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In Jens Möllers Netzwerk gibt es ein neues Angebot: den Hundeführerschein. Original Fragen rund um Erziehung, Training, Kommunikation, Lernverhalten u.v.m. wurden auf neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen in einem Frage-Antwort-Katalog entwickelt und werden in einer theoretischen Prüfung abgefragt. Im praktischen Teil werden unter Anleitung von Coachs aus seinem Netzwerk Grundsignale und Alltagssituationen geübt. Dieses Buch vermittelt alle Kursinhalte und unterstützt bestens bei der Vorbereitung auf die Prüfung.
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Seitenzahl: 147
Veröffentlichungsjahr: 2024
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Hundeführerschein
Hundetraining mit
Jens Möller
individuell
partnerschaftlich
leise Bildrechte Autorenfoto, Umschlag, Autoren Portrait: Jens Möller Alle Rechte, insbesondere das Reche der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werks darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren] ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert werden oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Der Autor hat dieses Werk mir höchster Sorgfalt erstellt. Dennoch ist eine Haftung des Autors ausgeschlossen. Die im Buch wiedergegebenen Aussagen spiegeln die Meinung des Autors wider und müssen nicht zwingend mit den Ansichten des Verlags übereinstimmen. Der Verlag und sein Autor sind für Reaktionen, Hinweise oder Meinungen dankbar.
Bitte wenden Sie sich diesbezüglich an [email protected] © 2024
Jens Möller Independently published Verlag Bussardstrasse 6 * D-44577 Castrop-Rauxel
Layouts, Satz und Herstellung: Jens Möller / Deutschland Weitere Informationen zum Autor:
http://www.douglasmcleod.de
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Inhaltsangabe
Kapitel 1
• Prüfungsfragen Hundeführerschein: Sie werden
überrascht sein
• Hundeführerschein gleich Sachkundenachweis? • Übungsfragen
• Die 15 besten Hundetraining Tipps & Übungen • Prüfungsfragen
Kapitel 2
• Ohrenstellungen bei Hunden
• Hundesprache: So verstehen Sie Ihren Vierbeiner ganz
einfach
• Der Hund
• Erstausstattung für Hunde
• Wesenstest
• Rechtslage
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Kapitel 1
Prüfungsfragen Hundeführerschein: Sie
werden überrascht sein
Er wird immer wieder diskutiert. Und während Kritiker weder einen Sinn noch einen echten Nutzen darin sehen, halten ihn Befürworter für hilfreich und wichtig. Die Rede ist vom Hundeführerschein. Gleichzeitig wirft diese Prüfung für Hund und Halter regelmäßig Fragen auf. Wer ihn machen muss, wo er angeboten wird und was er kostet, zum Beispiel. Aber auch, wie der Test abläuft und welche Prüfungsfragen beim Hundeführerschein gestellt werden.
Das Wichtigste auf einen Blick
• Der Hundeführerschein ist kein amtliches Dokument. Und
es gibt auch keine bundesweit einheitlichen Richtlinien.
• In Deutschland sind die Regelungen Ländersache.
Während der Hundeführerschein in einigen Bundesländern für alle Hunde Pflicht ist, gilt das in anderen Bundesländern nur für Listenhunde. In den meisten Bundesländern ist der Hundeführerschein aber (bislang) freiwillig.
• Ausgestellt wird der Hundeführerschein von
verschiedenen Vereinen und Verbänden.
• Die Prüfung beinhaltet Theorie und Praxis. Im Theorieteil
müssen Sie für den Hundeführerschein Prüfungsfragen beantworten. Im Praxisteil legen Sie zusammen mit Ihrem Hund eine Prüfung ab.
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Was sind 20/40-Hunde?
20/40-Hunde sind große Hunde, die im adulten Zustand mindestens 20kg wiegen oder eine Widerristhöhe von mindestens 40cm aufweisen. Im Bundeland Nordrhein-Westfalen ist diese Bezeichnung in der Hundeverordnung festgeschrieben. Für solche Hunde müssen Hundehalter in Nordrhein-Westfalen einen Sachkundenachweis erbringen. Die Tiere müssen offiziell registriert und gechipt werden. Auch ist eine Hundehalter-Haftpflichtversicherung verpflichtend abzuschließend. Es besteht genereller Leinenzwang für 20/40-Hunde. Auch in Brandenburg gibt es ähnliche Regularien für große Hunde.
Hundeführerschein für Kinder?
Wie bereits angesprochen, gilt der erworbene Hundeführerschein nur für das geprüfte Mensch-Hund-Team. Das bedeutet, dass die geprüfte Person den Hund beispielsweise trotz Anleinpflicht ohne Leine führen darf. Geht jedoch eine andere Person mit dem Hund spazieren, die zwar zum Haushalt gehört, aber nicht die Prüfung für den Hundeführerschein abgelegt hat, müsste der Hund an der Leine geführt werden. Geschieht dies nicht, wäre dies ein Verstoß gegen die gesetzliche Anleinpflicht und mit einem Bußgeld zu ahnden. Gerade Familien stellen sich hier die Frage, ob auch Kinder den Hundeführerschein ablegen dürfen. Ältere Kinder sind häufig auch tagsüber allein mit dem Hund unterwegs. Daher wäre es für viele Jugendliche und junge Erwachsene toll, wenn auch sie den Hundeführerschein gemeinsam mit dem Hund ablegen könnten. Tatsächlich ist dies auch für Jugendliche ab 16 Jahren möglich.
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Hinzu gelten die sowieso schon erforderlichen Voraussetzungen, um den Hundeführerschein ablegen zu dürfen:
• Mindestalter des Hundes: 12 Monate
• Hund ist gechipt (Identifikationsnachweis) • Gültige Impfungen
• Gültige Hundehaftpflichtversicherung
Gegebenenfalls muss die Hundehaftpflichtversicherung im Vorfeld kontaktiert werden, sodass das Kind auch als Hundeführer mit aufgenommen wird. So kann dann also auch das Kind den Hundeführerschein ablegen.
Hundeführerschein – was ist das genau?
Der Hundeführerschein versteht sich als Befähigungsnachweis für den Hundehalter. Um den Hundeführerschein zu bekommen, müssen Sie als Hundehalter zusammen mit Ihrem Hund eine Prüfung ablegen. Allerdings gibt es keine bundesweit einheitlichen Richtlinien. Deshalb legen die Verbände und Vereine selbst fest, welche Inhalte die Prüfung umfasst.
Auch die Bezeichnung „Hundeführerschein“ ist kein offizieller Begriff. Vielmehr wird der Name umgangssprachlich für verschiedene Prüfungen verwendet, die Hundehalter mit ihren Hunden ablegen können.
Die Hundegesetze in einigen Bundesländern schreiben vor, dass der Halter einen Sachkundenachweis braucht. In Niedersachsen ist das zum Beispiel für alle Hunde so. In anderen Bundesländern gilt die Pflicht für einen Sachkundenachweis nur für bestimmte Hunderassen.
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Die Inhalte sind zwar recht ähnlich. Trotzdem ersetzt der Hundeführerschein nicht automatisch den Sachkundenachweis und umgekehrt. Informieren Sie sich deshalb vorher, ob Ihre Prüfung den Auflagen entspricht und anerkannt wird.
Worum geht es beim
Hundeführerschein?
Grundsätzlich steht beim Hundeführerschein das Zusammenspiel von Halter und Hund in alltäglichen Situationen im Vordergrund. So geht es einerseits darum, dass der Halter grundlegendes Wissen über das Verhalten, die Erziehung und das artgerechte Halten von Hunden erwirbt.
Andererseits soll sichergestellt sein, dass der Halter und sein Hund gut zusammenarbeiten. Der Halter soll seinen Hund im Alltag soweit unter Kontrolle haben, dass dieser weder Menschen noch andere Tiere gefährdet. Gleichzeitig soll der Halter in der Lage sein, kritische Situationen zu erkennen und richtig zu reagieren, um so Gefahren zu vermeiden.
Je nach Anbieter können sich die Inhalte und die Richtlinien zwar voneinander unterscheiden. Insgesamt lassen sich beim Hundeführerschein aber drei Schwerpunkte ausmachen:
1. Sachkunde des Hundehalters
Mit Sachkunde ist gemeint, dass Sie sich als Halter Wissen über Hunde und die Hundehaltung aneignen. Dabei geht es aber nicht um spezifisches Fachwissen, das tief ins Detail geht. Das Ziel ist eher, Ihnen die Grundkenntnisse zu vermitteln, die Sie brauchen,
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um Ihren Hund artgerecht zu halten, richtig mit ihm umzugehen und ihn vernünftig zu erziehen.
2. Gehorsam des Hundes
Ein Hund braucht eine Grundausbildung und muss erzogen sein. Andernfalls haben Sie keine Kontrolle über das Tier. Wenn Sie Ihren Hund zum Beispiel zu sich rufen, ihn absitzen lassen oder ihn auf seinen Platz schicken, muss er diese Kommandos kennen und ausführen. Dieser sogenannte Gehorsam wird beim Hundeführerschein geprüft.
3. Sozialverträglichkeit des Hundes
Im Alltag und in der Öffentlichkeit muss sich das Gespann aus Halter und Hund angemessen und anderen gegenüber rücksichtsvoll verhalten. So soll ein Hund zum Beispiel nicht übertrieben aggressiv reagieren, wenn er auf andere Hunde trifft. Aber auch der Hundehalter muss Rücksicht nehmen, indem er beispielsweise Hundekot nicht einfach auf der Straße liegen lässt. Die Verhaltensregeln für ein friedliches Miteinander sind ebenfalls Bestandteil des Hundeführerscheins.
Wann brauche ich einen
Hundeführerschein?
Wenn Sie in Niedersachsen wohnen und sich einen Hund anschaffen wollen, müssen den Hundeführerschein machen bzw. einen Sachkundenachweis erbringen. Diese Pflicht besteht bei allen Hunden, egal welcher Rasse sie angehören und wie groß sie sind. Dabei machen Sie den Theorieteil schon vor der
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Anschaffung des Hundes. Die praktische Prüfung legen Sie dann innerhalb von einem Jahr nach dem Einzug Ihres Vierbeiners ab.
In Nordrhein-Westfalen ist ein Sachkundenachweis für große Hunde vorgeschrieben. Groß ist ein Hund, wenn er ausgewachsen eine Schulterhöhe von über 40 Zentimetern erreicht oder mehr als 20 Kilo wiegt. Außerdem brauchen Sie einen Hundeführerschein, wenn Sie einen sogenannten Listenhund halten.
In Berlin gilt seit Januar 2019, dass Ihr Hund immer angeleint sein muss. Nur wenn Sie einen Hundeführerschein haben, darf Ihr Vierbeiner auf ausgewiesenen Flächen ohne Leine unterwegs sein.
In praktisch allen Bundesländern ist ein Sachkundenachweis vorgeschrieben, wenn Sie sich für einen Listenhund entscheiden. Ansonsten ist der Hundeführerschein freiwillig.
Doch auch wenn Sie eigentlich keinen Hundeführerschein brauchen, kann sich die Prüfung lohnen. Denn zum einen kann sich der Nachweis auf andere Regelungen wie zum Beispiel die Leinenpflicht auswirken. Und zum anderen gibt es manchmal Vergünstigungen, so dass Sie die Hundesteuer für einen bestimmten Zeitraum gar nicht oder nur anteilig bezahlen müssen. Nicht zuletzt macht es aber auch einfach Spaß, die Prüfung zusammen mit Ihrem vierbeinigen Gefährten zu meistern.
Hinweis: Ob eine Hundeführerschein-Pflicht besteht, ergibt sich aus den Hundegesetzen der Bundesländer. Und Gesetze können sich ändern. Erkundigen Sie sich deshalb im Zweifel bei der Tierärztekammer Ihres Bundeslandes, welche Regelung aktuell gilt.
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Wo kann ich den Hundeführerschein machen?
In Deutschland können Sie die Hundeführerschein-Prüfung bei verschiedenen Verbänden und Vereinen ablegen. Dazu gehören:
• Berufsverband der Hundeerzieher und Verhaltensberater
(BHV)
• Berufsverband zertifizierter Hundetrainer (BVZ) • Dachverband für Hautierverhaltensberatung in Europa
(DHVE)
• Dehra-Zentrum für Hund und Halter
• Internationaler Berufsverband für Hundetrainer und
Hundeunternehmer (IBH)
• Verband für das deutsche Hundewesen (VDH) • Interessengemeinschaft unabhängiger Hundeschulen (IG
Hundeschulen)
• Tierärztliche Arbeitsgemeinschaft für Hundehaltung
(TAG-H)
Auf den Internetseiten der Verbände und Vereine finden Sie Informationen über Prüfungsstätten in Ihrer Nähe. Sie können aber auch einfach bei Ihrem Tierarzt oder in der örtlichen Hundeschule nachfragen. Dort bekommen Sie ebenfalls Auskunft.
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein?
Beim Hundeführerschein gibt es sowohl für den Halter als auch für den Hund ein Mindestalter. So muss der Hundehalter mindestens 16 Jahre alt sein.
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Der Hund wiederum kann an der Prüfung teilnehmen, wenn er mindestens zwölf Monate alt ist. Allerdings muss der Hund auch schon soweit ausgebildet sein, dass er die Grundkommandos kennt und befolgt. Sonst wird es mit der praktischen Prüfung nichts.
Ratsam ist deshalb, dass Sie den Hundeführerschein nicht so früh wie möglich machen. Sondern erst dann, wenn Sie und Ihr Hund gut vorbereitet sind.
Zu den weiteren Voraussetzungen gehört, dass Ihr Hund geimpft und gechipt ist. Außerdem verlangen die meisten Verbände und Vereine eine bestehende Haftpflichtversicherung.
Wie läuft die Prüfung ab?
Die Prüfung für den Hundeführerschein besteht aus zwei Teilen. So steht zuerst die Theorie auf dem Programm. Haben Sie diesen Test bestanden, geht es mit der praktischen Prüfung weiter.
Die Theorie-Prüfung
Für den theoretischen Test bekommen Sie einen Fragebogen, den Sie bearbeiten müssen. Die Fragen werden als sogenannte Multiple-Choice-Fragen gestellt. Sie müssen also keine offenen Fragen beantworten, sondern wählen aus den genannten Antwortmöglichkeiten die richtige Lösung aus.
Dabei stammen die Prüfungsfragen beim Hundeführerschein in aller Regel aus folgenden Themengebieten:
• Sozialverhalten
• Kommunikation
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• Lernen, Erziehen und Ausbilden
• Angst und Aggression
• Haltung und Pflege
• Ernährung, Gesundheit und Fortpflanzung • Kenntnisse über Hunderassen
• Recht
Einen bundesweit einheitlichen Katalog mit Prüfungsfragen beim Hundeführerschein gibt es nicht. Vielmehr arbeitet hier jeder Verband und Verein mit seinen eigenen Materialien.
In aller Regel dauert die Theorie-Prüfung aber ungefähr eine Stunde. Und Sie haben den Test bestanden, wenn Sie die Fragen zu rund 80 Prozent richtig gelöst haben.
Übrigens: Damit Sie sich ungefähr vorstellen, was auf Sie zukommt, haben wir unten ein paar Beispielfragen für Sie vorbereitet.
Der Praxistest
Haben Sie die Theorie-Prüfung bestanden, geht es mit dem Praxistest weiter. Hier geht es vor allem darum, wie Sie und Ihr Hund in alltäglichen Situationen einzeln und gemeinsam agieren.
Für den Test müssen Sie verschiedene Aufgaben meistern. Das kann zum Beispiel ein Spaziergang sein, bei dem Ihr Hund ohne Leine läuft. Oder Sie bummeln durch die Fußgängerzone und betreten ein Geschäft.
Der Prüfer achtet darauf, wie Ihr Hund reagiert, wenn er Menschen, anderen Tieren oder auch Autos begegnet. Daneben hat er im Blick, wie gut Ihr Hund auf Ihre Kommandos hört. Und er bewertet, ob Sie sich vorausschauend und tiergerecht
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verhalten. Letztlich soll der Test zeigen, ob Sie und Ihr Hund ein eingespieltes Team sind und sich aufeinander verlassen können.
Je nach Aufgabenstellung und Strecke dauert der Praxistest zwischen zwei und drei Stunden.
Was kostet ein Hundeführerschein?
Wie den Autoführerschein gibt es auch den Hundeführerschein nicht umsonst. Allerdings sind die Kosten nicht ganz so hoch. Je nach Anbieter bewegen sich die Gebühren für die zweiteilige Prüfung in einem Rahmen zwischen 90 und 130 Euro.
Nehmen Sie vor der Prüfung an einem Vorbereitungskurs teil, können weitere Kosten dazukommen. Andersherum gibt es aber auch Anbieter, bei denen ein Vorbereitungskurs schon im Preis inbegriffen ist.
Wie lange ist der Hundeführerschein gültig?
Der Hundeführerschein bleibt solange gültig, wie Sie und Ihr Hund zusammenleben. Dabei bezieht sich der Hundeführerschein aber tatsächlich nur auf den Hund, mit dem Sie die Prüfung ablegen. Denn der Test prüft ja gerade das Gespann, das Sie als Halter mit Ihrem Hund bilden.
Holen Sie irgendwann später einen anderen Hund zu sich, müssten Sie mit diesem Hund wieder einen neuen Hundeführerschein machen. Der alte Schein, den Sie mit ihrem früheren Hund erworben haben, gilt dann nicht mehr.
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Was ist, wenn ich die Prüfung nicht bestehe?
Bevor Sie die Prüfung antreten, sollten Sie sich vorbereiten. Für die Theorie-Prüfung sollten Sie Ihr Wissen über Hunde und die Hundehaltung auffrischen. Für den Praxistest sollten Sie mit Ihrem Hund immer wieder verschiedene Alltagssituationen durchspielen und die gängigen Kommandos üben.
Auf den Internetseiten der Verbände und Vereine finden Sie Infos und oft auch Videos von den Prüfungen. So können Sie sich ein Bild davon machen, was auf Sie zukommt. Um sich ganz gezielt auf den Test vorzubereiten, können Sie auch einen Vorbereitungskurs besuchen oder mit Ihrem Vierbeiner in die Hundeschule gehen.
Sollte es trotzdem schiefgehen, ist das halb so wild. Denn Sie können die Prüfung so oft wiederholen, wie Sie wollen. Und meist müssen Sie dann auch nicht mehr die ganze Prüfung ablegen. Hatten Sie beispielsweise die theoretischen Prüfungsfragen beim Hundeführerschein erfolgreich gemeistert, können Sie nur den Praxistest wiederholen.
Außerdem können Sie direkt zur Prüfung antreten, ohne erneuten Vorbereitungskurs. In diesem Fall werden dann auch nur die reinen Prüfungsgebühren fällig.
Welpenkauf und Welpenontogenese
Welptenontogenese ist der Kernbereich der Entwicklung des Welpen. Da Hunde in den ersten Lebensmonaten wichtige Lernprozesse durchleben, ist Wissen rund um diese Zeit von großer Wichtigkeit. Insbesondere die sozial-sensible Phase hat
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großen Einfluss auf den Hund, sein Verhalten und seine Persönlichkeit – ein Leben lang. Eindrücke, die während dieser Zeit gewonnen werden, sind nur schwer revidierbar.
Darüber hinaus sollte man wissen, worauf es beim Kauf eines Welpen ankommt. Beginnend bei der Rasseauswahl, der realistischen Einschätzung der eigenen Lebensumstände und inwiefern dort ein Hund hineinpasst bis hin zur Abwägung, ob der Hund von einem Züchter, aus dem Tierheim oder aus dem Tierschutz stammen soll. Übergeordnet steht im Fokus, welche Entscheidungen man zu treffen hat und welche Entwicklungsschritte des Welpen von Bedeutung sind und wie diese genutzt werden sollten, damit aus dem Welpen kein gefährlicher oder verhaltensauffälliger Hund wird.
Lerntheorie, Erziehung, Ausbildung
Hundeerziehung und Hundetraining werden im Alltag häufig intuitiv umgesetzt. Für die theoretische Prüfung muss man jedoch umfassendes Wissen zu den Hintergründen aufweisen. Hier geht es darum, zu wissen, wie Hunde lernen. Wie stellen sie Verknüpfungen her und welche Lernmethoden eignen sich besonders für das Hundetraining? Auch sollte man wissen, welche Funktion Verstärker und Strafen im Hundetraining haben und in welchen Situationen sie eingesetzt werden sollten. Neben beabsichtigtem Lernen in einer Trainingssituation lernen Hunde eigentlich den ganzen Tag über. Sie lernen nicht nur durch Lob und Anerkennung beziehungsweise Korrekturen, sondern auch durch Sozialstrukturen und in Bezug auf das Verhalten anderer.
Neben diesen dem Hundetraining zugrundeliegenden Theorien zum Lernen sollte man auch wissen, was für Faktoren das
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Lernen negativ beeinflussen könnten und was man tun kann, um diese negativen Faktoren zu verhindern oder zu verbessern. Verschiedene Lernmethoden, wie beispielsweise das Clicker-Training, sollten ebenfalls bekannt sein. Ebenso sollte man die Funktion von auditiven und visuellen Signalen im Hundetraining kennen und deren Vor- und Nachteile benennen können. Zusätzlich ist es gut zu wissen, welche speziellen Ausbildungen Hunde absolvieren können und in welchen Bereichen sei dann eingesetzt werden.
Sozialverhalten und Kommunikation
In diesem Themenkomplex geht es um das Verhalten des Hundes zu Artgenossen aber auch zu uns Menschen. Das Hundeverhalten hängt eng mit der Kommunikation zusammen, da Hunde hauptsächlich über die Körpersprache, also ihr Verhalten, kommunizieren. Hier geht es also darum, die Körpersprache des Hundes lesen zu können und zu verstehen, was der Hund damit „sagen“ möchte. Aber auch andere Arten der Kommunikation des Hundes sollten bekannt sein. Das gesamte Ausdrucksverhalten des Hundes, welches beobachtet werden kann, sollte benennbar und interpretierbar sein. Besonders wichtig zu wissen ist, was für Kommunikationsstrategien Hunde zu uns Menschen im Gegensatz zu Artgenossen vorweisen.
Angst und Aggression
Wenn Hunde Angst oder Aggression empfinden, verhalten sie sich anders als in einem entspannten Zustand. Daher ist dieser Themenkomplex enorm wichtig, um auffälliges oder plötzlich aggressives Hundeverhalten zu verstehen und abschätzen zu
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können. Zudem sollten Ursachen für Ängste oder Aggressionen bekannt sein und grundlegendes Wissen darüber vorliegen, wie man Ängste und Aggressionen im Hundetraining und im Alltag vermeiden kann.
Auch Stress gehört mit in diesen Themenkomplex. Hier sollte man die körperlichen Anzeichen von Hunden bei Stress kennen und welche Möglichkeiten man hat, einen gestressten Hund zu managen. Auch Wissen zu potenziell gesundheitlichen Auswirkungen von (anhaltendem) Stress sollte vorhanden sein.
Haltung und Alltag
In diesem Themenkomplex geht es primär um den Alltag mit dem Hund. Insbesondere die Rolle des Menschen als „Chef“ steht dabei im Vordergrund: Wie setzt man Regeln und Grenzen? Welche Funktion haben Rituale? Und darf man auch mal „Schwäche“ als „Rudelführer“ zeigen?
Diese und weitere Fragen zu der Rolle des Menschen im Zusammenleben mit dem Hund sollte man ausführlich und differenziert beantworten können. Auch der Unterschied zwischen einer Trainingssituation und dem Alltag muss klar sein. Möglichkeiten, eine enge und respektvolle Beziehung zum Hund aufzubauen sind dabei ebenso zu berücksichtigen, wie Möglichkeiten, um das Hundeverhalten im Alltag aktiv zu lenken.
Auch die Haltung des Hundes als Familienhund sollte beleuchtet werden. Potenzielle Konfliktsituationen und deren Präventionsmöglichkeiten müssen bekannt sein. Und auch grundlegende Haltungsanforderungen für eine artgerechte und tierschutzkonforme Hundehaltung sollte man kennen.
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Ernährung, Gesundheit, Pflege und Fortpflanzung
In diesem Themenkomplex geht es vorrangig um medizinische und biologische Aspekte des Hundes. Grundlegendes Wissen rund um den Körperbau des Hundes an sich, die Organe oder auch häufige Krankheiten ist dabei ebenso wichtig wie Wissen rund um die artgerechte Ernährung, den Bedürfnissen des Hundes und wie man diese bedarfsgerecht erfüllt. Auch sollte man wissen, gegen welche Krankheiten Hunde geimpft werden sollten.
Die Fortpflanzung der Tiere wird ebenfalls häufig erfragt. Hierbei geht es darum, zu wissen, wie Hunde sich fortpflanzen und was nach einem erfolgreichen Deckakt zu tun ist. Die Trächtigkeit der Hündin spielt dabei ebenso eine Rolle wie die Geburt der Welpen.
Hund & Recht