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Jasmin Bähner

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Beschreibung

Als Theresa überfallen wird und ohne Gedächtnis, in einem fremden Zimmer, neben einen hinreißenden jedoch fremden Mann erwacht, versteht sie die Welt nicht mehr. Was war nur mit ihr passiert? Und warum begehrt sie diesen Mann, der sie gefangen hält, so?

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Jasmin Bähner

Fellowship

Lucan & Theresa

Inhaltsverzeichnis

Prolog

Kapitel Eins

Kapitel Zwei

Kapitel Drei

Kapitel Vier

Kapitel Fünf

Kapitel Sechs

Kapitel Sieben

Kapitel Acht

Kapitel Neun

Kapitel Zehn

Kapitel Elf

Kapitel Zwölf

Kapitel Dreizehn

Impressum

Prolog

Man würde jetzt sagen, diese Frau hatte sie nicht mehr alle. Und stände ich jetzt bei den Zuschauern, würde ich wahrscheinlich genauso denken und mit dem anderen Tuscheln, aber jetzt kam es auf mich drauf an. Jetzt müsste ich stark bleiben und keinen Rückzieher machen. Ich war eine starke junge Frau und ich würde es schaffen. Ja, dies nahm ich mir vor. Ob ich es schaffen würde? Dies war eine andere Sache. Ich sah auf den Abgrund und schluckte hart, wenn ich jetzt runterfallen würde, dann wäre ich Matsch. Es würde nur Sekunden dauern, bis ich viel, unter auf den harten Beton aufkam und vielleicht noch die Autos vorbei rasten. Sie würde eiskalt über mich fahren, aber mir wäre es egal, weil ich eh schon lange tot war und nichts dagegen unternehmen konnte. Außer vielleicht jetzt, ich könnte wieder zurück, auf den Sicheren Boden gehen, Hilfe suchen und warten, bis die Feuerwehr oder auch Polizei kam, aber meine Vermutung bestätigte sich schnell. Das kleine Kätzchen vor mir, nur wenige Schritte von mir entfernt, bewegte sich mehr und mehr auf den Abgrund und sie würde gleich runterfallen. Es war so ein schrecklicher Gedanke, ich mochte schon immer kleine Kätzchen. Schon von klein auf bin ich mit diesen kleinen Fellknoll groß geworden. Ich habe sie gepflegt, geweint, als eine abgehauen und glücklich, als sie noch am selben Tag zurückgekommen war. So war mein Leben, ich war sehr emotional, und das brachte mich eben in solche Situationen rein. Das kleine Kätzchen, was auf den Zaun einer Autobahnbrücke saß und miaute, es hatte

mir das Herz zerrissen, also hatte ich mich entschlossen mein Leben zu riskieren und das

Kätzchen zu retten.

Aber ich war schwer der Annahme, dass es gar nicht gerettet werden wollte. Immer näher ich kam, desto weiter ging es zurück.

Mein Herz schlug mir bis zum Hals und meine Hände waren vor Schweiß Nass, langsam

konnte ich nicht mehr. Ich freundete mich langsam mit den Gedanken, einfach wieder zurückzugehen und zu warten, an. Aber dann machte das Kätzchen einen gewaltigen Fehler.

Sie ist wohl in einen Nagel getreten und weshalb sie miauend aufsprang und genau in meine Richtung. Da war ich froh, aber im nächsten Moment, schwand meine Kraft und ich hatte kein Halt mehr. Das kleine Kätzchen krallte sich in meiner neuen Jacke fest, egal was passierte.

Sie suchte Schutz, aber trotzdem wünschte ich mir gerade, da sie mich loslassen könnte, wen ich fiel.

Es dauerte nur Sekunden, die Autos hupten und die Reifen quietschten, als sie panisch hielten. Aber es

war schon zu spät. Es passierten einfach alles zu schnell.

Ich fiel.

Mein ganzes Leben zog an mir vorbei.

Lucan Hunter.

Ich blieb still.

Ich schlug unten auf.

Ich war tot.

Kapitel Eins

Ich lief und lief. Pure Angst verbreitete sich in meinen Knochen und hinderte mich daran, schnell zu laufen. Obwohl ich so schnell wie es ging rannte, kam ich mir langsam vor. Vielleicht lag es an den Schock, ja bestimmt der Schock war dran schuld. Aber ich wollte doch noch nicht sterben, ich wollte weiter Leben, ich wollte zu meiner Familie zurückkehren und ihnen versichern, dass es mir gut geht und sie sich keine Sorgen machen mussten. Sie waren doch immer so lieb zu mir, auch wenn ich es ihnen in letzter Zeit nicht spüren lassen hatte, liebte ich sie. „Bleib stehen“ schrie mir das Monster nach, aber ich dachte noch nicht mal dran. Ich wollte nur weg, aber wieso musste ich auch diesen Weg zu meiner Familie einschlagen? Konnte ich nicht einfach den längeren Weg nehmen und durch beleuchtete Straßen gehen. Aber nein, ich musste mich ja für die Abkürzung und für meinen Tod entscheiden. „Erste Regel, hau nie vor uns ab, denn wir finden dich eh“ hörte ich eine raue Stimme neben mir, dann wurde ich herumgerissen und gegen die kalte, schmutzige Wand gepresst. „Zweite Regel, wenn du dich währst, wird es nur noch schmerzhafter für dich“ raunte er mir zu, ich versuchte ihn zu erkennen, aber schaffte es nicht. Es war zu dunkel, nur seine ausdruckslosen roten Augen konnte ich erkennen, sie leuchteten wie von einer Katze, aber trotzdem waren sie kalt. „Lass mich los“ weinte ich und währte mich trotzdem, sein fauliger Atem stach in meiner Nase und ich hielt automatisch meine Luft an. Pure Angst war in mein Gesicht gezeichnet und würde so schnell nicht weg gehen. „Nenn mir einen guten Grund dazu“ fauchte der gegenüber zu mir, ich zuckte ängstlich zusammen und kramte in meinen Kopf rum. Jetzt dürfte ich nicht falsch Antworten, sonst wäre ich gleich tot. „Wieso tust du das?“ fragte ich ihn und hätte mich gerade selbst Ohrfeigen können. Wollte ich etwa ein Gespräch mit einen Blutsaugenden Monster anfangen? Es würde mich doch eh töten, wie er es mit der anderen Frau auch gemacht hatte. Ich war eben nur ein Opfer, ein Opfer von hunderten anderen. „Weil es mir Spaß macht“ knurrte er und ich sah seine weißen Zähne, sie waren lang. Zu lang für einen normalen Menschen, aber ich hatte mich schon geeinigt, dass er kein normaler Mensch war. „Spaß?“ „Lady, ich will dich gerade töten und du willst ein Gespräch mit mir anfangen?“ fragte das Monster vor mir knurrend und ich wurde automatisch rot. „Tut mir leid, ich bin Therapeutin“ murmelte ich, bevor ich meine Augen schloss und auf Schmerzen wartete. Aber sie kamen und kamen einfach nicht. Vielleicht hatte er Mitleid mit mir gehabt und ist sich ein anderes Opfer suchen gegangen, dachte ich ängstlich. Aber als ich meine Augen öffnete, sah ich immer noch in dieselben Augen. Ich schluckte schwer und mein ganzer Körper zitterte so sehr, wie noch nie in meinen ganzen Leben. Ich war zwar erst 24 Jahre alt, trotzdem hatte ich schon viel erlebt. So etwas aber noch nicht, nein, das kam noch nie vor und eigentlich hatte es auch nicht auf meiner Wunschliste gestanden. Doch plötzlich kamen unbekannte Erinnerungen in mir hoch, die mich zusammenzucken ließen. Doch… ich hatte sowas schon mal durch gemacht, wurde mir schlagartig klar. Mein Kopf hatte es nur all die Jahre verdräng, um mich zu schützen. Doch jetzt, wo ich sozusagen das gleiche wieder erfuhr, kamen die Erinnerungen wieder empor.

„Du bist verrückt Lady“ meinte auf einmal das Monster vor mir, ich sah ihn Ängstlich an und jetzt erst merkte ich, wie mir die heißen Tränen über meine Wange liefen. Um meine Schminke machte ich mir keine Sorgen, den ich trug selten welche, um was ich mir aber Sorgen machte war, mein Leben. „Tue mir bitte nichts“ versuchte ich es wieder und sah ihn mit verheulten Augen an. Das Monster starrte mich regungslos an, bis er auf einmal, ohne Vorwarnung, mein Kopf zur Seite riss, meine Kehle frei legte und reinbiss. Ich schrie vor Schmerzen auf, versuchte ihn abzuschütteln, schaffte es aber nicht. Meine Glieder wurden immer schwerer und die Kraft schwand schnell, bis mein Körper wie ein Puppe schlaff da hing und die Dunkelheit mich zu sich rief. Ich öffnete vorsichtig meine Augen. Alles um mich herum verschwamm und ich wusste nicht, wo ich mich befand. Ich hörte ein komisches Geräusch neben mir, achtete aber nicht weiter drauf, zu neugierig bin ich, wo ich war und wieso ich hier überhaupt war. Ich konnte mich an den gestrigen Abend nicht mehr erinnern, was war nur geschehen? Wieso bin ich jetzt hier, in einen Fremden Zimmer und liege in einen Fremden Bett? Hatte ich etwa? Nein bitte, das darf nicht wahr sein, oder doch? Ich sah nach rechts und sofort erschienen Tränen in meinen Augen. Dort lag ein Mann. Zwar ein attraktiver Mann, aber ich kannte ihn nicht. Er war mir fremd, so wie ich mir fremd war. Wer war ich? Hatte ich gestern vielleicht zufiel getrunken und hatte nun einen Blackout? Aber das könnte ich mich ja an mich selbst noch erinnern, was ich jedoch nicht tat. „Guten Morgen“ murmelte auf einmal der Typ neben mir. Ich sah ihn erstmal genauer an. Er hatte blonde kurze Haare, einen drei-Tage-Bart, blaue Augen, die mich gerade amüsiert anschauten, breite Schultern, er war sehr muskulös und hatte eine feine weiße Haut, die gerne jede Frau haben wollte. „Wer bist du? Wer bin ich?“ fragte ich ihn sofort, natürlich sah er mich gleich überrascht an, dann aber auch irgendwie erleichtert. „Kannst du dich an nichts mehr erinnern?“ fragt er mich mit seiner rauen sexy Stimme vorsichtig. Sofort schüttelte ich meinen Kopf und stützte ihn auf meinen Händen ab. Ein erleichtertes seufzten war von den Fremden zu hören. War er etwa froh, dass ich mich nicht mehr erinnern konnte? „Ich heiße Lucan, ich habe… emmm… ich habe dich gestern Abend in einer Gasse gefunden und habe dich mitgenommen“ meinte der Blonde und stammelte irgendwas zusammen, was ich aber nicht verstand. Hatte ich vielleicht doch nicht so viel getrunken, wie ich anfangs vermutet hatte und war vielleicht überfallen wurden? Vorsichtig strich ich mir über mein Gesicht, hoch zum Kopf, doch keine Beule oder Blut war zu sehen, mir ging es augenscheinlich gut. „Wie heiße ich?“ fragte ich ihn, ich hatte das Gefühl, das er mir was verschwieg, aber trotzdem vertraute ich ihn. Komisch, schließlich kannte ich diesen Mann nicht. „Ich habe in deiner Tasche einen Ausweis gefunden, da stehet drauf das du Theresa Anneline Snow heißt, 24 Jahre alt bist du und nicht Verheiratet“ meinte Lucan, ich nickte ihn zu. Okay, also ich hieß Theresa, bitte bloß… wieso erinnerte ich mich nicht mehr dran? Welche Haarfarbe hatte ich? Schnell guckte ich meine Haare an, es sah so aus, als würde ich rot braune Haare haben. Und jetzt, welche Augenfarbe hatte ich? „Welche Augenfarbe habe ich?“ fragte ich Lucan und sah ihn tief in die Augen, er sah mich erst verwirrt an, aber dann stammelte er „grün“ und lächelte mir zu. Ich nickte und überlegte weiter, aber ich konnte mich nicht mehr an mein Früheres Leben erinnern, es war schrecklich. „Weißt du, was ich in der Gasse gemacht habe?“ fragte ich wieder Lucan, er schüttelte seinen Kopf nur und lehnte sich dann ins Kissen zurück. Ich tat es ihn gleich und versuchte mich immer und immer wieder an mein Leben zurückzuerinnern. Aber alles war schwarz, ich konnte es einfach nicht, es war da, dass wusste ich, aber auf eine Art und Weise, konnte ich diese Erinnerungen nicht Empfangen, sie waren blockiert. „Weist du vielleicht als was ich arbeite? Bin ich vielleicht gerade von Arbeit gekommen?“ fragte ich Lucan hoffnungsvoll, vielleicht finde ich durch meinen Beruf eine Spur zu meinen Alten Leben. Und wenn nicht, würde ich einfach zu mir Nachhause gehen und meine Familie danach fragen, irgendwo musste ich ja meine Adresse herbekommen. „Therapeutin“ murmelte Lucan, drehte sich um und nach wenigen Minuten hörte ich ein leises Schnarchen. Frustriert schaute ich zu Lucan rüber, für ihn schien dies alles hier keine große Sache zu sein, doch für mich… ich hatte keine Erinnerung mehr daran wer ich war oder was mit mir passiert war. Wenn er mich in einer Gasse gefunden hat, warum um Himmelswillen hat er mich nicht ins Krankenhaus gebracht? „Beruhig dich Theresa, alles wird gut…“ murmelte ich zu mir selber, als ich deutlich mein Herz in der Brust schlagen hörte, es rauschte in meinen Ohren und Sternchen taten sich in mein Sichtfeld auf. Ich seufzte auf und rieb mir über mein Gesicht. Ich dachte die ganze Zeit nach, schaffte es aber nicht, mich zu erinnern. Nach weiteren 20 Minuten gab ich es dann auf und legte mich, genauso wie Lucan, noch einmal schlafen. Meine Augenlieder waren schwer und taten weh, deswegen ich auch schnell einschlief und um mich herum nichts mehr mitbekam. Ich hatte einen relativ tiefen Schlaf oder vielleicht stimmte auch etwas mit mir nicht. Ich hatte keine Erinnerung mehr, der fremde Mann bei den ich aufgewacht war, war eingeschlafen und hatte sich nicht mal die Bohne dafür interessiert und ich… ich hatte es ihn gleichgetan. Gott wie waghalsig musste man den sein, ich hätte die Zeit nutzen können um abzuhauen. Vielleicht war er ein verrückter Irrer, ich wusste absolut gar nichts über ihn und doch Vertraute ich ihn. Warum? Als ich erneut an diesen Tag aufwachte, befand ich mich allein im Bett. Sofort sah ich mich im Zimmer um und sah nur einen kleinen Schrank, einen kleinen Tisch und Zwei Stühle. Der Anblick erinnerte mich irgendwie an ein Hotelzimmer. Und so war es auch. Ich befand mich in einem Hotelzimmer, allein. Wo war Lucan hin? Ich wollte gerade aufstehen, als eine Tür aufging, die wohl zum Badezimmer führte und ein nur in Handtuch bekleideter Lucan kam ins Zimmer. Er sah mich grinsend an, als ich rot wurde und seine Muskeln anstarrte. Ihn gefiel es wohl sehr, dass ich ihn anschmachtete, also lächelte ich ihn extra noch zu. Dann stand ich aber auf, musste feststellen, dass ich nur in knapper Unterwäsche bekleidet war, und ging aber gleich an ihn vorbei ins Badezimmer. Von draußen hörte ich ein leises Lachen, aber ich achtete nicht weiter drauf und entkleidete mich. Was tat ich hier bitte, fragte ich mich in Gedanken. Mein erster Blick galt den Spiegel, ich schaute mich genauer darin an, doch ich konnte absolut nichts feststellen, was darauf schließen ließ, dass mir Schaden zugefügt wurde. Zum Glück, dachte ich etwas erleichtert, denn wenn Lucan nicht der nette Typ, der einer orientierungslosen Frau zur Hilfe eilte, war, dann säße ich nun wirklich in der Patsche. Aber warum blieb ich so ruhig… warum hatte ich nicht das Bedürfnis abzuhauen, nach Hause zu gehen und alles hinter mir zu lassen? Weil ich keine Ahnung hatte, wo mein Zuhause war, dachte ich bitter. Selbst wenn ich die Adresse auf meinen Ausweis anpeilte, dennoch wusste ich nicht mal, wo meine Familie wohnte… ob ich überhaupt Familie hatte. Lucan hatte mir geholfen, er war bisher meine einzige Anlaufstelle… also sollte ich ihn doch vertrauen, oder nicht? Als ich aus dem Badezimmer, genau wie Lucan vorhin, nur in einem Handtuch raus kam, sah ich das nicht nur Lucan da war, sondern auch eine weitere Person. Ein Mann. Er hatte lange schwarze Haare, die er zu einem Zopf zurückgebunden hatte, genau wie Lucan einen Drei Tage Bart, grüne Augen, er war auch sehr muskulös, hatte aber nur schwarze Leder Klamotten an und eine Waffe. Lucan hatte sich mittlerweile eine schwarze enge Hose und ein graues enges T-Shirt angezogen. Er sah einfach himmlisch gut aus. „Roman, das ist Theresa, Theresa, das ist Roman ein guter Kumpel von mir“ stellte uns Lucan vor. Ich lächelte ihn zu und Roman lächelte mich verschmitzt zurück. Ihn schien mein Auftreten zu gefallen. „Was soll ich anziehen?“ fragte an Lucan gewandt, der mich sofort verwirrt anschaute. Kurz musste ich schmunzeln. Sein Blick blieb an meinen Beinen hängen und er musste schlucken. „Zieh doch deine alten Sachen wieder an, sie liegen hier“ murmelte er, sofort verzog ich mein Gesicht und zeigte ihn den Vogel. Roman amüsierte sich köstlich, aber ich fand diese ganze Angelegenheit auch etwas witzig. Kommt ja nicht oft vor, dass ich bei einem Fremden aufwache, ich duschen ging, und danach keine Kleidung hatte. „Okay, keine gute Idee, okay… also Hose kannst du ja noch mal anziehen, T-Shirt kannst du von mir nehmen“ murmelte er, reichte mir erst meine Hose, dann einer seiner Hemden. Ich seufzte schwer, nahm sie aber lächelnd Entgegen, dann verschwand ich wieder im Badezimmer und zog mich fertig an. Als ich in den Spiegel schaute, seufzte ich. Vielleicht machten sich meine Eltern oder andere Familien Mitglieder schon sorgen um mich. Vielleicht gingen sie zur Polizei und ich würde bald gefunden werden, aber meine Erinnerungen blieben trotzdem weg. Und eigentlich, ich kannte Lucan wirklich nicht, aber ich fühlte mich hier wohl. Er war nett zu mir und in seinen Blick konnte ich was ausmachen, was Führsorge, Schmerz aber auch Liebe, hieß. Dies glaubte ich jedenfalls. Aber ich war doch Therapeutin, also müsste ich dies doch rausfinden oder nicht? „Theresa, bewege dich, wir wollen los“ hörte ich auf einmal die raue Stimme von Lucan. Ich schaute ein letztes Mal in den Spiegel, dann öffnete ich die Tür und sah Lucan verwirrt an. Wo wollte er hin? Er schien wohl meine Frage schon zu kennen, den er schüttelte kurz seinen Kopf, dann erfasste er mein Handgelenk und führte mich raus. „Warte…“ rief ich laut, augenblicklich blieben die beiden Männer stehen und schauten mich verwirrt an. „Ja?“ fragte Roman anstelle von Lucan, den dieser musterte mich einfach nur. Vielleicht schätze er auch einfach nur das Risiko ab, ob ich demnächst weglaufen würde. „Wo wollt ihr mich hinbringen?“ „Wirst du schon früh genug erfahren…“ „Warum sollte ich euch Vertrauen?“ „Theresa können wir bitte die Fragestunde auf nachher verschieben, Vertrau uns einfach… wir tun dir nichts, wir gehören zu den Guten!“ erklärte mir Lucan ehrlich, doch er klang leicht genervt. Also nickte ich nur sacht, was dazu führte, dass er sich wieder umdrehte und mich hinter sich her schliff. „Warte…“ rief ich erneut, als wir am Ende des Ganges angekommen waren. „Was?“ sichtlich genervt schaute Lucan mich an. „Lucan, ich habe keine Schuhe an“ murmelte ich, als wir im Fahrstuhl angekommen waren, sofort sahen Roman und Lucan zu mir herunter und alle beiden fingen an zu schmunzeln. „Dann trag ich dich eben“ meinte Lucan dann grinsend, mit großen Augen sah ich ihn an, und wollte gerade anfangen zu streiken, aber dann ging auch schon die Fahrstuhltür auf und er nahm mich, wie eine Braut, auf den Arm. „Du weißt, dass meine Schuhe noch im Zimmer stehen…“ informierte ich ihn und hielt mich an der Fahrstuhltür fest, genervt rollte er mit seinen Augen. „Ich geh schon…“ lachte Roman neben uns, es dauerte auch nicht lange, da stand er wieder bei uns im Fahrstuhl und hatte zum Glück meine Schuhe in der Hand. Im ersten Moment dachte ich, dass Lucan mich wieder runterlassen würde, schließlich hatte ich jetzt meine Schuhe wieder, doch er tat es nicht. „Wo gehen wir hin?“ fragte ich erneut in die Runde, aber die beiden wollten mir einfach nicht auf diese Frage Antworten. Toll Theresa, dachte ich mir und verschränkte meine Arme. Schmollend senkte ich meinen Kopf. Da hatte man schon keine Erinnerung mehr, war sozusagen auf diesen heißen Kerl angewiesen und er nutzte es restlos aus und wollte mir nicht verraten, wohin genau er mich brachte. „Süße, nicht schmollen“ meinte Lucan auf einmal, ich sah ihn in seine Augen. Ohne mich darüber wehren zu können, fing ich automatisch an zu lächeln, genauso wie er. „Wieso sagt ihr mir dann nicht, wohin es geht?“ fragte ich leise, wir gingen gerade durch die Eingangstür des Hotels. Hier war es nicht voll drin, aber trotzdem waren neugierige Menschen anwesend. Nun es liefen wahrscheinlich nicht jeden Tag zwei attraktive große Kerle mit einer jungen Frau auf dem Arm, durch das Hotel. Würde ich uns sehen, hätte ich mich bestimmt auch gewundert. „Wir fahren in die Zentrale“ meinte Lucan, dann doch, aber es verwirrt mich nur? Zentrale? Was war das, und wo war das? „Komm“ meinte auf einmal Roman, wir waren mittlerweile an einem Auto angekommen. Sofort setzte mich Lucan hinten in das Auto, dann stieg er und Roman vorne ein und fuhren auch gleich, ohne was zu sagen, los. Als ich nach wenigen Meter bemerkte, dass Roman meine Schuhe neben mir auf den Sitz gestellt hatte, griff ich gleich danach und zog sie mir über, schließlich musste ich nicht die ganze Zeit mit nackigen Füßen hier herumlaufen. Die ganze Fahrt über schwiegen sich die Jungs an, was mir komisch vorkam. Dauern beobachtete mich Lucan im Rückspiegel und ich lächelte ihn unsicher an. Dabei sah ich, wie seine Augen anfingen zu strahlen. Aber weiteres passierte nicht im Auto, ich schaute die ganze Zeit sonst, aus dem Fenster und musste feststellen, dass wir viel zu schnell fuhren und das Roman die Kurven viel zu steil nahm. Da fühlte man sich wirklich wie in einer Achterbahn, ein echt komisches Gefühl. Als ich dachte, dass wir doch endlich bald angekommen waren, fuhr Roman vom Highway ab und bog in eine etwas verborgenere Straße ein. Der Wald tat sich um uns auf und schien uns beinah zu verschlucken, die Sonne war kaum noch zu sehen, als ich einen kurzen Blick in die Höhe schweifen ließ. Wenn sie mich gerade entführten und nicht helfen wollten, dann säße ich ab sofort richtig in der Patsche, denn hier draußen im Wald würde niemand nach mir suchen oder mich gar finden. Doch ich verkniff mir die Gedanken, schließlich hatte ich keine Erinnerung und ich musste den beiden wohl oder übel vertrauen.

„Wir sind da“ munterte mich Lucan auf, weil mir langsam langweilig wurde, das Radio lief nicht und draußen waren auch nur Bäume zu sehen. Der Wald. Aber jetzt waren wir da. Ich sah nach vorne, durch die Windschutzscheibe und erkannte ein großes Gebäude. Es war weiß und hatte mehrere Gebäudekomplexe, die irgendwie ein großes darstellen sollten. An den wenigen Fenstern waren Rollos angebracht, die alle unten zu sein schienen. Obwohl hier eigentlich nicht die Sonne schien, doch ich fragte nicht nach. Viel zu perplex war ich, als wir den großen Elektrischen Zaun passierten und langsam auf das Gelände fuhren. Wo wir aber nicht weit kamen. Das musste wohl die Zentrale sein, ich musste schon sagen. WOW! Roman fuhr durch den Sicherheitsbereich, wo auch zwei Wachen standen, dann fuhr er einen Kieselweg lang, bis wir zu einer Garage kamen, dafür musste Roman runter in einen Tunnel fahren und kam auf einen großen Parkplatz an. Er parkte gleich ganz vorne. Hinter uns ging das Tor, was eben noch aufging, wieder zu. Es war schon etwas gruselig, aber alles war so modern eingerichtet. „Komm“ meinte Lucan, als Roman und er ausstiegen, ich brauchte eine Zeit lang, um mit meinem Gurt zu kämpfen, schaffte es aber und stieg dann auch aus. Und musste erstmal staunen, an den Wänden hingen überall Waffen, von verschiedenster Art und Weise. Darunter waren kleinere Pistolen bis hin zu großen Kalaschnikows, eine Armbrust, die in der Mitte hing, drum herum wurden feinsäuberlich lange Schwerter drapiert. So viele Waffen hatte ich noch nie gesehen, glaubte ich jedenfalls. „Komm Theresa, wir müssen rein“ meinte Roman, ich nickte ihn zu und folgte den beiden Männern still und leise. Wo war ich hier nur gelandet, fragte ich mich und wand schnell den Blick von der Waffensammlung ab, schließlich wollte ich mir nicht ausmalen, wofür sie das brauchten. „Und sie kann sich wirklich nicht mehr erinnern?“ fragte auf einmal Roman seinen Kumpel leise, doch nicht leise genug schließlich hörte ich sie laut und deutlich. Lucan schüttelte nur stumm mit seinem Kopf, darauf Roman nachdenklich nickte. Wieso wollte dies Roman jetzt wissen? Wollten sie mir vielleicht doch helfen wieder zurückzufinden, zu meiner Familie? Aber wieso haben sie mich ausgerechnet hierhergebracht, in die Zentrale? Und was war die Zentrale überhaupt?Ich bin froh, dass sie sich nicht mehr erinnern kann, hörte ich auf einmal eine Stimme in meinen Kopf. Ich sah mich sofort umher, fand aber nichts, keiner hatte was gesagt? Aber woher kam diese Stimme, hatte ich sie mir vielleicht auch nur eingebildet? Aber wieso hatte die Stimme gedacht, dass sie froh war, dass SIE sich nicht mehr erinnern kann? War vielleicht ich diese Person? Ich konnte mich ja nicht mehr erinnern?Sie hat keine Ähnlichkeit mit Mira, trotzdem ist sie so hübsch wie sie, wieder diese Stimme, diesmal klang sie aber gequält. Woher kamen sie? Und wer war Mira? Auf einmal tauchten hunderte von Bildern in meinen Kopf auf. Von einer wunderschönen rothaarigen Frau und Lucan? Dies musste Mira sein. Die beiden sahen glücklich aus, sie wahren verheiratet, aber dann… Mira war tot. Ein tiefer schmerz breitet sich in mir aus und ich fing an zu schreien und ging auf die Knie. Natürlich drehte sich die beiden Jungs gleich zu mir um und liefen zu mir. Leider wussten sie nicht, was sie machen sollten, Geschweige denn, was ich hatte. „Theresa, was hast du?“ fragte Roman mich und tastete nach meinem Puls, der ziemlich hoch war. Wie vorhin spürte ich wieder mein Herzschlag in meiner Brust und das Rauschen in meinen Ohren. „Hör auf…bitte“ schrie ich und hielt mir meinen Kopf.Sie soll nicht leiden, was hat sie nur… und wieder dieser Schmerz. Ich schrie mir die Seele aus dem Leib und wollte den Schmerz vergessen, jetzt wusste ich, woher er kam. „Lucan, hör auf“ schluchzte ich auf und hielt mir weiter meinen Kopf. Sofort sah Roman, Lucan verwirrt an, der aber auch nicht weiterwusste.

---ENDE DER LESEPROBE---