FELLFLUCHT - Sabine Grassy - E-Book

FELLFLUCHT E-Book

Sabine Grassy

0,0

Beschreibung

Ich liebe Missionen. Abstand zu nehmen von Ideen, die sich in meinem Kopf manifestieren, ist weder leicht noch von mir gewünscht. Ein Hund muss zu mehr berufen sein! Ob ich je meinen Spleen in den Griff bekomme, bleibt selbst für mich eine unbeantwortete Frage. Vielleicht will ich anders sein! Und genieße Dinge, die mir quer durch den Kopf schießen, unabhängig davon, ob und wie ich sie umsetze. Ich bleibe ein Shih Tzu mit einem Gehirn voller überspannter Erleuchtungen. Gizmo go to Robo-Mo!

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 63

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Die Autorin lebt, was sie schreibt.

Was sie nicht selber von ihren Hunden hört, spielt sich hauptsächlich in ihrem Kopf ab.

Die ›Fellnasen‹ besitzen die einmalige Gabe, mit ausdrucksstarker Körpersprache genau das in ihr zu wecken, worüber sie berichtet. Eine besondere Zielgruppe damit zu erreichen, liegt ihr besonders am Herzen.

IN EIGENER SACHE!

Ich liebe Missionen.

Abstand zu nehmen von Ideen, die sich in meinem Kopf manifestieren, ist weder leicht noch von mir gewünscht.

Ein Hund muss zu mehr berufen sein!

Ob ich meinen Spleen in den Griff bekomme, bleibt für mich eine Frage mit sieben Siegeln.

In bester Verfassung will ich anders sein!

Und genieße Dinge, die mir quer durch den Kopf schießen, unabhängig davon, ob und wie ich sie umsetze. Ich bleibe ein Shih Tzu mit einem Gehirn voller überspannter Erleuchtungen.

Gizmo go to ›Robo-Mo‹!

INHALTSVERZEICHNIS

PROBAND!

WESTIE-ÄHMM

RECHERCHE

GLATTE OBERFLÄCHE

BEGINN

STARTSCHUSS – HUNDEKRAWALL

SENSENMANN

SCHLAFLOS

TEDDY

SUIZID

AUßER KONTROLLE

LIEBE

›FELLFLUCHT‹

KLARER BLICK

ER

TRAUMDEUTUNG

SELBSTKRITIK

GEFÜHLTER ZWEITER VERSUCH

Proband!

Wechsel-Gewand

Mir ist langweilig.

Kennst Du ›Krabumms‹?

Spätestens jetzt weißt Du, wovon ich spreche.

Ausbrechen, dem Alltag mit Ziel-Wechsel den Rücken kehren, Dinge tun, die andere als nicht selbstverständlich abtun – das ist das einzig Sinnvolle zum Durchbrechen festgefahrener Wege und öder Strukturen.

Viel geht mir seit Monaten durch den Kopf auf der Suche nach Abwechslung.

Ich will ein Shih Tzu sein, der bewegt.

In meinem Leben habe ich ein schwer verdauliches Potpourri erfahren über psychische und psychosomatische Erkrankungen, nicht am eigenen Leib, eher am Rande als Zuhörer. Die Behandlung ist, wenn ich es richtig einschätze, viel schwieriger als im Vergleich zu einem Arm- oder Beinbruch.

Dem Gehirn einen Gips anzulegen oder dasselbe bei einer ›Herzfraktur‹, klingt nach guter Option, die medizinisch nicht umsetzbar ist.

Ich grübele, zu welchem Zweck die Menschen Roboter erfinden, die mittlerweile Gefühle beherrschen?

Spüren sie Schmerzen?

Gibt es unter ihnen Psychopathen?

Baut man sie entsprechend, dass sie sich keine Verletzungen zuziehen oder fallen im Fall der Fälle ganze Bauteile ab?

Gleichgültig, wann ich sinniere, mich fasziniert dieses Thema.

Kürzlich berichteten Wissenschaftler im Fernsehen von Studien und riefen dazu auf, dass sich Freiwillige anmelden.

Ähnliche Testreihen existieren beim Einsatz neuer, noch nicht zugelassener Medikamente.

Probanden wurden sie im Fall einer Zusammenarbeit genannt.

Arbeit hört sich nach Stress und Monotonie an, ›Pfoten-Schwenker‹ oder ›Fester-Tester‹ klingt angenehmer und es missfällt mir, wenn man sich in keiner Richtung engagiert.

In mir erwacht der unbeherrschbare Wunsch, ein Roboter zu werden.

Natürlich für einen Zeitraum, der von vornherein festgelegt und begrenzt wird.

Herauszufinden, ob mein Herz in anderer Montur rast, ich Ängsten verfalle, ›Panikattacken‹ verspüre und Hunger und Durst ihre Daseinsberechtigung nicht verlieren, ist nicht spannend, es fasziniert.

Erst finde ich heraus, wo ich mich bewerbe, anschließend, ob ich als Roboter meine hübsche Shih Tzu-Optik behalten darf.

Um ein Haar hätte ich mich verschluckt, wie höre ich mich an?

Aber meine Eitelkeit lässt nichts Gegenteiliges zu.

Obwohl: Ist man als Automat noch auf Äußerliches bedacht?

Mir brennt im Überfluss unter den Krallen, was sich ändert und – noch viel mehr, – was ich von den Veränderungen mitbekomme.

Auf mich wartet ein Lebensabschnitt, der es in sich hat und unvergessen bleibt.

Morgen weihe ich Teddy ein, der mir zur Seite stehen muss.

Unbeeindruckt bin ich nicht davon, dass ich meine Kontrollfähigkeit und Autonomie ablege.

Falls mein ›Buddy‹ einschreiten muss, wird er da sein, was mir von Beginn an Sicherheit vermittelt.

Passager benötige ich noch eine Gesprächsvorlage.

Teddy tut es andernfalls als Hirngespinst ab, weil ich des Öfteren mit Langeweilebekämpfenden Vorschlägen auf ihn zukomme.

Dieses Mal mache ich Ernst.

›Pro‹ steht für Positives, ›Band‹ vermittelt Verbindung.

Teddy wird nicht umhinkommen, sich überzeugen zu lassen.

›ABER-Bombardements‹ scheppern in meinen Ohren, die ich mit handfesten Gründen abschmettern und entschärfen muss.

Sollte sich herausstellen, dass ich dieses Experiment unter ›human-hundgerechten‹ Bedingungen in Angriff nehmen kann und kein Wort von Versuchslaboren fällt, bin ich demnächst ein Teil der Wissenschaft.

Ich werde Proband, weil ich keine

Erklärungen fand.

Unzählige Fragen, die mich quälen,

stellten mich vor die Aufgabe zu wählen.

Aus welchem Grund erfindet keiner

einen Schlüssel,

mit dem man Krankmachendes

beherrschen kann,

ist es zu viel, was ich mir wünsche,

was ich es verlang?

Wen ich liebe, will ich halten.

Mein Ziel?

Alles, was dem entgegensteht,

auszuschalten.

Teddy hat gekämpft, bis die Kraft nicht

mehr reichte,

die körperliche Unversehrtheit weichte.

Ich werde mich nicht mit Fakten

arrangieren,

meinen Shih Tzu-Po bewegen und mich

engagieren.

Die Wissenschaft,

ob sie mich testen lässt?

Gebt mir eine Chance,

ich erledige den Rest!

Brust rausstrecken, aufrechter Stand und Gang als Symbol für Angriff.

Anders, als es klingt, kämpfe ich nicht gegen einen Unbekannten, eher attackiere ich den Stillstand.

Mit letzter Sicherheit und Überzeugung kann ich nicht beurteilen, ob die Forschung am Limit aufhört, weiterzugehen und Sackgassen zu öffnen.

Wodurch entsteht Stau?

Ich will nicht warten, bis sie was finden, dass meinen Freund von seinem Leid befreit, weil ich befürchte, dass es Hunde-Generationen überdauert.

Mich zur Verfügung stellen, Dinge ändern, neue entdecken und Stolz empfinden gleichen einem Glückshormon.

Fraglich, ob ich die Welt bewege, aber ich rege mich dem ungeachtet definitiv, während viele in Lethargie verharren.

Ein Proband im ›Fellgewand‹.

Westie-Ähmm

ABER …

Wie geahnt prasseln Teddys Gegenargumente förmlich auf mich ein.

Du ängstlicher ›Westie-Hase‹, ich mache keinen Rückzieher, weil du infrage stellst, dass sich mein Vorhaben risikoarm gestaltet.

Deine Zweifel in Ehren, sie sind haltlos.

Aus welchem Grund scheust du Wagnisse?

Du warst es, der zugegeben hat, dass dir entsprechende Testreihen unbekannt sind. Nun willst du mir weismachen, dass Vierbeiner von solchen grundsätzlich ausgeschlossen sind?

Ich lach mich schlapp bei der Begründung, dass es nicht umsonst Testperson heißt.

Teddy, Teddy! ›Test-HUND‹ würde Tierschützer auf den Plan rufen, was nicht heißt, dass ich mich als Vierbeiner nicht qualifiziere.

Dein Kopf ist rein anatomisch größer als meiner, statt ihn mit wertvollem Inhalt zu füllen, gibst du dich massenhaft mit Floskeln zufrieden.

Um die Wissenschaft voranzutreiben, muss ich gewohnte Wege verlassen und Ausschau halten, an welcher Stelle sich die Richtung ändert, um abzubiegen, wenn es zugleich im ersten Moment undurchsichtig und außergewöhnlich erscheint.

Irgendwie bist auch du gefragt, mir bei einer körperlichen Umwandlung zu helfen, damit ich einer Person optisch mehr ähnele als einem Hund, wenn du auf dein Veto beharrst.

Aufstellen auf die Hinterbeine, mich strecken und aufrecht stehen.

Was, bitte schön, ist daran unmöglich?

In der Abstellkammer finden sich genügend ausrangierte Kostüme, und unser ›Heer der Vormundschaft‹ wird quieken vor Freude, sobald ich mich einmal freiwillig einer Fellrasur unterziehe.

Dein Einwand?

Außer Kraft gesetzt.

Was bewegt dich nun schon wieder?

Ach, sag bloß.

Ich werde kein Vierfüßler mehr sein und automatisch angetrieben, Batterie, Strom oder Akku ersetzen die Fähigkeit, mich eigenständig fortzubewegen?

Mein Bewegungsdrang wird künstlich beschnitten und gegen befohlene Abläufe getauscht?

Woher nimmst du so viel gequirlten Quatsch?

Mittlerweile werde ich das Gefühl nicht los, dass du aus einem bestimmten Beweggrund dramatisierst, wovon du null Ahnung hast.

Warum erforschen sie weltweit Apparate, die fühlen können, wenn sie nicht parallel in Erwägung ziehen, dass diese eigenständig laufen?

Ein bisschen Angst hat mein Buddy mit diesen Äußerungen dennoch geweckt.

Solltest du den richtigen Riecher haben, Teddy, dann rücke ich von meinem Vorhaben trotzdem nicht ab.

Fällt es dir schwer, mir das Herumlümmeln und Untätig-Sein zu gönnen?

Gewiss statten sie mich mit Rollen aus, was mich in die Lage versetzt, wie beim ›Starlight Express‹ unaufhörlich durch die Forschung zu düsen.

Wow, aufregende Vorstellung.