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Jasmin Bähner

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Beschreibung

MM Romance aus Raven Miles. Daxton dachte nie darüber nach, in eine Beziehung zu rutschen. Schließlich verfolgt ihm das Pech wo hin er nur geht. Einst seine Beziehung zu einen Mann, ließ beinah seine Karriere scheitern. Dann verliebt er sich in ein absoluten Heterotypen. Wäre er nicht nur sein Teamkamerad, wäre die Sache nicht so heikel. Doch dann taucht Phoenix vor seiner Nase auf und umschwärmt ihn. Blöd nur, dass der selbstsichere Löwe ihr Goalie war und ihn mächtig verwirrt. Das kann doch nur schief gehen, schließlich sitzt die Angst seiner Karriere den Gar auszumachen, hoch an und lässt ihn zittern, wenn er nur daran denkt, sich zu outen.

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Veröffentlichungsjahr: 2025

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Jasmin Bähner

Lion

Golden Phoenix

Inhaltsverzeichnis

Impressum

Prolog-Phoenix-Genüsslich schlürfte Phoenix sein Bier und genoss die Ruhe. Doch leider nicht lang genug, da legte sich eine schwere Hand auf seine Schulter. Im nächsten Moment wurde er bereits in eine Herzliche Umarmung gezogen. Grinsend entzog der große Löwe sich den starken Armen und musterte den schwarzen Panther vor sich. „Lange nicht mehr gesehen, mein Freund“ lachte Phoenix und blickte in seine grünen Augen, die von einen Cowboyhut im Schatten gehallt wurden. „Du warst ja auch schon lange nicht mehr hier in der Gegend, was führt dich in die sicheren Hallen von Raven Point?“ fragte Logan ihn und setzte sich ungefragt neben ihn auf den Barhocker. Ein kurzes Signal an den Barkeeper und im gleichen Moment, stand bereits schon ein frisch gezapftes Bier vor ihm. „Ich bin nur auf der Durchreise. Meine Eltern haben sich jedenfalls sehr gefreut, mich endlich wieder zu sehen“ lachte Phoenix zu ihm und ließ sich wieder auf seinen Hocker gleiten. Er war in Raven Point groß geworden und hatte es geliebt, hier seine Abende zu verbringen. Doch leider hatte der Raven Point Clan nichts mit Icehockey am Hut und demnach, musste seine Reise weiter gehen. Nach seinen High School Abschluss hatte er das Boston Collage besucht und wurde dort zu einem Icehockey-Star gekürt. Bevor er schlussendlich nun in Wandler Team aufgenommen wurde, war er bereits in Seattle und Los Angeles gewesen. Um am Ende doch in Denver seinen Vertrag zu unterschreiben und endlich Sesshaft zu werden. Hat nicht geklappt… Doch nie hat das Spiel so viel Spaß gemacht, wie unter den Wandlern. Sie waren nun mal rapider, robuster und konnten ordentlich austeilen. „Keine Sorge mein Freund, ich bin auch sehr froh, endlich wieder ein vertrautes Gesicht zu erhaschen“ lachte Logan ihm entgegen. Grinsend drehte Phoenix seinen Kopf zu ihm. „Alles nur wie beim Alten?“ fragte er geradewegs hinaus. Er war zusammen mit Logan zur High School gegangen und schon damals hatten sich die beiden Katzen sehr gut verstanden. Logan ging zur Army und kam wie ein veränderte Mann zurück. Phoenix dagegen war wie immer. Daher hatte sich ihre Freundschaft zu einen Punkt verändert, was Phoenix heute immer noch schmerzte. Doch er wollte kein Trübsal blasen, schließlich genoss er den Abend mit vertrauten Gesichtern. „Ace ist zurück.“ „Du meist, den störrischen Eisbär, der jeden mit seinen Blick umbringen wollte?“ fragte Phoenix überrascht. Logans grinsen wurde breiter. „Er ist mittlerweile Handzahm. Was vielleicht mit seiner Frau zutun hat, sie hat ihn echt gut unter Kontrolle“ Erstaunt über diese neue Information, hob Phoenix eine Augenbraue. Er konnte sich noch gut an den grummeligen Eisbären erinnern und seit Halbbruder. Zu Ace hatte er immer mal Kontakt gepflegt, doch es nahm mit den Jahren ab. Zu seinen Halbbruder jedoch hatte er absolut nichts in Erinnerung. Er hatte den gleichen Namen wie er, doch das war auch das Einzige, was die beiden Wandler miteinander verband. „Er hat also eine hübsche Eisbärin getroffen?“ wollte Phoenix wissen und leerte sein Bier mit einen letzten Schluck. Doch er musste nicht lange warten, da zwinkerte ihm der Barkeeper frech zu und schob bereits den nächsten Krug über den Tresen. „Nein, eine Menschen Frau. Sie ist aber genau taff, wie ein Wandler und du hättest mal ihren Daddy sehen müssen“ lachte Logan neben ihm auf. Nun wurde Phoenix wirklich neugierig. „Seit wann hast du ein Daddy-Kink?“ fragte Phoenix belustigt. Leise knurrte die Katze neben ihm, schließlich hatte er sich gerade über Logan lustig gemacht. Doch damit kam er zurecht. „Er war ein knallharter Mistkerl und hat das Leben hier in Raven Point ordentlich auf den Kopf gestellt… du hast was verpasst“ klopfte Logan ihm schlussendlich etwas ruhiger auf die Schulter. „Ganz ehrlich…“ seufzte Phoenix leise auf. „… ich vermisse die guten alten Zeiten schon etwas. Aber ich fühle mich in Raven Miles wirklich super und habe bei den Raven Beasts wirklich gute Freunde gefunden“ „Du wohnst in Raven Miles? Warum weiß ich das nicht? Ich dachte du wohnst noch in Denver!“ fuhr Logan ihn auf einmal an. Leise lachte Phoenix über diese gespielte Entrüstung seines Kumpels. „Mein Leben ist wohl nicht so spannend, damit es in die Klatschpresse von Raven Point gelangen konnte“ zuckte Phoenix unschuldig mit den Schultern. Raven Miles befand sich nur eine Autostunde von Raven Point entfernt und im Grunde fungieren die beiden Städte als eins. Und doch unterscheiden sie sich sehr voneinander. Was vielleicht nicht nur mit der Großen Offenbarung zusammenhing, sondern beider Interessen. Raven Point war eher als Zufluchtsort bekannt oder gar als Gefängnis. Dort wurden Wandler hin verwiesen, die zwar noch eine Zukunft hätten, jedoch mit allen mittel dagegen angingen. Das Sicherheitssystem in Raven Point hatte in den letzten Jahren drastisch an Fahrt aufgenommen und so konnten sie die Menschen beschützen. Raven Miles war sozusagen die Tochterstadt davon. Hier, bei ihnen, lebten Menschen mit unter, die es nichts ausmachte, dass es Wandler gab. Es war ein friedliches Miteinander, welches man jeden Tag mehr als genoss. „Apropos Klatschpresse… ich glaube ich muss mal wieder meinen Charm spielen lassen, damit die Trottel da hinten, es nicht wieder aufs Titelblatt schaffen“ verkündete Logan auf einmal. Phoenix folgte sacht seinen Blick und wunderte sich kaum. Da standen sie, zwei Leoparden, die ihre Krallen ausgefahren hatten und bereit waren, sich zu stellen. „Viel Erfolg dabei, Mr. Cowboy“ lachte Phoenix seinen Kumpel entgegen, als dieser bereits auf dem Sprung war. „Melde dich die Tage mal bei mir.“ Grinsend nickte er Logan zu und sah ihm nach, wie er sich in seiner vollen Montur aufbaute und mit seinen schicken Stiefeln dorthin stolzierte. Dieser Kater hatte es nach all den Jahren immer noch drauf, Eindruck zu schinden. „Hey Süßer, darf ich dir vielleicht noch was bringen?“ lenkte ihn eine rauchige Stimme vom Geschehen ab. Als Phoenix seinen Kopf zum grinsenden Barkeeper schwenkte, hob er fragend seine Augenbraue. Ein Hauch eines Grinsens, zierte seine schmalen Lippen. „Nein danke, ich bin für heute fertig“ grinste er den Mann entgegen und zwinkerte zurück. Was tat er hier? Diese Geste konnte man, als vieles Interpretieren und es war nicht nur reine Freundlichkeit. Doch im Grunde konnte es ihm egal sein, schließlich war das kleine Lokal an der Grenze von Raven Point, noch nicht lange aktiv und niemand kannte ihn hier. Vielleicht flüchtige Bekanntschaften, doch er vermutete nicht, dass weitere seiner alten Freunde, sich hier draußen herumtrieben. „Schade Süßer, ich hätte dich gerne noch weiter betrachtet. Wenn du gehst, dann bitte langsam und schön mit deinen Knackarsch wackeln, dass ich wenn ich gleich Feierabend habe, auch etwas Spaß haben kann“ Gut, das war definitiv flirten und eine offenbare Aufforderung. Kurz erstarrte alles in Phoenix, als er sich flüchtig umblickte, bemerkte er… absolut keine Neugierigen Blicke oder Bekannte Gesichter. Logan war beschäftigt und nicht mal in seiner Reichweite. Sollte er also? „Weist du, wenn du mich weiter betrachten willst, können wir das auch nach hinten verschieben“ zwinkerte er also ohne Scharm zurück und tat das erste Mal in sein Leben, etwas verdammt Waghalsiges. Aber wie heißt es so schön, No Risk, No Fun.-Daxton- „Du stehst auf ihn, oder?“ ertönte die grummelnde Stimme seines Teamkameraden hinter ihm. Erschrocken fuhr Dax zurück und blickte in das grinsende Gesicht von Phoenix. Hatte er ihn eben gesehen, wie er Roman hinterher geschaut hatte? Wie seine Augen gierig auf den knackigen Arsch seines Teamkameraden gestarrt hatten, als gab es kein Morgen mehr. Nur zu gerne wollte Dax ihn berühren, fest kneten und dabei laut aufstöhnen. Doch er hatte genug Vernunft, um diesen inneren Wunsch nicht nachzugehen. Davon zu Träumen, schien jedoch in Ordnung zu sein. „Wie kommst du den auf den Quatsch?“ fragte Dax zu Phoenix zurück. Zorn lag in seiner Stimme. Jedoch nicht Zorn darüber, dass er ihm diese spezielle Frage gestellt hatte. Nein, sondern gegen sich selbst, dass er wieder einmal viel zu naiv war. Er hatte seine Blicke walten lassen und versucht, krampfhaft jemand anderes anzugucken als Roman. Doch es war schwer. Und nun hatte er das Schlamassel. Verdammte Scheiße, dachte sich Dax. Wie kam er da nur wieder raus? „Ich sehe deine Blicke, die du ihm regelmäßig zuwirfst, gerade eben auch wieder“ erklärte Phoenix ihm gelassen. So als würde er mit ihm über das Wetter quatschen. Was nebenbei erwähnt, aktuell wie Dax Laune, verdammt beschissen war. Es regnete und die kühle Luft hing in der Luft. Perfektes Oktoberwetter und das gerade mal Mitte September. Der Himmel war grau und ließ keinen Sonnenstrahlen durch. Doch es war passend zu seiner Laune, es spiegelte sie förmlich wider. „Du hast sie nicht mehr alle…hast gestern wohl zu tief ins Glas geguckt?“ gluckerte Dax im nächsten Moment. Er wirkte nicht sehr überzeugend und doch gab er sein Bestes. Es war sein Geheimnis und er musste es um jeden Preis schützen. Schließlich hing noch so viel mehr dran als sein Herz. Seine Karriere. Wenn seine Kameraden wüssten, dass er heimlich auf Männer stand, wäre er ganz bald seinen Job und Titel los. Sie würden ganz schnell Ersatz für ihn finden und er würde allein in der Gosse enden. Gut, er dramatisiert ein wenig, aber im Grunde konnte er sich nichts anderes vorstellen, als Eishockey zu spielen. Alles andere war nicht für sein Leben bestimmt. Ohne auf Phoenix zu achten, ging er an ihm vorbei Richtung der Eishalle. Gleich hatten sie Training und er wollte nicht zu spät kommen. In der Eishalle angekommen, schaute sich Dax nach seinen Kameraden um. Coach Turner war nirgends zu sehen, doch sein Team schon. Die jedoch am Rande standen. Alle versammelt? Hatte er vielleicht ein Team Meeting verpasst? Tuschelten sie? Nein… als er nähertrat, erkannt er den Grund, warum sie jubelten und dort versammelt waren. „Herzlichen Glückwunsch“ so ging es durch die Reihen. Tapfer grinste Dax seinen Teamkollegen zu, wie er stolz seinen Verlobungsring präsentierte. Roman war so Stolz und reichte ihn umher. Dennoch schmerzte es in Dax Herz, ihn so glücklich zu sehen. Er wollte derjenige sein, der diesen Ring trug. Er wollte ihn… doch dies war ein Wunschdenken. Er musste endlich über Roman hinwegkommen. Doch er schaffte es nicht. Wie er strahlend vor ihm steht, mit seinen perfekten Körper die nur dazu einlud, von ihn unsittlich berührt zu werden. Dax wünschte sich bei ihm zu sein, ihn zu berühren und sich an seine raue Haut zu schmiegen, wie ein kleines Kätzchen welches er im inneren durch und durch war. Nun, es wussten die wenigstens, schließlich war er ein Wandler und zudem ein fantastischer Icehockey Spieler. Leise seufzte Dax und versuchte sich wirklich nichts anmerken zu lassen, doch es war hart. Daher trat er lieber den Rückzug an. Im ganzen Trubel, verkroch sich Dax in die Dusche zurück. Hier war er allein und musste seine heile Fassade, wenigstens nicht aufrechterhalten. Hier konnte er eine traurige Mine ziehen und den enttäuschten Blick aufsetzen. Auch wenn es nur für einen kleinen Moment war. Denn dann würde er wieder raus in die Wirklichkeit gehen und sein Pokerface aufsetzen müssen. Wie lange trat er diesen Kampf schon gegen sich an, ohne dagegen etwas unternehmen zu können. Schon so oft hatte er sich heimliche Gedanken zu Roman verboten. Doch es funktionierte einfach nicht. „Na was machst du denn hier ganz allein?“ ertönte auf einmal die amüsierte Stimme von Phoenix hinter ihm. Leise seufzte Dax. Dieser Löwe ging ihm aktuell gehörigste auf den Sack. Und das nicht auf die gute Art und Weise. Er wollte ihn wahrscheinlich blamieren… bloßstellen bei den anderen und dann würde Dax gefeuert werden und er würde seinen Platz bekommen. Aber Dax spielte da nicht mit. Wieder ertappte er sich dabei, wie er alles dramatisierte. Was war nur aktuell los mit ihm, dass er ständig daran dachte, dass alle ihn auf die Schliche kamen? Nun, sein bester Freund war es und seine kleine Schwester auch. Daher zerrte die Angst in Dax derber als sonst, wenn es darum ging, sein Geheimnis zu wahren. „Ich wollte gerade pissen gehen“ log er und deutete auf die Toilette, am hintersten Gang. Es klang sogar ganz plausibel in seinen Ohren. Schließlich musste man hier an den Duschen vorbei gehen. Hinter ihm hörte er ein schnauben, was ihn veranlasste sich zu Phoenix umzudrehen. Da stand er, fertig im Trikot, jedoch ohne Schutzausrüstung. Sein Blick fiel auf die Tätowierung am Hals. Da er ihn bereits unter der Dusche gesehen hatte, wusste Dax, dass sie abnorm große Schlange an seiner Hüfte anfing und ihn bis zum Hals hoch schlängelte. Etliche andere Tattoos zierten Phoenix Körper, doch diese waren gerade nicht erkenntlich. „Aber dafür stehst du aber schon eine ganze Weile einfach nur hier umher und guckst dir die Dusche genauer an. Ist die wirklich so Interessant?“ grinste Phoenix ihm vielsagend zu. Dax fühlte sich ertappt. Aber war es nicht sein gutes Recht, hier zu sein? Schließlich gehörte er zum Team und musste sich nicht rechtfertigen, warum er hier bei den Duschen stand. Gut, es wäre höflicher gewesen, bei den anderen draußen zu bleiben. Für Dax jedoch Schmerzvoller. Und da er zugleich mit seinem Team, eingeschossen Roman, trainieren musste, gönnte er sich eine kurze Auszeit allein. „War in Gedanken“ murmelte Dax also nur und hoffte, endlich Frieden vor Phoenix zu haben. Doch der Löwe hatte gerade erst angefangen. „Weil du dein Herzblatt an eine Frau verloren hast?“ spottete er über ihn. Dax Herz rutschte in die Hose. Bereits eben in der Umkleide hatte er mit ihm darüber sprechen wollen. Warum fing er ständig mit diesen Thema an? Wut stieg in Dax hoch. „Hör endlich auf, solch ein Scheiß über mich zu erzählen. Irgendwer glaubt dir das noch“ knurrte er zurück und verengte seine Augen. Selbstverständlich war er angefressen, weil Roman lieber eine Frau liebte, anstelle von ihm. Weil er auch noch diese Frau heiraten wollte, anstelle von ihm. Zwar war Dax bewusst, dass seine Chancen gegen Null stand, jemals Romans Herz für sich zu gewinnen. Doch bis zu diesen Zeitpunkt, war die Chance nicht gänzlich vorbei gewesen. Nun schon. Nun hatte er die Hoffnung verloren. In den vergangenen Jahren hatte er genügend One-Night-Stands gehabt und sich hin und wieder verguckt. Aber nie in einen Heteromann. Es war peinlich, dachte sich Dax traurig. „Und wenn es so wäre? Wäre dann dein Ego angekratzt oder komplett im Arsch?“ fragte Phoenix ihn scheinheilig und mit seinen dicken grinsen kam er ihm näher. Schritt für Schritt. Da sich Dax nicht auf dieses Spiel einlassen wollte, drehte er sich um und war im Begriff zu gehen. Ein letztes „Leck mich“ kam aus seinem Mund, bevor er sich umdrehte und einige Schritte weiterlief. Doch Phoenix Worte ließen ihn innehalten. Mitten in der Bewegung erstarrte Dax, als er Phoenix sagen hörte: „Gerne. Zieh deine Hose runter und ich nehme ihn sogar in den Mund“ überrascht drehte sich Dax um und erkannte, dass Herausforderung in Phoenix Blick lag. Hatte er sich da gerade etwa verhört? „Was?“ fragte Dax also verdattert nach. Sein Blick klebte auf Phoenix, wollte ihn einschätzen, ob er nur bluffte und ihn somit verarschte. Aber er könnte es auch ernst meinen. Vielleicht waren die letzten Versuche, ihn immer wieder zur Weißglut zu bringen, gar keine Böswilligen Absichten von ihm gewesen… hatte er vielleicht mit Dax geflirtet und er Idiot hatte es nicht mitbekommen? Wollte er ihn offen dazu auffordern, herauszufinden, ob er Chancen bei ihm hatte oder ob es vergebens war, weil Dax in einen anderen Mann verliebt war? Das war doch absoluter Quatsch, dachte Dax sich für einen kurzen Moment. „Guck mich nicht so verstört an. Ich wehre mich nicht so gegen meine Sexualität wie du…“ pustete Phoenix auf einmal los. Dax Augen wurden immer größer. „Du meinst du bist…“ stotterte er seinem Team Kollegen entgegen. Schaffte es nicht, einen ordentlichen Gedanken zu fassen oder gar auszusprechen. „Schwul? Ja bin ich und ich steh dazu“ beendete Phoenix voller Stolz seinen Satz. Dax blickte ihn erstaunt an und er kam sich in den Moment wirklich mickrig vor. „Und warum hast du dich dann damals freiwillig gemeldet wegen meiner Schwester? Als ich erfahren hatte, dass Nero meine Schwester vögelt… du hast deine Hand gehoben“ fragte Dax zerstreut nach, konnte es nicht fassen. Noch genau konnte er sich an seinen Wutanfall erinnern, als er frisch mitbekommen hatte, dass sein bester Freund heimlich eine Affäre mit seiner kleinen Schwester hatte. Er war zu den Zeitpunkt, wegen diesen enormen Verrat, so wütend und enttäuscht gewesen, dass er sich auf dem Eis einfach nicht kontrollieren konnte und Nero zur Schnecke gemacht hatte. Vor seinen ganzen Team. Offen hatte er die Frage gestellt, wer vielleicht noch Interesse an seiner kleinen Schwester hatte, aber es nicht zugeben wollte. Phoenix hatte sich belustigt gemeldet, daher war Dax davon ausgegangen, dass der große Löwe hetero war. Bei einigen Leuten, den er in sein Leben begegnet war, hatte sich Dax heimlich gedacht, dass sie Schwul seien. Doch nie und nimmer wäre er bei Phoenix auf die Idee gekommen. Gut, er war kein klassischer Frauenheld wie Richie aus seinem Team. Doch hatte Dax ihn dennoch oft mit Frauen gesichtet, schließlich hatte er auch das perfekte Aussehen dafür. Volle Wimpern, süßen Kussmund, lange schwarze wilde Mähne die ihn bis zu den Schultern reichte. Einen perfekten Körperbau, wie es nur Löwenmännchen haben konnten und sein Gemächt war auch ordentlich bestückt. Er war ein purer Frauenmagnet und doch outete er sich gerade vor Dax. „Da war ich es auch noch nicht… doch schon, aber ich habe es verdrängt und genau mit solchen dämlichen Aktionen verschleiert. Im Grunde hab ich den Frauen, mit den ich zusammen war, immer etwas vorgespielt und mir nichts bei gedacht. Bis ich irgendwann den Gedanken losgelassen habe und experimentierte… und wie Zufall, der Sex mit Männer gefällt mir hundertmal besser als mit Frauen“ zuckte Phoenix nur mit seinen Schultern. Tat es als banal ab, doch dies war es mit Sicherheit nicht. Nicht für Dax. „Und wann kam es dazu, dass du es verstanden hast?“ fragte Dax neugierig und schien Phoenix wohl zu vertrauen. Er gab sich ihm offen preis und lange befreundet waren sie auch schon. Er dachte wirklich, alles über ihn zu wissen. Und doch tat er es nicht. Daher schätzte Dax es sehr, dass Phoenix ihn mit ins Boot holte. „Ganz ehrlich… zwei Tage später in einer Bar. Der Barkeeper hat mich angebaggert und ich war im Begriff ihm eine Abfuhr zu erteilen, aber ich dachte für einen kurzen Augenblick, mich sieht hier keiner und mich kennt auch keiner… also bin ich mit ihm aufs Klo und naja, du weißt wahrscheinlich was da passiert ist“ grinste Phoenix ihm entgegen und wackelte anzüglich mit seinen Augenbrauen. Selbstverständlich wusste Dax, was sie dort getrieben hatten. Zwar bevorzugte er lieber einen geschlossenen Raum in seinen Wohlfühlort, doch konnte er sich das auch sehr prickelnd vorstellen. Irgendwie schmerzte es Dax sogar, dass er schon so lange über seine Sexualität Bescheid wusste und sich nie solche Dinge getraut hätte wie Phoenix, in dessen kurzen Zeit. Hart schluckte er. „Und dann kamst du einfach auf die Idee, hey jetzt wo ich es ausprobiert habe, finde ich es ist toll und ich mach kein Hehl draus?“ fragte also Dax verwirrt nach, um herauszufinden, wie Phoenix tickte. „Korrekt. Es war etwas Neues, aufregendes. Und es gab mir endlich das Gefühl wieder, mich nicht verstellen zu müssen. Ich kann einfach ich sein.“ „Und warum wissen wir anderen es nicht?“ stellte er zugleich die nächste Frage. „Weil es euch nichts angeht“ meinte Phoenix keck und sah ihn etwas ungläubig an. So als hätte Dax sich das selbst denken können. Nun, keiner wusste von ihm was. Er dachte das gleiche, nur hütete er sein Geheimnis wie sein Augapfel. Dennoch schnaubte Dax laut auf. „So viel zum offen damit umgehen“ murmelte er zu sich selbst. Er erzählte es nicht offen und stand dazu, doch Phoenix dachte wirklich er ging offen damit um. Obwohl er wie Dax war und es niemanden erzählte. „Dax, nur weil ich auf Schwänze stehe, heißt das nicht, dass ich mir ein Schild auf den Rücken klebe und damit hausiere… frag mich auf was ich stehe, und ich antworte dir ehrlich… wenn ich einen heißen Kerl sehe, flirte ich mit ihm, wenn ich ein jemanden küssen will wenn ich weiß das er es auch will, dann küss ich ihn… scheiß egal wer zuguckt und wer es rausfinden könnte, dass ich Schwul bin“ murrte ihn Phoenix zu und kam ihm einen gefährlichen Schritt näher. Dax Herz schlug leicht schneller. Seine Gedanken von eben waren verschwunden. Denn das, was Phoenix ihm aufzählte, würde er sich niemals trauen. Doch ihm traute er es zu. „Und hast du keine Angst wegen deiner Karriere?“ „Nein, warum?“ „In meinem alten Team ging das Gerücht umher, dass jemand Schwul sei… zack waren sie sich alle gegenseitig misstrauisch und dachte sich, gegenseitig was weg zu gucken… lächerlich“ schüttelte Dax zum Ende hin mit seinen Kopf. Er hatte sich damals regelrecht Panik gemacht und war froh, als endlich die Gerüchteküche nicht mehr gekocht hatte und es zur Normalität über ging. Es hätte ihn fast seine Karriere gekostet und das nur wegen einen verdammt dummen Fehler. Den würde er kein zweites Mal machen. „Hier bei uns ist das nicht so. Wir hatten bereits, bevor ihr im Team wart, einen Schwulen Kumpanen. Wir Wandler sind nicht so verklemmt wie die Menschen, dass solltest du dir hinter deine hübschen Ohren schreiben“ flüsterte Phoenix ihm zu und kam ihm immer näher. Dax war verwirrt. Stand er nun auf ihn? Es schien wirklich so. Doch Dax konnte nichts damit anfangen. „Nachdem wir das jetzt geklärt haben, steht dein Angebot also noch?“ fragte ihn Phoenix auf einmal. Er stand mittlerweile direkt vor ihm, nicht mal ein Stück Papier würde zwischen ihre Brustkörbe passen. Deutlich spürte Dax den Herzschlag des Löwen und es beruhigt ihn auf eine Art und Weise. „Welches Angebot?“ fragte Dax ganz verwirrt nach, wusste nicht was hier gerade passierte. Phoenix grinste ihm zu, da spürte er auch schon seine Hand in seinen Schritt. Kräftig packte Phoenix zu und massierte Dax Schwanz in der Hose. Seine Pupillen weiteten sich und sein Blick huschte zur Tür. Dort könnte jeden Augenblick jemand hineinkommen. Sie sehen. Die Angst in ihm, entdeckt zu werden, ließ ihn seine Hemmungslosigkeit nicht gewinnen. Wobei kurz der Gedanke in seinen Kopf aufblitzte, dass er verdammt lange schon keinen Sex mehr hatte. „Es tut mir leid aber…“ Dax entfernte Phoenix Hand von seinem Schritt. „Aber ich bin noch nicht bereit dafür“ redete er sich heraus, bevor ihn sein eigener Gedanke noch in die Quere kam. „Für was bist du nicht bereit, Dax? Das Risiko einzugehen, erwischt und somit geoutet zu werden oder jemand anderes zu vergessen und dich auf geilen Fick mit mir einzulassen?“ fragte Phoenix prüfend. Es lag kein Zorn in seinen Blick, dies musste Dax feststellen. Er hatte ihn gerade eine Abfuhr erteilt und doch stand er noch hier und wirkte… bescheiden. Ein besseres Wort war Dax nicht eingefallen, denn der Löwe starrte ihn mit seinen blauen Augen einfach nur an. Zum Glück brauchte Dax darauf nicht mehr antworten, da kam ein Windzug auf und Dax sprang automatisch ein Schritt zurück. Grinsend schüttelte Phoenix seinen Kopf über seine Reaktion. Er hatte vielleicht kein Problem damit, erwischt zu werden, doch Dax war noch Meilenweit von dieser absurden Idee, sich offen zu outen, entfernt. Und bis dahin galt es nun mal, Risiken aus dem Weg zu gehen. „Da bist du ja… alles okay bei dir Kumpel?“ fragte Nero ihn. Er kam in die Dusche gestolpert, blieb jedoch überrascht stehen, als er Phoenix so nah bei Dax sah. Mit großen Augen blickte Nero sie an. Sein Blick wanderte von Phoenix zu Dax zurück. „Wehe du sagst Emily ein Wort, ich habe die Schnauze gehörigst voll von ihren Verkupplungsversuchen“ raunte Dax sofort los und straffte seine Schulter. Seine Schwester wusste, wie er tickte und auf wen er stand. Doch Roman war nicht Schwul und würde es nie werden. So ein Jammer, doch nicht zu ändern. Daher hatte sich seine kleine Schwester in den Kopf gesetzt, dass Dax jemand anderes kennenlernen musste. Alles diskret und doch durchschaubar. Auf etlichen geheimen Dates war er in den vergangenen Wochen eingeladen worden, doch nie war der richtige dabei. Nun, Malek hatte einen knackigen Hintern und war gut in der Kiste, doch mehr als ein One-Night-Stand war nicht draus geworden. Wenn Emily nun erführe, was Nero fälschlicherweise hier gesehen hatte oder auch nicht, dann wäre es das Supergau. Wie sehr er auch seinen besten Freund liebte, doch reimte er sich gerne mal Dinge dazu, um die Sache eine gewisse würze zu verleihen. Ein gefundenes Fressen für seine kleine Schwester, dachte sich Dax missgünstig. „Ich habe nichts gesehen“ pfiff Nero ihm grinsend zu, drehte sich um und verschwand. Erleichtert atmete Dax aus und blickte zu Phoenix rüber. Dieser hatte kein Wort gesagt oder sich gar bewegt. „Er weiß es?“ fragte Phoenix ihn schlussendlich, nach etlichen Augenblicken des Schweigens. Prüfend blickte der Löwe ihn an. Und Dax wünschte sich sehnlichst, in seinen hübschen Kopf gucken zu können. Moment warte, was dachte er da gerade? „Ja…“ grummelte er also, weil ihn seine Gedanken noch mehr ablenkten. Was hatte er da nur gedacht? War Dax so verzweifelt und würde sich auf Phoenix einlassen. „Standest du etwa auch auf ihn?“ „Auf Nero… haha, nein… niemals… er ist mein bester Freund und wie ein Bruder für mich, dass wäre ja krank“ lachte Dax laut los. Er musste beinah aufpassen, sich vor Lachen nicht zu krümmen. Der Gedanke war so absurd, wie, als würde er auf Frauen stehen. „Und ich dachte, ihr seid so vertraut“ hörte er Phoenix murmeln. Dax grinste breit. „Nein, er ist… hoffentlich bald, mein Schwager. Aber erzähl es keinen. Er will Emily einen Antrag zum einjährigen machen“ gestand Dax und freute sich wirklich für Nero. Ernst hatte er ihn gefragt und quasi um Erlaubnis gefragt. Klar, er wusste traditionell sollte man den Vater fragen. Doch anstandshalber, weil sie schließlich seine Schwester war und Nero sein bester Freund, wollte er ihn lieber einweihen. Und Dax war Feuer und Flamme. Er konnte sich keinen besseren Mann für seine Schwester wünschen. Sie zusammen so glücklich zu sehen, beruhigte ihn auf eine angenehmen Art und Weise. „Bei mir ist dein Geheimnis sicher. Egal welches“ nickte ihn Phoenix auf einmal zuversichtlich zu. Etwas überrascht blickte Dax drein. „Das heißt, ich muss dich nicht explizit danach bitten, es für dich zu behalten?“ wollte er von seinem gegenüber wissen. Biss sich vor Verlegenheit auf die Lippe, schließlich wusste Phoenix nun über ihn Bescheid. Er war eine potenzielle Gefahrenquelle, eine Lücke in seinem Schild. Wenn er petzte, war er am Arsch. Seine Mauer würde fallen und alle würden ihn verachten. „Es stände mir gar nicht zu, es zu verraten. Somit ich aber nicht garantieren kann ist, dass wenn es die Gelegenheit dazu gibt, ich zuschlagen werde… egal wer uns dabei beobachten könnte“ waren seine letzten Worte an ihm, dann lief er aus der Dusche und ließ einen drein guckende Dax allein zurück. Hatte er ihn gerade gedroht oder doch angemacht? Über diese Frage dachte er noch am Abend nach, als er voller Frustration ins Bett stieg und sich unruhig von einer Seite auf die andere wälzte. Auf eigenartige weise, ging ihn das Gespräch heute mit Phoenix nicht aus dem Kopf. Er war kein blutiger Anfänger mehr, schließlich schlief er bereits seit seinen achtzehnten Lebensjahr mit Männer. Nur heimlich. Er hatte tatsächlich nur einmal in den Jahren eine ernsthafte Beziehung. Und diese war mit Josh. Der Josh der ihn abgelenkt hatte und Dax schlussendlich den Schlussstrich gezogen hatte. Daraufhin trat das Gerücht in Kraft und Dax war am Arsch. Seitdem hatte er sich geschworen, nie wieder eine Beziehung anzufangen. Es brachte nur Unheil und Ablenkung. Als Dax gerade seine Augen schließen wollte, um wirklich etwas Ruhe zu bekommen, vibrierte sein Handy neben ihn. Verwirrt, wer ihn mitten in der Nacht noch schrieb, blickte er drauf und es war eine Nachricht von Phoenix. „Bis morgen beim Training“ las Dax verwirrt vor. Was sollte das jetzt schon wieder? Egal, dachte sich Dax und schmiss sein Handy zurück. Er brauchte nun schlaf. ~~~ Dax schlürfte genüsslich an seinen heißen Kaffee. Dieser hatte er wirklich nötig. Auch wenn er bis zehn geschlafen hatte, war er erst gegen vier Uhr morgens eingeschlafen. Und sechs Stunden Schlaf, waren für ihn wirklich zu wenig. Er liebte es zu schlafen und war kein Morgenmensch. Doch ihn waren zu viele Gedanken durch den Kopf gegangen, dass an schlaf nicht zu denken war. Er hatte sich frustriert von einer Seite auf die andere Seite geworfen. Dann drangen lästige Stöhnende Geräusche zu ihm ins Zimmer und es war gänzlich vorbei gewesen. Angeekelt hatte er sich sein Kissen auf die Ohren gedrückt und gehofft, ihn würde der Blitz treffen. Nun, es geschah nicht. Daher war er vor Erschöpfung und vielen offenen Fragen, dennoch eingeschlafen. Nun versuchte er gerade munter zu werden und seine schlechte Laune nicht offenkundig zu zeigen. Als eine quietsch vergnügte Emily auf einmal in die Küche stolzierte und ein fröhliches „Guten Morgen, Bruderherz“ von sich gab. Dicht gefolgt von Nero, dieser ihr offensichtlich auf ihren Arsch schaute. „Guten Morgen“ brummte Dax zurück und rollte mit den Augen. Beide nahmen sich Kaffee und gesellten sich zu ihm an den großen Küchentisch. Als Dax seinen müden Blick hob, bemerkte er erst, wie seine kleine Schwester ihn von beiden Ohren aus, anstrahlte. Er ahnte böses. „Phoenix also, ja?“ grinste sie ihm entgegen und wackelte mit ihren Augenbrauen. Sein Blick glitt sofort zu Nero, dieser sich sein Lachen mit einen husten tarnte. „Nero!“ meinte er scharf und biss die Zähne aufeinander. Seine Hände verkrampften sich an der Kaffeetasse, als er Nero weiterhin böse anfunkelte. „Ich kann nichts dafür!“ meinte sein bester Freund sofort und hob seine Hände. Ein Knurren entfuhr Dax. Er hatte es ihm versprochen und doch sein Versprechen gebrochen. Für was brauchte man schon beste Freunde… zack schliefen sie mit der Schwester, war die Vertrauensbasis dahin. „Ach ja und warum?“ fragte Dax ihn und bereute es im gleichen. Schließlich hätte er sich die Antwort auch denken können. „Sie hat mir mit Sex Verbot gedroht, wenn ich es ihr nicht sage… und ganz unter uns, ich steh auf Sex mit ihr“ gluckste Nero ihm entgegen. Erntete jedoch einen Klaps auf den Oberarm von Emily. „Was habe ich über das Thema gesagt?“ knurrte er zurück. Das dieser Idiot ihn immer reizen musste. Am Anfang hatte sich Dax wirklich darüber aufgeregt. Wer musste sich nicht erst damit zurechtfinden, dass sein bester Freund seine kleine Schwester vögelte? Gleich neben ihm im Zimmer… lautstark. Doch nach Monaten hatte es ihm abgestumpft. Und er sah schließlich auch, wie verdammt glücklich beide miteinander waren. Und die Unterhaltung mit Nero, dass er ihm das nicht immer unter die Nase reiben sollte, hatte auch geholfen. Gut es war auch keine faire Unterhaltung gewesen. Er hatte den lachenden Nero auf den Boden gedrückt und sein Knie auf seinen Hals geschoben. Nero hatte ihn versprochen, mit den Sprüchen nicht mehr zu nerven. Einige Zeit hatte es auch angehalten… leider viel zu kurz. Nero wusste, dass es Dax nicht mehr, wie am Anfang aufregte. Eher die Tatsache, dass er es einfach nicht mehr hören konnte, regte ihn aktuell mehr auf. Nero nutzte dies gerne mal aus und brachte ihm mutwillig zur Weißglut damit. „Ich soll es mir nur denken und nicht laut aussprechen“ pustete Nero also zu ihm und lachte leise auf. Emily sah ihn prüfend an und hob ihre Augenbraue. „Korrekt und warum tust du es dann?“ fauchte Dax ihm entgegen. „Weil du mich gefragt hast“ hob er erneut unschuldig seine Arme. „Arschloch“ Emily räusperte sich. „Also Phoenix?“ fragte sie erneut nach und grinste schief. Dax knurrte. „Schwesterchen ich will nichts hören. Ich weiß nicht, was Nero dir erzählt hat, aber das ist kompletter Bullshit“ fauchte er sie an und klammerte sich wie ein ertrinkender an der Kaffeetasse fest. „Na dann erzähl es uns doch richtig, was gestern in der Dusche vorgefallen ist“ ließ Emily einfach nicht locker. Möge Nero in der Hölle schmoren. „Es ist überhaupt nichts vorgefallen“ „Und deswegen habt ihr eng gekuschelt?“ „Nero!“ knurrte Dax seinen besten Freund an. Grinsend biss er sich auf die Lippe, um nicht lachen zu müssen. Kritisch blickte Dax ihn an. „Ich habe nur das gesagt, was ich gesehen habe“ verteidigte er sich erneut. Langsam hatte es Dax wirklich satt, ständig solche Aussagen von ihm zu bekommen. „Wir haben nicht gekuschelt… wir haben uns nur Unterhalten“ knurrte er also zu seiner Schwester und stellte es richtig. Nero hatte zum Glück nicht alles gesehen, ansonsten hätte das Gespräch wahrscheinlich schon eine komplett andere Richtung angenommen. Emily war unwissend und dies war Dax Joker, aus der Sache schnell wieder herauszukommen. Er liebte seine Schwester. Sehr sogar, dennoch ging sie ihm aktuelle immer mehr auf den Sack. Auf der einen Seite fand er es ja süß von ihr. Sie wollte schließlich nur, dass er glücklich war. Und laut ihrer Definition war Dax glücklicher, wenn er schnell über Roman hinwegkam. Diesen Gedankengang verstand er auch. Es war rational gedacht, sich jemand anders zu suchen, um von dem andern abzulenken. Sich auf etwa anderes einzulassen wäre die beste Option. Doch auf der anderen Seite, verfluchte er seine Schwester dafür, dass sie sich als oberstes Ziel gesetzt hatte, ihn glücklich zu sehen. Er hatte viele schlimme Dates hinter sich und etliche Fragerunden. Dax konnte nicht mehr. Er war es leid. „Nah beieinander?“ hob Emily fragend die Augenbraue und holte damit Dax aus seinen Gedankengang heraus. Abwechselnd schaute Dax von seiner Schwester und wieder zurück zu Nero. Er fühlte sich, als wäre er in die Falle getappt. In die Ecke gedrängt und es gäbe kein Ausweg für ihn. Seine einzige Möglichkeit dort wieder rauszukommen, waren Antworten. Doch war er bereit so viel preis zu geben? „Okay ich gebe es zu, er kam mir immer näher… und… ach egal… aber das ist geklärt und alles ist gut“ schluckte er es also runter und hoffte inständig, die beiden würden ruhe geben. „Nein, dass >ach egal< will ich jetzt hören“ forderte jedoch Emily sofort. Dax ließ beunruhigt seine breiten Schultern hängen. „Man ey, du gibst ja eh nicht auf… Phoenix hat mit mir geflirtet und aber, keine Ahnung… es kam das Thema Roman auf, er hat wohl meine Blicke auch mitbekommen und hat halt indirekt nachgefragt“ versuchte er es nicht zu dramatisieren. Wie er seine Schwester kannte, war dies bereits schon in ihren Kopf passiert. Ein ungutes Gefühl tat sich in seiner Magengegend auf. „Sprich weiter“ forderte Emily streng. Sie erinnerte Dax an ihre Mom. Noch genau konnte er sich an damals erinnern, wie er vor ihr verheimlichte, damals zu seiner High School Zeit, und sie hatte ihm zum Verhör gebeten. Stunden hatte er damit zugebracht seiner Mom zu lauschen und hatte sich abermals auf die Wange beißen zu müssen, um nichts preis zu geben. Natürlich hatte er die Tafel von Mr. Anderson beschmiert. Seine Mathelehrer war ein Großkotz und schikanierte seine Schüler in jeglichen Maße.

---ENDE DER LESEPROBE---