Fernab - René Sommer - E-Book

Fernab E-Book

René Sommer

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Beschreibung

"Hallo, ich bin ..." wirkt wie eine Zauberformel. Wir betreten eine Figurenwelt, Fernab konventioneller Erzählnormen, betrachten und erfahren den prosaischen Kanon eines Hier und Jetzt, eines sich unscheinbar und doch unerbittlich wandelnden Interaktionszirkels - gleich einem subtil stetigen und doch abenteuerlichen Formationsvergnügen von Wolkengebilden Fernab am Horizont, wo nichts unmöglich scheint, wenn wir denn genau hinsehen. Im wandelnden und beinah schwerelosen gemeinsamen Tun zahlreich auftretender Akteure spiegeln sich skurrile Besonderheiten, das Zusammenspiel fügt sich einem Ideenspektrum menschlichen Tuns, ursprünglich sozial affektive Realitäten verflüchtigen sich, eine nachvollziehbar schelmisch transzendierte Wirklichkeitsferne stellt sich ein. René Sommers origineller Sprachatem lässt einfache, zu alltägliche Dinge passieren, die vielleicht nicht der Rede wert wären, ohne das vielfältige Faszinosum allgegenwärtiger sich eröffnenden und verflüchtigenden Gelegenheiten, kleine Episoden die unverwirrlich und unaufhaltsam menschlichen Eigenarten Raum gewähren und unablässig anmutig überraschen.

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Seitenzahl: 283

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Zuletzt erschienen (edition jeu-littéraire):

Play Huch. Gedichte. ISBN: 978-3-7528-2037-9

Das avocadogrüne Känguru. Kurzgeschichten. ISBN: 978-3-7481-3002-4

Alldadarin. Roman. ISBN: 978-3-7481-5764-9

Der Wal heißt Beethoven. Kurzgeschichten. ISBN: 978-3-7494-4962-0

Eine Frage der Libelle. Gedichte. ISBN: 978-3-7412-9958-2

Der schlafende Löwe. Kurzgeschichten. ISBN: 978-3-7504-0301-7

Trotzdas. Roman. ISBN: 978-3-7504-3790-6

Das Sofa beim Waldstein. Kurzgeschichten. ISBN: 978-3-7519-0507-7

Ultramarin und Rosmarin. Gedichte. ISBN: 978-3-7504-9989-8

Der farngrüne Tiger. Kurzgeschichten. ISBN: 978-3-7526-1113-7

Inhalt

Die schlafende Riesin

Der Feuerdrache

Die Biene im Wald

Das Hochzeitszelt

Das leuchtend grüne Kätzchen

Aprikosenorange und Himbeerrot

Das fliegende Kanu

Das Flüstern der Pflanzen

Der tanzende Pinsel

Das Zebra verschwindet

Der unsichtbare Regenbogen

Die moosbetupfte Steinbank

Das Labyrinth

Das Bootswrack klingt

Die Leinwand über der Wurzelhöhle

Der Lochstein

Der Ohrwurm fürs Auge

Der riesige Nussbaum

Der zartblaue Fluss

Die Wunder der Luft

Erstes Kapitel

Die schlafende Riesin

Der See schimmert von Blitz- über Tiefblau und Azur bis zu Türkistönen.

Johann Sebastian Huch rollt die Zehen ein und aus.

Eine Frau wandert am Strand.

- Hallo, ich bin Nadia Askin.

Sie trägt einen Kimono.

- Wie siehst du dich in der Zukunft?

Ein Mann kommt.

- Hallo, ich bin Elio Vohl.

Er trägt einen Trainingsanzug und bringt eine Kristallkugel.

- Willst du hineinschauen?

Nadia richtet sich auf, deutet mit dem Zeigefinger in die Luft.

- Sie ermöglicht dir einen Blick.

Vohl blinzelt.

- Und das atemberaubend schnell.

Eine Frau tritt auf.

- Hallo, ich bin Ilana Holly.

Sie trägt Sportleggings.

- Die Zukunft begeistert mich.

Nadia fährt sich durchs Haar.

- Ja, dann ergreif die Gelegenheit!

Vohls Bauch hüpft vor Lachen.

- Guck in die Kristallkugel!

Ilana stellt ein Bein gestreckt nach hinten.

- Darf ich?

Nadia wirkt sicher und entspannt.

- Ja, sehe, erlebe und genieße die Zukunft.

Vohl hält ihr die Kristallkugel hin.

- Es ist einfach!

Ilana schaut hinein.

- Ich glaube es nicht!

Nadia beißt sich auf die Unterlippe.

- Wieso?

Vohl hebt das Becken an.

- Was siehst du?

Ilana legt beide Handballen auf die Stirn.

- Einen roten Teppich!

Ein Mann schlurft heran.

- Hallo, ich bin Frank Rick.

Er trägt eine Operettenuniform und bringt einen chiliroten Teppich.

- Wo darf ich ihn ausrollen?

Nadias Blick gleitet über den Strand.

- Überall dort, wo er noch nicht ist.

Vohl macht einen Sprung.

- Warum zögerst du?

Ilana hat ein feines Lächeln auf den Lippen.

- Was wäre das schlimmste, das passieren könnte?

Rick schüttelt kaum merklich den Kopf.

- Wenn ich merke, dass ich ihn am falschen Ort ausrolle.

Nadia zupft Huch am Ärmel.

- Kannst du ihm einen Tipp geben?

Eine Frau trippelt zum Ufer.

- Hallo, ich bin Lilian Damico.

Sie trägt ein Matrosenkleid.

- Überlasst es mir!

Vohl berappelt sich.

- Was hast du vor?

Lilian nimmt Rick den Teppich ab.

- Ich rolle ihn aus.

Ilana senkt den Blick.

- Warum gerade hier?

Lilian richtet sich auf.

- Geometrisch liegt er jetzt in der Mitte.

Nadia dreht Pirouetten.

- Was macht den Teppich eigentlich so unwiderstehlich?

Vohl beugt die Knie.

- Er gibt dir ein gutes Gefühl.

Ilana streckt und räkelt sich.

- Probieren wir es aus?

Rick fügt bei.

- Was erleben wir dabei?

Lilian reibt ihren Zeigefinger rund um die Nase.

- Wie kommen wir uns vor?

Nadia richtet den Blick auf Huch.

- Du stehst in der zweiten Reihe.

Vohl verfällt mit zurückgelegtem Kopf in ein schalkhaftes Lachen.

- Versteckst du dich?

Huch reckt das Kinn.

- Nein, ich betrachte den Teppich.

Er verschränkt die Arme auf dem Rücken.

- Sein Rot flammt.

Ilanas Lippen beginnen kurz zu zucken.

- Unser Herz geht in Richtung Rot.

Rick beugt sich nach vorn.

- Wir sehen dich auf dem Teppich.

Lilian lächelt so auffordernd, als gelte es, keine Zeit zu verlieren.

- Wir sind dein Publikum.

Nadia schubst Huch auf den Teppich.

- Tu uns den Gefallen!

Eine Katze läuft herbei.

Vohl dreht den Kopf.

- Sie kommt zu dir.

Huch räuspert sich.

- Was ist mit euch? Wir haben alle auf dem Teppich Platz.

Ilana stemmt den Arm in die Hüfte.

- Wir schauen lieber zu.

Ricks Augen leuchten.

- Du und die Katze, ihr beeindruckt uns.

Lilian unterdrückt ein Kichern.

- Ihr heizt ein.

Huch geht einen Schritt, dreht sich um.

- Sie folgt mir.

Nadia räkelt sich mit halb geschlossenen Augen.

- Was ja nur menschlich ist.

Ein Mann durchquert den Strand im Geschwindschritt.

- Hallo, ich bin Pero Utz.

Er trägt eine Weste und bringt einen Aufnäher.

- Es ist ein Walfisch.

Nadia streicht mit der Hand über den Stoff.

- Es gibt Aufnäher der unterschiedlichsten Größe.

Vohl wackelt mit dem Kopf.

- Deiner ist eher klein, dafür sehr farbig.

Ilana zieht die Augenbrauen hoch.

- Möchtest du ihn verschenken?

Utz strafft den Rücken.

- Ja, ich möchte ihn einem Tierfreund geben.

Rick ermuntert ihn.

- Dann schau auf den roten Teppich!

Lilian weist mit dem Arm auf Huch.

- Er versteht die Katze.

Utz fragt Huch.

- Möchtest du den Aufnäher?

Huch winkelt das Bein beim Knie ab.

- Würde ich damit eher jünger oder älter wirken?

Nadia streicht sich die Haare aus der Stirn.

- Gute Frage! Wir suchen die Antwort.

Vohl verrenkt den Hals.

- Sie fällt uns nicht leicht.

Ilana guckt verstohlen auf den Aufnäher.

- Es klingt abenteuerlich, aber ich glaube, er macht dich jünger.

Rick senkt den Arm ab.

- Du verwandelst dich in ein Kind.

Lilian legt den Kopf leicht schräg.

- Es läuft herum, sucht etwas.

Utz winkt mit dem Aufnäher.

- Dann stößt es früher oder später auf den Walfisch.

Nadia klopft Huch auf die Schulter.

- Wenn du ihn am Arm hast, wirst du ihn immer tragen.

Huch guckt ratlos.

- An welchem Arm?

Vohls Augen blitzen.

- Am Jackenärmel! Kannst du nähen?

Eine Frau läuft über den Strand.

- Hallo, ich bin Wilma Yavuz.

Sie trägt einen Overall, bringt Nadel und Faden.

- Ich sehe einen Aufnäher.

Ilana berührt ihren Unterarm.

- Liebst du Walfische?

Wilma spricht leise und überlegt.

- Ja! Ich fasse nur an, was mir Spaß macht.

Ricks Blick schweift zu Huch.

- Zieh die Jacke aus!

Lilian dreht sich mit ausgestrecktem Arm langsam um die eigene Achse.

- Ich stelle mir vor, wie Nadel und Faden tanzen.

Utz reicht Wilma den Aufnäher.

- Ich freue mich darauf.

Huch streift die Jeansjacke ab.

- Sie ist noch nie so umsorgt worden.

Wilma fädelt den Faden ein.

- Nähen ist magisch.

Nadia springt, tänzelt, lockert die Muskeln.

- Das versteht kaum jemand richtig.

Vohl biegt das rechte Knie weit nach außen.

- Es verspricht Lust.

Die Katze streicht Huch um die Beine und trollt sich.

Ilana schaut ihr nach.

- Sie geht.

Rick stützt den Kopf lässig in die Hand.

- Unauffällig, aber ungemein locker.

Lilian berührt Huch mit der Fingerspitze am Ohrläppchen.

- Du hast ein super Verhältnis zu Katzen.

Huch weicht einen Schritt zurück.

- Ich glaube eher, dass sie zu mir kam.

Utz läuft fast schwerelos über den roten Teppich.

- Sie mag dich.

Wilma beißt den Faden durch.

- Ich bin fertig!

Nadia tänzelt um Huch herum.

- Du musst die Jacke sofort anlegen.

Er nimmt sie Wilma ab, betrachtet den Ärmel.

- Danke, dass du den Walfisch angenäht hast!

Vohl lächelt freundlich und breit.

- Ich bin ein Fan von deinem Aufnäher.

Ilana streift wie zufällig seinen Arm.

- Er hat der Jacke gefehlt.

Rick lässt die Augen zu Wilma wandern.

- Hast du den Wal entworfen?

Sie stellt sich auf die Zehenspitzen.

- Ja! Zuerst sind mir ein paar pfiffige Ideen eingefallen.

Lilian zuckt für die Dauer eines Wimpernschlags.

- Wie findest du die beste heraus?

Wilma lässt den Blick träumend über den See schweifen.

- Ich schreibe alle an die Wand.

Utz fragt Huch.

- Wo hat es eine Wand?

Ein Mann sprintet barfuß.

- Hallo, ich bin Stanislaus Can.

Er trägt einen Zylinder.

- Zögert ihr oder seid ihr entschlossen?

Wilma stupst ihn an.

- Was empfiehlst du uns?

Can winkt.

- Verliert keine Sekunde! Folgt mir!

Nadia hält den Atem an.

- Wo gehst du hin?

Er setzt einen Fuß vor den anderen.

- Zu einer Wand.

Vohl schließt sich an.

- Am Strand lässt sich wunderbar spazieren.

Ilana rückt auf.

- Wir lassen den Sand zwischen den Zehen knirschen.

Rick betont.

- Persönlich wichtig ist mir der Teamgeist.

Lilian hüpft in Trippelschritten.

- Wir sind zusammen, nicht allein unterwegs.

Utz öffnet die Arme wie ein Gefäß gegen den Himmel.

- Besonders gut gefällt mir der Austausch.

Wilma küsst die Luft.

- Ich schätze das Beisammensein.

Die einsame Bucht endet vor einer Steilwand.

Can lässt die Hand über das Bein gleiten.

- Wir sind am Ziel.

Nadia hebt einen Fuß hoch, winkelt ihn leicht an.

- Vorerst jedenfalls! Wir brauchen etwas zum Schreiben.

Vohl strahlt und neigt den Kopf zu Huch.

- Hast du Kreiden?

Eine Frau gesellt sich dazu.

- Hallo, ich bin Bettina Zender.

Sie trägt ein Plusterkleid und bringt eine Schachtel Ölkreiden.

- Warum seid ihr hier?

Ein Lächeln huscht über Nadias Gesicht.

- Der Strand zieht uns an.

Vohl kriecht auf allen Vieren.

- Uns gefällt der backpulverweiße Sand.

Ilana zeichnet mit dem Fuß eine Linie.

- Er schmiegt sich an die Sohle.

Bettina lenkt den Blick auf den Felsen.

- Und sonst, was wollt ihr vor der Wand?

Rick klaubt eine grelllila Kreide aus der Schachtel.

- Wir könnten Ideen aufschreiben.

Lilian wirft den Kopf nach hinten.

- Ich schlage vor, dass eine Untertasse landet.

Rick schreibt Lilians Idee auf, fügt eine „1“ bei.

- Es macht Spaß, Außerirdische zu treffen.

Utz wählt eine neonblaue Kreide.

- Wir sehen einem Marienkäfer zu, wie er einen Halm hochklettert.

Wilma verdreht die Hüfte.

- Schreib das an die Wand!

Can geht in eine tiefe Hocke.

- Das klingt interessant.

Bettina fährt mit dem Zeigefinger über die Wand.

- Vergiss nicht, eine „2“ beizufügen.

Nadias Hände fliegen von oben nach unten.

- Es ist unsere zweite Idee.

Vohl richtet 3 Finger auf.

- Wir gehen zum Baum, der auf dem Berg steht, ganz oben.

Ilana lässt das Becken kreisen.

- Er wartet auf uns, weil er allein ist.

Rick glättet das Gesicht zu einem sonnigen Lächeln.

- Mit welcher Farbe schreibst du die dritte Idee auf?

Vohl nimmt eine zitronengelbe Kreide.

- Gelb passt.

Lilian schlägt ein Rad.

- Es reißt uns mit.

Utz guckt an die Wand.

- Die Ideenliste wächst.

Wilma spielt mit ihrem Haar.

- Schalten wir eine Denkpause ein!

Can hält die Beine zusammen.

- Welche Idee verstärkt das Wir-Gefühl?

Bettina hält die Handfläche nach oben.

- Das Glücksrad wäre eine Option.

Nadia bläht leicht die Nasenflügel.

- Es dreht sich, rastet bei einer Ziffer ein.

Ilana beugt den Daumen zum kleinen Finger hinab.

- Ist es die 2, dann suchen wir den Marienkäfer.

Rick reibt sein Kinn.

- Deutet der Zeiger auf die 3, gehen wir zum Baum.

Lilian greift nach Huchs Ellbogen.

- Hast du ein Glücksrad?

Ein Mann folgt dem Weg durch die Steilwand.

- Hallo, ich bin Kornelius Jul.

Er trägt eine Badehose und bringt ein Glücksrad.

- Könnt ihr euch ein größeres Geschenk ausmalen?

Utz nimmt es ihm ab.

- Kaum! Ohne Glück geht es nicht.

Wilma stellt es in den Sand.

- Ich bin gespannt.

Can dreht das Rad.

- Welche Idee ist angesagt?

Bettinas Finger fliegen.

- Der Zeiger entscheidet.

Das Glücksrad rattert, rastet ein.

Nadia sprintet im Kreis, hält inne.

- Es bleibt stehen.

Vohl fuchtelt mit den langen Armen in der Luft herum.

- Wir haben die 1!

Ilanas Stimme kippt leicht über.

- Sie gibt uns die Chance, eine außerirdische Person zu erleben.

Eine Untertasse gleitet im Tiefflug über die Bucht.

Rick kneift kurz die Augen zusammen.

- Da ist sie!

Lilian legt das Kinn auf 2 Finger.

- Zentimeter für Zentimeter schwebt sie in Zeitlupe auf uns zu.

Utz fährt sich mit der Zunge über den Mundwinkel.

- Vielleicht fordert sie uns auf, Pinsel und Farbe in die Hand zu nehmen.

Wilma zuckt leicht die Schultern.

- Warum?

Er stutzt bei dieser Frage einen Moment lang.

- Damit wir die Welt bunt und attraktiv machen.

Die Untertasse landet am Strand.

Eine Frau steigt aus.

- Hallo, ich bin Teresa Gallo.

Sie trägt einen Reifrock.

- Habt ihr Taschen?

Can biegt den Rücken.

- Welche Taschen brauchst du?

Teresa wiegt den Körper hin und her.

- Ich hätte gern Jutetaschen.

Bettina fragt Huch.

- Kannst du ihr einige besorgen?

Ein Mann trifft ein.

- Hallo, ich bin Ole Monk.

Er trägt ein Cap.

- Hinter der Steilwand schläft eine Riesin.

Jul zieht die Augenbraue kurz hoch.

- Was macht sie, wenn sie aufwacht?

Monk reibt die Handinnenflächen gegeneinander.

- Dann sammelt sie unentwegt Jutetaschen.

Nadia schiebt die Hüfte leicht nach vorn.

- Bringst du uns zu ihr?

Er führt sie auf dem Serpentinenweg durch die Felswand.

- Wird jemandem schwindlig?

Vohl hält Schritt.

- Was verstehst du unter schwindlig?

Monk dreht sich um.

- Nun, du schaust hinunter und fühlst dich unwohl.

Vohl stützt das Kinn in die Hand.

- Danke für die Erklärung! Jetzt bin ich gut unterwegs.

Ilana dehnt den Hals.

- Warum?

Er schreitet behutsam.

- Weil wir uns sprachlich verstehen.

Farne wachsen zwischen den Felsen.

Rick biegt den Arm.

- Ich streiche mit den Händen über ihre Blätter.

Lilian winkelt den Zeigefinger ab.

- Das kitzelt.

Utz hört den ruhigen Atem der Riesin.

- Das spricht für einen nicht sehr aufgeregten Charakter.

Wilma zieht die Nase kraus.

- Woher weißt du das?

Can horcht.

- Vielleicht schläft sie.

Die Riesin liegt vor einem Höhleneingang, öffnet die Augen.

- Hallo, ich bin Xenia Quednau.

Sie trägt ein Rüschenkleid.

- Was hält ihr von Jutetaschen?

Bettina lässt eine Hand locker baumeln.

- Sie gefallen uns.

Xenias Augen treten scharf und wachsam aus dem Gesicht hervor.

- Sprichst du für alle?

Bettina streicht eine Strähne hinter die Ohren.

- Ich denke schon. Warum?

Xenia zieht leicht die Luft ein.

- Gerade bei Jutetaschen sind die Geschmäcker verschieden.

Jul winkelt ein Bein an.

- Das gilt für einzelne Menschen. Aber wir sind ein Team.

Sie weist auf die Höhle.

- Dann bedient euch!

Teresa tritt ein.

- Ich hätte nie gedacht, dass wir Berge von Taschen finden.

Monk ruft durch die hohlen Hände.

- Xenia ist ein Star im Sammeln!

Xenia verschränkt die Arme auf dem Rücken.

- Es ist ganz einfach. Wenn mir jemand alles Gute wünscht,

sage ich: Ich hätte lieber alles Jute.

Nadia geht in die Höhle.

- Jute befreit uns von belastenden Gefühlen.

Vohl hebt das Handgelenk.

- Es liegt an der Faser.

Ilana dreht die Füße einwärts.

- Ich fühle mich, als ob ich auf Wolken schweben würde.

Ricks Blick wandert über die Taschen.

- Ich gäbe viel darum, wenn meine Uniform aus Jute wäre!

Lilian nimmt eine Handvoll Taschen.

- Ich bringe mein Matrosenkleid ins Kunsthaus.

Utz fragt Huch.

- Weißt du, wo es sich befindet?

Ein Mann dringt in die Höhle.

- Hallo, ich bin Achim Nipp.

Er trägt eine Fliege.

- Interessiert euch das Kunsthaus?

Wilma betrachtet ihren Overall.

- Ja, da wollen wir hin.

Nipp schwingt die Hüfte.

- Kommt mit! Es liegt nur einen Katzensprung von hier entfernt.

Can gesellt sich zu ihm.

- Danke! Auf dem Weg lernen wir dich besser kennen.

Bettina beugt den Zeigefinger.

- Vielleicht passt du in unser Team.

Jul deckt sich mit Jutetaschen ein.

- Darf ich so viele nehmen, wie ich tragen kann?

Ein Lächeln huscht über Xenias Mund.

- Bedient euch!

Teresa packt Huch am Arm.

- Du nimmst gar keine!

Er hält die Beine eng geschlossen.

- Ich schaue, dass es bei mir nicht stressig wird.

Ole kraxelt über einen Stoffberg.

- Stopfe ein paar Taschen in eine Tasche!

Xenia rät Huch.

- Du kannst auch einen schmalen Streifen abschneiden.

Er wippt mit den Füßen.

- Davon könnte ich wahrscheinlich profitieren.

Wilma fragt augenzwinkernd.

- Willst du meine Schere?

Huch senkt den Blick.

- Sind besondere Vorkenntnisse erforderlich, um Jute zu schneiden?

Nipp trägt eine Handvoll Taschen zum Höhlenausgang.

- Nein, das ist kinderleicht.

Nadia verlässt die Höhle.

- Jutetaschen passen zu uns.

Zweites Kapitel

Der Feuerdrache

Vohl kämmt sich das Haar aus der Stirn, lacht.

- Wir sind jetzt ein Jute-Team.

Ilanas Blick wandert zu ihm.

- Du hast ein ansteckendes Lachen.

Er breitet die Arme aus und knickst.

- Danke! Jutetaschen machen eben fröhlich.

Der Weg führt durch einen lichten Buchenwald.

Eine Frau tritt hinter einem Stamm hervor.

- Hallo, ich bin Eva Virtanen.

Sie trägt Sandalen, bringt Schere, Nadel und Faden.

- Ihr habt wahnsinnig viele Jutetaschen.

Rick bleibt stehen.

- Willst du eine?

Eva schnippt mit der Schere.

- Nein, ich möchte dir eine Juteuniform schneidern.

Er reicht ihr seine Taschen.

- Danke! Dann muss ich nicht länger davon träumen.

Lilian vergräbt das Gesicht in den Händen.

- Wenn ich doch nur ein Matrosenkleid aus Jute bekäme!

Ein Mann jongliert mit Fadenspulen.

- Hallo, ich bin Ingo Happ.

Er trägt einen Gehrock.

- Ich erfülle den Wunsch.

Sie gibt ihm ihre Jutetaschen.

- Wenn es dich nicht gäbe, müssten wir dich erfinden.

Utz stößt die Luft aus.

- Eine Weste aus Jute könnte Begleiterin durchs ganze Leben werden.

Eine Frau klettert vorsichtig von einem Baum herab.

- Hallo, ich bin Flora Rehberg.

Sie trägt eine Schürze und klaubt ein Nähkästchen aus dem Rucksack.

- Du hast recht. Jute steht dir gut. Ich nähe dir eine Weste.

Utz stellt ihr seine Taschen zur Verfügung.

- Dann sehe ich bestimmt modisch aus.

Wilma legt die Hand auf den Nacken.

- Ob es möglich ist, einen Overall aus Jute zu schneidern?

Ein Mann fordert sie durch eine Handbewegung auf heranzukommen.

- Hallo, ich bin Larry Dill.

Er trägt eine Hasenohrenmütze und hat ein Messband umgehängt.

- Mit Jute ist alles möglich. Gib mir deine Taschen!

Sie wirft sie ihm zu.

- Bist du überzeugt?

Dill fängt die Taschen auf.

- Ja sicher! Wer Jute trägt, tut seinem Körper eigentlich etwas Gutes.

Can stößt sich kräftig mit den Beinen vom Boden ab.

- Ein Overall aus Jute! Was denn sonst noch?

Eine Frau wieselt durch den Wald.

- Hallo, ich bin Pamela Urbach.

Sie trägt ein ärmelloses Kleid und bringt Nähzeug.

- Wer hätte nicht gern einen Zylinder aus Jute?

Er händigt ihr seine Jutetaschen aus.

- Das stimmt! Von selber wäre ich kaum darauf gekommen.

Pamela legt sie auf eine mächtige Wurzel.

- Darum tauschen wir uns doch aus.

Er streckt die Arme hoch.

- Der Jutezylinder wird ein Unikat!

Bettina kontrolliert den Sitz ihres Kleids.

- Ein Plusterkleid aus Jute kann ich mir kaum vorstellen.

Ein Mann streift durch den Wald.

- Hallo, ich bin Wallace Yung.

Er trägt eine Jacke und öffnet sein Näh-Set.

- Du musst dich nur einer Frage stellen.

Sie richtet ihre Haare.

- Und die wäre?

Yung prüft mit kritischem Blick.

- Hast du genug Jutetaschen?

Bettina breitet sie auf dem Waldboden aus.

- Das will ich doch meinen.

Er klaubt das Messband aus dem Set.

- Dann nehme ich Maß, wenn du es erlaubst.

Jul hält seine Taschen vor den Bauch.

- Würde eine Badehose aus Jute optimalen Komfort bieten?

Eine Frau gibt freundlich Antwort.

- Hallo, ich bin Sara Costa.

Sie trägt ein Baumwollkleid, zückt eine Schere.

- Dazu muss ich nur eine Tasche zerlegen.

Er reicht ihr die ganze Beige.

- Die Badehose sollte locker sitzen.

Sara liest eine Jutetasche aus.

- Ich weiß, was bei dir ankommt.

Teresa ruft mit glockenheller Stimme.

- Ließe sich allenfalls auch ein Reifrock schneidern?

Ein Mann lacht zu ihr herüber.

- Hallo, ich bin Bruno Zack.

Er trägt eine Kapitänsmütze.

- Klar! Ein Reifrock aus Jute löst Stress und vertreibt die Unruhe.

Sie schenkt ihm ihre Taschen.

- Brauchst du ein paar Anregungen?

Zack blinzelt verschwörerisch.

- Ich weiß doch, wie er genäht wird.

Monk tritt von einem Bein aufs andere.

- Ist es schwierig, ein Cap aus Jute zu bekommen?

Eine Frau klemmt eine Nadel zwischen Daumen und Zeigefinger.

- Hallo, ich bin Klara Jablonski.

Sie trägt ein Charleston-Trägerkleid.

- Ich habe herausgefunden, wie ich ein Jute-Cap im Handumdrehen herstelle.

Er reißt die Hand hoch.

- Ich dachte es! Jute ist nicht wegzudenken.

Klara nimmt ihm eine Tasche ab.

- Sie bietet genug Stoff.

Monk richtet den Daumen nach oben.

- Ich werde mein Cap abziehen und das neue tragen, sobald es fertig ist.

Xenia lässt den Kopf hängen.

- Warum gibt es keine Rüschenkleider aus Jute?

Ein Mann dreht Pirouetten.

- Hallo, ich bin Theodor Gasch.

Er trägt eine Lederjacke.

- Bei mir ist immer fast alles zu haben.

Sie deckt ihn mit einem Berg Jutetaschen ein.

- Kannst du ein Rüschenkleid auf die Schnelle schneidern?

Gasch klaubt ein Messband hervor.

- Klar! Immer einen Hauch früher als geplant.

Nipp langt sich an den Hals.

- Wie sähe bitte eine Fliege aus Jute aus?

Eine Frau trippelt auf Zehenspitzen um ihn herum.

- Hallo, ich bin Oda Murrow.

Sie trägt ein aus Flicken zusammengesetztes Kleid.

- Bist du mit deiner nicht mehr glücklich?

Er legt die Hände vor dem Herzen zusammen.

- Doch! Aber etwas macht mir Sorge.

Oda guckt neugierig.

- Was denn?

Nipp öffnet die Lippen.

- Dass ich bald nicht mehr zum Jute-Team gehören könnte.

Sie nimmt eine seiner Taschen.

- Dem beugen wir schnellstens vor.

Ein Mann tritt zu Huch.

- Hallo, ich bin Xavier Quandt.

Er trägt eine Mütze.

- Ich muss dir ein Kompliment machen.

Huch richtet den Blick auf ihn.

- Warum?

Quandt streckt beide Arme seitlich aus.

- Du begeisterst einen Wald voll Leute für Jute.

Huch hebt die Augenbrauen.

- Passiert das nicht Tag für Tag?

Quandts Oberlippe bebt fast unmerklich.

- Soviel ich weiß, ist das vorher noch niemandem gelungen.

Huch senkt den Blick.

- Nun ja! Was reibungslos läuft, darf weiterlaufen.

Quandt streicht mit dem Daumen über den Zeigefinger.

- Genau darauf wartet der kleine Tiger in uns.

Nadia schaut erst zu Quandt, dann zu Huch, dann wieder zurück zu Quandt.

- Kannst du den kleinen Tiger in dir rauslassen?

Er zieht die Mundwinkel hoch.

- Für dich immer! Was willst du?

Sie drückt ihm ihre Taschen in die Arme.

- Verwandle sie in einen Kimono aus Jute!

Er stellt die Beige ab.

- Sofort! Atme ruhig und tief!

Nadia greift sich an die Stirn.

- Wieso?

Quandt rollt das Messband aus.

- Der Kimono, den ich mache, dürfte für schnelles Herzklopfen sorgen.

Vohl streckt den Arm zur Seite.

- Für einen Trainingsanzug ist Jute sicher keine schlechte Wahl.

Eine Frau lässt sich die Taschen geben.

- Hallo, ich bin Ulrike Rauschenberg.

Sie trägt einen Mantel.

- Das sehe ich genauso.

Er spreizt Zeigefinger und Mittelfinger zum Victory- Zeichen.

- Brauchst du ein Schnittmuster?

Ulrike beschäftigt beide Hände mit den Taschen.

- Nein! Ich möchte nur wissen, was du trainierst.

Vohl reißt lächelnd den Mund auf.

- Ich trainiere die Teamfähigkeit.

Ilana setzt einen Fuß vor den anderen.

- Sicher sind ein paar Handgriffe mehr vonnöten, um

Sportleggings herzustellen.

Ein Mann rennt durch den Wald.

- Hallo, ich bin Eugen Salm.

Er trägt ein Polohemd.

- Im Gegenteil! Das gestaltet sich ganz einfach.

Sie hält die Taschen in die Höhe.

- Ist Jute denn attraktiv für Menschen, die etwas für ihre

Gesundheit tun?

Salm bewegt den Arm.

- Unbedingt! Sie spricht gerade dich und dein Team an.

Ilana kratzt sich.

- Warum?

Er nimmt ihre Taschen.

- Jute regt an und beruhigt gleichzeitig.

Auf dem Weg trifft Huch eine Frau.

- Hallo, ich bin Zita Harper.

Sie trägt ein Minikleid.

- Hast du mein Kunsthaus gesehen?

Huch wiegt den Kopf hin und her.

- Nein, ich habe nur davon gehört.

Zita stellt sich breitbeinig zwischen 2 Bäume.

- Ob du das Haus siehst oder nur davon hörst, ist schon ein Unterschied.

Er schwingt die Arme.

- Ich stelle es mir vielversprechend vor.

Sie hakt sich bei ihm ein.

- Auf den ersten Blick wirkt es unscheinbar.

Huch streicht sich mit der Hand über das Kinn.

- Vielleicht wartet es darauf, entdeckt zu werden.

Der Pfad steigt steil an.

Zita zeigt auf ein fliegenpilzrotes Haus mit birkenweißen Fensterrahmen.

- Da ist es.

Er winkelt die Arme aus.

- Was stellst du aus?

Sie tritt auf einen runden Platz.

- Momentan geht es vorrangig um Kleider.

Huch legt Daumen und Zeigefinger ans Kinn.

- Hast du schon eine Idee?

Zitas Blick schweift über den Platz.

- Ja! Wir schichten sie zu einem Haufen auf.

Er reckt und streckt sich.

- Möchtest du zeigen, dass sie nicht nur Gebrauchsgegenstände sind?

Sie streichelt ihm über den Unterarm.

- Genau! Kleider sind Stücke mit eigener Seele.

Rick kommt aus dem Wald.

- Was sagt ihr zu meiner neuen Juteuniform?

Zita reibt sich die Hände.

- Sie ist unschlagbar!

Er dreht die Schultern hin und her.

- Danke! Was soll ich mit meiner alten Operettenuniform anfangen?

Sie berührt den Boden.

- Lege sie auf den Platz!

Rick lässt die Hose und die Jacke fallen.

- Was gibt das?

Zita führt die Zunge zur Oberlippe.

- Ich stelle Kleider aus.

Er dreht die Knie einwärts.

- Auch außerhalb des Platzes?

Sie hebt die Mundwinkel kaum an.

- Warum nicht? Hier entsteht einmal der erste Haufen.

Lilian bewegt sich wie in Zeitlupe auf den Platz.

- Ich möchte euch meinen neuen Stil zeigen.

Sie trägt ein Matrosenkleid aus Jute.

- Ihr glaubt kaum, wie unsäglich dankbar und erleichtert ich bin.

Zita reckt erwartungsvoll das Kinn.

- Was machst du mit deinem alten Matrosenkleid?

Lilian blickt zu Boden.

- Da liegt Franks Operettenuniform.

Rick nickt energisch.

- Ich bin sie los und trage nur noch Jute.

Zita legt den Finger auf die Unterlippe.

- Ich nehme alle Kleider.

Lilian wirft das alte Matrosenkleid auf Franks Uniform.

- Danke! Du entlastest mich.

Rick verdreht die Hand leicht nach außen.

- Auf dem runden Platz soll ein Kleiderhaufen entstehen.

Utz kommt mit weit ausladenden Schritten.

- Mache ich eine gute Figur in der Juteweste?

Zitas Stimme klingt hell.

- Absolut! Damit kannst du laufen und rollen. Rick hüpft.

- Über Hindernisse springen.

Lilian grinst über das ganze Gesicht.

- Durch enge Röhren krabbeln.

Utz deutet mit einem Nicken auf seine alte Weste.

- Was wird daraus?

Zita ballt eine Hand zur Faust, öffnet sie wieder.

- Dafür gibt es nur einen Ort.

Rick bekommt glänzende Augen.

- Den Kleiderhaufen vor dir.

Lilian dreht sich herum.

- Willst du sie loswerden?

Utz legt die alte Weste auf den Haufen.

- Hilft das mir, Stress abzubauen?

Zita zieht eine Schulter hoch.

- Aber sicher! Du wirst ein Kleidungsstück los.

Rick streicht sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

- Jute steht jetzt hoch im Kurs.

Lilian wirbelt auf der Spitze eines Fußes herum.

- Deine neue Weste macht dir mehr Spaß.

Utz betastet die Schulter.

- Ich würde sie mit verbundenen Augen erkennen.

Wilma streunt über den Platz.

- Mein neuer Overall aus Jute ist quasi eine Klimaanlage.

Zita dreht sich einmal um die eigene Achse.

- In anderen Kleidern wischen wir uns den Schweiß von der Stirn.

Rick schiebt die Hand über die Brust.

- Aber du hast nie mehr zu heiß.

Lilian hält den Kopf schräg.

- Was machst du mit dem alten Overall?

Utz schlägt die Augen auf.

- Legst du ihn auf den Kleiderhaufen?

Wilma blickt in die Runde.

- Wofür sammelt ihr?

Zita richtet den Oberkörper auf.

- Wir stellen Kleider aus.

Rick spreizt die Finger.

- Der Haufen passt zur Landschaft.

Lilian lehnt sich ein wenig vor.

- Aber er fügt sich nirgends ein.

Utz streift das Schläfenhaar hinter die Ohrmuschel zurück.

- Wahrscheinlich wächst er unaufhaltsam.

Wilma fragt etwas unsicher.

- Geht es um die Stückzahl?

Zita atmet tief aus.

- Nein! Von der Stückzahl ist er unbedeutend.

Rick wirft die Stirn in Falten.

- Wir verstehen ihn als Hingucker.

Lilian wippt mit dem rechten Fuß.

- In dem Sinn: Schaut her! Da sind unsere Kleider.

Utz zieht eine Braue leicht hoch.

- Die haben wir getragen, bevor wir Jute entdeckten.

Wilma beigt den alten Overall auf den Haufen.

- Dann gehört er sicher dazu.

Can durchschreitet den Platz mit festem, schnellem Schritt.

- Still und heimlich vollzieht sich hier ein kleiner Wandel.

Zita streckt den Kopf lächelnd weit vor.

- Du trägst jetzt auch einen Jutezylinder.

Rick blickt ihn bedeutsam an.

- Du hast klug entschieden.

Lilian strahlt über das ganze Gesicht.

- Wir schauen neugierig auf deinen alten Zylinder.

Utz wippt auf den Zehen.

- Behältst du ihn in der Hand?

Wilma schüttelt die Hände, als wollte sie den Regen beschwören.

- Oder krönst du den Haufen?

Can trennt sich vom alten Zylinder.

- Was wohl? Ich muss nur die Hand ausstrecken und ihn loslassen.

Bettina kommt beflügelt im Plusterkleid aus Jute.

- Möchte jemand mein altes Kleid tragen?

Zita reibt sich das Kinn.

- Alle wechseln auf Jute.

Rick führt beide Hände zur Stirn.

- Wir entfachen einen Boom, wie du siehst.

Lilian legt den Zeigefinger auf die Mitte der Braue.

- Wer Jutekleider will, hat derzeit gute Karten.

Utz fährt sich mit der Zunge über beide Lippen.

- Die alten Kleider behalten dennoch ihre Attraktivität.

Wilma klappert mit den Augendeckeln.

- Dieser Zauber ist der Grund, warum wir sie ausstellen.

Can zieht die Achseln hoch.

- Kleidergrößen zählen nicht mehr.

Bettina deckt mit ihrem alten Plusterkleid den Zylinder.

- Ich verstehe. Es zählt nur noch die Größe des Haufens.

Jul präsentiert sich in der Badehose aus Jute.

- Mein Verhältnis von Hüfte und Taille ist ausgerechnet.

Zita spitzt die Lippen.

- Was heißt das?

Er bläst die Backen auf.

- Die neue Badehose sitzt.

Rick saugt tief Luft in seinen breiten Brustkasten.

- Wie lange kannst du auf einem Bein balancieren?

Jul hebt das linke Bein.

- Das müsste ich ausprobieren.

Lilian ruft mit charmantem Augenzwinkern.

- Erstmals steht ein Mensch in Jutebadehosen auf einem Bein.

Utz kratzt sich am Hinterkopf.

- Warum fahren wir eigentlich so auf Jute ab?

Wilma verbeugt sich.

- Sie ist ein natürlicher Stoff, der nie zur Ruhe kommt.

Can sackt fast unmerklich in sich zusammen.

- Im Gegensatz zu unserem Kleiderhaufen.

Bettina richtet einen prüfenden Blick auf Jul.

- Spendierst du deine alte Badehose?

Ein Lächeln huscht über sein Gesicht.

- Wie? Darf ich sie auf den Haufen legen?

Zita tippt ihm auf die Schulter.

- Die Frage ist schnell zu beantworten.

Jul schleudert die alte Badehose auf den Haufen.

- Danke vielmals! Ich bin erleichtert.

Teresa zuckelt im Reifrock aus Jute auf den Platz.

- Ich habe etwas gehört.

Ricks rechte Augenbraue schnellt in die Höhe.

- Was denn?

Sie hüpft durch die Luft.

- Hinter dem Kunsthaus soll ein riesiger Drache hausen.

Zita legt die rechte Hand aufs Herz.

- Das stimmt.

Teresa wirft den alten Reifrock auf den Haufen.

- Was macht er dort?

Zita blickt herausfordernd.

- Er liebt Menschen, die Jutekleider tragen.

Monk trottet auf den runden Platz.

- Ich habe leider nur ein Cap aus Jute.

Sie streicht sich eine Locke aus der Stirn.

- Damit kann der Drache leben.

Er gibt sein altes Cap ab.

- Nach und nach werde ich alle Kleidungsstücke ersetzen.

Zita macht eine großzügige Geste in Richtung Haufen.

- Bringe alle mir!

Rick kratzt sich am Kinn.

- Warum geben wir die alten Materialien auf?

Lilian spielt mit ihrem Matrosenkleid.

- Es ist einfach interessanter, aus Jute etwas zu kreieren.

Xenia geht über den Platz.

- Ich mache einen Selbsttest.

Sie schwingt ihr riesiges Rüschenkleid aus Jute.

- Wie steht es mir?

Utz wirft einen prüfenden Blick auf sie.

- Vortrefflich! Du nimmst automatisch eine gesündere Körperhaltung ein.

Wilmas Augen wandern.

- Und du wirst erst noch dem Drachen gefallen.

Xenia deckt den Haufen mit ihrem alten Rüschenkleid.

- Kann ich reiten?

Zita bewegt die Hände langsam auseinander.

- Ihr könnt euch alle auf seinen Rücken setzen.

Can macht sich klein.

- Das muss ein gigantischer Drache sein.

Als hätte er nur mal spähen wollen, betritt Nipp den Platz.

- Der Austausch funktioniert kinderleicht.

Er schleudert die alte Fliege auf den Kleiderberg.

- Auf den Haufen damit!

Bettina stellt ein Bein vor das andere.

- Ist eine Jutefliege noch eine richtige Fliege?

Nipp hebt den Fuß etwas vom Boden ab.

- Ganz richtig! Mit unseren Jutesachen lässt uns der Drache fliegen.

Zita dreht den Oberkörper zu Huch.

- Du hast noch nichts aus Jute.

Er zieht den Ellbogen ein.

- Ich möchte lieber zuschauen.

Jul stützt nachdenklich seinen Kopf auf die rechte Faust.

- Ich habe eine Frage.

Sie richtet sich auf.

- Sprich sie ruhig aus!

Er hüpft auf der Stelle.

- Lernt der Drache vom Menschen, oder lernen wir von ihm?

Zita setzt ein Lächeln auf.

- Wir alle lernen! Er ist keineswegs grau und staubig.

Nadia lässt den alten Kimono auf dem Kleiderstapel.

- Wenn ich heirate, trage ich einen Kimono aus Jute.

Vohl legt seinen alten Trainingsanzug darauf.

- Mein neuer Trainer ist bequem.

Ilana trennt sich von den alten Sportleggings.

- Ich habe mich für Leggings aus Jute entschieden.

Hinter dem Kunsthaus wartet der goldene Feuerdrache.

Teresa berührt ihn mit der Fingerkuppe.

- Habe ich zu viel Rotkäppchen gelesen?

Monk macht eine Faust mit nach oben zeigendem Daumen.

- Er hat die Größe eines Zeppelins!

Drittes Kapitel

Die Biene im Wald

Xenia steigt auf.

- Es hat den Anschein, dass er mit 4 Flügeln fliegt.

Nipp schwingt sich auf den Rücken des Drachens.

- Ich sehe nur 2.

Nadia zuckt etwas ratlos die Schulter.

- Wie reitet man am besten?

Zita zieht sich hoch.

- Manche sitzen mit überschlagenen Beinen.

Vohl schiebt sich über den Flügel.

- Wenn wir den Start gut überstehen, lehne ich zurück.

Ilana hüpft auf den Hals.

- Gemeinsam fliegen wir besser als allein.

Rick klettert auf den Rücken.

- Ich fühle mich wie ein tanzendes Küken in einer Eierschale!

Lilian schwebt im Trippelschritt über den Schwanz des Drachens.

- Vor Freude habe ich Konfetti im Kopf.

Utz kauert über dem Flügel.