während sie den Umschlag mit beiden Händen festhielt.

"Natürlich. Sobald sie mein Haus verlassen haben, erwarte ich, dass sie den Auftrag zu meiner vollen Zufriedenheit erledigen." Ich schritt zur Haustür und öffnete sie. Wieder sah sie mich verwundert an. Regelte man das nicht so? Bei meinen bisherigen Auftragnehmern war dies die Regel gewesen. Konnte mir jedoch auch egal sein. Ich hatte heute verdammt viel zu erledigen bevor ich die Stadt verließ und mir blieb keine Zeit für Geplänkel. Während sie sich die Putzsachen wieder unter den Arm klemmte, beobachtete ich sie.

Eigentlich war es schade, dass ich grundsätzlich nichts mit Frauen anfing, die für mich arbeiteten. Während sie an mir vorbeiging, hing mein Blick weiter auf ihrer Gestalt. In Kombination mit diesem Gesicht, den großen Augen und ihren Lippen reizte ihre Gestalt mich wirklich. Dass sie einen derart gefährlichen Job ausübte, kam noch hinzu. Trotzdem hatte ich meine Prinzipien, so scharf sie auch war.

Ich wusste jetzt schon, wie die nächsten Tage ablaufen würden. Regelmäßig würde ich es mir selbst besorgen, mir dabei vorstellen, was ich alles mit dieser Kleinen hätte anstellen können. Ein leises Seufzen entfuhr mir, als sie an mir vorbeischritt und ich einen Blick auf ihren Arsch in der engen Jeans erhaschen konnte. Bevor ich etwas tat, dass ich bereuen könnte, schloss ich die Tür hinter ihr. In meiner Hose pochte es längst und ich verfluchte meine Libido. Mit großen Schritten ging ich durch das Wohnzimmer und starrte aus der großen Fensterfront. Ich sank auf die Couch. So verdammt viele Aufgaben warteten heute noch auf mich, die ich beenden musste. Erst dann konnte ich die Stadt verlassen. Mein Handy begann zu klingeln. Der Klingelton kündete mir bereits an, dass es keine guten Nachrichten sein würden. Pax rief nie an, um mir gute Nachrichten mitzuteilen. Er war so etwas wie die Rechte Hand von Shaden und seinem Cousin und erledigte oft die unangenehmen Sachen in der Liga.

"Ja?" Ich hoffte, dass es nichts allzu Furchtbares sein würde, dass mir meinen Zeitplan ruinierte und erhob mich wieder von der Couch.

"Hey Mason. Schlechte Nachrichten. Elena ist tot. Ich stehe gerade vor ihrer Leiche. Richtig unschöner Anblick. Ernsthaft. Du musst jemand anderen für deinen Auftrag finden."

Jetzt kam ich nicht mehr mit. "Was? Elena ist tot? Das ist unmöglich!" Ich drehte mich zur Haustür um und starrte sie für einen Moment an.

"Ich ruf dich zurück", presste ich hervor. Ich beendete das Telefonat und sprintete zur Tür. Schwungvoll riss ich sie auf. Der Kleintransporter passierte gerade mein Tor. Fuck, fuck, fuck! Ich umfasste mein Handy fester und widerstand dem Drang, es vor mir auf die Steintreppe zu schmettern. Abwechselnd wurde mir heiß und kalt, doch ich musste versuchen, jetzt einen klaren Kopf zu behalten. Ich hatte gerade wichtige Informationen an einen Spitzel übergeben, vielleicht sogar an Elenas Mörderin höchstpersönlich. Das Geld war mir egal. Die 500 000 Dollar konnte ich verschmerzen. Die Daten des Auftrags wogen viel schwerer. Womöglich wurde das Ziel nun gewarnt und so schnell würde ich keine zweite Chance bekommen, diesen unfähigen Arzt unter die Erde zu bekommen.

Ich musste die fremde Frau finden, wer auch immer sie war. Schnell wählte ich eine der wenigen eingespeicherten Nummern. Colton würde mir helfen können. Ich konnte nur hoffen, dass er aus den Flitterwochen mit seiner frisch Angetrauten wieder zurück war.

Kapitel 2

Riley

 

Ich war absolut verwirrt. Was war das denn gerade gewesen? Mit großen Schritten lief ich zum Auto, schmiss den Putzkram auf die Rückbank und fuhr sofort los. Der Typ war echt seltsam. Auf eine irritierende Art und Weise hatte er mich wieder rausgeworfen, noch ehe ich überhaupt mit der Arbeit anfangen konnte. Verwirrt schüttelte ich den Kopf, legte den Umschlag aus braunem Papier auf die Beifahrerseite und startete den Motor. Kies spritzte gegen den Unterboden des Wagens, doch statt zu bremsen, fuhr ich schneller auf die offene Ausfahrt zu.

Mason Williams war zwar ein unfassbar heißer Kerl, dafür allerdings auch ziemlich seltsam. Ich bog auf die Straße ab und sah auf die Uhr an der Anzeige des Armaturenbretts. Ich war wenige Minuten zu spät gewesen. Hatte er mich deshalb aus seinem Haus quasi herauskomplimentiert? Mit einem Seufzen lenkte ich den kleinen Transporter auf den Parkplatz des nächsten Fast Food Ladens. Während mein Handy die Nummer von Kate wählte, stieg ich aus und stapfte über den asphaltierten Parkplatz zum Eingang des Geschäfts. Es dauerte einen langen Moment, ehe sie das Gespräch annahm.

"Ja?" Ihre Stimme klang verschlafen.

"Was hältst du von Frühstück?", schmetterte ich meiner Freundin besser gelaunt entgegen als ich mich fühlte.

"Frühstück?", murmelte Kate. "Wie viel Uhr ist es, gottverdammt?"

"Fast Zeit zum Mittagessen, also entscheide dich schnell, ob du Pancakes mit Sirup oder lieber Croissants mit Schokolade willst." Über meinem Kopf bimmelte das Glöckchen, als ich den Schnellimbiss betrat. Ein wohliger Geruch drängte sich mir entgegen und ich atmete ihn seufzend ein. Kaffee. Deshalb war ich eigentlich hier.

****

Als ich bei Kate aufbrach, war es bereits früher Abend. Da Mason Williams mich quasi weggeschickt hatte, blieb mein freier Tag eben doch frei und ich nutzte ihn aus. Mit Kate gammelte ich auf ihrem riesigen Bett herum, suchtete eine Staffel Supernatural durch, aß mit ihr einen riesigen Stapel Pancakes und ignorierte die Welt außerhalb ihres WG-Zimmers. Als es für Kate Zeit war, sich für die Arbeit fertig zu machen, verabschiedete ich mich mit einer Umarmung. Ich schnupperte an ihr. "Du riechst so, wie mein Freund riechen sollte." Wenn ich einen hätte, haha. Doch damit war ich fertig.

Sie zuckte mit den Schultern. "Gehört Josh, er hat das freigewordene Zimmer gemietet. Ich leihe mir sein Parfum ab und zu aus, weil es einfach so genial riecht." Sie drückte mich noch einmal, bevor ich die Wohnungstür öffnete. Ich stapfte zum Auto der Firma und machte mich auf den Weg nachhause. Da Wochenende war, wurde der Wagen erst wieder am Montag gebraucht. Außerdem hatte ich keine Lust, ihn erst zum Firmengelände zu bringen und dann mit der Bahn heim zu fahren. Heute nicht, es war ein seltsamer Tag.

Der Regen prasselte auf das Auto und mit hart kämpfenden Scheibenwischern machte ich mich auf den Weg zu meiner Wohnung. Das Appartement, dass ich seit meiner letzten Trennung bewohnte, war winzig, aber dafür sauber. Und das Wichtigste: Es war billig. So konnte ich die Schulden, die mein Ex auf meinen Namen gemacht hatte, abzahlen. Wahrscheinlich war ich damit erst in einem Jahrzehnt fertig, aber ich wollte einfach nur mit diesem Kapitel abschließen. Ich hatte mich genug darüber geärgert, dass ich Kevin so sehr vertraut und ihm die Möglichkeit gegeben hatte, mich so tief in die Scheiße zu reiten. Mittlerweile arbeitete ich an zwei Zielen. Ich wollte meine Nerven schonen und verhindern, dass irgendwann wieder ein Gerichtsvollzieher vor meiner Tür stand – deshalb jobbte ich überall, wo ich gebraucht wurde. Und das alles, während der Idiot sich mit großer Wahrscheinlichkeit auf Kosten der nächsten naiven Tussi ein entspanntes Leben machte.

Um den Tag abzurunden, stand auf meinem Parkplatz irgendein Idiot mit einem fetten SUV und ich musste einige Meter vom Haus entfernt parken.

---ENDE DER LESEPROBE---